Bei grossen Gesetzen wie OR und ZGB kann dies bis zu 30 Sekunden dauern

4. Kapitel: Produktionsmittel 202

202 Ursprünglich Kap. 2. Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 20. Juni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4217; BBl 2002 47217234).

Art. 158 Begriff und Geltungsbereich  

1 Als Pro­duk­ti­ons­mit­tel203 gel­ten Stof­fe und Or­ga­nis­men, die der land­wirt­schaft­li­chen Pro­duk­ti­on die­nen. Dar­un­ter fal­len ins­be­son­de­re Dün­ger, Pflan­zen­schutz­mit­tel, Fut­ter­mit­tel und pflanz­li­ches Ver­meh­rungs­ma­te­ri­al.

2 Der Bun­des­rat kann Pro­duk­ti­ons­mit­tel mit ver­gleich­ba­rem nicht­land­wirt­schaft­li­chem Ein­satz­be­reich den Vor­schrif­ten die­ses Ka­pi­tels un­ter­stel­len.

203 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4217; BBl 2002 47217234). Die­se Änd. ist im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 159 Grundsätze  

1 Es dür­fen nur Pro­duk­ti­ons­mit­tel ein­ge­führt oder in Ver­kehr ge­bracht wer­den, die:

a.
sich zur vor­ge­se­he­nen Ver­wen­dung eig­nen;
b.
bei vor­schrifts­ge­mäs­ser Ver­wen­dung kei­ne un­an­nehm­ba­ren Ne­ben­wir­kun­gen ha­ben; und
c.
Ge­währ da­für bie­ten, dass da­mit be­han­del­te Aus­gangs­pro­duk­te Le­bens­mit­tel und Ge­brauchs­ge­gen­stän­de er­ge­ben, wel­che die An­for­de­run­gen der Le­bens­mit­tel­ge­setz­ge­bung er­fül­len.

2 Wer Pro­duk­ti­ons­mit­tel ver­wen­det, muss die Ver­wen­dungs­an­wei­sun­gen be­ach­ten.

Art. 159a Vorschriften über Einfuhr, Inverkehrbringen und Verwendung 204  

Der Bun­des­rat kann Vor­schrif­ten über die Ein­fuhr, das In­ver­kehr­brin­gen und die Ver­wen­dung von Pro­duk­ti­ons­mit­teln er­las­sen. Er kann ins­be­son­de­re die Ein­fuhr, das In­ver­kehr­brin­gen und die Ver­wen­dung von Pro­duk­ti­ons­mit­teln be­schrän­ken oder ver­bie­ten.

204 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003 (AS 2003 4217; BBl 2002 47217234). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 12. Ju­ni 2009, in Kraft seit 1. Ju­li 2010 (AS 2010 2617; BBl 2008 7275).

Art. 160 Zulassungspflicht  

1 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über die Ein­fuhr und das In­ver­kehr­brin­gen von Pro­duk­ti­ons­mit­teln.

2 Er kann ei­ner Zu­las­sungs­pflicht un­ter­stel­len:

a.
die Ein­fuhr und das In­ver­kehr­brin­gen von Pro­duk­ti­ons­mit­teln so­wie de­ren Im­por­teu­re und In­ver­kehr­brin­ger;
b.
Pro­du­zen­ten und Pro­du­zen­tin­nen von Fut­ter­mit­teln und pflanz­li­chem Ver­meh­rungs­ma­te­ri­al;
c.
Pro­du­zen­ten und Pro­du­zen­tin­nen an­de­rer Pro­duk­ti­ons­mit­tel, so­fern die Kon­trol­le ih­rer Her­stel­lungs­ver­fah­ren we­sent­lich da­zu bei­trägt, dass die­se Pro­duk­ti­ons­mit­tel die An­for­de­run­gen für das In­ver­kehr­brin­gen er­fül­len.205

3 Er be­stimmt, wel­che Bun­des­stel­len in das Zu­las­sungs­ver­fah­ren mit­ein­zu­be­zie­hen sind.

4 Un­ter­lie­gen Pro­duk­ti­ons­mit­tel auch auf­grund an­de­rer Er­las­se ei­ner Zu­las­sungs­pflicht, so be­stimmt der Bun­des­rat ei­ne ge­mein­sa­me Zu­las­sungs­stel­le.

5 Der Bun­des­rat re­gelt die Zu­sam­men­ar­beit un­ter den be­tei­lig­ten Bun­des­stel­len.

6 Aus­län­di­sche Zu­las­sun­gen oder de­ren Wi­der­ruf so­wie aus­län­di­sche Prüf­be­rich­te und Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gun­gen, die auf gleich­wer­ti­gen An­for­de­run­gen be­ru­hen, wer­den an­er­kannt, so­weit die agro­no­mi­schen und um­welt­re­le­van­ten Be­din­gun­gen für den Ein­satz der Pro­duk­ti­ons­mit­tel ver­gleich­bar sind. Der Bun­des­rat kann Aus­nah­men vor­se­hen.206

7 Die Ein­fuhr und das In­ver­kehr­brin­gen von in der Schweiz und im Aus­land zu­ge­las­se­nen Pro­duk­ti­ons­mit­teln ist frei. Die­se wer­den von der zu­stän­di­gen Stel­le be­zeich­net.

8 Die Ver­wen­dung von An­ti­bio­ti­ka und ähn­li­chen Stof­fen als Leis­tungs­för­de­rer für Tie­re ist ver­bo­ten. Der Ein­satz zu the­ra­peu­ti­schen Zwe­cken ist mel­de­pflich­tig und mit ei­nem Be­hand­lungs­jour­nal zu be­le­gen. Für im­por­tier­tes Fleisch trifft der Bun­des­rat Mass­nah­men ge­mä­ss Ar­ti­kel 18.

205 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4217; BBl 2002 47217234).

206 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4217; BBl 2002 47217234).

Art. 160a Einfuhr 207  

Pflan­zen­schutz­mit­tel, die im räum­li­chen Gel­tungs­be­reich des Ab­kom­mens vom 21. Ju­ni 1999208 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft über den Han­del mit land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­sen recht­mäs­sig in Ver­kehr ge­bracht wor­den sind, dür­fen in der Schweiz in Ver­kehr ge­bracht wer­den. Bei Ge­fähr­dung öf­fent­li­cher In­ter­es­sen kann der Bun­des­rat Ein­fuhr und In­ver­kehr­brin­gen be­schrän­ken oder un­ter­sa­gen.

207 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6095; BBl 2006 6337).

208 SR 0.916.026.81

Art. 161 Kennzeichnung und Verpackung  

Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über die Kenn­zeich­nung und die Ver­pa­ckung der Pro­duk­ti­ons­mit­tel.

Art. 162 Sortenkataloge  

1 Der Bun­des­rat kann vor­schrei­ben, dass von ein­zel­nen Pflan­zen­ar­ten nur Sor­ten in die Schweiz ein­ge­führt, in Ver­kehr ge­bracht, an­er­kannt oder ver­wen­det wer­den dür­fen, die in ei­nem Sor­ten­ka­ta­log auf­ge­nom­men wor­den sind. Er re­gelt die Vor­aus­set­zun­gen für die Auf­nah­me in die Sor­ten­ka­ta­lo­ge.

2 Er kann das BLW er­mäch­ti­gen, Sor­ten­ka­ta­lo­ge zu er­las­sen.

3 Er kann die Auf­nah­me in einen Sor­ten­ka­ta­log ei­nes an­de­ren Lan­des der Auf­nah­me in den Schwei­zer Sor­ten­ka­ta­log gleich­stel­len.

Art. 163 Isolierungsvorschriften  

1 Die Kan­to­ne kön­nen Be­wirt­schaf­ter von Par­zel­len, die nicht für die Pro­duk­ti­on von pflanz­li­chem Ver­meh­rungs­ma­te­ri­al vor­ge­se­hen sind, ver­pflich­ten, Si­cher­heits­ab­stän­de zu be­nach­bar­ten, gleich­ar­ti­gen Kul­tu­ren ein­zu­hal­ten, wenn dies aus Grün­den der Züch­tung, der Ver­meh­rung oder des Pflan­zen­schut­zes not­wen­dig ist.

2 Die Be­güns­tig­ten müs­sen Be­wirt­schaf­ter, die in ih­rer An­bautä­tig­keit ein­ge­schränkt wer­den, an­ge­mes­sen ent­schä­di­gen. Im Streit­fall setzt der Kan­ton die Ent­schä­di­gung fest.

Art. 164 Umsatzstatistik  

Der Bun­des­rat kann die Pro­du­zen­ten von Pro­duk­ti­ons­mit­teln und die Han­dels­fir­men ver­pflich­ten, An­ga­ben über die in der Schweiz in Ver­kehr ge­brach­ten Men­gen an Pro­duk­ti­ons­mit­teln zu ma­chen.

Art. 164a Mitteilungspflicht für Nährstofflieferungen 209  

1 Kraft­fut­ter- und Dün­ger­lie­fe­run­gen sind dem Bund mit­zu­tei­len, da­mit die­ser die Nähr­stof­f­über­schüs­se na­tio­nal und re­gio­nal bi­lan­zie­ren kann.

2 Der Bun­des­rat legt den Kreis der Mit­tei­lungs­pflich­ti­gen fest und re­gelt ins­be­son­de­re, wel­che Da­ten zu er­fas­sen und wel­cher Stel­le die­se mit­zu­tei­len sind.

209 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 19. März 2021 über die Ver­min­de­rung der Ri­si­ken durch den Ein­satz von Pes­ti­zi­den), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2022 263; BBl 20206523, 6785).

Art. 164b Mitteilungspflicht für Pflanzenschutzmittel 210  

1 Wer Pflan­zen­schutz­mit­tel in Ver­kehr bringt, ist ver­pflich­tet, dem Bund Da­ten über das In­ver­kehr­brin­gen mit­zu­tei­len.

2 Der Bun­des­rat re­gelt ins­be­son­de­re, wel­che Da­ten zu er­fas­sen und wel­cher Stel­le die­se mit­zu­tei­len sind.

210 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 19. März 2021 über die Ver­min­de­rung der Ri­si­ken durch den Ein­satz von Pes­ti­zi­den), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2022 263; BBl 20206523, 6785).

Art. 165 Aufklärung  

1 Wer Pro­duk­ti­ons­mit­tel in Ver­kehr bringt, muss die Ab­neh­mer über die Ei­gen­schaf­ten und die Ver­wend­bar­keit in­for­mie­ren.

2 Die zu­stän­di­gen Bun­des­stel­len sind be­fugt, die Öf­fent­lich­keit über die Ei­gen­schaf­ten und die Ver­wend­bar­keit von Pro­duk­ti­ons­mit­teln auf­zu­klä­ren.

7a.Titel: Weitere Bestimmungen211

211 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

1. Kapitel: Vorsorgemassnahmen

Art. 165a  

1 Stel­len Pro­duk­ti­ons­mit­tel oder pflanz­li­ches oder tie­ri­sches Ma­te­ri­al in­fol­ge von ra­dio­lo­gi­schen, bio­lo­gi­schen, che­mi­schen, Na­tur- oder sons­ti­gen Er­eig­nis­sen mit in­ter­na­tio­na­len, na­tio­na­len oder re­gio­na­len Aus­wir­kun­gen ei­ne mög­li­che Ge­fähr­dung für die Ge­sund­heit der Men­schen, der Tie­re, der Pflan­zen oder der Um­welt oder die wirt­schaft­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen für die Land­wirt­schaft dar, so kann das BLW nach Rück­spra­che mit den zu­stän­di­gen Bun­de­säm­tern Vor­sor­ge­mass­nah­men tref­fen.

2 Als Vor­sor­ge­mass­nah­men kann das BLW ins­be­son­de­re:

a.
die Wei­de­hal­tung, den Aus­lauf oder die Ern­te ein­schrän­ken, an Be­din­gun­gen knüp­fen oder ver­bie­ten;
b.
die Ein­fuhr, das In­ver­kehr­brin­gen oder die Ver­wen­dung von Pro­duk­ti­ons­mit­teln und pflanz­li­chem und tie­ri­schem Ma­te­ri­al ein­schrän­ken, an Be­din­gun­gen knüp­fen oder ver­bie­ten;
c.
bei un­mit­tel­ba­rer Ge­fahr fest­le­gen, dass:
1.
die mög­li­cher­wei­se ge­fähr­den­den Pro­duk­ti­ons­mit­tel oder das pflanz­li­che oder tie­ri­sche Ma­te­ri­al zu be­schlag­nah­men oder ein­zu­zie­hen und zu ver­nich­ten sind,
2.
Be­trie­be ih­re Pro­duk­ti­on ein­zu­stel­len ha­ben,
3.
Be­trie­be Pro­duk­te zu ent­sor­gen ha­ben.

3 Die Vor­sor­ge­mass­nah­men sind re­gel­mäs­sig zu über­prü­fen und nach Mass­ga­be der Ri­si­ko­be­ur­tei­lung an­zu­pas­sen oder auf­zu­he­ben.

4 Ent­steht durch die be­hörd­li­che An­ord­nung ein Scha­den, so kann der ge­schä­dig­ten Per­son ei­ne Ab­fin­dung nach Bil­lig­keit aus­ge­rich­tet wer­den.

2. Kapitel: Pflicht zur Duldung der Bewirtschaftung von Brachland

Art. 165b  

1 Die Grund­ei­gen­tü­mer ha­ben die Be­wirt­schaf­tung und die Pfle­ge von Brach­land un­ent­gelt­lich zu dul­den, wenn da­für ein öf­fent­li­ches In­ter­es­se be­steht. Ein öf­fent­li­ches In­ter­es­se liegt na­ment­lich vor, wenn die Be­wirt­schaf­tung des Lan­des zur Er­hal­tung der Land­wirt­schaft, zum Schutz vor Na­tur­ge­fah­ren oder zur Er­hal­tung be­son­ders schüt­zens­wer­ter Pflan­zen- und Tier­ar­ten not­wen­dig ist.

2 Die Dul­dungs­pflicht be­steht für min­des­tens drei Jah­re. Wer das Grund­stück nach Ab­lauf die­ser Frist wie­der selbst be­wirt­schaf­ten oder durch einen Päch­ter oder ei­ne Päch­te­rin be­wirt­schaf­ten las­sen will, hat dies dem bis­he­ri­gen Be­wirt­schaf­ter oder der bis­he­ri­gen Be­wirt­schaf­te­rin min­des­tens sechs Mo­na­te vor­her mit­zu­tei­len.

3 Die Kan­to­ne er­las­sen die er­for­der­li­chen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen; sie be­stim­men im Ein­zel­fall, ob die Be­wirt­schaf­tung und Pfle­ge zu dul­den ist.

3. Kapitel: Informationssysteme

Art. 165c Informationssystem für Betriebs-, Struktur- und Beitragsdaten  

1 Das BLW be­treibt ein In­for­ma­ti­ons­sys­tem für den Voll­zug die­ses Ge­set­zes, na­ment­lich für die Ge­wäh­rung von Bei­trä­gen und die Durch­füh­rung von sta­tis­ti­schen Er­he­bun­gen des Bun­des.

2 Das In­for­ma­ti­ons­sys­tem ent­hält Per­so­nen­da­ten, ein­sch­liess­lich Da­ten über die Be­wirt­schaf­ter und Be­wirt­schaf­te­rin­nen in der Pri­mär­pro­duk­ti­on, so­wie Da­ten über die land­wirt­schaft­li­chen Be­trie­be und die Tier­hal­tun­gen.

3 Das BLW kann die Da­ten für fol­gen­de Stel­len und Per­so­nen on­li­ne ab­ruf­bar ma­chen oder die Da­ten an die­se wei­ter­ge­ben:

a.
das Bun­des­amt für Le­bens­mit­tel­si­cher­heit und Ve­te­ri­när­we­sen (BLV)212: zur Ge­währ­leis­tung der Si­cher­heit von Le­bens­mit­teln, der Hy­gie­ne von Le­bens­mit­teln, der Fut­ter­mit­tel­si­cher­heit, der Tier­ge­sund­heit und des Tier­schut­zes so­wie ei­ner ein­wand­frei­en Pri­mär­pro­duk­ti­on;
b.
das Bun­des­amt für Ge­sund­heit (BAG)213: zur Ge­währ­leis­tung der Si­cher­heit von Le­bens­mit­teln, der Hy­gie­ne von Le­bens­mit­teln so­wie des Täu­schungs­schut­zes;
c.
das Bun­des­amt für Um­welt (BA­FU): zur Un­ter­stüt­zung des Voll­zugs der Um­welt­schutz-, Na­tur- und Hei­mat­schutz- so­wie der Ge­wäs­ser­schutz­ge­setz­ge­bung;
d.
wei­te­re Bun­des­stel­len: zur Er­fül­lung der ih­nen über­tra­ge­nen Auf­ga­ben, so­fern der Bun­des­rat dies vor­sieht;
e.
kan­to­na­le Voll­zugs­be­hör­den: zur Er­fül­lung der ge­setz­li­chen Auf­ga­ben in ih­rem je­wei­li­gen Zu­stän­dig­keits­be­reich;
f.
Drit­te, die nach den Ar­ti­keln 43 und 180 mit Auf­ga­ben des Voll­zugs der land­wirt­schaft­li­chen Ge­setz­ge­bung be­traut sind;
g.
Drit­te, die über ei­ne Er­mäch­ti­gung des Be­wirt­schaf­ters oder der Be­wirt­schaf­te­rin ver­fü­gen.

212 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) auf den 1. Jan. 2014 an­ge­passt. Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Text vor­ge­nom­men.

213 Be­trifft die bis­he­ri­ge Ab­tei­lung Le­bens­mit­tel­si­cher­heit des BAG, die auf den 1. Jan. 2014 ins BLV in­te­griert wur­de.

Art. 165d Informationssystem für Kontrolldaten  

1 Das BLW be­treibt ein In­for­ma­ti­ons­sys­tem für die Pla­nung, Er­fas­sung und Ver­wal­tung von Kon­trol­len nach die­sem Ge­setz und für die Aus­wer­tung der Kon­troll­er­geb­nis­se. Das In­for­ma­ti­ons­sys­tem dient ins­be­son­de­re der Kon­trol­le der Di­rekt­zah­lun­gen.

2 Das In­for­ma­ti­ons­sys­tem des BLW ist Teil des ge­mein­sa­men zen­tra­len In­for­ma­ti­ons­sys­tems ent­lang der Le­bens­mit­tel­ket­te des BLW, des BLV und des BAG214 zur Ge­währ­leis­tung der Le­bens­mit­tel­si­cher­heit, der Fut­ter­mit­tel­si­cher­heit, der Tier­ge­sund­heit, des Tier­schut­zes und ei­ner ein­wand­frei­en Pri­mär­pro­duk­ti­on.

3 Das In­for­ma­ti­ons­sys­tem des BLW ent­hält Per­so­nen­da­ten ein­sch­liess­lich:

a
Da­ten über Kon­trol­len und Kon­troll­er­geb­nis­se;
b.
Da­ten über Ver­wal­tungs­mass­nah­men und straf­recht­li­che Sank­tio­nen.

4 Im Rah­men ih­rer ge­setz­li­chen Auf­ga­ben kön­nen die fol­gen­den Be­hör­den und wei­te­re Be­rech­tig­te Da­ten im In­for­ma­ti­ons­sys­tem on­li­ne be­ar­bei­ten:

a.
das BLV: zur Ge­währ­leis­tung der Si­cher­heit von Le­bens­mit­teln, der Hy­gie­ne von Le­bens­mit­teln, der Fut­ter­mit­tel­si­cher­heit, der Tier­ge­sund­heit und des Tier­schut­zes so­wie ei­ner ein­wand­frei­en Pri­mär­pro­duk­ti­on;
b.
das BAG215: zur Ge­währ­leis­tung der Si­cher­heit von Le­bens­mit­teln, der Hy­gie­ne von Le­bens­mit­teln und des Täu­schungs­schut­zes;
c.
die kan­to­na­len Voll­zugs­be­hör­den und die von ih­nen zur Aus­füh­rung von Kon­trol­len be­auf­trag­ten Stel­len: zur Er­fül­lung der Auf­ga­ben in ih­rem je­wei­li­gen Zu­stän­dig­keits­be­reich;
d.
Drit­te, die mit Voll­zugs­auf­ga­ben be­traut sind.

5 Im Rah­men ih­rer ge­setz­li­chen Auf­ga­ben kön­nen die fol­gen­den Stel­len und Per­so­nen Da­ten im In­for­ma­ti­ons­sys­tem on­li­ne ab­ru­fen:

a.
das BLV: zur Ge­währ­leis­tung der Si­cher­heit von Le­bens­mit­teln, der Hy­gie­ne von Le­bens­mit­teln, der Fut­ter­mit­tel­si­cher­heit, der Tier­ge­sund­heit und des Tier­schut­zes so­wie ei­ner ein­wand­frei­en Pri­mär­pro­duk­ti­on;
b.
das BAG216: zur Ge­währ­leis­tung der Si­cher­heit von Le­bens­mit­teln, der Hy­gie­ne von Le­bens­mit­teln und des Täu­schungs­schut­zes;
c.
das BA­FU: zur Un­ter­stüt­zung des Voll­zugs der Um­welt­schutz-, Na­tur- und Hei­mat­schutz- so­wie der Ge­wäs­ser­schutz­ge­setz­ge­bung;
d.
wei­te­re Bun­des­stel­len: zur Er­fül­lung der ih­nen über­tra­ge­nen Auf­ga­ben, so­fern der Bun­des­rat dies vor­sieht;
e.
die kan­to­na­len Voll­zugs­be­hör­den und die von ih­nen zur Aus­füh­rung von Kon­trol­len be­auf­trag­ten Stel­len: zur Er­fül­lung der Auf­ga­ben in ih­rem je­wei­li­gen Zu­stän­dig­keits­be­reich;
f.
der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin, für Da­ten, die ihn oder sie be­tref­fen;
g.
Drit­te, die über ei­ne Er­mäch­ti­gung des Be­wirt­schaf­ters oder der Be­wirt­schaf­te­rin ver­fü­gen.

214 Be­trifft die bis­he­ri­ge Ab­tei­lung Le­bens­mit­tel­si­cher­heit des BAG, die auf den 1. Jan. 2014 ins BLV in­te­griert wur­de.

215 Be­trifft die bis­he­ri­ge Ab­tei­lung Le­bens­mit­tel­si­cher­heit des BAG, die auf den 1. Jan. 2014 ins BLV in­te­griert wur­de.

216 Be­trifft die bis­he­ri­ge Ab­tei­lung Le­bens­mit­tel­si­cher­heit des BAG, die auf den 1. Jan. 2014 ins BLV in­te­griert wur­de.

Art. 165e Geografisches Informationssystem  

1 Das BLW be­treibt ein geo­gra­fi­sches In­for­ma­ti­ons­sys­tem zur Un­ter­stüt­zung der Voll­zugs­auf­ga­ben von Bund und Kan­to­nen nach die­sem Ge­setz.

2 Das In­for­ma­ti­ons­sys­tem ent­hält Da­ten über Flä­chen und de­ren Nut­zung so­wie wei­te­re Da­ten für Voll­zugs­auf­ga­ben mit räum­li­chem Be­zug.

3 Der Zu­gang und die Nut­zung der Da­ten rich­tet sich nach den Be­stim­mun­gen des Geo­in­for­ma­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Ok­to­ber 2007217.

Art. 165f Zentrales Informationssystem zu Nährstoffverschiebungen  

1 Das BLW be­treibt ein In­for­ma­ti­ons­sys­tem zur Er­fas­sung von Nähr­stoff­ver­schie­bun­gen in der Land­wirt­schaft.

2 Be­trie­be, die Nähr­stof­fe ab­ge­ben, müs­sen sämt­li­che Lie­fe­run­gen im In­for­ma­ti­ons­sys­tem er­fas­sen.

3 Be­trie­be, die Nähr­stof­fe über­neh­men, müs­sen sämt­li­che Lie­fe­run­gen im In­for­ma­ti­ons­sys­tem be­stä­ti­gen.

4 Im Rah­men ih­rer ge­setz­li­chen Auf­ga­ben kön­nen die fol­gen­den Stel­len und Per­so­nen Da­ten im In­for­ma­ti­ons­sys­tem on­li­ne ab­ru­fen:

a.
das BA­FU: zur Un­ter­stüt­zung des Voll­zugs der Ge­wäs­ser­schutz­ge­setz­ge­bung;
b.
die kan­to­na­len Voll­zugs­be­hör­den und die von ih­nen zur Aus­füh­rung von Kon­trol­len be­auf­trag­ten Stel­len: zur Er­fül­lung der Auf­ga­ben in ih­rem je­wei­li­gen Zu­stän­dig­keits­be­reich;
c.
der Be­wirt­schaf­ter oder die Be­wirt­schaf­te­rin, für Da­ten, die ihn oder sie be­tref­fen;
d.
Drit­te, die über ei­ne Er­mäch­ti­gung des Be­wirt­schaf­ters oder der Be­wirt­schaf­te­rin ver­fü­gen.
Art. 165f bis Zentrales Informationssystem zur Verwendung von Pflanzenschutzmitteln 218  

1 Der Bund be­treibt ein zen­tra­les In­for­ma­ti­ons­sys­tem zur Er­fas­sung der Ver­wen­dung von Pflan­zen­schutz­mit­teln durch be­ruf­li­che und ge­werb­li­che Ver­wen­de­rin­nen und Ver­wen­der so­wie durch die öf­fent­li­che Hand.

2 Wer be­ruf­lich oder ge­werb­lich Pflan­zen­schutz­mit­tel ver­wen­det, muss de­ren Ver­wen­dung im In­for­ma­ti­ons­sys­tem er­fas­sen.

3 Im Rah­men ih­rer ge­setz­li­chen Auf­ga­ben kön­nen die fol­gen­den Stel­len und Per­so­nen Da­ten im In­for­ma­ti­ons­sys­tem on­li­ne ab­ru­fen:

a.
die be­trof­fe­nen Bun­des­stel­len: zur Un­ter­stüt­zung des Voll­zugs in ih­rem je­wei­li­gen Zu­stän­dig­keits­be­reich;
b.
die kan­to­na­len Voll­zugs­be­hör­den und die von ih­nen zur Aus­füh­rung von Kon­trol­len be­auf­trag­ten Stel­len: zur Er­fül­lung der Auf­ga­ben in ih­rem je­wei­li­gen Zu­stän­dig­keits­be­reich;
c.
die Ver­wen­de­rin oder der Ver­wen­der, für Da­ten, die sie oder ihn be­tref­fen;
d.
Drit­te, die von der Ver­wen­de­rin oder dem Ver­wen­der da­zu er­mäch­tigt wur­den.

218 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 3 des BG vom 19. März 2021 über die Ver­min­de­rung der Ri­si­ken durch den Ein­satz von Pes­ti­zi­den), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2022 263; BBl 20206523, 6785).

Art. 165g Ausführungsbestimmungen  

Der Bun­des­rat re­gelt für die In­for­ma­ti­ons­sys­te­me nach den Ar­ti­keln 165c–165f bis ins­be­son­de­re:219

a.
die Form der Er­he­bung und die Ter­mi­ne der Da­ten­lie­fe­run­gen;
b.
die Struk­tur und den Da­ten­ka­ta­log;
c.
die Ver­ant­wort­lich­keit für die Da­ten­be­ar­bei­tung;
d.
die Zu­griffs­rech­te, na­ment­lich den Um­fang der On­li­ne-Zu­griffs­rech­te;
e.
die zur Si­cher­stel­lung des Da­ten­schut­zes und der Da­ten­si­cher­heit er­for­der­li­chen or­ga­ni­sa­to­ri­schen und tech­ni­schen Mass­nah­men;
f.
die Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen;
g.
die Auf­be­wah­rungs- und die Ver­nich­tungs­frist;
h.
die Ar­chi­vie­rung.

219 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 des BG vom 19. März 2021 über die Ver­min­de­rung der Ri­si­ken durch den Ein­satz von Pes­ti­zi­den), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2022 263; BBl 20206523, 6785).

Art. 165gbis Informationssystem zu Tierdaten 220  

1 Die Da­ten der Tier­ver­kehrs­da­ten­bank nach Ar­ti­kel 45b des Tier­seu­chen­ge­set­zes vom 1. Ju­li 1966221 (TSG) kön­nen für den Voll­zug agrar­po­li­ti­scher Mass­nah­men be­ar­bei­tet wer­den. Der Bun­des­rat re­gelt, wel­che Da­ten be­ar­bei­tet wer­den kön­nen.

2 Der Bun­des­rat kann der Iden­ti­tas AG (Art. 7a TSG) Auf­ga­ben über­tra­gen, die den Voll­zug agrar­po­li­ti­scher Mass­nah­men be­tref­fen. Er re­gelt die Auf­ga­ben­über­tra­gung, die Kos­ten­tra­gung und die Be­ar­bei­tung der Da­ten.

220 Ein­ge­fügt durch Ziff. II des BG vom 19. Ju­ni 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021, Abs. 2 in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 5749; 2021 680; BBl 2019 4175).

221 SR 916.40

4. Kapitel: Geistiges Eigentum

Art 165h  

1 Mit Aus­nah­me der Ur­he­ber­rech­te ge­hö­ren dem Bund die Rech­te an Im­ma­te­ri­al­gü­tern, die von Per­so­nen, die beim BLW oder den For­schungs­an­stal­ten in ei­nem Ar­beits­ver­hält­nis im Sin­ne des Bun­des­per­so­nal­ge­set­zes vom 24. März 2000222 ste­hen, in Aus­übung ih­rer dienst­li­chen Tä­tig­keit ge­schaf­fen wor­den sind.

2 Bei Com­pu­ter­pro­gram­men, die von Per­so­nen nach Ab­satz 1 in Aus­übung ih­rer dienst­li­chen Tä­tig­keit ge­schaf­fen wor­den sind, lie­gen die aus­sch­liess­li­chen Ver­wen­dungs­be­fug­nis­se beim BLW oder bei den For­schungs­an­stal­ten. Für die Über­tra­gung von Rech­ten im Be­reich der üb­ri­gen ur­he­ber­recht­li­chen Werk­ka­te­go­ri­en kön­nen das BLW und die For­schungs­an­stal­ten ver­trag­li­che Re­ge­lun­gen mit den Rechts­in­ha­bern und Rechts­in­ha­be­rin­nen tref­fen.

3 Wer Im­ma­te­ri­al­gü­ter im Sin­ne der Ab­sät­ze 1 und 2 ge­schaf­fen hat, ist an ei­nem all­fäl­li­gen Ge­winn, der durch ge­werb­li­che Nut­zung ent­steht, an­ge­mes­sen zu be­tei­li­gen.

8. Titel: Rechtsschutz, Verwaltungsmassnahmen und Strafbestimmungen

1. Kapitel: Rechtsschutz

Art. 166 Im Allgemeinen  

1 Beim zu­stän­di­gen Bun­des­amt kann Be­schwer­de er­ho­ben wer­den ge­gen Ver­fü­gun­gen von Or­ga­ni­sa­tio­nen und Fir­men nach Ar­ti­kel 180.

2 Ge­gen Ver­fü­gun­gen der Bun­de­säm­ter, der De­par­te­men­te und letz­ter kan­to­na­ler In­stan­zen in An­wen­dung die­ses Ge­set­zes und sei­ner Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen kann beim Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt Be­schwer­de er­ho­ben wer­den; aus­ge­nom­men sind kan­to­na­le Ver­fü­gun­gen über Struk­tur­ver­bes­se­run­gen.223

2bis Be­vor das Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt über Be­schwer­den ent­schei­det, wel­che die Ein­fuhr, die Aus­fuhr oder das In­ver­kehr­brin­gen von Pflan­zen­schutz­mit­teln be­tref­fen, hört es die am vor­in­stanz­li­chen Ver­fah­ren be­tei­lig­ten Be­ur­tei­lungs­stel­len an.224

3 Das zu­stän­di­ge Bun­des­amt ist be­rech­tigt, ge­gen Ver­fü­gun­gen der kan­to­na­len Be­hör­den in An­wen­dung die­ses Ge­set­zes und sei­ner Aus­füh­rungs­er­las­se die Rechts­mit­tel des kan­to­na­len und des eid­ge­nös­si­schen Rechts zu er­grei­fen.

4 Die kan­to­na­len Be­hör­den er­öff­nen ih­re Ver­fü­gun­gen so­fort und un­ent­gelt­lich dem zu­stän­di­gen Bun­des­amt. Der Bun­des­rat kann Aus­nah­men vor­se­hen.

223 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

224 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 4 des Che­mi­ka­li­en­ge­set­zes vom 15. Dez. 2000 (AS 2004 4763; BBl 2000 687). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 125 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

Art. 167225  

225 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 22. März 2013, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

Art. 168 Einspracheverfahren  

Der Bun­des­rat kann in den Aus­füh­rungs­er­las­sen ein Ein­spra­che­ver­fah­ren ge­gen ers­tin­stanz­li­che Ver­fü­gun­gen vor­se­hen.

2. Kapitel: Verwaltungsmassnahmen

Art. 169 Allgemeine Verwaltungsmassnahmen  

1 Bei Wi­der­hand­lun­gen ge­gen die­ses Ge­setz, des­sen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen oder die ge­stützt dar­auf er­las­se­nen Ver­fü­gun­gen kön­nen fol­gen­de Ver­wal­tungs­mass­nah­men er­grif­fen wer­den:

a.
Ver­war­nung;
b.
Ent­zug von An­er­ken­nun­gen, Be­wil­li­gun­gen, Kon­tin­gen­ten und der­glei­chen;
c.
Aus­schluss von Be­rech­ti­gun­gen;
d.
Aus­schluss von der Di­rekt­ver­mark­tung;
e.
Ab­lie­fe­rungs‑, An­nah­me- und Ver­wer­tungs­sper­re;
f.
Er­satz­vor­nah­me auf Kos­ten der die Be­stim­mun­gen und Ver­fü­gun­gen ver­let­zen­den Per­son so­wie der mit Auf­ga­ben be­trau­ten Or­ga­ni­sa­ti­on;
g.
Be­schlag­nah­me;
h.226
Be­las­tung mit ei­nem Be­trag bis höchs­tens 10 000 Fran­ken.

2 Wer­den un­recht­mäs­sig Pro­duk­te in Ver­kehr ge­bracht oder Bei­trä­ge ver­langt oder be­zo­gen, kann ein Be­trag er­ho­ben wer­den, der höchs­tens dem Brut­to-Er­lös der zu Un­recht in Ver­kehr ge­brach­ten Pro­duk­te oder der Hö­he der un­recht­mäs­sig ver­lang­ten oder be­zo­ge­nen Bei­trä­ge ent­spricht.227

3 Zur Wie­der­her­stel­lung des recht­mäs­si­gen Zu­stan­des kön­nen zu­sätz­lich fol­gen­de Mass­nah­men er­grif­fen wer­den:

a.
Ver­bot der Ver­wen­dung und des In­ver­kehr­brin­gens von Pro­duk­ten oder Kenn­zeich­nun­gen;
b.
Rück­wei­sung von Pro­duk­ten bei der Ein­ oder Aus­fuhr;
c.
Ver­pflich­tung zur Rück­nah­me oder zum Rück­ruf von Pro­duk­ten oder zur öf­fent­li­chen War­nung vor all­fäl­li­gen Ri­si­ken von Pro­duk­ten;
d.
Neu­tra­li­sie­rung, Ein­zie­hung oder Ver­nich­tung der Pro­duk­te.228

226 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003 (AS 2003 4217; BBl 2002 47217234). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6095; BBl 2006 6337).

227 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6095; BBl 2006 6337).

228 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. Ju­ni 2007 (AS2007 6095; BBl 2006 6337). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

Art. 170 Kürzung und Verweigerung von Beiträgen  

1 Die Bei­trä­ge kön­nen ge­kürzt oder ver­wei­gert wer­den, wenn der Ge­such­stel­ler oder die Ge­such­stel­le­rin die­ses Ge­setz, die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen oder die ge­stützt dar­auf er­las­se­nen Ver­fü­gun­gen ver­letzt.

2 Die Kür­zung oder Ver­wei­ge­rung gilt min­des­tens für die Jah­re, in de­nen der Ge­such­stel­ler oder die Ge­such­stel­le­rin die Be­stim­mun­gen ver­letzt hat.

2bis Bei Nicht­ein­hal­tung der für die land­wirt­schaft­li­che Pro­duk­ti­on mass­ge­ben­den Be­stim­mun­gen der Ge­wäs­ser­schutz-, der Um­welt­schutz- und der Tier­schutz­ge­setz­ge­bung kann die Kür­zung und Ver­wei­ge­rung bei al­len Di­rekt­zah­lungs­ar­ten er­fol­gen.229

3 Der Bun­des­rat re­gelt die Kür­zun­gen bei Ver­let­zung von Vor­schrif­ten im Be­reich der Di­rekt­zah­lun­gen und des Pflan­zen­baus.230

229 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

230 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6095; BBl 2006 6337).

Art. 171 Rückerstattung von Beiträgen  

1 Sind die Vor­aus­set­zun­gen, un­ter de­nen ein Bei­trag ge­währt wur­de, nicht mehr er­füllt oder wer­den Auf­la­gen oder Be­din­gun­gen nicht ein­ge­hal­ten, so wer­den Bei­trä­ge ganz oder teil­wei­se zu­rück­ge­for­dert.

2 Zu Un­recht be­zo­ge­ne Bei­trä­ge oder Ver­mö­gens­vor­tei­le sind un­ab­hän­gig von der An­wen­dung der Straf­be­stim­mun­gen zu­rück­zu­er­stat­ten oder zu ver­rech­nen.

Art. 171a Gegengeschäfte marktbeherrschender Unternehmen 231  

1 Im Markt für land­wirt­schaft­li­che Er­zeug­nis­se und Pro­duk­ti­ons­mit­tel sind Ge­gen­ge­schäf­te markt­be­herr­schen­der Un­ter­neh­men, wel­che die Über­nah­me von Wa­ren und Dienst­leis­tun­gen zu un­an­ge­mes­se­nen Prei­sen an den Ab­schluss des Ver­trags kop­peln, in je­dem Fall ein un­zu­läs­si­ges Ver­hal­ten nach Ar­ti­kel 7 des Kar­tell­ge­set­zes vom 6. Ok­to­ber 1995232 und wer­den nach Mass­ga­be sei­ner Ar­ti­kel 49a oder 50 ge­ahn­det.

2 Die Un­an­ge­mes­sen­heit ei­nes Prei­ses im Sin­ne von Ab­satz 1 wird ver­mu­tet, wenn die­ser er­heb­lich vom Preis für ver­gleich­ba­re Wa­ren oder Dienst­leis­tun­gen im räum­li­chen Gel­tungs­be­reich des Ab­kom­mens vom 21. Ju­ni 1999233 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft über den Han­del mit land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­sen ab­weicht.

3 In den von den Wett­be­werbs­be­hör­den nach Ab­satz 1 durch­ge­führ­ten Ver­fah­ren sind die Ar­ti­kel 8 und 31 des Kar­tell­ge­set­zes vom 6. Ok­to­ber 1995 nicht an­wend­bar.

231 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6095; BBl 2006 6337).

232 SR 251

233 SR 0.916.026.81

3. Kapitel: Strafbestimmungen

Art. 172 Vergehen und Verbrechen 234  

1 Wer ei­ne ge­schütz­te Ur­sprungs­be­zeich­nung oder ei­ne ge­schütz­te geo­gra­fi­sche An­ga­be nach Ar­ti­kel 16 oder ei­ne Klas­sie­rung oder Kenn­zeich­nung nach Ar­ti­kel 63 wi­der­recht­lich ver­wen­det, wird auf An­trag mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu ei­nem Jahr oder Geld­stra­fe be­straft. Be­züg­lich der Klas­sie­rung und Kenn­zeich­nung nach Ar­ti­kel 63 steht das An­trags­recht auch dem vom Bun­des­rat nach Ar­ti­kel 64 Ab­satz 4 be­auf­trag­ten so­wie den durch die Kan­to­ne ein­ge­setz­ten Kon­troll­or­ga­nen zu.

2 Wer ge­werbs­mäs­sig han­delt, wird von Am­tes we­gen ver­folgt. Die Stra­fe ist Frei­heits­s­tra­fe bis zu fünf Jah­ren oder Geld­stra­fe. …235

234 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6095; BBl 2006 6337).

235 Drit­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2013 (AS 2013 3463; BBl 2012 2075). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 33 des BG vom 17. Dez. 2021 über die Har­mo­ni­sie­rung der Strafrah­men, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2023 (AS 2023 259; BBl 2018 2827).

Art. 173 Übertretungen  

1 So­fern die Tat nicht nach ei­ner an­de­ren Be­stim­mung mit hö­he­rer Stra­fe be­droht ist, wird mit Bus­se bis zu 40 000 Fran­ken be­straft, wer vor­sätz­lich:236

a.237
das ge­mein­sa­me Er­schei­nungs­bild, das der Bund nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 3 fest­ge­legt hat, ver­letzt oder sich an­masst;
abis.238
den nach den Ar­ti­keln 14 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a–c, e und f so­wie 15 er­las­se­nen oder an­er­kann­ten Kenn­zeich­nungs­vor­schrif­ten zu­wi­der­han­delt;
ater.239
den nach Ar­ti­kel 14 Ab­satz 4 er­las­se­nen Vor­schrif­ten zur Ver­wen­dung der of­fi­zi­el­len Zei­chen zu­wi­der­han­delt;
b.
den nach Ar­ti­kel 18 Ab­satz 1 er­las­se­nen Vor­schrif­ten über die De­kla­ra­ti­on von Er­zeug­nis­sen, die nach in der Schweiz ver­bo­te­nen Pro­duk­ti­ons­me­tho­den her­ge­stellt wer­den, zu­wi­der­han­delt;
c.
bei Er­he­bun­gen nach Ar­ti­kel 27 oder Ar­ti­kel 185 die Aus­kunft ver­wei­gert oder falsche oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben macht;
cbis.240
die An­for­de­run­gen nach Ar­ti­kel 27a Ab­satz 1 nicht ein­hält, die nach Ar­ti­kel 27a Ab­satz 2 er­las­se­ne Be­wil­li­gungs­pflicht ver­letzt oder den ver­ord­ne­ten Mass­nah­men zu­wi­der­han­delt;
d.
in ei­nem Bei­trags­ver­fah­ren oder im Ver­fah­ren für ei­ne Kon­tin­gents­zu­tei­lung un­wah­re oder täu­schen­de An­ga­ben macht;
e.
Milch oder Milch­pro­duk­te in Miss­ach­tung der vom Bund ge­stützt auf die­ses Ge­setz er­las­se­nen Vor­schrif­ten oder Ver­fü­gun­gen her­stellt oder in Ver­kehr bringt;
f.241
oh­ne Be­wil­li­gung Re­ben pflanzt, die Klas­sie­rungs­be­stim­mun­gen nicht ein­hält oder sei­nen Pflich­ten beim Han­del mit Wein nicht nach­kommt;
g.
den Vor­schrif­ten über die künst­li­che Be­sa­mung nach Ar­ti­kel 145 zu­wi­der­han­delt;
gbis.242
die nach Ar­ti­kel 146 er­las­se­nen Be­din­gun­gen für die Ein­fuhr von Zucht­tie­ren, Sper­ma, Ei­zel­len und Em­bryo­nen nicht ein­hält;
gter.243
den nach Ar­ti­kel 146a er­las­se­nen Vor­schrif­ten über die Zucht, die Ein­fuhr oder das In­ver­kehr­brin­gen von gen­tech­nisch ver­än­der­ten Nutz­tie­ren zu­wi­der­han­delt;
gqua­ter.244
den nach Ar­ti­kel 148a er­las­se­nen Vor­sor­ge­mass­nah­men zu­wi­der­han­delt;
h.
den nach den Ar­ti­keln 151, 152 oder 153 zum Schut­ze der Nutz­pflan­zen er­las­se­nen Vor­schrif­ten zu­wi­der­han­delt;
i.245
die Ver­wen­dungs­an­wei­sun­gen nach Ar­ti­kel 159 Ab­satz 2 oder die nach Ar­ti­kel 159a er­las­se­nen Vor­schrif­ten über die Ver­wen­dung nicht ein­hält;
k.246
der Zu­las­sungs­pflicht (Art. 160) un­ter­stell­te Pro­duk­ti­ons­mit­tel oh­ne Zu­las­sung pro­du­ziert, ein­führt, la­gert, be­för­dert, in Ver­kehr bringt, an­bie­tet oder an­preist, An­ti­bio­ti­ka und ähn­li­che Stof­fe als Leis­tungs­för­de­rer für Tie­re ver­wen­det oder de­ren Ein­satz zu the­ra­peu­ti­schen Zwe­cken nicht mel­det (Art. 160 Abs. 8);
kbis.247
oh­ne bei der zu­stän­di­gen Stel­le zu­ge­las­sen oder re­gis­triert zu sein, Pro­duk­ti­ons­mit­tel pro­du­ziert, ein­führt, la­gert, be­för­dert, in Ver­kehr bringt, an­bie­tet oder an­preist;
kter.248
den nach Ar­ti­kel 161 er­las­se­nen Vor­schrif­ten über die Kenn­zeich­nung und Ver­pa­ckung von Pro­duk­ti­ons­mit­teln zu­wi­der­han­delt;
kqua­ter.249
ver­bo­te­ne Pro­duk­ti­ons­mit­tel ein­führt, la­gert, be­för­dert, in Ver­kehr bringt, an­bie­tet oder an­preist (Art. 159a);
l.
pflanz­li­ches Ver­meh­rungs­ma­te­ri­al ei­ner Sor­te ein­führt, ver­wen­det oder in Ver­kehr bringt, die nicht in ei­nem Sor­ten­ka­ta­log auf­ge­führt ist (Art. 162);
m.
die Si­cher­heits­ab­stän­de nach Ar­ti­kel 163 nicht ein­hält;
n.
die An­ga­ben nach Ar­ti­kel 164 nicht macht;
o.
der Aus­kunfts­pflicht nach Ar­ti­kel 183 nicht nach­kommt.

2 Wer fahr­läs­sig han­delt, wird mit Bus­se bis zu 10 000 Fran­ken be­straft.

3 So­fern die Tat nicht nach ei­ner an­de­ren Be­stim­mung mit hö­he­rer Stra­fe be­droht ist, wird mit Bus­se bis zu 5000 Fran­ken be­straft, wer vor­sätz­lich:

a.250
b.
ge­gen ei­ne Aus­füh­rungs­be­stim­mung ver­stösst, de­ren Über­tre­tung straf­bar er­klärt wor­den ist.

4 Ver­such und Ge­hil­fen­schaft sind straf­bar.

5 In be­son­ders leich­ten Fäl­len kann auf Straf­ver­fol­gung und Be­stra­fung ver­zich­tet wer­den.

236 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6095; BBl 2006 6337).

237 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

238 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

239 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

240 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6095; BBl 2006 6337).

241 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4217; BBl 2002 47217234).

242 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6095; BBl 2006 6337).

243 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6095; BBl 2006 6337).

244 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6095; BBl 2006 6337).

245 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6095; BBl 2006 6337).

246 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6095; BBl 2006 6337).

247 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6095; BBl 2006 6337).

248 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6095; BBl 2006 6337).

249 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 3 des BG vom 12. Ju­ni 2009, in Kraft seit 1. Ju­li 2010 (AS 2010 2617; BBl 2008 7275).

250 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 22. Ju­ni 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6095; BBl 2006 6337).

Art. 174 Personengemeinschaften und juristische Personen  

Wird die straf­ba­re Hand­lung von ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son oder ei­ner Per­so­nen­ge­mein­schaft be­gan­gen, so gel­ten die Ar­ti­kel 6 und 7 des Bun­des­ge­set­zes vom 22. März 1974251 über das Ver­wal­tungs­straf­recht.

Art. 175 Strafverfolgung  

1 Die Straf­ver­fol­gung ist Sa­che der Kan­to­ne.

2 Wer die Vor­schrif­ten über die Ein-, Aus- oder Durch­fuhr ver­letzt, wird nach der Zoll­ge­setz­ge­bung ver­folgt und be­straft. In be­son­ders leich­ten Fäl­len der Wi­der­hand­lung im Be­reich der Be­wirt­schaf­tung der Ein­fuhr­kon­tin­gen­te für land­wirt­schaft­li­che Er­zeug­nis­se kann von ei­nem Straf­ver­fah­ren ab­ge­se­hen wer­den.252

3 Er­füllt ei­ne Hand­lung gleich­zei­tig den Tat­be­stand ei­ner Wi­der­hand­lung nach Ab­satz 2 und ei­ner an­de­ren vom Bun­des­amt für Zoll und Grenz­si­cher­heit zu ver­fol­gen­den Wi­der­hand­lung, so wird die Stra­fe für die schwe­re­re Wi­der­hand­lung ver­hängt; die­se kann an­ge­mes­sen er­höht wer­den.253

252 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4217; BBl 2002 47217234).

253 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2013 (AS 2013 3463; BBl 2012 2075). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 33 der V vom 12. Ju­ni 2020 über die An­pas­sung von Ge­set­zen in­fol­ge der Än­de­rung der Be­zeich­nung der Eid­ge­nös­si­schen Zoll­ver­wal­tung im Rah­men von de­ren Wei­ter­ent­wick­lung, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2020 2743).

Art. 176 Ausschluss der Artikel 37–39 des Subventionsgesetzes  

Die Ar­ti­kel 37–39 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Ok­to­ber 1990254 über Ver­ge­hen, Er­schlei­chung ei­nes Vor­teils und Straf­ver­fol­gung sind nicht an­wend­bar.

9. Titel: Schlussbestimmungen

1. Kapitel: Vollzug

Art. 177 Bundesrat  

1 Der Bun­des­rat er­lässt die er­for­der­li­chen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen, wo das Ge­setz die Zu­stän­dig­keit nicht an­ders re­gelt.

2 Er kann den Er­lass von Vor­schrif­ten vor­wie­gend tech­ni­scher oder ad­mi­nis­tra­ti­ver Na­tur auf das WBF und, im Be­reich der Zu­las­sung von Pflan­zen­schutz­mit­teln, an das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment des In­nern oder ih­re Dienst­stel­len so­wie auf nach­ge­ord­ne­te Bun­de­säm­ter über­tra­gen.255

255 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Nov. 2021 über die An­pas­sung des Land­wirt­schafts­ge­set­zes in­fol­ge der Re­or­ga­ni­sa­ti­on des Zu­las­sungs­ver­fah­rens für Pflan­zen­schutz­mit­tel, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 759).

Art. 177a Internationale Vereinbarungen 256  

1 Der Bun­des­rat kann in ei­ge­ner Zu­stän­dig­keit in­ter­na­tio­na­le Ver­ein­ba­run­gen im Agrar­be­reich ab­sch­lies­sen; aus­ge­nom­men sind Ag­rar­han­dels­ab­kom­men.

2 Das BLW kann im Ein­ver­neh­men mit den üb­ri­gen in­ter­es­sier­ten Bun­de­säm­tern und -stel­len mit aus­län­di­schen Agrar­be­hör­den, öf­fent­lich-recht­li­chen For­schungs­an­stal­ten oder in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen Ver­ein­ba­run­gen tech­ni­scher Na­tur ab­sch­lies­sen, ins­be­son­de­re über:

a.
die An­er­ken­nung von Prüf-, Kon­for­mi­täts­be­wer­tungs-, Ak­kre­di­tie­rungs-, An­mel­dungs- und Zu­las­sungs­stel­len im Agrar­be­reich;
b.
die An­er­ken­nung von Prüf­be­rich­ten, Kon­for­mi­täts­be­wer­tun­gen und Zu­las­sun­gen im Be­reich des Pflan­zen­schut­zes und der Pro­duk­ti­ons­mit­tel so­wie der Pro­duk­ti­ons­me­tho­den;
c.
die tech­ni­sche Zu­sam­men­ar­beit und den In­for­ma­ti­ons­aus­tausch im Be­reich des Pflan­zen­schut­zes so­wie die Zu­las­sung und das In­ver­kehr­brin­gen von Pro­duk­ti­ons­mit­teln;
d.
die Be­din­gun­gen und Auf­la­gen bei der Ab­ga­be oder Über­nah­me von ge­ne­ti­schen Res­sour­cen für Er­näh­rung und Land­wirt­schaft aus staat­lich kon­trol­lier­ten Gen­ban­ken;
e.
die An­er­ken­nung von Ur­sprungs­be­zeich­nun­gen im Agrar­be­reich;
f.
Di­rekt­zah­lun­gen, Markt­stüt­zungs­mass­nah­men und Ver­wer­tungs­bei­trä­ge in En­kla­ven und im Fürs­ten­tum Liech­ten­stein, die im Zu­sam­men­hang ste­hen mit der An­wen­dung die­ses Ge­set­zes und land­wirt­schafts­re­le­van­ter Vor­schrif­ten im Be­rei­che der Ge­setz­ge­bung über Tier­seu­chen, Tier­schutz, Ge­wäs­ser­schutz, Um­welt­schutz oder Na­tur- und Hei­mat­schutz;
g.
Pro­jek­te im Rah­men der in­ter­na­tio­na­len Agrar­for­schung.

256 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4217; BBl 2002 47217234).

Art. 177b Gewerbliche Leistungen 257  

1 Das BLW, sei­ne Ver­suchs- und Un­ter­su­chungs­an­stal­ten (Art. 114) so­wie das Eid­ge­nös­si­sche Ge­stüt (Art. 147) kön­nen Drit­ten ge­werb­li­che Leis­tun­gen er­brin­gen, wenn die­se Leis­tun­gen:

a.
mit den Haupt­auf­ga­ben in ei­nem en­gen Zu­sam­men­hang ste­hen;
b.
die Er­fül­lung der Haupt­auf­ga­ben nicht be­ein­träch­ti­gen; und
c.
kei­ne be­deu­ten­den zu­sätz­li­chen sach­li­chen und per­so­nel­len Mit­tel er­for­dern.

2 Ge­werb­li­che Leis­tun­gen sind auf der Grund­la­ge ei­ner Kos­ten- und Leis­tungs­rech­nung zu min­des­tens kos­ten­de­cken­den Prei­sen zu er­brin­gen. Das WBF kann für be­stimm­te Leis­tun­gen Aus­nah­men zu­las­sen, wenn da­durch die Pri­vat­wirt­schaft nicht kon­kur­ren­ziert wird.

257 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des BG vom 18. Ju­ni 2010, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 5003; BBl 20097207).

Art. 178 Kantone  

1 So­weit der Voll­zug nicht dem Bund zu­ge­wie­sen ist, ob­liegt er den Kan­to­nen.

2 Die Kan­to­ne er­las­sen die not­wen­di­gen Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen und brin­gen sie dem WBF zur Kennt­nis.

3 Die Kan­to­ne be­zeich­nen die für den Voll­zug und die Auf­sicht zu­stän­di­gen Be­hör­den oder Or­ga­ni­sa­tio­nen.

4 Er­lässt ein Kan­ton die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen nicht recht­zei­tig, so er­lässt sie vor­läu­fig der Bun­des­rat.

5 Zum Voll­zug der Mass­nah­men im Di­rekt­zah­lungs­be­reich ver­wen­den die Kan­to­ne de­fi­nier­te Ba­sis­da­ten, er­fas­sen die nö­ti­gen Flä­chen und de­ren Nut­zung so­wie die üb­ri­gen not­wen­di­gen Ob­jek­te im geo­gra­fi­schen In­for­ma­ti­ons­sys­tem nach Ar­ti­kel 165e und be­rech­nen die Bei­trä­ge je Be­trieb an­hand die­ser Da­ten.258

258 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

Art. 179 Oberaufsicht des Bundes  

1 Der Bun­des­rat be­auf­sich­tigt den Voll­zug des Ge­set­zes durch die Kan­to­ne.

2 Voll­zieht ein Kan­ton das Ge­setz man­gel­haft, so kann ihm der Bund die Bei­trä­ge kür­zen oder ver­wei­gern. Dies gilt auch dann, wenn ein Be­schwer­de­recht im Sin­ne von Ar­ti­kel 166 Ab­satz 3 nicht aus­ge­übt wor­den ist.

Art. 180 Mitarbeit von Organisationen und Firmen  

1 Der Bund und die Kan­to­ne kön­nen Fir­men und Or­ga­ni­sa­tio­nen zum Voll­zug des Ge­set­zes bei­zie­hen oder zu die­sem Zwe­cke ge­eig­ne­te Or­ga­ni­sa­tio­nen schaf­fen.

2 Die Mit­wir­kung die­ser Fir­men und Or­ga­ni­sa­tio­nen steht un­ter staat­li­cher Auf­sicht. Die ih­nen über­tra­ge­nen Auf­ga­ben und Be­fug­nis­se sind von der zu­stän­di­gen Be­hör­de zu um­schrei­ben. Über ih­re Ge­schäfts- und Rech­nungs­füh­rung ha­ben sie die­ser Be­hör­de Re­chen­schaft ab­zu­le­gen. Die par­la­men­ta­ri­sche Kon­trol­le in Bund und Kan­to­nen bleibt vor­be­hal­ten.

3 Der Bun­des­rat und die Kan­to­ne kön­nen die mit­wir­ken­den Fir­men und Or­ga­ni­sa­tio­nen er­mäch­ti­gen, für ih­re Tä­tig­keit an­ge­mes­se­ne Ge­büh­ren zu er­he­ben. De­ren Ta­ri­fe be­dür­fen der Ge­neh­mi­gung durch das WBF.

