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Verordnung
über den Wald
(Waldverordnung, WaV)

vom 30. November 1992 (Stand am 1. Juli 2021)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf Artikel 49 des Waldgesetzes vom 4. Oktober 19911 (WaG)
sowie auf Artikel 29 des Umweltschutzgesetzes vom 7. Oktober 19832,

verordnet:

1 SR 921.0

2SR 814.01

1. Kapitel: Begriff des Waldes

Art. 1 Begriff des Waldes  

(Art. 2 Abs. 4 WaG)

1 Die Kan­to­ne be­stim­men die Wer­te, ab wel­chen ei­ne be­stock­te Flä­che als Wald gilt, in­ner­halb der fol­gen­den Be­rei­che:

a.
Flä­che mit Ein­schluss ei­nes zweck­mäs­si­gen Wald­sau­mes: 200–800 m2;
b.
Brei­te mit Ein­schluss ei­nes zweck­mäs­si­gen Wald­sau­mes: 10–12 m;
c.
Al­ter der Be­sto­ckung auf Ein­wuchs­flä­chen: 10–20 Jah­re.

2 Er­füllt die Be­sto­ckung in be­son­de­rem Mas­se Wohl­fahrts- oder Schutz­funk­tio­nen, so gilt sie un­ab­hän­gig von ih­rer Flä­che, ih­rer Brei­te oder ih­rem Al­ter als Wald.

Art. 2 Bestockte Weiden  

(Art. 2 Abs. 2 WaG)

Be­stock­te Wei­den (Wyt­wei­den) sind Flä­chen, auf de­nen Wald­be­sto­ckun­gen und of­fe­ne Wei­de­plät­ze mo­sa­ik­ar­tig ab­wech­seln und die so­wohl der Vieh- als auch der Forst­wirt­schaft die­nen.

Art. 3 Einrichtungen zur Stauhaltung und Vorgelände  

(Art. 2 Abs. 3 WaG)

1 Ein­rich­tun­gen zur Stau­hal­tung sind Bau­wer­ke, die Was­ser an sei­nem na­tür­li­chen Ab­fluss hin­dern und einen Rück­stau ver­ur­sa­chen.

2 Als un­mit­tel­ba­res Vor­ge­län­de ei­ner Ein­rich­tung zur Stau­hal­tung gilt das Ge­län­de, das luft­sei­tig an die Ein­rich­tung an­grenzt. Es um­fasst in der Re­gel einen Strei­fen von 10 m Brei­te.

2. Kapitel: Schutz des Waldes vor Eingriffen

1. Abschnitt: Rodung

Art. 4 Begriff  

(Art. 4 und 12 WaG)

Nicht als Ro­dung gilt:

a.
die Be­an­spru­chung von Wald­bo­den für forst­li­che Bau­ten und An­la­gen so­wie für nicht­forst­li­che Klein­bau­ten und -an­la­gen;
b.
die Zu­wei­sung von Wald in ei­ne Schutz­zo­ne nach Ar­ti­kel 17 des Raum­p­la­nungs­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 19793 (RPG), so­fern das Schutz­ziel mit der Wald­er­hal­tung in Ein­klang steht.
Art. 5 Rodungsgesuch, öffentliche Auflage 4  

1 Das Ro­dungs­ge­such ist bei Wer­ken, für die der Bund zu­stän­dig ist, der Leit­be­hör­de des Bun­des und bei Wer­ken, für die die Kan­to­ne zu­stän­dig sind, der nach kan­to­na­lem Recht zu­stän­di­gen Be­hör­de ein­zu­rei­chen.

2 Die Be­hör­de macht das Ge­such öf­fent­lich be­kannt und legt die Ak­ten zur Ein­sicht auf.

3 Das Bun­des­amt für Um­welt5 (BA­FU6) er­lässt Richt­li­ni­en über den In­halt ei­nes Ro­dungs­ge­su­ches.

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 17 der V vom 2. Fe­br. 2000 zum BG über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

5 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) an­ge­passt.

