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Verordnung 3
über Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus (Covid-19)
(Covid-19-Verordnung 3)

vom 19. Juni 2020 (Stand am 30. August 2021)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 3, 4, 5 Buchstaben a und b sowie 8 des Covid-19-Gesetzes vom 25. September 20201,
auf Artikel 63 Absatz 3 des Heilmittelgesetzes vom 15. Dezember 20002
und auf Artikel 41 Absatz 1 des Epidemiengesetzes vom 28. September 20123 (EpG),4

verordnet:

1 SR 818.102

2 SR 812.21

3 SR 818.101

4 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 19. März 2021 (Schutz besonders gefährdeter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer – Verlängerung), in Kraft seit 1. April 2021 (AS 2021 167).

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand und Zweck  

1 Die­se Ver­ord­nung ord­net Mass­nah­men ge­gen­über der Be­völ­ke­rung, Or­ga­ni­sa­tio­nen und In­sti­tu­tio­nen so­wie den Kan­to­nen an zur Be­kämp­fung des Co­ro­na­vi­rus (Co­vid-19).

2 Die Mass­nah­men die­nen da­zu, die Ka­pa­zi­tä­ten der Schweiz zur Be­wäl­ti­gung der Epi­de­mie si­cher­zu­stel­len, ins­be­son­de­re zur Auf­recht­er­hal­tung ei­ner aus­rei­chen­den Ver­sor­gung der Be­völ­ke­rung mit Pfle­ge und wich­ti­gen me­di­zi­ni­schen Gü­tern.

Art. 2 Zuständigkeit der Kantone  

So­weit die­se Ver­ord­nung nichts an­ders be­stimmt, be­hal­ten die Kan­to­ne ih­re Zu­stän­dig­kei­ten.

2. Kapitel: Aufrechterhaltung der Kapazitäten in der Gesundheitsversorgung

1. Abschnitt: Grundsatz

Art. 3  

1 Um die Ka­pa­zi­tä­ten der Schweiz zur Be­wäl­ti­gung der Co­vid-19-Epi­de­mie auf­recht­zu­er­hal­ten und um ins­be­son­de­re ei­ne aus­rei­chen­de Ver­sor­gung der Be­völ­ke­rung mit Pfle­ge und wich­ti­gen me­di­zi­ni­schen Gü­tern zu ge­währ­leis­ten, müs­sen ins­be­son­de­re fol­gen­de Mass­nah­men ge­trof­fen wer­den:

a.
Mass­nah­men zur Ein­schrän­kung der Ein­rei­se von Per­so­nen aus Ri­si­ko­län­dern oder -re­gio­nen so­wie der Ein- und Aus­fuhr von Wa­ren;
b.
Mass­nah­men zur Si­cher­stel­lung der Ver­sor­gung mit wich­ti­gen me­di­zi­ni­schen Gü­tern.

2 Als Ri­si­ko­län­der oder ‑re­gio­nen gel­ten Län­der oder Re­gio­nen, in de­nen das Co­ro­na­vi­rus Sars-CoV-2 nach­ge­wie­sen wor­den ist und in de­nen:

a.
ein er­höh­tes An­ste­ckungs­ri­si­ko be­steht; oder
b.
ei­ne Vi­rus­va­ri­an­te ver­brei­tet ist, von der im Ver­gleich zu der im Schen­gen-Raum ver­brei­te­ten Vi­rus­va­ri­an­te ei­ne hö­he­re Ge­fahr der An­ste­ckung oder ei­nes schwe­ren Krank­heits­ver­laufs aus­geht.5

3 Die Lis­ten der Ri­si­ko­län­der und ‑re­gio­nen wer­den in An­hang 1 ver­öf­fent­licht.6

5 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 der Co­vid-19-Ver­ord­nung Mass­nah­men im Be­reich des in­ter­na­tio­na­len Per­so­nen­ver­kehrs vom 23. Ju­ni 2021, in Kraft seit 26. Ju­ni 2021 (AS 2021 380).

6 Ein­ge­fügt durch An­hang 3 der Co­vid-19-Ver­ord­nung Mass­nah­men im Be­reich des in­ter­na­tio­na­len Per­so­nen­ver­kehrs vom 23. Ju­ni 2021, in Kraft seit 26. Ju­ni 2021 (AS 2021 380).

2. Abschnitt: Einschränkungen beim Grenzübertritt sowie bei der Zulassung von Ausländerinnen und Ausländern

Art. 4 Grenzübertritt und Kontrolle 7  

1 Die Ein­rei­se für einen be­wil­li­gungs­frei­en Auf­ent­halt oh­ne Er­werbs­tä­tig­keit bis zu drei Mo­na­ten wird ver­wei­gert (Art. 10 des Aus­län­der- und In­te­gra­ti­ons­ge­set­zes vom 16. De­zem­ber 20058, AIG):

a.
Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­dern, die aus ei­nem Ri­si­ko­land oder aus ei­ner Ri­si­ko­re­gi­on kom­mend in die Schweiz ein­rei­sen wol­len und nicht vom Gel­tungs­be­reich des Ab­kom­mens vom 21. Ju­ni 19999 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft ei­ner­seits und der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft und ih­ren Mit­glied­staa­ten an­de­rer­seits über die Frei­zü­gig­keit (FZA) oder des Über­ein­kom­mens vom 4. Ja­nu­ar 196010 zur Er­rich­tung der Eu­ro­päi­schen Frei­han­delsas­so­zia­ti­on (EFTA-Über­ein­kom­men) er­fasst wer­den;
b. und c.11
... .12

2 Von die­sem Ein­rei­se­ver­bot aus­ge­nom­men sind Per­so­nen, die:

a.
den Nach­weis er­brin­gen, dass sie ge­gen Sars-CoV-2 ge­impft sind; wel­che Per­so­nen als ge­impft gel­ten, wird in An­hang 1a ge­re­gelt; oder
b.
glaub­haft ma­chen, dass sie sich in ei­ner Si­tua­ti­on der äus­sers­ten Not­wen­dig­keit be­fin­den.13

2bis Kin­der un­ter 18 Jah­ren, die in Be­glei­tung von er­wach­se­nen Per­so­nen nach Ab­satz 2 Buch­sta­be a ein­rei­sen, müs­sen kei­ne Imp­fung nach­wei­sen.14

2ter Die Aus­nah­me nach Ab­satz 2 Buch­sta­be a gilt nicht für Per­so­nen, die aus ei­nem Land oder ei­ner Re­gi­on nach An­hang 1 Zif­fer 2 in die Schweiz ein­rei­sen wol­len.15

2qua­ter Das Staats­se­kre­ta­ri­at für Mi­gra­ti­on (SEM) er­lässt für die Aus­nah­men vom Ein­rei­se­ver­bot die not­wen­di­gen Wei­sun­gen.16

3 Ent­schei­de der zu­stän­di­gen Be­hör­den kön­nen so­fort voll­streckt wer­den. Ar­ti­kel 65 AIG gilt sinn­ge­mä­ss. Ge­gen den Ein­spra­cheent­scheid des SEM kann in­ner­halb von 30 Ta­gen nach der Er­öff­nung Be­schwer­de er­ho­ben wer­den. Die Be­schwer­de hat kei­ne auf­schie­ben­de Wir­kung.

4 Die Straf­be­stim­mun­gen von Ar­ti­kel 115 AIG gel­ten sinn­ge­mä­ss. Bei Ver­let­zung der Ein­rei­se­be­stim­mun­gen kann zu­dem ein Ein­rei­se­ver­bot aus­ge­spro­chen wer­den.

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2020 (Lo­cke­run­gen in den Be­rei­chen Gren­ze, Ein­rei­se und Zu­las­sung zu Auf­ent­halt und Ar­beits­markt), in Kraft seit 6. Ju­li 2020 (AS 2020 2611).

8 SR 142.20

9 SR 0.142.112.681

10 SR0.632.31

11 Auf­ge­ho­ben durch An­hang 2 Ziff. 2 der Co­vid-19-Ver­ord­nung Mass­nah­men im Be­reich des in­ter­na­tio­na­len Per­so­nen­ver­kehrs vom 27. Jan. 2021, mit Wir­kung seit 8. Fe­br. 2021 (AS 2021 61).

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Dez. 2020, in Kraft seit 21. Dez. 2020 um 13.00 Uhr (AS 2020 6395).

13 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 der Co­vid-19-Ver­ord­nung Mass­nah­men im Be­reich des in­ter­na­tio­na­len Per­so­nen­ver­kehrs vom 23. Ju­ni 2021, in Kraft seit 26. Ju­ni 2021 (AS 2021 380).

14 Ein­ge­fügt durch An­hang 3 der Co­vid-19-Ver­ord­nung Mass­nah­men im Be­reich des in­ter­na­tio­na­len Per­so­nen­ver­kehrs vom 23. Ju­ni 2021, in Kraft seit 26. Ju­ni 2021 (AS 2021 380).

15 Ein­ge­fügt durch An­hang 3 der Co­vid-19-Ver­ord­nung Mass­nah­men im Be­reich des in­ter­na­tio­na­len Per­so­nen­ver­kehrs vom 23. Ju­ni 2021, in Kraft seit 26. Ju­ni 2021 (AS 2021 380).

16 Ein­ge­fügt durch An­hang 3 der Co­vid-19-Ver­ord­nung Mass­nah­men im Be­reich des in­ter­na­tio­na­len Per­so­nen­ver­kehrs vom 23. Ju­ni 2021, in Kraft seit 26. Ju­ni 2021 (AS 2021 380).

Art. 5 Nachführung der Anhänge 17  

Das Eid­ge­nös­si­sche Jus­tiz- und Po­li­zei­de­par­te­ment (EJPD) führt die An­hän­ge 1 und 1a nach Rück­spra­che mit dem Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment des In­ne­ren (EDI) und dem Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment für aus­wär­ti­ge An­ge­le­gen­hei­ten (EDA) lau­fend nach.

17 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 der Co­vid-19-Ver­ord­nung Mass­nah­men im Be­reich des in­ter­na­tio­na­len Per­so­nen­ver­kehrs vom 23. Ju­ni 2021, in Kraft seit 26. Ju­ni 2021 (AS 2021 380).

Art. 6 und 718  

18 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2020 (Lo­cke­run­gen in den Be­rei­chen Gren­ze, Ein­rei­se und Zu­las­sung zu Auf­ent­halt und Ar­beits­markt), mit Wir­kung seit 6. Ju­li 2020 (AS 2020 2611).

Art. 819  

19 Auf­ge­ho­ben durch Art. 6 Ziff. 1 der Co­vid-19-Ver­ord­nung Mass­nah­men im Be­reich des in­ter­na­tio­na­len Per­so­nen­ver­kehrs vom 2. Ju­li 2020, mit Wir­kung seit 6. Ju­li 2020 (AS 2020 2737).

Art. 9 Bestimmungen zum grenzüberschreitenden Personen- und Warenverkehr  

1 Das EJPD be­stimmt nach Rück­spra­che mit dem EDI, dem Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (UVEK), dem EFD und dem EDA über Ein­schrän­kun­gen im Luft­per­so­nen­ver­kehr aus Ri­si­ko­län­dern oder
-re­gio­nen.

2 Es kann ins­be­son­de­re den Per­so­nen­ver­kehr auf ge­wis­se Flü­ge be­schrän­ken, ein­zel­ne Grenz­flug­plät­ze für den Per­so­nen­ver­kehr aus Ri­si­ko­län­dern oder -re­gio­nen sper­ren oder den Per­so­nen­ver­kehr aus Ri­si­ko­län­dern oder -re­gio­nen in die Schweiz ganz un­ter­sa­gen.

3 Ein­schrän­kun­gen des grenz­über­schrei­ten­den Per­so­nen­ver­kehrs wer­den in An­hang 3 auf­ge­führt.

Art. 10 Erteilung von Visa 20  

Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­dern, die aus ei­nem Ri­si­ko­land oder aus ei­ner Ri­si­ko­re­gi­on kom­mend in die Schweiz ein­rei­sen wol­len und die nicht vom FZA21 oder vom EFTA-Über­ein­kom­men22 er­fasst wer­den, wird die Er­tei­lung von Schen­gen-Vi­sa für be­wil­li­gungs­freie Auf­ent­hal­te oh­ne Er­werbs­tä­tig­keit bis zu drei Mo­na­ten ver­wei­gert. Aus­ge­nom­men da­von sind Ge­su­che von Per­so­nen ge­mä­ss Ar­ti­kel 4 Ab­sät­ze 2 und 2bis.

20 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 der Co­vid-19-Ver­ord­nung Mass­nah­men im Be­reich des in­ter­na­tio­na­len Per­so­nen­ver­kehrs vom 23. Ju­ni 2021, in Kraft seit 26. Ju­ni 2021 (AS 2021 380).

21 SR 0.142.112.681

22 SR 0.632.31

Art. 10a Erstreckung der Fristen 23  

1 Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der, die we­gen Mass­nah­men im Zu­sam­men­hang mit dem Co­ro­na­vi­rus ab­ge­hal­ten wor­den sind, frist­ge­recht nach Ar­ti­kel 47 oder61 AIG24 zu han­deln, kön­nen bis zum En­de der Gel­tungs­dau­er die­ser Ver­ord­nung die ver­säum­te Hand­lung nach­ho­len.

2 Mit der Nach­ho­lung der ver­säum­ten Hand­lung wird der Zu­stand her­ge­stellt, der bei recht­zei­ti­ger Hand­lung ein­ge­tre­ten wä­re.

3 Konn­ten we­gen des Co­ro­na­vi­rus die Fris­ten zur Er­neue­rung der bio­me­tri­schen Da­ten nach Ar­ti­kel 59b oder 102a AIG für die Er­tei­lung oder Ver­län­ge­rung ei­ner Be­wil­li­gung nicht ein­ge­hal­ten wer­den, so kön­nen den­noch bis zum En­de der Gel­tungs­dau­er die­ser Ver­ord­nung Be­wil­li­gun­gen er­teilt oder er­neu­ert wer­den.

23 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2020 (Lo­cke­run­gen in den Be­rei­chen Gren­ze, Ein­rei­se und Zu­las­sung zu Auf­ent­halt und Ar­beits­markt), in Kraft seit 6. Ju­li 2020 (AS 2020 2611).

24 SR 142.20

3. Abschnitt: Versorgung mit wichtigen medizinischen Gütern

Art. 11 Begriff  

1 Als wich­ti­ge und zur Ver­hü­tung und Be­kämp­fung des Co­ro­na­vi­rus drin­gend be­nö­tig­te Arz­nei­mit­tel, Me­di­zin­pro­duk­te und Schutzaus­rüs­tun­gen (wich­ti­ge me­di­zi­ni­sche Gü­ter) gel­ten die Gü­ter, die in den Lis­ten in An­hang 4 auf­ge­führt sind.

2 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment des In­nern (EDI) ver­ant­wor­tet die Lis­te und führt die­se nach Rück­spra­che mit der In­ter­de­par­te­men­ta­len Ar­beits­grup­pe me­di­zi­ni­sche Gü­ter nach Ar­ti­kel 12 und dem La­bor Spiez lau­fend nach.25

3 Das Bun­des­amt für Ge­sund­heit (BAG) de­fi­niert den Be­darf und den Ein­satz der zu be­schaf­fen­den Gü­ter. Ba­sie­rend auf die­sen Vor­ga­ben be­stimmt das BAG die je­weils be­nö­tig­ten Men­gen un­ter Ein­be­zug:26

a.
der In­ter­de­par­te­men­ta­len Ar­beits­grup­pe me­di­zi­ni­sche Gü­ter: für Wirk­stof­fe und Arz­nei­mit­tel, Me­di­zin­pro­duk­te, per­sön­li­che Schutzaus­rüs­tun­gen und wei­te­re Aus­rüs­tun­gen;
b.
des La­bors Spiez: für Co­vid-19-Tests und zu­ge­hö­ri­ge Rea­gen­zi­en.

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 2020 (Sars-CoV-2-Schnell­tests), in Kraft seit 21. Dez. 2020 (AS 2020 5801).

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 2020 (Sars-CoV-2-Schnell­tests), in Kraft seit 21. Dez. 2020 (AS 2020 5801).

