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Verkehrsregelnverordnung
(VRV)1

vom 13. November 1962 (Stand am 15. Juli 2023)

1Fassung gemäss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 2 Absätze 1 Buchstabe b und 2, 9 Absätze 1bis, 2 und 3, 30 Absatz 1, 31 Absätze 2bis und 2ter, 41 Absatz 2bis, 55 Absatz 7 Buchstabe a, 57 und 106 Absätze 1 und 5 des Strassenverkehrsgesetzes vom 19. Dezember 19582 (SVG),3

verordnet:

2 SR 741.01

3 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

Einleitung

Art. 1 Begriffe 4  

(Art. 1 SVG)

1 Stras­sen sind die von Mo­tor­fahr­zeu­gen, mo­tor­lo­sen Fahr­zeu­gen oder Fuss­gän­gern be­nütz­ten Ver­kehrs­flä­chen.

2 Öf­fent­lich sind Stras­sen, die nicht aus­sch­liess­lich pri­va­tem Ge­brauch die­nen.

3 Au­to­bah­nen und Au­to­stras­sen sind die dem Mo­tor­fahr­zeug­ver­kehr vor­be­hal­te­nen und ent­spre­chend si­gna­li­sier­ten Stras­sen (Art. 45 Abs. 1 der V vom 5. Sept. 19795 über die Stras­sen­si­gna­li­sa­ti­on, SSV)6 Au­to­bah­nen wei­sen ei­ne ge­trenn­te Fahr­bahn für je­de der bei­den Rich­tun­gen auf und sind frei von hö­hen­glei­chen Kreu­zun­gen.

4 Fahr­bahn ist der dem Fahr­ver­kehr die­nen­de Teil der Stras­se.

5 Fahr­strei­fen sind mar­kier­te Tei­le der Fahr­bahn, die für die Fort­be­we­gung ei­ner Fahr­zeug­ko­lon­ne Raum bie­ten (Art. 74 SSV).7

6 Rad­we­ge sind die für Rad­fah­rer be­stimm­ten, von der Fahr­bahn durch bau­li­che Mass­nah­men ge­trenn­ten und ent­spre­chend si­gna­li­sier­ten We­ge (Art. 33 Abs. 1 SSV).8

7 Rad­strei­fen sind die für Rad­fah­rer be­stimm­ten Fahr­strei­fen, die nor­ma­ler­wei­se durch gel­be un­ter­bro­che­ne oder aus­nahms­wei­se durch un­un­ter­bro­che­ne Li­ni­en ge­kenn­zeich­net sind (Art. 74 Abs. 5 SSV9).10

8 Ver­zwei­gun­gen sind Kreu­zun­gen, Ga­be­lun­gen oder Ein­mün­dun­gen von Fahr­bah­nen. Das Zu­sam­men­tref­fen von Rad- oder Feld­we­gen, von Ga­ra­ge‑, Park­platz‑, Fa­brik- oder Ho­f­aus­fahr­ten usw. mit der Fahr­bahn gilt nicht als Ver­zwei­gung.

9 Ver­kehrs­re­ge­lung* ist das An­hal­ten und Frei­ge­ben des Ver­kehrs durch Po­li­zei oder Licht­si­gna­le.

10 Fahr­zeu­g­ähn­li­che Ge­rä­te sind Roll­schu­he, In­li­ne-Ska­tes, Trot­ti­net­te oder ähn­li­che mit Rä­dern oder Rol­len aus­ge­stat­te­te Fort­be­we­gungs­mit­tel, wel­che aus­sch­liess­lich durch die Kör­per­kraft des Be­nüt­zers an­ge­trie­ben wer­den. Kin­der­rä­der sind den fahr­zeu­g­ähn­li­chen Ge­rä­ten gleich­ge­stellt.11

* Vgl. z.B. die Art. 6 Abs. 1 und 2, 47 Abs. 2.

4 Ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931) wur­den im gan­zen Er­lass die Rand­ti­tel in Sach­über­schrif­ten um­ge­wan­delt.

5SR 741.21. Heu­te: Si­gna­li­sa­ti­ons­ver­ord­nung

6Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

7Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

8Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

9 Heu­te: Art. 74a Abs. 1 SSV.

10Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

11 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Mai 2002 (AS 2002 1931). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

Art. 1a Ziffern bei Bezeichnungen von Signalen und Markierungen 12  

Die Zif­fern in Klam­mern nach Be­zeich­nun­gen von Si­gna­len und Mar­kie­run­gen be­zie­hen sich auf die Ab­bil­dun­gen in An­hang 2 SSV13.

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

13 SR 741.21

1. Teil: Regeln für den Fahrverkehr

1. Abschnitt: Allgemeine Fahrregeln

Art. 2 Zustand des Führers 14  

(Art. 31 Abs. 2 und 55 Abs. 7 Bst. a SVG)15

1 Wer we­gen Über­mü­dung, Ein­wir­kung von Al­ko­hol, Arz­nei- oder Be­täu­bungs­mit­teln oder aus ei­nem an­de­ren Grund nicht fahr­fä­hig ist, darf kein Fahr­zeug füh­ren.16

2 Fahr­un­fä­hig­keit gilt als er­wie­sen, wenn im Blut des Fahr­zeuglen­kers nach­ge­wie­sen wird:

a.
Te­trahy­dro­can­na­bi­nol (Can­na­bis);
b.
frei­es Mor­phin (He­ro­in/Mor­phin);
c.
Ko­kain;
d.
Am­phet­amin (Am­phet­amin);
e.
Me­tham­phet­amin;
f.
MDEA (Me­thy­len­di­oxye­thylam­phet­amin); oder
g.
MD­MA (Me­thy­len­di­oxy­me­tham­phet­amin).17

2bis Das Bun­des­amt für Stras­sen (ASTRA) er­lässt nach Rück­spra­che mit Fa­ch­ex­per­ten Wei­sun­gen über den Nach­weis der Sub­stan­zen nach Ab­satz 2.18

2ter Für Per­so­nen, die nach­wei­sen kön­nen, dass sie ei­ne oder meh­re­re der in Ab­satz 2 auf­ge­führ­ten Sub­stan­zen ge­mä­ss ärzt­li­cher Ver­schrei­bung ein­neh­men, gilt Fahr­un­fä­hig­keit nicht be­reits beim Nach­weis ei­ner Sub­stanz nach Ab­satz 2 als er­wie­sen.19

3 Nie­mand darf ein Fahr­zeug ei­nem Füh­rer über­las­sen, der nicht fahr­fä­hig ist.

420

521

14Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 1979, in Kraft seit 1. Jan. 1980 (AS 1979 1583).

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4687).

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2007, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS2007 2101).

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. April 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 2851).

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. April 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 2851).

19 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. April 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 2851).

20 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4687).

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 der V vom 4. Nov. 2009 (ers­te Pha­se der Bahn­re­form 2) (AS 2009 5959). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4687).

Art. 2a Verbot des Fahrens unter Alkoholeinfluss 22  

(Art. 31 Abs. 2bis und 2ter SVG)

1 Das Fah­ren un­ter Al­ko­ho­lein­fluss ist ver­bo­ten:

a.
auf Fahr­ten des kon­zes­sio­nier­ten oder grenz­über­schrei­ten­den Per­so­nen­ver­kehrs auf der Stras­se;
b.
im be­rufs­mäs­si­gen Per­so­nen­trans­port;
c.23
mit Last­wa­gen, schwe­ren Sat­tel­schlep­pern und Trak­to­ren mit ei­nem Ge­samt­ge­wicht von über 3,5 t;
d.
beim Trans­port ge­fähr­li­cher Gü­ter mit kenn­zeich­nungs­pflich­ti­gen Be­för­de­rungs­ein­hei­ten;
e.
Fahr­leh­rern wäh­rend der Be­rufs­aus­übung;
f.
Fahr­zeug­füh­rern auf Lern- und Übungs­fahr­ten;
g.
Be­gleit­per­so­nen auf Lern­fahr­ten;
h.
In­ha­bern des Füh­rer­aus­wei­ses auf Pro­be, aus­ge­nom­men auf Fahr­ten mit Fahr­zeu­gen der Spe­zi­al­ka­te­go­ri­en F, G und M.

1bis Nicht vom Ver­bot nach Ab­satz 1 Buch­sta­be c er­fasst sind:

a.
dring­li­che Dienst­fahr­ten und da­mit zu­sam­men­hän­gen­de Fahr­ten durch An­ge­hö­ri­ge der Mi­liz­feu­er­wehr;
b.
dring­li­che Dienst­fahr­ten und da­mit zu­sam­men­hän­gen­de Fahr­ten durch An­ge­hö­ri­ge der Be­rufs­feu­er­wehr, der Po­li­zei, des Zolls, des Zi­vil­schut­zes und der Sa­ni­tät oder durch Per­so­nen im Auf­trag die­ser Or­ga­ni­sa­tio­nen, so­fern sie da­zu auf­ge­bo­ten wer­den und we­der Dienst ha­ben noch auf Pi­kett sind;
c.
Fahr­ten mit Fahr­zeu­gen, de­ren bau­art­be­ding­te Höchst­ge­schwin­dig­keit nicht mehr als 45 km/h be­trägt;
d.
Fahr­ten mit Fahr­zeu­gen, die nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 2 der Ver­ord­nung vom 19. Ju­ni 199524 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge (VTS) den Ar­beits­mo­tor­wa­gen gleich­ge­stellt sind.25

2 Al­ko­ho­lein­fluss liegt vor, wenn die Per­son:

a.
ei­ne Ate­mal­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,05 mg/l oder mehr auf­weist;
b.
ei­ne Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,10 Pro­mil­le oder mehr auf­weist; oder
c.
ei­ne Al­ko­hol­men­ge im Kör­per hat, die zu ei­ner Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on nach Buch­sta­be b führt.26

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4687).

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3837).

24 SR 741.41

25 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 26. Okt. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3837).

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Ju­li 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2015 2595).

Art. 3 Bedienung des Fahrzeugs  

(Art. 31 Abs. 1 SVG)

1 Der Fahr­zeug­füh­rer muss sei­ne Auf­merk­sam­keit der Stras­se und dem Ver­kehr zu­wen­den. Er darf beim Fah­ren kei­ne Ver­rich­tung vor­neh­men, wel­che die Be­die­nung des Fahr­zeugs er­schwert. Er hat fer­ner da­für zu sor­gen, dass sei­ne Auf­merk­sam­keit ins­be­son­de­re durch Ton­wie­der­ga­be­ge­rä­te so­wie Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und In­for­ma­ti­ons­sys­te­me nicht be­ein­träch­tigt wird.27

2 Die Füh­rer von Ge­sell­schafts­wa­gen dür­fen im dich­ten Ver­kehr oder auf schwie­ri­gen Stras­sen die Fahr­gäs­te nicht über Se­hens­wür­dig­kei­ten u. dgl. ori­en­tie­ren. Sie dür­fen kein Hand­mi­kro­phon ver­wen­den.

3 Die Füh­rer von Mo­tor­fahr­zeu­gen und Fahr­rä­dern dür­fen die Lenk­vor­rich­tung nicht los­las­sen.28

3bisBei Ver­wen­dung ei­nes Ein­par­kas­sis­tenz­sys­tems darf der Füh­rer wäh­rend des Par­kie­rungs­ma­nö­vers die Lenk­vor­rich­tung los­las­sen und das Fahr­zeug ver­las­sen, so­fern das As­sis­tenz­sys­tem dies vor­sieht. Er muss das Par­kie­rungs­ma­nö­ver über­wa­chen und bei Be­darf ab­bre­chen.29

4 Der Fahr­zeug­füh­rer hat den vor­ge­schrie­be­nen Fahrt­schrei­ber stän­dig in Be­trieb zu hal­ten und rich­tig zu be­die­nen. Ist:

a.
das Fahr­zeug mit ei­nem ana­lo­gen Fahrt­schrei­ber aus­ge­rüs­tet, so darf ihn der Fahr­zeug­füh­rer un­ter­wegs zu Kon­troll­zwe­cken und muss ihn auf Ver­lan­gen der Po­li­zei öff­nen. Der Hal­ter hat Schlüs­sel und Ein­la­ge­blät­ter zur Ver­fü­gung zu stel­len. Je­des Ein­la­ge­blatt darf nur ein­mal ver­wen­det wer­den; frei­wil­li­ge Ver­mer­ke dür­fen die Aus­wer­tung nicht er­schwe­ren. Es müs­sen ge­nü­gend lee­re Ein­la­ge­blät­ter mit­ge­führt wer­den;
b.
das Fahr­zeug mit ei­nem di­gi­ta­len Fahrt­schrei­ber aus­ge­rüs­tet, so müs­sen die Fah­rer­kar­ten von Füh­rer und Mit­fah­rer wäh­rend der ge­sam­ten be­ruf­li­chen Tä­tig­keit ein­ge­steckt blei­ben. Oh­ne Fah­rer­kar­te darf ein Fahr­zeug aus­ser bei Be­schä­di­gung, Fehl­funk­ti­on, Ver­lust oder Dieb­stahl der Kar­te nicht ge­führt wer­den. Es muss ge­nü­gend Drucker­pa­pier mit­ge­führt wer­den.30

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2005, in Kraft seit 1. März 2006 (AS 2005 4487).

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

29 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

30Ein­ge­fügt durch Art. 36 Ziff. I des BRB vom 27. Aug. 1969 über ad­mi­nis­tra­ti­ve Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zum Stras­sen­ver­kehrs­ge­setz (AS 1969 793). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Okt. 2005 (AS 2005 4109).

Art. 3a Tragen von Sicherheitsgurten 31  

(Art. 57 Abs. 5 SVG)

1 Bei Fahr­zeu­gen, die mit Si­cher­heits­gur­ten aus­ge­rüs­tet sind, müs­sen Füh­rer und mit­fah­ren­de Per­so­nen die vor­han­de­nen Si­cher­heits­gur­ten wäh­rend der Fahrt tra­gen. Die Fahr­zeug­füh­rer ha­ben si­cher­zu­stel­len, dass Kin­der un­ter zwölf Jah­ren ord­nungs­ge­mä­ss ge­si­chert sind.32

2 Von der Gur­ten­trag­pflicht in Ab­satz 1 sind aus­ge­nom­men:

a.33
Per­so­nen, die durch ein ärzt­li­ches Zeug­nis nach­wei­sen, dass ih­nen das Tra­gen der Si­cher­heits­gur­ten nicht zu­ge­mu­tet wer­den kann; für Fahr­ten im Aus­land er­teilt die kan­to­na­le Be­hör­de die­sen Per­so­nen ein ärzt­li­ches Be­frei­ungs­at­test nach der Richt­li­nie 91/671/EWG34;
b.
Von-Haus-zu-Haus-Lie­fe­ran­ten im Aus­lie­fe­rungs­quar­tier, wenn nicht schnel­ler als 25 km/h ge­fah­ren wird;
c.
Füh­rer und Mit­fah­rer bei Fahr­ten auf Feld- und Wald­we­gen und im Werka­re­al, wenn nicht schnel­ler als 25 km/h ge­fah­ren wird;
d.
Füh­rer beim Ma­nö­vrie­ren im Schritt­tem­po;
e.
Füh­rer und mit­fah­ren­de Per­so­nen von Mo­tor­wa­gen im re­gio­na­len fahr­plan­mäs­si­gen Ver­kehr kon­zes­sio­nier­ter Trans­port­un­ter­neh­mun­gen;
f.
Be­gleit­per­so­nen von be­son­ders be­treu­ungs­be­dürf­ti­gen Per­so­nen in Fahr­zeu­gen der Sa­ni­tät und der Be­hin­der­ten­fahr­diens­te;
g.35
Füh­rer und mit­fah­ren­de Per­so­nen von Ar­beits­mo­tor­wa­gen, Trak­to­ren und Mo­tor­kar­ren, wenn nicht schnel­ler als 25 km/h ge­fah­ren wird.

3 Mit­fah­ren­de Per­so­nen in Ge­sell­schafts­wa­gen und Klein­bus­sen sind auf ge­eig­ne­te Art und Wei­se auf die Gur­ten­trag­pflicht auf­merk­sam zu ma­chen.

4 Auf Plät­zen mit Si­cher­heits­gur­ten muss für Kin­der un­ter zwölf Jah­ren ei­ne ge­eig­ne­te Kin­der­rück­hal­te­vor­rich­tung, zum Bei­spiel ein Kin­der­sitz, ver­wen­det wer­den, die nach dem UN­ECE-Re­gle­ment Nr. 44 oder Nr. 129 ge­mä­ss An­hang 2 VTS36 zu­ge­las­sen ist. Für Kin­der­rück­hal­te­vor­rich­tun­gen nach dem UN­ECE-Re­gle­ment Nr. 44 gilt Ar­ti­kel 222r Ab­satz 3 VTS. Kei­ne Kin­der­rück­hal­te­vor­rich­tung muss ver­wen­det wer­den:37

a.
für Kin­der, die min­des­tens 150 cm gross sind;
b.
für Kin­der ab vier Jah­ren auf spe­zi­ell für Kin­der zu­ge­las­se­nen Sitz­plät­zen;
c.
für Kin­der ab vier Jah­ren in Ge­sell­schafts­wa­gen;
d.
für Kin­der ab sie­ben Jah­ren auf Sitz­plät­zen mit Be­cken­gur­ten.38

31Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 10. März 1975 (AS 1975 541). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2005, in Kraft seit 1. März 2006 (AS 2005 4487).

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. April 2010 (AS 20095701).

33 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

34 Richt­li­nie 91/671/EWG des Ra­tes vom 16. De­zem­ber 1991 zur An­glei­chung der Rechts­vor­schrif­ten der Mit­glied­staa­ten über die Gurt­an­le­ge­pflicht in Kraft­fahr­zeu­gen mit ei­nem Ge­wicht von we­ni­ger als 3,5Ton­nen, ABl. L 373 vom 31.12.1991, S. 26; zu­letzt ge­än­dert durch Richt­li­nie 2014/37/EU, ABl. L 59 vom 28.02.2014, S. 32.

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 15. Jan. 2017 (AS 2016 5129).

36 SR 741.41

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III der V vom 9. Ju­ni 2023, in Kraft seit 15. Ju­li 2023 (AS 2023 327).

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

Art. 3b Tragen von Schutzhelmen 39  

(Art. 57 Abs. 5 SVG)

1 Die Füh­rer und Mit­fah­rer von Mo­tor­rä­dern mit oder oh­ne Sei­ten­wa­gen, von Leicht‑, Klein- und drei­räd­ri­gen Mo­tor­fahr­zeu­gen so­wie die Füh­rer von Mo­tor­fahr­rä­dern müs­sen wäh­rend der Fahrt Schutz­hel­me tra­gen. Die Fahr­zeug­füh­rer ha­ben si­cher­zu­stel­len, dass mit­fah­ren­de Kin­der un­ter zwölf Jah­ren einen Schutz­helm tra­gen.

2 Von der Helm­trag­pflicht sind aus­ge­nom­men:

a.
Von-Haus-zu-Haus-Lie­fe­ran­ten im Aus­lie­fe­rungs­quar­tier, wenn nicht schnel­ler als 25 km/h ge­fah­ren wird;
b.
Per­so­nen bei Fahr­ten im Werka­re­al, wenn nicht schnel­ler als 25 km/h ge­fah­ren wird;
c.
Per­so­nen in ge­schlos­se­nen Ka­bi­nen;
d.
Per­so­nen auf Sit­zen, die mit Si­cher­heits­gur­ten ver­se­hen sind;
e.
Per­so­nen auf Fahr­zeu­gen mit ei­ner bau­art­be­ding­ten Höchst­ge­schwin­dig­keit bis 20 km/h und ei­ner all­fäl­li­gen Tret­un­ter­stüt­zung, die bis ma­xi­mal 25 km/h wirkt;
f.
Füh­rer von Mo­tor­fahr­rä­dern, die durch ein ärzt­li­ches Zeug­nis nach­wei­sen, dass ih­nen das Tra­gen ei­nes Schutz­hel­mes nicht zu­ge­mu­tet wer­den kann;
g.
Füh­rer von mo­to­ri­sier­ten Roll­stüh­len (Art. 18 Bst. c VTS40).

3 Auf Mo­tor­rä­dern mit oder oh­ne Sei­ten­wa­gen, auf Leicht-, Klein- und drei­räd­ri­gen Mo­tor­fahr­zeu­gen und auf Mo­tor­fahr­rä­dern ist ein Schutz­helm zu tra­gen, der nach dem UN­ECE-Re­gle­ment Nr. 22 in der Fas­sung nach An­hang 2 VTS ge­prüft ist. Auf Rau­pen­fahr­zeu­gen ge­nügt ein Helm, der nach der Norm SN EN 107741 oder SN EN 107842 ge­prüft ist, auf Mo­tor­fahr­rä­dern ein Fahr­rad­helm, der nach der Norm SN EN 1078 ge­prüft ist.43

39Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Mai 1981 (AS 1981 507). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

40 SR 741.41

41 SN EN 1077, 2007, Hel­me für al­pi­ne Ski­läu­fer und für Snow­boar­der. Die­se Norm kann ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen wer­den bei der Schwei­ze­ri­schen Nor­men-Ver­ei­ni­gung (SNV), Sul­zer­al­lee 70, 8404Win­ter­thur; www.snv.ch.

42 SN EN 1078, 2013, Hel­me für Rad­fah­rer und für Be­nut­zer von Skate­boards und Roll­schu­hen. Die­se Norm kann ge­gen Be­zah­lung be­zo­gen wer­den bei der Schwei­ze­ri­schen Nor­men-Ver­ei­ni­gung (SNV), Sul­zer­al­lee 70, 8404Win­ter­thur; www.snv.ch.

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

Art. 4 Angemessene Geschwindigkeit  

(Art. 32 Abs. 1 SVG)

1 Der Fahr­zeug­füh­rer darf nur so schnell fah­ren, dass er in­ner­halb der über­blick­ba­ren Stre­cke hal­ten kann; wo das Kreu­zen schwie­rig ist, muss er auf hal­be Sicht­wei­te hal­ten kön­nen.

2 und 344

445

5 Der Fahr­zeug­füh­rer darf oh­ne zwin­gen­de Grün­de nicht so lang­sam fah­ren, dass er einen gleich­mäs­si­gen Ver­kehrs­fluss hin­dert.

44 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

45 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 4a Allgemeine Höchstgeschwindigkeiten; Grundregel 46  

(Art. 32 Abs. 2 SVG)

1 Die all­ge­mei­ne Höchst­ge­schwin­dig­keit für Fahr­zeu­ge be­trägt un­ter güns­ti­gen Stras­sen‑, Ver­kehrs- und Sicht­ver­hält­nis­sen:

a.
50 km/h in Ort­schaf­ten;
b.
80 km/h aus­ser­halb von Ort­schaf­ten, aus­ge­nom­men auf Au­to­stras­sen und Au­to­bah­nen;
c.
100 km/h auf Au­to­stras­sen;
d.
120 km/h auf Au­to­bah­nen.47

2 Die all­ge­mei­ne Höchst­ge­schwin­dig­keit von 50 km/h (Abs. 1 Bst. a) gilt im gan­zen dicht­be­bau­ten Ge­biet der Ort­schaft; sie be­ginnt beim Si­gnal «Höchst­ge­schwin­dig­keit 50) ge­ne­rell» (2.30.1) und en­det beim Si­gnal «En­de der Höchst­ge­schwin­dig­keit 50 ge­ne­rell» (2.53.1). Für Fahr­zeug­füh­rer, die aus un­be­deu­ten­den Ne­ben­stras­sen (wie Stras­sen, die nicht Ort­schaf­ten oder Orts­tei­le di­rekt ver­bin­den, land­wirt­schaft­li­che Er­schlies­sungs­stras­sen, Wald­we­ge u. dgl.) in ei­ne Ort­schaft ein­fah­ren, gilt sie auch oh­ne Si­gna­li­sa­ti­on, so­bald die dich­te Über­bau­ung be­ginnt.

3 Die all­ge­mei­ne Höchst­ge­schwin­dig­keit von 80 km/h (Abs. 1 Bst. b) gilt ab dem Si­gnal «En­de der Höchst­ge­schwin­dig­keit 50 ge­ne­rell» (2.53.1) oder «En­de der Höchst­ge­schwin­dig­keit» (2.53), beim Ver­las­sen ei­ner Au­to­stras­se oder Au­to­bahn ab dem Si­gnal «En­de der Au­to­stras­se» (4.04) oder dem Si­gnal «En­de der Au­to­bahn» (4.02).48

3bis Die all­ge­mei­ne Höchst­ge­schwin­dig­keit von 100 km/h (Abs. 1 Bst. c) gilt ab dem Si­gnal «Au­to­stras­se» (4.03) und en­det beim Si­gnal «En­de der Au­to­stras­se» (4.04)49

4 Die all­ge­mei­ne Höchst­ge­schwin­dig­keit von 120 km/h (Abs. 1 Bst. d) gilt ab dem Si­gnal «Au­to­bahn» (4.01) und en­det beim Si­gnal «En­de der Au­to­bahn» (4.02).50

5 Ab­wei­chen­de si­gna­li­sier­te Höchst­ge­schwin­dig­kei­ten ge­hen den all­ge­mei­nen Höchst­ge­schwin­dig­kei­ten (Abs. 1) vor, eben­so nied­ri­ge­re Höchst­ge­schwin­dig­kei­ten für ein­zel­ne Fahr­zeu­gar­ten nach Ar­ti­kel 5 und für ein­zel­ne Fahr­zeu­ge nach An­ord­nung der zu­stän­di­gen Be­hör­de.

46Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Dez. 1976 (AS 1976 2810). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Okt. 1983, in Kraft seit 1. Jan. 1984 (AS 1983 1651).

47Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Dez. 1989, in Kraft seit 1. Jan. 1990 (AS 1990 66).

48Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Dez. 1989, in Kraft seit 1. Jan. 1990 (AS 1990 66).

49Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Dez. 1989, in Kraft seit 1. Jan. 1990 (AS 1990 66).

50Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Dez. 1989, in Kraft seit 1. Jan. 1990 (AS 1990 66).