6 Be­zeich­nung ge­mä­ss Ziff. I 5 der V vom 28. Jan. 2015 über An­pas­sun­gen des Ver­ord­nungs­rechts im Um­welt­be­reich, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen für die Pro­gramm­pe­ri­ode 2016–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 427). Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 6 Mitwirkung des BAFU und der Kantone 7  

1 Ist der Bund für die Ro­dungs­be­wil­li­gung zu­stän­dig, so gilt für die Mit­wir­kung des BA­FU und der Kan­to­ne Ar­ti­kel 49 Ab­satz 2 WaG. Die Kan­to­ne un­ter­stüt­zen die Bun­des­be­hör­den bei der Ab­klä­rung des Sach­ver­halts.

2 Zur Ro­dungs­flä­che, nach der sich die Pflicht zur An­hö­rung des BA­FU (Art. 6 Abs. 2 WaG) be­stimmt, sind al­le Ro­dun­gen zu rech­nen, die:

a.
mit dem Ro­dungs­ge­such an­be­gehrt wer­den;
b.
in den letz­ten 15 Jah­ren vor der Ein­rei­chung des Ro­dungs­ge­suchs für das glei­che Werk aus­ge­führt wur­den oder noch aus­ge­führt wer­den dür­fen.

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 17 der V vom 2. Fe­br. 2000 zum BG über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

Art. 7 Rodungsentscheid  

1 Der Ro­dungs­ent­scheid spricht sich aus über:

a.
die Flä­chen der be­wil­lig­ten und der ver­wei­ger­ten Ro­dun­gen so­wie über die da­von be­trof­fe­nen Grund­stücke mit An­ga­be der Ko­or­di­na­ten;
b.
Art und Um­fang der Er­satz­mass­nah­men so­wie die da­von be­trof­fe­nen Grund­stücke mit An­ga­be der Ko­or­di­na­ten;
c.
die Fris­ten zur Be­nut­zung der Ro­dungs­be­wil­li­gung und zur Er­fül­lung der mit der Ro­dung ver­bun­de­nen Pflich­ten, ins­be­son­de­re der­je­ni­gen der Er­satz­mass­nah­men;
d.
die un­er­le­dig­ten Ein­spra­chen;
e.
all­fäl­li­ge wei­te­re Be­din­gun­gen und Auf­la­gen.

2 Das BA­FU führt ei­ne Sta­tis­tik der vom Bund und von den Kan­to­nen be­wil­lig­ten Ro­dun­gen. Die Kan­to­ne stel­len dem BA­FU die er­for­der­li­chen An­ga­ben zur Ver­fü­gung.8

8 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 17 der V vom 2. Fe­br. 2000 zum BG über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

Art. 8 Realersatz  

(Art. 7 Abs. 1 WaG)9

1 Rea­ler­satz wird ge­leis­tet, in­dem für die ge­ro­de­te Flä­che ei­ne gleich gros­se Flä­che Wald an ei­nem Stand­ort be­grün­det wird, der qua­li­ta­tiv ähn­li­che Be­din­gun­gen bie­tet wie die ge­ro­de­te Flä­che.

2 Der Rea­ler­satz schliesst die Land­be­schaf­fung, die Pflan­zung so­wie al­le Mass­nah­men ein, die zur dau­ern­den Si­che­rung der Er­satz­flä­che er­for­der­lich sind.

3 Ein­wuchs­flä­chen und frei­wil­lig auf­ge­fors­te­te Flä­chen, die noch nicht Wald sind, kön­nen als Rea­ler­satz an­er­kannt wer­den.

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Ju­ni 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1983).

Art. 8a Gebiete mit zunehmender Waldfläche 10  

(Art. 7 Abs. 2 Bst. a WaG)

Die Kan­to­ne be­zeich­nen nach An­hö­rung des BA­FU die Ge­bie­te mit zu­neh­men­der Wald­flä­che. De­ren Ab­gren­zung stützt sich auf Er­he­bun­gen des Bun­des und der Kan­to­ne, er­folgt grund­sätz­lich ent­lang to­po­gra­fi­scher Ein­hei­ten und be­rück­sich­tigt die be­ste­hen­de Be­sied­lung und Nut­zung.

10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Ju­ni 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1983).

Art. 9 Schonung von landwirtschaftlichem Kulturland sowie ökologisch oder landschaftlich wertvoller Gebiete  

(Art. 7 Abs. 2 Bst. b WaG)11

1 Auf Rea­ler­satz kann ins­be­son­de­re bei Frucht­fol­ge­flä­chen ver­zich­tet wer­den.12

2 Öko­lo­gisch wert­voll sind ins­be­son­de­re:

a.
Bio­to­pe nach Ar­ti­kel 18 Ab­satz 1bis des Bun­des­ge­set­zes vom 1. Ju­li 196613 über den Na­tur- und Hei­mat­schutz;
b.
Ge­bie­te, die nach Ar­ti­kel 17 RPG14 als Na­tur­schutz­zo­nen aus­ge­schie­den sind.

3 Land­schaft­lich wert­voll sind ins­be­son­de­re:

a.
Ob­jek­te, die nach der Ver­ord­nung vom 10. Au­gust 197715 über das Bun­desin­ven­tar der Land­schaf­ten und Na­tur­denk­mä­ler von na­tio­na­ler Be­deu­tung sind;
b.
Moor­land­schaf­ten von be­son­de­rer Schön­heit und von na­tio­na­ler Be­deu­tung nach Ar­ti­kel 24se­xies Ab­satz 5 der Bun­des­ver­fas­sung16;
c.
Ge­bie­te, die nach Ar­ti­kel 17 RPG als Land­schafts­schutz­zo­nen aus­ge­schie­den sind.

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Ju­ni 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1983).

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Ju­ni 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1983).

13SR 451

14SR 700

15[AS 1977 1962, 1983 1942, 1996 3264, 1998 788, 2010 1593An­hang Ziff. 2. AS 2017 2815Art. 11]. Sie­he heu­te: die V vom 29. März 2017 (SR 451.11).

16[BS 1 3; AS 1988 352]. Der ge­nann­ten Be­stim­mung ent­spricht heu­te Art. 78 Abs. 5 der BV vom 18. April 1999 (SR 101).

Art. 9a Verzicht auf Rodungsersatz 17  

(Art. 7 Abs. 3 Bst. b WaG)

Bei Pro­jek­ten zur Ge­währ­leis­tung des Hoch­was­ser­schut­zes und zur Re­vi­ta­li­sie­rung von Ge­wäs­sern kann auf Ro­dungs­er­satz ins­be­son­de­re bei Flä­chen ver­zich­tet wer­den, die nicht mehr mit Wald be­stockt wer­den kön­nen.

17 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Ju­ni 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1983).

Art. 1018  

18 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 14. Ju­ni 2013, mit Wir­kung seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1983).

Art. 11 Anmerkung im Grundbuch und Meldung  

1 Auf An­mel­dung der nach Ar­ti­kel 6 Ab­satz 1 WaG zu­stän­di­gen Be­hör­de ist im Grund­buch an­zu­mer­ken die Pflicht zur Leis­tung:19

a.
von Rea­ler­satz oder zu Mass­nah­men zu­guns­ten des Na­tur- und Land­schafts­schut­zes;
b.
des nach­träg­li­chen Ro­dungs­er­sat­zes bei Nut­zungs­än­de­run­gen nach Ar­ti­kel 7 Ab­satz 4 WaG.20

2 Die Kan­to­ne über­wa­chen sämt­li­che Er­satz­mass­nah­men und mel­den de­ren Ab­nah­me dem BA­FU.

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 14. Ju­ni 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1983).

2. Abschnitt: Waldfeststellung 21

21 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 14. Juni 2013, in Kraft seit 1. Juli 2013 (AS 2013 1983).

Art. 12 Waldfeststellungsverfügung  

(Art. 10 Abs. 1 WaG)22

1 Die Wald­fest­stel­lungs­ver­fü­gung hält fest, ob ei­ne be­stock­te oder un­be­stock­te Flä­che Wald ist oder nicht und gibt de­ren Ko­or­di­na­ten an.

2 Sie be­zeich­net in ei­nem Plan La­ge und Aus­mas­se des Wal­des so­wie die La­ge der be­rühr­ten Grund­stücke.

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Ju­ni 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1983).

Art. 12a Festlegung statischer Waldgrenzen ausserhalb der Bauzonen 23  

(Art. 10 Abs. 2 Bst. b WaG)

Ge­bie­te, in de­nen der Kan­ton ei­ne Zu­nah­me des Wal­des ver­hin­dern will, sind im kan­to­na­len Richt­plan zu be­zeich­nen.

23 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Ju­ni 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1983).