Art. 12 Interdepartementale Arbeitsgruppe medizinische Güter  

1 Die In­ter­de­par­te­men­ta­le Ar­beits­grup­pe me­di­zi­ni­sche Gü­ter be­steht min­des­tens aus Ver­tre­tun­gen der fol­gen­den Bun­des­stel­len:

a.
BAG;
b.
Fach­be­reich Heil­mit­tel der Or­ga­ni­sa­ti­on der wirt­schaft­li­chen Lan­des­ver­sor­gung;
c.
Schwei­ze­ri­sches Heil­mit­tel­in­sti­tut (Swiss­me­dic);
d.
Na­tio­na­le Alarm­zen­tra­le (NAZ);
e.
Sa­ni­täts­dienst­li­ches Ko­or­di­na­ti­ons­gre­mi­um (SAN­KO) in Ver­tre­tung des Res­sour­cen­ma­na­ge­ments Bund (Res­MaB);
f.
Ar­mee­apo­the­ke;
g.
Ko­or­di­nier­ter Sa­ni­täts­dienst (KSD).

2 Der oder die Be­auf­trag­te des Bun­des­ra­tes für den KSD lei­tet die Ar­beits­grup­pe.27

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Mai 2021, in Kraft seit 17. Mai 2021 (AS 2021 274).

Art. 13 Meldepflicht  

1 Die Kan­to­ne sind ver­pflich­tet, dem KSD auf Ab­ruf die ak­tu­el­len Be­stän­de der wich­ti­gen me­di­zi­ni­schen Gü­ter in ih­ren Ge­sund­heits­ein­rich­tun­gen zu mel­den.

2 La­bo­ra­to­ri­en so­wie Her­stel­ler und Ver­trei­ber von In-vi­tro-Dia­gno­s­ti­ka (Co­vid-19-Tests) sind ver­pflich­tet, dem La­bor Spiez die ak­tu­el­len Be­stän­de sol­cher Tests re­gel­mäs­sig zu mel­den.

3Der KSD kann bei Un­ter­neh­men, die wich­ti­ge me­di­zi­ni­sche Gü­ter la­gern, An­ga­ben zu den Be­stän­den ein­for­dern.

Art. 14 Beschaffung von wichtigen medizinischen Gütern  

1 Zur Un­ter­stüt­zung der Ver­sor­gung der Kan­to­ne und ih­rer Ge­sund­heits­ein­rich­tun­gen, von ge­mein­nüt­zi­gen Or­ga­ni­sa­tio­nen (z. B. Schwei­ze­ri­sches Ro­tes Kreuz) und von Drit­ten (z. B. La­bors, Apo­the­ken) kön­nen wich­ti­ge me­di­zi­ni­sche Gü­ter be­schafft wer­den, falls über die nor­ma­len Be­schaf­fungs­kanä­le der Be­darf nicht ge­deckt wer­den kann.

2 Die feh­len­den wich­ti­gen me­di­zi­ni­schen Gü­ter wer­den auf der Grund­la­ge der nach Ar­ti­kel 13 über­mit­tel­ten Da­ten be­stimmt.

3 Für die Be­schaf­fung von wich­ti­gen me­di­zi­ni­schen Gü­tern nach Ab­satz 1 ist im Auf­trag des BAG die Ar­mee­apo­the­ke zu­stän­dig.

4 Die zu­stän­di­gen Be­hör­den kön­nen Drit­te mit der Be­schaf­fung von wich­ti­gen me­di­zi­ni­schen Gü­tern be­auf­tra­gen.

5 Bei der Be­schaf­fung von wich­ti­gen me­di­zi­ni­schen Gü­tern kann die Ar­mee­apo­the­ke kal­ku­lier­ba­re Ri­si­ken ein­ge­hen und von den be­ste­hen­den Wei­sun­gen und dem Fi­nanz­haus­halt­ge­setz vom 7. Ok­to­ber 200528 in Be­zug auf Ri­si­ken, wie zum Bei­spiel An­zah­lun­gen oh­ne Si­cher­hei­ten oder Wäh­rungs­ab­si­che­run­gen, ab­wei­chen.

6 Die Ar­mee­apo­the­ke be­wirt­schaf­tet die be­schaff­ten wich­ti­gen me­di­zi­ni­schen Gü­ter im Auf­trag der in­ter­de­par­te­men­ta­len Ar­beits­grup­pe me­di­zi­ni­sche Gü­ter.

Art. 15 Zuteilung von wichtigen medizinischen Gütern  

1 Die Kan­to­ne stel­len bei Be­darf Zu­tei­lungs­ge­su­che an das Res­MaB.29

2 Die Zu­tei­lung er­folgt lau­fend auf­grund der Ver­sor­gungs­la­ge und der ak­tu­el­len Fall­zah­len in den je­wei­li­gen Kan­to­nen.

3 Der KSD kann nach An­hö­rung der In­ter­de­par­te­men­ta­len Ar­beits­grup­pe me­di­zi­ni­sche Gü­ter wich­ti­ge me­di­zi­ni­sche Gü­ter an die Kan­to­ne, an ge­mein­nüt­zi­ge Or­ga­ni­sa­tio­nen so­wie an Drit­te zu­tei­len.

4 Für die Zu­tei­lung von In-vi­tro-Dia­gno­s­ti­ka (Co­vid-19-Tests) ist das La­bor Spiez im Ein­ver­neh­men mit dem BAG zu­stän­dig. Die Zu­tei­lung er­folgt bei Be­darf für al­le in der Schweiz vor­han­de­nen Tests.

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Mai 2021, in Kraft seit 17. Mai 2021 (AS 2021 274).

Art. 16 Lieferung und Verteilung von wichtigen medizinischen Gütern  

1 Der Bund oder die von ihm be­auf­trag­ten Drit­ten sor­gen für die Lie­fe­rung der nach Ar­ti­kel 14 be­schaff­ten wich­ti­gen me­di­zi­ni­schen Gü­ter an ei­ne zen­tra­le An­lie­fer­stel­le der Kan­to­ne. In Aus­nah­me­fäl­len kann der Bund in Ab­spra­che mit den Kan­to­nen an­spruchs­be­rech­tig­te Ein­rich­tun­gen und Or­ga­ni­sa­tio­nen di­rekt be­lie­fern.

2 Die Kan­to­ne be­zeich­nen für Gü­ter, die nicht di­rekt an die Emp­fän­ger ge­lie­fert wer­den, kan­to­na­le An­lie­fer­stel­len und mel­den die­se den zu­stän­di­gen Bun­des­be­hör­den.

3 Sie sor­gen bei Be­darf für die recht­zei­ti­ge Wei­ter­ver­tei­lung der an­ge­lie­fer­ten wich­ti­gen me­di­zi­ni­schen Gü­ter in ih­rem Ge­biet.

Art. 17 Direktvermarktung durch den Bund  

Der Bund kann wich­ti­ge me­di­zi­ni­sche Gü­ter ge­gen Be­zah­lung im Markt sel­ber oder durch Drit­te ver­trei­ben.

Art. 18 Kosten  

1 Die Kos­ten für die Be­schaf­fung wich­ti­ger me­di­zi­ni­scher Gü­ter wer­den vom Bund vor­fi­nan­ziert, so­weit er die Gü­ter be­schafft.

2 Die Kan­to­ne, die ge­mein­nüt­zi­gen Or­ga­ni­sa­tio­nen so­wie Drit­te er­stat­ten dem Bund so rasch wie mög­lich die Ein­kaufs­kos­ten für die ih­nen ge­lie­fer­ten wich­ti­gen me­di­zi­ni­schen Gü­ter, de­ren Be­schaf­fung der Bund ge­mä­ss Ar­ti­kel 14 Ab­satz 1 über­nom­men hat.

3 Der Bund trägt die Kos­ten für die Lie­fe­rung der be­schaff­ten wich­ti­gen me­di­zi­ni­schen Gü­ter an die Kan­to­ne.

4 Die Kan­to­ne tra­gen die Kos­ten für die Wei­ter­ver­tei­lung die­ser wich­ti­gen me­di­zi­ni­schen Gü­ter in­ner­halb des Kan­tons.

5 Sind die be­schaff­ten Gü­ter auf dem Markt wie­der frei er­hält­lich, so kann der Bund sei­ne Be­stän­de zu Markt­prei­sen ab­ge­ben.30

30 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Mai 2021, in Kraft seit 17. Mai 2021 (AS 2021 274).

Art. 19 Einziehung  

1Kann die Ver­sor­gung mit wich­ti­gen me­di­zi­ni­schen Gü­tern nicht ge­währ­leis­tet wer­den, so kann das EDI auf An­trag der In­ter­de­par­te­men­ta­len Ar­beits­grup­pe me­di­zi­ni­sche Gü­ter ein­zel­ne Kan­to­ne oder öf­fent­li­che Ge­sund­heits­ein­rich­tun­gen, die über aus­rei­chen­de La­ger­be­stän­de der Arz­nei­mit­tel nach An­hang 4 Zif­fer 1 ver­fü­gen, ver­pflich­ten, Tei­le ih­rer La­ger­be­stän­de an an­de­re Kan­to­ne oder Ge­sund­heits­ein­rich­tun­gen zu lie­fern. Die Kos­ten der Lie­fe­rung und der Gü­ter wer­den von den Kan­to­nen bzw. Ge­sund­heits­ein­rich­tun­gen zum Ein­kaufs­preis di­rekt an den Emp­fän­ger ver­rech­net.

2 Un­ter der Vor­aus­set­zung von Ab­satz 1 kann das EDI auf An­trag der In­ter­de­par­te­men­ta­len Ar­beits­grup­pe me­di­zi­ni­sche Gü­ter in Un­ter­neh­men vor­han­de­ne wich­ti­ge me­di­zi­ni­sche Gü­ter ein­zie­hen las­sen. Der Bund rich­tet ei­ne Ent­schä­di­gung zum Ein­kaufs­preis aus.

Art. 20 Herstellung  

1Kann die Ver­sor­gung mit wich­ti­gen me­di­zi­ni­schen Gü­tern an­der­wei­tig nicht ge­währ­leis­tet wer­den, so kann der Bun­des­rat auf An­trag der In­ter­de­par­te­men­ta­len Ar­beits­grup­pe me­di­zi­ni­sche Gü­ter Her­stel­ler ver­pflich­ten, wich­ti­ge me­di­zi­ni­sche Gü­ter her­zu­stel­len, die Pro­duk­ti­on sol­cher Gü­ter zu prio­ri­sie­ren oder die Pro­duk­ti­ons­men­gen zu er­hö­hen.

2Der Bund kann Bei­trä­ge an Pro­duk­tio­nen nach Ab­satz 1 leis­ten, so­fern die Her­stel­ler in­fol­ge der Pro­duk­ti­ons­um­stel­lung oder der Stor­nie­rung pri­va­ter Auf­trä­ge fi­nan­zi­el­le Nach­tei­le er­lei­den.

Art. 21 Ausnahmen von der Zulassungspflicht für Arzneimittel  

1 Arz­nei­mit­tel, die mit Wirk­stof­fen nach An­hang 5 für die Be­hand­lung von Co­vid-19-Pa­ti­en­tin­nen und -Pa­ti­en­ten her­ge­stellt wer­den, dür­fen nach Ein­rei­chung ei­nes Zu­las­sungs­ge­suchs für ein Arz­nei­mit­tel mit ei­nem die­ser Wirk­stof­fe bis zum Zu­las­sungs­ent­scheid der Swiss­me­dic oh­ne Zu­las­sung in Ver­kehr ge­bracht wer­den. Die Swiss­me­dic kann im Rah­men der Prü­fung von Zu­las­sungs­ge­su­chen auf der Grund­la­ge ei­ner Nut­zen-/Ri­si­ko-Ana­ly­se bei die­sen Arz­nei­mit­teln Ab­wei­chun­gen von den gel­ten­den heil­mit­tel­recht­li­chen Vor­ga­ben be­wil­li­gen.

2 Än­de­run­gen der Zu­las­sung ei­nes in der Schweiz zu­ge­las­se­nen Arz­nei­mit­tels mit ei­nem Wirk­stoff nach An­hang 4 Zif­fer 1, auf­grund de­ren das Arz­nei­mit­tel für die Be­hand­lung von Co­vid-19-Pa­ti­en­tin­nen und -Pa­ti­en­ten in der Schweiz ein­ge­setzt wer­den kann, dür­fen nach Ein­rei­chung ei­nes ent­spre­chen­den Än­de­rungs­ge­suchs bis zum Ent­scheid der Swiss­me­dic so­fort um­ge­setzt wer­den. Die Swiss­me­dic kann auf der Grund­la­ge ei­ner Nut­zen-/Ri­si­ko-Ana­ly­se bei Än­de­run­gen der Zu­las­sung von Arz­nei­mit­teln mit ei­nem Wirk­stoff nach An­hang 4 Zif­fer 1 Ab­wei­chun­gen von den gel­ten­den heil­mit­tel­recht­li­chen Vor­ga­ben be­wil­li­gen.31

3 Das EDI führt die Lis­te in An­hang 5 lau­fend nach.32

4Die Swiss­me­dic kann auf der Grund­la­ge ei­ner Nut­zen-/Ri­si­ko-Ana­ly­se bei Arz­nei­mit­teln zur Ver­hü­tung und Be­kämp­fung des Co­ro­na­vi­rus in der Schweiz Ab­wei­chun­gen von dem im Rah­men der Zu­las­sung ge­neh­mig­ten Her­stel­lungs­pro­zess be­wil­li­gen. Sie legt Kri­te­ri­en fest, un­ter de­nen die fach­tech­nisch ver­ant­wort­li­che Per­son ei­ne vor­zei­ti­ge Markt­frei­ga­be für Arz­nei­mit­tel zur Ver­hü­tung und Be­kämp­fung des Co­ro­na­vi­rus in der Schweiz er­tei­len kann.

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Mai 2021, in Kraft seit 17. Mai 2021 (AS 2021 274).

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 2020 (Sars-CoV-2-Schnell­tests), in Kraft seit 21. Dez. 2020 (AS 2020 5801).

Art. 22 Ausnahmen von den Bestimmungen über die Einfuhr von Arzneimitteln  

1 Nach Ein­rei­chung ei­nes Zu­las­sungs­ge­suchs für ein Arz­nei­mit­tel mit Wirk­stof­fen nach An­hang 5 für die Be­hand­lung von Co­vid-19-Pa­ti­en­tin­nen und -Pa­ti­en­ten darf die Ge­such­stel­le­rin das Arz­nei­mit­tel be­reits vor des­sen Zu­las­sung ein­füh­ren oder einen Be­trieb mit Gross­han­dels- oder Ein­fuhr­be­wil­li­gung mit der Ein­fuhr des Arz­nei­mit­tels be­auf­tra­gen.33

1bis Apo­the­ke­rin­nen und Apo­the­ker, die in ei­ner Spi­talapo­the­ke die phar­ma­zeu­ti­sche Ver­ant­wor­tung in­ne­ha­ben, dür­fen nicht zu­ge­las­se­ne Arz­nei­mit­tel mit Wirk­stof­fen nach An­hang 5 für die Be­hand­lung von Co­vid-19-Pa­ti­en­tin­nen und -Pa­ti­en­ten ein­füh­ren. Mit der Ein­fuhr sol­cher Arz­nei­mit­tel kann ein Be­trieb mit Gross­han­dels- oder Ein­fuhr­be­wil­li­gung be­auf­tragt wer­den.34

2 Je­de Ein­fuhr nach Ab­satz 1bis ist der Swiss­me­dic in­ner­halb von 10 Ta­gen nach Wa­ren­ein­gang zu mel­den.35

3 Zur Ver­hü­tung und Be­kämp­fung des Co­ro­na­vi­rus in der Schweiz kann die Swiss­me­dic das zeit­lich be­grenz­te In­ver­kehr­brin­gen ei­nes Arz­nei­mit­tels als Über­brückung ei­ner tem­po­rä­ren Nicht­ver­füg­bar­keit ei­nes iden­ti­schen, in der Schweiz zu­ge­las­se­nen Arz­nei­mit­tels be­wil­li­gen, so­fern in der Schweiz kein im We­sent­li­chen glei­ches Arz­nei­mit­tel zu­ge­las­sen und ver­füg­bar ist.

4 Nach Ein­rei­chung ei­nes Zu­las­sungs­ge­suchs für einen Co­vid-19-Impf­stoff und ei­nes Ge­suchs um Er­tei­lung ei­ner Be­triebs­be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 10 Ab­satz 1 Buch­sta­be b des Heil­mit­tel­ge­set­zes vom 15. De­zem­ber 2000 kann die Ge­such­stel­le­rin einen Be­trieb mit Gross­han­dels- oder Ein­fuhr­be­wil­li­gung be­auf­tra­gen, den Co­vid-19-Impf­stoff be­reits vor des­sen Zu­las­sung ein­zu­füh­ren und bis zur Zu­las­sung ein­zu­la­gern. Der be­auf­trag­te Be­trieb muss die in­ter­na­tio­na­len Re­geln der Gu­ten Ver­trieb­spra­xis ge­mä­ss An­hang 4 der Arz­nei­mit­tel-Be­wil­li­gungs­ver­ord­nung vom 14. No­vem­ber 201836 ein­hal­ten.37

33 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Mai 2021, in Kraft seit 26. April 2021 (AS 2021 274).

