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Schweizerische Zivilprozessordnung
(Zivilprozessordnung, ZPO)

Art. 229 Neue Tatsachen und Beweismittel

1 Hat we­der ein zwei­ter Schrif­ten­wech­sel noch ei­ne In­struk­ti­ons­ver­hand­lung statt­ge­fun­den, so kön­nen neue Tat­sa­chen und Be­weis­mit­tel in der Haupt­ver­hand­lung im ers­ten Par­tei­vor­trag nach Ar­ti­kel 228 Ab­satz 1 un­be­schränkt vor­ge­bracht wer­den.146

2 In den an­de­ren Fäl­len kön­nen neue Tat­sa­chen und Be­weis­mit­tel in­ner­halb ei­ner vom Ge­richt fest­ge­leg­ten Frist oder, bei Feh­len ei­ner sol­chen Frist, spä­tes­tens bis zum ers­ten Par­tei­vor­trag in der Haupt­ver­hand­lung nach Ar­ti­kel 228 Ab­satz 1 vor­ge­bracht wer­den, wenn sie:

a.
erst nach Ab­schluss des Schrif­ten­wech­sels oder nach der letz­ten In­struk­ti­ons­ver­hand­lung ent­stan­den sind (ech­te No­ven); oder
b.
be­reits vor Ab­schluss des Schrif­ten­wech­sels oder vor der letz­ten In­struk­ti­ons­ver­hand­lung vor­han­den wa­ren, aber trotz zu­mut­ba­rer Sorg­falt nicht vor­her vor­ge­bracht wer­den konn­ten (un­ech­te No­ven).147

2bis Nach den ers­ten Par­tei­vor­trä­gen wer­den neue Tat­sa­chen und Be­weis­mit­tel nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben a und b nur noch be­rück­sich­tigt, wenn sie in der vom Ge­richt fest­ge­leg­ten Frist oder, bei Feh­len ei­ner sol­chen Frist, spä­tes­tens in der nächs­ten Ver­hand­lung vor­ge­bracht wer­den.148

3 Hat das Ge­richt den Sach­ver­halt von Am­tes we­gen ab­zu­klä­ren, so be­rück­sich­tigt es neue Tat­sa­chen und Be­weis­mit­tel bis zur Ur­teils­be­ra­tung.

146 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2023 (Ver­bes­se­rung der Pra­xi­staug­lich­keit und der Rechts­durch­set­zung), in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2023 491; BBl 2020 2697).

147 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 17. März 2023 (Ver­bes­se­rung der Pra­xi­staug­lich­keit und der Rechts­durch­set­zung), in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2023 491; BBl 2020 2697).

148 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 17. März 2023 (Ver­bes­se­rung der Pra­xi­staug­lich­keit und der Rechts­durch­set­zung), in Kraft seit 1. Jan. 2025 (AS 2023 491; BBl 2020 2697).