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Schweizerische Zivilprozessordnung

vom 19. Dezember 2008 (Stand am 1. Januar 2018)

Art. 299 Anordnung einer Vertretung des Kindes

1Das Ge­richt ord­net wenn nö­tig die Ver­tre­tung des Kin­des an und be­zeich­net als Bei­stän­din oder Bei­stand ei­ne in für­sor­ge­ri­schen und recht­li­chen Fra­gen er­fah­re­ne Per­son.

2Es prüft die An­ord­nung der Ver­tre­tung ins­be­son­de­re, wenn:

a.1
die El­tern un­ter­schied­li­che An­trä­ge stel­len be­züg­lich:
1.
der Zu­tei­lung der el­ter­li­chen Sor­ge,
2.
der Zu­tei­lung der Ob­hut,
3.
wich­ti­ger Fra­gen des per­sön­li­chen Ver­kehrs,
4.
der Auf­tei­lung der Be­treu­ung,
5.
des Un­ter­halts­bei­tra­ges;
b.2
die Kin­des­schutz­be­hör­de oder ein El­tern­teil ei­ne Ver­tre­tung be­an­tra­gen;
c.
es auf­grund der An­hö­rung der El­tern oder des Kin­des oder aus an­de­ren Grün­den:3
1.4
er­heb­li­che Zwei­fel an der An­ge­mes­sen­heit der ge­mein­sa­men An­trä­ge der El­tern be­züg­lich der Fra­gen nach Buch­sta­be a hat, oder
2.
den Er­lass von Kin­des­schutz­mass­nah­men er­wägt.

3Stellt das ur­teils­fä­hi­ge Kind An­trag auf ei­ne Ver­tre­tung, so ist die­se an­zu­ord­nen. Das Kind kann die Nicht­an­ord­nung mit Be­schwer­de an­fech­ten.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 20. März 2015 (Kin­des­un­ter­halt), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 4299; BBl 2014 529).
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. 3, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2010 1739; BBl 2006 7221; AS 2011 725; BBl 2006 7001).
3 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 20. März 2015 (Kin­des­un­ter­halt), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 4299; BBl 2014 529).
4 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 20. März 2015 (Kin­des­un­ter­halt), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 4299; BBl 2014 529).