Art. 5 Höchstgeschwindigkeit für einzelne Fahrzeugarten 51  

(Art. 32 Abs. 2 SVG)

1 Die Höchst­ge­schwin­dig­keit be­trägt:

a.
80 km/h für
1.
schwe­re Mo­tor­wa­gen, aus­ge­nom­men schwe­re Per­so­nen­wa­gen,
2.
An­hän­ger­zü­ge,
3.
Sat­tel­mo­tor­fahr­zeu­ge,
4.
Fahr­zeu­ge mit Spikes­rei­fen;
b.
60 km/h für ge­werb­li­che Trak­to­ren;
c.
40 km/h beim
1.
Ab­schlep­pen von Fahr­zeu­gen, auch mit­tels Ab­schlepprol­li oder auf­ge­sat­telt; die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann in be­son­de­ren Fäl­len hö­he­re Schlepp­ge­schwin­dig­kei­ten ge­stat­ten, na­ment­lich für fes­te Ab­schlepp­vor­rich­tun­gen, wel­che die Len­kung des ge­schlepp­ten Fahr­zeu­ges ge­währ­leis­ten,
2.
Nach­zie­hen ei­nes lee­ren Ab­schlepprol­lis; die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann in be­son­de­ren Fäl­len, na­ment­lich für den Ein­satz auf Au­to­bah­nen und Au­to­stras­sen, hö­he­re Ge­schwin­dig­kei­ten ge­stat­ten;
d.
30 km/h
1.
beim Mit­füh­ren von land- und forst­wirt­schaft­li­chen52 An­hän­gern, die nicht im­ma­tri­ku­liert sind,
2.
beim Mit­füh­ren von im­ma­tri­ku­lier­ten land- und forst­wirt­schaft­li­chen An­hän­gern, so­fern de­ren Fahr­zeu­g­aus­weis kei­ne hö­he­re Ge­schwin­dig­keit zu­lässt,
3.
für Fahr­zeu­ge mit Me­tall- oder Voll­gum­mi­rei­fen.53

2 Auf Au­to­bah­nen und Au­to­stras­sen be­trägt die Höchst­ge­schwin­dig­keit 100 km/h für:

a.54
Ge­sell­schafts­wa­gen, aus­ge­nom­men Ge­lenk­bus­se so­wie Bus­se im öf­fent­li­chen, kon­zes­sio­nier­ten Li­ni­en­ver­kehr mit be­wil­lig­ten Steh­plät­zen;
b.
schwe­re Wohn­mo­tor­wa­gen;
c.55
leich­te Mo­tor­wa­gen mit An­hän­ger, so­fern das Ge­samt­ge­wicht des An­hän­gers 3,5 t nicht über­steigt.56

2bis57

3 Die vor­ste­hen­den Höchst­ge­schwin­dig­kei­ten dür­fen auch nicht über­schrit­ten wer­den, wo ei­ne hö­he­re Ge­schwin­dig­keits­gren­ze si­gna­li­siert ist.

4 Wenn ein Füh­rer die für die Ka­te­go­rie­ein­tei­lung sei­nes Fahr­zeugs mass­ge­ben­de Höchst­ge­schwin­dig­keit über­schrei­tet, ver­letzt er ei­ne Ver­kehrs­re­gel; dies gilt nicht für die Füh­rer von Mo­tor­fahr­rä­dern.58

51Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 1976, in Kraft seit 1. Jan. 1977 (AS 1976 2810).

52 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243). Die­se Änd. wur­de in den in der AS ge­nann­ten Be­stim­mun­gen vor­ge­nom­men.

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2883).

54 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. April 2010 (AS 20095701).

55 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2883).

57Ein­ge­fügt durch An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge (AS 1995 4425). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2010 (AS 2000 2883).

58 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. März 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2012 1821).

Art. 6 Verhalten gegenüber Fussgängern und Benützern von fahrzeugähnlichen Geräten 59  

(Art. 33 SVG)

1 Vor Fuss­gän­ger­strei­fen oh­ne Ver­kehrs­re­ge­lung muss der Fahr­zeug­füh­rer je­dem Fuss­gän­ger oder Be­nüt­zer ei­nes fahr­zeu­g­ähn­li­chen Ge­rä­tes, der sich be­reits auf dem Strei­fen be­fin­det oder da­vor war­tet und er­sicht­lich die Fahr­bahn über­que­ren will, den Vor­tritt ge­wäh­ren.60 Er muss die Ge­schwin­dig­keit recht­zei­tig mäs­si­gen und nö­ti­gen­falls an­hal­ten, da­mit er die­ser Pflicht nach­kom­men kann.61

2 Bei Ver­zwei­gun­gen mit Ver­kehrs­re­ge­lung ha­ben ab­bie­gen­de Fahr­zeug­füh­rer den Fuss­gän­gern oder Be­nüt­zern von fahr­zeu­g­ähn­li­chen Ge­rä­ten für das Über­que­ren der Quer­stras­se den Vor­tritt zu las­sen.62 Dies gilt bei Licht­si­gna­len nicht, wenn die Fahrt durch einen grü­nen Pfeil frei­ge­ge­ben wird und kein gel­bes Warn­licht blinkt.

3 Auf Stras­sen oh­ne Fuss­gän­ger­strei­fen hat der Fahr­zeug­füh­rer im Ko­lon­nen­ver­kehr nö­ti­gen­falls zu hal­ten, wenn Fuss­gän­ger oder Be­nüt­zer von fahr­zeu­g­ähn­li­chen Ge­rä­ten dar­auf war­ten, die Fahr­bahn zu über­que­ren.63

4 Un­be­glei­te­ten Blin­den ist der Vor­tritt stets zu ge­wäh­ren, wenn sie durch Hoch­hal­ten des weis­sen Stockes an­zei­gen, dass sie die Fahr­bahn über­que­ren wol­len.

5 Die Füh­rer dür­fen ge­kenn­zeich­ne­te Schul­bus­se, die hal­ten und die Warn­blink­lich­ter ein­ge­schal­tet ha­ben (Art. 23 Abs. 3 Bst. a), nur lang­sam und be­son­ders vor­sich­tig über­ho­len; nö­ti­gen­falls müs­sen sie hal­ten.64

59 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931).

60 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931).

61Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. Ju­ni 1994 (AS 1994 816).

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931).

63 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931).

64Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

2. Abschnitt: Einzelne Verkehrsvorgänge

Art. 765  

65 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

Art. 8 Fahrstreifen, Kolonnenverkehr, Reissverschlussverkehr 66  

(Art. 44 SVG)67

1 Auf Stras­sen mit meh­re­ren Fahr­strei­fen in der glei­chen Rich­tung ist der äus­sers­te Strei­fen rechts zu be­nüt­zen. Dies gilt nicht beim Über­ho­len, Ein­spu­ren, Fah­ren in par­al­le­len Ko­lon­nen so­wie in­ner­orts.68

2 Das Fah­ren in par­al­le­len Ko­lon­nen ist bei dich­tem Ver­kehr ge­stat­tet, wenn die rech­te Fahr­bahn­hälf­te da­für ge­nü­gend Raum bie­tet. Mit lang­sa­men Fahr­zeu­gen ist in der äus­sers­ten Ko­lon­ne rechts zu fah­ren.

3 Beim Fah­ren in par­al­le­len Ko­lon­nen so­wie in­ner­orts auf Stras­sen mit meh­re­ren Fahr­strei­fen in der glei­chen Rich­tung ist das Rechts­vor­bei­fah­ren an an­dern Fahr­zeu­gen ge­stat­tet, so­fern die­se nicht hal­ten, um Fuss­gän­gern oder Be­nüt­zern von fahr­zeu­g­ähn­li­chen Ge­rä­ten den Vor­tritt zu las­sen.69 Das Rechts­über­ho­len durch Aus­schwen­ken und Wie­der­ein­bie­gen ist je­doch un­ter­sagt.70

4 Be­nüt­zen mehr­spu­ri­ge Mo­tor­fahr­zeu­ge und Rad­fah­rer den­sel­ben Fahr­strei­fen, so müs­sen die Mo­tor­fahr­zeu­ge links, die Rad­fah­rer rechts fah­ren. Rad­fah­rer kön­nen vom Ge­bot des Rechts­fah­rens ab­wei­chen:

a.
auf Fahr­strei­fen, die das Links­ab­bie­gen ge­stat­ten;
b.
auf Rechts­ab­bie­ge­strei­fen, auf de­nen die Fahr­rä­der ge­mä­ss der Mar­kie­rung (Art. 74a Abs. 7 Bst. e SSV71) ent­ge­gen dem all­ge­mei­nen Ver­kehr ge­ra­de­aus fah­ren dür­fen.72

5 Ist auf Stras­sen mit meh­re­ren Fahr­strei­fen in ei­ne Rich­tung das durch­ge­hen­de Be­fah­ren ei­nes Fahr­strei­fens nicht mög­lich oder en­det ein Fahr­strei­fen, so ist un­mit­tel­bar vor Be­ginn der Ver­en­gung den am Wei­ter­fah­ren ge­hin­der­ten Fahr­zeu­gen ab­wechs­lungs­wei­se der Über­gang auf den be­nach­bar­ten Fahr­strei­fen zu er­mög­li­chen.73

66 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

67Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 1979, in Kraft seit 1. Jan. 1980 (AS 1979 1583).

68Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

69 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931).

70Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

71 SR 741.21

72 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

73 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

Art. 9 Kreuzen  

(Art. 34 Abs. 4 und 35 Abs. 1 SVG)

1 Der Fahr­zeug­füh­rer hat dem Ge­gen­ver­kehr den Vor­tritt zu las­sen, wenn das Kreu­zen durch ein Hin­der­nis auf sei­ner Fahr­bahn­hälf­te er­schwert wird.

2 Ist auf schma­ler Stras­se das Kreu­zen nicht mög­lich, so ha­ben An­hän­ger­zü­ge den Vor­tritt vor an­dern Fahr­zeu­gen, schwe­re Mo­tor­fahr­zeu­ge vor leich­ten und Ge­sell­schafts­wa­gen vor Last­wa­gen.74 Un­ter gleich­ar­ti­gen Fahr­zeu­gen muss je­nes zu­rück­fah­ren, das sich nä­her bei ei­ner Aus­weich­stel­le be­fin­det; für das Kreu­zen auf stei­len Stras­sen und Bergstras­sen gilt Ar­ti­kel 38 Ab­satz 1 ers­ter Satz.75

74Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

75Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

Art. 10 Überholen im Allgemeinen  

(Art. 34 Abs. 3 und 4, 35 SVG)

1 Der Fahr­zeug­füh­rer, der über­ho­len will, muss vor­sich­tig aus­schwen­ken* und darf nach­fol­gen­de Fahr­zeu­ge nicht be­hin­dern. Er darf nicht über­ho­len, wenn sich vor dem vor­an­fah­ren­den Fahr­zeug Hin­der­nis­se be­fin­den, wie Bau­stel­len, ein­ge­spur­te Fahr­zeu­ge oder Fuss­gän­ger, wel­che die Stras­se über­que­ren.

2 Nach dem Über­ho­len hat der Fahr­zeug­füh­rer wie­der ein­zu­bie­gen, so­bald für den über­hol­ten Stras­sen­be­nüt­zer kei­ne Ge­fahr mehr be­steht …76

3 Die Füh­rer schwe­rer Mo­tor­wa­gen ha­ben aus­ser­orts den schnel­le­ren Mo­tor­fahr­zeu­gen das Über­ho­len an­ge­mes­sen zu er­leich­tern, in­dem sie ganz rechts fah­ren, un­ter sich einen Ab­stand von we­nigs­tens 100 m wah­ren und nö­ti­gen­falls auf Aus­weich­plät­zen hal­ten. Dies gilt auch für an­de­re Mo­tor­fahr­zeu­ge, wenn sie lang­sam fah­ren.

*Für die Zei­chen­ge­bung vgl. Art. 28.

76Zwei­ter Satz auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, mit Wir­kung seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

Art. 11 Überholen in besondern Fällen  

(Art. 35 Abs. 4 SVG)

1 Auf nicht rich­tungs­ge­trenn­ten Stras­sen mit drei Fahr­strei­fen darf der Fahr­zeug­füh­rer den äus­sers­ten Strei­fen links, auf sol­chen mit vier Fahr­strei­fen die lin­ke Fahr­bahn­hälf­te nicht zum Über­ho­len be­nüt­zen.77

2 Der Fahr­zeug­füh­rer darf kein Fahr­zeug über­ho­len, das ein an­de­res Fahr­zeug über­holt, aus­ser wenn:

a.78
bei­de über­hol­ten Fahr­zeu­ge nicht brei­ter als je ein Me­ter sind und die Stras­se breit und über­sicht­lich ist;
b.
er sich auf ei­ner rich­tungs­ge­trenn­ten Stras­se mit min­des­tens drei Fahr­strei­fen in der glei­chen Rich­tung be­fin­det.79

3 Wenn die Be­nüt­zer der ei­ge­nen Fahr­bahn­hälf­te nicht be­hin­dert wer­den, darf rechts von Si­cher­heits­li­ni­en auch in Kur­ven und vor Kup­pen über­holt wer­den. Auf Bahn­über­gän­gen oh­ne Schran­ken darf der Fahr­zeug­füh­rer nie­man­den über­ho­len, aus­ge­nom­men Fuss­gän­ger, Be­nüt­zer von fahr­zeu­g­ähn­li­chen Ge­rä­ten und Rad­fah­rer bei gu­ter Über­sicht.80

4 Im Be­reich von Stras­sen­ver­zwei­gun­gen, wo der Fahr­zeug­füh­rer die ein­mün­den­den Stras­sen nicht über­bli­cken kann, darf er nur über­ho­len, wenn er sich auf ei­ner Stras­se mit Vor­tritts­recht be­fin­det oder der Ver­kehr durch Po­li­zei oder Licht­si­gna­le ge­re­gelt wird.81

77Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

78 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2005, in Kraft seit 1. März 2006 (AS 2005 4487).

79Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

80 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931).

81Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

Art. 12 Hintereinanderfahren  

(Art. 34 Abs. 4 und 37 Abs. 1 SVG)

1 Der Fahr­zeug­füh­rer hat beim Hin­ter­ein­an­der­fah­ren einen aus­rei­chen­den Ab­stand zu wah­ren, so dass er auch bei über­ra­schen­dem Brem­sen des vor­an­fah­ren­den Fahr­zeugs recht­zei­tig hal­ten kann.

2 Brüs­kes Brem­sen und Hal­ten sind nur ge­stat­tet, wenn kein Fahr­zeug folgt und im Not­fall.

3 Stockt der Ver­kehr, so darf der Fahr­zeug­füh­rer nicht auf Fuss­gän­ger­strei­fen und, bei Stras­sen­ver­zwei­gun­gen, nicht auf der Fahr­bahn für den Quer­ver­kehr hal­ten.

Art. 13 Einspuren und Abbiegen  

(Art. 34 Abs. 3, 36 Abs. 1 und 3 SVG)

1 Die Fahr­zeug­füh­rer müs­sen beim Ab­bie­gen früh­zei­tig ein­spu­ren. Dies gilt auch beim Ab­bie­gen aus­ser­halb von Stras­sen­ver­zwei­gun­gen und, so­weit mög­lich, auf schma­len Stras­sen.82

2 Beim Ein­spu­ren nach links darf der Fahr­zeug­füh­rer den für den Ge­gen­ver­kehr be­stimm­ten Raum nicht be­an­spru­chen. Auf drei­spu­ri­gen Stras­sen mit oder oh­ne Mar­kie­rung darf er mit der ge­bo­te­nen Vor­sicht die mitt­le­re Spur be­nüt­zen.

3 Das Wech­seln auf an­de­re Fahr­strei­fen zum Über­ho­len ist auf Ein­spur­stre­cken un­ter­sagt, aus­ge­nom­men auf Fahr­strei­fen, die mit den glei­chen Fahr­zie­len be­zeich­net sind.83

4 Der Fahr­zeug­füh­rer darf beim Ab­bie­gen nach links auf Stras­sen­ver­zwei­gun­gen die Kur­ve nicht schnei­den. Fahr­zeu­ge aus ent­ge­gen­ge­setz­ten Rich­tun­gen, die bei­de auf ei­ner Kreu­zung nach links ab­bie­gen wol­len, ha­ben sich links zu kreu­zen.

5 Muss der Fahr­zeug­füh­rer we­gen der Grös­se sei­nes Fahr­zeugs oder der ört­li­chen Ver­hält­nis­se vor dem Ab­bie­gen nach der Ge­gen­sei­te aus­ho­len, so hat er be­son­ders vor­sich­tig zu fah­ren und nö­ti­gen­falls zu hal­ten.

6 Be­för­dern Mo­tor­fahr­zeu­ge oder ih­re An­hän­ger sicht­hem­men­de La­dun­gen, ist beim Ein­spu­ren und Ab­bie­gen be­son­de­re Vor­sicht ge­bo­ten. Nö­ti­gen­falls ist ei­ne Hilfs­per­son bei­zu­zie­hen, die das Fahr­ma­nö­ver über­wacht.84

82 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

83Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

84Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

Art. 14 Ausübung des Vortritts  

(Art. 36 Abs. 2–4 SVG)

1 Wer zur Ge­wäh­rung des Vor­tritts ver­pflich­tet ist, darf den Vor­tritts­be­rech­tig­ten in sei­ner Fahrt nicht be­hin­dern. Er hat sei­ne Ge­schwin­dig­keit früh­zei­tig zu mäs­si­gen und, wenn er war­ten muss, vor Be­ginn der Ver­zwei­gung zu hal­ten.

2 Der Vor­tritts­be­rech­tig­te hat auf Stras­sen­be­nüt­zer Rück­sicht zu neh­men, wel­che die Stras­sen­ver­zwei­gun­gen er­reich­ten, be­vor sie ihn er­bli­cken konn­ten.

3 Dem vor­tritts­be­rech­tig­ten Ver­kehr in par­al­le­len Ko­lon­nen ist der Vor­tritt auch zu las­sen, wenn die nä­he­re Ko­lon­ne still­steht.

4 Rei­ter so­wie Füh­rer von Pfer­den und an­de­ren grös­se­ren Tie­ren sind den Fahr­zeug­füh­rern beim Vor­tritt gleich­ge­stellt.85

5 In nicht ge­re­gel­ten Fäl­len, zum Bei­spiel wenn auf ei­ner Ver­zwei­gung zu­gleich aus al­len Rich­tun­gen Fahr­zeu­ge ein­tref­fen, ha­ben die Füh­rer be­son­ders vor­sich­tig zu fah­ren und sich über den Vor­tritt zu ver­stän­di­gen.

85 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

Art. 15 Besondere Fälle des Vortritts 86  

(Art. 36 Abs. 2–4 SVG)

1 Än­dert die Haupt­stras­se die Rich­tung und mün­den zu­gleich Ne­ben­stras­sen ein, so hat der Fahr­zeug­füh­rer, der aus der Haupt­stras­se in ei­ne Ne­ben­stras­se fährt, nur dem Ge­gen­ver­kehr auf der Haupt­stras­se den Vor­tritt zu las­sen.

2 Mün­den am glei­chen Ort zwei oder mehr Stras­sen mit dem Si­gnal «Stop» (3.01) oder «Kein Vor­tritt» (3.02) in ei­ne Stras­se mit Vor­tritts­recht ein, so ha­ben die Be­nüt­zer der ein­mün­den­den Stras­sen un­ter sich den Rechts­vor­tritt zu be­ach­ten.

3 Wer aus Fa­brik‑, Hof- oder Ga­ra­ge­aus­fahr­ten, aus Feld­we­gen, Rad­we­gen, Park­plät­zen, Tank­stel­len und der­glei­chen oder über ein Trot­toir auf ei­ne Haupt- oder Ne­ben­stras­se fährt, muss den Be­nüt­zern die­ser Stras­sen den Vor­tritt ge­wäh­ren. Ist die Stel­le un­über­sicht­lich, so muss der Fahr­zeug­füh­rer an­hal­ten; wenn nö­tig, muss er ei­ne Hilfs­per­son bei­zie­hen, die das Fahr­ma­nö­ver über­wacht.87

86Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

87Sie­he je­doch Art. 74a Abs. 4 SSV (SR 741.21).

Art. 16 Vortrittsberechtigte Fahrzeuge  

(Art. 27 Abs. 2 SVG)

1 Den Fahr­zeu­gen der Feu­er­wehr, Sa­ni­tät, Po­li­zei und des Zolls die sich durch Blau­licht und Wech­sel­klang­horn an­kün­di­gen, müs­sen al­le Stras­sen­be­nüt­zer den Vor­tritt las­sen, auch bei Ver­kehrs­re­ge­lung durch Licht­si­gna­le.88

2 Wenn es zur so­for­ti­gen Frei­ga­be der Fahr­bahn un­er­läss­lich ist, müs­sen die Fahr­zeug­füh­rer mit der ge­bo­te­nen Vor­sicht auf das Trot­toir aus­wei­chen.89

3 Blau­licht und Wech­sel­klang­horn dür­fen nur ge­braucht wer­den, so­lan­ge die Dienst­fahrt dring­lich ist und die Ver­kehrs­re­geln nicht ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen.90

4 Bei nächt­li­chen dring­li­chen Dienst­fahr­ten darf das Blau­licht oh­ne Wech­sel­klang­horn ver­wen­det wer­den, so­lan­ge der Fahr­zeug­füh­rer nicht we­sent­lich von den Ver­kehrs­re­geln ab­weicht und sein be­son­de­res Vor­tritts­recht nicht be­an­sprucht.91

88Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. 33 der Zoll­ver­ord­nung vom 1. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1469).

89 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

90Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

91 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

Art. 17 Wegfahren, Rückwärtsfahren, Wenden  

(Art. 36 Abs. 4 SVG)

1 Der Fahr­zeug­füh­rer hat sich vor dem Weg­fah­ren zu ver­ge­wis­sern, dass er kei­ne Kin­der oder an­de­re Stras­sen­be­nüt­zer ge­fähr­det. Bei Fahr­zeu­gen mit be­schränk­ter Sicht nach hin­ten ist zum Rück­wärts­fah­ren ei­ne Hilfs­per­son bei­zu­zie­hen, wenn nicht je­de Ge­fahr aus­ge­schlos­sen ist.

2 Rück­wärts darf nur im Schritt­tem­po ge­fah­ren wer­den. Das Rück­wärts­fah­ren über Bahn­über­gän­ge und un­über­sicht­li­che Stras­sen­ver­zwei­gun­gen ist un­ter­sagt.

3 Über län­ge­re Stre­cken ist das Rück­wärts­fah­ren nur zu­läs­sig, wenn das Wei­ter­fah­ren oder Wen­den nicht mög­lich ist.92

4 Der Füh­rer ver­mei­det es, das Fahr­zeug auf der Fahr­bahn zu wen­den. An un­über­sicht­li­chen Stel­len und bei dich­tem Ver­kehr ist das Wen­den un­ter­sagt.

5 Kün­digt der Füh­rer ei­nes Bus­ses im Li­ni­en­ver­kehr in­ner­orts bei ei­ner ge­kenn­zeich­ne­ten Hal­te­stel­le mit den Rich­tungs­blin­kern an, dass er weg­fah­ren will, so müs­sen die von hin­ten her­an­na­hen­den Fahr­zeug­füh­rer nö­ti­gen­falls die Ge­schwin­dig­keit mäs­si­gen oder hal­ten, um ihm die Weg­fahrt zu er­mög­li­chen; dies gilt nicht, wenn sich die Hal­te­stel­le am lin­ken Fahr­bahn­rand be­fin­det. Der Bus­füh­rer darf die Rich­tungs­blin­ker erst be­tä­ti­gen, wenn er zur Weg­fahrt be­reit ist; er muss war­ten, wenn von hin­ten her­an­na­hen­de Fahr­zeu­ge nicht recht­zei­tig hal­ten kön­nen.93

92 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

93Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 1973, in Kraft seit 1. Jan. 1974 (AS 1973 2155).

Art. 18 Halten  

(Art. 37 Abs. 2 SVG)

1 Fahr­zeug­füh­rer ha­ben nach Mög­lich­keit aus­ser­halb der Stras­se zu hal­ten. Auf der Fahr­bahn hal­ten sie nur am Rand und par­al­lel da­zu.

Das Hal­ten auf der lin­ken Stras­sen­sei­te ist nur zu­läs­sig:

a.
wenn rechts ein Stras­sen­bahn­ge­lei­se ver­läuft;
b.
wenn rechts ein Hal­te- oder Park­ver­bot si­gna­li­siert oder mar­kiert ist;
c.
in schma­len Stras­sen mit schwa­chem Ver­kehr;
d.
in Ein­bahn­stras­sen.94

2 Das frei­wil­li­ge Hal­ten ist un­ter­sagt*:

a.
an un­über­sicht­li­chen Stel­len, na­ment­lich im Be­reich von Kur­ven und Kup­pen;
b.
in Eng­päs­sen und ne­ben Hin­der­nis­sen in der Fahr­bahn;
c.95
auf Ein­spur­stre­cken so­wie ne­ben Si­cher­heits­li­ni­en, un­un­ter­bro­che­nen Längs­li­ni­en und Dop­pel­li­ni­en, wenn nicht ei­ne we­nigs­tens 3 m brei­te Durch­fahrt frei bleibt;
d.96
auf Stras­sen­ver­zwei­gun­gen so­wie vor und nach Stras­sen­ver­zwei­gun­gen nä­her als 5 m von der Quer­fahr­bahn;
e.97
auf und seit­lich an­gren­zend an Fuss­gän­ger­strei­fen so­wie, wo kei­ne Hal­te­ver­bots­li­nie an­ge­bracht ist, nä­her als 5 m vor dem Fuss­gän­ger­strei­fen auf der Fahr­bahn und dem an­gren­zen­den Trot­toir;
f.
auf Bahn­über­gän­gen und in Un­ter­füh­run­gen;
g.
vor Si­gna­len, wenn sie ver­deckt wür­den.

3 Nä­her als 10 m vor und nach Hal­te­stell­ta­feln öf­fent­li­cher Ver­kehrs­be­trie­be so­wie vor Feu­er­wehr­lo­ka­len und Lösch­ge­rä­te­ma­ga­zi­nen ist das Hal­ten nur zum Ein- und Aus­stei­gen­las­sen von Per­so­nen er­laubt; öf­fent­li­che Ver­kehrs­mit­tel und Feu­er­wehr dür­fen nicht be­hin­dert wer­den.98

4 Das Hal­ten zum Gü­ter­um­schlag ne­ben Fahr­zeu­gen, die längs des Stras­sen­ran­des par­kiert sind, ist nur zu­läs­sig, wenn der Ver­kehr nicht be­hin­dert wird. Par­kier­ten Wa­gen ist die Weg­fahrt auf Ver­lan­gen un­ver­züg­lich zu ge­stat­ten.

*Für das Hal­ten bei Stras­sen­bahn­ge­lei­sen vgl. Art. 25 Abs. 5; für das Hal­ten in Tun­neln vgl. Art. 39 Abs. 3.

94Letz­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

95Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

96Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 1976, in Kraft seit 1. Jan. 1977 (AS 1976 2810).

97Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 1103).

98Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 19 Parkieren im allgemeinen  

(Art. 37 Abs. 2 SVG)

1 Par­kie­ren ist das Ab­stel­len des Fahr­zeugs, das nicht bloss dem Ein- und Aus­stei­gen­las­sen von Per­so­nen oder dem Gü­ter­um­schlag dient.

2 Das Par­kie­ren ist un­ter­sagt:

a.
wo das Hal­ten ver­bo­ten ist*);*
b.
auf Haupt­stras­sen aus­ser­orts;
c.
auf Haupt­stras­sen in­ner­orts, wenn für das Kreu­zen von zwei Mo­tor­wa­gen nicht ge­nü­gend Raum blie­be;
d.
auf Rad­strei­fen und auf der Fahr­bahn ne­ben sol­chen Strei­fen;
e.99
nä­her als 20 m bei Bahn­über­gän­gen;
f.
auf Brücken;
g.
vor Zu­fahr­ten zu frem­den Ge­bäu­den oder Grund­stücken.

3 In schma­len Stras­sen dür­fen Fahr­zeu­ge nur auf ei­ner Sei­te par­kiert wer­den, wenn sonst die Vor­bei­fahrt an­de­rer Fahr­zeu­ge er­schwert wür­de.

4 Es ist platz­spa­rend zu par­kie­ren, doch darf die Weg­fahrt an­de­rer Fahr­zeu­ge nicht be­hin­dert wer­den.

* Vgl. Art. 18.

