Schweizerisches Zivilgesetzbuch


Open article in different language:  FR  |  IT  |  EN
Art. 270a340

II. Kind un­ver­hei­ra­te­ter El­tern

 

1 Steht die el­ter­li­che Sor­ge ei­nem El­tern­teil zu, so er­hält das Kind des­sen Le­di­gna­men. Steht die el­ter­li­che Sor­ge den El­tern ge­mein­sam zu, so be­stim­men sie, wel­chen ih­rer Le­di­gna­men ih­re Kin­der tra­gen sol­len.

2 Wird die ge­mein­sa­me el­ter­li­che Sor­ge nach der Ge­burt des ers­ten Kin­des be­grün­det, so kön­nen die El­tern in­ner­halb ei­nes Jah­res seit de­ren Be­grün­dung ge­gen­über der Zi­vil­stands­be­am­tin oder dem Zi­vil­stands­be­am­ten er­klä­ren, dass das Kind den Le­di­gna­men des an­de­ren El­tern­teils trägt. Die­se Er­klä­rung gilt für al­le ge­mein­sa­men Kin­der, un­ab­hän­gig von der Zu­tei­lung der el­ter­li­chen Sor­ge.

3 Steht die el­ter­li­che Sor­ge kei­nem El­tern­teil zu, so er­hält das Kind den Le­di­gna­men der Mut­ter.

4 Än­de­run­gen bei der Zu­tei­lung der el­ter­li­chen Sor­ge blei­ben oh­ne Aus­wir­kun­gen auf den Na­men. Vor­be­hal­ten blei­ben die Be­stim­mun­gen über die Na­mens­än­de­rung.

340Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2011 (Na­me und Bür­ger­recht) (AS 2012 2569; BBl 200975737581). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 21. Ju­ni 2013 (El­ter­li­che Sor­ge), in Kraft seit 1. Ju­li 2014 (AS 2014 357; BBl 2011 9077).

BGE

141 III 312 (5A_748/2014) from 21. Mai 2015
Regeste: Art. 8 EMRK; Art. 2, 3 und 7 KRK; Art. 119 Abs. 2 lit. d BV; Art. 27 Abs. 1 und Art. 32 IPRG; Eintragung ausländischer Entscheidungen und Urkunden in das Zivilstandsregister; Anerkennung eines Leihmutterschaftsurteils. Ein kalifornisches Vaterschaftsurteil, welches das mittels Leihmutterschaft begründete Kindesverhältnis zu eingetragenen Partnern feststellt, kann bei Umgehung des schweizerischen Leihmutterschaftsverbotes nur mit Bezug zum genetischen Elternteil anerkannt werden (E. 3-8).

148 III 384 (5A_32/2021) from 1. Juli 2022
Regeste: Art. 32, 68, 70, 72, 73 IPRG; Art. 252 ZGB; Art. 8 EMRK; Eintragung einer georgischen Geburtsurkunde in das Personenstandsregister im Fall von Leihmutterschaft. Eine georgische Geburtsurkunde stellt keine ausländische Entscheidung im Sinne von Art. 70 IPRG dar (E. 4). Führen die in der Schweiz domizilierten Wunscheltern in Georgien eine Leihmutterschaft durch und ist schweizerisches Abstammungsrecht anwendbar, so entsteht das Kindesverhältnis zur Leihmutter von Gesetzes wegen mit der Geburt des Kindes (E. 5). Der Wunschvater, der im konkreten Fall Samenspender ist, kann das Kindesverhältnis durch Anerkennung herstellen und die Wunschmutter hat die Möglichkeit der Stiefkindadoption. Vereinbarkeit mit der EMRK (E. 6-8).

 

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback