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Bundesgesetz
über die Freizügigkeit in der beruflichen Alters‑,
Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge
(Freizügigkeitsgesetz, FZG)

vom 17. Dezember 1993 (Stand am 1. Januar 2024)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf die Artikel 34quater und 64 der Bundesverfassung1,2
nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 26. Februar 19923,

beschliesst:

1[BS 1 3; AS 1973 429]. Den genannten Bestimmungen entsprechen heute die Art. 111–113 und 122der BV vom 18. April 1999 (SR 101).¶

2 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 23. Juni 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 20002693; BBl 2000255).

3 BBl 1992 III 533

1. Abschnitt: Geltungsbereich

Art. 1  

1 Die­ses Ge­setz re­gelt im Rah­men der be­ruf­li­chen Al­ters‑, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge die An­sprü­che der Ver­si­cher­ten im Frei­zü­gig­keits­fall.

2 Es ist an­wend­bar auf al­le Vor­sor­ge­ver­hält­nis­se, in de­nen ei­ne Vor­sor­ge­ein­rich­tung des pri­va­ten oder des öf­fent­li­chen Rechts auf­grund ih­rer Vor­schrif­ten (Re­gle­ment) bei Er­rei­chen der Al­ters­gren­ze, bei Tod oder bei In­va­li­di­tät (Vor­sor­ge­fall) einen An­spruch auf Leis­tun­gen ge­währt.

3 Es ist sinn­ge­mä­ss an­wend­bar auf Ru­he­ge­halts­ord­nun­gen, nach de­nen die Ver­si­cher­ten im Vor­sor­ge­fall An­spruch auf Leis­tun­gen ha­ben.

4 Es ist nicht an­wend­bar auf Vor­sor­ge­ver­hält­nis­se, in de­nen ei­ne Vor­sor­ge­ein­rich­tung, die nicht im Ka­pi­tal­de­ckungs­ver­fah­ren fi­nan­ziert wird, An­spruch auf Über­brückungs­ren­ten bis zum Re­fe­ren­zal­ter nach Ar­ti­kel 21 Ab­satz 1 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 19464 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung ge­währt.5

4 SR 831.10

5 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 17. Dez. 2021 (AHV 21), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 92; BBl 2019 6305).

2. Abschnitt: Rechte und Pflichten der Vorsorgeeinrichtung bei Austritt von Versicherten

Art. 2 Austrittsleistung  

1 Ver­si­cher­te, wel­che die Vor­sor­ge­ein­rich­tung ver­las­sen, be­vor ein Vor­sor­ge­fall ein­tritt (Frei­zü­gig­keits­fall), ha­ben An­spruch auf ei­ne Aus­tritts­leis­tung.

1bis Ver­si­cher­te kön­nen auch ei­ne Aus­tritts­leis­tung be­an­spru­chen, wenn sie die Vor­sor­ge­ein­rich­tung zwi­schen dem frü­hest­mög­li­chen Ren­ten­al­ter und dem re­gle­men­ta­ri­schen Re­fe­ren­zal­ter ver­las­sen und die Er­werbs­tä­tig­keit wei­ter­füh­ren oder als ar­beits­los ge­mel­det sind. Be­stimmt das Re­gle­ment kein Re­fe­ren­zal­ter, so ist das Al­ter nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 1 des Bun­des­ge­set­zes vom 25. Ju­ni 19826 über die be­ruf­li­che Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge (BVG) mass­ge­bend.7

1ter Eben­so ha­ben Ver­si­cher­te, de­ren Ren­te der In­va­li­den­ver­si­che­rung nach Ver­min­de­rung des In­va­li­di­täts­gra­des her­ab­ge­setzt oder auf­ge­ho­ben wird, am En­de der pro­vi­so­ri­schen Wei­ter­ver­si­che­rung und Auf­recht­er­hal­tung des Leis­tungs­an­spruchs nach Ar­ti­kel 26a Ab­sät­ze 1 und 2 BVG An­spruch auf ei­ne Aus­tritts­leis­tung.8

2 Die Vor­sor­ge­ein­rich­tung be­stimmt in ih­rem Re­gle­ment die Hö­he der Aus­tritts­leis­tung; die­se muss min­des­tens so hoch sein wie die nach den Be­stim­mun­gen des 4. Ab­schnitts be­rech­ne­te Aus­tritts­leis­tung.

3 Die Aus­tritts­leis­tung wird fäl­lig mit dem Aus­tritt aus der Vor­sor­ge­ein­rich­tung. Ab die­sem Zeit­punkt ist sie nach Ar­ti­kel 15 Ab­satz 2 BVG zu ver­zin­sen.9

4 Über­weist die Vor­sor­ge­ein­rich­tung die fäl­li­ge Aus­tritts­leis­tung nicht in­nert 30 Ta­gen, nach­dem sie die not­wen­di­gen An­ga­ben er­hal­ten hat, so ist ab En­de die­ser Frist ein Ver­zugs­zins nach Ar­ti­kel 26 Ab­satz 2 zu be­zah­len.10

6 SR 831.40

7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 12. Ju­ni 2009 (AS 2009 5187; BBl 2009 11011109). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 17. Dez. 2021 (AHV 21), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 92; BBl 2019 6305).

8 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 7 des BG vom 18. März 2011 (6. IV-Re­vi­si­on, ers­tes Mass­nah­me­pa­ket), in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 5659; BBl 2010 1817).

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 12. Ju­ni 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2010 (AS 2009 5187; BBl 200911011109).

10 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 3. Okt. 2003 (1. BVG-Re­vi­si­on), in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 1677; BBl 20002637).

Art. 3 Übertragung an die neue Vorsorgeeinrichtung  

1 Tre­ten Ver­si­cher­te in ei­ne neue Vor­sor­ge­ein­rich­tung ein, so hat die frü­he­re Vor­sor­ge­ein­rich­tung die Aus­tritts­leis­tung an die neue zu über­wei­sen.

2 Muss die frü­he­re Vor­sor­ge­ein­rich­tung Hin­ter­las­se­nen- oder In­va­li­den­leis­tun­gen er­brin­gen, nach­dem sie die Aus­tritts­leis­tung an die neue Vor­sor­ge­ein­rich­tung über­wie­sen hat, so ist ihr die­se Aus­tritts­leis­tung so­weit zu­rück­zu­er­stat­ten, als dies zur Aus­zah­lung der Hin­ter­las­se­nen- oder In­va­li­den­leis­tun­gen nö­tig ist.

3 Die Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­leis­tun­gen der frü­he­ren Vor­sor­ge­ein­rich­tung kön­nen ge­kürzt wer­den, so­weit ei­ne Rück­er­stat­tung un­ter­bleibt.

Art. 4 Erhaltung des Vorsorgeschutzes in anderer Form  

1 Ver­si­cher­te, die nicht in ei­ne neue Vor­sor­ge­ein­rich­tung ein­tre­ten, ha­ben ih­rer Vor­sor­ge­ein­rich­tung mit­zu­tei­len, in wel­cher zu­läs­si­gen Form sie den Vor­sor­ge­schutz er­hal­ten wol­len.

2 Bleibt die­se Mit­tei­lung aus, so hat die Vor­sor­ge­ein­rich­tung frü­he­s­tens sechs Mo­na­te, spä­tes­tens aber zwei Jah­re nach dem Frei­zü­gig­keits­fall die Aus­tritts­leis­tung samt Zins der Auf­fan­gein­rich­tung (Art. 60 BVG11) zu über­wei­sen.12

2bis Tre­ten die Ver­si­cher­ten in ei­ne neue Vor­sor­ge­ein­rich­tung ein, so müs­sen die Frei­zü­gig­keitsein­rich­tun­gen das Vor­sor­ge­ka­pi­tal für die Er­hal­tung des Vor­sor­ge­schut­zes der neu­en Vor­sor­ge­ein­rich­tung über­wei­sen. Die Ver­si­cher­ten mel­den:

a.
der Frei­zü­gig­keitsein­rich­tung den Ein­tritt in die neue Vor­sor­ge­ein­rich­tung;
b.
der neu­en Vor­sor­ge­ein­rich­tung die bis­he­ri­ge Frei­zü­gig­keitsein­rich­tung so­wie die Form des Vor­sor­ge­schut­zes.13

3 Bei der Aus­übung der Auf­ga­be ge­mä­ss Ab­satz 2 wird die Auf­fan­gein­rich­tung als Frei­zü­gig­keitsein­rich­tung für die Füh­rung von Frei­zü­gig­keits­kon­ten tä­tig.

11 SR 831.40

12 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 3. Okt. 2003 (1. BVG-Re­vi­si­on), in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 1677; BBl 20002637).

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 11 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 2374; BBl 1999 4).

Art. 5 Barauszahlung  

1 Ver­si­cher­te kön­nen die Ba­r­aus­zah­lung der Aus­tritts­leis­tung ver­lan­gen, wenn:

a.14
sie die Schweiz end­gül­tig ver­las­sen; vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 25f;
b.
sie ei­ne selb­stän­di­ge Er­werbs­tä­tig­keit auf­neh­men und der ob­li­ga­to­ri­schen be­ruf­li­chen Vor­sor­ge nicht mehr un­ter­ste­hen; oder
c.
die Aus­tritts­leis­tung we­ni­ger als ihr Jah­res­bei­trag be­trägt.

2 An An­spruchs­be­rech­tig­te, die ver­hei­ra­tet sind oder in ein­ge­tra­ge­ner Part­ner­schaft le­ben, ist die Ba­r­aus­zah­lung nur zu­läs­sig, wenn der Ehe­gat­te, die ein­ge­tra­ge­ne Part­ne­rin oder der ein­ge­tra­ge­ne Part­ner schrift­lich zu­stimmt.15

3 Kann die Zu­stim­mung nicht ein­ge­holt wer­den oder wird sie oh­ne trif­ti­gen Grund ver­wei­gert, so kann das Zi­vil­ge­richt an­ge­ru­fen wer­den.16

14 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 3. Okt. 2003 (1. BVG-Re­vi­si­on), in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 1677; BBl 20002637).

