Zivilstandsverordnung
(ZStV)


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Art. 15a Aufnahme in das Personenstandsregister 75

1 Je­de Per­son wird mit der Be­ur­kun­dung ih­rer Ge­burt in das Per­so­nen­stands­re­gis­ter auf­ge­nom­men.

2 Ei­ne aus­län­di­sche Per­son, de­ren Da­ten nicht ab­ruf­bar sind, wird in das Per­so­nen­stands­re­gis­ter auf­ge­nom­men, wenn sie:

a.
von ei­nem in der Schweiz zu be­ur­kun­den­den Zi­vil­stand­ser­eig­nis oder ei­ner in der Schweiz zu be­ur­kun­den­den Zi­vil­stand­s­er­klä­rung be­trof­fen ist;
b.
ein Ge­such um Er­werb des Schwei­zer Bür­ger­rechts stellt;
c.
einen An­trag auf Ein­tra­gung der Tat­sa­che stellt, dass sie einen Vor­sor­ge­auf­trag er­rich­tet hat (Art. 8 Bst. k Ziff. 1).76

2bis77

3 Ist es ei­ner aus­län­di­schen Per­son im Zu­sam­men­hang mit der Auf­nah­me in das Per­so­nen­stands­re­gis­ter un­mög­lich oder un­zu­mut­bar, An­ga­ben über ih­ren Per­so­nen­stand mit Ur­kun­den zu be­le­gen, so wird ge­prüft, ob ei­ne Er­klä­rung nach Ar­ti­kel 41 Ab­satz 1 ZGB ent­ge­gen­ge­nom­men wer­den kann.

4 Er­folgt die Auf­nah­me an­läss­lich ei­ner Ge­burt oder ei­ner Kin­des­an­er­ken­nung und kön­nen die An­ga­ben zu den El­tern nicht in­nert nütz­li­cher Frist rechts­ge­nüg­lich nach­ge­wie­sen wer­den, so wird in be­grün­de­ten Aus­nah­me­fäl­len auf die Auf­nah­me ein­zel­ner Da­ten über den Per­so­nen­stand der El­tern ver­zich­tet.78

4bis Ein sol­cher Ver­zicht ist nicht mög­lich in Be­zug auf die An­ga­ben Na­me, Vor­na­me, Ge­schlecht und Ge­burts­da­tum. Kön­nen die­se nicht in­nert nütz­li­cher Frist rechts­ge­nüg­lich nach­ge­wie­sen wer­den, wer­den die El­tern in be­grün­de­ten Aus­nah­me­fäl­len mit Na­men, Vor­na­men, Ge­schlecht, Ge­burts­da­tum so­wie dem Ver­merk «un­ge­klär­te Per­so­nen­da­ten» im Per­so­nen­stands­re­gis­ter auf­ge­nom­men.79

5 Er­folgt die Auf­nah­me nach Ab­satz 2 im Hin­blick auf die Be­ur­kun­dung des To­des in­nert nütz­li­cher Frist, so wird in be­grün­de­ten Aus­nah­me­fäl­len auf die Er­fas­sung ein­zel­ner Da­ten über den Per­so­nen­stand der ver­stor­be­nen Per­son ver­zich­tet.

6 Der Da­ten­satz kann ge­stützt auf nach­ge­reich­te Do­ku­men­te er­gänzt wer­den.

75 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 3061).

76 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

77 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. Nov. 2012 (AS 2012 6463). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 27. Okt. 2021, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 666).

78 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Ju­ni 2024, in Kraft seit 11. Nov. 2024 (AS 2024 335).

79 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Ju­ni 2024, in Kraft seit 11. Nov. 2024 (AS 2024 335).

BGE

148 III 384 (5A_32/2021) from 1. Juli 2022
Regeste: Art. 32, 68, 70, 72, 73 IPRG; Art. 252 ZGB; Art. 8 EMRK; Eintragung einer georgischen Geburtsurkunde in das Personenstandsregister im Fall von Leihmutterschaft. Eine georgische Geburtsurkunde stellt keine ausländische Entscheidung im Sinne von Art. 70 IPRG dar (E. 4). Führen die in der Schweiz domizilierten Wunscheltern in Georgien eine Leihmutterschaft durch und ist schweizerisches Abstammungsrecht anwendbar, so entsteht das Kindesverhältnis zur Leihmutter von Gesetzes wegen mit der Geburt des Kindes (E. 5). Der Wunschvater, der im konkreten Fall Samenspender ist, kann das Kindesverhältnis durch Anerkennung herstellen und die Wunschmutter hat die Möglichkeit der Stiefkindadoption. Vereinbarkeit mit der EMRK (E. 6-8).

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