34 Ur­sprüng­lich Abs. 1.

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Mai 2021, in Kraft seit 26. April 2021 (AS 2021 274).

36 SR 812.212.1

37 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 2020 (Sars-CoV-2-Schnell­tests), in Kraft seit 21. Dez. 2020 (AS 2020 5801).

Art. 23 Ausnahmen für Medizinprodukte 38  

1 Die Swiss­me­dic kann auf Ge­such hin das In­ver­kehr­brin­gen und die In­be­trieb­nah­me von Me­di­zin­pro­duk­ten, für die kein Kon­for­mi­täts­be­wer­tungs­ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 23 der Me­di­zin­pro­duk­te­ver­ord­nung vom 1. Ju­li 202039 (MepV)40 durch­ge­führt wur­de, be­wil­li­gen, wenn de­ren Ver­wen­dung zur Ver­hü­tung und Be­kämp­fung des Co­ro­na­vi­rus in der Schweiz im In­ter­es­se der öf­fent­li­chen Ge­sund­heit oder der Pa­ti­en­ten­si­cher­heit oder -ge­sund­heit liegt und un­ter Be­rück­sich­ti­gung ih­rer Zweck­be­stim­mung die Er­fül­lung der grund­le­gen­den An­for­de­run­gen so­wie die Wirk­sam­keit und Leis­tung aus­rei­chend nach­ge­wie­sen wer­den.

2 Im Rah­men der Ri­si­ko­ab­wä­gung nach Ab­satz 1 be­rück­sich­tigt die Swiss­me­dic ins­be­son­de­re den durch das BAG aus­ge­wie­se­nen Be­schaf­fungs­be­darf zur Ver­hü­tung und Be­kämp­fung des Co­ro­na­vi­rus in der Schweiz.

3 Die Be­wil­li­gung wird ge­gen­über dem Schwei­zer In­ver­kehr­brin­ger oder der ge­such­stel­len­den In­sti­tu­ti­on oder Ge­sund­heits­ein­rich­tung ver­fügt. Sie kann be­fris­tet wer­den und un­ter Auf­la­gen oder Be­din­gun­gen er­fol­gen.

4 Ge­sichts­mas­ken, für die kein Kon­for­mi­täts­be­wer­tungs­ver­fah­ren nach Ar­ti­kel 23 MepV durch­ge­führt wur­de, kön­nen oh­ne Be­wil­li­gung nach Ab­satz 1 in Ver­kehr ge­bracht wer­den, wenn sie:

a.
aus­sch­liess­lich für die nicht me­di­zi­ni­sche Ver­wen­dung in Ver­kehr ge­bracht wer­den; und
b.
aus­drück­lich als nicht für die me­di­zi­ni­sche Ver­wen­dung ge­kenn­zeich­net sind.

5 Ge­sichts­mas­ken, die nach Ab­satz 4 in Ver­kehr ge­bracht wer­den, dür­fen nicht in Spi­tä­lern oder Arzt­pra­xen für den di­rek­ten Kon­takt mit Pa­ti­en­tin­nen und Pa­ti­en­ten an­ge­wen­det wer­den.

5bis Die Swiss­Co­vid-App ge­mä­ss der Ver­ord­nung vom 24. Ju­ni 202041 über das Pro­xi­mi­ty-Tra­cing-Sys­tem für das Co­ro­na­vi­rus Sars-CoV-2 und ge­mä­ss der Ver­ord­nung vom 30. Ju­ni 202142 über ein Sys­tem zur Be­nach­rich­ti­gung über ei­ne mög­li­che An­ste­ckung mit dem Co­ro­na­vi­rus Sars-CoV-2 an Ver­an­stal­tun­gen ist von den Be­stim­mun­gen über die Kon­for­mi­täts­be­wer­tung von Me­di­zin­pro­duk­ten aus­ge­nom­men.43

6 Die Pflich­ten zur Pro­duk­te­be­ob­ach­tung nach der MepV, ins­be­son­de­re die Sam­mel- und Mel­de­pflich­ten be­tref­fend schwer­wie­gen­de Vor­komm­nis­se, gel­ten wei­ter­hin.

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Aug. 2021, in Kraft seit 30. Aug. 2021 (AS 2021 507).

39 SR 812.213

40 Der Ver­weis wur­de in An­wen­dung von Art. 12 Abs. 2 des Pu­bli­ka­ti­ons­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004 (SR 170.512) auf den 26. Mai 2021 an­ge­passt. Die An­pas­sung wur­de im gan­h­zen Text vor­ge­nom­men.

41 SR 818.101.25

42 SR 818.102.4

43 Ein­ge­fügt durch Art. 18 der V vom 30. Ju­ni 2021 über ein Sys­tem zur Be­nach­rich­ti­gung über ei­ne mög­li­che An­ste­ckung mit dem Co­ro­na­vi­rus Sars-CoV-2 an Ver­an­stal­tun­gen, in Kraft vom 1. Ju­li 2021 bis zum 30. Ju­ni 2022 (AS 2021 411).

Art. 23a44  

44 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. März 2021 (AS 2021 145). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 23. Ju­ni 2021, mit Wir­kung seit 26. Ju­ni 2021 (AS 2021 378).

Art. 23b Ausnahme für Atemschutzmasken 45  

1 Atem­schutz­mas­ken, die nicht den Grund­sät­zen und Ver­fah­ren für die Kon­for­mi­täts­be­wer­tung nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 2 der PSA-Ver­ord­nung vom 25. Ok­to­ber 201746 (PSAV) ent­spre­chen und de­ren Ab­wei­chung von die­sen Grund­sät­zen und Ver­fah­ren nicht ge­stützt auf Ar­ti­kel 24 Ab­satz 3 in der Fas­sung vom 22. Ju­ni 202047 ge­neh­migt wur­de, dür­fen nicht auf dem Markt be­reit­ge­stellt wer­den.

2 Atem­schutz­mas­ken nach Ab­satz 1, die sich in La­ger­be­stän­den von Bund und Kan­to­nen be­fin­den, kön­nen an pri­va­te Spi­tä­ler, Al­ters- und Pfle­ge­hei­me und Or­ga­ni­sa­tio­nen der Kran­ken­pfle­ge und Hil­fe zu Hau­se so­wie an Ein­rich­tun­gen von Bund und Kan­to­nen wie Ar­mee, Zi­vil­schutz, Spi­tä­ler und Ge­fäng­nis­se ab­ge­ge­ben wer­den, wenn die beim Bund oder beim Kan­ton für die Ab­ga­be ver­ant­wort­li­che Stel­le:

a.
mit­tels Prü­fung durch ei­ne eu­ro­päi­sche an­er­kann­te Kon­for­mi­täts­be­wer­tungs­stel­le für Atem­schutz­mas­ken ein im Hin­blick auf die gel­ten­den recht­li­chen An­for­de­run­gen nach der PSAV gleich­wer­ti­ges Si­cher­heits­ni­veau ge­währ­leis­tet; und
b.
die Rück­ver­folg­bar­keit ge­währ­leis­tet.

3 Die Pro­dukt­in­for­ma­ti­on muss bei der Ab­ga­be ver­füg­bar und min­des­tens in ei­ner Amtss­pra­che oder in Eng­lisch ab­ge­fasst sein. Es muss si­cher­ge­stellt sein, dass die An­wen­de­rin oder der An­wen­der die not­wen­di­gen Vor­aus­set­zun­gen mit­bringt, um das Pro­dukt be­stim­mungs­ge­mä­ss zu ver­wen­den.

45 Ur­sprüng­lich: Art. 23a. Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Jan. 2021 (Tests auf Sars-CoV-2 und Atem­schutz­mas­ken), in Kraft seit 28. Jan. 2021 (AS 2021 54).

46 SR 930.115

47 AS 2020 2195

Art. 24 Durchführung von Sars-CoV-2-Schnelltests zur Fachanwendung sowie Abgabe und Verwendung von Sars-CoV-2-Selbsttests 4849  

1 Nicht au­to­ma­ti­sier­te Ein­zel­pa­ti­en­ten-Schnell­tests zum di­rek­ten Nach­weis von Sars-CoV-2 (Sars-CoV-2-Schnell­tests) zur Fachan­wen­dung dür­fen nur in den fol­gen­den Ein­rich­tun­gen durch­ge­führt wer­den:50

a.
in nach Ar­ti­kel 16 des Epi­de­mien­ge­set­zes vom 28. Sep­tem­ber 201251 (EpG) be­wil­lig­ten La­bo­ra­to­ri­en und von ih­nen be­trie­be­nen Pro­ben­ent­nah­me­stel­len;
b.52
in Arzt­pra­xen, Apo­the­ken, Spi­tä­lern, Al­ters- und Pfle­ge­hei­men und so­zial­me­di­zi­ni­schen In­sti­tu­tio­nen so­wie in Test­zen­tren, die vom Kan­ton oder in des­sen Auf­trag be­trie­ben wer­den.

1bis Sie dür­fen auch in und durch Or­ga­ni­sa­tio­nen der Kran­ken­pfle­ge und Hil­fe zu Hau­se so­wie durch As­sis­tenz­per­so­nen nach dem Bun­des­ge­setz vom 19. Ju­ni 195953 über die In­va­li­den­ver­si­che­rung (IVG) durch­ge­führt wer­den.54

2 Sars-CoV-2-Schnell­tests dür­fen auch aus­ser­halb des Stand­ortes der in Ab­satz 1 er­wähn­ten Ein­rich­tun­gen durch­ge­führt wer­den, so­fern ei­ne La­bor­lei­te­rin oder ein La­bor­lei­ter, ei­ne Ärz­tin oder ein Arzt oder ei­ne Apo­the­ke­rin oder ein Apo­the­ker die Ver­ant­wor­tung für die Ein­hal­tung der An­for­de­run­gen die­ses Ar­ti­kels und der Ar­ti­kel 24a und 24b über­nimmt.55

3 Bie­ten Ein­rich­tun­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a Sars-CoV-2-Schnell­tests aus­ser­halb ih­res Stand­ortes an, so müs­sen sie die­se An­ge­bo­te dem Kan­ton mel­den.56

4 Ein­rich­tun­gen nach den Ab­sät­zen 1 Buch­sta­be b und 1bis dür­fen Sars-CoV-2-Schnell­tests zur Fachan­wen­dung oh­ne Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 16 EpG und aus­ser­halb von ge­schlos­se­nen Sys­te­men durch­füh­ren, wenn sie die fol­gen­den An­for­de­run­gen er­fül­len:57

a.
Ge­eig­ne­te Si­cher­heits­mass­nah­men und Schutz­kon­zep­te zum Schutz der Men­schen, der Tie­re, der Um­welt und der bio­lo­gi­schen Viel­falt sind vor­ge­se­hen und wer­den ein­ge­hal­ten.
b.58
Die Tests wer­den nur durch da­für spe­zi­fisch ge­schul­te Per­so­nen und ge­mä­ss den An­wei­sun­gen der Testher­stel­ler durch­ge­führt.
c.
Die Tes­t­er­geb­nis­se wer­den un­ter Auf­sicht von Per­so­nen mit der not­wen­di­gen spe­zi­fi­schen Fa­ch­ex­per­ti­se in­ter­pre­tiert; da­zu kön­nen auch ex­ter­ne Fach­per­so­nen bei­ge­zo­gen wer­den.
d.
Die Ein­rich­tun­gen füh­ren ei­ne Do­ku­men­ta­ti­on, mit der die Rück­ver­folg­bar­keit und die Qua­li­tät der ein­ge­setz­ten Test­sys­te­me nach­ge­wie­sen wird. Die Do­ku­men­ta­ti­on ist auf­zu­be­wah­ren.
e.
Die Ein­rich­tun­gen sind vom Kan­ton er­mäch­tigt, sol­che Tests durch­zu­füh­ren.

4bis Sars-CoV-2-Schnell­tests für die Ei­genan­wen­dung durch das Pu­bli­kum (Sars-CoV-2-Selbst­tests) dür­fen ab­ge­ge­ben und ver­wen­det wer­den, wenn sie ge­mä­ss An­ga­ben des Her­stel­lers zur Ei­genan­wen­dung vor­ge­se­hen und ent­spre­chend zer­ti­fi­ziert sind.59

5 Als Sars-CoV-2-Schnell­tests gel­ten di­rek­te Nach­weis­me­tho­den, die die An­ti­ge­ne von Sars-CoV-2 nach­wei­sen. Die Tests er­fol­gen nicht au­to­ma­ti­siert und mit mi­ni­ma­lem In­stru­men­ta­ri­um; au­to­ma­ti­siert er­folgt höchs­tens das Ab­le­sen des Test­re­sul­tats.60

48 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 2020 (Sars-CoV-2-Schnell­tests), in Kraft seit 21. Dez. 2020 (AS 2020 5801).

49 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. März 2021, in Kraft seit 15. März 2021 (AS 2021 145).

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Ju­ni 2021, in Kraft seit 26. Ju­ni 2021 (AS 2021 378).

51 SR 818.101

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Jan. 2021 (Tests auf Sars-CoV-2 und Atem­schutz­mas­ken), in Kraft seit 28. Jan. 2021 (AS 2021 54).

53 SR 831.20

54 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Jan. 2021 (Tests auf Sars-CoV-2 und Atem­schutz­mas­ken) (AS 2021 54). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. März 2021, in Kraft seit 15. März 2021 (AS 2021 145).

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Aug. 2021, in Kraft seit 30. Aug. 2021 (AS 2021 507).

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Aug. 2021, in Kraft seit 30. Aug. 2021 (AS 2021 507).

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. März 2021, in Kraft seit 15. März 2021 (AS 2021 145).

58 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. März 2021, in Kraft seit 15. März 2021 (AS 2021 145).

59 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. März 2021 (AS 2021 145). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Aug. 2021, in Kraft seit 30. Aug. 2021 (AS 2021 507).

60 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Aug. 2021, in Kraft seit 30. Aug. 2021 (AS 2021 507).

Art. 24a Zulässige Sars-CoV-2-Schnelltests zur Fachanwendung 61  

1 Für Sars-CoV-2-Schnell­tests zur Fachan­wen­dung dür­fen nur Test­sys­te­me ver­wen­det wer­den, die in der EU für die Aus­stel­lung des di­gi­ta­len CO­VID-Zer­ti­fi­kats der EU zu­ge­las­sen sind.

2 In Ab­wei­chung von Ab­satz 1 dür­fen auch an­de­re Test­sys­te­me ver­wen­det wer­den, so­fern die Sars-CoV-2-Schnell­tests durch nach Ar­ti­kel 16 EpG be­wil­lig­te La­bo­ra­to­ri­en und von ih­nen be­trie­be­ne Pro­ben­ent­nah­me­stel­len durch­ge­führt wer­den.

61 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 2020 (Sars-CoV-2-Schnell­tests) (AS 2020 5801). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Aug. 2021, in Kraft seit 30. Aug. 2021 (AS 2021 507).

Art. 24b Information des Kantons über ein positives Testergebnis bei fehlender Bestätigungsdiagnostik 62  

Er­folgt nach ei­nem po­si­ti­ven Er­geb­nis ei­nes Sars-CoV-2-Schnell­tests kei­ne Be­stä­ti­gungs­dia­gno­s­tik und hat das EDI nicht ge­stützt auf Ar­ti­kel 19 der Epi­de­mi­en­ver­ord­nung vom 29. April 201563 ei­ne Mel­dung der Be­fun­de des Sars-CoV-2-Schnell­tests fest­ge­legt, so muss die für die Durch­füh­rung des Tests ver­ant­wort­li­che Ein­rich­tung oder Per­son die für das Con­tact-Tra­cing zu­stän­di­ge kan­to­na­le Stel­le über das po­si­ti­ve Tes­t­er­geb­nis in­for­mie­ren.

62 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 2020 (Sars-CoV-2-Schnell­tests) (AS 2020 5801). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. März 2021, in Kraft seit 15. März 2021 (AS 2021 145).

63 SR 818.101.1

Art. 24c Listen der Sars-CoV-2-Schnelltests 64  

Das BAG führt ak­tua­li­sier­te Lis­ten der Sars-CoV-2-Schnell­tests zur Fachan­wen­dung nach Ar­ti­kel 24aund derSars-CoV-2-Selbst­tests nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 4bis und ver­öf­fent­licht die Lis­ten auf sei­ner Web­sei­te.

64 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 2020 (Sars-CoV-2-Schnell­tests) (AS 2020 5801). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Aug. 2021, in Kraft seit 30. Aug. 2021 (AS 2021 507).

Art. 24d Zuständigkeit der Kantone bei der Durchführung von Sars-CoV-2-Schnelltests 65  

Die Kan­to­ne sind zu­stän­dig für die Kon­trol­len der Ein­hal­tung und die Durch­set­zung der An­for­de­run­gen der Ar­ti­kel 24–24b bei Sars-CoV-2-Schnell­tests, die nicht in Ein­rich­tun­gen nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 1 Buch­sta­be a durch­ge­führt wer­den.

65 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 2020 (Sars-CoV-2-Schnell­tests) (AS 2020 5801). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 27. Jan. 2021 (Tests auf Sars-CoV-2 und Atem­schutz­mas­ken), in Kraft seit 28. Jan. 2021 (AS 2021 54).

Art. 24e Bekanntgabe von Daten 66  

Die Swiss­me­dic kann den in Ar­ti­kel 12 Ab­satz 1 ge­nann­ten Bun­des­stel­len Da­ten zu wich­ti­gen me­di­zi­ni­schen Gü­tern be­kannt­ge­ben, so­weit dies für den Voll­zug die­ser Ver­ord­nung er­for­der­lich ist. Die­se Da­ten dür­fen kei­ne be­son­ders schüt­zens­wer­ten Per­so­nen­da­ten ent­hal­ten.

66 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 2020 (Sars-CoV-2-Schnell­tests), in Kraft seit 21. Dez. 2020 (AS 2020 5801).

3. Kapitel: Gesundheitsversorgung

Art. 25 Spitäler und Kliniken  

1 Die Kan­to­ne stel­len si­cher, dass in Spi­tä­lern und Kli­ni­ken im sta­tio­nären Be­reich für Co­vid-19-Pa­ti­en­tin­nen und -Pa­ti­en­ten so­wie für wei­te­re me­di­zi­nisch drin­gend an­ge­zeig­te Un­ter­su­chun­gen und Be­hand­lun­gen aus­rei­chen­de Ka­pa­zi­tä­ten (na­ment­lich Bet­ten und Fach­per­so­nal) zur Ver­fü­gung ste­hen, ins­be­son­de­re in den Ab­tei­lun­gen der In­ten­siv­pfle­ge und der All­ge­mei­nen In­ne­ren Me­di­zin.

2 Sie kön­nen zu die­sem Zweck die Spi­tä­ler und Kli­ni­ken ver­pflich­ten:

a.
ih­re Ka­pa­zi­tä­ten im sta­tio­nären Be­reich zur Ver­fü­gung zu stel­len oder auf Ab­ruf be­reit­zu­hal­ten; und
b.
me­di­zi­nisch nicht drin­gend an­ge­zeig­te Un­ter­su­chun­gen und Be­hand­lun­gen zu be­schrän­ken oder ein­zu­stel­len.

3 Die Spi­tä­ler und Kli­ni­ken müs­sen da­für sor­gen, dass im am­bu­lan­ten und im sta­tio­nären Be­reich die Ver­sor­gung mit Arz­nei­mit­teln für Co­vid-19-Pa­ti­en­tin­nen und ‑Pa­ti­en­ten so­wie für wei­te­re me­di­zi­nisch drin­gend an­ge­zeig­te Un­ter­su­chun­gen und Be­hand­lun­gen ge­währ­leis­tet ist.

Art. 26 Übernahme der Kosten für Analysen auf Sars-CoV-2 67  

1 Der Bund über­nimmt die Kos­ten von Ana­ly­sen auf Sars-CoV-2 un­ter den Vor­aus­set­zun­gen nach An­hang 6 und bis zu den Höchst­be­trä­gen, die in An­hang 6 fest­ge­legt sind.

2 Das BAG ver­öf­fent­licht wö­chent­lich auf sei­ner Web­sei­te die An­zahl mo­le­ku­lar­bio­lo­gi­scher Ana­ly­sen auf Sars-CoV-2 nach An­hang 6 Zif­fer 1, die wäh­rend ei­ner Ka­len­der­wo­che in der Schweiz und in Liech­ten­stein durch­ge­führt wor­den sind. Das EDI kann die Höchst­be­trä­ge der Ent­wick­lung der ef­fek­ti­ven Kos­ten an­pas­sen.

3 Für Ana­ly­sen auf Sars-CoV-2 nach An­hang 6 müs­sen auf dem Auf­trag an das La­bo­ra­to­ri­um die not­wen­di­gen An­ga­ben für die elek­tro­ni­sche Ab­rech­nung, ins­be­son­de­re die Ver­si­cher­ten- oder Kun­den­num­mer des Ver­si­che­rers der ge­tes­te­ten Per­son ver­merkt wer­den.

4 Für die Leis­tun­gen nach An­hang 6 wird kei­ne Kos­ten­be­tei­li­gung nach Ar­ti­kel 64 des Bun­des­ge­set­zes vom 18. März 199468 über die Kran­ken­ver­si­che­rung (KVG) er­ho­ben.

5 Die Leis­tungs­er­brin­ger dür­fen den ge­tes­te­ten Per­so­nen im Rah­men der Leis­tun­gen nach An­hang 6 kei­ne wei­te­ren Kos­ten ver­rech­nen. Sie müs­sen dem Schuld­ner der Ver­gü­tung zu­dem di­rek­te oder in­di­rek­te Ver­güns­ti­gun­gen auf den Kos­ten­an­tei­len nach An­hang 6 wei­ter­ge­ben.

6 Bie­tet der Leis­tungs­er­brin­ger Leis­tun­gen nach An­hang 6 an, die von der ge­tes­te­ten Per­son sel­ber zu be­zah­len sind, so muss er die­se vor der Durch­füh­rung des Tests dar­über in­for­mie­ren, dass ei­ne Kos­ten­über­nah­me nach Ar­ti­kel 26b mög­lich wä­re.69

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. März 2021, in Kraft seit 15. März 2021 (AS 2021 145).

68 SR 832.10

69 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Aug. 2021, in Kraft seit 30. Aug. 2021 (AS 2021 507).

Art. 26a Schuldner der Vergütungen der Leistungen 70  

1 Wird die Leis­tung im Rah­men ei­ner Ana­ly­se auf Sars-CoV-2 nach An­hang 6 Zif­fer 1 von ei­nem Leis­tungs­er­brin­ger durch­ge­führt, der über ei­ne Zahl­stel­len­re­gis­ter­num­mer (ZSR-Num­mer) ver­fügt, oder wird der Sars-CoV-2-Selbst­test nach An­hang 6 Zif­fer 3.3 durch einen Leis­tungs­er­brin­ger ab­ge­ge­ben, der über ei­ne ZSR-Num­mer ver­fügt, so wird die Ver­gü­tung der Leis­tun­gen nach dem Sys­tem des Tiers pa­yant im Sin­ne von Ar­ti­kel 42 Ab­satz 2 KVG71 von fol­gen­den Ver­si­che­rern ge­schul­det:

a.
bei Per­so­nen, die über ei­ne ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung nach dem KVG ver­fü­gen, von der Kran­ken­kas­se nach Ar­ti­kel 2 des Kran­ken­ver­si­che­rungs­auf­sichts­ge­set­zes vom 26. Sep­tem­ber 201472, bei der die ge­tes­te­te Per­son ver­si­chert ist;
b.
bei Per­so­nen, die bei der Mi­li­tär­ver­si­che­rung ge­gen Krank­heit ver­si­chert sind, von der Mi­li­tär­ver­si­che­rung;
c.
bei Per­so­nen, die nicht über ei­ne ob­li­ga­to­ri­sche Kran­ken­pfle­ge­ver­si­che­rung nach dem KVG ver­fü­gen, von der ge­mein­sa­men Ein­rich­tung nach Ar­ti­kel 18 KVG.

2 Wird die Leis­tung im Rah­men ei­ner Ana­ly­se auf Sars-CoV-2 nach An­hang 6 Zif­fer 1 von ei­nem Leis­tungs­er­brin­ger durch­ge­führt, der über kei­ne ZSR-Num­mer ver­fügt, so schul­det der Kan­ton, in dem die Pro­ben­ent­nah­me durch­ge­führt wird, die Ver­gü­tung der Leis­tun­gen.

3 Wird die Ana­ly­seauf Sars-CoV-2 nach An­hang 6 Zif­fern 1.1.1 Buch­sta­ben i und j, 1.4.1 Buch­sta­ben h und i, 3.1.1 Buch­sta­be a und 3.2.1 Buch­sta­be a durch­ge­führt, so kön­nen die Leis­tungs­er­brin­ger als Schuld­ner der Ver­gü­tung der Leis­tung wäh­len:73

a.
den Ver­si­che­rer nach Ab­satz 1, der die Ver­gü­tung der Leis­tun­gen nach dem Sys­tem des Tiers pa­yant im Sin­ne von Ar­ti­kel 42 Ab­satz 2 KVG schul­det; oder
b.
den Kan­ton, in dem die Pro­ben­ent­nah­me auf Sars-CoV-2 durch­ge­führt wird.

4 Wird die Ana­ly­se auf Sars-CoV-2 nach An­hang 6 Zif­fern 2, 3.1.1 Buch­sta­ben b–d und 3.2.1 Buch­sta­ben b und c durch­ge­führt, so schul­det der Kan­ton, in dem die Pro­ben­ent­nah­me auf Sars-CoV-2 durch­ge­führt wird, die Ver­gü­tung der Leis­tun­gen.74

70 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2020 (AS 2020 2549). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. März 2021, in Kraft seit 15. März 2021 (AS 2021 145).

71 SR 832.10

72 SR 832.12

73 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Mai 2021, in Kraft seit 17. Mai 2021 (AS 2021 274).

74 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Ju­ni 2021, in Kraft seit 26. Ju­ni 2021 (AS 2021 378).

Art. 26b Verfahren, wenn der Versicherer Schuldner der Vergütung der Leistung ist 75  

1 Ist nach Ar­ti­kel 26aAb­sät­ze 1 und 3 Buch­sta­be a ein Ver­si­che­rer Schuld­ner der Ver­gü­tung der Leis­tung, so sen­den die Leis­tungs­er­brin­ger die Rech­nung über Leis­tun­gen nach An­hang 6 pro ge­tes­te­te Per­son ein­zel­fall­wei­se oder quar­tals­wei­se ge­sam­melt spä­tes­tens neun Mo­na­te nach Er­brin­gung der Leis­tun­gen dem zu­stän­di­gen Ver­si­che­rer. Die Rech­nung darf nur die Leis­tun­gen nach An­hang 6 bein­hal­ten. Die Über­mitt­lung er­folgt vor­zugs­wei­se elek­tro­nisch.

2 Die Leis­tungs­er­brin­ger dür­fen Leis­tun­gen nach An­hang 6 nicht nach der Po­si­ti­on 3186.00 von An­hang 3 der Kran­ken­pfle­ge-Leis­tungs­ver­ord­nung vom 29. Sep­tem­ber 199576 (KLV) ver­rech­nen.

3 Die Ver­si­che­rer kon­trol­lie­ren die Rech­nun­gen und prü­fen, ob der Leis­tungs­er­brin­ger die Leis­tun­gen nach An­hang 6 kor­rekt ab­ge­rech­net hat. Sie be­ach­ten bei der Be­ar­bei­tung der Da­ten die Ar­ti­kel 84–84b KVG77.

4 Sie mel­den dem BAG die An­zahl Ana­ly­sen, die sie den Leis­tungs­er­brin­gern ver­gü­tet ha­ben, so­wie den ver­gü­te­ten Be­trag je­weils auf An­fang Ja­nu­ar, April, Ju­li und Ok­to­ber. Die ex­ter­nen Re­vi­si­ons­stel­len der Ver­si­che­rer prü­fen jähr­lich die Mel­dun­gen und die Exis­tenz ge­eig­ne­ter Kon­trol­len im Sin­ne von Ab­satz 3 und er­stat­ten dem BAG Be­richt. Das BAG kann von den Ver­si­che­rern zu­sätz­li­che In­for­ma­tio­nen zu den ver­gü­te­ten Be­trä­gen je Leis­tungs­er­brin­ger ver­lan­gen.

5 Der Bund zahlt den Ver­si­che­rern die von ih­nen ver­gü­te­ten Leis­tun­gen quar­tals­wei­se.

6 Wur­de die Leis­tung vom Leis­tungs­er­brin­ger zu Un­recht in Rech­nung ge­stellt, so kann der Ver­si­che­rer be­reits ge­leis­te­te Ver­gü­tun­gen zu­rück­for­dern. Mit der Be­zah­lung der Leis­tung durch den Bund nach Ab­satz 5 geht ein all­fäl­li­ger Rück­for­de­rungs­an­spruch auf den Bund über. Die Ver­si­che­rer ge­ben dem Bund die Da­ten be­kannt, die für die Wahr­neh­mung des Rück­for­de­rungs­an­spruchs er­for­der­lich sind. Die Da­ten dür­fen kei­ne be­son­ders schüt­zens­wer­ten Per­so­nen­da­ten ent­hal­ten.

6bis Der Ver­si­che­rer kann die Kos­ten von Sars-CoV-2-Selbst­tests nach An­hang 6 Zif­fer 3.3, die ei­ne ver­si­cher­te Per­son über die nach An­hang 6 Zif­fer 3.3.1 fest­ge­leg­te ma­xi­ma­le Men­ge hin­aus be­zo­gen hat, di­rekt von der ver­si­cher­ten Per­son zu­rück­for­dern. Für die Durch­füh­rung von Mahn­ver­fah­ren im Zu­sam­men­hang mit der Rück­for­de­rung der Kos­ten sol­cher Sars-CoV-2-Selbst­tests kann er dem Bund pro an­ge­mahn­te ver­si­cher­te Per­son ma­xi­mal 20 Fran­ken in Rech­nung stel­len.78

6ter Mit der Be­zah­lung der Leis­tung für Sars-CoV-2-Selbst­tests durch den Bund nach Ab­satz 5 und der Be­zah­lung der Kos­ten im Zu­sam­men­hang mit ei­nem Mahn­ver­fah­ren nach Ab­satz 6bis durch den Bund geht ein all­fäl­li­ger Rück­for­de­rungs­an­spruch auf den Bund über. Die Ver­si­che­rer ge­ben dem Bund die Da­ten be­kannt, die für die Wahr­neh­mung des Rück­for­de­rungs­an­spruchs er­for­der­lich sind. Die Da­ten dür­fen kei­ne be­son­ders schüt­zens­wer­ten Per­so­nen­da­ten ent­hal­ten.79

7 Die ge­mein­sa­me Ein­rich­tung stellt dem BAG quar­tals­wei­se ih­re Ver­wal­tungs­kos­ten für ih­re Tä­tig­keit als Ver­si­che­rer nach Ar­ti­kel 26a Ab­sät­ze 1 Buch­sta­be c und 3 Buch­sta­be a nach Auf­wand in Rech­nung. Der Stun­den­an­satz be­trägt 95 Fran­ken und um­fasst Lohn­kos­ten, So­zi­al­leis­tun­gen und In­fra­struk­tur­kos­ten. Für die in den Ver­wal­tungs­kos­ten nicht ent­hal­te­nen Auf­wen­dun­gen für all­fäl­li­ge Re­vi­sio­nen, Sys­teman­pas­sun­gen und Ne­ga­tiv­zin­sen wer­den die tat­säch­li­chen Kos­ten ver­gü­tet.

8 Rech­nun­gen für Ana­ly­sen auf Sars-CoV-2, wel­che die Vor­aus­set­zun­gen von An­hang 6 nicht er­fül­len, müs­sen mit dem Ver­merk «Ana­ly­se auf Sars-CoV-2 oh­ne Er­fül­lung der Be­pro­bungs­kri­te­ri­en» ver­se­hen sein.

75 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Jan. 2021 (Tests auf Sars-CoV-2 und Atem­schutz­mas­ken) (AS 2021 54). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. März 2021, in Kraft seit 15. März 2021 (AS 2021 145).

76 SR 832.112.31

77 SR 832.10

78 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Mai 2021, in Kraft seit 7. April 2021 (AS 2021 274).

79 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Mai 2021, in Kraft seit 7. April 2021 (AS 2021 274).

Art. 26c Verfahren, wenn der Kanton Schuldner der Vergütung der Leistung ist 80  

1 Ist nach Ar­ti­kel 26a Ab­sät­ze 2, 3 Buch­sta­be b und 4 der Kan­ton Schuld­ner der Ver­gü­tung der Leis­tung, so sen­den die Leis­tungs­er­brin­ger die Rech­nung dem zu­stän­di­gen Kan­ton spä­tes­tens neun Mo­na­te nach Er­brin­gung der Leis­tun­gen quar­tals­wei­se ge­sam­melt. Die Rech­nung darf nur die Leis­tun­gen nach An­hang 6 bein­hal­ten. Die Über­mitt­lung er­folgt vor­zugs­wei­se elek­tro­nisch.

2 Die Leis­tungs­er­brin­ger dür­fen Leis­tun­gen nach An­hang 6 nicht nach der Po­si­ti­on 3186.00 von An­hang 3 der KLV81 ver­rech­nen.

3 Die Kan­to­ne kon­trol­lie­ren die Rech­nun­gen und prü­fen, ob der Leis­tungs­er­brin­ger die Leis­tun­gen nach An­hang 6 kor­rekt ab­ge­rech­net hat. Sie ha­ben die je­wei­li­gen kan­to­na­len Da­ten­schutz­be­stim­mun­gen zu be­ach­ten.

4 Sie mel­den dem BAG die An­zahl Ana­ly­sen, die sie den Leis­tungs­er­brin­gern ver­gü­tet ha­ben, so­wie den ver­gü­te­ten Be­trag je­weils auf An­fang Ja­nu­ar, April, Ju­li und Ok­to­ber.

5 Der Bund zahlt den Kan­to­nen die von ih­nen ver­gü­te­ten Leis­tun­gen quar­tals­wei­se. Er be­zahlt zu­dem ein­ma­lig ei­ne An­schub­fi­nan­zie­rung an Kan­to­ne, die ei­ne ge­ziel­te und re­pe­ti­ti­ve Tes­tung der Be­völ­ke­rung auf­bau­en. Die Kan­to­ne stel­len dem Bund da­für nur die tat­säch­li­chen Kos­ten in Rech­nung, höchs­tens aber 8 Fran­ken pro Ein­woh­ne­rin und Ein­woh­ner. An­re­chen­bar sind Kos­ten im Be­reich In­for­ma­tik und Lo­gis­tik.

6 Wur­de die Leis­tung vom Leis­tungs­er­brin­ger zu Un­recht in Rech­nung ge­stellt, so kann der Kan­ton be­reits ge­leis­te­te Ver­gü­tun­gen zu­rück­for­dern. Mit der Be­zah­lung der Leis­tung durch den Bund nach Ab­satz 5 geht ein all­fäl­li­ger Rück­for­de­rungs­an­spruch auf den Bund über. Die Kan­to­ne ge­ben dem Bund die Da­ten be­kannt, die für die Wahr­neh­mung des Rück­for­de­rungs­an­spruchs er­for­der­lich sind. Die Da­ten dür­fen kei­ne be­son­ders schüt­zens­wer­ten Per­so­nen­da­ten ent­hal­ten.

80 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 27. Jan. 2021 (Tests auf Sars-CoV-2 und Atem­schutz­mas­ken) (AS 2021 54). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. März 2021, in Kraft seit 15. März 2021 (AS 2021 145).

81 SR 832.112.31

4. Kapitel: Versammlungen von Gesellschaften

Art. 27  

1 Bei Ver­samm­lun­gen von Ge­sell­schaf­ten kann der Ver­an­stal­ter un­ge­ach­tet der vor­aus­sicht­li­chen An­zahl Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer und oh­ne Ein­hal­tung der Ein­la­dungs­frist an­ord­nen, dass die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer ih­re Rech­te aus­sch­liess­lich aus­üben kön­nen:

a.
auf schrift­li­chem Weg oder in elek­tro­ni­scher Form; oder
b.
durch einen vom Ver­an­stal­ter be­zeich­ne­ten un­ab­hän­gi­gen Stimm­recht­ver­tre­ter.

2 Der Ver­an­stal­ter ent­schei­det wäh­rend der Frist ge­mä­ss Ar­ti­kel 29 Ab­satz 4. Die An­ord­nung muss spä­tes­tens vier Ta­ge vor der Ver­an­stal­tung schrift­lich mit­ge­teilt oder elek­tro­nisch ver­öf­fent­licht wer­den.82

82 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 2020 (Ver­län­ge­rung; Test­kos­ten), in Kraft seit 14. Sept. 2020 (AS 2020 3695).

4a. Kapitel: Massnahmen zum Schutz von besonders gefährdeten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern83

83 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 13. Jan. 2021 (Besonders gefährdete Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer), in Kraft vom 18. Jan. 2021 bis zum 30. Sept. 2021 (AS 2021 5, 109, 167, 218, 296, 378, 507).

Art. 27a  

1 Der Ar­beit­ge­ber er­mög­licht sei­nen be­son­ders ge­fähr­de­ten Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern, ih­re Ar­beits­ver­pflich­tun­gen von zu Hau­se aus zu er­fül­len. Er trifft zu die­sem Zweck die ge­eig­ne­ten or­ga­ni­sa­to­ri­schen und tech­ni­schen Mass­nah­men. Für die ge­stützt auf die­se Be­stim­mung an­ge­ord­ne­te Er­fül­lung der Ar­beits­ver­pflich­tung von zu Hau­se aus sind den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern kei­ne Aus­la­gen­ent­schä­di­gun­gen ge­schul­det.

2 Ist es nicht mög­lich, die an­ge­stamm­te Ar­beits­ver­pflich­tung von zu Hau­se aus zu er­fül­len, so weist der Ar­beit­ge­ber der be­trof­fe­nen Ar­beit­neh­me­rin oder dem be­trof­fe­nen Ar­beit­neh­mer in Ab­wei­chung vom Ar­beits­ver­trag bei glei­cher Ent­löh­nung ei­ne gleich­wer­ti­ge Er­satz­ar­beit zu, die von zu Hau­se aus er­le­digt wer­den kann.

3 Ist aus be­trieb­li­chen Grün­den die Prä­senz be­son­ders ge­fähr­de­ter Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer vor Ort ganz oder teil­wei­se un­ab­ding­bar, so dür­fen die­se in ih­rer an­ge­stamm­ten Tä­tig­keit vor Ort be­schäf­tigt wer­den, wenn die fol­gen­den
Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind:

a.
Der Ar­beits­platz ist so aus­ge­stal­tet, dass je­der en­ge Kon­takt mit an­de­ren Per­so­nen aus­ge­schlos­sen ist, na­ment­lich in­dem ein Ein­zel­raum oder ein klar ab­ge­grenz­ter Ar­beits­be­reich zur Ver­fü­gung ge­stellt wird.
b.
In Fäl­len, in de­nen ein en­ger Kon­takt nicht je­der­zeit ver­mie­den wer­den kann, wer­den wei­te­re Schutz­mass­nah­men nach dem STOP-Prin­zip er­grif­fen (Sub­sti­tu­ti­on, tech­ni­sche Mass­nah­men, or­ga­ni­sa­to­ri­sche Mass­nah­men, per­sön­li­che Schutzaus­rüs­tung).

4 Ist es nicht mög­lich, die be­trof­fe­nen Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer nach den Ab­sät­zen 1–3 zu be­schäf­ti­gen, so weist ih­nen der Ar­beit­ge­ber in Ab­wei­chung vom Ar­beits­ver­trag bei glei­cher Ent­löh­nung ei­ne gleich­wer­ti­ge Er­satz­ar­beit vor Ort zu, bei der die Vor­ga­ben nach Ab­satz 3 Buch­sta­ben a und b er­füllt sind.

5 Be­vor der Ar­beit­ge­ber die vor­ge­se­he­nen Mass­nah­men trifft, hört er die be­trof­fe­nen Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer an. Er do­ku­men­tiert die be­schlos­se­nen Mass­nah­men schrift­lich und teilt sie in ge­eig­ne­ter Wei­se den Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern mit.

6 Die be­trof­fe­ne Ar­beit­neh­me­rin oder der be­trof­fe­ne Ar­beit­neh­mer kann die Über­nah­me ei­ner ihr oder ihm zu­ge­wie­se­nen Ar­beit ab­leh­nen, wenn der Ar­beit­ge­ber die Vor­aus­set­zun­gen nach den Ab­sät­zen 1–4 nicht er­füllt oder wenn die Ar­beit­neh­me­rin oder der Ar­beit­neh­mer die Ge­fahr ei­ner An­ste­ckung mit dem Co­ro­na­vi­rus trotz der vom Ar­beit­ge­ber ge­trof­fe­nen Mass­nah­men nach den Ab­sät­zen 3 und 4 aus be­son­de­ren Grün­den als zu hoch für sich er­ach­tet. Der Ar­beit­ge­ber kann ein ärzt­li­ches At­test ver­lan­gen.

7 Ist es nicht mög­lich, die be­trof­fe­nen Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer nach den Ab­sät­zen 1–4 zu be­schäf­ti­gen, oder leh­nen die­se die zu­ge­wie­se­ne Ar­beit im Sin­ne von Ab­satz 6 ab, so be­freit sie der Ar­beit­ge­ber un­ter Lohn­fort­zah­lung von ih­rer Ar­beits­pflicht.

8 Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer ma­chen ih­re be­son­de­re Ge­fähr­dung durch ei­ne per­sön­li­che Er­klä­rung gel­tend. Der Ar­beit­ge­ber kann ein ärzt­li­ches At­test ver­lan­gen.

9 Für die Gel­tend­ma­chung des An­spruchs auf Co­ro­na-Er­w­erb­ser­satz gilt Ar­ti­kel 2 Ab­satz 3qua­ter der Co­vid-19-Ver­ord­nung Er­werbs­aus­fall vom 20. März 202084.

10 Als be­son­ders ge­fähr­det gel­ten:

a.
schwan­ge­re Frau­en;
b.
Per­so­nen mit den Er­kran­kun­gen oder ge­ne­ti­schen An­oma­li­en nach An­hang 7, die sich aus me­di­zi­ni­schen Grün­den nicht imp­fen las­sen kön­nen.85

10­bis Nicht als be­son­ders ge­fähr­det gel­ten:

a.
schwan­ge­re Frau­en, die ge­gen Co­vid-19 ge­impft sind, wäh­rend 12 Mo­na­ten ab voll­stän­dig er­folg­ter Imp­fung;
b.
Per­so­nen nach Ab­satz 10, die sich mit Sars-CoV-2 an­ge­steckt ha­ben und als ge­ne­sen gel­ten, wäh­rend 6 Mo­na­ten ab dem 11. Tag nach der Be­stä­ti­gung der An­ste­ckung.86

11 Die Er­kran­kun­gen und ge­ne­ti­schen An­oma­li­en nach Ab­satz 10 Buch­sta­be b wer­den in An­hang 7 an­hand me­di­zi­ni­scher Kri­te­ri­en prä­zi­siert. Die Lis­te die­ser Kri­te­ri­en ist nicht ab­sch­lies­send. Ei­ne kli­ni­sche Be­ur­tei­lung der Ge­fähr­dung im Ein­zel­fall bleibt vor­be­hal­ten und kann da­zu füh­ren, dass auch Per­so­nen nach Ab­satz 10bis als be­son­ders ge­fähr­det ein­ge­stuft wer­den.87

12 Das EDI führt An­hang 7 ge­stützt auf den Stand der Wis­sen­schaf­ten lau­fend nach.88

13 Für den ge­ne­rel­len Schutz der Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer gilt Ar­ti­kel 25 der Co­vid-19-Ver­ord­nung be­son­de­re La­ge vom vom 23. Ju­ni 202189 90.

84 SR 830.31

85 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Ju­ni 2021, in Kraft seit 26. Ju­ni 2021 (AS 2021 378).

86 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 12. Mai 2021 (AS 2021 274). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 23. Ju­ni 2021, in Kraft seit 26. Ju­ni 2021 (AS 2021 378).

87 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Mai 2021, in Kraft seit 17. Mai 2021 (AS 2021 274).

88 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Mai 2021, in Kraft seit 17. Mai 2021 (AS 2021 274).

89 SR 818.101.26

90 Der Ver­weis wur­de in An­wen­dung von Art. 12 Abs. 2 des Pu­bli­ka­ti­ons­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004 (SR 170.512) auf den 26. Ju­ni 2021 an­ge­passt.

5. Kapitel: Schlussbestimmungen

Art. 28 Aufhebung eines anderen Erlasses  

Die CO­VID-19-Ver­ord­nung 2 vom 13. März 202091 wird auf­ge­ho­ben.

Art. 28a Übergangsbestimmung zur Änderung vom
11. September 2020
92  

Per­sön­li­che Schutzaus­rüs­tun­gen, die ge­stützt auf Ar­ti­kel 24 des bis­he­ri­gen Rechts zu­ge­las­sen wur­den, dür­fen noch bis zum 30. Ju­ni 2021 in Ver­kehr ge­bracht wer­den.

92 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 2020 (Ver­län­ge­rung; Test­kos­ten), in Kraft seit 18. Sept. 2020 (AS 2020 3695).

Art. 28b Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
23. Juni 2021
93  

1 Be­wil­li­gun­gen für das In­ver­kehr­brin­gen von Sars-CoV-2-Selbst­tests, dieSwiss­me­dic ge­stützt auf Ar­ti­kel 23a des bis­he­ri­gen Rechts er­teilt hat, be­hal­ten ih­re Gül­tig­keit bis zum Ab­lauf der Be­wil­li­gungs­dau­er.

2 Ge­stützt auf Ar­ti­kel 23ades bis­he­ri­gen Rechts be­wil­lig­teSars-CoV-2-Selbst­tests kön­nen wei­ter­hin durch Apo­the­ken ab­ge­ge­ben wer­den, so­fern die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 4bis Buch­sta­be b er­füllt sind.

3 Ge­su­che, die beim In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 23. Ju­ni 2021 hän­gig sind, wer­den nach Ar­ti­kel 23a des bis­he­ri­gen Rechts be­han­delt.

93 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 23. Ju­ni 2021, in Kraft seit 26. Ju­ni 2021 (AS 2021 378).

Art. 28c Übergangsbestimmung zur Änderung vom
25. August 2021
94  

Ge­stützt auf Ar­ti­kel 24a des bis­he­ri­gen Rechts zu­läs­si­ge Sars-CoV-2-Schnell­tests zur Fachan­wen­dung dür­fen bis zum 25. Ok­to­ber 2021 wei­ter ver­wen­det wer­den, so­fern die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 24 er­füllt sind.

94 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Aug. 2021, in Kraft seit 30. Aug. 2021 (AS 2021 507).

Art. 29 Inkrafttreten und Geltungsdauer  

1 Die­se Ver­ord­nung tritt am 22. Ju­ni 2020 um 00.00 Uhr in Kraft.

2 Sie gilt bis zum 13. Sep­tem­ber 2020.95

3 ...96

4 Die Gel­tungs­dau­er die­ser Ver­ord­nung wird bis zum 31. De­zem­ber 2021 ver­län­gert.97

95 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II der V vom 12. Aug. 2020 (Mas­ken­pflicht in Luft­fahr­zeu­gen; Gross­ver­an­stal­tun­gen), in Kraft seit 15. Aug. 2020 (AS 2020 3547).

96 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II der V vom 12. Aug. 2020 (Mas­ken­pflicht in Luft­fahr­zeu­gen; Gross­ver­an­stal­tun­gen), mit Wir­kung seit 15. Aug. 2020 (AS 2020 3547).

97 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 2020 (Ver­län­ge­rung; Test­kos­ten), in Kraft seit 14. Sept. 2020 (AS 2020 3695).

Anhang 1 98

98 Fassung gemäss Ziff. I der V des EJPD vom 28. Juli 2021, in Kraft seit 2. Aug. 2021 (AS 2021 462).

(Art. 3 Abs. 3, 4 Abs. 2ter und 5)

Liste der Risikoländer und -regionen

Anhang 1a 99

99 Eingefügt durch Anhang 3 der Covid-19-Verordnung Massnahmen im Bereich des inter­nationalen Personenverkehrs vom 23. Juni 2021, in Kraft seit 26. Juni 2021 (AS 2021 380).

(Art. 4 Abs. 2 Bst. a und Art. 5)

Geimpfte Personen

1 Als geimpfte Personen gelten Personen, die mit einem Impfstoff geimpft wurden, der:

a.
über eine Zulassung in der Schweiz verfügt und gemäss den Empfehlungen des BAG vollständig verimpft wurde;
b.
über eine Zulassung der Europäischen Arzneimittelagentur für die Europäische Union verfügt und gemäss den Vorgaben oder Empfehlungen des Staates, in dem die Impfung durchgeführt wurde, vollständig verimpft wurde; oder
c.
gemäss dem «WHO Emergency use listing» zugelassen ist und gemäss den Vorgaben oder Empfehlungen des Staates, in dem die Impfung durchgeführt wurde, vollständig verimpft wurde.

2 Die Dauer, während der geimpfte Personen vom Einreiseverbot nach Artikel 4 Absatz 1 ausgenommen sind, beträgt 12 Monate ab der vollständig erfolgten Impfung; beim Impfstoff von Janssen beträgt die Dauer 12 Monate ab dem 22. Tag nach erfolgter Impfung.