Art. 181 Kontrolle  

1 So­weit es der Voll­zug die­ses Ge­set­zes, der Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen oder der ge­stützt dar­auf er­las­se­nen Ver­fü­gun­gen er­for­dert, ord­nen die Voll­zugs­or­ga­ne die er­for­der­li­chen Kon­troll­mass­nah­men und Er­he­bun­gen an.259

1bis Der Bun­des­rat kann Vor­schrif­ten er­las­sen, da­mit beim Voll­zug die­ses Ge­set­zes und von wei­te­ren die Land­wirt­schaft be­tref­fen­den Ge­set­zen ei­ne ein­heit­li­che, ge­mein­sa­me und auf­ein­an­der ab­ge­stimm­te Kon­troll­tä­tig­keit und der not­wen­di­ge In­for­ma­ti­ons­aus­tausch un­ter den zu­stän­di­gen Kon­troll­or­ga­nen ge­währ­leis­tet ist.260

2 Per­so­nen, Fir­men oder Or­ga­ni­sa­tio­nen, die durch ihr rechts­wid­ri­ges Ver­hal­ten Kon­trol­len ver­an­las­sen, er­schwe­ren oder ver­hin­dern, sind zur De­ckung der dar­aus ent­ste­hen­den Kos­ten ver­pflich­tet.

3 Der Bun­des­rat kann ein­zel­ne Kon­troll­mass­nah­men und Er­he­bun­gen den Kan­to­nen über­tra­gen.

4 Er kann für Kon­trol­len, die zu kei­ner Be­an­stan­dung füh­ren, Ge­büh­ren fest­set­zen, ins­be­son­de­re für:

a.
phy­to­sa­ni­täre Kon­trol­len;
b.
Kon­trol­len von Saat- und Pflanz­gut;
c.
Kon­trol­l­ana­ly­sen;
d.
Fut­ter­mit­tel­kon­trol­len.261

5 Er kann vor­se­hen, dass der Im­por­teur oder die Im­por­teu­rin für spe­zi­el­le Kon­trol­len auf­grund be­kann­ter oder neu auf­tre­ten­der Ri­si­ken im Zu­sam­men­hang mit be­stimm­ten land­wirt­schaft­li­chen Pro­duk­ti­ons­mit­teln oder Pflan­zen bei der Ein­fuhr ei­ne Ge­bühr be­zah­len muss.262

6 Er kann wei­te­re Ge­büh­ren vor­se­hen, so­weit sich die Schweiz durch einen völ­ker­recht­li­chen Ver­trag ver­pflich­tet hat, sol­che zu er­he­ben.263

259 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6095; BBl 2006 6337).

260 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6095; BBl 2006 6337).

261 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

262 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

263 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

Art. 182 Verfolgung von Zuwiderhandlungen 264  

1 Der Bun­des­rat ko­or­di­niert den Voll­zug des Le­bens­mit­tel­ge­set­zes vom 9. Ok­to­ber 1992265, des Zoll­ge­set­zes vom 18. März 2005266 und des vor­lie­gen­den Ge­set­zes; er kann aus­ser­dem die Eid­ge­nös­si­sche Steu­er­ver­wal­tung zur Aus­kunft ver­pflich­ten.267

2 Der Bun­des­rat setzt ei­ne Zen­tral­stel­le zur Er­mitt­lung von Zu­wi­der­hand­lun­gen ein in den Be­rei­chen:

a.
ge­schütz­ter Kenn­zeich­nun­gen für land­wirt­schaft­li­che Er­zeug­nis­se;
b.
Ein­fuhr, Durch­fuhr und Aus­fuhr land­wirt­schaft­li­cher Er­zeug­nis­se;
c.
De­kla­ra­ti­on der Her­kunft und der Pro­duk­ti­ons­me­tho­de.

264 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4217; BBl 2002 47217234).

265 [AS 1995 1469, 1996 1725An­hang Ziff. 3, 1998 3033An­hang Ziff. 5, 2001 2790An­hang Ziff. 5, 2002 775, 2003 4803An­hang Ziff. 6, 2005 971, 2006 2197An­hang Ziff. 94 2363 Ziff. II, 2008 785, 2011 5227Ziff. I 2.8, 2013 3095An­hang 1 Ziff. 3. AS 2017 249An­hang Ziff. I]. Sie­he heu­te: das BG vom 20. Ju­ni 2014 (SR 817.0).

266 SR 631.0

267 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6095; BBl 2006 6337).

Art. 183 Auskunftspflicht 268  

So­weit es der Voll­zug die­ses Ge­set­zes, der Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen oder der ge­stützt dar­auf er­las­se­nen Ver­fü­gun­gen er­for­dert, hat je­de Per­son den zu­stän­di­gen Or­ga­nen ins­be­son­de­re die ver­lang­ten Aus­künf­te zu er­tei­len so­wie Be­le­ge vor­zu­wei­sen und zur Prü­fung vor­über­ge­hend aus­zu­hän­di­gen; im Wei­te­ren hat je­de Per­son den Zu­tritt zum Be­trieb und zu Ge­schäfts- und La­ger­räu­men und Ein­sicht in Bü­cher und Kor­re­spon­den­zen zu ge­wäh­ren so­wie Pro­be­ent­nah­men zu dul­den.

268 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

Art. 184 Amtshilfe unter Behörden 269  

Das BLW und die Be­hör­den des Bun­des, der Kan­to­ne und der Ge­mein­den un­ter­stüt­zen sich ge­gen­sei­tig und tau­schen al­le für die Er­fül­lung ih­rer Auf­ga­ben not­wen­di­gen In­for­ma­tio­nen aus.

269 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

Art. 185 Vollzugsdaten, Monitoring und Evaluation 270  

1 Zur Be­schaf­fung der für den Voll­zug des Ge­set­zes und die Wir­kungs­kon­trol­le un­er­läss­li­chen Grund­la­gen er­hebt und re­gis­triert der Bund so­wohl auf sek­to­ra­ler als auch auf ein­zel­be­trieb­li­cher Ebe­ne Da­ten:

a.
zur Durch­füh­rung von agrar­po­li­ti­schen Mass­nah­men;
b.
zur Be­ur­tei­lung der wirt­schaft­li­chen La­ge der Land­wirt­schaft;
c.
zur Be­ob­ach­tung der Markt­la­ge;
d.
als Bei­trag zur Be­ur­tei­lung von Aus­wir­kun­gen der Land­wirt­schaft auf die na­tür­li­chen Le­bens­grund­la­gen und die Pfle­ge der Kul­tur­land­schaft.

1bis Er führt ein Mo­ni­to­ring durch be­züg­lich der öko­no­mi­schen, öko­lo­gi­schen und so­zia­len La­ge der Land­wirt­schaft so­wie der von der Land­wirt­schaft er­brach­ten ge­mein­wirt­schaft­li­chen Leis­tun­gen.271

1ter Er eva­lu­iert die Wirk­sam­keit der Mass­nah­men die­ses Ge­set­zes.272

2 Der Bun­des­rat kann für die Har­mo­ni­sie­rung der Er­he­bung und der Re­gis­trie­rung der Da­ten und im Sin­ne ei­ner ein­heit­li­chen Land­wirt­schafts­sta­tis­tik An­ord­nun­gen tref­fen.

3 Mit der Durch­füh­rung der Er­he­bun­gen und der Füh­rung der Re­gis­ter kann der Bun­des­rat Bun­des­stel­len, Kan­to­ne oder an­de­re Stel­len be­auf­tra­gen. Er kann hie­für Ent­schä­di­gun­gen leis­ten.

4 Das ver­ant­wort­li­che Bun­des­or­gan kann die er­ho­be­nen Da­ten zu sta­tis­ti­schen Zwe­cken be­ar­bei­ten.

5 und 6273

270 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

271 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

272 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

273 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. Ju­ni 2007 (AS2007 6095; BBl 2006 6337). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 22. März 2013, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

Art. 186 Beratende Kommission  

Der Bun­des­rat be­stellt ei­ne stän­di­ge be­ra­ten­de Kom­mis­si­on von höchs­tens 15 Mit­glie­dern, die ihn bei der An­wen­dung die­ses Ge­set­zes berät.

2. Kapitel: Übergangsbestimmungen

Art. 187 Übergangsbestimmungen zum Landwirtschaftsgesetz 274  

1 Die auf­ge­ho­be­nen Be­stim­mun­gen blei­ben auf al­le wäh­rend ih­rer Gel­tungs­dau­er ein­ge­tre­te­nen Tat­sa­chen an­wend­bar, mit Aus­nah­me der Ver­fah­rens­vor­schrif­ten.

2–9275

10 Die Vor­aus­set­zung ei­nes öko­lo­gi­schen Leis­tungs­nach­wei­ses nach Ar­ti­kel 70 Ab­satz 2 tritt spä­tes­tens fünf Jah­re nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes in Kraft.

11–13276

14 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über die Rück­nah­me der Be­lei­hung der ge­mein­sa­men Or­ga­ni­sa­ti­on nach Ar­ti­kel 1 Ab­satz 2 der Kä­se­markt­ord­nung vom 27. Ju­ni 1969277. Die vom Bun­des­rat be­zeich­ne­ten De­par­te­men­te und Äm­ter sind be­fugt, der ge­mein­sa­men Or­ga­ni­sa­ti­on Wei­sun­gen über die Ver­wer­tung von Ak­ti­ven und die Er­fül­lung von Ver­bind­lich­kei­ten zu er­tei­len; Leis­tun­gen des Bun­des set­zen die Ein­hal­tung sol­cher Wei­sun­gen vor­aus. Die Wahl der von der ge­mein­sa­men Or­ga­ni­sa­ti­on be­stimm­ten Li­qui­da­to­ren be­darf der Ge­neh­mi­gung durch das vom Bun­des­rat be­zeich­ne­te De­par­te­ment. Die durch die Li­qui­da­ti­on der ge­mein­sa­men Or­ga­ni­sa­ti­on ent­ste­hen­den Kos­ten trägt der Bund. Der Bun­des­rat sorgt da­für, dass den Trä­gern der ge­mein­sa­men Or­ga­ni­sa­ti­on kei­ne Leis­tun­gen aus der Li­qui­da­ti­on zu­flies­sen; er ent­schei­det auch, in­wie­weit das Ak­ti­en­ka­pi­tal zu­rück­be­zahlt wird.