99 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 20 Parkieren in besondern Fällen  

(Art. 37 Abs. 2 SVG)

1 Fahr­zeu­ge oh­ne die vor­ge­schrie­be­nen Kon­troll­schil­der dür­fen nicht auf öf­fent­li­chen Stras­sen oder Park­plät­zen ab­ge­stellt wer­den; aus­ge­nom­men sind öf­fent­li­che Park­plät­ze pri­va­ter Ei­gen­tü­mer, wenn die­se das Ab­stel­len ge­stat­ten. In be­son­de­ren Fäl­len kann die zu­stän­di­ge Be­hör­de Aus­nah­men be­wil­li­gen.100

2101

3102

100Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 1976, in Kraft seit 1. Jan. 1977 (AS 1976 2810).

101 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

102 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2005, mit Wir­kung seit 1. März 2006 (AS 2005 4487).

Art. 20a Parkierungserleichterungen für gehbehinderte Personen 103  

(Art. 57 Abs. 1 SVG)

1 Geh­be­hin­der­te Per­so­nen und Per­so­nen, die sie trans­por­tie­ren, kön­nen die fol­gen­den Par­kie­rungs­er­leich­te­run­gen in An­spruch neh­men, wenn sie über ei­ne «Park­kar­te für be­hin­der­te Per­so­nen» (An­hang 3 Ziff. 2 SSV104) ver­fü­gen:

a.105
an Stel­len, die mit ei­nem Park­ver­bot si­gna­li­siert oder mar­kiert sind, höchs­tens drei Stun­den par­kie­ren; Par­kie­rungs­be­schrän­kun­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 19 Ab­sät­ze 2–4 sind in je­dem Fall zu be­ach­ten;
b.106
auf Park­plät­zen zeit­lich un­be­schränkt par­kie­ren;
c.
in Be­geg­nungs­zo­nen auch aus­ser­halb der durch ent­spre­chen­de Si­gna­le oder Mar­kie­run­gen ge­kenn­zeich­ne­ten Stel­len höchs­tens zwei Stun­den par­kie­ren; in Fuss­gän­ger­zo­nen gilt die­sel­be Be­rech­ti­gung, falls aus­nahms­wei­se das Be­fah­ren der Zo­ne er­laubt ist.

2 Die Par­kie­rungs­er­leich­te­run­gen kön­nen nur be­an­sprucht wer­den:

a.
wenn der üb­ri­ge Ver­kehr we­der ge­fähr­det noch un­nö­tig be­hin­dert wird;
b.
wenn in der un­mit­tel­ba­ren Nä­he kei­ne zur zeit­lich un­be­schränk­ten all­ge­mei­nen Be­nut­zung of­fen ste­hen­den Park­plät­ze frei sind;
c.
wenn und so­lan­ge der Fahr­zeug­füh­rer, so­fern er nicht sel­ber geh­be­hin­dert ist, geh­be­hin­der­te Per­so­nen trans­por­tiert und be­glei­tet.

3 Die Par­kie­rungs­er­leich­te­run­gen gel­ten nicht auf pri­vat be­wirt­schaf­te­ten Park­flä­chen.

4 Die Park­kar­te für be­hin­der­te Per­so­nen ist gut sicht­bar hin­ter der Front­schei­be des Fahr­zeugs an­zu­brin­gen.107

5 Ei­ne Park­kar­te wird aus­ge­stellt für Per­so­nen, die mit­tels ärzt­li­chem Zeug­nis ei­ne er­heb­li­che Geh­be­hin­de­rung nach­wei­sen, und für Hal­ter von Fahr­zeu­gen, die nach­weis­lich für den häu­fi­gen Trans­port von er­heb­lich geh­be­hin­der­ten Per­so­nen ein­ge­setzt wer­den. Die Park­kar­te wird durch die kan­to­na­le Be­hör­de er­teilt.

103 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2005, in Kraft seit 1. März 2006 (AS 2005 4487).

104 SR 741.21

105 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. März 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2012 1821).

106 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. März 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2012 1821).

107 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 2. März 2012, in Kraft seit 1. Ju­li 2012 (AS 2012 1821).

Art. 21 Ein- und Aussteigen, Güterumschlag  

(Art. 37 Abs. 2 SVG)

1 Stras­sen­be­nüt­zer dür­fen durch das Ein- und Aus­stei­gen nicht ge­fähr­det wer­den; beim Öff­nen der Tü­ren ist be­son­ders auf den Ver­kehr von hin­ten zu ach­ten.

2 Kön­nen Fahr­zeu­ge zum Gü­ter­um­schlag nicht aus­ser­halb der Stras­se oder ab­seits vom Ver­kehr hal­ten, so ist die Be­hin­de­rung an­de­rer Stras­sen­be­nüt­zer mög­lichst zu ver­mei­den und die La­de­tä­tig­keit oh­ne Ver­zug zu be­en­den.

3 Muss ein Fahr­zeug zum Gü­ter­um­schlag hal­ten, wo es den Ver­kehr ge­fähr­den könn­te, z.B. auf kur­ven­rei­cher Bergstras­se, so sind Pan­nen­si­gna­le oder Warn­pos­ten auf­zu­stel­len.

Art. 22 Sichern des Fahrzeugs  

(Art. 37 Abs. 3 SVG)

1 Der Füh­rer hat den Mo­tor ab­zu­stel­len, wenn er das Fahr­zeug ver­lässt. Be­vor er sich ent­fernt, muss er es ge­gen das Weg­rol­len und ge­gen die Ver­wen­dung durch Un­be­fug­te si­chern.

2 Im Ge­fäl­le ist die Brem­se an­zu­zie­hen und ei­ne wei­te­re wirk­sa­me Si­che­rung ge­gen das Weg­rol­len zu tref­fen, wie Ein­schal­ten des nied­rigs­ten Gan­ges oder Ab­len­ken der Rä­der ge­gen ein Hin­der­nis am Fahr­bahn­rand.

3 In star­ken Ge­fäl­len sind die Wa­gen aus­ser­dem durch Un­ter­leg­kei­le oder be­helfs­mäs­si­ge Un­ter­la­gen zu si­chern. Bei schwe­ren Mo­tor­wa­gen, An­hän­ger­zü­gen und los­ge­lös­ten An­hän­gern sind auch in leich­teren Ge­fäl­len Un­ter­leg­kei­le an­zu­brin­gen. Die Un­ter­la­gen sind vor der Weg­fahrt von der Stras­se zu ent­fer­nen.

Art. 23 Verwendung von Pannensignal und Warnblinklichtern 108  

(Art. 4 Abs. 1 SVG)

1 Das vor­ge­schrie­be­ne Pan­nen­si­gnal (Art. 90 Abs. 2 VTS109) muss im Fahr­zeug leicht er­reich­bar sein.110

2 Das Pan­nen­si­gnal ist am Fahr­bahn­rand auf­zu­stel­len, so­bald ein Fahr­zeug aus zwin­gen­den Grün­den vor­schrifts­wid­rig auf der Fahr­bahn ab­ge­stellt wird, fer­ner zur Kenn­zeich­nung des auf ei­nem Pan­nen­strei­fen ab­ge­stell­ten Fahr­zeugs. Es muss min­des­tens 50 m, auf Stras­sen mit schnel­lem Ver­kehr min­des­tens 100 m hin­ter dem Fahr­zeug auf­ge­stellt wer­den, auf dem Pan­nen­strei­fen an des­sen rech­tem Rand. Beim Nothalt auf si­gna­li­sier­ten Ab­stell­plät­zen für Pan­nen­fahr­zeu­ge (4.16) muss das Pan­nen­si­gnal nicht auf­ge­stellt wer­den.111

3 Warn­blink­lich­ter (Art. 110 Abs. 1 Bst. g VTS) dür­fen nur zur War­nung vor Ge­fah­ren wie folgt ver­wen­det wer­den:112

a.
am ste­hen­den Fahr­zeug zu­sätz­lich zum Pan­nen­si­gnal so­wie am ge­kenn­zeich­ne­ten Schul­bus beim Ein- und Aus­stei­gen­las­sen der Schü­ler (Art. 6 Abs. 5);
b.
am fah­ren­den Fahr­zeug, na­ment­lich vor ei­ner un­ver­mu­tet auf­tau­chen­den Un­fall­stel­le, ei­nem Fahr­zeug­stau oder auf Au­to­bah­nen und Au­to­stras­sen beim Ab­schlep­pen.113

4 und 5114

6 Das Pan­nen­si­gnal ist auch an der Rück­sei­te ab­ge­schlepp­ter Fahr­zeu­ge an­zu­brin­gen.

108Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 1976, in Kraft seit 1. Jan. 1977 (AS 1976 2810).

109SR 741.41

110Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

111Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

112Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

113Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

114 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 24 Verhalten bei Bahnübergängen und Schranken  

(Art. 28, 32 Abs. 1 SVG)

1115

2 Beim Über­que­ren von Bahn­über­gän­gen ist je­de Ver­zö­ge­rung zu ver­mei­den; Fahr­zeu­ge mit Rei­fen oder Rau­pen aus Me­tall so­wie Tier­fuhr­wer­ke und Rei­ter dür­fen den Über­gang nur im Schritt­tem­po über­que­ren.116

3 Die Stras­sen­be­nüt­zer dür­fen Schran­ken, auch sol­che bei Flug­plät­zen und der­glei­chen, nicht öff­nen, um­fah­ren, um­ge­hen, über­stei­gen oder un­ter ih­nen durch­ge­hen. Den Schran­ken sind die Halb­schran­ken und Be­darfs­schran­ken gleich­ge­stellt, wo­bei Be­darfs­schran­ken mit der vor­ge­se­he­nen Be­die­nung ge­öff­net wer­den dür­fen.117

4118

* Vgl. auch Art. 52 Abs. 4.

115 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

116 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

117 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 der V vom 12. Nov. 2003, in Kraft seit 14. Dez. 2003 (AS 2003 4289).

118 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. II 2 der V vom 12. Nov. 2003, mit Wir­kung seit 14. Dez. 2003 (AS 2003 4289).

Art. 25 Verhalten gegenüber der Strassenbahn  

(Art. 38 SVG)

1 Die Stras­sen­bahn, die nicht am Stras­sen­rand fährt, darf links nur über­holt wer­den, wo kei­ne Stras­se ein­mün­det und wenn je­de Be­hin­de­rung des Ge­gen­ver­kehrs aus­ge­schlos­sen ist.

2 Fährt die Stras­sen­bahn links, so muss der in der glei­chen Rich­tung fah­ren­de Fahr­zeug­füh­rer ge­nü­gend Raum las­sen, da­mit der Ge­gen­ver­kehr links aus­wei­chen kann.

3 Müs­sen bei Hal­te­stel­len oh­ne Schut­zin­sel die Fahr­gäs­te ei­ner Bahn oder Stras­sen­bahn auf die Ver­kehrs­sei­te aus­stei­gen, so ha­ben die auf der glei­chen Stras­sen­hälf­te ver­keh­ren­den Fahr­zeu­ge zu hal­ten, bis die Fahr­gäs­te die Fahr­bahn frei­ge­ge­ben ha­ben.

4 Wenn kei­ne Stras­sen­bahn her­an­naht, dür­fen Links­ab­bie­ger zum Ein­spu­ren de­ren Fahr­raum be­nüt­zen.

5 Fahr­zeu­ge dür­fen nicht auf dem Stras­sen­bahn­ge­lei­se und nicht nä­her als 1,50 m ne­ben der nächs­ten Schie­ne hal­ten.119

119 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 26120  

120 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 27 Lernfahrten  

(Art. 15 SVG)

1 So­lan­ge Mo­tor­fahr­zeu­ge von In­ha­bern ei­nes Lern­fahr­aus­wei­ses ge­führt wer­den, müs­sen sie ei­ne blaue Ta­fel mit weis­sem «L» tra­gen. Die Ta­fel muss so an­ge­bracht sein, dass sie von hin­ten gut er­kenn­bar ist. Sie ist zu ent­fer­nen, wenn kei­ne Lern­fahrt statt­fin­det.121

2 Auf Lern- und Prü­fungs­fahr­ten mit Mo­tor­wa­gen muss der Be­glei­ter ne­ben dem Füh­rer Platz neh­men, aus­ge­nom­men auf Übungs­plät­zen, beim Rück­wärts­fah­ren oder beim Par­kie­ren. Der Be­glei­ter muss we­nigs­tens die Hand­brem­se leicht er­rei­chen kön­nen, aus­ge­nom­men auf Lern­fahr­ten mit Mo­tor­wa­gen der Ka­te­go­rie C, so­fern der Fahr­zeug­füh­rer prü­fungs­reif ist.122

3 Der In­ha­ber ei­nes Lern­fahr­aus­wei­ses darf kei­ne Pas­sa­gie­re mit­füh­ren, die nicht sel­ber über den ent­spre­chen­den Füh­rer­aus­weis ver­fü­gen:

a.
auf Mo­tor­rä­dern;
b.
auf oder in Mo­tor­fahr­zeu­gen oh­ne An­hän­ger, mit de­nen er Lern­fahr­ten oh­ne Be­gleit­per­son aus­füh­ren darf.123

4 Fahr­schü­ler dür­fen ver­kehrs­rei­che Stras­sen erst be­fah­ren, wenn sie ge­nü­gend aus­ge­bil­det sind, Au­to­bah­nen und Au­to­stras­sen erst, wenn sie prü­fungs­reif sind.

5 Auf ver­kehrs­rei­chen Stras­sen sind An­fah­ren in Stei­gun­gen, Wen­den, Rück­wärts­fah­ren und ähn­li­che Übun­gen un­ter­sagt, in Wohn­ge­bie­ten sind sie mög­lichst zu ver­mei­den.

6 Auf Lern- und Prü­fungs­fahr­ten darf auch dann über län­ge­re Stre­cken rück­wärts ge­fah­ren wer­den, wenn das Wei­ter­fah­ren oder Wen­den mög­lich ist.124

121 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III der V vom 10. Mai 2023, in Kraft seit 15. Ju­li 2023 (AS 2023 255).

122 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III der V vom 10. Mai 2023, in Kraft seit 15. Ju­li 2023 (AS 2023 255).

123 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. III der V vom 10. Mai 2023, in Kraft seit 15. Ju­li 2023 (AS 2023 255).

124 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

3. Abschnitt: Sicherungsvorkehren

Art. 28 Zeichengebung  

(Art. 39 SVG)

1 Der Fahr­zeug­füh­rer hat al­le Rich­tungs­än­de­run­gen an­zu­kün­di­gen, auch das Ab­bie­gen nach rechts. Selbst der Rad­fah­rer, der zum Über­ho­len ei­nes an­dern aus­schwenkt, hat dies an­zu­zei­gen.

2 Die Zei­chen­ge­bung ist nach der Rich­tungs­än­de­rung un­ver­züg­lich ein­zu­stel­len. Rad­fah­rer kön­nen die Zei­chen­ge­bung be­reits wäh­rend der Rich­tungs­än­de­rung ein­stel­len.125

3 Hat ein Fahr­zeug kei­ne Rich­tungs­an­zei­ger oder sind sie nicht wirk­sam, so zeigt der Füh­rer oder ein Mit­fah­rer mit dem Arm nach der ein­zu­schla­gen­den Rich­tung. Ist dies nicht mög­lich, so muss er be­son­ders vor­sich­tig ab­schwen­ken.

4 Be­för­dern Mo­tor­kar­ren, Ar­beits­kar­ren, land- und forst­wirt­schaft­li­che Mo­tor­fahr­zeu­ge oder ih­re An­hän­ger sicht­hem­men­de La­dun­gen, so hat der Füh­rer ei­ne Wink­kel­le (An­hang 4 VTS126) zu ver­wen­den, so­fern nicht das Fahr­zeug mit ei­nem be­son­dern An­zei­ge­ge­rät ver­se­hen ist, mit dem der Füh­rer gleich­zei­tig nach hin­ten bli­cken und das Ab­schwen­ken nach links an­zei­gen kann, oder am En­de des Zu­ges kei­ne Rich­tungs­blin­ker vor­han­den und die­je­ni­gen des Zug­fahr­zeu­ges nicht sicht­bar sind.127 Durch Kel­le oder An­zei­ge­ge­rät dür­fen an­de­re Stras­sen­be­nüt­zer nicht ge­fähr­det wer­den.128

125 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Okt. 1997, in Kraft seit 1. Nov. 1997 (AS 1997 2404).

126SR 741.41

127Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

128Fas­sung ge­mä­ss Art. 36 Ziff. I des BRB vom 27. Aug. 1969 über ad­mi­nis­tra­ti­ve Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zum Stras­sen­ver­kehrs­ge­setz, in Kraft seit 1. Okt. 1969 (AS 1969 793).

Art. 29 Warnsignale 129  

(Art. 40 SVG)

1 Der Fahr­zeug­füh­rer hat sich so zu ver­hal­ten, dass akus­ti­sche Warn­si­gna­le oder Licht­si­gna­le mög­lichst nicht not­wen­dig sind. Er darf sol­che Si­gna­le nur ge­ben, wo die Si­cher­heit des Ver­kehrs es er­for­dert; dies gilt auch für Ge­fah­ren­lich­ter (Art. 109 Abs. 6 und 110 Abs. 3 Bst. b VTS130).131

2 Der Fahr­zeug­füh­rer hat akus­ti­sche Warn­si­gna­le zu ge­ben, wenn Kin­der im Be­reich der Stras­se nicht auf den Ver­kehr ach­ten und vor un­über­sicht­li­chen, en­gen Kur­ven aus­ser­orts.

3 Nach Ein­tritt der Dun­kel­heit dür­fen nur Licht­si­gna­le ge­ge­ben wer­den. Akus­ti­sche Warn­si­gna­le sind nur in Not­fäl­len zu­läs­sig.

129Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

130SR 741.41

131 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

Art. 30 Verwendung der Lichter während der Fahrt 132  

(Art. 41 SVG)

1 Vom Be­ginn der Abend­däm­merung bis zur Ta­ges­hel­le, bei schlech­ten Sicht­ver­hält­nis­sen und in Tun­neln sind wäh­rend der Fahrt die Ab­blend­lich­ter zu ver­wen­den. Bei Fahr­zeu­gen oh­ne Ab­blend­licht sind die für die ent­spre­chen­de Fahr­zeu­gart vor­ge­schrie­be­nen Lich­ter zu ver­wen­den.

2 Im Üb­ri­gen sind bei Mo­tor­fahr­zeu­gen die Tag­fahr­lich­ter oder die Ab­blend­lich­ter und bei Mo­tor­fahr­zeu­gen oh­ne sol­che Lich­ter die für die ent­spre­chen­de Fahr­zeu­gart vor­ge­schrie­be­nen Lich­ter zu ver­wen­den. Aus­ge­nom­men sind:

a.
Mo­tor­fahr­zeu­ge, die von ei­ner zu Fuss ge­hen­den Per­son ge­führt wer­den;
b.
Mo­tor­fahr­zeu­ge mit ei­ner Höchst­ge­schwin­dig­keit bis 10 km/h;
c.
Mo­tor­fahr­zeu­ge, die vor dem 1. Ja­nu­ar 1970 erst­mals zum Ver­kehr zu­ge­las­sen wur­den.133

3 Bei Be­darf kön­nen die Fern­lich­ter ver­wen­det wer­den; in Ort­schaf­ten ist je­doch nach Mög­lich­keit dar­auf zu ver­zich­ten. Die Fern­lich­ter sind aus­zu­schal­ten:

a.
recht­zei­tig vor dem Kreu­zen mit an­de­ren Stras­sen­be­nüt­zern oder ei­ner ne­ben der Stras­se ent­ge­gen­kom­men­den Bahn;
b.
beim Hin­ter­ein­an­der­fah­ren oder beim Rück­wärts­fah­ren.

4 Ne­bel­lich­ter und Ne­bel­schluss­lich­ter dür­fen nur ver­wen­det wer­den, wenn die Sicht we­gen Ne­bels, Schnee­trei­bens oder star­ken Re­gens er­heb­lich ein­ge­schränkt ist.

5 Bei län­ge­rem Hal­ten kann auf die Stand­lich­ter um­ge­schal­tet wer­den.

132 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4687).

133Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. April 2022 (AS 2022 13).

Art. 31 Verwendung der Lichter an abgestellten Fahrzeugen 134  

(Art. 41 SVG)

1 An aus­ser­orts ab­ge­stell­ten mehr­spu­ri­gen Fahr­zeu­gen sind die Stand­lich­ter oder die Park­lich­ter auf der Sei­te des Ver­kehrs zu ver­wen­den. Bei Fahr­zeu­gen oh­ne der­ar­ti­ge Lich­ter sind die für die ent­spre­chen­de Fahr­zeu­gart vor­ge­schrie­be­nen Lich­ter zu ver­wen­den.

2 Bei mehr­spu­ri­gen nicht mo­to­ri­sier­ten Fahr­zeu­gen ist ein von vorn und hin­ten sicht­ba­res, nicht blen­den­des gel­bes Licht auf der Sei­te des Ver­kehrs aus­rei­chend.

3 In­ner­orts und an Fahr­zeu­gen mit ei­ner Brei­te bis 1,00 m sind Rück­strah­ler aus­rei­chend.

134Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4687).

Art. 32 Beleuchtung von Anhängern und geschleppten Fahrzeugen sowie Verwendung von Arbeitslichtern und Suchlampen 135  

(Art. 41 SVG)

1 An­hän­ger und ge­schlepp­te Fahr­zeu­ge sind gleich­zei­tig mit dem Zug­fahr­zeug zu be­leuch­ten, aus­ser wenn am Zug­fahr­zeug nur Tag­fahr­lich­ter ver­wen­det wer­den. Bei meh­re­ren An­hän­gern ei­nes Zugs müs­sen rück­wär­ti­ge Lich­ter nur am letz­ten An­hän­ger bren­nen.

2 Ar­beits­lich­ter und Such­lam­pen dür­fen ver­wen­det wer­den, so­weit sie für die ent­spre­chen­de Tä­tig­keit un­er­läss­lich sind.

135Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4687).

Art. 33 Vermeiden von Lärm  

(Art. 42 Abs. 1 SVG)

Fahr­zeug­füh­rer, Mit­fah­ren­de und Hilfs­per­so­nen dür­fen, na­ment­lich in Wohn- und Er­ho­lungs­ge­bie­ten und nachts, kei­nen ver­meid­ba­ren Lärm er­zeu­gen. Un­ter­sagt sind vor al­lem:

a.
an­dau­ern­des, un­sach­ge­mäs­ses Be­nüt­zen des An­las­sers und un­nö­ti­ges Vor­wär­men und Lau­fen­las­sen des Mo­tors still­ste­hen­der Fahr­zeu­ge;
b.
ho­he Dreh­zah­len des Mo­tors im Leer­lauf, beim Fah­ren in nied­ri­gen Gän­gen;
c.
zu schnel­les Be­schleu­ni­gen des Fahr­zeugs, na­ment­lich beim An­fah­ren;
d.
fort­ge­setz­tes un­nö­ti­ges Her­um­fah­ren in Ort­schaf­ten;
e.
zu schnel­les Fah­ren, na­ment­lich mit me­tall­be­reif­ten Fahr­zeu­gen, beim Mit­füh­ren von un­be­fes­tig­ten La­dun­gen und von An­hän­gern, beim Be­fah­ren von Kur­ven und Stei­gun­gen;
f.
un­sorg­fäl­ti­ges Be­la­den und Ent­la­den von Fahr­zeu­gen so­wie Mit­füh­ren von Kan­nen und ähn­li­chen lär­mer­zeu­gen­den La­dun­gen oh­ne Be­fes­ti­gung oder Zwi­schen­la­gen;
g.
Zu­schla­gen von Wagen­tü­ren, Mo­tor­hau­ben, Kof­fer­de­ckeln und dgl.;
h.
Stö­run­gen durch Ra­dio­ap­pa­ra­te und an­de­re Ton­wie­der­ga­be­ge­rä­te, die im Fahr­zeug ein­ge­baut sind oder mit­ge­führt wer­den.
Art. 34 Vermeiden anderer Belästigungen  

(Art. 42 Abs. 1 SVG)

1 Mo­tor­fahr­zeu­ge sind so zu un­ter­hal­ten und zu be­nüt­zen, dass sie kei­nen ver­meid­ba­ren Rauch ent­wi­ckeln.

2 Der Mo­tor ist auch bei kür­ze­ren Hal­ten ab­zu­stel­len, wenn dies das Weg­fah­ren nicht ver­zö­gert.

3 Der Fahr­zeug­füh­rer hat auf stau­bi­gen, schmut­zi­gen oder nas­sen Stras­sen, be­son­ders bei Schnee­schmel­ze, so zu fah­ren, dass Stras­sen­be­nüt­zer und An­woh­ner nicht be­läs­tigt wer­den.

4. Abschnitt: Besondere Strassenverhältnisse

Art. 35 Benützung der Autobahnen und Autostrassen  

(Art. 43 Abs. 3 SVG)

1 Auf Au­to­bah­nen und Au­to­stras­sen sind nur Mo­tor­fahr­zeu­ge zu­ge­las­sen, die ei­ne Ge­schwin­dig­keit von we­nigs­tens 80 km/h er­rei­chen kön­nen und dür­fen. Dies gilt nicht für Fahr­zeu­ge zum Un­ter­halt der Stras­sen so­wie für Aus­nah­me­fahr­zeu­ge und Aus­nah­me­trans­por­te.136

2 Trak­to­ren, Rau­pen­fahr­zeu­ge, Fahr­zeu­ge mit Spikes­rei­fen so­wie Mo­tor­rä­der bis 50 cm3 Hub­raum oder ei­ner Mo­tor­leis­tung von höchs­tens 4,00 kW dür­fen Au­to­bah­nen und Au­to­stras­sen nicht be­nüt­zen.137

3 Pan­nen­fahr­zeu­ge dür­fen nur bis zur nächs­ten Aus­fahrt ge­schleppt wer­den.

4 Ver­suchs­fahr­ten und sport­li­che Ver­an­stal­tun­gen sind auf Au­to­bah­nen und Au­to­stras­sen nicht zu­ge­las­sen.138

136 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2005, in Kraft seit 1. März 2006 (AS 2005 4487).

137 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

138 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Okt. 1997, in Kraft seit 1. Nov. 1997 (AS 1997 2404).

Art. 36 Sonderregeln für Autobahnen und Autostrassen  

(Art. 43 Abs. 3 SVG)

1 Auf Au­to­bah­nen und Au­to­stras­sen ist das Ab­bie­gen nur an den da­für ge­kenn­zeich­ne­ten Stel­len ge­stat­tet. Wen­den und Rück­wärts­fah­ren sind un­ter­sagt.

2 Mit­tel­strei­fen von Au­to­bah­nen dür­fen auch auf den vor­han­de­nen Durch­fahr­ten nicht über­quert wer­den.

3 Der Fahr­zeug­füh­rer darf Pan­nen­strei­fen und si­gna­li­sier­te Ab­stell­plät­ze für Pan­nen­fahr­zeu­ge nur für Nothal­te be­nüt­zen; sonst darf er nur auf si­gna­li­sier­ten Park­plät­zen hal­ten. Die Fahr­zeug­in­sas­sen dür­fen die Fahr­bahn nicht be­tre­ten.139

4 Be­nüt­zer der Au­to­bah­nen und Au­to­stras­sen ha­ben den Vor­tritt vor Fahr­zeu­gen auf den Zu­fahrts­stre­cken. Bei sto­cken­dem Ver­kehr ist Ar­ti­kel 8 Ab­satz 5 an­wend­bar.140

5 Das Rechts­über­ho­len durch Aus­schwen­ken und Wie­der­ein­bie­gen ist un­ter­sagt. Der Fahr­zeug­füh­rer darf je­doch mit der ge­bo­te­nen Vor­sicht in fol­gen­den Fäl­len rechts an an­dern Fahr­zeu­gen vor­bei­fah­ren:

a.
bei Ko­lon­nen­ver­kehr auf dem lin­ken oder mitt­le­ren Fahr­strei­fen;
b.
auf Ein­spur­stre­cken, so­fern für die ein­zel­nen Fahr­strei­fen un­ter­schied­li­che Fahr­zie­le si­gna­li­siert sind;
c.
so­fern der links lie­gen­de Fahr­strei­fen mit ei­ner Si­cher­heits­li­nie (6.01) oder bei Dop­pel­li­ni­en-Mar­kie­rung (6.04) mit ei­ner links­sei­tig an­ge­brach­ten Si­cher­heits­li­nie ab­ge­grenzt ist, bis zum En­de der ent­spre­chen­den Mar­kie­rung, ins­be­son­de­re auf dem Be­schleu­ni­gungs­strei­fen von Ein­fahr­ten;
d.
auf dem Ver­zö­ge­rungs­strei­fen von Aus­fahr­ten.141

6 Auf Au­to­bah­nen mit min­des­tens drei Fahr­strei­fen in der glei­chen Rich­tung darf der äus­sers­te Strei­fen links nur von Mo­tor­fahr­zeu­gen be­nützt wer­den, die ei­ne Ge­schwin­dig­keit von mehr als 100 km/h er­rei­chen dür­fen.142

7 Fah­ren auf Au­to­bah­nen und Au­to­stras­sen mit min­des­tens zwei Fahr­strei­fen in ei­ne Rich­tung die Fahr­zeu­ge mit Schritt­ge­schwin­dig­keit oder be­fin­den sie sich im Still­stand, so müs­sen die­se Fahr­zeu­ge für die Durch­fahrt von Po­li­zei-, Sa­ni­täts-, Feu­er­wehr-, Zoll- und Hilfs­fahr­zeu­gen zwi­schen dem äus­sers­ten lin­ken und dem un­mit­tel­bar rechts da­ne­ben­lie­gen­den Fahr­strei­fen ei­ne freie Gas­se bil­den.143

139Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 1979, in Kraft seit 1. Jan. 1980 (AS 1979 1583).

140 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

141 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

142Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 22. Dez. 1976 (AS 1976 2810). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 2451).

143 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139). Die Be­rich­ti­gung vom 9. Fe­br. 2021 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2021 76).

Art. 37 Einbahnstrassen  

(Art. 57 Abs. 1 SVG)

1 Ein­bahn­stras­sen sind der rech­ten Hälf­te ei­ner für den Ver­kehr in bei­den Rich­tun­gen of­fe­nen Stras­se gleich­ge­stellt.

2 An Ver­kehrs­in­seln und Hin­der­nis­sen so­wie an der fah­ren­den Stras­sen­bahn darf rechts oder links vor­bei­ge­fah­ren wer­den.

3 Auf Ein­bahn­stras­sen darf der Fahr­zeug­füh­rer nicht rück­wärts­fah­ren, aus­ser beim Par­kie­ren, An­kup­peln von An­hän­gern u. dgl.

Art. 38 Steile Strassen und Bergstrassen  

(Art. 45 SVG)

1 Kön­nen auf stei­len Stras­sen und Bergstras­sen gleich­ar­ti­ge Fahr­zeu­ge* nicht kreu­zen, so muss das ab­wärts­fah­ren­de zu­rück­fah­ren, aus­ser das an­de­re be­fin­de sich na­he bei ei­ner Aus­weich­stel­le. Für das Kreu­zen mit un­gleich­ar­ti­gen Fahr­zeu­gen gilt Ar­ti­kel 9 Ab­satz 2 ers­ter Satz.144

2145

3 Auf Berg­post­stras­sen müs­sen die Fahr­zeug­füh­rer bei schwie­ri­gem Kreu­zen und Über­ho­len die Zei­chen und Wei­sun­gen der Füh­rer von Fahr­zeu­gen im Li­ni­en­ver­kehr be­ach­ten.146

*147

144Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

145 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

146Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Nov. 1979, in Kraft seit 1. Jan. 1980 (AS 1979 1583).

147No­te auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, mit Wir­kung seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

Art. 39 Tunnel  

(Art. 57 Abs. 1 SVG)

1 In Tun­neln sind das Rück­wärts­fah­ren und das Wen­den un­ter­sagt.148

2 Fahr­zeu­ge müs­sen stets be­leuch­tet sein.149

3 Fahr­zeug­füh­rer dür­fen in Tun­neln nur in Not­fäl­len hal­ten. Der Mo­tor ist un­ver­züg­lich ab­zu­stel­len.

148Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

149Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4687).

Art. 40 Radwege und Radstreifen  

(Art. 43 Abs. 2 und 46 Abs. 1 SVG)

1 Die Rad­fah­rer ha­ben den Vor­tritt zu ge­wäh­ren, wenn sie aus ei­nem Rad­weg oder Rad­strei­fen auf die an­lie­gen­de Fahr­bahn fah­ren und wenn sie beim Über­ho­len den Rad­strei­fen ver­las­sen.

2 Fuss­gän­ger dür­fen Rad­we­ge be­nüt­zen, wo Trot­toir und Fuss­weg feh­len.150

3 Füh­rer an­de­rer Fahr­zeu­ge dür­fen auf dem mit ei­ner un­ter­bro­che­nen Li­nie ab­ge­grenz­ten Rad­strei­fen (6.09) fah­ren, so­fern sie den Fahr­r­ad­ver­kehr da­durch nicht be­hin­dern.151

4 Aus­ser­halb von Ver­zwei­gun­gen, z.B. bei Ein­fahr­ten zu Lie­gen­schaf­ten, müs­sen Füh­rer an­de­rer Fahr­zeu­ge beim Über­que­ren von Rad­we­gen oder Rad­strei­fen den Rad­fah­rern den Vor­tritt las­sen.152

5 Ver­läuft ein Rad­weg in ei­nem Ab­stand von nicht mehr als 2 m ent­lang ei­ner Fahr­bahn für den Mo­tor­fahr­zeug­ver­kehr, gel­ten bei Ver­zwei­gun­gen für die Rad­fah­rer die glei­chen Vor­tritts­re­geln wie für die Fahr­zeug­füh­rer der an­lie­gen­den Fahr­bahn. Die Mo­tor­fahr­zeug­füh­rer der an­lie­gen­den Fahr­bahn ha­ben beim Ab­bie­gen den Rad­fah­rern den Vor­tritt zu ge­wäh­ren.153

150 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 2451).

151Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

152Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Nov. 1979 (AS 1979 1583). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

153Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

Art. 41 Fusswege, Trottoirs  

(Art. 43 Abs. 1 und 2 SVG)

1 Fahr­rä­der dür­fen auf dem Trot­toir ab­ge­stellt wer­den, so­fern für die Fuss­gän­ger ein min­des­tens 1,50 m brei­ter Raum frei bleibt.154 155

1bis Das Par­kie­ren der an­de­ren Fahr­zeu­ge auf dem Trot­toir ist un­ter­sagt, so­fern es Si­gna­le oder Mar­kie­run­gen nicht aus­drück­lich zu­las­sen. Oh­ne ei­ne sol­che Si­gna­li­sa­ti­on dür­fen sie auf dem Trot­toir nur hal­ten zum Gü­ter­um­schlag oder zum Ein- und Aus­stei­gen­las­sen von Per­so­nen; für Fuss­gän­ger muss stets ein min­des­tens 1,50 m brei­ter Raum frei blei­ben. Die La­de­tä­tig­keit und das Ein- und Aus­stei­gen­las­sen ist oh­ne Ver­zug zu be­en­den.156 157

2 Muss mit ei­nem Fahr­zeug das Trot­toir be­nützt wer­den, so ist der Füh­rer ge­gen­über den Fuss­gän­gern und Be­nüt­zern von fahr­zeu­g­ähn­li­chen Ge­rä­ten zu be­son­de­rer Vor­sicht ver­pflich­tet; er hat ih­nen den Vor­tritt zu las­sen.158

3 Längs­strei­fen für Fuss­gän­ger (6.19) dür­fen von Fahr­zeu­gen nur be­nützt wer­den, wenn der Fuss­gän­ger­ver­kehr nicht be­hin­dert wird.159

4 Sind we­der Rad­weg noch Rad­strei­fen vor­han­den, so dür­fen Kin­der bis 12 Jah­re auf Fuss­we­gen und Trot­toirs Rad fah­ren. Sie müs­sen ih­re Ge­schwin­dig­keit und Fahr­wei­se den Um­stän­den an­pas­sen. Ins­be­son­de­re müs­sen sie auf die Fuss­gän­ger Rück­sicht neh­men und die­sen den Vor­tritt ge­wäh­ren.160

154Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

155Sie­he auch die SchlB am Schluss die­ser V.

156Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

157Sie­he auch die SchlB am Schluss die­ser V.

158 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931).

159Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

160 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

Art. 41a Wohnquartiere und dergleichen 161  

Auf Ne­ben­stras­sen in Wohn­quar­tie­ren oder auf Ne­ben­stras­sen, wo der Fahr­zeug­ver­kehr nur be­schränkt zu­ge­las­sen ist, ha­ben die Fahr­zeug­füh­rer be­son­ders vor­sich­tig und rück­sichts­voll zu fah­ren.

161Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989 (AS 1989 410). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 1103).

Art. 41b Kreisverkehrsplätze 162  

(Art. 57 Abs. 1 SVG)163

1 Vor der Ein­fahrt in einen Kreis­ver­kehrs­platz (Si­gnal 2.41.1 in Ver­bin­dung mit Si­gnal 3.02) muss der Füh­rer die Ge­schwin­dig­keit mäs­si­gen und den im Kreis von links her­an­na­hen­den Fahr­zeu­gen den Vor­tritt las­sen.

2 Bei der Ein­fahrt in den Kreis­ver­kehrs­platz und, so­fern kein Fahr­strei­fen­wech­sel er­folgt, bei der Fahrt im Kreis muss der Füh­rer die Rich­tung nicht an­zei­gen. Das Ver­las­sen des Krei­ses muss an­ge­zeigt wer­den.

3 Auf Kreis­ver­kehrs­plät­zen kön­nen Rad­fah­rer vom Ge­bot des Rechts­fah­rens ab­wei­chen.164

162Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

163Ein­ge­fügt durch An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

164 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

5. Abschnitt: Besondere Fahrzeugarten

Art. 42 Motorräder, Motorfahrräder und Fahrräder; Allgemeines  

(Art. 19 Abs. 1, 46 Abs. 4, 47 Abs. 2 SVG)165

1 Mo­tor­rad­fah­rer und Rad­fah­rer müs­sen den für sie be­stimm­ten Platz ein­neh­men. Kin­der dür­fen ein Fahr­rad nur be­nüt­zen, wenn sie die Pe­da­le tre­ten kön­nen.166

2 Mo­tor­rad­fah­rer und Rad­fah­rer dür­fen kei­ne Ge­gen­stän­de mit­füh­ren, wel­che die Zei­chen­ge­bung ver­un­mög­li­chen oder an­de­re Stras­sen­be­nüt­zer ge­fähr­den. Mit­ge­führ­te Ge­gen­stän­de dür­fen höchs­tens 1 m breit sein.

3 Rad­fah­rer dür­fen rechts ne­ben ei­ner Mo­tor­fahr­zeug­ko­lon­ne vor­bei­fah­ren, wenn ge­nü­gend frei­er Raum vor­han­den ist; das sla­lo­mar­ti­ge Vor­fah­ren ist un­ter­sagt. Sie dür­fen die Wei­ter­fahrt der Ko­lon­ne nicht be­hin­dern und sich na­ment­lich nicht vor hal­ten­de Wa­gen stel­len.167

4 Die Füh­rer von Mo­tor­fahr­rä­dern so­wie die Füh­rer von Elek­tro-Rik­schas mit ei­ner Brei­te bis 1,00 m ha­ben die Vor­schrif­ten für Rad­fah­rer zu be­ach­ten. Zu­sätz­lich ha­ben sie die all­ge­mei­nen und si­gna­li­sier­ten Höchst­ge­schwin­dig­kei­ten ein­zu­hal­ten.168

165 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1315).

166 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 15. Jan. 2017 (AS 2016 5129).

167Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 1976, in Kraft seit 1. Jan. 1977 (AS 1976 2810).

168Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. April 2022 (AS 2022 13).

Art. 43 Motorräder, Motorfahrräder und Fahrräder; Hintereinanderfahren 169  

(Art. 46 Abs. 2 und 47 Abs. 1 SVG)

1 Die Füh­rer von Fahr­rä­dern und Mo­tor­fahr­rä­dern dür­fen nicht ne­ben an­dern Fahr-rä­dern oder Mo­tor­fahr­rä­dern fah­ren. So­fern der üb­ri­ge Ver­kehr nicht be­hin­dert wird, ist das Ne­ben­ein­an­der­fah­ren zu zweit je­doch ge­stat­tet:

a.
in ge­schlos­se­nem Ver­band von mehr als zehn Fahr­rä­dern oder Mo­tor­fahr-rä­dern;
b.
bei dich­tem Fahr­rad- oder Mo­tor­fahr­r­ad­ver­kehr;
c.
auf Rad­we­gen und auf si­gna­li­sier­ten Rad-Wan­der­we­gen auf Ne­ben­stras­sen;
d.170
in Be­geg­nungs­zo­nen.171

2 Die Füh­rer von Mo­tor­rä­dern dür­fen we­der ne­ben­ein­an­der noch ne­ben Fahr­rä­dern oder Mo­tor­fahr­rä­dern fah­ren. Rad­fah­rer und Mo­tor­fahr­rad­fah­rer dür­fen nicht ne­ben Mo­tor­rä­dern fah­ren.

169Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 1976, in Kraft seit 1. Jan. 1977 (AS 1976 2810).

170 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2005, in Kraft seit 1. März 2006 (AS 2005 4487).

171 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Okt. 1997, in Kraft seit 1. Nov. 1997 (AS 1997 2404).

Art. 43a Rollstühle und Elektro-Stehroller 172  

(Art. 43 Abs. 2 SVG)173

1 Nicht mo­to­ri­sier­te Roll­stüh­le dür­fen von je­der­mann, mo­to­ri­sier­te Roll­stüh­le und Elek­tro-Stehrol­ler nur von geh­be­hin­der­ten Per­so­nen auf den für die Fuss­gänger be­stimm­ten Ver­kehrs­flächen ver­wen­det wer­den. Da­bei gel­ten die für Fuss­gänger an­wend­ba­ren Be­stim­mun­gen sinn­ge­mäss. Ge­schwin­dig­keit und Fahr­wei­se sind den Ums­tänden an­zu­pas­sen.174

2 Roll­stüh­le dür­fen auf den für den Fahr­ver­kehr be­stimm­ten Ver­kehrs­flä­chen ver­wen­det wer­den. Da­bei gel­ten die für Rad­fah­rer an­wend­ba­ren Be­stim­mun­gen sinn­ge­mä­ss. Wenn die Fahr­bahn oder ein Rad­weg be­nützt wird, müs­sen die Roll­stüh­le nachts und bei schlech­ten Sicht­ver­hält­nis­sen mit ei­nem nach vorn weiss und nach hin­ten rot leuch­ten­den, gut er­kenn­ba­ren Licht ver­se­hen sein.

172 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2005, in Kraft seit 1. März 2006 (AS 2005 4487).

173 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1315).

174 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1315).

Art. 44175  

175 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

Art. 45 Strassenbahnen  

(Art. 48 SVG)

1 Die Füh­rer von Stras­sen­bah­nen ha­ben be­son­ders vor­sich­tig zu fah­ren bei Tram­schlei­fen und beim Wech­seln der Fahr­bahn­sei­te, beim Kreu­zen auf schma­len Stras­sen und beim Fah­ren ge­gen die Rich­tung des üb­ri­gen Ver­kehrs. Vor dem Über­ho­len müs­sen sie sich ver­ge­wis­sern, dass ge­nü­gend Raum vor­han­den ist.

2 Die Stras­sen­bahn hat den Fahr­zeu­gen der Feu­er­wehr, Sa­ni­tät, Po­li­zei und des Zolls, die sich durch die be­son­de­ren Warn­si­gna­le an­kün­di­gen, den Vor­tritt zu las­sen. Fährt sie auf der Ne­ben­stras­se, so hat sie den Fahr­zeu­gen auf der Haupt­stras­se den Vor­tritt zu ge­wäh­ren.176

3 Wo die Si­cher­heit des Ver­kehrs es er­for­dert, sind die üb­ri­gen Stras­sen­be­nüt­zer durch op­ti­sche oder akus­ti­sche Si­gna­le zu war­nen, na­ment­lich vor dem An­fah­ren.

176 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. 33 der Zoll­ver­ord­nung vom 1. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1469).

2. Teil: Regeln für den übrigen Verkehr

1. Abschnitt: Fussgänger

Art. 46 Strassenbenützung  

(Art. 49 Abs. 1 SVG)

1 Auf der Fahr­bahn ge­hen die Fuss­gän­ger rechts statt links, wenn sie nur dort die Mög­lich­keit zum Aus­wei­chen ha­ben oder wenn sie ein Fahr­zeug, aus­ge­nom­men einen Kin­der­wa­gen, mit­füh­ren. Sie ver­mei­den ein häu­fi­ges Wech­seln der Stras­sen­sei­te.

2 Die Fuss­gän­ger ver­mei­den es, un­nö­tig auf der Fahr­bahn zu ver­wei­len, na­ment­lich an un­über­sicht­li­chen und en­gen Stel­len, an Stras­sen­ver­zwei­gun­gen so­wie bei Nacht und schlech­ter Wit­te­rung.

2bis Für Tä­tig­kei­ten, na­ment­lich Spie­le, die auf ei­ner be­grenz­ten Flä­che statt­fin­den, darf die für die Fuss­gän­ger be­stimm­te Ver­kehrs­flä­che und auf ver­kehrs­ar­men Ne­ben­stras­sen (z. B. in Wohn­quar­tie­ren) der ge­sam­te Be­reich der Fahr­bahn be­nützt wer­den, so­fern die üb­ri­gen Ver­kehrs­teil­neh­mer da­durch we­der be­hin­dert noch ge­fähr­det wer­den.177

3 Fuss­gän­ger dür­fen bei Hal­te­stel­len von Stras­sen­bah­nen oh­ne In­sel das Trot­toir erst ver­las­sen, wenn die Stras­sen­bahn still­steht.

177 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931).

Art. 47 Überschreiten der Fahrbahn  

(Art. 49 Abs. 2 SVG)

1 Die Fuss­gän­ger müs­sen, be­son­ders vor und hin­ter hal­ten­den Wa­gen, be­hut­sam auf die Fahr­bahn tre­ten; sie ha­ben die Stras­se un­ge­säumt zu über­schrei­ten. Sie müs­sen Fuss­gän­ger­strei­fen, Über- oder Un­ter­füh­run­gen be­nüt­zen, wenn die­se we­ni­ger als 50 m ent­fernt sind.

2 Auf Fuss­gän­ger­strei­fen oh­ne Ver­kehrs­re­ge­lung ha­ben die Fuss­gän­ger den Vor­tritt, aus­ser ge­gen­über der Stras­sen­bahn. Sie dür­fen je­doch vom Vor­tritts­recht nicht Ge­brauch ma­chen, wenn das Fahr­zeug be­reits so na­he ist, dass es nicht mehr recht­zei­tig an­hal­ten könn­te.178

3 Bei Fuss­gän­ger­strei­fen oh­ne Ver­kehrs­re­ge­lung, die durch ei­ne Ver­kehrs­in­sel un­ter­teilt sind, gilt je­der Teil des Über­gan­ges als selb­stän­di­ger Strei­fen.179

4180

5 Aus­ser­halb von Fuss­gän­ger­strei­fen ha­ben die Fuss­gän­ger den Fahr­zeu­gen den Vor­tritt zu las­sen.

6181

178Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. Ju­ni 1994 (AS 1994 816).

179Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. Ju­ni 1994 (AS 1994 816).

180 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

181Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 48 Besondere Fälle  

(Art. 49 SVG)

1 Die Füh­rer von Hand­wa­gen mit höchs­tens 1 m Brei­te, von Kin­der­wa­gen, ge­scho­be­nen Roll­stüh­len und ge­scho­be­nen Fahr­rä­dern ha­ben we­nigs­tens die Vor­schrif­ten und Si­gna­le für Fuss­gän­ger zu be­ach­ten. Auf der Fahr­bahn müs­sen sie je­doch stets hin­ter­ein­an­der­ge­hen.

1bis Ski und Schlit­ten dür­fen als Ver­kehrs­mit­tel be­nützt wer­den, wo dies orts­üb­lich ist.182

2183

3 Per­so­nen, die auf der Fahr­bahn oder in de­ren Be­reich ar­bei­ten, müs­sen nö­ti­gen­falls Si­gna­le auf­stel­len; bei Pla­nungs-, Bau- oder Un­ter­halts­ar­bei­ten müs­sen sie fluo­res­zie­ren­de und rück­strah­len­de Klei­dung tra­gen, durch die sie so­wohl bei Tag als auch bei Nacht gut sicht­bar sind.184

4185

182 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931).

183 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

184 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

185 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2005, mit Wir­kung seit 1. März 2006 (AS 2005 4487).

Art. 49186  

186 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

1a. Abschnitt: Benützer von fahrzeugähnlichen Geräten 187

187 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931).

Art. 50 Strassenbenützung 188  

1 Fahr­zeu­g­ähn­li­che Ge­rä­te dür­fen als Ver­kehrs­mit­tel ver­wen­det wer­den auf:

a.
den für die Fuss­gän­ger be­stimm­ten Ver­kehrs­flä­chen wie Trot­toirs, Fuss­we­ge, Längs­strei­fen für Fuss­gän­ger, Fuss­gän­ger­zo­nen;
b.
Rad­we­gen;
c.
der Fahr­bahn von Tem­po-30-Zo­nen und Be­geg­nungs­zo­nen;
d.
der Fahr­bahn von Ne­ben­stras­sen, wenn ent­lang der Stras­se Trot­toirs so­wie Fuss- und Rad­we­ge feh­len und das Ver­kehrs­auf­kom­men im Zeit­punkt der Be­nut­zung ge­ring ist.

2 Für Tä­tig­kei­ten, na­ment­lich Spie­le, die auf ei­ner be­grenz­ten Flä­che statt­fin­den, darf die für die Fuss­gän­ger be­stimm­te Ver­kehrs­flä­che und auf ver­kehrs­ar­men Ne­ben­stras­sen (z.B. in Wohn­quar­tie­ren) der ge­sam­te Be­reich der Fahr­bahn be­nützt wer­den, so­fern die üb­ri­gen Ver­kehrs­teil­neh­mer da­durch we­der be­hin­dert noch ge­fähr­det wer­den.

3189

188 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931).

189 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4687).

Art. 50a Verwendung als Verkehrsmittel 190  

1 Für die Be­nüt­zer von fahr­zeu­g­ähn­li­chen Ge­rä­ten gel­ten die für Fuss­gän­ger an­wend­ba­ren Ver­kehrs­re­geln.

2 Die Be­nüt­zer von fahr­zeu­g­ähn­li­chen Ge­rä­ten müs­sen die Ge­schwin­dig­keit und die Fahr­wei­se stets den Um­stän­den und den Be­son­der­hei­ten des Ge­räts an­pas­sen. Ins­be­son­de­re müs­sen sie auf Fuss­gän­ger Rück­sicht neh­men und die­sen den Vor­tritt ge­wäh­ren. Beim Über­que­ren der Fahr­bahn dür­fen sie nur im Schritt­tem­po fah­ren.

3 Sie müs­sen auf der Fahr­bahn rechts fah­ren. Auf Rad­we­gen ha­ben sie die für die Rad­fah­rer vor­ge­schrie­be­ne Fahrtrich­tung ein­zu­hal­ten.

4 Nachts und wenn die Sicht­ver­hält­nis­se es er­for­dern, sind fahr­zeu­g­ähn­li­che Ge­rä­te oder ih­re Be­nüt­zer auf der Fahr­bahn und auf Rad­we­gen mit ei­nem nach vor­ne weiss und nach hin­ten rot leuch­ten­den, gut er­kenn­ba­ren Licht zu ver­se­hen.

190 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931).

2. Abschnitt: Reiter, Tiere

Art. 51 Reiter  

(Art. 50 Abs. 1 und 4 SVG)

1 Auf Stras­sen mit star­kem Ver­kehr dür­fen nur ge­üb­te Rei­ter und nur auf ver­kehrs­ge­wohn­ten Tie­ren rei­ten. Ein Rei­ter darf höchs­tens ein Hand­pferd mit­füh­ren.

2 Das Rei­ten zu zweit ne­ben­ein­an­der ist nur ge­stat­tet in ei­nem ge­schlos­se­nen Ver­band von we­nigs­tens sechs Rei­tern so­wie aus­ser­orts bei Tag auf Stras­sen mit schwa­chem Ver­kehr.

Art. 52 Einzelne Tiere, Herden  

(Art. 50 Abs. 2–4 SVG)

1 Wer ein Tier führt, muss es stän­dig in sei­ner Ge­walt ha­ben. Tie­re dür­fen nur ge­eig­ne­ten Füh­rern an­ver­traut wer­den.

2 Ein ein­zel­nes Tier darf in Berg­ge­gen­den am lin­ken Stras­sen­rand ge­führt wer­den, wenn Füh­rer und Tier dort si­che­rer sind.

3 Still­ste­hen­de Tie­re dür­fen den Ver­kehr nicht be­hin­dern; sind sie un­be­auf­sich­tigt, so müs­sen sie zu­ver­läs­sig an­ge­bun­den wer­den.

4 Die Be­glei­ter von Her­den ha­ben auf Haupt­stras­sen da­für zu sor­gen, dass die lin­ke Stras­sen­sei­te frei bleibt. Bei Bahn­über­gän­gen ist die Her­de nö­ti­gen­falls zu un­ter­tei­len.

Art. 53 Gemeinsame Bestimmungen  

(Art. 50 SVG)

1 Rei­ter­ko­lon­nen und Tier­her­den sind nach Mög­lich­keit zu un­ter­tei­len, um das Über­ho­len zu er­leich­tern.

2 Nachts und wenn die Wit­te­rung es er­for­dert, hat der Rei­ter und der Füh­rer ei­nes Tie­res we­nigs­tens auf der dem Ver­kehr zu­ge­wen­de­ten Sei­te ein von vor­ne und hin­ten sicht­ba­res, nicht blen­den­des gel­bes Licht zu tra­gen. Das Reit­tier ist zu­dem mit rück­strah­len­den Ga­ma­schen zu ver­se­hen. Bei Rei­ter­ko­lon­nen und Tier­grup­pen muss we­nigs­tens links vor­ne und hin­ten ein gel­bes Licht ver­wen­det wer­den.191

191Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

3. Teil: Verhalten bei Unfällen

Art. 54 Sicherung der Unfallstelle  

(Art. 51 Abs. 1 und 4 SVG)

1 Ent­ste­hen durch Un­fäl­le, Fahr­zeug­pan­nen, her­ab­ge­fal­le­ne La­dun­gen, aus­ge­flos­se­nes Öl usw. Ver­kehrs­hin­der­nis­se oder an­de­re Ge­fah­ren, so müs­sen die Be­tei­lig­ten, na­ment­lich auch Mit­fah­ren­de, so­fort Si­cher­heits­mass­nah­men tref­fen.

2 Die Po­li­zei ist so­fort zu be­nach­rich­ti­gen, wenn ei­ne Ge­fahr nicht un­ver­züg­lich be­sei­tigt wer­den kann, na­ment­lich auch, wenn aus­flies­sen­de Flüs­sig­kei­ten of­fe­ne Ge­wäs­ser oder Grund­was­ser ver­un­rei­ni­gen könn­ten. Wird der Bahn­be­trieb be­hin­dert, z.B. wenn Fahr­zeu­ge oder La­dun­gen auf Bahn­an­la­gen fal­len, so ist die Bahn­ver­wal­tung so­fort zu ver­stän­di­gen.

3192

192 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 55 Unfälle mit Personenschaden  

(Art. 51 Abs. 1 und 2 SVG)

1 Bei Un­fäl­len mit Per­so­nen­scha­den ist die Po­li­zei so­fort zu be­nach­rich­ti­gen, wenn je­mand äus­se­re Ver­let­zun­gen auf­weist oder wenn mit in­ne­ren Ver­let­zun­gen zu rech­nen ist.

2 Die Mel­dung an die Po­li­zei ist nicht er­for­der­lich bei klei­nen Schür­fun­gen oder Prel­lun­gen; der Schä­di­ger muss aber dem Ver­letz­ten Na­men und Adres­se an­ge­ben. Die Po­li­zei muss eben­falls nicht bei­ge­zo­gen wer­den, wenn nur der Fahr­zeug­füh­rer, sei­ne An­ge­hö­ri­gen oder Fa­mi­li­en­ge­nos­sen ge­ring­fü­gig ver­letzt wur­den und kei­ne Dritt­per­so­nen am Un­fall be­tei­ligt sind.

3193

193 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

Art. 56 Feststellung des Tatbestandes  

(Art. 51 Abs. 2 und 3 SVG)

1 Die La­ge an der Un­fall­stel­le darf bis zum Ein­tref­fen der Po­li­zei nur ver­än­dert wer­den zum Schutz von Ver­letz­ten oder zur Si­che­rung des Ver­kehrs. Die ur­sprüng­li­che La­ge soll vor­her auf der Stras­se an­ge­zeich­net wer­den.

1bis Die Po­li­zei nimmt den Tat­be­stand auf bei Ver­kehrs­un­fäl­len, die nach Ar­ti­kel 51 SVG zu mel­den sind; in an­dern Fäl­len hat sie den Tat­be­stand auf­zu­neh­men, wenn ein Be­tei­lig­ter es ver­langt. Die straf­recht­li­che Ver­fol­gung bleibt vor­be­hal­ten.194

2 Will ein Ge­schä­dig­ter die Po­li­zei bei­zie­hen, ob­wohl kei­ne Mel­de­pflicht be­steht, so ha­ben die üb­ri­gen Be­tei­lig­ten bei der Fest­stel­lung des Sach­ver­halts mit­zu­wir­ken, bis sie von der Po­li­zei ent­las­sen wer­den.

3 Die Füh­rer von Feu­er­wehr-, Sa­ni­täts-, Po­li­zei- und Zoll­fahr­zeu­gen auf dring­li­cher Fahrt und die Füh­rer von Fahr­zeu­gen öf­fent­li­cher Ver­kehrs­be­trie­be im fahr­plan­mäs­si­gen Ver­kehr dür­fen wei­ter­fah­ren, wenn die Hil­fe an Ver­letz­te und die Fest­stel­lung des Sach­ver­hal­tes ge­währ­leis­tet sind.195

4 Er­fährt ein Fahr­zeug­füh­rer erst nach­träg­lich, dass er an ei­nem Un­fall be­tei­ligt war oder be­tei­ligt sein konn­te, so hat er un­ver­züg­lich zur Un­fall­stel­le zu­rück­zu­keh­ren oder sich beim nächs­ten Po­li­zei­pos­ten zu mel­den.

194 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. März 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 2101).

195 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. 33 der Zoll­ver­ord­nung vom 1. Nov. 2006, in Kraft seit 1. Mai 2007 (AS 2007 1469).

4. Teil: Verwendung der Fahrzeuge

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

I. Betriebssicherheit

Art. 57 Allgemeines  

(Art. 29 SVG)

1 Der Füh­rer hat sich zu ver­ge­wis­sern, dass Fahr­zeug und La­dung in vor­schrifts­ge­mäs­sem Zu­stand sind und das er­for­der­li­che Zu­be­hör, wie das Pan­nen­si­gnal, vor­han­den ist.196

2 Kon­troll­schil­der, Ge­schwin­dig­keits­ta­feln und ähn­li­che Zei­chen müs­sen in gut les­ba­rem Zu­stand, Lich­ter, Rück­strah­ler, Schei­ben und Rück­spie­gel sau­ber ge­hal­ten wer­den. La­dung, Las­ten­trä­ger, Ar­beits­ge­rä­te und der­glei­chen dür­fen we­der die Kon­troll­schil­der noch die Be­leuch­tungs­vor­rich­tun­gen ver­de­cken.197 198

3 Tre­ten un­ter­wegs leich­te­re Män­gel auf, so darf der Füh­rer mit be­son­de­rer Vor­sicht wei­ter­fah­ren; die Re­pa­ra­tur ist oh­ne Ver­zug zu ver­an­las­sen.

4 Mit Mo­tor­fahr­zeu­gen, die sich im Bau, Um­bau oder in Re­pa­ra­tur be­fin­den, dür­fen Über­füh­rungs­fahr­ten aus­ge­führt wer­den, wenn we­nigs­tens Len­kung und Brem­sen be­triebs­si­cher sind, ein Brems­licht vor­han­den ist, bei Nacht oder schlech­ter Wit­te­rung die Be­leuch­tung den Vor­schrif­ten ent­spricht und kein über­mäs­si­ger Lärm ent­steht.199

196 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

197 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2883).

198Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

199Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 10. Dez. 1973, in Kraft seit 1. Jan. 1973 (AS 1973 2155).

Art. 58 Schutzvorkehren  

(Art. 29 SVG)

1 Be­stand­tei­le, Ar­beits­ge­rä­te oder La­de­stücke, die bei Zu­sam­men­stös­sen ge­fähr­lich wer­den könn­ten, na­ment­lich we­gen Spit­zen, Schnei­den oder Kan­ten, müs­sen mit Schutz­vor­rich­tun­gen ver­se­hen wer­den.200

2 Ste­hen La­dun­gen, Ein­zel­tei­le oder An­hän­ger nicht leicht er­kenn­bar seit­lich vor, so sind die äus­sers­ten Stel­len deut­lich zu kenn­zeich­nen, tags mit Wim­peln oder Ta­feln, nachts und wenn die Wit­te­rung es er­for­dert, mit Licht oder Rück­strah­lern, die nach vor­ne weiss und nach hin­ten rot leuch­ten; die Rück­strah­ler dür­fen sich höchs­tens 90 cm über dem Bo­den be­fin­den. Bei Aus­nah­me­trans­por­ten sind über­brei­te La­dun­gen oder An­hän­ger mit recht­e­cki­gen Flag­gen oder Ta­feln von min­des­tens 40 cm Sei­ten­län­ge zu kenn­zeich­nen, die schrä­ge, rund 10 cm brei­te rot-weis­se Strei­fen auf­wei­sen; nachts und wenn die Wit­te­rung es er­for­dert, sind die Zei­chen zu be­leuch­ten oder Mar­kier­lich­ter an­zu­brin­gen.201

2bis Das En­de von La­dun­gen oder Ein­zel­tei­len, die das Fahr­zeug auf der Rück­sei­te um mehr als 1 m über­ra­gen, ist deut­lich zu kenn­zeich­nen.202

3 Be­weg­li­che Tei­le, wie Kran­ar­me oder Ha­ken, sind für die Fahrt zu si­chern; He­be­ga­beln müs­sen hoch­ge­klappt sein oder gut sicht­ba­re Schutz­kas­ten tra­gen.

4203

5 Mo­tor­fahr­zeu­ge, die sicht­hem­men­de La­dun­gen oder An­hän­ger mit­füh­ren, müs­sen links und rechts aus­sen je einen Rück­spie­gel tra­gen, der dem Fah­rer er­laubt, die Fahr­bahn seit­lich ne­ben den La­dun­gen oder An­hän­gern und nach hin­ten min­des­tens 100 m weit zu über­bli­cken.204

6 Ein­klapp­ba­re oder ein­zieh­ba­re Ein­rich­tun­gen zur Ver­rin­ge­rung des Luft­wi­der­stands (Art. 38 Abs. 1 Bst. s VTS205), die hin­ten mehr als 500 mm über die höchst­zu­läs­si­ge Fahr­zeuglän­ge hin­aus­ra­gen, müs­sen auf Stras­sen, auf de­nen die si­gna­li­sier­te Höchst­ge­schwin­dig­keit 50 km/h oder we­ni­ger be­trägt, ein­ge­zo­gen sein.206

200Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

201 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

202 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

203Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989 (AS 1989 410). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

204 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. März 1994 (AS 1994 816). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

205 SR 741.41

206Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. April 2022 (AS 2022 13).

Art. 59 Schutz der Fahrbahn 207  

(Art. 29 SVG)

Die Fahr­zeug­füh­rer ha­ben je­de Be­schmut­zung der Fahr­bahn zu ver­mei­den. Ist ei­ne Fahr­bahn be­schmutzt wor­den, so ist für die War­nung der an­de­ren Stras­sen­be­nüt­zer und ei­ne ra­sche Rei­ni­gung zu sor­gen.

207 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Ia. Abgasemissionen, Abgaswartung des Fahrzeugs208

208Eingefügt durch Ziff. I der V vom 13. Nov. 1985, in Kraft seit 1. Jan. 1986 (AS 1985 1841).

Art. 59a Pflicht zur Abgaswartung 209  

1 Für in der Schweiz zu­ge­las­se­ne Mo­tor­wa­gen gilt ei­ne Pflicht zur Ab­gas­war­tung (Art. 35 VTS). Da­von aus­ge­nom­men sind:

a.
Mo­tor­wa­gen mit ei­nem an­er­kann­ten On-Board-Dia­gno­se­sys­tem (OBD-Sys­tem);
b.
Mo­tor­wa­gen mit Fremd­zün­dungs­mo­tor und ei­ner bau­art­be­ding­ten Höchst­ge­schwin­dig­keit von we­ni­ger als 50 km/h so­wie schwe­re Mo­tor­wa­gen mit Fremd­zün­dungs­mo­tor;
c.
land- und forst­wirt­schaft­li­che Ar­beits­kar­ren;
d.
vor dem 1. Ja­nu­ar 1976 erst­mals zu­ge­las­se­ne Mo­tor­wa­gen;
e.
Fahr­zeu­ge von Hal­tern, die di­plo­ma­ti­sche oder kon­su­la­ri­sche Vor­rech­te ge­nies­sen.

2 Ein OBD-Sys­tem ist an­er­kannt bei fol­gen­den Mo­tor­wa­gen:

a.
leich­ten Mo­tor­wa­gen mit Fremd­zün­dungs­mo­tor, die min­des­tens die Ab­gas­vor­schrif­ten Eu­ro 3 er­fül­len;
b.
leich­ten Mo­tor­wa­gen mit Selbst­zün­dungs­mo­tor, die min­des­tens die Ab­gas­vor­schrif­ten Eu­ro 4 er­fül­len;
c.
schwe­ren Mo­tor­wa­gen, die min­des­tens die Ab­gas­vor­schrif­ten Eu­ro 4 er­fül­len und nach dem 30. Sep­tem­ber 2006 erst­mals zum Ver­kehr zu­ge­las­sen wur­den.

209Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Nov. 1985 (AS 1985 1841). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20127085).

Art. 59b Wartungsfristen 210  

Der Hal­ter muss Fahr­zeu­ge, die der Ab­gas­war­tung un­ter­ste­hen, in­ner­halb der fol­gen­den Fris­ten war­ten las­sen:

a.
leich­te Mo­tor­wa­gen mit Fremd­zün­dungs­mo­tor und ei­ner bau­art­be­ding­ten Höchst­ge­schwin­dig­keit von 50 km/h und mehr:
1.
oh­ne Ka­ta­ly­sa­tor: al­le 12 Mo­na­te,
2.
mit Ka­ta­ly­sa­tor: al­le 24 Mo­na­te;
b.
Mo­tor­wa­gen mit Selbst­zün­dungs­mo­tor und ei­ner bau­art­be­ding­ten Höchst­ge­schwin­dig­keit von mehr als 30 km/h: al­le 24 Mo­na­te;
c.
Mo­tor­wa­gen mit Selbst­zün­dungs­mo­tor und ei­ner bau­art­be­ding­ten Höchst­ge­schwin­dig­keit von 30 km/h und we­ni­ger: al­le 48 Mo­na­te.

210 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20127085).

Art. 59c Pflichten des Führers und des Halters 211  

1 Für Fahr­zeu­ge, die der Ab­gas­war­tung un­ter­ste­hen, muss der Füh­rer das Ab­gas-War­tungs­do­ku­ment mit­füh­ren und den Kon­troll­or­ga­nen auf Ver­lan­gen vor­wei­sen.

2 Für Fahr­zeu­ge mit ei­nem an­er­kann­ten OBD-Sys­tem muss der Hal­ter, wenn die Fehl­funk­ti­ons­an­zei­ge des OBD-Sys­tems einen Feh­ler der ab­gas­re­le­van­ten Aus­rüs­tung an­zeigt, das Fahr­zeug in­nert Mo­nats­frist nach dem erst­ma­li­gen Auf­tre­ten des Feh­lers über­prü­fen und in Stand stel­len las­sen.

211 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 30. Nov. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 20127085).

II. Mitfahrende

Art. 60 Allgemeines 212  

(Art. 30 Abs. 1 SVG)

1213

2 In und auf Mo­tor­fahr­zeu­gen und ih­ren An­hän­gern dür­fen nur so vie­le Per­so­nen mit­ge­führt wer­den, als Plät­ze be­wil­ligt sind. Wäh­rend der Fahrt müs­sen die be­wil­lig­ten Plät­ze be­nützt wer­den; in Ge­sell­schafts­wa­gen ist das kurz­zei­ti­ge Ver­las­sen des Sitz­plat­zes ge­stat­tet.214

3 Auf Rau­pen­fahr­zeu­gen dür­fen aus­ser­halb der be­wil­lig­ten Plät­ze aus­nahms­wei­se Ver­letz­te und wei­te­re Per­so­nen zu Hil­fe­leis­tun­gen trans­por­tiert wer­den, wenn ein an­ge­mes­se­ner Schutz si­cher­ge­stellt ist.215

4 In Räu­men, die sich nicht von in­nen öff­nen las­sen, dür­fen kei­ne Per­so­nen mit­fah­ren; po­li­zei­li­che Trans­por­te sind aus­ge­nom­men.

5 Das Be­stei­gen und Ver­las­sen fah­ren­der Mo­tor­fahr­zeu­ge und Stras­sen­bah­nen ist un­ter­sagt, eben­so das Hin­aus­leh­nen.

6 Füh­rer und Mit­fah­ren­de dür­fen kei­ne Ge­gen­stän­de zum Fahr­zeug hin­aus­hal­ten oder hin­aus­wer­fen, aus­ser bei Um­zü­gen auf ab­ge­sperr­ten Stras­sen.

212Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Dez. 1976, in Kraft seit 1. Jan. 1977 (AS 1976 2810).

213Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. Okt. 1994 (AS 1994 816).

214 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2007, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS2007 2101).

215 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

Art. 61 Mitfahren auf Fahrzeugen zum Sachentransport und auf land- und forstwirtschaftlichen Fahrzeugen 216  

(Art. 30 Abs. 1 SVG)

1 Auf be­wil­lig­ten Steh­plät­zen von Fahr­zeu­gen zum Sachen­trans­port darf nur das zum Auf- und Ab­la­den und zur Über­wa­chung der La­dung er­for­der­li­che Per­so­nal mit­ge­führt wer­den.

2 Auf fol­gen­den Fahr­zeu­gen müs­sen Kin­der bis zum vollen­de­ten 7. Al­ters­jahr von ei­nem mehr als 14 Jah­re al­ten Mit­fah­ren­den be­auf­sich­tigt wer­den oder auf ei­nem si­che­ren Kin­der­sitz mit­fah­ren:

a.
auf land- und forst­wirt­schaft­li­chen Mo­tor­fahr­zeu­gen und An­hän­gern;
b.
auf ge­werb­li­chen Trak­to­ren mit ei­ner Höchst­ge­schwin­dig­keit bis 40 km/h, Mo­tor­kar­ren und Ar­beits­kar­ren so­wie de­ren An­hän­ger, wenn sie für land- und forst­wirt­schaft­li­che Fahr­ten ver­wen­det wer­den.217

3 Auf Fahr­zeu­gen nach Ab­satz 2 dür­fen Per­so­nen im Rah­men von Ar­ti­kel 86 Ab­satz 1 Buch­sta­be c im Nah­ver­kehr auch auf der La­de­brücke oder der La­dung mit­ge­führt wer­den, wenn ein an­ge­mes­se­ner Schutz si­cher­ge­stellt ist und die be­wil­lig­ten Plät­ze nicht aus­rei­chen.218

4 Für Fahr­ten der Feu­er­wehr, des Zi­vil­schut­zes oder der Po­li­zei, für Fahr­ten mit Rau­pen­fahr­zeu­gen, für Fahr­ten im Rah­men von nicht­mi­li­tä­ri­schen Ver­an­stal­tun­gen mit mi­li­tä­ri­schen Fahr­zeu­gen, die nicht un­ter der Ob­hut des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für Ver­tei­di­gung, Be­völ­ke­rungs­schutz und Sport ste­hen, oder für Um­zü­ge und der­glei­chen kann die kan­to­na­le Be­hör­de wei­te­re Per­so­nen­trans­por­te auf Mo­tor­wa­gen zum Sachen­trans­port, land- und forst­wirt­schaft­li­chen Fahr­zeu­gen und de­ren An­hän­gern ge­stat­ten. Sie ver­fügt die nö­ti­gen Si­cher­heits­mass­nah­men.219

5 Mehr als neun Per­so­nen dür­fen auf Mo­tor­wa­gen zum Sachen­trans­port und An­hän­ger­zü­gen nur mit­ge­führt wer­den, wenn dies ge­mä­ss Fahr­zeu­g­aus­weis ge­stat­tet ist; vor­aus­ge­setzt ist ei­ne ge­nü­gen­de Haft­pflicht­ver­si­che­rung.

216 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2005, in Kraft seit 1. März 2006 und für Abs. 1 seit 1. Jan. 2008 (AS 2005 4487).

217 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. April 2010 (AS 20095701).

218 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. April 2010 (AS 20095701).

219 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

Art. 62220  

220 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2005, mit Wir­kung seit 1. März 2006 (AS 2005 4487).

Art. 63 Mitfahren auf Motorrädern und Fahrrädern 221  

(Art. 30 Abs. 1 SVG)

1 Mit­fah­rer auf Mo­tor­rä­dern, mo­tor­rad­ähn­li­chen Leicht-, Klein- und drei­räd­ri­gen Mo­tor­fahr­zeu­gen ha­ben ritt­lings zu sit­zen und müs­sen Tritt­bret­ter oder Fuss­ras­ten be­nut­zen kön­nen. Ein Kind un­ter sie­ben Jah­ren darf nur auf ei­nem durch die Zu­las­sungs­be­hör­de be­wil­lig­ten Kin­der­sitz mit­ge­führt wer­den.

2 Im Sei­ten­wa­gen von Mo­tor­rä­dern dür­fen nur so vie­le Per­so­nen mit­ge­führt wer­den, als Plät­ze be­wil­ligt sind. Auf An­hän­gern von Mo­tor­rä­dern dür­fen kei­ne Per­so­nen be­för­dert wer­den.

3 Fahr­rad­fah­rer über 16 Jah­re dür­fen mit­füh­ren:

a.
auf mehr­plät­zi­gen Fahr­rä­dern so vie­le Per­so­nen, wie zu­sätz­li­che Pe­dal­paa­re vor­han­den sind; Kin­der dür­fen nur mit­ge­führt wer­den, wenn sie die Pe­da­le sit­zend tre­ten kön­nen;
b.
auf ei­nem Nach­lauf­teil ge­mä­ss Ar­ti­kel 210 Ab­satz 5 VTS222 an ein- und zwei­plät­zi­gen Fahr­rä­dern ein Kind, wenn es die Pe­da­le sit­zend tre­ten kann, oder ei­ne be­hin­der­te Per­son im Roll­stuhl;
c.223
auf ei­nem spe­zi­ell ein­ge­rich­te­ten Fahr­rad bzw. ei­ner spe­zi­el­len Fahr­rad-Roll­stuhl-Kom­bi­na­ti­on ei­ne be­hin­der­te Per­son; oder
d.224
in ei­nem Fahr­rad­an­hän­ger an ein- und zwei­plät­zi­gen Fahr­rä­dern oder auf ei­nem spe­zi­ell ein­ge­rich­te­ten Fahr­rad: höchs­tens zwei Kin­der auf ge­schütz­ten Sitz­plät­zen.

4 Fahr­rad­fah­rer über 16 Jah­re dür­fen zu­sätz­lich zu den Mög­lich­kei­ten nach Ab­satz 3 ein Kind auf ei­nem si­che­ren Kin­der­sitz mit­füh­ren. Der Sitz muss na­ment­lich die Bei­ne des Kin­des schüt­zen und darf den Rad­fah­rer nicht be­hin­dern.

5225

6 Auf mehr­spu­ri­gen Fahr­rä­dern kann die kan­to­na­le Be­hör­de mehr Plät­ze be­wil­li­gen als Pe­dal­paa­re vor­han­den sind.

221 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2005, in Kraft seit 1. März 2006 (AS 2005 4487).

222 SR 741.41

223 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. April 2015, in Kraft seit 1. Ju­ni 2015 (AS 2015 1315).

224 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 29. Nov. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4687).

225 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 2. März 2012, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2012 (AS 2012 1821).

III. Masse und Gewichte

Art. 64 Breite 226  

(Art. 9 Abs. 1 und 4, 20, 25 SVG)227

1 Mo­tor­fahr­zeu­ge und An­hän­ger dür­fen 2,55 m, kli­ma­ti­sier­te Fahr­zeu­ge, de­ren fes­te oder ab­nehm­ba­re Auf­bau­ten be­son­ders für die Be­för­de­rung von Gü­tern in tem­pe­ra­tur­ge­führ­tem Zu­stand aus­ge­rüs­tet sind und de­ren Sei­ten­wän­de ein­sch­liess­lich der Wär­me­däm­mung min­des­tens 45 mm dick sind, 2,60 m breit sein.228 Für den seit­li­chen Über­hang der La­dung gilt Ar­ti­kel 73 Ab­satz 2.

2 Ar­beits­fahr­zeu­ge, Tier­trans­port­fahr­zeu­ge, Fahr­zeu­ge mit ei­ner Höchst­ge­schwin­dig­keit bis 30 km/h, land- und forst­wirt­schaft­li­che Fahr­zeu­ge mit ei­ner Höchst­ge­schwin­dig­keit bis 40 km/h und Tier­fuhr­wer­ke dür­fen ei­ne Brei­te von 2,55 m auch auf Stras­sen auf­wei­sen, auf de­nen ei­ne Höchst­brei­te von 2,30 m si­gna­li­siert ist.229

3 Schnee­räum­ge­rä­te dür­fen brei­ter sein als die zu ih­rem Ein­satz ver­wen­de­ten Fahr­zeu­ge, müs­sen je­doch auf­fäl­lig ge­kenn­zeich­net sein.

226Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

227Ein­ge­fügt durch An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge (AS 1995 4425). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

228 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Mai 1998, in Kraft seit 15. Mai 1998 (AS 1998 1465).

229 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. 1 der V vom 2. Sept. 1998, in Kraft seit 1. Okt. 1998 (AS 1998 2352).

Art. 65 Länge 230  

(Art. 9 Abs. 1 SVG)231

1 Die Län­ge der Fahr­zeu­ge darf oh­ne La­dung höchs­tens be­tra­gen für:

Me­ter

a.
Mo­tor­wa­gen, aus­ge­nom­men Ge­sell­schafts­wa­gen

12,00

b.
An­hän­ger, aus­ge­nom­men Sat­te­l­an­hän­ger

12,00

c.
Ge­sell­schafts­wa­gen mit zwei Ach­sen

13,50

d.
Ge­sell­schafts­wa­gen mit mehr als zwei Ach­sen

15,00

e.
Sat­tel­mo­tor­fahr­zeu­ge

16,50

f.
An­hän­ger­zü­ge

18,75

g.
Ge­lenk­bus­se

18,75.232

2 Die Län­ge der Ge­lenk­bus­se und der an­de­ren Ge­sell­schafts­wa­gen darf ein­sch­liess­lich der Län­ge von ab­nehm­ba­ren Zu­be­hör­tei­len wie Ski­bo­xen die Höchst­län­ge nach Ab­satz 1 nicht über­schrei­ten.233

3 Bei Fahr­zeu­gen, die für den Trans­port von mehr­spu­ri­gen Mo­tor­fahr­zeu­gen be­son­ders ein­ge­rich­tet sind, dür­fen Stütz­vor­rich­tun­gen zur Si­che­rung der be­för­der­ten Fahr­zeu­ge die zu­läs­si­ge Län­ge im Rah­men des zu­läs­si­gen Über­han­ges (Art. 73 Abs. 3) um höchs­tens 1,10 m nach hin­ten und um höchs­tens 0,50 m nach vor­ne über­schrei­ten.

4 Bei Sat­tel­mo­tor­fahr­zeu­gen, die im un­be­glei­te­ten kom­bi­nier­ten Ver­kehr 45-Fuss-Con­tai­ner und ver­gleich­ba­re Trans­port­be­häl­ter von 45 Fuss Län­ge be­för­dern, darf, auch im lee­ren Zu­stand, die zu­läs­si­ge Län­ge nach Ab­satz 1 Buch­sta­be e um höchs­tens 0,15 m über­schrit­ten wer­den.234

5 Bei schwe­ren Mo­tor­wa­gen mit ver­län­ger­ten ae­ro­dy­na­mi­schen Füh­rer­ka­bi­nen oder mit Was­ser­stoff­be­häl­tern oder Bat­te­ri­en für den An­trieb (Art. 94 Abs. 1ter VTS235) dür­fen die Län­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und e über­schrit­ten wer­den, so­fern kein grös­se­res La­de­ver­mö­gen ent­steht und die Kreis­fahr­be­din­gun­gen nach Ar­ti­kel 65a ein­ge­hal­ten wer­den.236

6 Bei An­hän­ger­zü­gen mit ver­län­ger­ten ae­ro­dy­na­mi­schen Füh­rer­ka­bi­nen oder mit Was­ser­stoff­be­häl­tern oder Bat­te­ri­en für den An­trieb darf die Län­ge nach Ab­satz 1 Buch­sta­be f und nach Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1 SVG über­schrit­ten wer­den, so­fern kein grös­se­res La­de­ver­mö­gen ent­steht und die Kreis­fahr­be­din­gun­gen nach Ar­ti­kel 65a ein­ge­hal­ten wer­den.237

230Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

231 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

232 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Okt. 2002, in Kraft seit 1. Dez. 2002 (AS 2002 3565).

