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Übereinkommen
über die Anerkennung und Vollstreckung ausländischer Schiedssprüche

AS 1965 795; BBl 1964 II 605

Übersetzung

Abgeschlossen in New York am 10. Juni 1958 Von der Bundesversammlung genehmigt am 2. März 1965 Schweizerische Ratifikationsurkunde hinterlegt am 1. Juni 1965 In Kraft getreten für die Schweiz am 30. August 19651

(Stand am 9. Mai 2022)

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Art. I  

1. Die­ses Über­ein­kom­men ist auf die An­er­ken­nung und Voll­stre­ckung von Schieds­sprü­chen an­zu­wen­den, die in Rechtss­trei­tig­kei­ten zwi­schen na­tür­li­chen oder ju­ris­ti­schen Per­so­nen in dem Ho­heits­ge­biet ei­nes an­de­ren Staa­tes als des­je­ni­gen er­gan­gen sind, in dem die An­er­ken­nung und Voll­stre­ckung nach­ge­sucht wird. Es ist auch auf sol­che Schiedss­prü­che an­zu­wen­den, die in dem Staat, in dem ih­re An­er­ken­nung und Voll­stre­ckung nach­ge­sucht wird, nicht als in­län­di­sche an­zu­se­hen sind.

2. Un­ter «Schiedss­prü­chen» sind nicht nur Schiedss­prü­che von Schieds­rich­tern, die für ei­ne be­stimm­te Sa­che be­stellt wor­den sind, son­dern auch sol­che ei­nes stän­di­gen Schieds­ge­richts, dem sich die Par­tei­en un­ter­wor­fen ha­ben, zu ver­ste­hen.

3. Je­der Staat, der die­ses Über­ein­kom­men un­ter­zeich­net oder ra­ti­fi­ziert, ihm bei­tritt oder des­sen Aus­deh­nung ge­mä­ss Ar­ti­kel X no­ti­fi­ziert, kann gleich­zei­tig auf der Grund­la­ge der Ge­gen­sei­tig­keit er­klä­ren, dass er das Über­ein­kom­men nur auf die An­er­ken­nung und Voll­stre­ckung sol­cher Schiedss­prü­che an­wen­den wer­de, die in dem Ho­heits­ge­biet ei­nes an­de­ren Ver­trags­staa­tes er­gan­gen sind. Er kann auch er­klä­ren, dass er das Über­ein­kom­men nur auf Strei­tig­kei­ten aus sol­chen Rechts­ver­hält­nis­sen, sei es ver­trag­li­cher oder nicht­ver­trag­li­cher Art, an­wen­den wer­de, die nach sei­nem in­ner­staat­li­chen Recht als Han­delssa­chen an­ge­se­hen wer­den.

Art. II  

1. Je­der Ver­trags­staat er­kennt ei­ne schrift­li­che Ver­ein­ba­rung an, durch die sich die Par­tei­en ver­pflich­ten, al­le oder ein­zel­ne Strei­tig­kei­ten, die zwi­schen ih­nen aus ei­nem be­stimm­ten Rechts­ver­hält­nis, sei es ver­trag­li­cher oder nicht­ver­trag­li­cher Art, be­reits ent­stan­den sind oder et­wa künf­tig ent­ste­hen, ei­nem schieds­rich­ter­li­chen Ver­fah­ren zu un­ter­wer­fen, so­fern der Ge­gen­stand des Strei­tes auf schieds­rich­ter­li­chem We­ge ge­re­gelt wer­den kann.

2. Un­ter ei­ner «schrift­li­chen Ver­ein­ba­rung» ist ei­ne Schieds­klau­sel in ei­nem Ver­trag oder ei­ne Schied­sa­b­re­de zu ver­ste­hen, so­fern der Ver­trag oder die Schied­sa­b­re­de von den Par­tei­en un­ter­zeich­net oder in Brie­fen oder Te­le­gram­men ent­hal­ten ist, die sie ge­wech­selt ha­ben.

3. Wird ein Ge­richt ei­nes Ver­trags­staa­tes we­gen ei­nes Streit­ge­gen­stan­des an­ge­ru­fen, hin­sicht­lich des­sen die Par­tei­en ei­ne Ver­ein­ba­rung im Sin­ne die­ses Ar­ti­kels ge­trof­fen ha­ben, so hat das Ge­richt auf An­trag ei­ner der Par­tei­en sie auf das schieds­rich­ter­li­che Ver­fah­ren zu ver­wei­sen, so­fern es nicht fest­stellt, dass die Ver­ein­ba­rung hin­fäl­lig, un­wirk­sam oder nicht er­füll­bar ist.

