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Verordnung des EFD
über die Quellensteuer bei der direkten Bundessteuer
(Quellensteuerverordnung, QStV)

Das Eidgenössische Finanzdepartement (EFD),

gestützt auf die Artikel 89 Absatz 2, 92 Absatz 5, 99a Absatz 3, 99b Absatz 2 und
161 Absatz 1 des Bundesgesetzes vom 14. Dezember 19901
über die direkte Bundessteuer (DBG)
sowie auf Artikel 1 Buchstabe b der Verordnung vom 18. Dezember 19912
über Kompetenzzuweisungen bei der direkten Bundessteuer an das
Finanzdepartement,

verordnet:

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Anwendbare Quellensteuertarife  

1 Fol­gen­de Ta­rif­co­des wer­den bei den nach­ste­hend auf­ge­führ­ten Per­so­nen für den Quel­len­steu­er­ab­zug an­ge­wen­det:

a.
Ta­rif­co­de A:bei le­di­gen, ge­schie­de­nen, ge­richt­lich oder tat­säch­lich ge­trennt le­ben­den und ver­wit­we­ten Per­so­nen, die nicht mit Kin­dern oder un­ter­stüt­zungs­be­dürf­ti­gen Per­so­nen im glei­chen Haus­halt zu­sam­men­le­ben;
b.
Ta­rif­co­de B:bei in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben­den Ehe­leu­ten, bei wel­chen nur der Ehe­mann oder die Ehe­frau er­werbs­tä­tig ist;
c.
Ta­rif­co­de C:bei in recht­lich und tat­säch­lich un­ge­trenn­ter Ehe le­ben­den Ehe­leu­ten, bei wel­chen bei­de Ehe­leu­te er­werbs­tä­tig sind;
d.
Ta­rif­co­de D: bei Per­so­nen, die Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 18 Ab­satz 3 des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 19463 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung er­hal­ten;
e.
Ta­rif­co­de E:bei Per­so­nen, die im ver­ein­fach­ten Ab­rech­nungs­ver­fah­ren nach den Ar­ti­keln 2124be­steu­ert wer­den;
f.4
g.
Ta­rif­co­de G: bei Er­satzein­künf­ten nach Ar­ti­kel 3, die nicht über die Ar­beit­ge­ber an die quel­len­steu­er­pflich­ti­gen Per­so­nen aus­be­zahlt wer­den;
h.
Ta­rif­co­de H:bei le­di­gen, ge­schie­de­nen, ge­richt­lich oder tat­säch­lich ge­trennt le­ben­den und ver­wit­we­ten Per­so­nen, die mit Kin­dern oder un­ter­stüt­zungs­be­dürf­ti­gen Per­so­nen im glei­chen Haus­halt zu­sam­men­le­ben und de­ren Un­ter­halt zur Haupt­sa­che be­strei­ten;
i.
Ta­rif­co­de L:bei Grenz­gän­ge­rin­nen und Grenz­gän­gern nach dem Ab­kom­men vom 11. Au­gust 19715 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land zur Ver­mei­dung der Dop­pel­be­steue­rung auf dem Ge­bie­te der Steu­ern vom Ein­kom­men und vom Ver­mö­gen (DBA-D), wel­che die Vor­aus­set­zun­gen für den Ta­rif­co­de A er­fül­len;
j.
Ta­rif­co­de M: bei Grenz­gän­ge­rin­nen und Grenz­gän­gern nach dem DBA-D, wel­che die Vor­aus­set­zun­gen für den Ta­rif­co­de B er­fül­len;
k.
Ta­rif­co­de N: bei Grenz­gän­ge­rin­nen und Grenz­gän­gern nach dem DBA-D, wel­che die Vor­aus­set­zun­gen für den Ta­rif­co­de C er­fül­len;
l.
Ta­rif­co­de P:bei Grenz­gän­ge­rin­nen und Grenz­gän­gern nach dem DBA-D, wel­che die Vor­aus­set­zun­gen für den Ta­rif­co­de H er­fül­len;
m.
Ta­rif­co­de Q: bei Grenz­gän­ge­rin­nen und Grenz­gän­gern nach dem DBA-D, wel­che die Vor­aus­set­zun­gen für den Ta­rif­co­de G er­fül­len;
n.6
Ta­rif­co­de R: bei Grenz­gän­ge­rin­nen und Grenz­gän­gern, die nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 des Ab­kom­mens vom 23. De­zem­ber 20207 zwi­schen der Schwei­ze­ri­schen Eid­ge­nos­sen­schaft und der Ita­lie­ni­schen Re­pu­blik über die Be­steue­rung der Grenz­gän­ge­rin­nen und Grenz­gän­ger (Grenz­gän­ger­ab­kom­men CH-IT) be­steu­ert wer­den und die Vor­aus­set­zun­gen für den Ta­rif­co­de A er­fül­len;
o.8
Ta­rif­co­de S: bei Grenz­gän­ge­rin­nen und Grenz­gän­gern, die nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 des Grenz­gän­ger­ab­kom­mens CH-IT be­steu­ert wer­den und die Vor­aus­set­zun­gen für den Ta­rif­co­de B er­fül­len;
p.9
Ta­rif­co­de T: bei Grenz­gän­ge­rin­nen und Grenz­gän­gern, die nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 des Grenz­gän­ger­ab­kom­mens CH-IT be­steu­ert wer­den und die Vor­aus­set­zun­gen für den Ta­rif­co­de C er­fül­len;
q.10
Ta­rif­co­de U: bei Grenz­gän­ge­rin­nen und Grenz­gän­gern, die nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 des Grenz­gän­ger­ab­kom­mens CH-IT be­steu­ert wer­den und die Vor­aus­set­zun­gen für den Ta­rif­co­de H er­fül­len;
r.11
Ta­rif­co­de V: bei Grenz­gän­ge­rin­nen und Grenz­gän­gern, die nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 des Grenz­gän­ger­ab­kom­mens CH-IT be­steu­ert wer­den und die Vor­aus­set­zun­gen für den Ta­rif­co­de G er­fül­len.

2 Der Steu­er­satz für Ein­künf­te, die nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben d und g der Quel­len­steu­er un­ter­lie­gen, rich­tet sich nach den Zif­fern 1 und 2 des An­hangs.

3 Die Quel­len­steu­er der Grenz­gän­ge­rin­nen und Grenz­gän­ger nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben n–r be­trägt 80 Pro­zent der Quel­len­steu­er nach dem Ta­rif­co­de, für den sie die Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len.12

3 SR 831.10

4 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V des EFD vom 31. Okt. 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 398).

5 SR 0.672.913.62

6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des EFD vom 31. Okt. 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 398).

7 SR 0.642.045.43; BBl 2021 1919

8 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des EFD vom 31. Okt. 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 398).

9 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des EFD vom 31. Okt. 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 398).

10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des EFD vom 31. Okt. 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 398).

11 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des EFD vom 31. Okt. 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 398).

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des EFD vom 31. Okt. 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 398).

Art. 2 Fälligkeit und Berechnung der Quellensteuer  

1 Der Quel­len­steu­er­ab­zug ist im Zeit­punkt der Aus­zah­lung, Über­wei­sung, Gut­schrift oder Ver­rech­nung der steu­er­ba­ren Leis­tung fäl­lig. Der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung muss die Quel­len­steu­er un­ge­ach­tet all­fäl­li­ger Ein­wän­de (Art. 137 DBG) oder Lohn­pfän­dun­gen ab­zie­hen.

2 Die Eid­ge­nös­si­sche Steu­er­ver­wal­tung (ESTV) legt in Zu­sam­men­ar­beit mit den Kan­to­nen ge­samtschwei­ze­risch gül­ti­ge Me­tho­den und Ver­fah­ren zur Be­rech­nung der Quel­len­steu­er fest.

3 Für die Be­rech­nung der Quel­len­steu­er gilt Ar­ti­kel 40 Ab­satz 3 DBG sinn­ge­mä­ss.

Art. 3 Ersatzeinkünfte  

Der Quel­len­steu­er un­ter­wor­fen sind al­le Er­satzein­künf­te aus Ar­beits­ver­hält­nis­sen so­wie aus Kran­ken‑, Un­fall‑, In­va­li­den- und Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung. Ins­be­son­de­re ge­hö­ren da­zu Tag­gel­der, Ent­schä­di­gun­gen, Teil­ren­ten und an de­ren Stel­le tre­ten­de Ka­pi­tal­leis­tun­gen.

Art. 4 Ordentliche Veranlagung bei Vergütungen aus dem Ausland  

1 Er­hält ei­ne steu­er­pflich­ti­ge Per­son die Ver­gü­tun­gen von ei­nem nicht in der Schweiz an­säs­si­gen Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung, so wird sie im or­dent­li­chen Ver­fah­ren ver­an­lagt.

2 Sie wird je­doch in der Schweiz an der Quel­le be­steu­ert, wenn:

a.
die Ver­gü­tung der Leis­tung von ei­ner in der Schweiz ge­le­ge­nen Be­triebs­stät­te oder fes­ten Ein­rich­tung des Ar­beit­ge­bers ge­tra­gen wird;
b.
ei­ne Ar­beit­neh­me­rent­sen­dung un­ter ver­bun­de­nen Ge­sell­schaf­ten vor­liegt und die Ge­sell­schaft mit Sitz in der Schweiz als fak­ti­scher Ar­beit­ge­ber zu qua­li­fi­zie­ren ist; oder
c.
ein aus­län­di­scher Per­so­nal­ver­lei­her im Wi­der­spruch zu Ar­ti­kel 12 Ab­satz 2 des Ar­beits­ver­mitt­lungs­ge­set­zes vom 6. Ok­to­ber 198913 Per­so­nal an einen Ein­satz­be­trieb in der Schweiz ver­leiht und die Ver­gü­tung der Leis­tung von die­sem Ein­satz­be­trieb ge­tra­gen wird.
Art. 5 Meldepflichten  

1 Die Ar­beit­ge­ber müs­sen die Be­schäf­ti­gung von Per­so­nen, die nach Ar­ti­kel 83 oder 91 DBG quel­len­steu­er­pflich­tig sind, der zu­stän­di­gen Steu­er­be­hör­de in­nert acht Ta­gen ab Stel­len­an­tritt auf dem da­für vor­ge­se­he­nen For­mu­lar mel­den.

2 Über­mit­telt der Ar­beit­ge­ber die Quel­len­steu­er­ab­rech­nung elek­tro­nisch, so kann er Neu­an­stel­lun­gen mit­tels mo­nat­li­cher Ab­rech­nung mel­den.

3 Die Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer müs­sen dem Ar­beit­ge­ber Än­de­run­gen von Sach­ver­hal­ten mel­den, die für die Er­he­bung der Quel­len­steu­er mass­ge­bend sind. Der Ar­beit­ge­ber mel­det die Än­de­run­gen in­ner­halb der Fris­ten nach den Ab­sät­zen 1 und 2 der zu­stän­di­gen Steu­er­be­hör­de.

Art. 6 Bezugsprovision  

1 Die Kan­to­ne le­gen den An­satz und die Mo­da­li­tä­ten der Be­zugs­pro­vi­si­on fest. Sie kön­nen die Be­zugs­pro­vi­si­on nach Art und Hö­he der steu­er­ba­ren Ein­künf­te so­wie nach dem vom Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung ge­wähl­ten Ab­rech­nungs­ver­fah­ren ab­stu­fen.

2 Die zu­stän­di­ge Steu­er­be­hör­de kann die Be­zugs­pro­vi­si­on kür­zen oder strei­chen, wenn der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung die Ver­fah­rens­pflich­ten ver­letzt.

Art. 7 Rückerstattung  

Hat der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung einen zu ho­hen Quel­len­steu­er­ab­zug vor­ge­nom­men und hier­über be­reits mit der zu­stän­di­gen Steu­er­be­hör­de ab­ge­rech­net, so kann die­se den Dif­fe­renz­be­trag di­rekt der steu­er­pflich­ti­gen Per­son zu­rück­er­stat­ten.

Art. 8 Bundessteueranteil bei Grenzgängerinnen und Grenzgängern aus Deutschland  

Wer­den Per­so­nen mit dem Ta­rif­co­de L, M, N, P oder Q be­steu­ert, so be­trägt der An­teil der di­rek­ten Bun­des­steu­er 10 Pro­zent des ge­sam­ten Quel­len­steu­er­be­trags.

2. Abschnitt: Natürliche Personen mit steuerrechtlichem Wohnsitz oder Aufenthalt in der Schweiz

Art. 9 Obligatorische nachträgliche ordentliche Veranlagung  

1 Ei­ne Per­son wird nach Ar­ti­kel 89 Ab­satz 1 Buch­sta­be a DBG nach­träg­lich or­dent­lich ver­an­lagt, wenn ihr Brut­to­ein­kom­men aus un­selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit in ei­nem Steu­er­jahr min­des­tens 120 000 Fran­ken be­trägt.

2 Als Brut­to­ein­kom­men aus un­selbst­stän­di­ger Er­werbs­tä­tig­keit gel­ten die Ein­künf­te nach Ar­ti­kel 84 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a und b DBG.

3 Zwei­ver­die­ner­ehe­paa­re wer­den nach­träg­lich or­dent­lich ver­an­lagt, wenn das Brut­to­ein­kom­men von Ehe­mann oder Ehe­frau in ei­nem Steu­er­jahr min­des­tens 120 000 Fran­ken be­trägt.

4 Die nach­träg­li­che or­dent­li­che Ver­an­la­gung wird bis zum En­de der Quel­len­steu­er­pflicht bei­be­hal­ten, und zwar un­ab­hän­gig da­von, ob das Brut­to­ein­kom­men vor­über­ge­hend oder dau­ernd un­ter den Min­dest­be­trag von 120 000 Fran­ken fällt, Ehe­leu­te sich schei­den las­sen oder sich tat­säch­lich oder recht­lich tren­nen.

5 Bei un­ter­jäh­ri­ger Steu­er­pflicht rich­tet sich die Be­rech­nung des Min­dest­be­trags nach Ar­ti­kel 40 Ab­satz 3 DBG.

Art. 10 Nachträgliche ordentliche Veranlagung auf Antrag  

1 Die quel­len­steu­er­pflich­ti­ge Per­son kann bei der zu­stän­di­gen Steu­er­be­hör­de bis zum 31. März des auf das Steu­er­jahr fol­gen­den Jah­res schrift­lich einen An­trag um Durch­füh­rung ei­ner nach­träg­li­chen or­dent­li­chen Ver­an­la­gung ein­rei­chen. Ein ge­stell­ter An­trag kann nicht mehr zu­rück­ge­zo­gen wer­den.

2 Ge­schie­de­ne so­wie tat­säch­lich oder recht­lich ge­trenn­te Ehe­leu­te, die nach Ar­ti­kel 89aDBG auf An­trag nach­träg­lich or­dent­lich ver­an­lagt wur­den, wer­den bis zum En­de der Quel­len­steu­er­pflicht nach­träg­lich or­dent­lich ver­an­lagt.

Art. 11 Regelung von Härtefällen  

1 Auf Ge­such von quel­len­steu­er­pflich­ti­gen Per­so­nen, die Un­ter­halts­bei­trä­ge nach Ar­ti­kel 33 Ab­satz 1 Buch­sta­be c DBG leis­ten und bei de­nen der Ta­rif­co­de A, B, C oder H an­ge­wen­det wird, kann die Steu­er­be­hör­de zur Mil­de­rung von Här­te­fäl­len bei der Be­rech­nung der Quel­len­steu­er Kin­derab­zü­ge bis höchs­tens zur Hö­he der Un­ter­halts­bei­trä­ge be­rück­sich­ti­gen.

2 Wur­den Un­ter­halts­bei­trä­ge bei der An­wen­dung ei­nes die­ser Ta­rif­co­des be­rück­sich­tigt, so wird die nach­träg­li­che or­dent­li­che Ver­an­la­gung nur auf An­trag der quel­len­steu­er­pflich­ti­gen Per­son durch­ge­führt. Wird die nach­träg­li­che or­dent­li­che Ver­an­la­gung be­an­tragt, so wird die­se bis zum En­de der Quel­len­steu­er­pflicht durch­ge­führt.

Art. 12 Wechsel von der Quellenbesteuerung zur ordentlichen Besteuerung  

1 Ei­ne bis­her an der Quel­le be­steu­er­te Per­son wird für die gan­ze Steu­er­pe­ri­ode im or­dent­li­chen Ver­fah­ren ver­an­lagt, wenn sie:

a.
die Nie­der­las­sungs­be­wil­li­gung er­hält;
b.
ei­ne Per­son mit Schwei­zer Bür­ger­recht oder mit Nie­der­las­sungs­be­wil­li­gung hei­ra­tet.

2 Die Quel­len­steu­er ist ab dem Fol­ge­mo­nat nach der Er­tei­lung der Nie­der­las­sungs­be­wil­li­gung oder der Hei­rat nicht mehr ge­schul­det. Die an der Quel­le ab­ge­zo­ge­ne Steu­er wird zins­los an­ge­rech­net.

Art. 13 Wechsel von der ordentlichen Besteuerung zur Quellenbesteuerung  

1 Un­ter­liegt ein Ein­kom­men in­ner­halb ei­ner Steu­er­pe­ri­ode zu­nächst der or­dent­li­chen Be­steue­rung und dann der Quel­len­steu­er, so wird die steu­er­pflich­ti­ge Per­son für das ge­sam­te Jahr und bis zum En­de der Quel­len­steu­er­pflicht nach­träg­lich or­dent­lich ver­an­lagt.

2 Die Schei­dung so­wie die tat­säch­li­che oder recht­li­che Tren­nung von ei­nem Ehe­mann oder ei­ner Ehe­frau mit Schwei­zer Bür­ger­recht oder Nie­der­las­sungs­be­wil­li­gung lö­sen für ei­ne aus­län­di­sche Ar­beit­neh­me­rin oder einen aus­län­di­schen Ar­beit­neh­mer oh­ne Nie­der­las­sungs­be­wil­li­gung ab Be­ginn des Fol­ge­mo­nats wie­der die Be­steue­rung an der Quel­le aus.

3 All­fäl­li­ge Vor­aus­zah­lun­gen vor dem Über­gang zur Quel­len­be­steue­rung so­wie an der Quel­le ab­ge­zo­ge­ne Steu­ern sind an­zu­rech­nen.

3. Abschnitt: Natürliche Personen ohne steuerrechtlichen Wohnsitz oder Aufenthalt in der Schweiz sowie juristische Personen ohne Sitz oder tatsächliche Verwaltung in der Schweiz

Art. 14 Nachträgliche ordentliche Veranlagung bei Quasi-Ansässigkeit  

1 Ei­ne Per­son, die nach Ar­ti­kel 5 Ab­satz 1 DBG steu­er­pflich­tig ist und in der Re­gel min­des­tens 90 Pro­zent ih­rer welt­wei­ten Brut­to­ein­künf­te, ein­sch­liess­lich der Brut­to­ein­künf­te des Ehe­manns oder der Ehe­frau, in der Schweiz ver­steu­ert (Qua­si-An­säs­sig­keit), kann bei der zu­stän­di­gen Steu­er­be­hör­de bis zum 31. März des auf das Steu­er­jahr fol­gen­den Jah­res schrift­lich einen An­trag um Durch­füh­rung ei­ner nach­träg­li­chen or­dent­li­chen Ver­an­la­gung ein­rei­chen. Ein ge­stell­ter An­trag kann nicht mehr zu­rück­ge­zo­gen wer­den.

2 Die Steu­er­be­hör­de prüft im Ver­an­la­gungs­ver­fah­ren, ob die quel­len­steu­er­pflich­ti­ge Per­son im Steu­er­jahr die Vor­aus­set­zun­gen der Qua­si-An­säs­sig­keit er­füllt. Da­zu er­mit­telt sie nach den Ar­ti­keln 16–18 und 20–23 DBG zu­erst die welt­wei­ten Brut­to­ein­künf­te und da­nach den An­teil der in der Schweiz steu­er­ba­ren Brut­to­ein­künf­te.

3 Für Grenz­gän­ge­rin­nen und Grenz­gän­ger nach Ar­ti­kel 2 Buch­sta­be b des Grenz­gän­ger­ab­kom­mens CH-IT darf kei­ne nach­träg­li­che or­dent­li­che Ver­an­la­gung bei Qua­si-An­säs­sig­keit durch­ge­führt wer­den.14

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des EFD vom 31. Okt. 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 398).

Art. 15 Nachträgliche ordentliche Veranlagung von Amtes wegen  

1 Die zu­stän­di­gen kan­to­na­len Steu­er­be­hör­den kön­nen von Am­tes we­gen ei­ne nach­träg­li­che or­dent­li­che Ver­an­la­gung durch­füh­ren, wenn sich aus der Ak­ten­la­ge der be­grün­de­te Ver­dacht er­gibt, dass stos­sen­de Ver­hält­nis­se zu­guns­ten oder zu­un­guns­ten der steu­er­pflich­ti­gen Per­son vor­lie­gen.

2 Für die Ein­lei­tung ei­ner nach­träg­li­chen or­dent­li­chen Ver­an­la­gung von Am­tes we­gen gilt Ar­ti­kel 120 DBG über die Ver­an­la­gungs­ver­jäh­rung.

3 Für Grenz­gän­ge­rin­nen und Grenz­gän­ger nach Ar­ti­kel 2 Buch­sta­be b des Grenz­gän­ger­ab­kom­mens CH-IT darf kei­ne nach­träg­li­che or­dent­li­che Ver­an­la­gung von Am­tes we­gen durch­ge­führt wer­den.15

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V des EFD vom 31. Okt. 2022, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 398).

Art. 16 Künstlerinnen und Künstler, Sportlerinnen und Sportler, Referentinnen und Referenten  

1 Als Ta­ges­ein­künf­te von im Aus­land wohn­haf­ten Künst­le­rin­nen und Künst­lern, Sport­le­rin­nen und Sport­lern so­wie Re­fe­ren­tin­nen und Re­fe­ren­ten gel­ten die Ein­künf­te nach Ar­ti­kel 92 Ab­satz 3 DBG, di­vi­diert durch die Zahl der Auf­tritts- und Pro­be­ta­ge. Zu den Ta­ges­ein­künf­ten zäh­len ins­be­son­de­re:

a.
die Brut­to­ein­künf­te ein­sch­liess­lich al­ler Zu­la­gen und Ne­ben­ein­künf­te so­wie Na­tu­ral­leis­tun­gen; und
b.
al­le vom Ver­an­stal­ter über­nom­me­nen Spe­sen, Kos­ten und Quel­len­steu­ern.

2 Ist bei Grup­pen der An­teil des ein­zel­nen Mit­glieds nicht be­kannt oder schwer zu er­mit­teln, so wird für des­sen Be­stim­mung das durch­schnitt­li­che Ta­ges­ein­kom­men pro Kopf be­rech­net.

3 Zu den Ta­ges­ein­künf­ten ge­hö­ren auch Ver­gü­tun­gen, die nicht der quel­len­steu­er­pflich­ti­gen Per­son sel­ber, son­dern ei­ner Dritt­per­son zu­flies­sen.

Art. 17 Hypothekargläubigerinnen und Hypothekargläubiger  

Als steu­er­ba­re Ein­künf­te von im Aus­land an­säs­si­gen Hy­po­the­kargläu­bi­ge­rin­nen und Hy­po­the­kargläu­bi­gern gel­ten die Brut­to­ein­künf­te aus For­de­run­gen nach Ar­ti­kel 94 DBG. Da­zu ge­hö­ren auch Zin­sen, die nicht der quel­len­steu­er­pflich­ti­gen Per­son sel­ber, son­dern ei­ner Dritt­per­son zu­flies­sen.

Art. 18 Im Ausland wohnhafte Empfängerinnen und Empfänger von Renten aus Vorsorge  

1 So­weit kei­ne ab­wei­chen­de staats­ver­trag­li­che Re­ge­lung be­steht, un­ter­lie­gen die Ren­ten von im Aus­land wohn­haf­ten Emp­fän­ge­rin­nen und Emp­fän­gern nach den Ar­ti­keln 95 und 96 DBG der Quel­len­steu­er.

2 Wird die Quel­len­steu­er nicht er­ho­ben, weil die Be­steue­rung dem an­dern Ver­trags­staat zu­steht, so hat sich der Schuld­ner der steu­er­ba­ren Leis­tung den aus­län­di­schen Wohn­sitz der Emp­fän­ge­rin oder des Emp­fän­gers schrift­lich be­stä­ti­gen zu las­sen und die­sen pe­ri­odisch zu über­prü­fen.

Art. 19 Im Ausland wohnhafte Empfängerinnen und Empfänger von Kapitalleistungen aus Vorsorge  

1 Ka­pi­tal­leis­tun­gen an im Aus­land wohn­haf­te Emp­fän­ge­rin­nen und Emp­fän­ger nach den Ar­ti­keln 95 und 96 DBG un­ter­lie­gen un­ge­ach­tet staats­ver­trag­li­cher Re­ge­lun­gen im­mer der Quel­len­steu­er. Der Ta­rif ist in Zif­fer 3 des An­hangs fest­ge­legt.

2 Die er­ho­be­ne Quel­len­steu­er wird zins­los zu­rück­er­stat­tet, wenn die Emp­fän­ge­rin oder der Emp­fän­ger der Ka­pi­tal­leis­tung:

a.
in­ner­halb von drei Jah­ren seit Aus­zah­lung einen ent­spre­chen­den An­trag bei der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Steu­er­be­hör­de stellt; und
b.
dem An­trag ei­ne Be­stä­ti­gung der zu­stän­di­gen Steu­er­be­hör­de des an­spruchs­be­rech­tig­ten Wohn­sitz­staa­tes bei­liegt, wo­nach:
1.
die­se von der Ka­pi­tal­leis­tung Kennt­nis ge­nom­men hat, und
2.
die Emp­fän­ge­rin oder der Emp­fän­ger der Ka­pi­tal­leis­tung ei­ne im Sin­ne des Dop­pel­be­steue­rungs­ab­kom­mens mit der Schweiz dort an­säs­si­ge Per­son ist.
Art. 20 Bezugsminima  

Die Quel­len­steu­er wird bei Per­so­nen nach den Ar­ti­keln 16–18 nicht er­ho­ben, wenn die steu­er­ba­ren Brut­to­ein­künf­te un­ter den in Zif­fer 4 des An­hangs fest­ge­leg­ten Be­trä­gen lie­gen.

4. Abschnitt: Vereinfachtes Abrechnungsverfahren

Art. 21 Anwendbares Recht  

So­fern sich aus Ar­ti­kel 37a DBG und aus den Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnitts nichts an­de­res er­gibt, gel­ten die Be­stim­mun­gen des DBG über die Quel­len­steu­er und die üb­ri­gen Be­stim­mun­gen die­ser Ver­ord­nung sinn­ge­mä­ss auch im Ver­fah­ren der ver­ein­fach­ten Ab­rech­nung.

Art. 22 Besteuerungsgrundlage  

Die Steu­er wird auf der Grund­la­ge des vom Ar­beit­ge­ber der AHV-Aus­gleichs­kas­se ge­mel­de­ten Brut­to­lohns er­ho­ben.

Art. 23 Ablieferung der Quellensteuer durch den Arbeitgeber  

1 Für die Ab­rech­nung und die Ab­lie­fe­rung der Quel­len­steu­er an die zu­stän­di­ge AHV-Aus­gleichs­kas­se gel­ten die Be­stim­mun­gen der Ver­ord­nung vom 31. Ok­to­ber 194716 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung über das ver­ein­fach­te Ab­rech­nungs­ver­fah­ren sinn­ge­mä­ss.

2 Wird die Steu­er auf Mah­nung der AHV-Aus­gleichs­kas­se hin nicht ab­ge­lie­fert, so er­stat­tet die­se der Steu­er­be­hör­de des Kan­tons Mel­dung, in dem der Ar­beit­ge­ber sei­nen Sitz oder Wohn­sitz hat. Die Steu­er­be­hör­de be­zieht die Steu­er nach den Vor­schrif­ten der Steu­er­ge­setz­ge­bung.

Art. 24 Überweisung der Quellensteuer an die Steuerbehörden  

Die AHV-Aus­gleichs­kas­se über­weist die ein­kas­sier­ten Steu­er­zah­lun­gen nach Ab­zug der ihr zu­ste­hen­den Be­zugs­pro­vi­si­on an die Steu­er­be­hör­de des Kan­tons, in dem die quel­len­steu­er­pflich­ti­ge Per­son ih­ren Wohn­sitz hat.

5. Abschnitt: Schlussbestimmungen

Art. 25 Aufhebung eines anderen Erlasses  

Die Quel­len­steu­er­ver­ord­nung vom 19. Ok­to­ber 199317 wird auf­ge­ho­ben.

Art. 26 Änderung eines anderen Erlasses  

18

18 Die Än­de­rung kann un­ter AS 2018 1829kon­sul­tiert wer­den.

Art. 27 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. Ja­nu­ar 2021 in Kraft.

Anhang 19

19 Bereinigt gemäss Ziff. I der V des EFD vom 1. Sept. 2023, in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 492).

(Art. 1 Abs. 2, 19 Abs. 1 und 20)

Quellensteuertarife

1.
Die Quellensteuer von Personen mit dem Tarifcode D beträgt 1 Prozent der Bruttoeinkünfte.
2.
Die Quellensteuer auf Ersatzeinkünften mit dem Tarifcode G beträgt:

Franken

bis
18 000 Franken jährliche Bruttoeinkünfte undfür je weitere 100 Franken jährliche Bruttoeinkünfte

0.00
0.80;

für
36 000 Franken jährliche Bruttoeinkünfte und für je weitere 100 Franken jährliche Bruttoeinkünfte

144.00
2.35 mehr;

für
60 000 Franken jährliche Bruttoeinkünfte und für je weitere 100 Franken jährliche Bruttoeinkünfte

708.00
4.25 mehr;

für
90 000 Franken jährliche Bruttoeinkünfte und für je weitere 100 Franken jährliche Bruttoeinkünfte

1 983.00
7.45 mehr;

für
120 000 Franken jährliche Bruttoeinkünfte und für je weitere 100 Franken jährliche Bruttoeinkünfte

4 218.00
10.30 mehr;

für
180 000 Franken jährliche Bruttoeinkünfte und für je weitere 100 Franken jährliche Bruttoeinkünfte

10 398.00
13.05 mehr;

für
780 000 Franken jährliche Bruttoeinkünfte und für je weitere 100 Franken jährliche Bruttoeinkünfte

88 698.00
11.50 mehr.

3. a. Die Quellensteuer auf dem Bruttobetrag der Kapitalleistungen nach Artikel 19 Absatz 1 beträgt für alleinstehende Personen:

auf dem Betrag bis

25 000 Franken

0,00 %

auf dem Betrag über 25 000 bis

50 000 Franken

0,35 %

auf dem Betrag über 50 000 bis

75 000 Franken

0,55 %

auf dem Betrag über 75 000 bis

100 000 Franken

1,30 %

auf dem Betrag über 100 000 bis

125 000 Franken

1,60 %

auf dem Betrag über 125 000 bis

150 000 Franken

1,95 %

auf dem Betrag über 150 000 bis

750 000 Franken

2,60 %

auf dem Betrag über

750 000 Franken

2,30 %

b. Die Quellensteuer auf dem Bruttobetrag der Kapitalleistungen nach Artikel 19 Absatz 1 beträgt für verheiratete Personen:

auf dem Betrag bis

25 000 Franken

0,00 %

auf dem Betrag über 25 000 bis

50 000 Franken

0,15 %

auf dem Betrag über 50 000 bis

75 000 Franken

0,50 %

auf dem Betrag über 75 000 bis

100 000 Franken

0,85 %

auf dem Betrag über 100 000 bis

125 000 Franken

1,20 %

auf dem Betrag über 125 000 bis

150 000 Franken

1,75 %

auf dem Betrag über 150 000 bis

900 000 Franken

2,60 %

auf dem Betrag über

900 000 Franken

2,30 %

4.
Die Quellensteuer wird nach Artikel 20 nicht erhoben, wenn die steuerbaren Bruttoeinkünfte weniger betragen als:

bei Künstlerinnen, Künstlern, Sportlerinnen, Sportlern, Referentinnen und Referenten (Art. 92 DBG)

Fr. 300.–

der von einem Schuldner der steuerbaren Leistung pro Veranstaltung ausgerichteten Leistungen;

bei Verwaltungsrätinnen und Verwaltungsräten (Art. 93 DBG)

Fr. 300.–

der von einem Schuldner der steuerbaren Leistung gesamthaft in einem Steuerjahr ausgerichteten Leistungen;

bei Hypothekargläubigerinnen und Hypothekargläubigern (Art. 94 DBG)

Fr. 300.–

im Steuerjahr;

bei Empfängerinnen und Empfängern von Renten (Art. 95 und 96 DBG)

Fr. 1000.–

im Steuerjahr.

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