15 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 30 des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2005 5685; BBl 2003 1288).

16 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 19. Ju­ni 2015 (Vor­sor­ge­aus­gleich bei Schei­dung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 2313; BBl 2013 4887).

Art. 5a17  

17 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 8 des BG vom 8. Okt. 1999 zum Abk. zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft ei­ner­seits und der EG so­wie ih­ren Mit­glied­staa­ten an­de­rer­seits über die Frei­zü­gig­keit (AS 2002 701; BBl 1999 6128). Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 3. Okt. 2003 (1. BVG-Re­vi­si­on), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 1677; BBl 20002637).

Art. 6 Nicht eingebrachte Eintrittsleistung und Erhöhungsbeiträge  

1 Ha­ben sich Ver­si­cher­te bei Ein­tritt in die Vor­sor­ge­ein­rich­tung ver­pflich­tet, einen Teil der Ein­tritts­leis­tung sel­ber zu be­zah­len, so ist die­ser Teil bei der Be­rech­nung der Aus­tritts­leis­tung mit­zu­be­rück­sich­ti­gen, selbst wenn er nicht oder nur teil­wei­se be­gli­chen wur­de. Der noch nicht be­gli­che­ne Teil kann je­doch samt Zin­sen von der Aus­tritts­leis­tung ab­ge­zo­gen wer­den.

2 Ha­ben Ver­si­cher­te in­fol­ge ei­ner Leis­tungs­ver­bes­se­rung Er­hö­hungs­bei­trä­ge zu ent­rich­ten, so ist die Aus­tritts­leis­tung auf­grund der ver­bes­ser­ten Leis­tun­gen zu be­rech­nen. Die noch nicht be­gli­che­nen Er­hö­hungs­bei­trä­ge kön­nen je­doch von der Aus­tritts­leis­tung ab­ge­zo­gen wer­den.

Art. 7 Vom Arbeitgeber oder von der Arbeitgeberin übernommene Eintrittsleistung  

1 Hat der Ar­beit­ge­ber oder die Ar­beit­ge­be­rin die Ein­tritts­leis­tung von Ver­si­cher­ten ganz oder teil­wei­se über­nom­men, so kann die Vor­sor­ge­ein­rich­tung den ent­spre­chen­den Be­trag von der Aus­tritts­leis­tung ab­zie­hen.

2 Der Ab­zug ver­min­dert sich mit je­dem Bei­trags­jahr um min­des­tens einen Zehn­tel des vom Ar­beit­ge­ber oder von der Ar­beit­ge­be­rin über­nom­me­nen Be­trags. Der nicht ver­brauch­te Teil fällt an ein Bei­trags­re­ser­ve­n­kon­to des Ar­beit­ge­bers oder der Ar­beit­ge­be­rin.

Art. 8 Abrechnung und Information  

1 Im Frei­zü­gig­keits­fall muss die Vor­sor­ge­ein­rich­tung den Ver­si­cher­ten ei­ne Ab­rech­nung über die Aus­tritts­leis­tung er­stel­len. Dar­aus müs­sen die Be­rech­nung der Aus­tritts­leis­tung, die Hö­he des Min­dest­be­tra­ges (Art. 17) und die Hö­he des Al­ters­gut­ha­bens (Art. 15 BVG18) er­sicht­lich sein.

2 Die Vor­sor­ge­ein­rich­tung muss die Ver­si­cher­ten auf al­le ge­setz­lich und re­gle­men­ta­risch vor­ge­se­he­nen Mög­lich­kei­ten der Er­hal­tung des Vor­sor­ge­schut­zes hin­wei­sen; na­ment­lich hat sie die Ver­si­cher­ten dar­auf auf­merk­sam zu ma­chen, wie die­se den Vor­sor­ge­schutz für den To­des- und In­va­li­di­täts­fall bei­be­hal­ten kön­nen.

3 Im Frei­zü­gig­keits­fall muss die Vor­sor­ge­ein­rich­tung zu Per­so­nen, die ei­ne Al­ters­leis­tung be­zie­hen oder be­zo­gen ha­ben oder ei­ne Ren­te in­fol­ge Teilin­va­li­di­tät be­zie­hen, je­der neu­en Vor­sor­ge- oder Frei­zü­gig­keitsein­rich­tung die In­for­ma­tio­nen über den Be­zug der Al­ters- und In­va­li­den­leis­tun­gen ge­ben, die not­wen­dig sind für:

a.
die Be­rech­nung der Ein­kaufs­mög­lich­kei­ten oder des ob­li­ga­to­risch zu ver­si­chern­den Lohns; und
b.
die Be­ach­tung der Höchst­zahl der Be­zü­ge in Ka­pi­tal­form (Art. 13a Abs. 2 BVG).19

4 Bei der Über­tra­gung der Frei­zü­gig­keits­leis­tung auf ei­ne neue Vor­sor­ge- oder Frei­zü­gig­keitsein­rich­tung muss die Frei­zü­gig­keitsein­rich­tung die­ser die In­for­ma­tio­nen nach Ab­satz 3 wei­ter­lei­ten.20

18SR 831.40

19 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 17. Dez. 2021 (AHV 21), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 92; BBl 2019 6305).

20 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 17. Dez. 2021 (AHV 21), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 92; BBl 2019 6305).

3. Abschnitt: Rechte und Pflichten der Vorsorgeeinrichtung bei Eintritt der Versicherten

Art. 9 Aufnahme in die reglementarischen Leistungen  

1 Die Vor­sor­ge­ein­rich­tung muss den ein­tre­ten­den Ver­si­cher­ten er­mög­li­chen, ih­ren Vor­sor­ge­schutz auf­recht­zu­er­hal­ten und wei­ter auf­zu­bau­en, und ih­nen die mit­ge­brach­ten Aus­tritts­leis­tun­gen gut­schrei­ben.

2 Hält die Vor­sor­ge­ein­rich­tung ih­re Leis­tun­gen in ei­nem Leis­tungs­plan fest, so hat sie den Ver­si­cher­ten zu er­mög­li­chen, sich bis zu ih­ren vol­len re­gle­men­ta­ri­schen Leis­tun­gen ein­zu­kau­fen. Vor­be­hal­ten bleibt Ar­ti­kel 79b BVG21.22

3 Bei der Be­mes­sung ih­rer Leis­tun­gen darf die Vor­sor­ge­ein­rich­tung nicht un­ter­schei­den, ob die Leis­tun­gen auf Bei­trä­ge oder auf Ein­tritts­leis­tun­gen zu­rück­zu­füh­ren sind.

21 SR 831.40

22 Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I 11 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998 (AS 1999 2374; BBl 1999 4). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 2 des BG vom 19. März 2010 (Struk­tur­re­form), in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3393; BBl 2007 5669).

Art. 10 Bemessung und Fälligkeit der Eintrittsleistung  

1 Die Vor­sor­ge­ein­rich­tung be­stimmt in ih­rem Re­gle­ment die Hö­he der Ein­tritts­leis­tung. Die­se darf den hö­he­ren der Be­trä­ge nicht über­stei­gen, der aus dem Ver­gleich zwi­schen ih­rer Aus­tritts­leis­tung nach Ar­ti­kel 15 und 16 und der­je­ni­gen nach ih­rer Ta­bel­le, die Ar­ti­kel 17 sinn­ge­mä­ss dar­stellt, re­sul­tiert.

2 Die Ein­tritts­leis­tung wird fäl­lig mit dem Ein­tritt in die Vor­sor­ge­ein­rich­tung. Ab die­sem Zeit­punkt ist ein Ver­zugs­zins zu zah­len.

3 Die Amor­ti­sa­ti­on und Ver­zin­sung je­nes Teils der Ein­tritts­leis­tung, der durch die Aus­tritts­leis­tung der frü­he­ren Vor­sor­ge­ein­rich­tung nicht ge­deckt ist und der auch nicht so­fort be­zahlt wird, rich­tet sich nach den re­gle­men­ta­ri­schen Be­stim­mun­gen oder ei­ner Ver­ein­ba­rung zwi­schen der ver­si­cher­ten Per­son und der Vor­sor­ge­ein­rich­tung.

Art. 11 Recht auf Einsicht und Einforderung  

1 Die Ver­si­cher­ten ha­ben der Vor­sor­ge­ein­rich­tung Ein­sicht in die Ab­rech­nun­gen über die Aus­tritts­leis­tung aus dem frü­he­ren Vor­sor­ge­ver­hält­nis zu ge­wäh­ren.

2 Die Vor­sor­ge­ein­rich­tung kann die Aus­tritts­leis­tung aus dem frü­he­ren Vor­sor­ge­ver­hält­nis so­wie das Vor­sor­ge­ka­pi­tal aus ei­ner Form der Vor­sor­ge­schut­zer­hal­tung für Rech­nung der Ver­si­cher­ten ein­for­dern.23

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 11 des BG vom 19. März 1999 über das Sta­bi­li­sie­rungs­pro­gramm 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 1999 237; BBl 1999 4).

Art. 12 Vorsorgeschutz  

1 Mit dem Ein­tritt in die Vor­sor­ge­ein­rich­tung sind die Ver­si­cher­ten zu den Leis­tun­gen ver­si­chert, die ih­nen nach dem Re­gle­ment auf­grund der ein­zu­brin­gen­den Ein­tritts­leis­tung zu­ste­hen.