3 Der Nachweis für Geimpfte kann mit einem Covid-19-Zertifikat nach Artikel 1 Buchstabe a Ziffer 1 der Covid-19-Verordnung Zertifikate vom 4. Juni 2021100 oder einem anerkannten ausländischen Zertifikat nach dem 7. Abschnitt der Covid-19-Verordnung Zertifikate erbracht werden.

4 Der Nachweis kann auch anders als gemäss Ziffer 3 erbracht werden. Er muss einer aktuell üblichen Nachweisform entsprechen. Er muss neben dem Namen, Vornamen und Geburtsdatum der betreffenden Person folgende Angaben enthalten:

a.
Datum der Impfung;
b.
verwendeter Impfstoff.

100 SR 818.102.2

Anhang 2 101

101 Obsolet geworden durch die Aufhebung von Art. 8 (s. Art. 6 Ziff. 1 der Covid-19-Verordnung Massnahmen im Bereich des internationalen Personenverkehrs vom 2. Juli 2020, AS 2020 2737).

Anhang 3 102

102 Fassung gemäss Ziff. II der V vom 21. Dez. 2020 (AS 2020 6395). Bereinigt gemäss Anhang 2 Ziff. 2 der Covid-19-Verordnung Massnahmen im Bereich des internationalen Personenverkehrs vom 27. Jan. 2021, in Kraft seit 8. Febr. 2021 (AS 2021 61).

(Art. 9 Abs. 3)

Einschränkungen des grenzüberschreitenden Personenverkehrs

Der Personenverkehr aus folgenden Staaten in die Schweiz ist untersagt:

Anhang 4 103

103 Fassung gemäss Ziff. I der V des BAG vom 6. Okt. 2020 (Liste der wichtigen medizinischen Güter und Liste der Wirkstoffe zur Behandlung von Covid-19) (AS 2020 4129). Bereinigt gemäss Ziff. II Abs. 1 der V vom 27. Jan. 2021 (Tests auf Sars-CoV-2 und Atem­schutzmasken) (AS 2021 54), Ziff. I Abs. 1 der V des EDI vom 14. April 2021 (Änderung der Listen der wichtigen medizinischen Güter und der Wirkstoffe für die Behandlung von Covid-19) (AS 2021 212), Ziff. II der V vom 12. Mai 2021 (AS 2021 274) und Ziff. I der V des EDI vom 17. Aug. 2021 (Änderung der Listen der wichtigen medizinischen Güter und der Wirkstoffe für die Behandlung von Covid-19), in Kraft seit 25. Aug. 2021 (AS 2021 493).

(Art. 11 Abs. 1, 19 Abs. 1 sowie 21 Abs. 2)

Liste der wichtigen Arzneimittel, Medizinprodukte und Schutzausrüstungen (wichtige medizinische Güter)

1. Wirkstoffe sowie Arzneimittel mit den aufgeführten Wirkstoffen

1. Tocilizumab

2. Remdesivir

3. Propofol

4. Midazolam

5. Ketamin

6. Dexmedetomidin

7. Dobutamin

8. Sufentanil

9. Remifentanyl

10. Rocuronium

11. Atracurium

12. Suxamethonium

13. Noradrenalin

14. Adrenalin

15. Insulin

16. Fentanyl

17. Heparin

18. Argatroban

19. Morphin

20. Paracetamol (parenteral)

21. Metamizol (parenteral)

22. Lorazepam

23. Dexamethason

24. Co-Amoxicillin

25. Piperacillin/Tazobactam

26. Meropenem

27. Imipenem/Cilastatin

28. Cefuroxim

29. Ceftriaxon

30. Amikazin

31. Posaconazol

32. Fluconazol

33. Voriconazol

34. Caspofungin

35. Esmolol (parenteral)

36. Metoprolol (parenteral)

37. Labetalol (parenteral)

38. Clonidin

39. Amiodaron

40. Furosemid

41. Covid-19-Impfstoffe

42. Impfstoffe gegen Influenza

43. Impfstoff gegen bakterielle Pneumonie (Prevenar 13)

44. Medizinalgase

45. Casirivimab/Imdevimab

46. Bamlanivimab/Etesevimab

47. Medizinischer Sauerstoff

48. Infusionslösungen

49. Sotrovimab

2. Medizinprodukte im Sinne der Medizinprodukteverordnung vom 17. Oktober 2001 104

1. Beatmungsgeräte

2. Überwachungsgeräte in der Intensivmedizin

3. In-vitro-Diagnostika («Covid-19-Tests», einschliesslich präanalytische
Bestandteile und Instrumente)

4. Chirurgische Masken / OP-Masken (Hygienemasken)

5. Chirurgische Handschuhe / Untersuchungshandschuhe

6. Infusionsbesteck

7. Pipettenspitzen mit Filter

8. Probenahme-Kits (Röhrchen und Tupfer)

9. Einmalspritzen und Einmalkanülen

10. Blutgasspritzen

3. Persönliche Schutzausrüstungen und weitere Ausrüstung

3.1 Persönliche Schutzausrüstungen im Sinne der PSA-Verordnung vom 25. Oktober 2017 105

1. Atemschutzmasken (FFP2 und FFP3)

2. Überschürzen

3. Schutzanzüge

4. Schutzbrillen

5. Einwegkopfhauben

3.2 Weitere Ausrüstung

1. Hände-Desinfektionsmittel

2. Flächen-Desinfektionsmittel

3. Ethanol

4. Hygieneartikel in der Intensivmedizin (z. B. absorbierende Unterlagen, Windeln, Rectalkollektoren, Artikel zur Mund- und Rachenhygiene

Anhang 5 106

106 Fassung gemäss gemäss Ziff. I Abs. 2 der V des EDI vom 14. April 2021 (Änderung der Listen der wichtigen medizinischen Güter und der Wirkstoffe für die Behandlung von Covid-19) (AS 2021 212). Bereinigt gemäss Ziff. I der V des EDI vom 17. Aug. 2021 (Änderung der Listen der wichtigen medizinischen Güter und der Wirkstoffe für die Behandlung von Covid-19), in Kraft seit 25. Aug. 2021 (AS 2021 493).

(Art. 21 Abs. 1 und 3 sowie 22 Abs. 1)

Liste der Wirkstoffe für die Behandlung von Covid-19

1. Casirivimab/Imdevimab

2. Bamlanivimab/Etesevimab

3. Sotrovimab

Anhang 5a 107

107 Eingefügt durch Ziff. III Abs. 1 der V vom 18. Dez. 2020 (Sars-CoV-2-Schnelltests) (AS 2020 5801). Aufgehoben durch Ziff. II Abs. 1 der V vom 25. Aug. 2021, mit Wirkung seit 30. Aug. 2021 (AS 2021 507).

Anhang 6 108

108 Eingefügt durch Ziff. II der V vom 28. Okt. 2020 (Sars-CoV-2-Antigen-Schnelltests) (AS 2020 4495). Fassung gemäss Ziff. III der V vom 12. März 2021 (AS 2021 145). Bereinigt gemäss Ziff. II der V vom 12. Mai 2021 (AS 2021 274), vom 23. Juni 2021 (AS 2021 378), der Berichtigung vom 29. Juni 2021 (AS 2021 407) und Ziff. II Abs. 2 der V vom 25. Aug. 2021, in Kraft seit 30. Aug. 2021 (AS 2021 507).

(Art. 26, 26a, 26b und 26c)

Übernommene Leistungen und Höchstbeträge bei Analysen auf Sars-CoV-2

1 Regulärer Tarif für symptom- und fallorientierte Testungen

1.1 Molekularbiologische Analysen auf Sars-CoV-2

1.1.1 Der Bund übernimmt die Kosten für molekularbiologische Analysen auf Sars-CoV-2 nur in folgenden Fällen:

a.
bei Personen, die symptomatisch sind;
b.
bei Kontaktpersonen, die sich in Quarantäne befinden;
c.
bei Personen, die die Kontaktquarantäne nach Artikel 3e der Covid-19-Verordnung besondere Lage vom 19. Juni 2020109 vorzeitig beenden möchten;
d.
bei Personen, die die Einreisequarantäne nach Artikel 7 Absatz 4 der Covid-19-Verordnung Massnahmen im Bereich des internationalen Personenverkehrs vom 27. Januar 2021110 vorzeitig beenden möchten;
e.
bei Personen, die von der SwissCovid-App benachrichtigt werden, dass sie potenziell mit einer mit Sars-CoV-2 infizierten Person engeren Kontakt hatten; der Bund übernimmt die Kosten für einen einzigen Test, der frühestens am fünften Tag nach Erhalt der Benachrichtigung der SwissCovid-App durchgeführt wird;
f.
bei Personen mit Wohnsitz im Ausland, die in der Schweiz arbeiten oder ausgebildet werden, sofern bei der Einreise in den ausländischen Wohnsitzstaat eine Pflicht zum Vorlegen eines negativen molekularbiologischen Testergebnisses auf Sars-CoV-2 angeordnet ist und keine anderweitige Kostenübernahme vorliegt;
g.
bei Personen mit Wohnsitz in der Schweiz, die im Ausland arbeiten oder ausgebildet werden, sofern bei der Einreise in den ausländischen Staat eine Pflicht zum Vorlegen eines negativen molekularbiologischen Testergebnisses auf Sars-CoV-2 angeordnet ist und keine anderweitige Kostenübernahme vorliegt;
h.
nach einem positiven Ergebnis:
bei einem Sars-CoV-2-Schnelltest zur Fachanwendung,
bei einem Sars-CoV-2-Selbsttest;
i.
nach einem positiven Ergebnis einer gepoolten molekularbiologischen Analyse;
j.
bei einer ärztlich angeordneten Ausbruchsuntersuchung und -kontrolle.

1.1.2 Er übernimmt die Kosten nur, wenn die Leistungen durch folgende Leistungserbringer erbracht werden:

a.
bei der Probenentnahme durch:
1.
folgende Leistungserbringer nach dem KVG111:
Ärztinnen und Ärzte
Apothekerinnen und Apotheker
Spitäler
Laboratorien nach Artikel 54 Absatz 3 der Verordnung vom 27. Juni 1995112über die Krankenversicherung (KVV) und Spitallaboratorien nach Artikel 54 Absatz 2 KVV, die über eine Bewilligung nach Artikel 16 Absatz 1 EpG verfügen
Pflegeheime
Organisationen der Krankenpflege und Hilfe zu Hause,
2.
Testzentren, die vom Kanton oder in dessen Auftrag betrieben werden,
3.
sozialmedizinische Institutionen, die Personen zur Behandlung oder Betreuung, zur Rehabilitation oder zur Ausübung einer beruflichen und sozialen Rehabilitation oder Beschäftigung aufnehmen,
4.
Assistenzpersonen nach dem IVG113;
b.
bei der Analyse durch Laboratorien nach Artikel 54 Absatz 3 KVV und Spitallabo-ratorien nach Artikel 54 Absatz 2 KVV, die über eine Bewilligung nach Artikel 16 Absatz 1 EpG verfügen.

1.1.3 Für molekularbiologische Analysen auf Sars-CoV-2 übernimmt er höchstens 153.50 Franken. In diesem Betrag sind folgende Leistungen und Kostenanteile enthalten:

a.
für die Probenentnahme:

Leistung

Höchstbetrag

Für das Patienten-Gespräch, die Probenentnahme, einschliesslich des Schutzmaterials

22.50 Fr.

Für die Überwachung der Entnahme der Probe durch die zu testende Person und die Zuordnung von Probe und Person

15 Fr.

Für die Übermittlung des Testergebnisses an die getestete Person und an die zuständigen Behörden nach Artikel 12 Absatz 1 EpG und für die Anforderung des Freischaltcodes, der vom
Proxi­mity-Tracing-System für das Coronavirus
Sars-CoV-2 (PT-System) generiert wird, bei nachgewiesener Infektion, sowie für die Ausstellung des Covid-19-Testzertifikats

2.50 Fr.

Für ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch zur Indikationsstellung durch die Ärztin oder den Arzt, sofern ein solches durchgeführt wird

22.50 Fr.

b.
für die molekularbiologische Analyse:

Leistung

Höchstbetrag

Bei Durchführung im Auftrag eines anderen Leistungserbringers, davon:

für die Analyse und die Meldung an die Behörden nach Artikel 12 Absatz 2 EpG, wenn die Anzahl durchgeführter Analysen während einer Kalenderwoche in der Schweiz und in Liechtenstein beträgt:

106 Fr.

< 100 000

82 Fr.

100 000 – < 150 000

74 Fr.

150 000 – < 200 000

70 Fr.

> 200 000

64 Fr.

für die Auftragsabwicklung, die Over­headkosten und das Probenentnahme­material

24 Fr.

Bei Durchführung ohne Auftrag eines anderen Leistungserbringers, davon:

für die Analyse und Meldung an die Behörden nach Artikel 12 Absatz 2 EpG, wenn die Anzahl durchgeführter Analysen während einer Kalenderwoche in der Schweiz und in Liechtenstein beträgt:

87 Fr.

< 100 000

82 Fr.

100 000 – < 150 000

74 Fr.

150 000 – < 200 000

70 Fr.

> 200 000

64 Fr.

für die Auftragsabwicklung, die Over­headkosten und das Probenentnahmema­terial

5 Fr.

1.2 Gepoolte molekularbiologische Analysen auf Sars-CoV-2

1.2.1 Der Bund übernimmt die Kosten für gepoolte molekularbiologische Analysen auf Sars-CoV-2 nur im Rahmen einer ärztlich angeordneten Ausbruchsuntersuchung und -kontrolle.

1.2.2 Er übernimmt die Kosten nur, wenn die Leistungen durch folgende Leistungserbringer erbracht werden:

a.
bei der Probenentnahme durch:
1.
folgende Leistungserbringer nach dem KVG:
Ärztinnen und Ärzte
Apothekerinnen und Apotheker
Spitäler
Laboratorien nach Artikel 54 Absatz 3 KVV und Spitallaboratorien nach Artikel 54 Absatz 2 KVV, die über eine Bewilligung nach Artikel 16 Absatz 1 EpG verfügen
Pflegeheime
Organisationen der Krankenpflege und Hilfe zu Hause,
2.
Testzentren, die vom Kanton oder in dessen Auftrag betrieben werden,
3.
sozialmedizinische Institutionen, die Personen zur Behandlung oder Betreuung, zur Rehabilitation oder zur Ausübung einer beruflichen und sozialen Rehabilitation oder Beschäftigung aufnehmen,
4.
Assistenzpersonen nach dem IVG;
b.
bei der Analyse durch Laboratorien nach Artikel 54 Absatz 3 KVV und Spitallaboratorien nach Artikel 54 Absatz 2 KVV, die über eine Bewilligung nach Artikel 16 Absatz 1 EpG verfügen.

1.2.3 Für gepoolte molekularbiologische Analysen auf Sars-CoV-2 übernimmt er höchstens 315 Franken. Im Betrag sind folgende Leistungen und Kostenanteile enthalten:

a.
für die Probenentnahme:

Leistung

Höchstbetrag

Für das Patienten-Gespräch, die Probenentnahme, einschliesslich des Schutzmaterials

22.50 Fr.

Für die Überwachung der Entnahme der Probe durch die zu testende Person und die Zuordnung von Probe und Person

15 Fr.

b.
für die gepoolte molekularbiologische Analyse:

Leistung

Höchstbetrag

Bei Durchführung im Auftrag eines anderen Leistungserbringers, davon:

274 Fr.

für die Analyse, bei einer Mindestpoolgrösse von 4 Proben

82 Fr.

für die Auftragsabwicklung, die Over­headkosten und das Probenentnahme­material

24 Fr.

Zuschlag pro zusätzliche Probenentnahme, bis zu einer Maximalpoolgrösse von 25 Proben

8 Fr.

Bei Durchführung ohne Auftrag eines anderen Leistungserbringers, davon:

255 Fr.

für die Analyse, bei einer Mindestpoolgrösse von 4 Proben

82 Fr.

für die Auftragsabwicklung, die Over­headkosten und das Probenentnahme­material

5 Fr.

Zuschlag pro zusätzliche Probenentnahme, bis zu einer Maximalpoolgrösse von 25 Proben

8 Fr.

c.
für das zentralisierte Pooling:

Leistung

Höchstbetrag

Für die Durchführung auf der obligatorischen Schulstufe sowie auf der Sekundarstufe II in Fällen nach Ziffer 1.2.1 pro Poolerstellung

18.50 Fr.

1.3 Analysen auf Sars-CoV-2-Antikörper

1.3.1 Der Bund übernimmt die Kosten für Analysen auf Sars-CoV-2-Antikörper:

a.
auf Anordnung der zuständigen kantonalen Stelle;
b.
auf ärztliche Anordnung vier Wochen nach der zweiten Impfung bei Personen unter schwerer Immunsuppression;
c.
auf ärztliche Anordnung im Hinblick auf den Entscheid, ob bei be­stimmten Personen eine Therapie mit monoklonalen Antikörpern durchgeführt werden soll.