233 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Okt. 2002, in Kraft seit 1. Dez. 2002 (AS 2002 3565).

234 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. April 2017, in Kraft seit 7. Mai 2017 (AS 2017 2649).

235 SR 741.41

236Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. April 2022 (AS 2022 13).

237Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft vom 1. April 2022 bis zum 31. Dez. 2030 (AS 2022 13).

Art. 65a Kreisfahrt 238  

Mo­tor­fahr­zeu­ge und Fahr­zeug­kom­bi­na­tio­nen im Fahr­zu­stand müs­sen sich in ei­ner Kreis­ring­flä­che mit ei­nem äus­se­ren Durch­mes­ser von 25 m und ei­nem in­ne­ren Durch­mes­ser von 10,60 m be­we­gen kön­nen, oh­ne dass die Pro­jek­ti­on ei­nes Fahr­zeug­teils (aus­ge­nom­men Rück­spie­gel und vor­de­re Rich­tungs­blin­ker) auf der Fahr­bahn aus­ser­halb der Kreis­ring­flä­che zu lie­gen kommt. Von die­ser Re­ge­lung aus­ge­nom­men sind land- und forst­wirt­schaft­li­che Mo­tor­fahr­zeu­ge und land- und forst­wirt­schaft­li­che Fahr­zeug­kom­bi­na­tio­nen.239

238Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

239 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2883).

Art. 66 Höhe  

(Art. 9 Abs. 1 und 4 SVG)240

Die Hö­he der Fahr­zeu­ge darf mit der La­dung höchs­tens 4 m be­tra­gen. …241

240 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

241Letz­ter Satz auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 7. März 1994, mit Wir­kung seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

Art. 67 Gewichte 242  

(Art. 9 Abs. 1, 2 und 4 SVG)243

1 Das Be­triebs­ge­wicht von Fahr­zeu­gen und Fahr­zeug­kom­bi­na­tio­nen darf höchs­tens be­tra­gen:244

a.245
40,00 t bei Mo­tor­fahr­zeu­gen mit mehr als vier Ach­sen, An­hän­ger­zü­gen und Sat­tel­mo­tor­fahr­zeu­gen bzw. 44,00 t bei die­sen Fahr­zeu­gen im un­be­glei­te­ten kom­bi­nier­ten Ver­kehr;
b.246
32,00 t bei Mo­tor­fahr­zeu­gen mit vier Ach­sen;
c.
28,00 t bei drei­ach­si­gen Ge­lenk­bus­sen;
d.
25,00 t bei drei­ach­si­gen Mo­tor­fahr­zeu­gen im Nor­mal­fall, 26,00 t bei drei­ach­si­gen Mo­tor­fahr­zeu­gen, wenn die An­trieb­sach­se mit Dop­pel­be­rei­fung und Luft­fe­de­rung oder mit ei­ner als gleich­wer­tig an­er­kann­ten Fe­de­rung aus­ge­rüs­tet ist oder wenn bei­de hin­te­ren An­trieb­sach­sen mit Dop­pel­be­rei­fung aus­ge­rüs­tet sind und die ma­xi­ma­le Achs­last von 9,50 t je Ach­se nicht über­schrit­ten wird;
dbis.247
19,50 t bei zwei­ach­si­gen Ge­sell­schafts­wa­gen;
e.
18,00 t bei zwei­ach­si­gen Mo­tor­fahr­zeu­gen;
f.248
32,00 t bei An­hän­gern mit mehr als drei Ach­sen, aus­ge­nom­men Sat­te­l­an­hän­ger, Zen­tralachs­an­hän­ger und Starr­deich­se­l­an­hän­ger;
g.249
24,00 t bei An­hän­gern mit drei Ach­sen, aus­ge­nom­men Sat­te­l­an­hän­ger, Zen­tralachs­an­hän­ger und Starr­deich­se­l­an­hän­ger;
h.250
18,00 t bei An­hän­gern mit zwei Ach­sen, aus­ge­nom­men Sat­te­l­an­hän­ger, Zen­tralachs­an­hän­ger und Starr­deich­se­l­an­hän­ger.

1bis Als un­be­glei­te­ter kom­bi­nier­ter Ver­kehr gilt die Be­för­de­rung von La­de­be­häl­tern (Con­tai­ner, Wech­se­lauf­bau) oder die Über­füh­rung ei­nes Sat­te­l­an­hän­gers von oder zu ei­ner be­lie­bi­gen schwei­ze­ri­schen Um­la­de­sta­ti­on der Bahn bzw. von oder zu ei­nem schwei­ze­ri­schen Ha­fen, oh­ne dass das La­de­gut beim Über­gang vom einen zum an­de­ren Ver­kehrs­trä­ger das Trans­port­ge­fäss wech­selt. Das UVEK kann fest­le­gen, wel­che in Grenz­nä­he lie­gen­den aus­län­di­schen Um­la­de­sta­tio­nen den schwei­ze­ri­schen gleich­ge­stellt sind. Der Fahr­zeug­füh­rer muss im un­be­glei­te­ten kom­bi­nier­ten Ver­kehr ein ge­eig­ne­tes Nach­weis­do­ku­ment (z. B. Fracht­brief der Bahn) mit­füh­ren.251

1ter Das Be­triebs­ge­wicht von Fahr­zeu­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben b–d und e mit al­ter­na­ti­vem An­trieb (Art. 9a Abs. 1 VTS252) darf um das für die al­ter­na­ti­ve An­triebs­tech­nik er­for­der­li­che Mehr­ge­wicht, höchs­tens je­doch 1 t und bei Fahr­zeu­gen mit emis­si­ons­frei­em An­trieb (Art. 9a Abs. 2 VTS) höchs­tens 2 t, hö­her sein.253

1qua­ter Das Be­triebs­ge­wicht von Fahr­zeu­gen nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a mit al­ter­na­ti­vem An­trieb (Art. 9a Abs. 1 VTS) darf um das für die al­ter­na­ti­ve An­triebs­tech­nik er­for­der­li­che Mehr­ge­wicht, höchs­tens je­doch 1 t und bei Fahr­zeu­gen mit emis­si­ons­frei­em An­trieb (Art. 9a Abs. 2 VTS) höchs­tens 2 t, hö­her sein als die in Ab­satz 1 und in Ar­ti­kel 9 Ab­satz 1 SVG ge­nann­ten Wer­te.254

2 Die Achs­las­ten dür­fen höchs­tens be­tra­gen für:

Ton­nen

a.
Ein­zelach­sen

10,00

b.255
an­ge­trie­be­ne Ein­zelach­sen bei:

1.
land- und forst­wirt­schaft­li­chen Ern­te­ma­schi­nen mit Breitrei­fen (Art. 60 Abs. 6 VTS256)

14,00

2.
Ar­beits­kar­ren mit Breitrei­fen (Art. 60 Abs. 6 VTS)

14,00

3.
den üb­ri­gen Mo­tor­wa­gen

11,50

4.257
An­hän­gern, die für den Ein­satz im Ge­län­de ge­baut sind

11,50

c.
Dop­pelach­sen mit ei­nem Achs­ab­stand von we­ni­ger als 1,00 m

1.
von Mo­tor­fahr­zeu­gen

11,50

2.
von An­hän­gern

11,00

d.
Dop­pelach­sen mit ei­nem Achs­ab­stand von 1,00 m bis we­ni­ger als 1,30 m


16,00

e.
Dop­pelach­sen mit ei­nem Achs­ab­stand von 1,30 m bis we­ni­ger als 1,80 m


18,00

f.
Dop­pelach­sen mit ei­nem Achs­ab­stand von 1,30 m bis we­ni­ger als 1,80 m, wenn die An­trieb­sach­se mit Dop­pel­be­rei­fung und Luft­fe­de­rung oder ei­ner als gleich­wer­tig an­er­kann­ten Fe­de­rung nach Ar­ti­kel 57 VTS aus­ge­rüs­tet ist oder wenn je­de An­trieb­sach­se mit Dop­pel­be­rei­fung aus­ge­rüs­tet ist und da­bei die höchst­zu­läs­si­ge Achs­last von 9,50 t je Ach­se nicht über­schrit­ten wird






19,00

g.
Dop­pelach­sen von An­hän­gern mit ei­nem Achs­ab­stand von 1,80 m oder mehr


20,00

h.
Drei­fachach­sen mit Achs­ab­stän­den von nicht mehr als 1,30 m

21,00

i.
Drei­fachach­sen mit Achs­ab­stän­den von mehr als 1,30 m und nicht mehr als 1,40 m


24,00

k.258
Drei­fachach­sen mit ei­nem Achs­ab­stand von mehr als 1,40 m

27,00

3 Sind im Fahr­zeu­g­aus­weis tiefe­re als die in den Ab­sät­zen 1, 2, 6 und 7 ge­nann­ten Höchst­wer­te ein­ge­tra­gen, so dür­fen die­se nicht über­schrit­ten wer­den.

4 Das Ge­wicht auf den An­trieb­sach­sen muss min­des­tens be­tra­gen (mi­ni­ma­les Ad­hä­si­ons­ge­wicht):

a.
22 Pro­zent des Be­triebs­ge­wichts für Fahr­zeug­kom­bi­na­tio­nen mit ei­ner bau­art­be­ding­ten Höchst­ge­schwin­dig­keit über 25 km/h bis 40 km/h;
b.
25 Pro­zent des Be­triebs­ge­wichts für Fahr­zeu­ge und Fahr­zeug­kom­bi­na­tio­nen mit ei­ner bau­art­be­ding­ten Höchst­ge­schwin­dig­keit über 40 km/h.259

5 Das Be­triebs­ge­wicht der An­hän­ger darf die im Fahr­zeu­g­aus­weis des Zug­fahr­zeu­ges ein­ge­tra­ge­ne An­hän­ge­last nicht über­stei­gen.

6 und 7260

8 Die nach den Ab­sät­zen 2 und 3 zu­läs­si­gen Achs­las­ten dür­fen um höchs­tens 2 Pro­zent über­schrit­ten wer­den, wenn das Be­triebs­ge­wicht der Fahr­zeu­ge und der Fahr­zeug­kom­bi­na­tio­nen nach den Ab­sät­zen 1 und 3 ein­ge­hal­ten ist.261

9 Das ASTRA kann Wei­sun­gen er­las­sen über die höchst­zu­läs­si­gen Achs­be­las­tun­gen und das mi­ni­ma­le Ad­hä­si­ons­ge­wicht bei Aus­nah­me­fahr­zeu­gen und Aus­nah­me­trans­por­ten.262

242Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

243 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

244 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2882).

245 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

246 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

247 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. April 2017, in Kraft seit 7. Mai 2017 (AS 2017 2649).

248 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

249 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

250 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

251 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

252 SR 741.41

253 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 5. April 2017 (AS 2017 2649). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. April 2022 (AS 2022 13).

254Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft vom 1. April 2022 bis zum 31. Dez. 2030 (AS 2022 13).

255 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 15. Jan. 2017 (AS 2016 5129).

256 SR 741.41

257 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

258 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

259 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

260 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

261 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

262 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

IV. Mitführen von Anhängern, Schleppen

(Art. 30 Abs. 3 SVG)

Art. 68 Anhänger 263264  

1 An Mo­tor­fahr­zeu­gen und Fahr­rä­dern darf nur ein An­hän­ger mit­ge­führt wer­den.265

2 Es gel­ten fol­gen­de Aus­nah­men:

a.
Ge­werb­li­che Mo­tor­kar­ren dür­fen zwei, mit kan­to­na­ler Be­wil­li­gung drei An­hän­ger zie­hen.
b.
Ge­werb­li­che Trak­to­ren dür­fen zwei ge­werb­li­che oder zwei land- und forst­wirt­schaft­li­che An­hän­ger zie­hen.
c.
Im Nah­ver­kehr kann die kan­to­na­le Be­hör­de, für Bun­des­fahr­zeu­ge der Bund, zwei ge­werb­li­che An­hän­ger be­wil­li­gen.266

3 An land- und forst­wirt­schaft­li­chen Trak­to­ren und Mo­tor­kar­ren sind zwei land- und forst­wirt­schaft­li­che An­hän­ger ge­stat­tet, eben­so an land- und forst­wirt­schaft­li­chen Mo­tor­ein­ach­sern, wenn die Ach­se des ers­ten An­hän­gers vom Mo­tor an­ge­trie­ben wird. Auf land- und forst­wirt­schaft­li­chen Fahr­ten kann an land- und forst­wirt­schaft­li­chen An­hän­ger­zü­gen zu­sätz­lich ein un­be­la­de­ner An­hän­ger oder ein leich­ter Ar­beits­an­hän­ger mit­ge­führt wer­den.267

4 An­hän­ger zum Per­so­nen­trans­port dür­fen nur im re­gio­na­len fahr­plan­mäs­si­gen Ver­kehr kon­zes­sio­nier­ter Trans­port­un­ter­neh­mun­gen ver­wen­det wer­den. An Ge­sell­schafts­wa­gen ist nur ein Ge­päck­an­hän­ger bis 3,50 t Ge­samt­ge­wicht zu­läs­sig.268

5269

6 Im Ernst­fall und bei Ernst­fall­übun­gen dür­fen an Mo­tor­wa­gen zwei Feu­er­wehr- oder Zi­vil­schutz­an­hän­ger oder zwei für Hand- oder Pfer­de­zug ein­ge­rich­te­te Feu­er­wehr­ge­rä­te mit­ge­führt wer­den.270

7 An­hän­ger an Fahr­rä­dern dür­fen mit der La­dung höchs­tens 1,00 m breit sein. Nach hin­ten ist ein Über­hang der La­dung von höchs­tens 50 cm ge­stat­tet. Das Be­triebs­ge­wicht darf höchs­tens 80 kg be­tra­gen.271

263Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

264 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

265 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

266 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

267 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

268 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. 1 der V vom 2. Sept. 1998, in Kraft seit 1. Okt. 1998 (AS 1998 2352).

269Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, mit Wir­kung seit 1. April 2022 (AS 2022 13).

270Ein­ge­fügt durch An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

271 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 69272  

272 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 70 Sicherheitsvorkehren bei Anhängern  

1 Vor dem Weg­fah­ren hat der Füh­rer zu prü­fen, ob der An­hän­ger oder Sat­te­l­an­hän­ger zu­ver­läs­sig an­ge­kup­pelt ist, Brem­sen und Be­leuch­tung ein­wand­frei wir­ken und bei Vor­wärts­fahrt auch in Kur­ven ein An­stos­sen am Zug­fahr­zeug aus­ge­schlos­sen ist.273

2 Der Fahr­zeug­füh­rer und sei­ne Hilfs­per­so­nen ha­ben nö­ti­gen­falls Si­cher­heits­mass­nah­men zu tref­fen und na­ment­lich ei­ne all­fäl­li­ge Len­kung des An­hän­gers ord­nungs­ge­mä­ss zu be­die­nen, wenn bei un­güns­ti­gem Nach­lauf ei­nes An­hän­gers en­ge Kur­ven be­fah­ren wer­den müs­sen.274

3275

273Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

274Fas­sung ge­mä­ss Art. 36 Ziff. 1 des BRB vom 27. Aug. 1969 über ad­mi­nis­tra­ti­ve Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zum Stras­sen­ver­kehrs­ge­setz, in Kraft seit 1. Okt. 1969 (AS 1969 793).

275Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 7. März 1994, mit Wir­kung seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

Art. 71 Schleppen und Stossen allgemein  

1 Füh­rer von Mo­tor­fahr­zeu­gen und Fahr­rä­dern* so­wie Mit­fah­ren­de dür­fen kei­ne Fahr­zeu­ge und Ge­gen­stän­de stos­sen, zie­hen oder schlep­pen. Un­ter­sagt ist auch das Zie­hen von Ski­fah­rern, Sport­schlit­ten u. dgl. so­wie das Füh­ren von Tie­ren. Er­wach­se­ne Rad­fah­rer dür­fen je­doch mit der ge­bo­te­nen Vor­sicht einen Hund an der Lei­ne füh­ren.

2 Die kan­to­na­le Be­hör­de kann das Schlep­pen von Holz und der­glei­chen ge­stat­ten, eben­so das Zie­hen von Ski­fah­rern in Win­ter­sport­ge­bie­ten.276

3277

* Für die Fahr­rä­der vgl. auch Art. 46 Abs. 4 SVG.

276 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

277 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 72 Schleppen von Motorfahrzeugen  

1 Mo­tor­fahr­zeu­ge (aus­ge­nom­men Mo­tor­rä­der) dür­fen höchs­tens ein an­de­res Mo­tor­fahr­zeug oh­ne An­hän­ger schlep­pen, Mo­tor­rä­der höchs­tens ein Mo­tor­rad. Das Schlep­pen von Fahr­zeu­gen, die ge­brauchs­fä­hi­ge Tret­pe­da­le auf­wei­sen, ist un­ter­sagt. Die kan­to­na­le Be­hör­de kann das Schlep­pen von zwei Trak­to­ren oder leich­ten Mo­tor­fahr­zeu­gen – aus­ge­nom­men Mo­tor­rä­der – be­wil­li­gen.278

2 Das ge­schlepp­te Fahr­zeug muss von ei­nem Füh­rer mit Aus­weis ge­lenkt wer­den, wenn die Ab­schlepp­vor­rich­tung sei­ne Len­kung nicht ge­währ­leis­tet. Auf Mo­tor­fahr­zeu­gen, die ganz oder teil­wei­se auf ei­ner fahr­ba­ren Ab­schlepp­vor­rich­tung auf­lie­gen, dür­fen kei­ne Per­so­nen Platz neh­men.279

3 Mo­tor­fahr­zeu­ge, die nicht selbst ge­bremst wer­den kön­nen, müs­sen mit dem Schlepp­fahr­zeug durch ei­ne fes­te Vor­rich­tung ver­bun­den sein; ihr Ge­wicht darf das Be­triebs­ge­wicht des Schlepp­fahr­zeugs in der Re­gel nicht über­stei­gen.280

4 Mo­tor­rä­der dür­fen auf­ge­sat­telt an ei­nem Mo­tor­fahr­zeug – aus­ge­nom­men ei­nem Mo­tor­rad oh­ne Sei­ten­wa­gen – ge­schleppt wer­den.281 Auf dem auf­ge­sat­tel­ten Fahr­zeug darf nie­mand Platz neh­men; es darf we­der sich lö­sen noch um­kip­pen kön­nen. Mit ei­nem Seil darf nur ein Mo­tor­rad in Pan­ne ge­schleppt wer­den; sein Füh­rer muss das Seil nö­ti­gen­falls so­fort lö­sen kön­nen.

5 Schlepp­stan­gen dür­fen höchs­tens 5 m, Schlepp­sei­le höchs­tens 8 m lang sein. Das Seil ist in der Mit­te auf­fäl­lig zu kenn­zeich­nen. Ket­ten dür­fen nicht ver­wen­det wer­den, bei Mo­tor­rä­dern auch kei­ne me­tal­li­schen Sei­le.

278Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

279 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

280Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

281Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

V. Ladung

Art. 73 Ladung; Allgemeines  

(Art. 30 Abs. 2 SVG)

1 Die La­dung ist so an­zu­ord­nen, dass die Lenkach­sen we­nigs­tens 20 Pro­zent des Be­triebs­ge­wich­tes tra­gen und bei Zen­tralachs­an­hän­gern der Schwer­punkt vor der Ach­se liegt.282

2 Die La­dung darf mehr­spu­ri­ge Mo­tor­fahr­zeu­ge und An­hän­ger seit­lich nicht über­ra­gen.283 Es gel­ten fol­gen­de Aus­nah­men:

a.284
un­teil­ba­re Sport­ge­rä­te von höchs­tens 2,55 m Brei­te auf Sport­ge­rä­te­an­hän­gern;
b.285
Heu- und Stroh­bal­len und der­glei­chen bis zu ei­ner Brei­te von 2,55 m auf land- und forst­wirt­schaft­li­chen Fahr­ten;
c.
lo­ses Heu, Stroh und der­glei­chen auf land- und forst­wirt­schaft­li­chen Fahr­ten, wenn kei­ne fes­ten Ge­gen­stän­de über den Fahr­zeugrand vor­ste­hen;
d.286
Fahr­rä­der, die hin­ten an Mo­tor­fahr­zeu­gen be­fes­tigt sind, so­fern die Über­ra­gung nicht mehr als 20 cm pro Sei­te (Art. 38 Abs. 1bis VTS) und die Ge­samt­brei­te nicht mehr als 2 m be­trägt.287

3 Die La­dung darf bei Mo­tor­fahr­zeu­gen, von der Mit­te der Lenk­vor­rich­tung ge­mes­sen, höchs­tens 3,00 m nach vor­ne und bei Mo­tor­fahr­zeu­gen und An­hän­gern höchs­tens 5,00 m hin­ter die Mit­te der Hin­ter­ach­se oder den Dreh­punkt der Hin­ter­ach­sen hin­aus­rei­chen, wenn sie über die La­de­flä­che hin­aus­ragt.288

4 Wa­ren dür­fen mit Mo­tor­fahr­zeu­gen nur auf ei­ner La­de­flä­che be­för­dert wer­den. Die kan­to­na­le Be­hör­de kann aus zwin­gen­den Grün­den für den Trans­port be­son­de­rer Gü­ter an Kra­nen, auf La­de­ga­beln u. dgl. Aus­nah­men be­wil­li­gen. Sie trifft die er­for­der­li­chen Si­cher­heits­mass­nah­men.

5 Durch ge­eig­ne­te Mass­nah­men ist si­cher­zu­stel­len, dass La­dun­gen und Tei­le von La­dun­gen nicht leicht ab­ge­weht wer­den kön­nen; dies gilt nicht für Fahr­zeu­ge mit ei­ner bau­art­be­ding­ten Höchst­ge­schwin­dig­keit von ma­xi­mal 40 km/h.289

6 Auf La­de­flä­chen vor und ne­ben dem Füh­rer­sitz sind nur La­dun­gen ge­stat­tet, wel­che die Sicht nicht be­hin­dern.

7 Wo we­gen Ver­ei­sung Gleit­ge­fahr be­steht, darf kei­ne Wa­re trans­por­tiert wer­den, von der Was­ser auf die öf­fent­li­che Stras­se ab­tropft, z.B. nas­ser Kies, Sand u. dgl.

282Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

283Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

284 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Mai 1998, in Kraft seit 15. Mai 1998 (AS 1998 1465).

285 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Mai 1998, in Kraft seit 15. Mai 1998 (AS 1998 1465).

286 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2883).

287Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II der V vom 19. Fe­br. 1992, in Kraft seit 1. April 1992 (AS 1992 536).

288Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

289 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 74 Transport von Tieren 290  

(Art. 30 Abs. 4 SVG)

1 Beim Trans­port von Tie­ren dür­fen kei­ne Aus­schei­dun­gen nach aus­sen ge­lan­gen. Nö­ti­gen­falls muss der Bo­den mit ge­nü­gend saug­fä­hi­gem Ma­te­ri­al ver­se­hen sein.

2 Mo­tor­fahr­zeu­ge und An­hän­ger dür­fen zu re­gel­mäs­si­gen Trans­por­ten von Klau­en- oder Huf­tie­ren nur ver­wen­det wer­den, wenn sie ge­mä­ss Ein­trag im Aus­weis da­für zu­ge­las­sen sind. Die Wän­de bis zur vor­ge­schrie­be­nen Hö­he und der Bo­den müs­sen so dicht sein, dass kei­ne Aus­schei­dun­gen nach aus­sen ge­lan­gen.291

3 Auf Mo­tor­rä­dern und Fahr­rä­dern dür­fen Tie­re nur in Kä­fi­gen oder Kör­ben be­för­dert wer­den.

4 Vor­be­hal­ten blei­ben die Be­stim­mun­gen der Tier­seu­chen­ver­ord­nung vom 27. Ju­ni 1995292 und der Tier­schutz­ver­ord­nung vom 23. April 2008293.294

290Fas­sung ge­mä­ss Art. 72 Ziff. 2 der Tier­schutz­ver­ord­nung vom 27. Mai 1981, in Kraft seit 1. Ju­li 1981 (AS 1981 572).

291 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

292 SR 916.401

293 SR 455.1

294 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 2451).

Art. 75295  

295 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

VI. Besondere Fälle

Art. 76 Linienverkehr 296  

(Art. 9 Abs. 3 SVG)297

1 Wenn es die ört­li­chen Ver­hält­nis­se ge­stat­ten, kön­nen die Kan­to­ne auf ih­rem Ge­biet für Fahr­zeu­ge zum Per­so­nen­trans­port, die aus­sch­liess­lich im re­gio­na­len fahr­plan­mäs­si­gen Ver­kehr kon­zes­sio­nier­ter Trans­port­un­ter­neh­mun­gen ein­ge­setzt wer­den, Aus­nah­men be­wil­li­gen hin­sicht­lich Ge­samt­ge­wicht, Achs­be­las­tung und Kreis­fahr­be­din­gun­gen und nach den Ab­sät­zen 2–4 auch hin­sicht­lich des Mit­füh­rens von An­hän­gern und der Aus­mas­se der Fahr­zeu­ge. Wer­den Na­tio­nal­stras­sen be­fah­ren, so dür­fen die Aus­nah­men nur mit Zu­stim­mung des ASTRA be­wil­ligt wer­den.298

2 Die Kan­to­ne kön­nen an Ge­sell­schafts­wa­gen be­wil­li­gen:

a.299
einen Nor­ma­l­an­hän­ger zum Per­so­nen­trans­port und zu­sätz­lich einen Ge­päck­an­hän­ger bis 3,5 t Ge­samt­ge­wicht; oder
b.
einen An­hän­ger zum Sachen­trans­port.

3 Sie kön­nen an Ge­lenk­bus­sen und Sat­tel­mo­tor­fahr­zeu­gen zum Per­so­nen­trans­port höchs­tens einen Ge­päck­an­hän­ger bis 3,5 t Ge­samt­ge­wicht be­wil­li­gen.

4 Sie kön­nen ei­ne Brei­te bis 2,55 m auch auf Stras­sen mit ei­ner si­gna­li­sier­ten Höchst­brei­te be­wil­li­gen so­wie die fol­gen­den Höchst­län­gen:

a.
25 m beim Ge­lenk­bus;
b.300
18,75 m beim Sat­tel­mo­tor­fahr­zeug mit Ge­päck­an­hän­ger;
c.
25 m beim Ge­sell­schafts­wa­gen mit An­hän­ger zum Per­so­nen­trans­port;
d.
28 m beim Ge­sell­schafts­wa­gen, wenn ein An­hän­ger zum Per­so­nen trans­port und ein Ge­päck­an­hän­ger mit­ge­führt wer­den, und beim Ge­lenk­bus mit Ge­päck­an­hän­ger.

5301

296 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Okt. 1997, in Kraft seit 1. Nov. 1997 (AS 1997 2404).

297 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

298 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. II 5 der Na­tio­nal­stras­sen­ver­ord­nung vom 7. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5957).

299 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

300 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 6. Mai 1998, in Kraft seit 15. Mai 1998 (AS 1998 1465).

301 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 16. Okt. 2002, mit Wir­kung seit 1. Dez. 2002 (AS 2002 3565).