Art. III  

Je­der Ver­trags­staat er­kennt Schiedss­prü­che als wirk­sam an und lässt sie nach den Ver­fah­rens­vor­schrif­ten des Ho­heits­ge­bie­tes, in dem der Schiedss­pruch gel­tend ge­macht wird, zur Voll­stre­ckung zu, so­fern die in den fol­gen­den Ar­ti­kel fest­ge­leg­ten Vor­aus­set­zun­gen ge­ge­ben sind. Die An­er­ken­nung oder Voll­stre­ckung von Schieds­sprü­chen, auf die die­ses Über­ein­kom­men an­zu­wen­den ist, darf we­der we­sent­lich stren­ge­ren Ver­fah­rens­vor­schrif­ten noch we­sent­lich hö­he­ren Kos­ten un­ter­lie­gen als die An­er­ken­nung oder Voll­stre­ckung in­län­di­scher Schiedss­prü­che.

Art. IV  

1. Zur An­er­ken­nung und Voll­stre­ckung, die im vor­an­ge­hen­den Ar­ti­kel er­wähnt wird, ist er­for­der­lich, dass die Par­tei, wel­che die An­er­ken­nung und Voll­stre­ckung nach­sucht, zu­gleich mit ih­rem An­trag vor­legt:

a.
die ge­hö­rig be­glau­big­te (le­ga­li­sier­te) Ur­schrift des Schiedss­pruchs oder ei­ne Ab­schrift, de­ren Über­ein­stim­mung mit ei­ner sol­chen Ur­schrift ord­nungs­ge­mä­ss be­glau­bigt ist;
b.
die Ur­schrift der Ver­ein­ba­rung im Sin­ne des Ar­ti­kels II oder ei­ne Ab­schrift, de­ren Über­ein­stim­mung mit ei­ner sol­chen Ur­schrift ord­nungs­ge­mä­ss be­glau­bigt ist.

2. Ist der Schiedss­pruch oder die Ver­ein­ba­rung nicht in ei­ner amt­li­chen Spra­che des Lan­des ab­ge­fasst, in dem der Schiedss­pruch gel­tend ge­macht wird, so hat die Par­tei, die sei­ne An­er­ken­nung und Voll­stre­ckung nach­sucht, ei­ne Über­set­zung der er­wähn­ten Ur­kun­den in die­se Spra­che bei­zu­brin­gen. Die Über­set­zung muss von ei­nem amt­li­chen oder be­ei­dig­ten Über­set­zer oder von ei­nem di­plo­ma­ti­schen oder kon­su­la­ri­schen Ver­tre­ter be­glau­bigt sein.

Art. V  

1. Die An­er­ken­nung und Voll­stre­ckung des Schiedss­pru­ches darf auf An­trag der Par­tei, ge­gen die er gel­tend ge­macht wird, nur ver­sagt wer­den, wenn die­se Par­tei der zu­stän­di­gen Be­hör­de des Lan­des, in dem die An­er­ken­nung und Voll­stre­ckung nach­ge­sucht wird, den Be­weis er­bringt:

a.
dass die Par­tei­en, die ei­ne Ver­ein­ba­rung im Sin­ne des Ar­ti­kels II ge­schlos­sen ha­ben, nach dem Recht, das für sie per­sön­lich mass­ge­bend ist, in ir­gend­ei­ner Hin­sicht hier­zu nicht fä­hig wa­ren, oder dass die Ver­ein­ba­rung nach dem Recht, dem die Par­tei­en sie un­ter­stellt ha­ben, oder, falls die Par­tei­en hier­über nichts be­stimmt ha­ben, nach dem Recht des Lan­des, in dem der Schiedss­pruch er­gan­gen ist, un­gül­tig ist, oder
b.
dass die Par­tei, ge­gen die der Schiedss­pruch gel­tend ge­macht wird, von der Be­stel­lung des Schieds­rich­ters oder von dem schieds­rich­ter­li­chen Ver­fah­ren nicht ge­hö­rig in Kennt­nis ge­setzt wor­den ist oder dass sie aus ei­nem an­de­ren Grund ih­re An­griffs- oder Ver­tei­di­gungs­mit­tel nicht hat gel­tend ma­chen kön­nen, oder
c.
dass der Schiedss­pruch ei­ne Strei­tig­keit be­trifft, die in der Schied­sa­b­re­de nicht er­wähnt ist oder nicht un­ter die Be­stim­mun­gen der Schieds­klau­sel fällt, oder dass er Ent­schei­dun­gen ent­hält, wel­che die Gren­zen der Schied­sa­b­re­de oder der Schieds­klau­sel über­schrei­ten; kann je­doch der Teil des Schieds­spru­ches, der sich auf Streit­punk­te be­zieht, die dem schieds­rich­ter­li­chen Ver­fah­ren un­ter­wor­fen wa­ren, von dem Teil, der Streit­punk­te be­trifft, die ihm nicht un­ter­wor­fen wa­ren, ge­trennt wer­den, so kann der erst­ge­nann­te Teil des Schiedss­pru­ches an­er­kannt und voll­streckt wer­den, oder
d.
dass die Bil­dung des Schieds­ge­rich­tes oder das schieds­rich­ter­li­che Ver­fah­ren der Ver­ein­ba­rung der Par­tei­en oder, man­gels ei­ner sol­chen Ver­ein­ba­rung, dem Recht des Lan­des, in dem das schieds­rich­ter­li­che Ver­fah­ren statt­fand, nicht ent­spro­chen hat, oder
e.
dass der Schiedss­pruch für die Par­tei­en noch nicht ver­bind­lich ge­wor­den ist oder dass er von ei­ner zu­stän­di­gen Be­hör­de des Lan­des, in dem oder nach des­sen Recht er er­gan­gen ist, auf­ge­ho­ben oder in sei­nen Wir­kun­gen einst­wei­len ge­hemmt wor­den ist.