15 Ar­ti­kel 55 tritt erst mit der Auf­he­bung des Ge­trei­de­ge­set­zes vom 20. März 1959278 in Kraft.

274 Ein­ge­fügt durch Ziff. III des BG vom 24. März 2000 über die Auf­he­bung des Ge­trei­de­ge­set­zes, in Kraft seit 1. Ju­li 2001 (AS 2001 1539; BBl 1999 9261).

275 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 22. März 2013, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

276 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 22. März 2013, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

277 [AS 1969 1046, 1991 857An­hang Ziff. 32, 1993 901An­hang Ziff. 28, 1998 3033An­hang Bst. n]

278 Die­ses Ge­setz trat am 1. Ju­li 2001 aus­ser Kraft.

Art. 187a279  

279 Ein­ge­fügt durch Ziff. III des BG vom 24. März 2000 über die Auf­he­bung des Ge­trei­de­ge­set­zes (AS 2001 1539; BBl 1999 9261). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 22. März 2013, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

Art. 187b Übergangsbestimmungen zur Änderung vom 20. Juni 2003 280  

1–4281

5 Ar­ti­kel 138 tritt erst mit dem In­kraft­tre­ten des neu­en Be­rufs­bil­dungs­ge­set­zes vom 13. De­zem­ber 2002282 in Kraft.

6 und 7283

8284

280 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 20. Ju­ni 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4217; BBl 2002 47217234).

281 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 22. März 2013, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

282 SR 412.10

283 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 22. März 2013, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

284 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 15 des BG vom 19. Dez. 2003 über das Ent­las­tungs­pro­gramm 2003 (AS 2004 1633; BBl 2003 5615). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 22. Ju­ni 2007, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS2007 60956107; BBl 2006 6337).

Art. 187c Übergangsbestimmung zur Änderung vom
22. Juni 2007
285  

1 Wei­ne des Jahr­gangs 2007 und frü­he­rer Jahr­gän­ge kön­nen nach bis­he­ri­gem Recht ver­ar­bei­tet und ge­kenn­zeich­net wer­den. Sie kön­nen an die Kon­su­men­ten und Kon­su­men­tin­nen ab­ge­ge­ben wer­den, bis die Vor­rä­te auf­ge­braucht sind.

2286

285 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6095; BBl 2006 6337).

286 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 22. März 2013, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

Art. 187d Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
22. März 2013
287  

1 Der Bun­des­rat legt bis zum 30. Ju­ni 2016 einen Be­richt vor mit ei­ner Me­tho­dik zur Eva­lua­ti­on des Nut­zens von gen­tech­nisch ver­än­der­ten Pflan­zen. Da­bei soll be­ur­teilt wer­den, ob sich die gen­tech­nisch ver­än­der­ten Pflan­zen im Ver­gleich zu her­kömm­li­chen land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­sen und Pro­duk­ti­ons­mit­teln für die Pro­duk­ti­on, die Kon­su­men­ten und Kon­su­men­tin­nen so­wie die Um­welt als vor­teil­haft er­wei­sen. Auf der Ba­sis der er­ar­bei­te­ten Me­tho­dik er­stellt der Bun­des­rat ei­ne auf die Schweiz aus­ge­rich­te­te Kos­ten-Nut­zen-Bi­lanz der zum Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens der Än­de­rung vom 22. März 2013288 die­ses Ge­set­zes exis­tie­ren­den gen­tech­nisch ver­än­der­ten Pflan­zen.

2 Der Bun­des­rat legt bis En­de 2014 un­ter Ein­be­zug der Kan­to­ne und der Bran­chen die Zie­le und Stra­te­gi­en der Er­ken­nung und Über­wa­chung von An­ti­bio­ti­ka­re­sis­ten­zen und der Re­duk­ti­on des An­ti­bio­ti­kaein­sat­zes fest.

3 Bei der For­mu­lie­rung der Zie­le und Stra­te­gi­en nach Ab­satz 2 sind ins­be­son­de­re zu be­rück­sich­ti­gen:

a.
die Um­welt­zie­le Land­wirt­schaft;
b.
in­ter­na­tio­na­le Emp­feh­lun­gen und Richt­li­ni­en;
c.
der ak­tu­el­le Stand der Wis­sen­schaft.

4 Bund und Kan­to­ne über­prü­fen auf­grund der Be­richt­er­stat­tung, ob die Zie­le nach Ab­satz 2 er­reicht sind und er­grei­fen bei Be­darf ent­spre­chen­de Mass­nah­men.

287 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 34633863; BBl 2012 2075).

288 AS 2013 3463

3. Kapitel: Referendum und Inkrafttreten

Art. 188  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

3 Die Ar­ti­kel 40–42 gel­ten bis zum 31. De­zem­ber 2008.289

Da­tum des In­kraft­tre­tens:290 1. Jan. 1999
Art. 28–45 und An­hang Bst. l–n: 1. Mai 1999
Art. 160 Abs. 7 und An­hang Ziff. 7: 1. Aug. 1999

289 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS2007 6095; BBl 2006 6337).

290 BRB vom 7. Dez. 1998

Anhang

Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts

Aufhebung bisherigen Rechts

Es werden aufgehoben:

a.
der Bundesbeschluss vom 20. Juni 1939291 über die Zusicherung eines
Bundesbeitrages an die Kantone Schwyz und Glarus für die Erstellung der Pragelstrasse zwischen Hinterthal und Vorauen;
b.
der Bundesbeschluss vom 25. September 1941292 über die Zusicherung eines Bundesbeitrages an den Kanton St. Gallen für die Melioration der Rheinebene;
c.
das Landwirtschaftsgesetz vom 3. Oktober 1951293; vorbehalten bleibt Artikel 187 Absatz 7 des vorliegenden Gesetzes;
d.
das Bundesgesetz vom 14. Dezember 1979294 über Bewirtschaftungsbeiträge an die Landwirtschaft mit erschwerten Produktionsbedingungen;
e.
der Bundesbeschluss vom 28. März 1952295 über die Bundesbeiträge an die durch Naturereignisse bedingten Meliorationen;
f.
das Bundesgesetz vom 23. März 1962296 über Investitionskredite und Betriebshilfe in der Landwirtschaft;
g.
der Zuckerbeschluss vom 23. Juni 1989297;
h.
der Bundesbeschluss vom 19. Juni 1992298 über den Rebbau;
i.
das Viehabsatzgesetz vom 15. Juni 1962299; vorbehalten bleibt Artikel 187 Absatz 9 des vorliegenden Gesetzes;
k.
das Bundesgesetz vom 28. Juni 1974300 über Kostenbeiträge an Viehhalter im Berggebiet und in der voralpinen Hügelzone;
l.
der Milchbeschluss vom 29. September 1953301;
m.
der Milchwirtschaftsbeschluss vom 16. Dezember 1988302;
n.
die Käsemarktordnung vom 27. Juni 1969303;
o.
das Bundesgesetz vom 21. Dezember 1960304 über geschützte Warenpreise und die Preisausgleichskasse Eier und Eiprodukte.

291 [BS 4 1056]

292 [BS 4 1002]

293 [AS 1953 1073; 1962 1144Art. 14; 1967 722; 1968 92; 1971 1465Schl- und UeB X. Tit. Art. 6 Ziff. 7; 1974 763; 1977 2249Ziff. I, 921, 942, 931, 942; 1979 2058; 1982 1676Anhang Ziff. 6; 1988 640; 1989 504Art. 33 Bst. c; 1991 362 Ziff. II 51, 857Anhang Ziff. 25, 2611; 1992 1860Art. 75 Ziff. 5, 1986Art. 36 Abs. 1; 1993 1410Art. 92 Ziff. 4, 1571, 2080Anhang Ziff. 11; 1994 28; 1995 1469Art. 59, 1837, 3517Ziff. I 2; 1996 2588Anhang Ziff. 2; 1997 1187, 1190; 1998 1822Art. 15 Ziff. 3]

294 [AS 1980 679; 1991 857Anhang Ziff. 26; 1992 2104Ziff. II 1; 1997 1190Ziff. II 1]

295 [AS 1952 561]

296 [AS 1962 1273; 1972 2699; 1977 2249; 1991 362Ziff. II 52, 857Anhang Ziff. 27; 1992 288Anhang Ziff. 47, 2104]

297 [AS 1989 1904; 1992 288Anhang Ziff. 50; 1995 1988]

298 [AS 1992 1986; 1997 1216]

299 [AS 1962 1144; 1977 2249Ziff. I, 941; 1978 1407; 1991 857Anhang Ziff. 29; 1992 288Anhang Ziff. 52; 1993 325Ziff. 13]

300 [AS 1974 2063; 1980679Art. 12; 1983 488; 1991 857Anhang Ziff. 30; 1992 2104Ziff. II 2; 1997 1190Ziff. II 3]

301 [AS 1953 1109; 1957 571Ziff. II Abs. 2; 1969 1052; 1971 1597; 1974 1857Anhang Ziff. 29; 1979 1414; 1989 504Art. 33 Bst. c; 1992 288 Anhang Ziff. 54; 1994 1648; 1995 2075]

302 [AS 1989 504; 1991 857Anhang Ziff. 31; 1992 288Anhang Ziff. 55; 1993 325Ziff. I 14; 1994 1634Ziff. I 4; 1995 2077]

303 [AS 1969 1046; 1991 857Anhang Ziff. 32; 1993 901Anhang Ziff. 28]

304 [AS 1961 263; 1987 2324; 1993 901Anhang Ziff. 30; 1995 2097]

Änderung bisherigen Rechts

305

305 Die Änd. können unter AS 1998 3033konsultiert werden.

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