Art. 77 Arbeitsmotorwagen; Schlittenanhänger; Transportbehälter 302  

(Art. 57 Abs. 1 SVG)

1 Auf Ar­beits­mo­tor­wa­gen und ih­ren An­hän­gern dür­fen aus­ser Be­triebss­tof­fen und Be­stand­tei­len für die Ma­schi­ne so­wie Werk­zeu­gen und Ar­beits­ge­rä­ten kei­ne Wa­ren be­för­dert wer­den; dies gilt nicht für Fahr­zeu­ge der Feu­er­wehr und des Zi­vil­schut­zes.303

2 Die kan­to­na­le Be­hör­de kann die Be­för­de­rung von Wa­ren ge­stat­ten für den wer­kin­ter­nen Ver­kehr auf öf­fent­li­cher Stras­se, zum Wa­ren­um­schlag zwi­schen be­nach­bar­ten Sta­tio­nen öf­fent­li­cher Trans­port­un­ter­neh­mun­gen und für Erd­be­we­gun­gen über die Stras­se und längs ei­nes Bau­plat­zes durch Fahr­zeu­ge mit La­de­mul­den.

3 Das Mit­füh­ren von Schlit­ten­an­hän­gern ist nur an Trak­to­ren, Mo­tor­wa­gen mit All­rad­an­trieb und Rau­pen­fahr­zeu­gen zu­läs­sig. Es ist von der für Aus­nah­me­be­wil­li­gun­gen zu­stän­di­gen Be­hör­de (Art. 79) zu be­wil­li­gen. Die Be­hör­de be­stimmt die Stre­cken und ver­fügt die zur Si­cher­heit nö­ti­gen Auf­la­gen. Sie kann Per­so­nen­trans­por­te be­wil­li­gen.304

3bis Kei­ner Be­wil­li­gung be­darf das Mit­füh­ren der fol­gen­den An­hän­ger, wenn sie die Brei­te des Zug­fahr­zeugs nicht über­schrei­ten:

a.
Schlit­ten­an­hän­ger für den Wa­ren­trans­port bis zu ei­nem Be­triebs­ge­wicht von höchs­tens 150 kg;
b.
Schlit­ten­an­hän­ger auf land- und forst­wirt­schaft­li­chen Fahr­ten;
c.
ein­plät­zi­ge Handret­tungs­schlit­ten.305

4 Fahr­ba­re Trans­port­be­häl­ter dür­fen mit Be­wil­li­gung des Kan­tons, auf des­sen Ge­biet die Fahr­ten statt­fin­den, mit ge­eig­ne­ten Zug­fahr­zeu­gen von der und zur Ver­la­de­sta­ti­on ge­schleppt wer­den. Die Be­wil­li­gung wird auf das Zug­fahr­zeug aus­ge­stellt und auf be­stimm­te Ar­ten von Be­häl­tern be­schränkt.306

302Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

303Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

304 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

305 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

306Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

2. Abschnitt: Ausnahmefahrzeuge und Ausnahmetransporte

(Art. 9 Abs. 3, 20 SVG)307

307 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 30. Juni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

Art. 78 Bewilligungen  

1 Fahr­zeu­ge, die we­gen der La­dung den Vor­schrif­ten über Mas­se und Ge­wich­te nicht ent­spre­chen, so­wie Aus­nah­me­fahr­zeu­ge (Art. 25 VTS308) dür­fen auf öf­fent­li­chen Stras­sen nur auf Grund ei­ner schrift­li­chen Be­wil­li­gung ver­keh­ren.309 Ein­zel­be­wil­li­gun­gen wer­den für ei­ne oder meh­re­re be­stimm­te Fahr­ten und Dau­er­be­wil­li­gun­gen für be­lie­big häu­fi­ge Fahr­ten er­teilt.310 Be­wil­li­gun­gen für Über­ge­wicht dür­fen nur für Fahr­zeu­ge bzw. Fahr­zeug­kom­bi­na­tio­nen er­teilt wer­den, die ge­mä­ss Fahr­zeu­g­aus­weis für das ge­setz­lich zu­läs­si­ge Höchst­ge­wicht zu­ge­las­sen sind.311

2 Für Fahr­ten, bei de­nen Höchst­brei­te, Höchst­hö­he oder Höchst­ge­wicht über­schrit­ten wer­den, sind nur Ein­zel­be­wil­li­gun­gen zu­läs­sig. Dau­er­be­wil­li­gun­gen kön­nen je­doch er­teilt wer­den für:312

a.313
zu­sam­men­ge­hö­ren­de Trans­por­te auf der­sel­ben Stre­cke;
b.314
Über­füh­rung, Trans­port und Ver­wen­dung von Ar­beits­fahr­zeu­gen in­ner­halb des Kan­tons­ge­bie­tes;
c.315
die Ver­wen­dung von Rau­pen­fahr­zeu­gen in Win­ter­sport­ge­bie­ten; Dau­er­be­wil­li­gun­gen für Rau­pen­fahr­zeu­ge kön­nen mit Zu­stim­mung der be­trof­fe­nen Kan­to­ne auch für Win­ter­sport­ge­bie­te, die Tei­le meh­re­rer Kan­to­ne um­fas­sen, er­teilt wer­den;
d.316
den Trans­port un­teil­ba­rer Gü­ter in­ner­halb des Kan­tons­ge­bie­tes;
e.317
die Be­för­de­rung von be­la­de­nen Ei­sen­bahn­wa­gen mit Roll­sche­meln in­ner­halb des Kan­tons­ge­bie­tes und mit Zu­stim­mung der be­trof­fe­nen Kan­to­ne auch für aus­ser­kan­to­na­le Stre­cken;
f.318
den Trans­port un­teil­ba­rer Gü­ter und die Ver­wen­dung von Aus­nah­me­fahr­zeu­gen im Rah­men der Li­mi­ten von Ar­ti­kel 79 Ab­satz 2 Buch­sta­be a.319

2bis Bei Aus­nah­me­fahr­zeu­gen, de­ren Ab­mes­sun­gen und Ge­wich­te die Li­mi­ten nach Ar­ti­kel 79 Ab­satz 2 Buch­sta­be a nicht über­schrei­ten, kann die Dau­er­be­wil­li­gung im Fahr­zeu­g­aus­weis als Ver­fü­gung der Be­hör­de ein­ge­tra­gen wer­den, so­fern die Kreis­fahr­be­din­gun­gen nach Ar­ti­kel 65a ein­ge­hal­ten sind.320

3 Von den Ein­zel­be­wil­li­gun­gen für meh­re­re Fahr­ten und von den Dau­er­be­wil­li­gun­gen ist dem ASTRA und, so­weit auf in­ter­kan­to­na­len Fahr­ten die ge­setz­li­chen Mas­se und Ge­wich­te über­schrit­ten wer­den (Art. 79 Abs. 2), auch den be­rühr­ten Kan­to­nen ei­ne Ko­pie zu­zu­stel­len.321

4 Die Be­wil­li­gung kann je­der­zeit ent­zo­gen wer­den, na­ment­lich wenn sie miss­braucht wur­de, die Fahr­zeu­ge im Ver­kehr Schwie­rig­kei­ten ver­ur­sa­chen oder die be­wil­lig­ten Fahr­ten nicht mehr nö­tig sind.

308SR 741.41

309Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 4 der V vom 19. Ju­ni 1995 über die tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Stras­sen­fahr­zeu­ge, in Kraft seit 1. Okt. 1995 (AS 1995 4425).

310 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2883).

311 Drit­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Ju­li 2002, in Kraft seit 1. April 2003 (AS 2002 3212).

312 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

313 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2883).

314 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2883).

315 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

316 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2883).

317 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

318 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

319 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2883).

320 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000 (AS 2000 2883). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

321Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

Art. 79 Zuständigkeit  

1 Der Stand­ort­kan­ton oder der Kan­ton, in dem die be­wil­li­gungs­pflich­ti­ge Fahrt be­ginnt, er­teilt die Be­wil­li­gun­gen für Ex­port- und Bin­nen­fahr­ten, das ASTRA für Fahr­zeu­ge im Diens­te des Bun­des so­wie für Im­port- und grenz­über­schrei­ten­de Tran­sit­fahr­ten.322

2 Wer­den die ge­setz­li­chen Mas­se und Ge­wich­te über­schrit­ten, so kön­nen die Be­wil­li­gun­gen un­ter fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen für die gan­ze Schweiz er­teilt wer­den:323

a.324
Fahr­zeu­ge und Fahr­zeug­kom­bi­na­tio­nen dür­fen höchs­tens 30 m lang, 3 m breit und 4 m hoch sein so­wie höchs­tens 44 t Be­triebs­ge­wicht auf­wei­sen; die Achs­be­las­tung darf je Ach­se 12 t nicht über­stei­gen;
b.
es dür­fen nur Durch­gangs­stras­sen nach den An­hän­gen 1 und 2 Buch­sta­ben A und B der Durch­gangs­stras­sen­ver­ord­nung vom 18. De­zem­ber 1991325und von sol­chen Stras­sen be­rühr­te Ort­schaf­ten be­nützt wer­den.326

3 Bei Ein­zel­be­wil­li­gun­gen kann das Be­triebs­ge­wicht nach Ab­satz 2 Buch­sta­be a bis 50 t be­tra­gen, wenn der Tran­sit durch die von der aus­ser­kan­to­na­len Fahr­stre­cke be­rühr­ten Kan­to­ne aus­sch­liess­lich auf der Au­to­bahn er­folgt.327

4 Sind die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 2 nicht er­füllt, so er­teilt je­der von der Fahrt be­trof­fe­ne Kan­ton ei­ne Be­wil­li­gung für sein Kan­tons­ge­biet oder gibt für Be­wil­li­gun­gen des ASTRA sei­ne Zu­stim­mung.328

5 Wer­den die Mas­se und Ge­wich­te nach Ab­satz 2 Buch­sta­be a über­schrit­ten, so darf die Be­wil­li­gung für das Be­fah­ren von Na­tio­nal­stras­sen nur mit Zu­stim­mung des ASTRA er­teilt wer­den.329

322 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. II 5 der Na­tio­nal­stras­sen­ver­ord­nung vom 7. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5957).

323 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. II 5 der Na­tio­nal­stras­sen­ver­ord­nung vom 7. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5957).

324 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

325SR 741.272

326Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

327 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

328Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Ju­li 1992 (AS 19931142). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 4 Ziff. II 5 der Na­tio­nal­stras­sen­ver­ord­nung vom 7. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5957).

329 Ein­ge­fügt durch An­hang 4 Ziff. II 5 der Na­tio­nal­stras­sen­ver­ord­nung vom 7. Nov. 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5957).

Art. 80 Übermasse und Übergewichte  

1 Aus­nah­men von den ge­setz­li­chen Höchst­mas­sen und Höchst­ge­wich­ten
(Art. 64–67) sind nur zu­läs­sig:330

a.331
für die Über­füh­rung und Ver­wen­dung von Aus­nah­me­fahr­zeu­gen, na­ment­lich Ar­beits- und Rau­pen­fahr­zeu­gen, die we­gen ih­rer Zweck­be­stim­mung den Vor­schrif­ten nicht ent­spre­chen kön­nen;
b.332
für die Be­för­de­rung ei­nes un­teil­ba­ren Gu­tes, wenn die Vor­schrif­ten trotz Ver­wen­dung ge­eig­ne­ter Fahr­zeu­ge nicht ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen; von die­ser Re­gel kann zur Ver­mei­dung ei­nes zwei­ten Trans­por­tes ab­ge­wi­chen wer­den, wenn ein Ar­beits­mo­tor­wa­gen ei­ge­ne Be­stand­tei­le, z. B. Kran­ar­me, mit­führt;
c.333
für die Be­för­de­rung von Kran­zu­be­hör, na­ment­lich Ge­gen­ge­wich­te, zum oder vom Ar­beit­s­ort des Krans.

2 Wird der Ver­kehr er­heb­lich be­hin­dert, so ist die Be­wil­li­gung zu ver­wei­gern, aus­ser wenn die Wahl ei­nes an­dern Ver­kehrs­mit­tels we­gen der Na­tur des Gu­tes, der Dring­lich­keit der Fahrt, der Län­ge des Weges oder we­gen Um­la­de­schwie­rig­kei­ten usw. un­zu­mut­bar wä­re.334

3 In­ner­halb des Kan­tons­ge­bie­tes kann die kan­to­na­le Be­hör­de auf Stras­sen mit ei­ner si­gna­li­sier­ten Höchst­brei­te Fahr­ten mit brei­te­ren Fahr­zeu­gen be­wil­li­gen, so­weit die Stras­sen­ver­hält­nis­se es zu­las­sen.335

4336

330Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

331 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

332Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

333 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Okt. 2009, in Kraft seit 1. April 2010 (AS 20095701).

334Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 25. Jan. 1989, in Kraft seit 1. Mai 1989 (AS 1989 410).

335Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Dez. 1990, in Kraft seit 1. Fe­br. 1991 (AS 1991 78).

336Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

Art. 81337  

337Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 7. März 1994, mit Wir­kung seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

Art. 82 Bedingungen für Ausnahmeanhänger 338  

1 Für die Be­gren­zung des Be­triebs­ge­wichts der Aus­nah­me­an­hän­ger gilt Ar­ti­kel 67 Ab­satz 5 oder das in der Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 78 ein­ge­tra­ge­ne Ge­samt­zugs­ge­wicht.339

2 Beim Mit­füh­ren ei­nes Aus­nah­me­an­hän­gers ist kein wei­te­rer An­hän­ger zu­läs­sig. Die Be­hör­de kann je­doch in be­grün­de­ten Fäl­len an Trak­to­ren und Last­wa­gen höchs­tens zwei Aus­nah­me­an­hän­ger, an den üb­ri­gen Mo­tor­fahr­zeu­gen, aus­ser an Mo­tor­rä­dern, höchs­tens zwei klei­ne fahr­ba­re Be­häl­ter be­wil­li­gen. Schau­stel­lern kann sie zwei An­hän­ger bis zu ei­ner Ge­samt­län­ge der Fahr­zeug­kom­bi­na­ti­on von 30 m be­wil­li­gen.340

3 Die Be­wil­li­gung für Aus­nah­me­an­hän­ger, aus­ge­nom­men fahr­ba­re Be­häl­ter (Art. 77 Abs. 4), wird auf den An­hän­ger aus­ge­stellt und auf be­stimm­te Zug­fahr­zeu­ge be­schränkt.

338Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. März 1994, in Kraft seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

339 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Okt. 1997, in Kraft seit 1. Nov. 1997 (AS 1997 2404).

340 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 83341  

341Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 30. Ju­ni 2004, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 3519).

Art. 84 Schutzanordnungen  

1 Die Be­wil­li­gungs­be­hör­de ord­net die Vor­keh­ren an, die we­gen der Be­son­der­heit der Fahr­zeu­ge nö­tig sind für die Si­cher­heit des Ver­kehrs und den Schutz der Fahr­bahn so­wie zur Ver­mei­dung von Lärm und Ver­kehrs­stö­run­gen. Das ASTRA er­lässt hie­für ein­heit­li­che Richt­li­ni­en.

2 Bei schwie­ri­gen Stras­sen- und Ver­kehrs­ver­hält­nis­sen ha­ben Fahr­zeug­füh­rer und Hilfs­per­so­nen von sich aus die er­for­der­li­chen wei­te­ren Si­cher­heits­mass­nah­men zu tref­fen.

Art. 85 Verhalten im Verkehr  

1 Die Fahr­zeug­füh­rer müs­sen so fah­ren, dass die an­dern Stras­sen­be­nüt­zer mög­lichst we­nig be­hin­dert wer­den. An­dern Fahr­zeu­gen ist das Kreu­zen und Über­ho­len zu er­leich­tern, nö­ti­gen­falls durch Hal­ten aus­ser­halb der Fahr­bahn.

2342

3 Mit Aus­nah­me­fahr­zeu­gen und auf Aus­nah­me­trans­por­ten darf aus zwin­gen­den Grün­den und bei ge­nü­gen­den Si­cher­heits­mass­nah­men von den Ver­kehrs­re­geln so­wie si­gna­li­sier­ten oder mar­kier­ten An­ord­nun­gen ab­ge­wi­chen wer­den. Dies gilt sinn­ge­mä­ss für de­ren Be­gleit­fahr­zeu­ge so­wie für Fahr­zeu­ge zum Bau, zum Un­ter­halt und zur Rei­ni­gung der Stras­se.343

342 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 28. März 2007, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2007 (AS2007 2101).

343 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. Nov. 2016, in Kraft seit 15. Jan. 2017 (AS 2016 5129).

3. Abschnitt: Land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge 344

344 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Febr. 2019 (AS 2019 243).

(Art. 57 Abs. 1 SVG)

Art. 86 Zulässige Fahrten  

1 Mit land- und forst­wirt­schaft­li­chen Mo­tor­fahr­zeu­gen und An­hän­gern (land- und forst­wirt­schaft­li­che Fahr­zeu­ge) dür­fen auf öf­fent­li­chen Stras­sen nur land- und forst­wirt­schaft­li­che Fahr­ten durch­ge­führt wer­den, näm­lich:345

a.346
Gü­ter­trans­por­te im Zu­sam­men­hang mit der Be­wirt­schaf­tung ei­nes Land-
oder Forst­wirt­schafts­be­triebs;
b.
Über­füh­rungs­fahr­ten von Ar­beits­stel­le zu Ar­beits­stel­le oder bei der An­schaf­fung und zum Un­ter­halt der Fahr­zeu­ge u. dgl.;
c.347
Per­so­nen­trans­por­te im Zu­sam­men­hang mit der Be­wirt­schaf­tung ei­nes Land- oder Forst­wirt­schafts­be­triebs.

2 Den Land- und Forst­wirt­schafts­be­trie­ben sind gleich­ge­stellt:348

a.349
b.
die dem Pflan­zen­bau, na­ment­lich dem Ge­mü­se‑, Obst- und Wein­bau die­nen­den Be­trie­be;
c.
die Gärt­ne­rei­en;
d.
die Im­ke­rei­en.350

3 Land- und forst­wirt­schaft­li­che Fahr­zeu­ge dür­fen auch zu land- und forst­wirt­schaft­li­chen Fahr­ten für Drit­te, selbst ge­gen Ent­gelt, ver­wen­det wer­den. Per­so­nen und Be­trie­be, die nicht in der Land- oder Forst­wirt­schaft tä­tig sind, kön­nen land- und forst­wirt­schaft­li­che Fahr­zeu­ge hal­ten, wenn sie da­mit nur land- und forst­wirt­schaft­li­che Fahr­ten und Ar­bei­ten für Drit­te aus­füh­ren.351

345 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

346 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

347 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

348 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

349 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

350 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 22. Okt. 1997, in Kraft seit 1. Nov. 1997 (AS 1997 2404). Die Be­rich­ti­gung vom 20. Mai 2021 be­trifft nur den ita­lie­ni­schen Text (AS 2021 284).

351 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

Art. 87 Fahrten zur Bewirtschaftung eines Land- oder Forstwirtschaftsbetriebs 352  

1 Mit der Be­wirt­schaf­tung ei­nes Land- oder Forst­wirt­schafts­be­triebs im Zu­sam­men­hang ste­hen die Fahr­ten zwi­schen den ver­schie­de­nen Tei­len des Be­trie­bes, na­ment­lich zwi­schen dem Be­trieb und dem be­wirt­schaf­te­ten Ein­satz­ge­biet.353

2 Zur Be­wirt­schaf­tung ei­nes Land- oder Forst­wirt­schafts­be­triebs ge­hö­ren auch die fol­gen­den Fahr­ten, wenn sie nicht für Lie­fe­ran­ten oder Ab­neh­mer er­fol­gen, die mit dem Trans­port­gut ge­werbs­mäs­sig Han­del trei­ben, es ge­werbs­mäs­sig her­stel­len oder ver­ar­bei­ten:354

a.355
Zu- und Ab­fuhr von Be­triebs­mit­teln wie Fut­ter, Streue, Dün­ger und Sa­men, von land-, haus- und forst­wirt­schaft­li­chen Ma­schi­nen oder Ge­rä­ten, von Haus­rat und Bau­ma­te­ria­li­en;
b.
Zu- und Ab­fuhr von Vieh, z.B. im Zu­sam­men­hang mit der Söm­me­rung, mit Märk­ten oder Aus­stel­lun­gen;
c.
Ab­fuhr der Pro­duk­te des Be­trie­bes zur Ver­ar­bei­tung oder Ver­wer­tung bis zum ers­ten Ab­neh­mer;
d.356
Trans­por­te für ei­ne Kies­gru­be, einen Torf­stich, ei­ne Schwei­ne-, Ge­flü­gel- oder Bie­nen­hal­tung, die als Ne­ben­ge­wer­be zu ei­nem Land- oder Forst­wirt­schafts­be­trieb ge­hö­ren.

3 Den Fahr­ten zur Be­wirt­schaf­tung ei­nes Land- oder Forst­wirt­schafts­be­triebs sind gleich­ge­stellt:357

a.
Trans­por­te für Me­lio­ra­tio­nen oder Neu­land­ge­win­nung, Gü­ter­zu­sam­men­le­gun­gen und Ro­dun­gen zur land- und forst­wirt­schaft­li­chen Nut­zung des Bo­dens;
b.
Fuh­ren für Wuhr­ar­bei­ten und Ver­bau­un­gen, an de­nen der Fahr­zeug­hal­ter un­mit­tel­bar be­tei­ligt ist;
c.
Trans­por­te im Zu­sam­men­hang mit Ge­mein­de­werk und Fron­ar­bei­ten, zu de­nen der Fahr­zeug­hal­ter ge­gen­über dem Ge­mein­we­sen ver­pflich­tet ist;
d.358
Trans­por­te von Brenn­holz und so­ge­nann­tem Bür­ger­holz vom Wald zum ers­ten Ab­neh­mer;
e.359
Fahr­ten für die Feu­er­wehr und den Zi­vil­schutz;
f.360
un­ent­gelt­li­che Fahr­ten, die ge­mein­nüt­zi­gen Zwe­cken oder der Er­hal­tung al­ter land- und forst­wirt­schaft­li­cher Fahr­zeu­ge als tech­ni­sches Kul­tur­gut die­nen.

352 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

353 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

354 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

355 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

356 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

357 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

358 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2883).

359Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. April 1982, in Kraft seit 1. Mai 1982 (AS 1982 531).

360Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 7. März 1994 (AS 1994 816). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Nov. 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 2000 2883).

Art. 88 Verbotene Fahrten  

Nicht­land­wirt­schaft­li­che und nicht­forst­wirt­schaft­li­che Fahr­ten mit land- und forst­wirt­schaft­li­chen Fahr­zeu­gen sind un­ter­sagt, na­ment­lich:361

a.
Fahr­ten für ein an­de­res als in Ar­ti­kel 87 Ab­satz 2 Buch­sta­be d ge­nann­tes Ne­ben­ge­wer­be, z.B. Mos­te­rei, Sä­ge­rei, Fut­ter- und Vieh­han­del;
b.362
Fahr­ten für Be­trie­be, die nicht in der Land- oder Forst­wirt­schaft tä­tig sind, wie Ein­sam­meln von Milch oder an­dern land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­sen für ei­ne Sam­mel­stel­le und Wei­ter­trans­port der Pro­duk­te, Trans­port von Holz für Sä­ge­rei­en oder Händ­ler, Ab­ho­len des Ge­trei­des und Rück­trans­port der Mahl­pro­duk­te für Kun­den­müh­len;
c.
Fahr­ten, die auf dem Sub­mis­si­ons­weg über­nom­men wer­den oder in Zu­sam­men­hang ste­hen mit ge­werb­li­chen Auf­ga­ben öf­fent­li­cher Ver­wal­tun­gen, aus­ge­nom­men in den Fäl­len von Ar­ti­kel 87 Ab­satz 3.

361 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

362 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

Art. 89 Genossenschaften 363  

Land­wirt­schaft­li­che und forst­wirt­schaft­li­che Ge­nos­sen­schaf­ten kön­nen land- und forst­wirt­schaft­li­che Fahr­zeu­ge hal­ten und da­mit land- und forst­wirt­schaft­li­che Fahr­ten und Ar­bei­ten für Ge­nos­sen­schafts­mit­glie­der oder an­de­re in der Land- oder Forst­wirt­schaft tä­ti­ge Be­trie­be aus­füh­ren. Die Fahr­zeu­ge dür­fen da­ge­gen nicht für einen Han­dels- oder Ge­wer­be­be­trieb der Ge­nos­sen­schaft ver­wen­det wer­den.

363 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

Art. 90 Ausnahmebewilligungen  

1 Die kan­to­na­le Be­hör­de kann die ge­werb­li­che Ver­wen­dung land- und forst­wirt­schaft­li­cher Fahr­zeu­ge be­wil­li­gen:

a.364
zu Fahr­ten für Staat und Ge­mein­de, na­ment­lich für Bau und Un­ter­halt von Stras­sen und We­gen, für Keh­rich­t­ab­fuhr und Schnee­räu­mung;
b.
zu an­de­ren ei­nem all­ge­mei­nen Be­dürf­nis ent­spre­chen­den Fahr­ten, wie Ein­sam­meln der Milch und Trans­port von der Sam­mel­stel­le zur Bahn, Bahn­ca­mion­na­ge für ab­ge­le­ge­ne Ge­mein­den.

2 Sol­che Be­wil­li­gun­gen dür­fen nur aus zwin­gen­den Grün­den und nur für Or­te er­teilt wer­den, wo ge­werb­li­che Fahr­zeu­ge für ei­ne zweck­mäs­si­ge Aus­füh­rung der Fahr­ten nicht zur Ver­fü­gung ste­hen. Vor­aus­set­zung ist, dass die be­wil­lig­ten Fahr­ten un­be­deu­tend sind und die land- und forst­wirt­schaft­li­che Ver­wen­dung des Fahr­zeugs über­wiegt. Die Be­wil­li­gung kann je­der­zeit wi­der­ru­fen wer­den.

3 Die kan­to­na­le Be­hör­de kann die Ver­wen­dung land- und forst­wirt­schaft­li­cher Fahr­zeu­ge bei Um­zü­gen und der­glei­chen ge­stat­ten; sie ord­net nö­ti­gen­falls Si­cher­heits­mass­nah­men an. Für die Ver­si­che­rung gilt Ar­ti­kel 3 Ab­satz 2 der Ver­kehrs­ver­si­che­rungs­ver­ord­nung vom 20. No­vem­ber 1959365 sinn­ge­mä­ss.366

4 Ei­ne Ko­pie je­der Be­wil­li­gung ist dem Ver­si­che­rer des Fahr­zeugs zu­zu­stel­len, ei­ne wei­te­re dem ASTRA zu­han­den der in­ter­es­sier­ten Bun­des­stel­len.

364Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 7. April 1982, in Kraft seit 1. Mai 1982 (AS 1982 531).

365 SR 741.31

366 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2005, in Kraft seit 1. März 2006 (AS 2005 4487).

5. Teil: Verschiedene Bestimmungen

1. Abschnitt: Sonntags- und Nachtfahrverbot

(Art. 2 Abs. 1 Bst. b und 2 SVG)367

367 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Febr. 2019 (AS 2019 243).

Art. 91 Grundsatz 368  

1 Das Sonn­tags­fahr­ver­bot gilt an al­len Sonn­ta­gen und an den fol­gen­den Fei­er­ta­gen: Neu­jahr, Kar­frei­tag, Os­ter­mon­tag, Auf­fahrt, Pfingst­mon­tag, 1. Au­gust, Weih­nach­ten so­wie 26. De­zem­ber, wenn Weih­nach­ten nicht auf einen Mon­tag oder Frei­tag fällt. Wird in ei­nem Kan­ton oder Kan­tons­teil ei­ner die­ser Ta­ge nicht ge­fei­ert, so gilt dort auch das Sonn­tags­fahr­ver­bot nicht.