2 Ha­ben sich Ver­si­cher­te bei Ein­tritt in die Vor­sor­ge­ein­rich­tung ver­pflich­tet, einen Teil der Ein­tritts­leis­tung sel­ber zu be­zah­len, und ha­ben sie die­sen Teil bei Ein­tritt ei­nes Vor­sor­ge­falls nicht oder nur teil­wei­se be­gli­chen, so ste­hen ih­nen die re­gle­men­ta­ri­schen Leis­tun­gen gleich­wohl zu. Der noch nicht be­zahl­te Teil kann je­doch samt Zin­sen von den Leis­tun­gen ab­ge­zo­gen wer­den.

Art. 13 Nicht verwendete Austrittsleistung  

1 Ver­bleibt ein Teil der ein­ge­brach­ten Aus­tritts­leis­tung, nach­dem sich die Ver­si­cher­ten in die vol­len re­gle­men­ta­ri­schen Leis­tun­gen ein­ge­kauft ha­ben, so kön­nen sie da­mit den Vor­sor­ge­schutz in ei­ner an­de­ren zu­läs­si­gen Form er­hal­ten.

2 Die Ver­si­cher­ten kön­nen mit dem ver­blei­ben­den Teil der ein­ge­brach­ten Aus­tritts­leis­tung auch künf­ti­ge re­gle­men­ta­risch hö­he­re Leis­tun­gen er­wer­ben. Die Vor­sor­ge­ein­rich­tung hat jähr­lich dar­über ab­zu­rech­nen.

Art. 14 Gesundheitliche Vorbehalte  

1 Der Vor­sor­ge­schutz, der mit den ein­ge­brach­ten Aus­tritts­leis­tun­gen er­wor­ben wird, darf nicht durch einen neu­en ge­sund­heit­li­chen Vor­be­halt ge­schmä­lert wer­den.

2 Die bei der frü­he­ren Vor­sor­ge­ein­rich­tung ab­ge­lau­fe­ne Zeit ei­nes Vor­be­halts ist auf die neue Vor­be­halts­dau­er an­zu­rech­nen. Für die Ver­si­cher­ten güns­ti­ge­re Be­din­gun­gen der neu­en Vor­sor­ge­ein­rich­tung ge­hen vor.

4. Abschnitt: Berechnung der Austrittsleistung und Anspruch auf freie Mittel 24

24 Fassung gemäss Anhang Ziff. 5 des BG vom 19. Juni 2015 (Vorsorgeausgleich bei Scheidung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 2313; BBl 2013 4887).

Art. 15 Ansprüche im Beitragsprimat  

1 Bei Spar­ein­rich­tun­gen ent­spre­chen die An­sprü­che der Ver­si­cher­ten dem Spar­gut­ha­ben; bei ver­si­che­rungs­mäs­sig ge­führ­ten Bei­trags­pri­mat­kas­sen ent­spre­chen sie dem De­ckungs­ka­pi­tal.

2 Das Spar­gut­ha­ben ist die Sum­me al­ler im Hin­blick auf Al­ters­leis­tun­gen gut­ge­schrie­be­nen Bei­trä­ge des Ar­beit­ge­bers oder der Ar­beit­ge­be­rin und der ver­si­cher­ten Per­son so­wie der sons­ti­gen Ein­la­gen; sämt­li­che Zin­sen sind zu be­rück­sich­ti­gen.

3 Das De­ckungs­ka­pi­tal ist nach an­er­kann­ten Re­geln der Ver­si­che­rungs­ma­the­ma­tik im An­wart­schafts­de­ckungs­ver­fah­ren ge­mä­ss dem Grund­satz der Bi­lan­zie­rung in ge­schlos­se­ner Kas­se zu be­rech­nen.

4 Bei­trä­ge für Son­der­mass­nah­men und So­li­da­ri­täts­leis­tun­gen sind zu be­rück­sich­ti­gen, wenn sie das per­sön­li­che Spar­gut­ha­ben oder das De­ckungs­ka­pi­tal er­höht ha­ben.

Art. 16 Ansprüche im Leistungsprimat  

1 Bei Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen im Leis­tungs­pri­mat ent­spre­chen die An­sprü­che der Ver­si­cher­ten dem Bar­wert der er­wor­be­nen Leis­tun­gen.

2 Die er­wor­be­nen Leis­tun­gen wer­den wie folgt be­rech­net:

ver­si­cher­te Leis­tun­gen ×

an­re­chen­ba­re Ver­si­che­rungs­dau­er

mög­li­che Ver­si­che­rungs­dau­er

3 Die ver­si­cher­ten Leis­tun­gen sind im Re­gle­ment nie­der­ge­legt. Sie be­stim­men sich auf­grund der mög­li­chen Ver­si­che­rungs­dau­er. Tem­po­rä­re Leis­tun­gen ge­mä­ss Ar­ti­kel 17 Ab­satz 2 kön­nen bei der Bar­wert­be­stim­mung weg­ge­las­sen wer­den, wenn sie nicht nach dem De­ckungs­ka­pi­tal­ver­fah­ren fi­nan­ziert wer­den.

4 Die an­re­chen­ba­re Ver­si­che­rungs­dau­er setzt sich zu­sam­men aus der Bei­trags­dau­er und der ein­ge­kauf­ten Ver­si­che­rungs­dau­er. Sie be­ginnt frü­he­s­tens mit der Leis­tung von Bei­trä­gen an die Al­ters­vor­sor­ge.

5 Die mög­li­che Ver­si­che­rungs­dau­er be­ginnt zur glei­chen Zeit wie die an­re­chen­ba­re Ver­si­che­rungs­dau­er und en­det mit dem re­gle­men­ta­ri­schen Re­fe­ren­zal­ter25.

6 Der Bar­wert ist nach an­er­kann­ten Re­geln der Ver­si­che­rungs­ma­the­ma­tik zu er­mit­teln. Die Bar­wer­te sind im Re­gle­ment ta­bel­la­risch dar­zu­stel­len.

25 Aus­druck ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 17. Dez. 2021 (AHV 21), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 92; BBl 2019 6305).

Art. 17 Mindestbetrag bei Austritt aus der Vorsorgeeinrichtung  

1 Bei Aus­tritt aus der Vor­sor­ge­ein­rich­tung hat die ver­si­cher­te Per­son zu­min­dest An­spruch auf die ein­ge­brach­ten Ein­tritts­leis­tun­gen samt Zin­sen so­wie auf die von ihr wäh­rend der Bei­trags­dau­er ge­leis­te­ten Bei­trä­ge samt ei­nem Zu­schlag von 4 Pro­zent pro Al­ters­jahr ab dem 20. Al­ters­jahr, höchs­tens aber von 100 Pro­zent. Das Al­ter er­gibt sich aus der Dif­fe­renz zwi­schen dem Ka­len­der­jahr und dem Ge­burts­jahr.

2 Bei­trä­ge zur Fi­nan­zie­rung von Leis­tun­gen und zur De­ckung von Kos­ten kön­nen von den Bei­trä­gen der ver­si­cher­ten Per­son nur ab­ge­zo­gen wer­den, wenn die Hö­he der ver­schie­de­nen Bei­trä­ge im Re­gle­ment fest­ge­legt und der Be­darf in der Jah­res­rech­nung oder in de­ren An­hang aus­ge­wie­sen ist. Ab­ge­zo­gen wer­den dür­fen:

a.
Bei­trag zur Fi­nan­zie­rung der An­sprü­che auf In­va­li­den­leis­tun­gen bis zum Er­rei­chen des Re­fe­ren­zal­ters26;
b.
Bei­trag zur Fi­nan­zie­rung der An­sprü­che auf Hin­ter­las­se­nen­leis­tun­gen, die vor Er­rei­chen des Re­fe­ren­zal­ters ent­ste­hen;
c.
Bei­trag zur Fi­nan­zie­rung der An­sprü­che auf Über­brückungs­ren­ten bis zum Er­rei­chen des Re­fe­ren­zal­ters. Der Bun­des­rat setzt die nä­he­ren Be­din­gun­gen für die­se Ab­zugs­mög­lich­keit fest;
d.
Bei­trag für Ver­wal­tungs­kos­ten;
e.
Bei­trag für Kos­ten des Si­cher­heits­fonds;
f.
Bei­trag zur Be­he­bung ei­ner Un­ter­de­ckung;
g.27
Bei­trag zur Fi­nan­zie­rung des Aus­gleichs von Ren­ten­um­wand­lungs­ver­lus­ten.28

3 So­fern das Re­gle­ment die­sen Ab­zug in Bei­trags­pro­zen­ten vor­sieht, kön­nen auch im Re­gle­ment vor­ge­se­he­ne Auf­wen­dun­gen zur Fi­nan­zie­rung der An­pas­sung der lau­fen­den Ren­ten an die Preis­ent­wick­lung nach Ar­ti­kel 36 BVG29 so­wie der Min­dest­leis­tun­gen für Ver­si­che­rungs­fäl­le wäh­rend der Über­gangs­zeit nach Ar­ti­kel 33 BVG von den Bei­trä­gen der ver­si­cher­ten Per­son ab­ge­zo­gen wer­den.30

4 Bei­trä­ge zur Fi­nan­zie­rung von Leis­tun­gen nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben a–c kön­nen nur dann von den Bei­trä­gen der ver­si­cher­ten Per­son ab­ge­zo­gen wer­den, wenn der nicht für die Leis­tun­gen und Kos­ten nach den Ab­sät­zen 2 und 3 ver­wen­de­te Teil der Bei­trä­ge ver­zinst wird.31

5 Von den ge­sam­ten re­gle­men­ta­ri­schen Bei­trä­gen, die der Ar­beit­ge­ber oder die Ar­beit­ge­be­rin und der Ar­beit­neh­mer oder die Ar­beit­neh­me­rin leis­ten, ist min­des­tens ein Drit­tel als Ar­beit­neh­mer­bei­trag zu be­trach­ten.

6 Für Bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 33a BVG wird kein Zu­schlag von 4 Pro­zent pro Al­ters­jahr ab dem 20. Al­ters­jahr nach Ab­satz 1 be­rech­net.32

26 Aus­druck ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 17. Dez. 2021 (AHV 21), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 92; BBl 2019 6305). Die­se Änd. wur­de in den in der AS ge­nann­ten Be­stim­mun­gen vor­ge­nom­men.

