Zivilstandsverordnung
(ZStV)

vom 28. April 2004 (Stand am 1. Juli 2022)


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Art. 35 Zuständige Behörde, Form und Frist der Meldung

1 Die Mel­de­pflich­ti­gen ha­ben To­des­fäl­le in­nert zwei Ta­gen und Ge­bur­ten in­nert drei Ta­gen dem Zi­vil­stands­amt schrift­lich in Pa­pier­form oder elek­tro­ni­scher Form oder durch per­sön­li­che Vor­spra­che zu mel­den.133 Der Tod ei­ner un­be­kann­ten Per­son und das Auf­fin­den der Lei­che ei­ner un­be­kann­ten Per­son sind in­nert zehn Ta­gen zu mel­den.134

2 Das Zi­vil­stands­amt nimmt auch ei­ne ver­spä­te­te Mel­dung ent­ge­gen. Lie­gen zwi­schen der Ge­burt oder dem To­des­fall ei­ner­seits und der Mel­dung an­de­rer­seits mehr als dreis­sig Ta­ge, so er­sucht es die Auf­sichts­be­hör­de um ei­ne Ver­fü­gung.

3 Es zeigt der Auf­sichts­be­hör­de die Per­so­nen an, die ih­rer Mel­de­pflicht nicht recht­zei­tig nach­ge­kom­men sind (Art. 91 Abs. 2).

4 Das kan­to­na­le Recht kann vor­se­hen, dass Mel­de­pflich­ti­ge nach Ar­ti­kel 34a Ab­satz 1 Buch­sta­be b den Tod durch Ver­mitt­lung ei­ner Amts­stel­le der Wohn­ge­mein­de der ver­stor­be­nen Per­son mel­den kön­nen.135 Die Amts­stel­le lei­tet die Mel­dung dem zu­stän­di­gen Zi­vil­stands­amt un­ver­züg­lich schrift­lich in Pa­pier­form oder elek­tro­ni­scher Form wei­ter.136

5 Wird der Tod oder ei­ne Tot­ge­burt ge­mel­det, so ist ei­ne ärzt­li­che Be­schei­ni­gung ein­zu­rei­chen.

6 Das Zi­vil­stands­amt kann ei­ne ärzt­li­che Be­stä­ti­gung der Nie­der­kunft ver­lan­gen, wenn die Mel­dung durch ei­ne in Ar­ti­kel 34 Buch­sta­be bbis auf­ge­führ­te Per­son er­folgt. Ist die Mut­ter im Zeit­punkt der Ge­burt mit ei­ner Frau ver­hei­ra­tet und wur­de das Kind nach den Be­stim­mun­gen des Fort­pflan­zungs­me­di­zin­ge­set­zes vom 18. De­zem­ber 1998137 (FMedG) durch ei­ne Sa­men­spen­de ge­zeugt, so ist in den Fäl­len, in de­nen ei­ne in Ar­ti­kel 34 Buch­sta­be bbis auf­ge­führ­te Per­son die Ge­burt mel­det, ei­ne ärzt­li­che Be­stä­ti­gung über die Zeu­gung durch ei­ne Sa­men­spen­de ge­mä­ss FMedG bei­zu­brin­gen.138

7 Er­folgt die Mel­dung in Pa­pier­form, so ist sie von der mel­de­pflich­ti­gen Per­son zu un­ter­zeich­nen.139

8 Die Über­mitt­lung von Mel­dun­gen und ärzt­li­chen Be­schei­ni­gun­gen in elek­tro­ni­scher Form rich­tet sich nach Ar­ti­kel 89 Ab­satz 4.140

133 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

134 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 6463).

135 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

136 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

137 SR 810.11

138 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016 (AS 2016 3925). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. März 2022, in Kraft seit 1. Ju­li 2022 (AS 2022 243).

139 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

140 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

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