Zivilstandsverordnung
(ZStV)

vom 28. April 2004 (Stand am 1. April 2021)


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Art. 75m

1 Die Zi­vil­stands­be­am­tin oder der Zi­vil­stands­be­am­te, die oder der für die Durch­füh­rung des Vor­ver­fah­rens oder für die Be­ur­kun­dung der ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft zu­stän­dig ist, tritt auf das Ge­such nicht ein, wenn ei­ne der Part­ne­rin­nen oder ei­ner der Part­ner of­fen­sicht­lich kei­ne Le­bens­ge­mein­schaft be­grün­den, son­dern die Be­stim­mun­gen über Zu­las­sung und Auf­ent­halt von Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­dern um­ge­hen will (Art. 6 Abs. 2 PartG).

2 Die Zi­vil­stands­be­am­tin oder der Zi­vil­stands­be­am­te hört die Part­ne­rin­nen oder Part­ner ein­zeln an. Aus­nahms­wei­se wer­den die Part­ne­rin­nen oder Part­ner ge­mein­sam an­ge­hört, wenn dies für die Ab­klä­rung des Sach­ver­halts bes­ser ge­eig­net er­scheint. Die Part­ne­rin­nen oder Part­ner ha­ben die Mög­lich­keit, Do­ku­men­te ein­zu­rei­chen.

3 Die Zi­vil­stands­be­am­tin oder der Zi­vil­stands­be­am­te for­dert das Dos­sier der Aus­län­der­be­hör­den an; sie oder er kann auch bei an­de­ren Be­hör­den und bei Dritt­per­so­nen Aus­künf­te ein­ho­len.

4 Die Be­hör­den sind ver­pflich­tet, die Aus­künf­te oh­ne Ver­zug und ge­büh­ren­frei zu er­tei­len.

5 Die An­hö­rung der Part­ne­rin­nen oder Part­ner und münd­lich oder te­le­fo­nisch er­teil­te Aus­künf­te wer­den pro­to­kol­liert.

6 Die Zi­vil­stands­be­am­tin oder der Zi­vil­stands­be­am­te teilt den Ent­scheid, dass auf das Ge­such um Durch­füh­rung des Vor­ver­fah­rens zur Be­grün­dung der ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft nicht ein­ge­tre­ten oder die Ent­ge­gen­nah­me der Er­klä­rung über die Be­grün­dung ver­wei­gert wird, fol­gen­den Per­so­nen und Stel­len schrift­lich mit:

a.
den Part­ne­rin­nen oder Part­nern; der Ent­scheid ent­hält ei­ne Rechts­mit­tel­be­leh­rung;
b.
der Auf­sichts­be­hör­de des Hei­mat­kan­tons, wenn ei­ne der Part­ne­rin­nen oder ei­ner der Part­ner das Schwei­zer Bür­ger­recht be­sitzt;
c.
der Auf­sichts­be­hör­de des Wohn­sitz­kan­tons der Part­ne­rin­nen oder der Part­ner.241

7 Das Zi­vil­stands­amt mel­det der kan­to­na­len Aus­län­der­be­hör­de am Auf­ent­halts­ort der be­trof­fe­nen Per­son Tat­sa­chen, die dar­auf hin­deu­ten, dass mit der be­ab­sich­tig­ten oder er­folg­ten Be­grün­dung der ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft ei­ne Um­ge­hung der Be­stim­mun­gen über Zu­las­sung und Auf­ent­halt von Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­dern bezweckt wird (Art. 82a VZAE242). Zu­dem teilt es ihr das Re­sul­tat all­fäl­li­ger Ab­klä­run­gen, sei­nen Ent­scheid und den all­fäl­li­gen Rück­zug des Ge­suchs mit.243

8 Die An­zei­ge der fest­ge­stell­ten Wi­der­hand­lun­gen und die Schutz­mass­nah­men rich­ten sich nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 7.244

241 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

242 SR 142.201

243 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010 (AS 2010 3061). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

244 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. März 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1045).

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