2. Die An­er­ken­nung und Voll­stre­ckung ei­nes Schiedss­pru­ches darf auch ver­sagt wer­den, wenn die zu­stän­di­ge Be­hör­de des Lan­des, in dem die An­er­ken­nung und Voll­stre­ckung nach­ge­sucht wird, fest­stellt,

a.
dass der Ge­gen­stand des Strei­tes nach dem Recht die­ses Lan­des nicht auf schieds­rich­ter­li­chem We­ge ge­re­gelt wer­den kann, oder
b.
dass die An­er­ken­nung oder Voll­stre­ckung des Schiedss­pru­ches der öf­fent­li­chen Ord­nung die­ses Lan­des wi­der­spre­chen wür­de.
Art. VI  

Ist bei der Be­hör­de, die im Sin­ne des Ar­ti­kels V Ab­satz 1 Buch­sta­be e zu­stän­dig ist, ein An­trag ge­stellt wor­den, den Schiedss­pruch auf­zu­he­ben oder ihn in sei­nen Wir­kun­gen einst­wei­len zu hem­men, so kann die Be­hör­de, vor wel­cher der Schieds­spruch gel­tend ge­macht wird, so­fern sie es für an­ge­bracht hält, die Ent­schei­dung über den An­trag, die Voll­stre­ckung zu­zu­las­sen, aus­set­zen; sie kann aber auch auf An­trag der Par­tei, wel­che die Voll­stre­ckung des Schiedss­pru­ches be­gehrt, der an­dern Par­tei auf­er­le­gen, an­ge­mes­se­ne Si­cher­heit zu leis­ten.

Art. VII  

1. Die Be­stim­mun­gen die­ses Über­ein­kom­mens las­sen die Gül­tig­keit mehr­sei­ti­ger oder zwei­sei­ti­ger Ver­trä­ge, wel­che die Ver­trags­staa­ten über die An­er­ken­nung und Voll­stre­ckung von Schiedss­prü­chen ge­schlos­sen ha­ben, un­be­rührt und neh­men kei­ner be­tei­lig­ten Par­tei das Recht, sich auf einen Schiedss­pruch nach Mass­ga­be des in­ner­staat­li­chen Rechts oder der Ver­trä­ge des Lan­des, in dem er gel­tend ge­macht wird, zu be­ru­fen.

2. Das Gen­fer Pro­to­koll über die Schieds­klau­seln von 19232 und das Gen­fer Ab­kom­men zur Voll­stre­ckung aus­län­di­scher Schiedss­prü­che von 19273 tre­ten zwi­schen den Ver­trags­staa­ten in dem Zeit­punkt und in dem Aus­mass aus­ser Kraft, in dem die­ses Über­ein­kom­men für sie ver­bind­lich wird.

Art. VIII  

1. Die­ses Über­ein­kom­men liegt bis zum 31. De­zem­ber 1958 zur Un­ter­zeich­nung durch je­den Mit­glied­staat der Ver­ein­ten Na­tio­nen so­wie durch je­den an­de­ren Staat auf, der Mit­glied ei­ner Spe­zial­or­ga­ni­sa­ti­on der Ver­ein­ten Na­tio­nen oder Ver­trags­par­tei des Sta­tu­tes des In­ter­na­tio­na­len Ge­richts­ho­fes4 ist oder spä­ter wird oder an den ei­ne Ein­la­dung der Ge­ne­ral­ver­samm­lung der Ver­ein­ten Na­tio­nen er­gan­gen ist.