2 Das Nacht­fahr­ver­bot gilt von 22.00 Uhr bis 05.00 Uhr.

3 Un­ter das Sonn­tags- und Nacht­fahr­ver­bot fal­len:

a.
schwe­re Mo­tor­wa­gen (Art. 10 Abs. 2 VTS369);
b.
ge­werb­li­che Trak­to­ren und Ar­beits­mo­tor­wa­gen;
c.
Sat­tel­mo­tor­fahr­zeu­ge mit ei­nem zu­läs­si­gen Ge­samt­zugs­ge­wicht (Art. 7 Abs. 6 VTS) von über 5 t;
d.
Fahr­zeu­ge, die einen An­hän­ger mit ei­nem zu­läs­si­gen Ge­samt­ge­wicht (Art. 7 Abs. 4 VTS) von mehr als 3,5 t mit­füh­ren.

368Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 4569).

369 SR 741.41

Art. 91a Ausnahmen vom Verbot 370  

1 Vom Sonn­tags- und Nacht­fahr­ver­bot sind aus­ge­nom­men:

a.
Fahr­zeu­ge zum Per­so­nen­trans­port;
b.
land- und forst­wirt­schaft­li­che Fahr­zeu­ge;
c.
Fahr­zeu­ge, die einen Sat­te­l­an­hän­ger mit ei­nem zum Woh­nen die­nen­den Auf­bau mit­füh­ren;
d.
Fahr­ten der Feu­er­wehr, des Zi­vil­schut­zes, der Sa­ni­tät, der Po­li­zei und des Mi­li­tärs so­wie Fahr­ten zur Hil­fe­leis­tung bei Ka­ta­stro­phen;
e.
ge­werb­li­che Trak­to­ren, Mo­tor­kar­ren und Ar­beits­kar­ren so­wie ih­re An­hän­ger, so­fern die Fahr­zeu­ge wäh­rend den Ver­bots­zei­ten aus­sch­liess­lich für land- und forst­wirt­schaft­li­che Fahr­ten ver­wen­det wer­den (Art. 86–90);
f.371
Fahr­ten der Schwei­ze­ri­schen Post AG und der Post­kon­zern­ge­sell­schaf­ten nach Ar­ti­kel 1 Buch­sta­be e der Post­ver­ord­nung vom 29. Au­gust 2012372 (VPG) im Rah­men der Ver­pflich­tung der Schwei­ze­ri­schen Post AG zur Grund­ver­sor­gung mit Post­diens­ten (Art. 13 des Post­ge­set­zes vom 17. De­zem­ber 2010373);
g.374
Trans­por­te von Le­bens­mit­teln (Art. 4 des Le­bens­mit­tel­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 2014375, LMG), die nicht tief­ge­fro­ren, ul­tra­ho­ch­er­hitzt oder ste­ri­li­siert sind und de­ren Ver­brauchs­frist höchs­tens 30 Ta­ge be­trägt;
h.
Trans­por­te von Schlacht­tie­ren und Sport­pfer­den;
i.
Trans­por­te von Schnitt­blu­men;
j.
Trans­por­te von Ta­ges­zei­tun­gen mit re­dak­tio­nel­lem In­halt so­wie Fahr­ten für ak­tu­el­le Fern­seh­re­por­ta­gen;
k.376
Fahr­ten mit Rau­pen­fahr­zeu­gen zur Pis­ten­be­rei­tung;
l.377
Fahr­zeu­ge mit auf­ge­bau­tem Nutz­raum, der spe­zi­ell zum Blut­spen­den ein­ge­rich­tet ist;
m.378
schwe­re Mo­tor­wa­gen mit ei­nem Ge­samt­ge­wicht von höchs­tens 4250 kg, so­fern sie über einen emis­si­ons­frei­en An­trieb (Art. 9a Abs. 2 VTS379) ver­fü­gen und das 3500 kg über­schrei­ten­de Ge­wicht ein­zig durch das Mehr­ge­wicht der emis­si­ons­frei­en An­triebs­tech­nik ver­ur­sacht wird;
n.380
Sat­tel­mo­tor­fahr­zeu­ge mit ei­nem zu­läs­si­gen Ge­samt­zugs­ge­wicht (Art. 7 Abs. 6 VTS) von höchs­tens 5750 kg, so­fern sie über einen emis­si­ons­frei­en An­trieb (Art. 9a Abs. 2 VTS) ver­fü­gen und das 5000 kg über­schrei­ten­de Ge­wicht ein­zig durch das Mehr­ge­wicht der emis­si­ons­frei­en An­triebs­tech­nik ver­ur­sacht wird.

2 Vom Sonn­tags- und Nacht­fahr­ver­bot aus­ge­nom­men sind fer­ner Fahr­ten zur Hil­fe­leis­tung bei Un­fäl­len, Fahr­zeug­pan­nen und Be­triebs­stö­run­gen, na­ment­lich in öf­fent­li­chen Trans­port­un­ter­neh­mun­gen und im Flug­ver­kehr, so­wie Fahr­ten bei Win­ter­dien­ste­in­sät­zen.

2bis Vom Sonn­tags­fahr­ver­bot aus­ge­nom­men sind Ve­te­ra­nen­fahr­zeu­ge, die ge­mä­ss Ein­trag im Fahr­zeu­g­aus­weis als sol­che an­er­kannt sind.381

3 Bei den Fahr­ten nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben f–j kann ein Vier­tel des La­de­vo­lu­mens des Fahr­zeugs mit an­de­ren Gü­tern auf­ge­füllt wer­den. Dem Trans­port darf ei­ne Leer­fahrt von höchs­tens 30 Mi­nu­ten vor­an­ge­hen oder nach­fol­gen. Für län­ge­re Leer­fahr­ten ist ei­ne Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 92 Ab­satz 1 er­for­der­lich.

4 Bei Fahr­ten wäh­rend des Sonn­tags- oder Nacht­fahr­ver­bots ist je­de ver­meid­ba­re Ru­he­stö­rung zu un­ter­las­sen.

370Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 4569).

371 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 4 der Post­ver­ord­nung vom 29. Aug. 2012, in Kraft seit 1. Okt. 2012 (AS 20125009).

372 SR 783.01

373 SR 783.0

374 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

375 SR 817.0

376 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 21. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Fe­br. 2019 (AS 2019 243).

377 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

378Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. April 2022 (AS 2022 13).

379 SR 741.41

380Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft seit 1. April 2022 (AS 2022 13).

381 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

Art. 92 Transporte mit Bewilligungen 382  

1 Sonn­tags- und Nacht­fahr­be­wil­li­gun­gen wer­den er­teilt, wenn ei­ne Fahrt am Sonn­tag oder zur Nacht­zeit drin­gend ist und we­der durch or­ga­ni­sa­to­ri­sche Mass­nah­men noch durch die Wahl ei­nes an­de­ren Ver­kehrs­mit­tels ver­mie­den wer­den kann. Sie wer­den er­teilt für den Trans­port auf kür­zes­ter Stre­cke und nö­ti­gen­falls für ei­ne un­um­gäng­li­che Leer­fahrt.

2 Be­wil­li­gun­gen wer­den für fol­gen­de Fahr­ten er­teilt:

a.383
Trans­port von Post­sen­dun­gen durch Sub­un­ter­neh­me­rin­nen nach Ar­ti­kel 1 Buch­sta­be b VPG384 im Rah­men der Ver­pflich­tung der Schwei­ze­ri­schen Post AG zur Grund­ver­sor­gung mit Post­diens­ten;
abis.385
Trans­port von Post­sen­dun­gen durch An­bie­te­rin­nen nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 und 8 Ab­satz 1 VPG oder durch de­ren Sub­un­ter­neh­me­rin­nen nach Ar­ti­kel 1 Buch­sta­be b VPG, so­fern der Trans­port ei­nem An­ge­bot der Grund­ver­sor­gung mit Post­diens­ten ent­spricht (Art. 13 des Post­ge­set­zes vom 17. Dez. 2010386);
b.
Trans­port von Zir­kus‑, Schau­stel­ler‑, Markt­fah­rer‑, Or­che­s­ter‑, Thea­ter­ma­te­ri­al und der­glei­chen;
c.
Fahr­ten beim Bau und Un­ter­halt von Stras­sen und Gleis­an­la­gen so­wie von Werk­lei­tun­gen wie Strom‑, Was­ser‑, Te­le­kom­lei­tun­gen;
d.
Ver­schie­bung von ver­kehrs­stö­ren­den Aus­nah­me­fahr­zeu­gen und für ver­kehrs­stö­ren­de Aus­nah­me­trans­por­te;
e.
Fahr­ten bei Ver­an­stal­tun­gen, na­ment­lich zum Trans­port von Le­bens­mit­teln und Ge­trän­ken.

3 Be­wil­li­gun­gen für an­de­re Fahr­ten als nach Ab­satz 2 darf der Kan­ton nur mit Zu­stim­mung des ASTRA er­tei­len. In ei­nem drin­gen­den Fall kann der Kan­ton ei­ne un­er­läss­li­che Fahrt von sich aus ge­stat­ten un­ter Mit­tei­lung an das ASTRA.

4 Der Stand­ort­kan­ton oder der Kan­ton, in dem die be­wil­li­gungs­pflich­ti­ge Fahrt be­ginnt, er­teilt die Be­wil­li­gung mit Gül­tig­keit für die gan­ze Schweiz. Die Zu­stän­dig­keit des Stand­ort­kan­tons ent­fällt, wenn sein Ge­biet nicht be­rührt wird. Für Fahr­zeu­ge des Bun­des und für Fahr­ten nach Ab­satz 2 Buch­sta­be abis ist das ASTRA zu­stän­dig.387

5 Bei je­dem Trans­port kann ein Vier­tel des La­de­vo­lu­mens des Fahr­zeugs mit an­dern Gü­tern auf­ge­füllt wer­den.

382Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 1. Okt. 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 4569).

383 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 4 der Post­ver­ord­nung vom 29. Aug. 2012, in Kraft seit 1. Okt. 2012 (AS 20125009).

384 SR 783.01

385 Ein­ge­fügt durch An­hang 2 Ziff. II 4 der Post­ver­ord­nung vom 29. Aug. 2012, in Kraft seit 1. Okt. 2012 (AS 20125009).

386 SR 783.0

387 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 4 der Post­ver­ord­nung vom 29. Aug. 2012, in Kraft seit 1. Okt. 2012 (AS 20125009).

Art. 93 Verfahren  

1 Es dür­fen Ein­zel­be­wil­li­gun­gen für ei­ne oder meh­re­re be­stimm­te Fahr­ten und Dau­er­be­wil­li­gun­gen für be­lie­big häu­fi­ge Fahr­ten er­teilt wer­den. Die Dau­er­be­wil­li­gun­gen sind auf höchs­tens zwölf Mo­na­te zu be­fris­ten.388

2 In der Be­wil­li­gung sind an­zu­ge­ben:

a
bei Ein­zel­be­wil­li­gun­gen: die Art des La­de­gu­tes, die Zeit der Fahrt und die Fahr­stre­cke;
b.
bei Dau­er­be­wil­li­gun­gen: die Art des La­de­gu­tes, das Ge­biet und die Zeit der Fahr­ten.389

3390

4 Die Be­wil­li­gung kann je­der­zeit ent­zo­gen wer­den, na­ment­lich wenn sie miss­braucht wur­de oder be­wil­lig­te Fahr­ten nicht mehr nö­tig sind.

388Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2007, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS2007 2101).

389 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2007, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS2007 2101).

390 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 62 der V vom 8. Nov. 2006 über die An­pas­sung von Bun­des­rats­ver­ord­nun­gen an die To­tal­re­vi­si­on der Bun­des­rechts­pfle­ge, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 4705).

2. Abschnitt: Sportliche Veranstaltungen

(Art. 52 SVG)

Art. 94 Verbotene Veranstaltungen; Ausnahmen  

1 Un­ter das Ver­bot der öf­fent­li­chen Rund­stre­cken­ren­nen mit Mo­tor­fahr­zeu­gen fal­len al­le Ren­nen, bei de­nen die glei­che Stre­cke un­un­ter­bro­chen mehr­mals zu be­fah­ren ist, wenn Zu­schau­er zu­ge­las­sen sind.

2 Un­ter­sagt sind fer­ner Ver­an­stal­tun­gen, bei de­nen die Teil­neh­mer ein­an­der ge­mä­ss Re­gle­ment durch ge­gen­sei­ti­ge Be­schä­di­gung zum Aus­schei­den zwin­gen dür­fen (so­ge­nann­te Stock-Car-Ver­an­stal­tun­gen u. dgl.) so­wie Bal­lon­ver­fol­gungs­fahr­ten auf Zeit.

3 Ge­stat­tet sind je­doch mit Be­wil­li­gung der kan­to­na­len Be­hör­de:

a.
Ra­sen­ren­nen mit Mo­tor­rä­dern;
b.
Ge­schick­lich­keits­wett­fahr­ten im Ge­län­de;
c.
Ren­nen mit be­son­de­ren Fahr­zeu­gen von höchs­tens 250 cm3 Zy­lin­de­rin­halt wie so­ge­nann­te Karts;
d.
Au­to­sla­loms;
e.
Ren­nen im Rah­men der For­mel-E-Meis­ter­schaft.391

391 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Dez. 2015, in Kraft seit 1. April 2016 (AS 2016 403). Bst. e gilt nur bis zum 31. März 2026 (AS 2020 2139).

Art. 95 Bewilligungen  

1 Ge­su­che für be­wil­li­gungs­pflich­ti­ge Ver­an­stal­tun­gen müs­sen der kan­to­na­len Be­hör­de spä­tes­tens einen Mo­nat vor der Durch­füh­rung ein­ge­reicht wer­den. Bei­zu­le­gen sind der Ent­wurf des Re­gle­ments, der Stre­cken- und Zeit­plan so­wie An­ga­ben über die vor­ge­se­he­nen Si­cher­heits­mass­nah­men, die Or­ga­ni­sa­ti­on des Sa­ni­täts­diens­tes und die un­ge­fäh­re Zahl der Teil­neh­mer.*

2 Es be­steht kein An­spruch auf die Be­wil­li­gung. Sie ist na­ment­lich zu ver­wei­gern, wenn ei­ne Be­läs­ti­gung durch über­mäs­si­gen oder lan­gan­dau­ern­den Lärm zu be­fürch­ten ist. Für Ver­an­stal­tun­gen auf Pis­ten ist sie fer­ner zu ver­sa­gen, wenn der nicht be­wil­li­gungs­pflich­ti­ge Be­trieb der Pis­te den Zie­len der Ver­kehrs­er­zie­hung und Lärm­be­kämp­fung zu­wi­der­läuft.

3 Schnit­zel­fahr­ten, Ori­en­tie­rungs­fahr­ten u. dgl. wer­den nur be­wil­ligt, wenn die Be­wer­tung nicht nach der kür­zes­ten Fahr­zeit er­folgt. Ge­schwin­dig­keits­prü­fun­gen mit Mo­tor­fahr­zeu­gen, wie Bergren­nen, sind nur auf ab­ge­sperr­ten Stras­sen ge­stat­tet.

4 Sind Durch­schnitts­ge­schwin­dig­kei­ten vor­ge­se­hen, so hat der Ver­an­stal­ter ge­hei­me Kon­trol­len vor­zu­neh­men und Über­schrei­tun­gen bei der Be­wer­tung an­ge­mes­sen zu be­rück­sich­ti­gen.

5 Für Ren­nen im Rah­men der For­mel-E-Meis­ter­schaft legt die kan­to­na­le Be­hör­de in der Be­wil­li­gung ei­ne für Renn­kurs und Fahr­zeu­ge an­ge­mes­se­ne Höchst­ge­schwin­dig­keit fest. Die kan­to­na­le Be­hör­de stellt si­cher, dass die Höchst­ge­schwin­dig­keit kon­trol­liert und durch­ge­setzt wird.392

*Für den Ver­si­che­rungs­nach­weis vgl. die Art. 30 und 31 der Ver­kehrs­ver­si­che­rungs­ver­ord­nung vom 20. Nov. 1959 (SR 741.31).

392 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 2015, in Kraft vom 1. April 2016 bis zum 31. März 2026 (AS 2016 403, 2020 2139).

3. Abschnitt: Strafbestimmung

Art. 96  

(Art. 103 Abs. 1 SVG)

Wer Vor­schrif­ten die­ser Ver­ord­nung ver­letzt, wird, wenn kei­ne an­de­re Straf­be­stim­mung an­wend­bar ist, mit Bus­se393 be­straft.

393 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. März 2007, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS2007 2101).

4. Abschnitt: Übergangs- und Schlussbestimmungen

Art. 97 Weisungen; Ausnahmen  

(Art. 106 Abs. 1 SVG)

1 Das ASTRA kann für die Durch­füh­rung die­ser Ver­ord­nung tech­ni­sche Ein­zel­hei­ten re­geln und Wei­sun­gen er­las­sen. In Ein­zel­fäl­len kann es Aus­nah­men von ein­zel­nen Be­stim­mun­gen, na­ment­lich für die Ver­wen­dung der Fahr­zeu­ge, be­wil­li­gen.394

2 Son­der­vor­schrif­ten für den mi­li­tä­ri­schen Stras­sen­ver­kehr blei­ben vor­be­hal­ten.

394 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

Art. 97a Informationssysteme der Bewilligungsbehörden 395  

1 Zur Er­tei­lung von Be­wil­li­gun­gen kön­nen die Be­wil­li­gungs­be­hör­den im Rah­men ih­rer Zu­stän­dig­keit ei­gen­stän­di­ge In­for­ma­ti­ons­sys­te­me be­trei­ben zu:

a.
Be­wil­li­gun­gen für Aus­nah­me­fahr­zeu­ge und Aus­nah­me­trans­por­te;
b.
Sonn­tags- und Nacht­fahr­be­wil­li­gun­gen.

2 Die­se In­for­ma­ti­ons­sys­te­me ent­hal­ten ins­be­son­de­re fol­gen­de Da­ten:

a.
Na­me und Adres­se des Ge­such­stel­lers, des Rech­nungs­emp­fän­gers und des Be­wil­li­gungs­in­ha­bers;
b.
Da­tum und Stre­cke der Fahrt;
c.
Fahr­zeu­gart;
d.
tech­ni­sche An­ga­ben zum ver­wen­de­ten Fahr­zeug;
e.
An­ga­ben zum La­de­gut.

3 Die In­for­ma­ti­ons­sys­te­me ent­hal­ten über­dies die Adres­sen al­ler kan­to­na­len Ver­kehrs­po­li­zei­en und Be­wil­li­gungs­be­hör­den so­wie die Adress­ver­zeich­nis­se der zu­stän­di­gen Mit­ar­bei­ten­den.

4 Die Da­ten nach Ab­satz 2 kön­nen zwi­schen den Be­wil­li­gungs­be­hör­den über ei­ne Schnitt­stel­le elek­tro­nisch aus­ge­tauscht wer­den.

5 Im Rah­men ih­rer Kon­troll­tä­tig­keit er­hal­ten die zu­stän­di­gen Voll­zugs­be­hör­den auf An­fra­ge Zu­griff auf be­stimm­te vom ASTRA aus­ge­stell­te Be­wil­li­gun­gen.

6 Zur Über­prü­fung der An­ga­ben der Ge­such­stel­ler kann das ASTRA über ei­ne Schnitt­stel­le auf die da­für not­wen­di­gen Fahr­zeug­da­ten des In­for­ma­ti­ons­sys­tems Ver­kehrs­zu­las­sung zu­grei­fen.

395 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 20. Mai 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 2139).

Art. 98 Übergangsbestimmung zur Änderung vom
15. Mai 2002
396  

Be­reits in Ver­kehr ste­hen­de Fahr­zeu­ge, wel­che der vor dem 1. Au­gust 2002 gel­ten­den Fahr­rad­de­fi­ni­ti­on nach Ar­ti­kel 24 Ab­satz 1 VTS397 ent­spre­chen und al­le tech­ni­schen An­for­de­run­gen an Fahr­rä­der er­fül­len, dür­fen noch bis zum 31. De­zem­ber 2003 wie Fahr­rä­der ver­wen­det wer­den, so­fern sie ei­ne Fahr­r­ad­vi­gnet­te tra­gen.

396Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 15. Mai 2002, in Kraft seit 1. Aug. 2002 (AS 2002 1931).

397 SR 741.41

Art. 98a Übergangsbestimmung zur Änderung vom
24. Juni 2015
398  

1 Schutz­hel­me für Füh­re­rin­nen und Füh­rer von Mo­tor­fahr­rä­dern, die nach bis­he­ri­gem Recht zu­läs­sig wa­ren, dür­fen noch bis zum 31. De­zem­ber 2020 ver­wen­det wer­den.399

2 Bei Mo­tor­fahr­zeu­gen, die vor dem 1. Ok­to­ber 1997 erst­mals zum Ver­kehr zu­ge­las­sen wor­den sind, darf die Achs­last nach Ar­ti­kel 67 Ab­satz 2 Buch­sta­ben b und c bis zum 31. De­zem­ber 2022 ma­xi­mal 12,00 t be­tra­gen, so­weit da­bei die im Fahr­zeu­g­aus­weis ein­ge­tra­ge­nen Höchst­wer­te nicht über­schrit­ten wer­den.

3 Bei Mo­tor­fahr­zeu­gen, die vor dem 1. Ok­to­ber 1997 erst­mals zum Ver­kehr zu­ge­las­sen wor­den sind, darf die zu­läs­si­ge Achs­last nach Ar­ti­kel 67 Ab­satz 2 Buch­sta­be f bis zum 31. De­zem­ber 2022 ma­xi­mal 20,00 t be­tra­gen, wenn da­bei die höchst­zu­läs­si­ge Achs­last von 10,00 t je Ach­se und die im Fahr­zeu­g­aus­weis ein­ge­tra­ge­nen Höchst­wer­te nicht über­schrit­ten wer­den.

398 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 24. Ju­ni 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 20152451).

399 Die Be­rich­ti­gung vom 15. Sept. 2015 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2015 3145).

Art. 99 Inkrafttreten, Aufhebung bisherigen Rechts  

(Art. 107 Abs. 1 und 3 SVG)

1 Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 1963 in Kraft.

2 Am glei­chen Ta­ge tre­ten die noch nicht in Gel­tung ste­hen­den Be­stim­mun­gen des SVG und das Bun­des­ge­setz vom 23. Ju­ni 1961400 be­tref­fend Än­de­rung des Bun­des­ge­set­zes über den Stras­sen­ver­kehr in Kraft. Ar­ti­kel 12 SVG ist je­doch auf Mo­tor­fahr­zeu­ge und An­hän­ger erst an­wend­bar, wenn der Bun­des­rat die er­for­der­li­chen Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten er­lässt.

3 Auf­ge­ho­ben sind das Bun­des­ge­setz vom 15. März 1932401 über den Mo­tor­fahr­zeug- und Fahr­r­ad­ver­kehr so­wie al­le Ver­kehrs­re­geln des bis­he­ri­gen Rechts, fer­ner der Bun­des­rats­be­schluss vom 14. Fe­bru­ar 1939402 über die zum Trans­port von le­ben­den Tie­ren ver­wen­de­ten Mo­tor­fahr­zeu­ge.

4 Die Ver­ord­nun­gen und Be­schlüs­se, die der Bun­des­rat in Aus­füh­rung des Bun­des­ge­set­zes vom 15. März 1932 über den Mo­tor­fahr­zeug- und Fahr­r­ad­ver­kehr er­las­sen hat, blei­ben, mit Aus­nah­me der dar­in ent­hal­te­nen Ver­kehrs­re­geln, bis auf wei­te­res in Kraft, so­weit sie dem SVG oder des­sen Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten nicht wi­der­spre­chen. Das UVEK stellt ei­ne Lis­te der noch in Kraft blei­ben­den Be­stim­mun­gen auf.

400AS 1962 1362(SVG 33 Abs. 1 und 2, 49Abs. 2)

401[BS 7 595 614; AS 1948 531; 1949 II 1491Art. 4; 1959 679Art. 107 Abs. 3; 1960 1157Art. 28 Abs. 1 Ziff. 1; 1308Art. 4 Abs. 6]

402[BS 9 360]

Schlussbestimmungen der Änderung vom 25. Januar 1989 403

Zu Art. 3b Abs. 3

Die Helmtrag-Pflicht für die Führer von Motorfahrrädern gilt ab 1. Januar 1990.

Zu Art. 41 Abs. 1 und 1bis

Artikel 41 Absätze 1 und 1bis gilt ab 1. Juli 1989.

Schlussbestimmungen der Änderung vom 22. Dezember 1993 404

1 Für die vor dem 1. Juli 1994 immatrikulierten Motorwagen mit Selbstzündungsmotor (ausgenommen Arbeitsmotorwagen und landwirtschaftliche Motorwagen) hat der Halter bis zum 1. März 1995 ein Abgas-Wartungsdokument zu beschaffen und die erste Abgaswartung durchführen zu lassen.

2 Für die vor dem 1. Juli 1994 immatrikulierten Arbeitsmotorwagen und landwirtschaftlichen Motorwagen mit Selbstzündungsmotoren hat der Halter bis zum 1. Juli 1995 ein Abgas-Wartungsdokument zu beschaffen und die erste Abgaswartung durchführen zu lassen.

3 Für Fahrzeuge, die von der Typenprüfung befreit sind und vor dem 1. März 1995 durch Einzelprüfung zum Verkehr zugelassen werden, kann die Rauchmessung nach bisherigem Anhang 3 der Verordnung vom 27. August 1969405 über Bau und Ausrüstung der Strassenfahrzeuge erfolgen.

4 An Fahrzeugen, die zwischen dem 1. Juli 1994 und dem 28. Februar 1995 erstmals in Verkehr gesetzt werden, kann bei der Abgas-Nachkontrolle vor der ersten Inverkehrsetzung auf eine Rauchmessung verzichtet werden.

405[AS 1969 821; 1972 1577, 1748; 1975 541Ziff. II 2; 1976 2611; 1979 1922; 1981572Art. 72 Ziff. 3; 1982 495, 531Ziff. II; 1983 627 Art. 88 Ziff. 1; 1984 1338; 1985 608; 1986 1833; 1989 410Ziff. II 2, 1195; 1991 78Ziff. III; 1992 536; 1994 167Ziff. II, 214 Ziff. I und, II 816 Ziff. II 3, 1326. AS 1995 4425Anhang 1 Ziff. I Bst. a]. Siehe heute die V vom 19. Juni 1995 über die technischen Anforderungen an Strassenfahrzeuge (SR 741.41).

Schlussbestimmung der Änderung vom 22. Oktober 1997 406

Kleidung nach Artikel 48 Absatz 3 VRV, die nicht der Schweizer Norm SN 640 710 entspricht, kann noch bis zum 31. Dezember 2000 verwendet werden.

Anhang I 407

407 Aufgehoben durch Ziff. I der V vom 7. März 1994, mit Wirkung seit 1. April 1994 (AS 1994 816).

Anhang II 408

408 Aufgehoben durch Art. 72 Ziff. 2 der Tierschutzverordnung vom 27. Mai 1981, mit Wirkung seit 1. Juli 1981 (AS 1981572).

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