27 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 18. März 2022, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 355; BBl 2020 8967).

28 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 4635; BBl 2003 6399).

29 SR 831.40

30 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 3. Okt. 2003 (1. BVG-Re­vi­si­on), in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 1677; BBl 20002637).

31 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 4635; BBl 2003 6399).

32 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 2 des BG vom 11. Dez. 2009 (Mass­nah­men zur Er­leich­te­rung der Ar­beits­markt­be­tei­li­gung äl­te­rer Ar­beit­neh­men­der), in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 4427; BBl 2007 5669).

Art. 18 Gewährleistung der obligatorischen Vorsorge  

Re­gis­trier­te Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen ha­ben den aus­tre­ten­den Ver­si­cher­ten min­des­tens das Al­ters­gut­ha­ben nach Ar­ti­kel 15 des BVG33 mit­zu­ge­ben.

Art. 18a Teil- oder Gesamtliquidation 34  

1 Bei ei­ner Teil- oder Ge­samt­li­qui­da­ti­on der Vor­sor­ge­ein­rich­tung be­steht ne­ben dem An­spruch auf die Aus­tritts­leis­tung ein in­di­vi­du­el­ler oder kol­lek­ti­ver An­spruch auf freie Mit­tel.

2 Die Teil- oder Ge­samt­li­qui­da­ti­on rich­tet sich nach den Ar­ti­keln 53b–53d, 72a Ab­satz 4 und 72c Ab­satz 1 Buch­sta­ben b und c BVG35.36

34 Ur­sprüng­lich Art. 23. Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 3. Okt. 2003 (1. BVG-Re­vi­si­on), in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 1677; BBl 20002637).

35 SR 831.40

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des BG vom 17. Dez. 2010 (Fi­nan­zie­rung von Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen öf­fent­lich-recht­li­cher Kör­per­schaf­ten), in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3385; BBl 2008 8411).

Art. 19 Versicherungstechnischer Fehlbetrag 37  

1 Im Frei­zü­gig­keits­fall dür­fen Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen kei­ne ver­si­che­rungs-tech­ni­schen Fehl­be­trä­ge von der Aus­tritts­leis­tung ab­zie­hen.

2 Im Fall ei­ner Teil- oder Ge­samt­li­qui­da­ti­on dür­fen ver­si­che­rungs­tech­ni­sche Fehl­be­trä­ge ab­ge­zo­gen wer­den. Von Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen öf­fent­lich-recht­li­cher Kör­per­schaf­ten im Sys­tem der Teil­ka­pi­ta­li­sie­rung dür­fen ver­si­che­rungs­tech­ni­sche Fehl­be­trä­ge nur so weit ab­ge­zo­gen wer­den, als sie einen Aus­gangs­de­ckungs­grad nach Ar­ti­kel 72a Ab­satz 1 Buch­sta­be b BVG38 un­ter­schrei­ten.39

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 3 des BG vom 17. Dez. 2010 (Fi­nan­zie­rung von Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen öf­fent­lich-recht­li­cher Kör­per­schaf­ten), in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 3385; BBl 2008 8411).

38 SR 831.40

39 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 19. Ju­ni 2015 (Vor­sor­ge­aus­gleich bei Schei­dung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 2313; BBl 2013 4887).

Art. 19a Ansprüche bei Wahl der Anlagestrategie durch die versicherte Person 40  

1 Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen, die aus­sch­liess­lich Lohnan­tei­le über dem an­dert­halb­fa­chen obe­ren Grenz­be­trag nach Ar­ti­kel 8 Ab­satz 1 BVG41 ver­si­chern und un­ter­schied­li­che An­la­ge­stra­te­gi­en an­bie­ten, kön­nen vor­se­hen, dass den aus­tre­ten­den Ver­si­cher­ten in Ab­wei­chung von den Ar­ti­keln 15 und 17 der ef­fek­ti­ve Wert des Vor­sor­ge­gut­ha­bens im Zeit­punkt des Aus­tritts mit­ge­ge­ben wird. In die­sem Fall müs­sen sie min­des­tens ei­ne Stra­te­gie mit ri­si­ko­ar­men An­la­gen an­bie­ten. Der Bun­des­rat um­schreibt die ri­si­ko­ar­men An­la­gen nä­her.

2 Die Vor­sor­ge­ein­rich­tung muss die ver­si­cher­te Per­son bei der Wahl ei­ner An­la­ge­stra­te­gie über die ver­schie­de­nen An­la­ge­stra­te­gi­en und die da­mit ver­bun­de­nen Ri­si­ken und Kos­ten in­for­mie­ren. Die ver­si­cher­te Per­son muss schrift­lich be­stä­ti­gen, dass sie die­se In­for­ma­tio­nen er­hal­ten hat.

3 Die Aus­tritts­leis­tung wird ab dem Zeit­punkt der Fäl­lig­keit nicht ver­zinst.

40 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 18. Dez. 2015, in Kraft seit 1. Okt. 2017 (AS 2017 5019; BBl 2015 1793).

41 SR 831.40

5. Abschnitt: Erhaltung des Vorsorgeschutzes in besonderen Fällen

Art. 20 Änderung des Beschäftigungsgrades  

1 Än­dern Ver­si­cher­te ih­ren Be­schäf­ti­gungs­grad für die Dau­er von min­des­tens sechs Mo­na­ten, so hat die Vor­sor­ge­ein­rich­tung wie im Frei­zü­gig­keits­fall ab­zu­rech­nen.

2 Sieht das Re­gle­ment ei­ne für die Ver­si­cher­ten min­des­tens eben­so güns­ti­ge Re­ge­lung oder die Be­rück­sich­ti­gung des durch­schnitt­li­chen Be­schäf­ti­gungs­gra­des vor, so kann ei­ne Ab­rech­nung un­ter­blei­ben.

Art. 21 Wechsel innerhalb der Vorsorgeeinrichtung  

1 Sind zwei Ar­beit­ge­ber42 der glei­chen Vor­sor­ge­ein­rich­tung an­ge­schlos­sen und wech­selt die ver­si­cher­te Per­son vom einen zum an­de­ren, so ist wie im Frei­zü­gig­keits­fall ab­zu­rech­nen, so­fern die ver­si­cher­te Per­son das Vor­sor­ge­werk oder den Vor­sor­ge­plan wech­selt.

2 Sieht das Re­gle­ment ei­ne für die ver­si­cher­te Per­son min­des­tens eben­so güns­ti­ge Re­ge­lung vor, so kann ei­ne Ab­rech­nung un­ter­blei­ben.

42Da die Ver­wen­dung von Paar­for­men die Les­bar­keit des vor­lie­gen­den Ar­ti­kels er­schwert, wird die männ­li­che Per­so­nen­be­zeich­nung als Aus­druck ge­wählt, der sich auf Per­so­nen bei­der Ge­schlech­ter be­zieht.

5a. Abschnitt: Ehescheidung und gerichtliche Auflösung der eingetragenen Partnerschaft 43

43 Eingefügt durch Anhang Ziff. 5 des BG vom 19. Juni 2015 (Vorsorgeausgleich bei Scheidung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 2313; BBl 2013 4887).

Art. 22 Grundsatz 44  

Bei Ehe­schei­dung wer­den die Aus­tritts­leis­tun­gen und Ren­ten­an­tei­le nach den Ar­ti­keln 122–124e des Zi­vil­ge­setz­bu­ches (ZGB)45 so­wie den Ar­ti­keln 280 und 281 der Zi­vil­pro­zess­ord­nung (ZPO)46 ge­teilt; die Ar­ti­kel 3–5 sind auf den zu über­tra­gen­den Be­trag sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

44 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 19. Ju­ni 2015 (Vor­sor­ge­aus­gleich bei Schei­dung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 2313; BBl 2013 4887).

45 SR 210

46 SR 272

Art. 22a Berechnung der zu teilenden Austrittsleistung 47  

1 Die zu tei­len­de Aus­tritts­leis­tung ei­nes Ehe­gat­ten ent­spricht der Dif­fe­renz zwi­schen der Aus­tritts­leis­tung zu­züg­lich all­fäl­li­ger Frei­zü­gig­keits­gut­ha­ben im Zeit­punkt der Ein­lei­tung des Schei­dungs­ver­fah­rens und der Aus­tritts­leis­tung zu­züg­lich all­fäl­li­ger Frei­zü­gig­keits­gut­ha­ben im Zeit­punkt der Ehe­schlies­sung. Die Aus­tritts­leis­tung und das Frei­zü­gig­keits­gut­ha­ben im Zeit­punkt der Ehe­schlies­sung sind auf den Zeit­punkt der Ein­lei­tung des Schei­dungs­ver­fah­rens auf­zu­zin­sen. Ba­r­aus­zah­lun­gen und Ka­pi­tal­ab­fin­dun­gen wäh­rend der Ehe­dau­er wer­den nicht be­rück­sich­tigt.

2 An­tei­le ei­ner Ein­mal­ein­la­ge, die ein Ehe­gat­te wäh­rend der Ehe aus Mit­teln fi­nan­ziert hat, die un­ter dem Gü­ter­stand der Er­run­gen­schafts­be­tei­li­gung von Ge­set­zes we­gen sein Ei­gen­gut wä­ren (Art. 198 ZGB48), sind zu­züg­lich Zins von der zu tei­len­den Aus­tritts­leis­tung ab­zu­zie­hen.

3 Ha­ben wäh­rend der Ehe Vor­be­zü­ge für Wohn­ei­gen­tum nach den Ar­ti­keln 30c BVG49 und 331e des Ob­li­ga­tio­nen­rechts50 statt­ge­fun­den, so wer­den der Ka­pi­tal­ab­fluss und der Zins­ver­lust an­teils­mäs­sig dem vor der Ehe­schlies­sung und dem da­nach bis zum Be­zug ge­äuf­ne­ten Vor­sor­ge­gut­ha­ben be­las­tet.

