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Zivilstandsverordnung
(ZStV)

Art. 23 Ausländische Entscheidungen und Urkunden über den Zivilstand 121

1 Aus­län­di­sche Ent­schei­dun­gen und Ur­kun­den über den Zi­vil­stand wer­den auf­grund ei­ner Ver­fü­gung der Auf­sichts­be­hör­de des Hei­mat­kan­tons der be­trof­fe­nen Per­son durch das zu­stän­di­ge Zi­vil­stands­amt be­ur­kun­det. Ist die Per­son in meh­re­ren Kan­to­nen hei­mat­be­rech­tigt, so ent­schei­det die Auf­sichts­be­hör­de des Hei­mat­kan­tons, dem die aus­län­di­sche Ent­schei­dung oder Ur­kun­de über den Zi­vil­stand vor­ge­legt wird.

2 Aus­län­di­sche Ent­schei­dun­gen und Ur­kun­den über den Zi­vil­stand aus­län­di­scher Per­so­nen wer­den auf­grund ei­ner Ver­fü­gung der Auf­sichts­be­hör­de durch das zu­stän­di­ge Zi­vil­stands­amt be­ur­kun­det:

a.
wenn die Be­ur­kun­dung fa­mi­li­en­recht­li­che Wir­kun­gen für ei­ne Per­son mit Schwei­zer Bür­ger­recht hat: im Hei­mat­kan­ton die­ser Per­son;
b.
wenn die Da­ten der Per­son ab­ruf­bar sind und ei­ne Zu­stän­dig­keit nach Buch­sta­be a ent­fällt: im Wohn­sitz­kan­ton oder im Kan­ton, in dem an­sch­lies­send ei­ne wei­te­re Amts­hand­lung vor­zu­neh­men ist;
c.
wenn ei­ne Zu­stän­dig­keit nach Buch­sta­be a oder b ent­fällt: im Ge­burts­kan­ton.

3 Die Auf­sichts­be­hör­de mel­det der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Aus­län­der­be­hör­de am Auf­ent­halts­ort der be­trof­fe­nen Per­son an­läss­lich der Ver­fü­gung nach Ar­ti­kel 32 Ab­satz 1 IPRG122 Tat­sa­chen, die im Zu­sam­men­hang mit ei­ner im Aus­land er­folg­ten Ehe­schlies­sung oder Be­grün­dung ei­ner ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft auf ei­ne Um­ge­hung der Be­stim­mun­gen über Zu­las­sung und Auf­ent­halt von Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­dern hin­deu­ten (Art. 82a VZAE123). Sie teilt ihr auch das Re­sul­tat all­fäl­li­ger Ab­klä­run­gen so­wie die Ver­wei­ge­rung oder An­er­ken­nung mit.124

4 Das kan­to­na­le Recht re­gelt die Zu­stän­dig­keit für die Be­ur­kun­dung nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 2 Buch­sta­be a oder Ab­satz 3.

5 Die An­zei­ge der fest­ge­stell­ten Straf­ta­ten und die Schutz­mass­nah­men rich­ten sich nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 7. Die Mel­dung an die Be­hör­de, die für die Kla­ge auf Un­gül­ti­g­er­klä­rung ei­ner Ehe oder ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft zu­stän­dig ist, rich­tet sich nach Ar­ti­kel 16 Ab­satz 8.125

121 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

122 SR 291

123 SR 142.201

124 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 4309).

125 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. März 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1045).