2. Die­ses Über­ein­kom­men be­darf der Ra­ti­fi­zie­rung; die Ra­ti­fi­ka­ti­ons­ur­kun­de ist bei dem Ge­ne­ral­se­kre­tär der Ver­ein­ten Na­tio­nen zu hin­ter­le­gen.

Art. IX  

1. Al­le in Ar­ti­kel VIII be­zeich­ne­ten Staa­ten kön­nen die­sem Über­ein­kom­men bei­tre­ten.

2. Der Bei­tritt er­folgt durch Hin­ter­le­gung ei­ner Bei­tritts­ur­kun­de bei dem Ge­ne­ral­se­kre­tär der Ver­ein­ten Na­tio­nen.

Art. X  

1. Je­der Staat kann bei der Un­ter­zeich­nung, bei der Ra­ti­fi­zie­rung oder beim Bei­tritt er­klä­ren, dass die­ses Über­ein­kom­men auf al­le oder auf ein­zel­ne der Ge­bie­te aus­ge­dehnt wer­de, de­ren in­ter­na­tio­na­le Be­zie­hun­gen er wahr­nimmt. Ei­ne sol­che Er­klä­rung wird wirk­sam, so­bald das Über­ein­kom­men für den Staat, der sie ab­ge­ge­ben hat, in Kraft tritt.

2. Spä­ter kann die­ses Über­ein­kom­men auf sol­che Ge­bie­te durch ei­ne an den Ge­ne­ral­se­kre­tär der Ver­ein­ten Na­tio­nen ge­rich­te­te No­ti­fi­ka­ti­on aus­ge­dehnt wer­den; die Aus­deh­nung wird am neun­zigs­ten Ta­ge, nach­dem die No­ti­fi­ka­ti­on dem Ge­ne­ral­se­kre­tär der Ver­ein­ten Na­tio­nen zu­ge­gan­gen ist oder, so­fern die­ses Über­ein­kom­men für den in Be­tracht kom­men­den Staat spä­ter in Kraft tritt, erst in die­sem Zeit­punkt wirk­sam.

3. Hin­sicht­lich der Ge­bie­te, auf wel­che die­ses Über­ein­kom­men bei der Un­ter­zeich­nung, bei der Ra­ti­fi­zie­rung oder beim Bei­tritt nicht aus­ge­dehnt wor­den ist, wird je­der in Be­tracht kom­men­de Staat die Mög­lich­keit er­wä­gen, die er­for­der­li­chen Mass­nah­men zu tref­fen, um das Über­ein­kom­men auf sie aus­zu­deh­nen, und zwar mit Zu­stim­mung der Re­gie­run­gen die­ser Ge­bie­te, falls ei­ne sol­che aus ver­fas­sungs­recht­li­chen Grün­den not­wen­dig sein soll­te.

Art. XI  

Für einen Bun­des­staat oder einen Staat, der kein Ein­heits­staat ist, gel­ten die fol­gen­den Be­stim­mun­gen:

a.
hin­sicht­lich der Ar­ti­kel die­ses Über­ein­kom­mens, die sich auf Ge­gen­stän­de der Ge­setz­ge­bungs­be­fug­nis des Bun­des be­zie­hen, sind die Ver­pflich­tun­gen der Bun­des­re­gie­rung die glei­chen wie die­je­ni­gen der Ver­trags­staa­ten, die kei­ne Bun­des­staa­ten sind;
b.
hin­sicht­lich sol­cher Ar­ti­kel die­ses Über­ein­kom­mens, die sich auf Ge­gen­stän­de der Ge­setz­ge­bungs­be­fug­nis der Glied­staa­ten oder Pro­vin­zen be­zie­hen, die nach der ver­fas­sungs­recht­li­chen Ord­nung des Bun­des nicht ge­hal­ten sind, Mass­nah­men im We­ge der Ge­setz­ge­bung zu tref­fen, ist die Bun­des­re­gie­rung ver­pflich­tet, die in Be­tracht kom­men­den Ar­ti­kel den zu­stän­di­gen Be­hör­den der Glied­staa­ten oder Pro­vin­zen so bald wie mög­lich be­für­wor­tend zur Kennt­nis zu brin­gen;
c.
ein Bun­des­staat, der Ver­trags­par­tei die­ses Über­ein­kom­mens ist, über­mit­telt auf das ihm von dem Ge­ne­ral­se­kre­tär der Ver­ein­ten Na­tio­nen zu­ge­lei­te­te Er­su­chen ei­nes an­de­ren Ver­trags­staa­tes ei­ne Dar­stel­lung des gel­ten­den Rechts und der Übung in­ner­halb des Bun­des und sei­ner Glied­staa­ten oder Pro­vin­zen hin­sicht­lich ein­zel­ner Be­stim­mun­gen die­ses Über­ein­kom­mens, aus der ins­be­son­de­re her­vor­geht, in­wie­weit die­se Be­stim­mun­gen durch Mass­nah­men im We­ge der Ge­setz­ge­bung oder an­de­re Mass­nah­men wirk­sam ge­wor­den sind.
Art. XII  