4 Der Bun­des­rat re­gelt die Be­rech­nung bei lau­fen­den In­va­li­den­ren­ten und in Fäl­len, in de­nen zwi­schen der Ein­lei­tung des Schei­dungs­ver­fah­rens und dem rechts­kräf­ti­gen Ent­scheid über den Vor­sor­ge­aus­gleich der Vor­sor­ge­fall Al­ter ein­tritt.

47 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 7 des BG vom 26. Ju­ni 1998 (AS 1999 1118; BBl 1996 I 1). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 19. Ju­ni 2015 (Vor­sor­ge­aus­gleich bei Schei­dung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 2313; BBl 2013 4887).

48 SR 210

49 SR 831.40

50 SR 220

Art. 22b Berechnung der zu teilenden Austrittsleistung bei Heirat vor dem
1. Januar 1995
51  

1 Ha­ben die Ehe­gat­ten vor dem 1. Ja­nu­ar 1995 ge­hei­ra­tet, so wird die Aus­tritts­leis­tung im Zeit­punkt der Ehe­schlies­sung auf­grund ei­ner vom Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment des In­nern er­stell­ten Ta­bel­le be­rech­net. Hat je­doch ein Ehe­gat­te von der Ehe­schlies­sung bis zum 1. Ja­nu­ar 1995 nie die Vor­sor­ge­ein­rich­tung ge­wech­selt und steht fest, wie hoch nach neu­em Recht die Aus­tritts­leis­tung im Zeit­punkt der Ehe­schlies­sung ge­we­sen wä­re, so ist die­ser Be­trag für die Be­rech­nung nach Ar­ti­kel 22a Ab­satz 1 mass­ge­bend.

2 Für die Be­rech­nung der Aus­tritts­leis­tung im Zeit­punkt der Ehe­schlies­sung an­hand der Ta­bel­le ist von fol­gen­den Eck­wer­ten aus­zu­ge­hen:

a.
Zeit­punkt und Hö­he der ers­ten, nach Ar­ti­kel 24 von Ge­set­zes we­gen mit­ge­teil­ten Aus­tritts­leis­tung; ist zwi­schen der Ehe­schlies­sung und dem Zeit­punkt der mit­ge­teil­ten Aus­tritts­leis­tung ei­ne Aus­tritts­leis­tung fäl­lig ge­wor­den, so sind de­ren Hö­he und der Zeit­punkt ih­rer Fäl­lig­keit für die Be­rech­nung mass­ge­bend;
b.
Zeit­punkt und Hö­he der letz­ten, vor der Ehe­schlies­sung be­kann­ten Ein­tritts­leis­tung in ein neu­es Vor­sor­ge­ver­hält­nis; ist kei­ne sol­che Ein­tritts­leis­tung be­kannt, so gel­ten das Da­tum des Be­ginns des Vor­sor­ge­ver­hält­nis­ses und der Wert Null.

3 Vom Wert nach Ab­satz 2 Buch­sta­be a wer­den der Wert nach Ab­satz 2 Buch­sta­be b und all­fäl­li­ge da­zwi­schen lie­gen­de Ein­mal­ein­la­gen samt Zins bis zum Zeit­punkt nach Ab­satz 2 Buch­sta­be a ab­ge­zo­gen. Die Ta­bel­le gibt an, wel­cher Teil des er­rech­ne­ten Be­trags als Aus­tritts­leis­tung im Zeit­punkt der Ehe­schlies­sung gilt. Zu dem aus der Ta­bel­le re­sul­tie­ren­den Be­trag sind die in Ab­zug ge­brach­te Ein­tritts­leis­tung nach Ab­satz 2 Buch­sta­be b und die Ein­mal­ein­la­gen, die vor der Ehe­schlies­sung er­bracht wor­den sind, samt Zins bis zur Hei­rat hin­zu­zu­rech­nen.

4 Die Ta­bel­le be­rück­sich­tigt die Bei­trags­dau­er zwi­schen der Er­brin­gung der Ein­tritts­leis­tung nach Ab­satz 2 Buch­sta­be b und der Aus­tritts­leis­tung nach Ab­satz 2 Buch­sta­be a so­wie die in die­ser Bei­trags­dau­er lie­gen­de Ehe­dau­er.

5 Die Ab­sät­ze 1–3 gel­ten sinn­ge­mä­ss für Frei­zü­gig­keits­gut­ha­ben, die vor dem 1. Ja­nu­ar 1995 er­wor­ben wor­den sind.

51 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 7 des BG vom 26. Ju­ni 1998 (AS 1999 1118; BBl 1996 I 1). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 19. Ju­ni 2015 (Vor­sor­ge­aus­gleich bei Schei­dung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 2313; BBl 2013 4887).

Art. 22c Übertragung der Austrittsleistung und der lebenslangen Rente 52  

1 Die zu über­tra­gen­de Aus­tritts­leis­tung wird bei der Vor­sor­ge- oder Frei­zü­gig­keitsein­rich­tung des ver­pflich­te­ten Ehe­gat­ten im Ver­hält­nis des Al­ters­gut­ha­bens nach Ar­ti­kel 15 BVG53 zum üb­ri­gen Vor­sor­ge­gut­ha­ben be­las­tet. Für die Über­tra­gung ei­ner le­bens­lan­gen Ren­te nach Ar­ti­kel 124a ZGB54 gilt dies sinn­ge­mä­ss.

2 Die über­tra­ge­ne Aus­tritts­leis­tung oder Ren­te wird bei der Vor­sor­ge- oder Frei­zü­gig­keitsein­rich­tung des be­rech­tig­ten Ehe­gat­ten im Ver­hält­nis, in dem sie in der Vor­sor­ge des ver­pflich­te­ten Ehe­gat­ten be­las­tet wur­de, dem ob­li­ga­to­ri­schen und dem üb­ri­gen Gut­ha­ben gut­ge­schrie­ben.

3 Der Bun­des­rat re­gelt die Mo­da­li­tä­ten der Über­tra­gung der Ren­te in die Vor­sor­ge- oder Frei­zü­gig­keitsein­rich­tung des be­rech­tig­ten Ehe­gat­ten. Die Vor­sor­ge­ein­rich­tung des ver­pflich­te­ten Ehe­gat­ten und der be­rech­tig­te Ehe­gat­te kön­nen an­stel­le der Ren­ten­über­tra­gung ei­ne Über­wei­sung in Ka­pi­tal­form ver­ein­ba­ren.

4 Die Vor­sor­ge- und Frei­zü­gig­keitsein­rich­tun­gen hal­ten fest, wie sich die Aus­tritts­leis­tung oder Ren­te auf das Al­ters­gut­ha­ben und das üb­ri­ge Vor­sor­ge­gut­ha­ben ver­teilt. Sie lei­ten die­se In­for­ma­ti­on bei der Über­tra­gung an ei­ne an­de­re Vor­sor­ge- oder Frei­zü­gig­keitsein­rich­tung wei­ter.

52 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 7 des BG vom 26. Ju­ni 1998 (AS 1999 1118; BBl 1996 I 1). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 19. Ju­ni 2015 (Vor­sor­ge­aus­gleich bei Schei­dung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 2313; BBl 2013 4887).

53 SR 831.40

54 SR 210

Art. 22d Wiedereinkauf nach Scheidung 55  

1 Die Vor­sor­ge­ein­rich­tung muss nach der Schei­dung dem ver­pflich­te­ten Ehe­gat­ten die Mög­lich­keit ge­wäh­ren, sich im Rah­men der über­tra­ge­nen Aus­tritts­leis­tung wie­der ein­zu­kau­fen. Die Be­stim­mun­gen über den Ein­tritt in die Vor­sor­ge­ein­rich­tung gel­ten sinn­ge­mä­ss. Die wie­der ein­be­zahl­ten Be­trä­ge wer­den im glei­chen Ver­hält­nis wie bei der Be­las­tung nach Ar­ti­kel 22c Ab­satz 1 dem Al­ters­gut­ha­ben nach Ar­ti­kel 15 BVG56 und dem üb­ri­gen Vor­sor­ge­gut­ha­ben zu­ge­ord­net.

2 Kein An­spruch auf Wie­der­ein­kauf be­steht nach der Über­tra­gung ei­nes Be­tra­ges nach Ar­ti­kel 124 Ab­satz 1 ZGB57.

55 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 19. Ju­ni 2015 (Vor­sor­ge­aus­gleich bei Schei­dung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 2313; BBl 2013 4887).

56 SR 831.40

57 SR 210

Art. 22e Auszahlung aufgrund von Alter oder Invalidität 58  

1 Hat der be­rech­tig­te Ehe­gat­te An­spruch auf ei­ne vol­le In­va­li­den­ren­te oder hat er das Min­destal­ter für den vor­zei­ti­gen Al­ters­rück­tritt (Art. 1 Abs. 3 BVG59) er­reicht, so kann er die Aus­zah­lung der le­bens­lan­gen Ren­te nach Ar­ti­kel 124a ZGB60 ver­lan­gen.

2 Hat er das Re­fe­ren­zal­ter61 nach Ar­ti­kel 13 Ab­satz 1 BVG er­reicht, so wird ihm die le­bens­lan­ge Ren­te aus­be­zahlt. Er kann de­ren Über­wei­sung in sei­ne Vor­sor­ge­ein­rich­tung ver­lan­gen, wenn er sich nach de­ren Re­gle­ment noch ein­kau­fen kann.

58 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 19. Ju­ni 2015 (Vor­sor­ge­aus­gleich bei Schei­dung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 2313; BBl 2013 4887).

59 SR 831.40

60 SR 210

61 Aus­druck ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 17. Dez. 2021 (AHV 21), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 92; BBl 2019 6305).

Art. 22f Entschädigung 62  

1 Wird ei­nem Ehe­gat­ten ei­ne an­ge­mes­se­ne Ent­schä­di­gung nach Ar­ti­kel 124e Ab­satz 1 ZGB63 zu­ge­spro­chen, so kann das Ge­richt im Schei­dungs­ur­teil be­stim­men, dass ein Teil der Aus­tritts­leis­tung auf An­rech­nung an die Ent­schä­di­gung über­tra­gen wird.

2 Es teilt der Vor­sor­ge­ein­rich­tung den zu über­tra­gen­den Be­trag mit den nö­ti­gen An­ga­ben über die Er­hal­tung des Vor­sor­ge­schut­zes von Am­tes we­gen mit; für die Über­tra­gung sind die Ar­ti­kel 3–5 sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

3 Wird ein Ehe­gat­te zur Zah­lung ei­ner Ka­pi­tal­ab­fin­dung nach Ar­ti­kel 124d oder 124e Ab­satz 1 ZGB ver­pflich­tet, so kann das Ge­richt im Schei­dungs­ur­teil be­stim­men, dass die­ser Be­trag in die Vor­sor­ge­ein­rich­tung des be­rech­tig­ten Ehe­gat­ten oder, wenn dies nicht mög­lich ist, in ei­ne Ein­rich­tung zur Er­hal­tung des Vor­sor­ge­schut­zes ein­ge­zahlt wird. Ab­satz 2 gilt sinn­ge­mä­ss.

62 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 19. Ju­ni 2015 (Vor­sor­ge­aus­gleich bei Schei­dung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 2313; BBl 2013 4887).

63 SR 210

Art. 23 Eingetragene Partnerschaft 64  

Die Be­stim­mun­gen über die Schei­dung sind bei ge­richt­li­cher Auf­lö­sung ei­ner ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

64 Ur­sprüng­lich Art. 22d. Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 30 des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2005 5685; BBl 2003 1288).

6. Abschnitt: Information der Versicherten und Dokumentation im Hinblick auf eine Scheidung 65

65 Fassung gemäss Anhang Ziff. 7 des BG vom 26. Juni 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 1118; BBl 1996 I 1).

Art. 24  

1 Die Vor­sor­ge­ein­rich­tung hat dem Ver­si­cher­ten jähr­lich die re­gle­men­ta­ri­sche Aus­tritts­leis­tung nach Ar­ti­kel 2 mit­zu­tei­len.66

2 Hei­ra­tet der Ver­si­cher­te oder geht er ei­ne ein­ge­tra­ge­ne Part­ner­schaft ein, so hat ihm die Vor­sor­ge­ein­rich­tung auf die­sen Zeit­punkt sei­ne Aus­tritts­leis­tung mit­zu­tei­len.67 Die Vor­sor­ge­ein­rich­tung hat die­se An­ga­be in ih­ren Un­ter­la­gen fest­zu­hal­ten und bei Aus­tritt des Ver­si­cher­ten der neu­en Vor­sor­ge- oder ei­ner all­fäl­li­gen Frei­zü­gig­keitsein­rich­tung zu über­mit­teln.68

3 Im Fal­le der Ehe­schei­dung oder ge­richt­li­chen Auf­lö­sung ei­ner ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft hat die Vor­sor­ge­ein­rich­tung auf Ver­lan­gen der ver­si­cher­ten Per­son oder dem Ge­richt Aus­kunft zu ge­ben über:

a.
die Hö­he der Gut­ha­ben, die für die Be­rech­nung der zu tei­len­den Aus­tritts­leis­tung mass­ge­bend sind;
b.
den An­teil des Al­ters­gut­ha­bens nach Ar­ti­kel 15 BVG69 am ge­sam­ten Gut­ha­ben der ver­si­cher­ten Per­son.70

4 Der Bun­des­rat re­gelt die wei­te­ren In­for­ma­ti­ons­pflich­ten.71

66 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 3. Okt. 2003 (1. BVG-Re­vi­si­on), in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 1677; BBl 20002637).

67 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 30 des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2005 5685; BBl 2003 1288).

68 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 7 des BG vom 26. Ju­ni 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 1118; BBl 1996 I 1).

69 SR 831.40

70 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 7 des BG vom 26. Ju­ni 1998 (AS 1999 1118; BBl 1996 I 1). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 19. Ju­ni 2015 (Vor­sor­ge­aus­gleich bei Schei­dung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 2313; BBl 2013 4887).

71 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 19. Ju­ni 2015 (Vor­sor­ge­aus­gleich bei Schei­dung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 2313; BBl 2013 4887).

6a. Abschnitt: Meldepflichten, Zentralstelle 2. Säule, Massnahmen bei Vernachlässigung der Unterhaltspflicht 7273

72 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 18. Dez. 1998, in Kraft seit 1. Mai 1999 (AS 1999 1384; BBl 1998 5569).

73 Fassung gemäss Anhang Ziff. 4 des BG vom 20. März 2015 (Kindesunterhalt), in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2015 4299, 2020 5; BBl 2014 529).

Art. 24a Meldepflicht der Einrichtungen 74  

Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen und Ein­rich­tun­gen, wel­che Frei­zü­gig­keits­kon­ten oder ‑po­li­cen füh­ren, mel­den der Zen­tral­stel­le 2. Säu­le jähr­lich bis En­de Ja­nu­ar al­le Per­so­nen, für die im De­zem­ber des Vor­jah­res ein Gut­ha­ben ge­führt wur­de.

74 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 19. Ju­ni 2015 (Vor­sor­ge­aus­gleich bei Schei­dung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 2313; BBl 2013 4887).

Art. 24b75  

75 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 19. Ju­ni 2015 (Vor­sor­ge­aus­gleich bei Schei­dung), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 2313; BBl 2013 4887).

Art. 24c Umfang der Meldepflicht  

Die Mel­dung um­fasst:

a.
Na­me und Vor­na­me des Ver­si­cher­ten;
b.
sei­ne AHV-Num­mer76;
c.
sein Ge­burts­da­tum;
d.
Na­me der Vor­sor­ge­ein­rich­tung oder der Ein­rich­tung, wel­che die Frei­zü­gig­keits­kon­ten oder ‑po­li­cen führt.

76 Aus­druck ge­mä­ss An­hang Ziff. 30 des BG vom 18. Dez. 2020 (Sys­te­ma­ti­sche Ver­wen­dung der AHV-Num­mer durch Be­hör­den), in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 758; BBl 20197359). Die­se Änd. wur­de in den in der AS ge­nann­ten Be­stim­mun­gen vor­ge­nom­men.

Art. 24d Zentralstelle
2. Säule
 

1 Die Zen­tral­stel­le 2. Säu­le ist die Ver­bin­dungs­stel­le zwi­schen den Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen, den Ein­rich­tun­gen, wel­che Frei­zü­gig­keits­kon­ten oder ‑po­li­cen füh­ren, und den Ver­si­cher­ten.

2 Sie mel­det der Zen­tra­len Aus­gleichs­stel­le der AHV die ver­ges­se­nen Gut­ha­ben, um die zur Iden­ti­fi­ka­ti­on und Lo­ka­li­sie­rung der Be­rech­tig­ten er­for­der­li­chen An­ga­ben zu er­hal­ten.

3 Die Zen­tra­le Aus­gleichs­stel­le der AHV lie­fert der Zen­tral­stel­le 2. Säu­le fol­gen­de An­ga­ben, so­fern die­se in den zen­tra­len Re­gis­tern oder elek­tro­ni­schen Dos­siers ent­hal­ten sind:

a.
für in der Schweiz wohn­haf­te Per­so­nen den Na­men der AHV-Aus­gleichs­kas­se, wel­che die Ren­te aus­zahlt;
b.
die Adres­sen von Per­so­nen im Aus­land.

4 Die Zen­tral­stel­le 2. Säu­le lei­tet die er­hal­te­nen An­ga­ben an die zu­stän­di­ge Ein­rich­tung wei­ter. Sie nimmt An­fra­gen ein­zel­ner Ver­si­cher­ter be­tref­fend de­ren Vor­sor­ge­gut­ha­ben ent­ge­gen und gibt ih­nen die er­for­der­li­chen An­ga­ben zur Gel­tend­ma­chung ih­rer An­sprü­che.

5 Die Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen und die Ein­rich­tun­gen, wel­che Frei­zü­gig­keits­kon­ten oder ‑po­li­cen füh­ren, ar­bei­ten mit der Zen­tral­stel­le 2. Säu­le zu­sam­men.

Art. 24e Verfahren  

1 Das zu­stän­di­ge De­par­te­ment re­gelt das Ver­fah­ren.

2 Das zu­stän­di­ge Bun­des­amt kann tech­ni­sche Wei­sun­gen er­las­sen. Die­se sind ver­bind­lich:

a.
für die kan­to­na­len Auf­sichts­be­hör­den;
b.
für die die­sem Ge­setz un­ter­ste­hen­den Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen und Ein­rich­tun­gen, wel­che Frei­zü­gig­keits­kon­ten oder ‑po­li­cen füh­ren.
Art. 24f Aktenaufbewahrung  

Die Zen­tral­stel­le 2. Säu­le be­wahrt die Mel­dun­gen auf. Die Auf­be­wah­rungs­pflicht er­lischt, wenn die ver­si­cher­te Per­son das 80. Al­ters­jahr vollen­det hat.77

77 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 17. Dez. 2021 (AHV 21), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 92; BBl 2019 6305).

Art. 24fbis Massnahmen bei Vernachlässigung der Unterhaltspflicht 78  

1 Be­fin­det sich ei­ne ver­si­cher­te Per­son mit re­gel­mäs­sig zu er­brin­gen­den Un­ter­halts­zah­lun­gen im Um­fang von min­des­tens vier mo­nat­li­chen Zah­lun­gen in Ver­zug, so kann die vom kan­to­na­len Recht be­zeich­ne­te Fach­stel­le nach den Ar­ti­keln 131 Ab­satz 1 und 290 ZGB79 dies der Frei­zü­gig­keitsein­rich­tung mel­den.

