Zivilstandsverordnung
(ZStV)


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Art. 89 Verfahrensgrundsätze

1 So­weit der Bund kei­ne ab­sch­lies­sen­de Re­ge­lung vor­sieht, rich­tet sich das Ver­fah­ren vor den Zi­vil­stand­säm­tern und den kan­to­na­len Auf­sichts­be­hör­den nach kan­to­na­lem Recht.

2 Das Ver­fah­ren vor den Bun­des­be­hör­den rich­tet sich nach den all­ge­mei­nen Be­stim­mun­gen über die Bun­des­rechts­pfle­ge.273

3 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der Zi­vil­stand­säm­ter und ih­re Hilfs­per­so­nen, ins­be­son­de­re sprach­lich ver­mit­teln­de Per­so­nen, die bei Amts­hand­lun­gen mit­wir­ken oder Do­ku­men­te über­set­zen (Art. 3 Abs. 2–6), oder Ärz­tin­nen und Ärz­te, die Be­schei­ni­gun­gen über den Tod oder die Tot­ge­burt aus­stel­len (Art. 35 Abs. 5), tre­ten in den Aus­stand, wenn:274

a.
sie per­sön­lich be­trof­fen sind;
b.275
ihr Ehe­gat­te, ih­re ein­ge­tra­ge­ne Part­ne­rin oder ihr ein­ge­tra­ge­ner Part­ner oder ei­ne Per­son be­trof­fen ist, mit der sie ei­ne fak­ti­sche Le­bens­ge­mein­schaft füh­ren;
c.
Ver­wand­te und Ver­schwä­ger­te in ge­ra­der Li­nie oder bis zum drit­ten Gra­de in der Sei­ten­li­nie be­trof­fen sind;
d.
ei­ne Per­son be­trof­fen ist, die sie als ge­setz­li­che Ver­tre­te­rin oder ge­setz­li­cher Ver­tre­ter oder im Rah­men ei­nes pri­vat­recht­li­chen Auf­trags­ver­hält­nis­ses ver­tre­ten oder un­ter­stützt ha­ben;
e.
sie aus an­de­ren Grün­den Un­ab­hän­gig­keit und Un­par­tei­lich­keit nicht ge­währ­leis­ten kön­nen, na­ment­lich im Fall ei­ner en­gen Freund­schaft oder per­sön­li­chen Feind­schaft.276

4 Ver­fah­ren zwi­schen Pri­va­ten und Zi­vil­stands­be­hör­den kön­nen un­ter den fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen auf elek­tro­ni­schem Weg durch­ge­führt wer­den:

a.
die Iden­ti­tät des Ur­he­bers muss ein­deu­tig fest­ste­hen;
b.
die Un­ter­schrif­ten müs­sen die An­for­de­run­gen an ei­ne qua­li­fi­zier­te elek­tro­ni­sche Si­gna­tur nach dem Bun­des­ge­setz vom 18. März 2016277 über die elek­tro­ni­sche Si­gna­tur er­fül­len;
c.
die In­te­gri­tät und die Ver­trau­lich­keit der Über­mitt­lung müs­sen ge­währ­leis­tet sein.278

5 Mit dem Ein­ver­ständ­nis der Par­tei kön­nen Ver­fü­gun­gen elek­tro­nisch er­öff­net wer­den.279

273 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 17 der V vom 8. Nov. 2006 über die An­pas­sung von Bun­des­rats­ver­ord­nun­gen an die To­tal­re­vi­si­on der Bun­des­rechts­pfle­ge, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4705).

274 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2923).

275 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Ju­ni 2006, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2923).

276 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 9. Dez. 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2006 (AS 2005 5679).

277 SR 943.03

278 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

279 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

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