1. Die­ses Über­ein­kom­men tritt am neun­zigs­ten Ta­ge nach der Hin­ter­le­gung der drit­ten Ra­ti­fi­ka­ti­ons- oder Bei­tritts­ur­kun­de in Kraft.

2. Für je­den Staat, der die­ses Über­ein­kom­men nach Hin­ter­le­gung der drit­ten Ra­ti­fi­ka­ti­ons- oder Bei­tritts­ur­kun­de ra­ti­fi­ziert oder ihm bei­tritt, tritt es am neun­zigs­ten Ta­ge nach der Hin­ter­le­gung sei­ner Ra­ti­fi­ka­ti­ons- oder Bei­tritts­ur­kun­de in Kraft.

Art. XIII  

1. Je­der Ver­trags­staat kann die­ses Über­ein­kom­men durch ei­ne an den Ge­ne­ral­se­kre­tär der Ver­ein­ten Na­tio­nen ge­rich­te­te schrift­li­che No­ti­fi­ka­ti­on kün­di­gen. Die Kün­di­gung wird ein Jahr, nach­dem die No­ti­fi­ka­ti­on dem Ge­ne­ral­se­kre­tär zu­ge­gan­gen ist, wirk­sam.

2. Je­der Staat, der ge­mä­ss Ar­ti­kel X ei­ne Er­klä­rung ab­ge­ge­ben oder ei­ne No­ti­fi­ka­ti­on vor­ge­nom­men hat, kann spä­ter je­der­zeit dem Ge­ne­ral­se­kre­tär der Ver­ein­ten Na­tio­nen no­ti­fi­zie­ren, dass die Aus­deh­nung des Über­ein­kom­mens auf das in Be­tracht kom­men­de Ge­biet ein Jahr, nach­dem die No­ti­fi­ka­ti­on dem Ge­ne­ral­se­kre­tär zu­ge­gan­gen ist, ih­re Wir­kung ver­lie­ren soll.

3. Die­ses Über­ein­kom­men bleibt auf Schiedss­prü­che an­wend­bar, hin­sicht­lich de­rer ein Ver­fah­ren zum Zwe­cke der An­er­ken­nung oder Voll­stre­ckung ein­ge­lei­tet wor­den ist, be­vor die Kün­di­gung wirk­sam wird.

Art. XIV  

Ein Ver­trags­staat darf sich ge­gen­über ei­nem an­de­ren Ver­trags­staat nur in­so­weit auf die­ses Über­ein­kom­men be­ru­fen, als er selbst ver­pflich­tet ist, es an­zu­wen­den.

Art. XV  

Der Ge­ne­ral­se­kre­tär der Ver­ein­ten Na­tio­nen no­ti­fi­ziert al­len in Ar­ti­kel VIII be­zeich­ne­ten Staa­ten:

a.
die Un­ter­zeich­nun­gen und Ra­ti­fi­ka­tio­nen ge­mä­ss Ar­ti­kel VIII;
b.
die Bei­tritts­er­klä­run­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel IX;
c.
die Er­klä­run­gen und No­ti­fi­ka­tio­nen ge­mä­ss den Ar­ti­keln I, X und XI;
d.
den Tag, an dem die­ses Über­ein­kom­men ge­mä­ss Ar­ti­kel XII in Kraft tritt;
e.
die Kün­di­gun­gen und No­ti­fi­ka­tio­nen ge­mä­ss Ar­ti­kel XIII.
Art. XVI  

1. Die­ses Über­ein­kom­men, des­sen chi­ne­si­scher, eng­li­scher, fran­zö­si­scher, rus­si­scher und spa­ni­scher Wort­laut in glei­cher Wei­se mass­ge­bend ist, wird in dem Ar­chiv der Ver­ein­ten Na­tio­nen hin­ter­legt.