2 Im Frei­zü­gig­keits­fall muss die bis­he­ri­ge Vor­sor­ge- oder Frei­zü­gig­keitsein­rich­tung die Mel­dung der Fach­stel­le an die neue Vor­sor­ge- oder Frei­zü­gig­keitsein­rich­tung wei­ter­lei­ten. Trifft die Mel­dung ein, nach­dem die Aus­tritts­leis­tung über­wie­sen wur­de, so muss sie in­nert zehn Ar­beits­ta­gen an die neue Vor­sor­ge- oder Frei­zü­gig­keitsein­rich­tung wei­ter­ge­lei­tet wer­den.

3 Die Mel­dun­gen nach den Ab­sät­zen 1 und 2 ent­fal­ten ih­re Wir­kung mit Ab­schluss der Ver­ar­bei­tung, spä­tes­tens je­doch fünf Ar­beits­ta­ge nach ih­rer Zu­stel­lung.

4 Die Frei­zü­gig­keitsein­rich­tung muss der Fach­stel­le den Ein­tritt der Fäl­lig­keit fol­gen­der An­sprü­che der ihr ge­mel­de­ten Ver­si­cher­ten un­ver­züg­lich mel­den:

a.
Aus­zah­lung der Leis­tung als ein­ma­li­ge Ka­pi­tal­ab­fin­dung in der Hö­he von min­des­tens 1000 Fran­ken;
b.
Ba­r­aus­zah­lung nach Ar­ti­kel 5 in der Hö­he von min­des­tens 1000 Fran­ken;
c.
Vor­be­zug zur Wohn­ei­gen­tums­för­de­rung nach Ar­ti­kel 30cBVG80.

5 Sie muss der Fach­stel­le auch die Ver­pfän­dung von Vor­sor­ge­gut­ha­ben die­ser Ver­si­cher­ten nach Ar­ti­kel 30b BVG so­wie die Pfand­ver­wer­tung die­ses Gut­ha­bens mel­den.

6 Die Mel­dun­gen nach den Ab­sät­zen 1, 4 und 5 ha­ben schrift­lich durch ein­ge­schrie­be­ne Post­sen­dung oder auf an­de­re Wei­se ge­gen Emp­fangs­be­stä­ti­gung zu er­fol­gen.

7 Die Frei­zü­gig­keitsein­rich­tung darf ei­ne Über­wei­sung nach Ab­satz 4 frü­he­s­tens 30 Ta­ge nach Zu­stel­lung der Mel­dung an die Fach­stel­le vor­neh­men.

78 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 des BG vom 20. März 2015 (Kin­des­un­ter­halt), in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2015 42995017, 2020 5; BBl 2014 529).

79 SR 210

80 SR 831.40

6b. Abschnitt: Verjährung von Ansprüchen und Aufbewahrung von Vorsorgeunterlagen81

81 Eingefügt durch Anhang Ziff. 3 des BG vom 3. Okt. 2003 (1. BVG-Revision), in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 1677; BBl 20002637).

Art. 24g  

Für die Ver­jäh­rung von An­sprü­chen und die Auf­be­wah­rung von Vor­sor­ge­un­ter­la­gen gilt Ar­ti­kel 41 BVG82 sinn­ge­mä­ss.

7. Abschnitt: Anwendbarkeit des BVG 83

83 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 23. Juni 2000, in Kraft seit 1. Jan. 2001 (AS 20002693; BBl 2000255).

Art. 25 Grundsatz 84  

Die Be­stim­mun­gen des BVG85 be­tref­fend die sys­te­ma­ti­sche Ver­wen­dung der AHV-Num­mer, die Rechts­pfle­ge, das Be­ar­bei­ten und die Be­kannt­ga­be von Per­so­nen­da­ten, die Ak­ten­ein­sicht, die Schwei­ge­pflicht so­wie die Amts- und Ver­wal­tungs­hil­fe sind sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.

84 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 10 des BG vom 23. Ju­ni 2006 (Neue AHV-Ver­si­cher­ten-num­mer), in Kraft seit 1. Dez. 2007 (AS2007 5259; BBl 2006 501).

85 SR 831.40

Art. 25a Verfahren bei Scheidung 86  

1 Kann im Schei­dungs­ver­fah­ren nicht nach Ar­ti­kel 280 oder 281 ZPO87 über den Vor­sor­ge­aus­gleich ent­schie­den wer­den, so führt das am Ort der Schei­dung nach Ar­ti­kel 73 Ab­satz 1 BVG88 zu­stän­di­ge Ge­richt ge­stützt auf den vom Schei­dungs­ge­richt be­stimm­ten Tei­lungs­schlüs­sel die Tei­lung von Am­tes we­gen durch, nach­dem ihm die Streit­sa­che über­wie­sen wor­den ist (Art. 281 Abs. 3 ZPO). Bei ei­nem Ver­fah­ren um Er­gän­zung ei­nes aus­län­di­schen Schei­dungs­ur­teils gilt als Ort der Schei­dung der Ort des Er­gän­zungs­ver­fah­rens (Art. 64 des BG vom 18. Dez. 198789 über das In­ter­na­tio­na­le Pri­vat­recht).90

2 Die Ehe­gat­ten und die Ein­rich­tun­gen der be­ruf­li­chen Vor­sor­ge ha­ben in die­sem Ver­fah­ren Par­tei­stel­lung. Das Ge­richt setzt ih­nen ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist, um An­trä­ge zu stel­len.

86 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 7 des BG vom 26. Ju­ni 1998, in Kraft seit 1. Jan. 2000 (AS 1999 1118; BBl 1996 I 1).

87 SR 272

88 SR 831.40

89 SR 291

90 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 19. Ju­ni 2015 (Vor­sor­ge­aus­gleich bei Schei­dung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 2313; BBl 2013 4887).

8. Abschnitt: Internationale Koordination 9192

91 Eingefügt durch Ziff. I 8 des BG vom 8. Okt. 1999 zum Abk. zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft einerseits und der EG sowie ihren Mitgliedstaaten andererseits über die Freizügigkeit (AS 2002 701; BBl 1999 6128). Fassung gemäss Anhang Ziff. 3 des BG vom 3. Okt. 2003 (1. BVG-Revision), in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 1677; BBl 20002637).

92 Fassung gemäss Anhang Ziff. 5 des BG vom 21. Juni 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5137; BBl 2018 1607).

Art. 25b Geltungsbereich 93  

1 In Be­zug auf Per­so­nen, für die die Rechts­vor­schrif­ten der so­zia­len Si­cher­heit der Schweiz oder ei­nes oder meh­re­rer EU-Mit­glied­staa­ten gel­ten oder gal­ten und die Staats­an­ge­hö­ri­ge der Schweiz oder ei­nes EU-Mit­glied­staa­tes sind, auf Flücht­lin­ge oder Staa­ten­lo­se mit Wohn­ort in der Schweiz oder ei­nem EU-Mit­glied­staat so­wie auf die Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen und Hin­ter­las­se­nen die­ser Per­so­nen sind auf die Leis­tun­gen im Gel­tungs­be­reich des vor­lie­gen­den Ge­set­zes fol­gen­de Er­las­se in der für die Schweiz ver­bind­li­chen Fas­sung von An­hang II, Ab­schnitt A, des Ab­kom­mens vom 21. Ju­ni 199994 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft ei­ner­seits und der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft und ih­ren Mit­glied­staa­ten an­de­rer­seits über die Frei­zü­gig­keit (Frei­zü­gig­keits­ab­kom­men) an­wend­bar:

a.
Ver­ord­nung (EG) Nr. 883/200495;
b.
Ver­ord­nung (EG) Nr. 987/200996;
c.
Ver­ord­nung (EWG) Nr. 1408/7197;
d.
Ver­ord­nung (EWG) Nr. 574/7298.

2 In Be­zug auf Per­so­nen, für die die Rechts­vor­schrif­ten der so­zia­len Si­cher­heit der Schweiz, Is­lands, Nor­we­gens oder Liech­ten­steins gel­ten oder gal­ten und die Staats­an­ge­hö­ri­ge der Schweiz, Is­lands, Nor­we­gens oder Liech­ten­steins sind oder die als Flücht­lin­ge oder Staa­ten­lo­se Wohn­ort in der Schweiz oder auf dem Ge­biet Is­lands, Nor­we­gens oder Liech­ten­steins ha­ben, so­wie auf die Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen und Hin­ter­las­se­nen die­ser Per­so­nen sind auf die Leis­tun­gen im Gel­tungs­be­reich des vor­lie­gen­den Ge­set­zes fol­gen­de Er­las­se in der für die Schweiz ver­bind­li­chen Fas­sung von An­la­ge 2 zu An­hang K des Über­ein­kom­mens vom 4. Ja­nu­ar 196099 zur Er­rich­tung der Eu­ro­päi­schen Frei­han­delsas­so­zia­ti­on (EFTA-Über­ein­kom­men) an­wend­bar:

a.
Ver­ord­nung (EG) Nr. 883/2004;
b.
Ver­ord­nung (EG) Nr. 987/2009;
c.
Ver­ord­nung (EWG) Nr. 1408/71;
d.
Ver­ord­nung (EWG) Nr. 574/72.

3 Der Bun­des­rat passt die Ver­wei­se auf die in den Ab­sät­zen 1 und 2 auf­ge­führ­ten Rechts­ak­te der Eu­ro­päi­schen Uni­on je­weils an, wenn ei­ne An­pas­sung des An­hangs II des Frei­zü­gig­keits­ab­kom­mens und der An­la­ge 2 zu An­hang K des EFTA-Über­ein­kom­mens be­schlos­sen wur­de.

