Schweizerische Zivilprozessordnung
(Zivilprozessordnung, ZPO)


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Art. 160 Mitwirkungspflicht

1 Die Par­tei­en und Drit­te sind zur Mit­wir­kung bei der Be­weis­er­he­bung ver­pflich­tet. Ins­be­son­de­re ha­ben sie:

a.
als Par­tei, als Zeu­gin oder als Zeu­ge wahr­heits­ge­mä­ss aus­zu­sa­gen;
b.63
Ur­kun­den her­aus­zu­ge­ben; aus­ge­nom­men sind Un­ter­la­gen aus dem Ver­kehr ei­ner Par­tei oder ei­ner Dritt­per­son mit ei­ner An­wäl­tin oder ei­nem An­walt, die oder der zur be­rufs­mäs­si­gen Ver­tre­tung be­rech­tigt ist, oder mit einer Patentanwältin oder einem Patentanwalt im Sinne von Artikel 2 des Patentanwaltsgesetzes vom 20. März 200964;
c.
einen Au­gen­schein an Per­son oder Ei­gen­tum durch Sach­ver­stän­di­ge zu dul­den.

2 Über die Mit­wir­kungs­pflicht ei­ner min­der­jäh­ri­gen Per­son ent­schei­det das Ge­richt nach sei­nem Er­mes­sen.65 Es be­rück­sich­tigt da­bei das Kin­des­wohl.

3 Drit­te, die zur Mit­wir­kung ver­pflich­tet sind, ha­ben An­spruch auf ei­ne an­ge­mes­se­ne Ent­schä­di­gung.

63 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 4 des BG vom 28. Sept. 2012 über die An­pas­sung von ver­fah­rens­recht­li­chen Be­stim­mun­gen zum an­walt­li­chen Be­rufs­ge­heim­nis, in Kraft seit 1. Mai 2013 (AS 2013 847; BBl 2011 8181).

64 SR 935.62

65 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. 3, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2010 1739; BBl 2006 7221; AS 2011 725; BBl 2006 7001).

BGE

147 IV 385 (1B_333/2020) from 22. Juni 2021
Regeste: Art. 264 Abs. 1 lit. d StPO, Art. 2, 4, 13, 21 ff., 27 ff. BGFA, Art. 321 StGB; Tragweite des von Art. 264 Abs. 1 lit. d StPO gewährleisteten Schutzes hinsichtlich des betroffenen Anwalts. Der Schutz des Berufsgeheimnisses, den Art. 264 Abs. 1 lit. d StPO Gegenständen und Unterlagen aus dem Verkehr einer anderen Person mit ihrem im gleichen Sachzusammenhang nicht selber beschuldigten Anwalt verleiht, beschränkt sich in Anbetracht namentlich des Gesetzeswortlauts und der Gesetzgebungsarbeiten auf Anwälte, die nach dem Anwaltsgesetz zur Berufsausübung berechtigt sind (E. 2).

148 III 215 (4A_247/2021) from 4. Mai 2022
Regeste: Art. 271 und 271a OR; Kündigung des Mietverhältnisses; Renovationsarbeiten. Zusammenfassung der Regeln und Grundsätze zur ordentlichen Kündigung des Mietverhältnisses (E. 3.1). Diese finden auch auf die Kündigung durch den Vermieter zur Durchführung von Renovationsarbeiten Anwendung (E. 3.2). Interesse des Vermieters, über die auszuführenden Arbeiten zu bestimmen, auch wenn diese nicht notwendig und dringend sind (E. 3.2.1). Fälle von Kündigungen, die gegen Treu und Glauben verstossen (E. 3.2.2). Kein Verstoss im zu beurteilenden Fall (E. 3.3).

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