2. Der Ge­ne­ral­se­kre­tär der Ver­ein­ten Na­tio­nen über­mit­telt den in Ar­ti­kel VIII be­zeich­ne­ten Staa­ten ei­ne be­glau­big­te Ab­schrift die­ses Über­ein­kom­mens.

Unterschriften

(Es folgen die Unterschriften)

Geltungsbereich am 9. Mai 2022 5

5 AS 1965 795; 1976 617; 1977 152; 1978 72; 1979 720; 1980 377; 1982 258, 1940; 1983 1192; 1984 309; 1985 173; 1986 337; 1987 712; 1988 2072; 1990 716; 1993 2439; 2004 3889; 200713; 2008 4053; 2011875; 20131479; 2015 751; 2018 287; 2020 487, 3805; 2022 284. Eine aktualisierte Fassung des Geltungsbereichs ist auf der Publikationsplattform des Bundesrechts «Fedlex» unter folgender Adresse veröffentlicht www.fedlex.admin.ch/de/treaty

Vertragsstaaten

Ratifikation

Beitritt (B)

Nachfolge­erklärung (N)

Inkrafttreten

Afghanistan*

30. November

2004 B

28. Februar

2005

Ägypten

9. März

1959 B

7. Juni

1959

Albanien

27. Juni

2001 B

25. September

2001

Algerien*

7. Februar

1989 B

8. Mai

1989

Andorra

19. Juni

2015 B

17. September

2015

Angola

6. März

2017 B

4. Juni

2017

Antigua und Barbuda*

2. Februar

1989 B

3. Mai

1989

Argentinien*

14. März

1989

12. Juni

1989

Armenien*

29. Dezember

1997 B

29. März

1998

Aserbaidschan

29. Februar

2000 B

29. Mai

2000

Äthiopien*

24. August

2020 B

22. November

2020

Australien

26. März

1975 B

24. Juni

1975

Bahamas

20. Dezember

2006 B

20. März

2007

Bahrain*

6. April

1988 B

5. Juli

1988

Bangladesch

6. Mai

1992 B

4. August

1992

Barbados*

16. März

1993 B

14. Juni

1993

Belarus*

15. November

1960

13. Februar

1961

Belgien*

18. August

1975

16. November

1975

Belize*

15. März

2021 B

13. Juni

2021

Benin

16. Mai

1974 B

14. August

1974

Bhutan*

25. September

2014 B

24. Dezember

2014

Bolivien

28. April

1995 B

27. Juli

1995

Bosnien und Herzegowina*

1. September

1993 N

6. März

1992

Botsuana*

20. Dezember

1971 B

19. März

1972

Brasilien

7. Juni

2002 B

5. September

2002

Brunei*

25. Juli

1996 B

23. Oktober

1996

Bulgarien*

10. Oktober

1961

8. Januar

1962

Burkina Faso

23. März

1987 B

21. Juni

1987

Burundi*

23. Juni

2014 B

21. September

2014

Chile

4. September

1975 B

3. Dezember

1975

China*

22. Januar

1987

22. April

1987

Hongkong

6. Juni

1997

1. Juli

1997

Macau

19. Juli

2005

19. Juli

2005

Cook-Inseln

12. Januar

2009 B

12. April

2009

Costa Rica

26. Oktober

1987

24. Januar

1988

Côte d’Ivoire

1. Februar

1991 B

2. Mai

1991

Dänemark*

22. Dezember

1972 B

22. März

1973

Färöer

12. November

1975 B

10. Februar

1976

Grönland

12. November

1975 B

10. Februar

1976

Deutschland* **

30. Juni

1961

28. September

1961

Dominica

28. Oktober

1988 B

26. Januar

1989

Dominikanische Republik

11. April

2002 B

10. Juli

2002

Dschibuti

14. Juni

1983 N

27. Juni

1977

Ecuador*

3. Januar

1962

3. April

1962

El Salvador

26. Februar

1998

27. Mai

1998

Estland

30. August

1993 B

28. November

1993

Fidschi

27. September

2010 B

26. Dezember

2010

Finnland

19. Januar

1962

19. April

1962

Frankreich*

26. Juni

1959

24. September

1959

Alle Hoheitsgebiete der
Französischen Republik

26. Juni

1959