4 Die Aus­drücke «Mit­glied­staa­ten der Eu­ro­päi­schen Uni­on», «Mit­glied­staa­ten der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft», «Staa­ten der Eu­ro­päi­schen Uni­on» und «Staa­ten der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft» im vor­lie­gen­den Ge­setz be­zeich­nen die Staa­ten, für die das Frei­zü­gig­keits­ab­kom­men gilt.

93 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BB vom 17. Ju­ni 2016 (Aus­deh­nung des Frei­zü­gig­keits­ab­kom­mens auf die Re­pu­blik Kroa­ti­en), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 20165233; BBl 2016 2223).

94 SR 0.142.112.681

95 Ver­ord­nung (EG) Nr. 883/2004 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 29. April 2004 zur Ko­or­di­nie­rung der Sys­te­me der so­zia­len Si­cher­heit, (SR 0.831.109.268.1).

96 Ver­ord­nung (EG) Nr. 987/2009 des Eu­ro­päi­schen Par­la­ments und des Ra­tes vom 16. Sep­tem­ber 2009 zur Fest­le­gung der Mo­da­li­tä­ten für die Durch­füh­rung der Ver­ord­nung (EG) Nr. 883/2004 über die Ko­or­di­nie­rung der Sys­te­me der so­zia­len Si­cher­heit, (SR 0.831.109.268.11).

97 Ver­ord­nung (EWG) Nr. 1408/71 des Ra­tes vom 14. Ju­ni 1971 zur An­wen­dung der Sys­te­me der so­zia­len Si­cher­heit auf Ar­beit­neh­mer und Selbst­stän­di­ge so­wie de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge, die in­ner­halb der Ge­mein­schaft zu- und ab­wan­dern; in der je­weils gül­ti­gen Fas­sung des Frei­zü­gig­keits­ab­kom­mens (AS 2004 121, 2008 42194273, 2009 4831) bzw. des re­vi­dier­ten EFTA-Über­ein­kom­mens.

98 Ver­ord­nung (EWG) Nr. 574/72 des Ra­tes vom 21. März 1972 über die Durch­füh­rung der Ver­ord­nung (EWG) Nr. 1408/71 zur An­wen­dung der Sys­te­me der so­zia­len Si­cher­heit auf Ar­beit­neh­mer und Selbst­stän­di­ge so­wie de­ren Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­ge, die in­ner­halb der Ge­mein­schaft zu- und ab­wan­dern; in der je­weils gül­ti­gen Fas­sung des Frei­zü­gig­keits­ab­kom­mens (AS 2005 3909, 2008 4273, 2009 6214845) bzw. des re­vi­dier­ten EFTA-Über­ein­kom­mens.

99 SR 0.632.31

Art. 25c Gleichbehandlung  

1 Per­so­nen, die in der Schweiz oder im Ge­biet ei­nes Mit­glied­staa­tes der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft woh­nen und für die Ar­ti­kel 25b Ab­satz 1 gilt, ha­ben, so­weit das Frei­zü­gig­keits­ab­kom­men100 nichts an­de­res vor­sieht, die glei­chen Rech­te und Pflich­ten auf Grund die­ses Ge­set­zes wie Schwei­zer Staats­an­ge­hö­ri­ge.

2 Per­so­nen, die in der Schweiz, Is­land, Liech­ten­stein oder Nor­we­gen woh­nen und für die Ar­ti­kel 25b Ab­satz 2 gilt, ha­ben, so­weit das re­vi­dier­te EFTA-Ab­kom­men101 nichts an­de­res vor­sieht, die glei­chen Rech­te und Pflich­ten auf Grund die­ses Ge­set­zes wie Schwei­zer Staats­an­ge­hö­ri­ge.

Art. 25d Verbot von Wohnortsklauseln  

Der An­spruch auf Geld­leis­tun­gen, der nach die­sem Ge­setz be­steht, darf:

a.
so­weit das Frei­zü­gig­keits­ab­kom­men102 nichts an­de­res vor­sieht, nicht des­halb ge­kürzt, ge­än­dert, zum Ru­hen ge­bracht, ent­zo­gen oder be­schlag­nahmt wer­den, weil die be­rech­tig­te Per­son im Ge­biet ei­nes Mit­glied­staa­tes der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft wohnt;
b.
so­weit das re­vi­dier­te EFTA-Ab­kom­men103 nichts an­de­res vor­sieht, nicht des­halb ge­kürzt, ge­än­dert, zum Ru­hen ge­bracht, ent­zo­gen oder be­schlag­nahmt wer­den, weil die be­rech­tig­te Per­son im Ge­biet von Is­land, Liech­ten­stein oder Nor­we­gen wohnt.
Art. 25e Leistungsberechnung  

Leis­tungs­an­sprü­che im An­wen­dungs­be­reich die­ses Ge­set­zes wer­den aus­sch­liess­lich auf Grund der Be­stim­mun­gen die­ses Ge­set­zes fest­ge­stellt.

Art. 25f Einschränkung von Barauszahlungen in die Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaft, nach Island, Liechtenstein oder Norwegen  

1 Ver­si­cher­te kön­nen die Ba­r­aus­zah­lung nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 1 Buch­sta­be a im Um­fang des bis zum Aus­tritt aus der Vor­sor­ge­ein­rich­tung er­wor­be­nen Al­ters­gut­ha­bens nach Ar­ti­kel 15 BVG104 nicht ver­lan­gen, wenn sie:

a.
nach den Rechts­vor­schrif­ten ei­nes Mit­glied­staa­tes der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft für die Ri­si­ken Al­ter, Tod und In­va­li­di­tät wei­ter­hin ob­li­ga­to­risch ver­si­chert sind;
b.
nach den is­län­di­schen oder nor­we­gi­schen Rechts­vor­schrif­ten für die Ri­si­ken Al­ter, Tod und In­va­li­di­tät wei­ter­hin ob­li­ga­to­risch ver­si­chert sind;
c.
in Liech­ten­stein woh­nen.

2 Ab­satz 1 Buch­sta­be a tritt fünf Jah­re nach In­kraft­tre­ten des Frei­zü­gig­keits­ab­kom­mens105 in Kraft.

3 Ab­satz 1 Buch­sta­be b tritt fünf Jah­re nach In­kraft­tre­ten des re­vi­dier­ten EFTA-Ab­kom­mens106 in Kraft.

Art. 25g Anwendbarkeit des ATSG 107  

Die Ar­ti­kel 32 Ab­satz 3 und 75a–75c des Bun­des­ge­set­zes vom 6. Ok­to­ber 2000108 über den All­ge­mei­nen Teil des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts (ATSG) sind auf die Frei­zü­gig­keit in der be­ruf­li­chen Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­vor­sor­ge an­wend­bar.

107 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 21. Ju­ni 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5137; BBl 2018 1607).

108 SR 830.1

9. Abschnitt: Schlussbestimmungen109

109 Ursprünglich 8. Abschn.

Art. 26 Vollzug  

1 Der Bun­des­rat er­lässt die Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten und re­gelt die zu­läs­si­gen For­men der Er­hal­tung des Vor­sor­ge­schut­zes.

2 Er setzt den Ver­zugs­zins­satz fest und be­stimmt einen Zins­rah­men für den tech­ni­schen Zins­satz von min­des­tens ei­nem Pro­zent. Bei der Be­stim­mung des Zins­rah­mens sind die tat­säch­lich ver­wen­de­ten tech­ni­schen Zins­sät­ze zu be­rück­sich­ti­gen.

3 Der Bun­des­rat be­stimmt den Zins­satz, zu dem die im Zeit­punkt der Ehe­schlies­sung er­wor­be­nen Aus­tritts- und Frei­zü­gig­keits­leis­tun­gen und die Ein­mal­ein­la­gen für die Be­rech­nung der auf­zu­tei­len­den Aus­tritts­leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 22a auf­ge­zinst wer­den.110

110 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 7 des BG vom 26. Ju­ni 1998 (AS 1999 1118; BBl 1996 I 1). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 5 des BG vom 19. Ju­ni 2015 (Vor­sor­ge­aus­gleich bei Schei­dung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 2313; BBl 2013 4887).

Art. 27 Übergangsbestimmungen  

1 Die Ein­tritts- und die Aus­tritts­leis­tung be­rech­nen sich nach dem Recht, das zum Zeit­punkt des Ein­tritts in ei­ne Vor­sor­ge­ein­rich­tung be­zie­hungs­wei­se des Aus­tritts aus ei­ner sol­chen gilt.

2 und 3111

111Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 42 des BG vom 20. März 2008 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3437; BBl 2007 6121).

Art. 28 Referendum und Inkrafttreten  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

Da­tum des In­kraft­tre­tens: 1. Ja­nu­ar 1995112

112BRB vom 3. Okt. 1994

Schlussbestimmung der Änderung vom 18. Dez. 1998 113

113 AS 1999 1384; BBl 1998 5569

Die Artikel 24a und 24b des Freizügigkeitsgesetzes vom 17. Dezember 1993 gelten sinngemäss für Vorsorgeeinrichtungen, die Vorsorge- oder Freizügigkeitsguthaben führen, welche aus der Zeit vor dem Inkrafttreten dieser Änderung des Freizügigkeitsgesetzes stammen.

Schlussbestimmungen der Änderung vom 14. Dezember 2001 114

1 Artikel 5a Buchstaben a und b Ziffer 1 tritt fünf Jahre nach Inkrafttreten des Freizügigkeitsabkommens115 in Kraft.

2 Artikel 5a Buchstaben a und b Ziffer 2 tritt fünf Jahre nach Inkrafttreten des revidierten EFTA-Abkommens116 in Kraft.

Anhang

Änderung des bisherigen Rechts

117

117 Die Änderungen können unter AS 1994 2386konsultiert werden.

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