Zivilstandsverordnung
(ZStV)


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Art. 11 Kindesanerkennung

1 Als Kin­des­an­er­ken­nung gilt die An­er­ken­nung ei­nes Kin­des, das nur zur Mut­ter in ei­nem Kin­des­ver­hält­nis steht, durch den Va­ter.

2 Die An­er­ken­nung kann vor der Ge­burt des Kin­des er­fol­gen.

3 Aus­ge­schlos­sen ist die Be­ur­kun­dung der An­er­ken­nung ei­nes ad­op­tier­ten Kin­des.

4 In den Fäl­len nach Ar­ti­kel 260 Ab­satz 2 ZGB ist die Zu­stim­mung der ge­setz­li­chen Ver­tre­te­rin oder des ge­setz­li­chen Ver­tre­ters46 schrift­lich ab­zu­ge­ben. Die Ver­tre­tungs­be­fug­nis­se sind nach­zu­wei­sen und die Un­ter­schrif­ten sind zu be­glau­bi­gen.47

5 Die Er­klä­rung über die An­er­ken­nung und die Zu­stim­mung der ge­setz­li­chen Ver­tre­te­rin oder des ge­setz­li­chen Ver­tre­ters kann un­ter Vor­be­halt von Ar­ti­kel 71 Ab­satz 1 IPRG48 von je­der Zi­vil­stands­be­am­tin und je­dem Zi­vil­stands­be­am­ten ent­ge­gen­ge­nom­men wer­den.49

6Weist der An­er­ken­nen­de oder die ge­setz­li­che Ver­tre­te­rin oder der ge­setz­li­che Ver­tre­ter nach, dass es für sie oder ihn of­fen­sicht­lich un­zu­mut­bar ist, per­sön­lich auf dem Zi­vil­stands­amt zu er­schei­nen, so kann die Er­klä­rung be­zie­hungs­wei­se die Zu­stim­mung an ei­nem an­de­ren Ort ent­ge­gen­ge­nom­men wer­den, na­ment­lich in ei­ner Kli­nik, ei­nem Heim oder ei­ner Straf­voll­zugs­an­stalt oder durch Ver­mitt­lung der zu­stän­di­gen Ver­tre­tung der Schweiz im Aus­land.50

7 Die Kin­des­an­er­ken­nung ist un­ter Hin­weis auf die Ar­ti­kel 260a–260cZGB der Mut­ter so­wie dem Kind oder nach sei­nem To­de den Nach­kom­men mit­zu­tei­len.

46 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Ju­ni 2024, in Kraft seit 11. Nov. 2024 (AS 2024 335). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

48 SR 291

49 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

BGE

148 III 384 (5A_32/2021) from 1. Juli 2022
Regeste: Art. 32, 68, 70, 72, 73 IPRG; Art. 252 ZGB; Art. 8 EMRK; Eintragung einer georgischen Geburtsurkunde in das Personenstandsregister im Fall von Leihmutterschaft. Eine georgische Geburtsurkunde stellt keine ausländische Entscheidung im Sinne von Art. 70 IPRG dar (E. 4). Führen die in der Schweiz domizilierten Wunscheltern in Georgien eine Leihmutterschaft durch und ist schweizerisches Abstammungsrecht anwendbar, so entsteht das Kindesverhältnis zur Leihmutter von Gesetzes wegen mit der Geburt des Kindes (E. 5). Der Wunschvater, der im konkreten Fall Samenspender ist, kann das Kindesverhältnis durch Anerkennung herstellen und die Wunschmutter hat die Möglichkeit der Stiefkindadoption. Vereinbarkeit mit der EMRK (E. 6-8).

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