24. September

1959

Gabun

15. Dezember

2006 B

15. März

2007

Georgien

2. Juni

1994 B

31. August

1994

Ghana

9. April

1968 B

8. Juli

1968

Griechenland*

16. Juli

1962 B

14. Oktober

1962

Guatemala*

21. März

1984 B

19. Juni

1984

Guinea

23. Januar

1991 B

23. April

1991

Guyana

25. September

2014 B

24. Dezember

2014

Haiti

5. Dezember

1983 B

4. März

1984

Heiliger Stuhl*

14. Mai

1975 B

12. August

1975

Honduras

3. Oktober

2000 B

1. Januar

2001

Indien*

13. Juli

1960

11. Oktober

1960

Indonesien*

7. Oktober

1981 B

5. Januar

1982

Irak*

11. November

2021 B

9. Februar

2022

Iran*

15. Oktober

2001 B

13. Januar

2002

Irland*

12. Mai

1981 B

10. August

1981

Island

24. Januar

2002 B

24. April

2002

Israel*

5. Januar

1959

7. Juni

1959

Italien

31. Januar

1969 B

1. Mai

1969

Jamaika*

10. Juli

2002 B

8. Oktober

2002

Japan*

20. Juni

1961 B

18. September

1961

Jordanien*

15. November

1979

13. Februar

1980

Kambodscha

5. Januar

1960 B

4. April

1960

Kamerun

19. Februar

1988 B

19. Mai

1988

Kanada*

12. Mai

1986 B

10. August

1986

Kap Verde

22. März

2018 B

20. Juni

2018

Kasachstan

20. November

1995 B

18. Februar

1996

Katar

30. Dezember

2002 B

30. März

2003

Kenia*

10. Februar

1989 B

11. Mai

1989

Kirgisistan

18. Dezember

1996 B

18. März

1997

Kolumbien

25. September

1979 B

24. Dezember

1979

Komoren

28. April

2015 B

27. Juli

2015

Kongo (Kinshasa)

5. November

2014 B

3. Februar

2015

Korea (Süd-)*

8. Februar

1973 B

9. Mai

1973

Kroatien

26. Juli

1993 N

8. Oktober

1991

Kuba*

30. Dezember

1974 B

30. März

1975

Kuwait*

28. April

1978 B

27. Juli

1978

Laos

17. Juni

1998 B

15. September

1998

Lesotho

13. Juni

1989 B

11. September

1989

Lettland

14. April

1992 B

13. Juli

1992

Libanon*

11. August

1998 B

9. November

1998

Liberia

16. September

2005 B

15. Dezember

2005

Liechtenstein*

7. Juli

2011 B

5. Oktober

2011

Litauen*

14. März

1995 B

12. Juni

1995

Luxemburg*

9. September

1983

8. Dezember

1983

Madagaskar*

16. Juli

1962 B

14. Oktober

1962

Malawi*

4. März

2021 B

2. Juni

2021

Malaysia*

5. November

1985 B

3. Februar

1986

Malediven

17. September

2019 B

16. Dezember

2019

Mali

8. September

1994 B

7. Dezember

1994

Malta*

22. Juni

2000 B

20. September

2000

Marokko*

12. Februar

1959 B

7. Juni

1959

Marshallinseln

21. Dezember

2006 B

21. März

2007

Mauretanien

30. Januar

1997 B

30. April

1997

Mauritius*

19. Juni

1996 B

17. September

1996

Mexiko

14. April

1971 B

13. Juli

1971

Moldau*

18. September

1998 B

17. Dezember

1998

Monaco*

2. Juni

1982

31. August

1982

Mongolei*

24. Oktober

1994 B

22. Januar

1995

Montenegro*

23. Oktober

2006 N

3. Juni

2006

Mosambik*

11. Juni

1998 B

9. September

1998

Myanmar

16. April

2013 B

15. Juli

2013

Nepal*

4. März

1998 B

2. Juni

1998

Neuseeland*

6. Januar

1983 B

6. April

1983

Nicaragua

24. September

2003 B

23. Dezember

2003

Niederlande*

24. April

1964

23. Juli

1964

Curaçao

24. April

1964

23. Juli

1964

Karibische Gebiete (Bonaire, Sint Eustatius und Saba)

