Bundesgesetz
über Zweitwohnungen
(Zweitwohnungsgesetz, ZWG)


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Art. 8 Wohnungen im Zusammenhang mit strukturierten Beherbergungsbetrieben

1 In Ge­mein­den mit ei­nem Zweit­woh­nungs­an­teil von über 20 Pro­zent darf struk­tu­rier­ten Be­her­ber­gungs­be­trie­ben die Er­stel­lung von Woh­nun­gen oh­ne Nut­zungs­be­schrän­kung nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 be­wil­ligt wer­den, wenn:

a.
der Be­trieb nur mit dem Er­trag aus der Er­stel­lung sol­cher Woh­nun­gen wirt­schaft­lich ge­führt oder wei­ter­ge­führt wer­den kann;
b.
die Ei­gen­tü­me­rin oder der Ei­gen­tü­mer be­zie­hungs­wei­se die Be­trei­be­rin oder der Be­trei­ber auf Ver­lan­gen den Nach­weis er­bringt, dass der Er­trag aus den Woh­nun­gen in den Bau oder Be­trieb der struk­tu­rier­ten Be­her­ber­gung in­ves­tiert wird;
c.
die Haupt­nutz­flä­che die­ser Woh­nun­gen einen An­teil von 20 Pro­zent der ge­sam­ten Haupt­nutz­flä­che der Zim­mer und der Woh­nun­gen nicht über­steigt;
d.
die Woh­nun­gen mit dem struk­tu­rier­ten Be­her­ber­gungs­be­trieb ei­ne bau­li­che und funk­tio­na­le Ein­heit bil­den, es sei denn, Grün­de des Orts­bild- oder Denk­mal­schut­zes ste­hen dem ent­ge­gen; und
e.
kei­ne über­wie­gen­den In­ter­es­sen ent­ge­gen­ste­hen.

2 Für Woh­nun­gen nach Ab­satz 1, die dau­er­haft im Ei­gen­tum des struk­tu­rier­ten Be­her­ber­gungs­be­triebs blei­ben und von die­sem ver­mie­tet wer­den, darf die ge­sam­te Haupt­nutz­flä­che nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c höchs­tens 33 Pro­zent be­tra­gen. Im Grund­buch ist ei­ne ent­spre­chen­de Ver­äus­se­rungs­be­schrän­kung an­zu­mer­ken. Ar­ti­kel 7 Ab­sät­ze 4 und 5 gilt sinn­ge­mä­ss.

3 Er­stellt der Be­trieb so­wohl Woh­nun­gen nach Ab­satz 1 wie auch sol­che nach Ab­satz 2, so wird der Höch­stan­teil von 33 Pro­zent re­du­ziert um den Wert, der sich dar­aus er­gibt, dass der Quo­ti­ent aus der Flä­che der Woh­nun­gen nach Ab­satz 1 und der Sum­me der Flä­chen der Woh­nun­gen nach den Ab­sät­zen 1 und 2 mit 13 Pro­zent mul­ti­pli­ziert wird.

4 Ein struk­tu­rier­ter Be­her­ber­gungs­be­trieb, der am 11. März 2012 schon be­stan­den hat, kann zu ma­xi­mal 50 Pro­zent der Haupt­nutz­flä­che zu Woh­nun­gen oh­ne Nut­zungs­be­schrän­kung nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 1 um­ge­nutzt wer­den, wenn:

a
er ei­ne mi­ni­ma­le Be­wirt­schaf­tungs­dau­er von 25 Jah­ren auf­weist;
b.
er nicht mehr wirt­schaft­lich wei­ter­ge­führt und auch nicht in tou­ris­tisch be­wirt­schaf­te­te Woh­nun­gen um­ge­nutzt wer­den kann;
c.
die Tat­sa­che, dass der be­tref­fen­de Be­her­ber­gungs­be­trieb nicht mehr wirt­schaft­lich wei­ter­ge­führt wer­den kann, nicht durch ein Fehl­ver­hal­ten der Ei­gen­tü­me­rin oder des Ei­gen­tü­mers be­zie­hungs­wei­se der Be­trei­be­rin oder des Be­trei­bers ver­ur­sacht wor­den ist; und
d.
kei­ne über­wie­gen­den In­ter­es­sen ent­ge­gen­ste­hen.

5 Zum Nach­weis, dass die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 oder 4 er­füllt sind, ist ein un­ab­hän­gi­ges Gut­ach­ten er­stel­len zu las­sen. Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

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