1.3.2 Er übernimmt die Kosten nur, wenn die Leistungen durch folgende Leistungserbringer erbracht werden:

a.
bei der Probenentnahme durch:
1.
folgende Leistungserbringer nach dem KVG:
Ärztinnen und Ärzte
Apothekerinnen und Apotheker
Spitäler
Laboratorien nach Artikel 54 Absatz 3 KVV und Spitallaboratorien nach Artikel 54 Absatz 2 KVV, die über eine Bewilligung nach Artikel 16 Absatz 1 EpG verfügen
Pflegeheime
Organisationen der Krankenpflege und Hilfe zu Hause,
2.
Testzentren, die vom Kanton oder in dessen Auftrag betrieben werden,
3.
sozialmedizinische Institutionen, die Personen zur Behandlung oder Betreuung, zur Rehabilitation oder zur Ausübung einer beruflichen und sozialen Rehabilitation oder Beschäftigung aufnehmen,
4.
Assistenzpersonen nach dem IVG;
b.
bei der Analyse durch Laboratorien nach Artikel 54 Absatz 3 KVV und Spitallaboratorien nach Artikel 54 Absatz 2 KVV, die über eine Bewilligung nach Artikel 16 Absatz 1 EpG verfügen.

1.3.3 Für die Analyse auf Sars-CoV-2-Antikörper übernimmt er höchstens 96.50 Franken. Im Betrag sind folgende Leistungen und Kostenanteile enthalten:

a.
für die Probenentnahme:

Leistung

Höchstbetrag

Für das Patienten-Gespräch, die Probenentnahme,
einschliesslich des Schutz­­­materials

22.50 Fr.

Für die Übermittlung des Testergebnisses an die
getestete Person und an die zuständigen Behörden
nach Artikel 12 Absatz 1 EpG

2.50 Fr.

Für das ausführliche Arzt-Patienten-Gespräch zur
Indikationsstellung durch die Ärztin oder den Arzt,
sofern ein solches durchgeführt wird

22.50 Fr.

b.
für die Analyse auf Sars-CoV-2-Antikörper:

Leistung

Höchstbetrag

Bei Durchführung im Auftrag eines anderen
Leistungserbringers, davon:

49 Fr.

für die Analyse und die Meldung an die
Behörden nach Artikel 12 Absatz 2 EpG

25 Fr.

für die Auftragsabwicklung, die ­Overheadkosten und das ­Probenentnahmematerial

24 Fr.

Bei Durchführung ohne Auftrag eines anderen
Leistungserbringers, davon:

30 Fr.

für die Analyse und die Meldung an die
Behörden nach Artikel 12 Absatz 2 EpG

25 Fr.

für die Auftragsabwicklung, die ­Overheadkosten und das ­Probenentnahmematerial

5 Fr.

1.4 Immunologische Analysen auf Sars-CoV-2-Antigene und Sars-CoV-2-Schnelltests zur Fachanwendung

1.4.1. Der Bund übernimmt die Kosten für immunologische Analysen auf Sars-CoV-2-Antigene und für Sars-CoV-2-Schnelltests zur Fachanwendung gemäss diagnostischem Standard nur in folgenden Fällen:

a.
bei Personen, die symptomatisch sind;
b.
bei Kontaktpersonen, die sich in Quarantäne befinden;
c.
bei Personen, die die Kontaktquarantäne nach Artikel 3e der Covid-19-Verordnung besondere Lage vorzeitig beenden möchten;
d.
bei Personen, die die Einreisequarantäne nach Artikel 7 Absatz 4 der Covid-19-Verordnung Massnahmen im Bereich des internationalen Personenverkehrs vorzeitig beenden möchten;
e.
bei Personen, die von der SwissCovid-App benachrichtigt werden, dass sie potenziell mit einer mit Sars-CoV-2 infizierten Person engeren Kontakt hatten; der Bund übernimmt die Kosten für einen einzigen Test, der frühestens am fünften Tag nach Erhalt der Benachrichtigung der SwissCovid-App durchgeführt wird;
f.
bei Personen mit Wohnsitz im Ausland, die in der Schweiz arbeiten oder ausgebildet werden, sofern bei der Einreise in den ausländischen Wohnsitzstaat eine Pflicht zum Vorlegen eines negativen Ergebnisses einer immunologischen Analyse auf Sars-CoV-2-Antigene oder eines Sars-CoV-2-Schnelltests zur Fachanwendung angeordnet ist und keine anderweitige Kostenübernahme vorliegt;
g.
bei Personen mit Wohnsitz in der Schweiz, die im Ausland arbeiten oder ausgebildet werden, sofern bei der Einreise in den ausländischen Staat eine Pflicht zum Vorlegen eines negativen Ergebnisses einer immunologischen Analyse auf Sars-CoV-2-Antigene oder eines Sars-CoV-2-Schnelltests zur Fachanwendung angeordnet ist und keine anderweitige Kostenübernahme vorliegt;
h.
nach einem positiven Ergebnis einer gepoolten molekularbiologischen Analyse;
i.
bei einer ärztlich angeordneten Ausbruchsuntersuchung und -kontrolle;
j.114
bei allen Personen, die nicht unter die Buchstaben a–i fallen.

1.4.2 ...

1.4.3 Er übernimmt die Kosten nur, wenn die Leistungen durch folgende Leistungserbringer erbracht werden:

a.
bei der Probenentnahme und Analyse durch:
1.
folgende Leistungserbringer nach dem KVG:
Ärztinnen und Ärzte
Apothekerinnen und Apotheker
Spitäler
Laboratorien nach Artikel 54 Absatz 3 KVV und Spitallaboratorien nach Artikel 54 Absatz 2 KVV, die über eine Bewilligung nach Artikel 16 Absatz 1 EpG verfügen
Pflegeheime
Organisationen der Krankenpflege und Hilfe zu Hause,
2.
Testzentren, die vom Kanton oder in dessen Auftrag betrieben werden,
3.
sozialmedizinische Institutionen, die Personen zur Behandlung oder Betreuung, zur Rehabilitation oder zur Ausübung einer beruflichen und sozialen Rehabilitation oder. Beschäftigung aufnehmen,
4.
Assistenzpersonen nach dem IVG.

1.4.4 Für immunologische Analysen auf Sars-CoV-2-Antigene und für Sars-CoV-2-Schnelltests zur Fachanwendung übernimmt er höchstens 88.50 Franken. Im Betrag sind folgende Leistungen und Kostenanteile enthalten:

a.
für die Probenentnahme:

Leistung

Höchstbetrag

Für das Patienten-Gespräch, die Probenentnahme, einschliesslich des Schutzmaterials

22.50 Fr.

Für die Übermittlung des Testergebnisses an die
getestete Person und an die zuständigen Behörden nach Artikel 12 Absatz 1 EpG und für die Anforderung des vom PT-System generierten Freischaltcodes, bei nachgewiesener Infektion, sowie für die Ausstellung des Covid-19-Testzertifikats

2.50 Fr.

Für ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch zur Indikationsstellung durch die Ärztin oder den Arzt, sofern ein solches durchgeführt wird

22.50 Fr.

b.
für die immunologische Analyse auf Sars-CoV-2-Antigene und für einen Sars-CoV-2-Schnelltest zur Fachanwendung:

Leistung

Höchstbetrag

Bei Durchführung ohne Auftrag eines anderen Leistungserbringers davon:

22 Fr.

für die Analyse und die Meldung an die
Behörden nach Artikel 12 Absatz 2 EpG

17 Fr.

für die Auftragsabwicklung

5 Fr.

Bei Durchführung im Auftrag eines anderen Leistungserbringers, davon:

41 Fr.

für die Analyse und die Meldung an die
Behörden nach Artikel 12 Absatz 2 EpG

17 Fr.

für die Auftragsabwicklung, die Overheadkosten und das Probenentnahmematerial

24 Fr.

114 In Kraft bis zum 30. Sept. 2021 (AS 2021 145, 507).

1.5 Molekularbiologischer Nachweis einer oder mehrerer besorgniserregender Sars-CoV-2-Varianten

1.5.1 Der Bund übernimmt die Kosten für den molekularbiologischen Nachweis einer oder mehrerer besorgniserregender Sars-CoV-2-Varianten («Variant of Concern», VOC) nur nach einem positiven Ergebnis einer molekularbiologischen Analyse, auf Anordnung der zuständigen kantonalen Stelle und sofern die Ergebnisse zu spezifischen Massnahmen des Kantons führen.

1.5.2 Er übernimmt die Kosten nur, wenn die Leistungen erbracht werden durch Laboratorien nach Artikel 54 Absatz 3 KVV und Spitallaboratorien nach Artikel 54 Absatz 2 KVV, die über eine Bewilligung nach Artikel 16 Absatz 1 EpG verfügen.

1.5.3 Der molekularbiologische Nachweis kann auf Anordnung der zuständigen kantonalen Stelle mittels eines der folgenden Verfahren erfolgen:

a.
mutationsspezifische PCR;
b.
partielle Genomsequenzierung.

1.5.4 Für den molekularbiologischen Nachweis einer oder mehrerer besorgniserregender Sars-CoV-2-Varianten übernimmt er 106 Franken. Im Betrag sind folgende Leistungen und Kostenanteile enthalten:

Leistung

Höchstbetrag

Bei Durchführung ohne Auftrag eines anderen Leistungserbringers für die Analyse und die Meldung an die Behörden nach Artikel 12 Absatz 2 EpG

82 Fr.

Bei Durchführung im Auftrag eines anderen Leistungs­erbringers, davon:

106 Fr.

für die Analyse und die Meldung an die Behörden nach Artikel 12 Absatz 2 EpG für die Auftragsabwicklung, die Overheadkosten und das Probenentnahmematerial

82 Fr.

für die Auftragsabwicklung, die Overheadkosten und das Probenentnahmematerial

24 Fr.

1.6 Diagnostische Sequenzierung auf Sars-CoV-2

1.6.1 Der Bund übernimmt die Kosten für die diagnostische Sequenzierung auf Sars-CoV-2 mittels vollständiger Genomsequenzierung nur auf Anordnung der zuständigen kantonalen Stelle und nur in den folgenden Fällen:

a.
bei begründetem Verdacht auf das Vorliegen einer besorgniserregenden Sars-CoV-2-Variante, insbesondere bei einer Infektion nach einer Impfung, einer Reinfektion nach vorangegangener Erkrankung oder bei der Rückkehr aus einem Staat oder Gebiet, in dem eine besorgniserregende Sars-CoV-2-Variante verbreitet ist;
b.
gezielt durchgeführte Sequenzierungen bei auffälligen Ausbrüchen;
c.
gezielt und stichprobenartig durchgeführte Sequenzierungen bei grösseren Ausbrüchen.

1.6.2 Er übernimmt die Kosten nur, wenn die Leistungen erbracht werden durch:

a.
mikrobiologische diagnostische Laboratorien, die über eine Bewilligung nach Artikel 16 EpG verfügen;
b.
Referenzlaboratorien, die die Voraussetzungen nach Artikel 17 EpG erfüllen.

1.6.3 Für die Sequenzierung auf Sars-CoV-2 übernimmt er höchstens 221 Franken. Im Betrag sind folgende Leistungen und Kostenanteile enthalten:

Leistung

Höchstbetrag

Für die Durchführung der Analyse, davon:

221 Fr.

für die Analyse und die Meldung an die Behörden
nach Artikel 12 Absatz 2 EpG

197 Fr.

für die Auftragsabwicklung, die Overheadkosten und das Probenentnahmematerial

24 Fr.

2 Reduzierter Tarif für gezielte und repetitive Testungen

2.1 Sars-CoV-2-Schnelltests zur Fachanwendung

2.1.1 Der Bund übernimmt die Kosten für Sars-CoV-2-Schnelltests zur Fachanwendung nur in folgenden Fällen:

a.
bei gezielten und repetitiven Testungen in Schulen, Universitäten und Ausbildungsstätten zur Prävention und Früherkennung von Ausbrüchen, sofern die zuständige kantonale Stelle dies vorsieht und sie dem BAG ein Konzept vorlegt;
b.
in Situationen mit deutlich erhöhter Übertragungswahrscheinlichkeit, sofern die zuständige kantonale Stelle dies vorsieht und sie dem BAG ein Konzept vorlegt;
c.
im Rahmen von zeitlich begrenzten Testungen im Umfeld unkontrollierter Infektionsausbrüche, sofern die zuständige kantonale Stelle dies vorsieht;
d.
bei Testungen vor und während Lagern für Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie Betreuerinnen und Betreuer, sofern die zuständige kantonale Stelle dem BAG ein Konzept vorlegt.

2.1.2 Er übernimmt die Kosten nur, wenn die Leistungen durch folgende Leistungserbringer erbracht werden:

a.
bei der Probenentnahme und Analyse durch:
1.
folgende Leistungserbringer nach KVG:
Ärztinnen und Ärzte
Apothekerinnen und Apotheker
Spitäler
Laboratorien nach Artikel 54 Absatz 3 KVV und Spitallaboratorien nach Artikel 54 Absatz 2 KVV, die über eine Bewilligung nach Artikel 16 Absatz 1 EpG verfügen
Pflegeheime
Organisationen der Krankenpflege und Hilfe zu Hause,
2.
Testzentren, die vom Kanton oder in dessen Auftrag betrieben werden,
3.
sozialmedizinische Institutionen, die Personen zur Behandlung oder Betreuung, zur Rehabilitation oder zur Ausübung einer beruflichen und sozialen Rehabilitation oder Beschäftigung aufnehmen,
4.
Assistenzpersonen nach dem IVG.

2.1.3 Für einen Sars-CoV-2-Schnelltest zur Fachanwendung übernimmt er höchstens 28 Franken. Im Betrag sind folgende Leistungen und Kostenanteile enthalten:

Leistung

Höchstbetrag

Sofern die Probenentnahme nicht durch die getestete Person selbst durchgeführt wird: für die Probenentnahme und die Testdurchführung, einschliesslich des Testmaterials, des Schutzmaterials und der Arbeitszeit, sowie für die Analyse und die Auftrags­abwicklung

28 Fr.

Sofern die Probenentnahme durch die getestete Person selbst durchgeführt wird: für die Testdurchführung, einschliesslich des Testmaterials, des Schutzmaterials und der Arbeitszeit, sowie für die Analyse und die Auftrags­­abwicklung

14 Fr.

2.2 Gepoolte molekularbiologische Analysen auf Sars-CoV-2

2.2.1 Der Bund übernimmt die Kosten für gepoolte molekularbiologische Analysen auf Sars-CoV-2 nur in folgenden Fällen:

a.
bei gezielten und repetitiven Testungen in Schulen, Universitäten und Ausbildungsstätten zur Prävention und Früherkennung von Ausbrüchen, sofern die zuständige kantonale Stelle dies vorsieht und sie dem BAG ein Konzept vorlegt oder sofern die Testungen über eine vom Bund zur Verfügung gestellte Plattform koordiniert werden;
b.
in Situationen mit deutlich erhöhter Übertragungswahrscheinlichkeit, sofern die zuständige kantonale Stelle dies vorsieht und sie dem BAG ein Konzept vorlegt oder sofern die Testungen über eine vom Bund zur Verfügung gestellte Plattform koordiniert werden;
c.
im Rahmen von zeitlich begrenzten Testungen im Umfeld unkontrollierter Infektionsausbrüche, sofern die zuständige kantonale Stelle dies vorsieht;
d.
bei Testungen vor und während Lagern für Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie Betreuerinnen und Betreuer, sofern die zuständige kantonale Stelle dem BAG ein Konzept vorlegt oder sofern die Testungen über eine vom Bund zur Verfügung gestellte Plattform koordiniert werden.