24. April

1964

23. Juli

1964

Sint Maarten

24. April

1964

23. Juli

1964

Niger

14. Oktober

1964 B

12. Januar

1965

Nigeria*

17. März

1970 B

15. Juni

1970

Nordmazedonien

10. März

1994 N

17. November

1991

Norwegen*

14. März

1961 B

12. Juni

1961

Oman

25. Februar

1999 B

26. Mai

1999

Österreich

2. Mai

1961 B

31. Juli

1961

Pakistan*

14. Juli

2005

12. Oktober

2005

Palästina

2. Januar

2015 B

2. April

2015

Palau*

31. März

2020 B

29. Juni

2020

Panama

10. Oktober

1984 B

8. Januar

1985

Papua-Neuguinea

17. Juli

2019 B

15. Oktober

2019

Paraguay

8. Oktober

1997 B

6. Januar

1998

Peru

7. Juli

1988 B

5. Oktober

1988

Philippinen*

6. Juli

1967

4. Oktober

1967

Polen*

3. Oktober

1961

1. Januar

1962

Portugal*

18. Oktober

1994 B

16. Januar

1995

Ruanda

31. Oktober

2008 B

29. Januar

2009

Rumänien*

13. September

1961 B

12. Dezember

1961

Russland*

24. August

1960

22. November

1960

Sambia

14. März

2002 B

12. Juni

2002

San Marino

17. Mai

1979 B

15. August

1979

São Tomé und Príncipe

20. November

2012 B

18. Februar

2013

Saudi-Arabien*

19. April

1994 B

18. Juli

1994

Schweden

28. Januar

1972

27. April

1972

Schweiz

1. Juni

1965

30. August

1965

Senegal

17. Oktober

1994 B

15. Januar

1995

Serbien*

12. März

2001 N

27. April

1992

Seychellen*

3. Februar

2020 B

3. Mai

2020

Sierra Leone*

28. Oktober

2020 B

26. Januar

2021

Simbabwe

29. September

1994 B

28. Dezember

1994

Singapur*

21. August

1986 B

19. November

1986

Slowakei*

28. Mai

1993 N

1. Januar

1993

Slowenien

6. Juli

1992 N

25. Juni

1991

Spanien

12. Mai

1977 B

10. August

1977

Sri Lanka

9. April

1962

8. Juli

1962

St. Vincent und die Grenadinen*

12. September

2000 B

11. Dezember

2000

Südafrika

3. Mai

1976 B

1. August

1976

Sudan

26. März

2018 B

24. Juni

2018

Syrien

9. März

1959 B

7. Juni

1959

Tadschikistan*

14. August

2012 B

12. November

2012

Tansania*

13. Oktober

1964 B

11. Januar

1965

Thailand

21. Dezember

1959 B

20. März

1960

Tonga*

12. Juni

2020 B

10. September

2020

Trinidad und Tobago*

14. Februar

1966 B

15. Mai

1966

Tschechische Republik*

30. September

1993 N

1. Januar

1993

Tunesien*

17. Juli

1967 B

15. Oktober

1967

Türkei*

2. Juli

1992 B

30. September

1992

Turkmenistan*

4. Mai

2022 B

2. August

2022

Uganda*

12. Februar

1992 B

12. Mai

1992

Ukraine*

10. Oktober

1960

8. Januar

1961

Ungarn*

5. März

1962 B

3. Juni

1962

Uruguay

30. März

1983 B

28. Juni

1983

Usbekistan

7. Februar

1996 B

7. Mai

1996

Venezuela*

8. Februar

1995 B

9. Mai

1995

Vereinigte Arabische Emirate

21. August

2006 B

19. November

2006

Vereinigte Staaten*

30. September

1970 B

29. Dezember

1970

Alle Gebiete, deren internationale

Beziehungen von den Vereinigten

Staaten wahrgenommen werden

3. November

1970 B

1. Februar

1971

Vereinigtes Königreich*

24. September

1975 B

23. Dezember

1975

Bermudas*

14. November

1979 B

12. Februar

1980

Britische Jungferninseln

24. Februar

2014

25. Mai

2014

Gibraltar*

24. September

1975 B

23. Dezember

1975

Guernsey*

19. April

1985 B

18. Juli

1985

Insel Man*

22. Februar

1979 B

23. Mai

1979

Jersey

28. Mai

2002

28. Mai

2002

Kaimaninseln*

26. November

1980 B

24. Februar

1981

Vietnam*

12. September

1995 B

11. Dezember

1995

Zentralafrikanische Republik*

15. Oktober

1962 B

13. Januar

1963

Zypern*

29. Dezember

1980 B

29. März

1981

*
Vorbehalte und Erklärungen.
**
Einwendungen.
Die Vorbehalte, Erklärungen und Einwendungen werden in der AS nicht veröffentlicht. Die französischen und englischen Texte können auf der Internetseite der Vereinten Nationen: http://treaties.un.org/ > Enregistrement et Publication > Recueil des Traités des Nations Unies eingesehen oder bei der Direktion für Völkerrecht, Sektion Staatsverträge,
3003 Bern, bezogen werden.

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