Schweizerische Zivilprozessordnung
(Zivilprozessordnung, ZPO)


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Art. 343 Verpflichtung zu einem Tun, Unterlassen oder Dulden

1 Lau­tet der Ent­scheid auf ei­ne Ver­pflich­tung zu ei­nem Tun, Un­ter­las­sen oder Dul­den, so kann das Voll­stre­ckungs­ge­richt an­ord­nen:

a.
ei­ne Straf­dro­hung nach Ar­ti­kel 292 StGB174;
b.
ei­ne Ord­nungs­bus­se bis zu 5000 Fran­ken;
c.
ei­ne Ord­nungs­bus­se bis zu 1000 Fran­ken für je­den Tag der Nicht­er­fül­lung;
d.
ei­ne Zwangs­mass­nah­me wie Weg­nah­me ei­ner be­weg­li­chen Sa­che oder Räu­mung ei­nes Grund­stückes; oder
e.
ei­ne Er­satz­vor­nah­me.

1bis Ent­hält der Ent­scheid ein Ver­bot nach Ar­ti­kel 28bZGB175, so kann das Voll­stre­ckungs­ge­richt auf An­trag der ge­such­stel­len­den Per­son ei­ne elek­tro­ni­sche Über­wa­chung nach Ar­ti­kel 28c ZGB an­ord­nen.176

2 Die un­ter­le­ge­ne Par­tei und Drit­te ha­ben die er­for­der­li­chen Aus­künf­te zu er­tei­len und die not­wen­di­gen Durch­su­chun­gen zu dul­den.

3 Die mit der Voll­stre­ckung be­trau­te Per­son kann die Hil­fe der zu­stän­di­gen Be­hör­de in An­spruch neh­men.

174 SR 311.0

175 SR 210

176 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 14. Dez. 2018 über die Ver­bes­se­rung des Schut­zes ge­walt­be­trof­fe­ner Per­so­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2019 2273; BBl 2017 7307).

BGE

148 III 257 (4A_518/2021, 4A_526/2021) from 6. April 2022
Regeste: a Art. 2 lit. c MSchG; absolute Ausschlussgründe, irreführende Zeichen. Grundsätze zur Beurteilung der markenschutzrechtlichen Irreführungsgefahr bezüglich der geschäftlichen Verhältnisse des Markeninhabers (E. 3.1). Irreführung durch die Zeichen "PUMA WORLD CUP QATAR 2022" und "PUMA WORLD CUP 2022" bejaht, da damit bei den angesprochenen Verkehrskreisen die Erwartung einer besonderen Beziehung des Markeninhabers zur Fussball-Weltmeisterschaft 2022 geweckt wird (E. 3.2 und 3.3).

149 III 193 (5A_881/2022) from 2. Februar 2023
Regeste: Art. 28c ZGB; Modalitäten der zivilrechtlichen elektronischen Überwachung und Voraussetzungen, unter denen sie angeordnet werden kann. Die Anordnung einer elektronischen Überwachung gemäss Art. 28c ZGB setzt namentlich die Erfüllung der Voraussetzungen von Art. 36 BV voraus (E. 5.2). Anwendung des Verhältnismässigkeitsprinzips im konkreten Fall (E. 6).

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