2.2.2 Er übernimmt die Kosten nur, wenn die Leistungen durch folgende Leistungserbringer erbracht werden:

a.
bei der Probenentnahme durch:
1.
folgende Leistungserbringer nach dem KVG:
Ärztinnen und Ärzte
Apothekerinnen und Apotheker
Spitäler
Laboratorien nach Artikel 54 Absatz 3 KVV und Spitallaboratorien nach Artikel 54 Absatz 2 KVV, die über eine Bewilligung nach Artikel 16 Absatz 1 EpG verfügen
Pflegeheime
Organisationen der Krankenpflege und Hilfe zu Hause,
2.
Testzentren, die vom Kanton oder in dessen Auftrag betrieben werden,
3.
sozialmedizinische Institutionen, die Personen zur Behandlung oder Betreuung, zur Rehabilitation oder zur Ausübung einer beruflichen und sozialen Rehabilitation oder Beschäftigung aufnehmen,
4.
Assistenzpersonen nach dem IVG;
b.
bei der Analyse durch Laboratorien nach Artikel 54 Absatz 3 KVV und Spitallaboratorien nach Artikel 54 Absatz 2 KVV, die über eine Bewilligung nach Artikel 16 Absatz 1 EpG verfügen.

2.2.3 Für gepoolte molekularbiologische Analysen auf Sars-CoV-2 übernimmt er höchstens 309 Franken. Im Betrag sind folgende Leistungen und Kostenanteile enthalten:

a.
für die Probenentnahme:

Leistung

Höchstbetrag

Für die Probenentnahme, einschliesslich des Schutzmaterials und der Arbeitszeit

16.50 Fr.

b.
für die gepoolte molekularbiologische Analyse:

Leistung

Höchstbetrag

Bei Durchführung im Auftrag eines anderen Leistungserbringers, davon:

274 Fr.

für die Analyse, bei einer Mindestpoolgrösse von 4 Proben

82 Fr.

für die Auftragsabwicklung, die Overheadkosten und das Probenentnahmematerial

24 Fr.

Zuschlag pro zusätzliche Probenentnahme, bis zu einer Maximalpoolgrösse von 25 Proben

8 Fr.

Bei Durchführung ohne Auftrag eines anderen
Leistungserbringers, davon:

255 Fr.

für die Analyse, bei einer Mindestpoolgrösse von 4 Proben

82 Fr.

für die Auftragsabwicklung, die Over­headkosten und das Probenentnahmematerial

5 Fr.

Zuschlag pro zusätzliche Probenentnahme, bis zu einer Maximalpoolgrösse von 25 Proben

8 Fr.

c.
für das zentralisierte Pooling:

Leistung

Höchstbetrag

Für die Durchführung auf der obligatorischen Schulstufe, auf der Sekundarstufe II und bei Lagern pro Erstellung eines Pools

18.50 Fr.

3 Basistarif für gezielte und repetitive Testungen

3.1 Sars-CoV-2-Schnelltests zur Fachanwendung

3.1.1 Der Bund übernimmt die Kosten für Sars-CoV-2-Schnelltests zur Fachanwendung gemäss diagnostischem Standard nur in folgenden Fällen:

a.
bei gezielten und repetitiven Testungen in Spitälern, Alters- und Pflegeheimen sowie anderen sozialmedizinischen Institutionen, die Personen zur Behandlung oder Betreuung, zur Rehabilitation oder zur Ausübung einer beruflichen und sozialen Rehabilitation oder Beschäftigung aufnehmen;
b.
bei gezielten und repetitiven Testungen in Betrieben und Vereinen, sofern die zuständige kantonale Stelle dem BAG ein Konzept vorlegt;
c.
bei einer Kontaktperson, die sich in Quarantäne befindet, wenn im Betrieb, in dem die Kontaktperson arbeitet, eine gezielte und repetitive Testung mit mindestens einem Test pro Woche durchgeführt wird;
d.
bei Veranstaltungen mit einer Zugangsbeschränkung nach Artikel 15 der Covid-19-Verordnung besondere Lage vom 23. Juni 2021115 beziehungsweise nach Artikel 6bquater der Covid-19-Verordnung besondere Lage vom 19. Juni 2020 in der Fassung der Änderung vom 26. Mai 2021116.

3.1.2 ...

3.1.3 Er übernimmt die Kosten für Sars-CoV-2-Schnelltests zur Fachanwendung nach Ziffer 3.1.1 nur, wenn die Leistungen durch folgende Leistungserbringer erbracht werden:

1.
folgende Leistungserbringer nach KVG:
Ärztinnen und Ärzte
Apothekerinnen und Apotheker
Spitäler
Laboratorien nach Artikel 54 Absatz 3 KVV und Spitallaboratorien nach Artikel 54 Absatz 2 KVV, die über eine Bewilligung nach Artikel 16 Absatz 1 EpG verfügen
Pflegeheime
Organisationen der Krankenpflege und Hilfe zu Hause,
2.
Testzentren, die vom Kanton oder in dessen Auftrag betrieben werden;
3.
sozialmedizinische Institutionen, die Personen zur Behandlung oder Betreuung, zur Rehabilitation oder zur Ausübung einer beruflichen und sozialen Rehabilitation oder Beschäftigung aufnehmen,
4.
Assistenzpersonen nach dem IVG.

3.1.4 Für einen Sars-CoV-2-Schnelltest zur Fachanwendung nach Ziffer 3.1.1 übernimmt er höchstens 6.50 Franken. Im Betrag sind folgende Leistungen und Kostenanteile enthalten:

Leistung

Höchstbetrag

Für den Sars-CoV-2-Schnelltest zur Fachanwendung,
nur das Testmaterial

6.50 Fr.

115 SR 818.101.26

116 AS 2021 297

3.2 Gepoolte molekularbiologische Analysen auf Sars-CoV-2

3.2.1 Der Bund übernimmt die Kosten für gepoolte molekularbiologische Analysen auf Sars-CoV-2 nur in folgenden Fällen:

a.
bei gezielten und repetitiven Testungen in Spitälern, Alters- und Pflegeheimen sowie anderen sozialmedizinischen Institutionen, die Personen zur Behandlung oder Betreuung, zur Rehabilitation oder zur Ausübung einer beruflichen und sozialen Rehabilitation oder Beschäftigung aufnehmen;
b.
bei gezielten und repetitiven Testungen in Betrieben, sofern die zuständige kantonale Stelle dem BAG ein Konzept vorlegt oder sofern die Testungen über eine vom Bund zur Verfügung gestellte Plattform koordiniert werden;
c.
bei einer Kontaktperson, die sich in Quarantäne befindet, und wenn bei der Belegschaft des Betriebs, in dem die Kontaktperson arbeitet, eine gezielte und repetitive Testung mit mindestens einem Test pro Woche durchgeführt wird.

3.2.2 Er übernimmt die Kosten nur, wenn die Leistungen erbracht werden durch Laboratorien nach Artikel 54 Absatz 3 KVV und Spitallaboratorien nach Artikel 54 Absatz 2 KVV, die über eine Bewilligung nach Artikel 16 Absatz 1 EpG verfügen.

3.2.3 Für gepoolte molekularbiologische Analysen auf Sars-CoV-2 übernimmt er höchstens 292.50 Franken. Im Betrag sind folgende Leistungen und Kostenanteile enthalten:

Leistung

Höchstbetrag

Bei Durchführung im Auftrag eines anderen
Leistungserbringers, davon:

274 Fr.

für die Analyse, bei einer Mindestpoolgrösse von 4 Proben

82 Fr.

für die Auftragsabwicklung, die Over­headkosten und das Probenentnahme­material

24 Fr.

Zuschlag pro zusätzliche Probenentnahme, bis zu einer
Maximalpoolgrösse von 25 Proben

8 Fr.

für die Durchführung eines zentralisierten Poolings in Fällen nach Ziffer 3.2.1 Buchstaben b und c pro Poolerstellung

18.50 Fr.

Bei Durchführung ohne Auftrag eines anderen
Leistungserbringers, davon:

255 Fr.

für die Analyse, bei einer Mindestpoolgrösse von 4 Proben

82 Fr.

für die Auftragsabwicklung, die Over­headkosten und das Probenentnahme­material

5 Fr.

Zuschlag pro zusätzliche Probenentnahme, bis zu einer Maximalpoolgrösse von 25 Proben

8 Fr.

für die Durchführung eines zentralisierten Poolings in Fällen nach Ziffer 3.2.1 Buchstaben b und c pro Poolerstellung

18.50 Fr.

3.3 Sars-CoV-2-Selbsttests117

117 In Kraft bis zum 30. Sept. 2021 (AS 2021 507).

3.3.1 Der Bund übernimmt die Kosten von maximal fünf Sars-CoV-2-Selbsttests pro Person innerhalb von 30 Tagen, sofern sie durch Apotheken abgegeben werden.

3.3.2 Für einen Sars-CoV-2-Selbsttest übernimmt er höchstens 7.20 Franken. Im Betrag sind folgende Leistungen und Kostenanteile enthalten:

Leistung

Höchstbetrag

Für den Sars-CoV-2-Selbsttest bei direkter Abgabe mit persönlichem Kundenkontakt, nur das Testmaterial, darin enthalten: der Fabrikabgabepreis, ein Zuschlag von 80 % auf den Fabrikabgabepreis sowie die Mehrwertsteuer zu einem Satz von 7,7 %

7.20 Fr.

Für den Sars-CoV-2-Selbsttest bei Versand, nur das Testmaterial, darin enthalten: der Fabrikabgabepreis, ein Zuschlag von 60 % auf den Fabrikabgabepreis sowie die Mehrwertsteuer zu einem Satz von 7,7 %

6.40 Fr.

3.3.3 Folgende Personen haben keinen Anspruch auf die Kostenübernahme von Sars-CoV-2-Selbsttests:

a.
Geimpfte Personen im Sinne von Anhang 2 Ziffer 1.1 der Covid-19-Verordnung besondere Lage vom 23. Juni 2021118, sofern die Impfung weniger als 365 Tage ab Verabreichung der letzten Dosis zurückliegt; beim Impfstoff von Janssen beträgt die Dauer 365 Tage ab dem 22. Tag nach erfolgter Impfung;
b.
Personen, die sich mit Sars-CoV-2 angesteckt haben und als genesen gelten, während 6 Monaten ab dem 11. Tag nach der Bestätigung der Ansteckung.

4 Limitationen

4.1 Werden bei einer Person am gleichen Tag sowohl eine molekularbiologische Analyse auf Sars-CoV-2 nach Ziffer 1.1 als auch eine Analyse auf Sars-CoV-2-Antikörper nach Ziffer 1.3 durchgeführt, so übernimmt der Bund den Kostenanteil für die Probenentnahme nach den Ziffern 1.1.3 Buchstabe a und 1.3.3 Buchstabe a sowie denjenigen für die Auftragsabwicklung, die Overheadkosten und das Probenentnahmematerial nach den Ziffern 1.1.3 Buchstabe b und 1.3.3 Buchstabe b nur einmal.

4.2 ...

4.3 Werden bei einer Person sowohl eine molekularbiologische Analyse auf Sars-CoV-2 nach Ziffer 1.1 als auch ein molekularbiologischer Nachweis einer oder mehrerer besorgniserregender Sars-CoV-2-Varianten nach Ziffer 1.5 oder eine Sequenzierung auf Sars-CoV-2 nach Ziffer 1.6 vom selben Leistungserbringer durchgeführt, so übernimmt der Bund den Kostenanteil für die Auftragsabwicklung und die Overheadkosten nach den Ziffern 1.1.3 Buchstabe b und 1.5.3 beziehungsweise 1.6.3 nur einmal.

4.4 Bei Analysen auf Sars-CoV-2, bei denen die Probenentnahme durch die getestete Person selbst durchgeführt werden kann, darf die Probenentnahme nicht verrechnet werden.

Anhang 7 119

119 Eingefügt durch Ziff. II der V vom 13. Jan. 2021 (Besonders gefährdete Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer), in Kraft vom 18. Jan. 2021 bis zum 30. Sept. 2021 (AS 2021 5, 109, 167, 218, 296, 378, 507). Bereinigt gemäss Ziff. I der V des BAG vom 25. Febr. 2021 (Liste der Er­krankungen, die Personen zu besonders gefährdeten Personen machen) (AS 2021 115) und vom 1. April 2021 (Liste der Erkrankungen, die Personen zu besonders gefährdeten Personen machen) (AS 2021 194) und Ziff. II der V vom 12. Mai 2021, in Kraft seit 17. Mai 2021 (AS 2021 274).

(Art. 27a Abs. 10 und 11)

Erkrankungen und genetische Anomalien, welche die Betroffenen zu besonders gefährdeten Personen machen

Gemäss aktuellem Stand der Wissenschaft ist nur bei bestimmten Kategorien erwachsener Personen von einer besonderen Gefährdung auszugehen. Die nachfolgenden Kriterien beziehen sich deshalb nur auf erwachsene Personen.

1. Bluthochdruck

Arterielle Hypertonie mit Endorganschaden
Therapie-resistente arterielle Hypertonie

2. Herz-Kreislauf-Erkrankungen

2.1 Generelle Kriterien

Patient/innen mit Dyspnoe funktionelle Klasse NYHA II–IV und NT-Pro BNP > 125 pg/ml
Patient/innen mit mindestens zwei kardiovaskulären Risikofaktoren (einer davon Diabetes oder arterielle Hypertonie)
Vorgängiger Schlaganfall und/oder symptomatische Vaskulopathie
Chronische Niereninsuffizienz (Stadium 3, GFR <60ml/min)

2.2 Andere Kriterien

2.2.1 Koronare Herzkrankheit

Myokardinfarkt (STEMI und NSTEMI) in den letzten zwölf Monaten
Symptomatisches chronisches Koronarsyndrom trotz medizinischer Therapie (unabhängig von allfälliger vorheriger Revaskularisierung)

2.2.2 Erkrankung der Herzklappen

Mittelschwere oder schwere Stenose und/oder Regurgitation zusätzlich zu mindestens einem generellen Kriterium
Jeglicher chirurgischer oder perkutaner Klappenersatz zusätzlich zu mindestens einem generellen Kriterium

2.2.3 Herzinsuffizienz

Patient/innen mit Dyspnoe funktionelle Klasse NYHA II–IV oder NT-Pro BNP > 125pg/ml trotz medizinischer Therapie jeglicher LVEF (HFpEF, HFmrEF, HFrEF)
Kardiomyopathie jeglicher Ursache
Pulmonalarterielle Hypertonie

2.2.4 Arrhythmie

Vorhofflimmern mit einem CHA2DS2-VASc Score von mindestens 2 Punkten
Vorgängige Schrittmachereinlage (inkl. ICD und/oder CRT Implantation) zusätzlich zu einem generellen Kriterium

2.2.5 Erwachsene mit kongenitaler Herzerkrankung

Kongenitale Herzerkrankung nach individueller Beurteilung durch den behandelnden Kardiologen / die behandelnde Kardiologin

3. Chronische Lungen- und Atemwegserkrankungen

Chronisch Obstruktive Lungenerkrankungen GOLD Stadium II-IV
Lungenemphysem
Unkontrolliertes, insbesondere schweres Asthma bronchiale
Interstitielle Lungenerkrankungen / Lungenfibrose
Aktiver Lungenkrebs
Pulmonalarterielle Hypertonie
Pulmonalvaskuläre Erkrankung
Aktive Sarkoidose
Zystische Fibrose
Chronische Lungeninfektionen (atypische Mykobakteriosen, Bronchiektasen etc.)
Beatmete Patient/innen
Krankheiten mit einer schwer verminderten Lungenkapazität

4. Diabetes

Diabetes mellitus, mit Spätkomplikationen oder einem HbA1c von 8 % oder mehr

5. Erkrankungen/Therapien, die das Immunsystem schwächen

Schwere Immunsuppression (z. B. HIV-Infektion mit einer
CD4+ T-Zellzahl < 200/µl)
Neutropenie (<1000 Neutrophile/µl) während ≥ 1 Woche
Lymphozytopenie (<200 Lymphozyten/µl)
Hereditäre Immundefekte
Einnahme von Medikamenten, die die Immunabwehr unterdrücken (wie z. B. Langzeit-Einnahme von Glukokortikoiden (Prednisolon-Äquivalent > 20 mg/Tag), monoklonalen Antikörpern, Zytostatika, Biologika etc.)
Aggressive Lymphome (alle Entitäten)
Akute Lymphatische Leukämie
Akute Myeloische Leukämie
Akute Promyelozytenleukämie
T-Prolymphozytenleukämie
Primäre Lymphome des zentralen Nervensystems
Stammzelltransplantation
Amyloidose (Leichtketten (AL)- Amyloidose)
Chronische Lymphatische Leukämie
Multiples Myelom
Sichelzellkrankheit
Knochenmarktransplantation
Organtransplantation
Personen auf einer Warteliste für Transplantationen

6. Krebs

Krebs unter medizinischer Behandlung

7. Adipositas

Patient/innen mit einem Body-Mass-Index (BMI) von 35 kg/m2 oder mehr

8. Lebererkrankung

Leberzirrhose

9. Nierenerkrankung

chronische Niereninsuffizienz ab GFR < 60 ml/min

10. Trisomie 21

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