3. Abschnitt: Motorfahrzeugverkehr

(Art. 15 Abs. 1 WaG)

Art. 13  

1 Wald­stras­sen dür­fen zu fol­gen­den Zwe­cken mit Mo­tor­fahr­zeu­gen be­fah­ren wer­den:

a.
zu Ret­tungs- und Ber­gungs­zwe­cken;
b.
zu Po­li­zei­kon­trol­len;
c.
zu mi­li­tä­ri­schen Übun­gen;
d.
zur Durch­füh­rung von Mass­nah­men zum Schutz vor Na­tur­er­eig­nis­sen;
e.24
zum Un­ter­halt von Lei­tungs­net­zen der An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­di­en­s­ten.

2 Der üb­ri­ge Wald darf nur mit Mo­tor­fahr­zeu­gen be­fah­ren wer­den, wenn dies zur Er­fül­lung ei­nes Zweckes nach Ab­satz 1 un­um­gäng­lich ist.

3 Ver­an­stal­tun­gen mit Mo­tor­fahr­zeu­gen sind auf Wald­stras­sen und im üb­ri­gen Wald ver­bo­ten.

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 61 der V vom 1. Dez. 1997, in Kraft seit 1. Jan. 1998 (AS1997 2779).

4. Abschnitt: Bauten und Anlagen im Wald 25

25 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 14. Juni 2013, in Kraft seit 1. Juli 2013 (AS 2013 1983).

Art. 13a Forstliche Bauten und Anlagen 26  

(Art. 2 Abs. 2 Bst. b und 11 Abs. 1 WaG)

1 Forst­li­che Bau­ten und An­la­gen, wie Forst­werk­hö­fe, Rund­holz­la­ger, ge­deck­te Ener­gie­holz­la­ger und Wald­stras­sen, dür­fen mit be­hörd­li­cher Be­wil­li­gung nach Ar­ti­kel 22 RPG27 er­rich­tet oder ge­än­dert wer­den.28

2 Vor­aus­set­zung ei­ner Be­wil­li­gung ist, dass:

a.
die Bau­ten und An­la­gen der re­gio­na­len Be­wirt­schaf­tung des Wal­des die­nen;
b.
für die­se Bau­ten und An­la­gen der Be­darf aus­ge­wie­sen, ihr Stand­ort zweck­mäs­sig und ih­re Di­men­sio­nie­rung den re­gio­na­len Ver­hält­nis­sen an­ge­passt ist; und
c.
ihr kei­ne über­wie­gen­den öf­fent­li­chen In­ter­es­sen ent­ge­gen­ste­hen.

3 Die üb­ri­gen Vor­aus­set­zun­gen des Bun­des­rechts und des kan­to­na­len Rechts blei­ben vor­be­hal­ten.

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Ju­ni 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1983).

27 SR 700

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Mai 2021, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 294).

Art. 14 Einbezug der kantonalen Forstbehörde  

(Art. 11 Abs. 1 und 16 WaG)29

1 Be­vor Bau­be­wil­li­gun­gen für forst­li­che Bau­ten oder An­la­gen im Wald nach Ar­ti­kel 22 RPG30er­teilt wer­den, ist die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Forst­be­hör­de an­zu­hö­ren.

2 Aus­nah­me­be­wil­li­gun­gen für nicht­forst­li­che Klein­bau­ten oder -an­la­gen im Wald nach Ar­ti­kel 24 RPG dür­fen nur im Ein­ver­neh­men mit der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Forst­be­hör­de er­teilt wer­den.

29 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 14. Ju­ni 2013, in Kraft seit 1. Ju­li 2013 (AS 2013 1983).

30SR 700

3. Kapitel: Schutz vor Naturereignissen

Art. 15 Grundlagen  

1 Die Kan­to­ne er­ar­bei­ten die Grund­la­gen für den Schutz vor Na­tur­er­eig­nis­sen. Sie:

a.
füh­ren In­ven­ta­re über Bau­ten und An­la­gen, die für den Schutz vor Na­tur­er­eig­nis­sen von Be­deu­tung sind (Schutz­bau­ten­ka­tas­ter);
b.
do­ku­men­tie­ren Scha­dener­eig­nis­se (Er­eig­nis­ka­tas­ter) und ana­ly­sie­ren, so­weit er­for­der­lich, grös­se­re Scha­dener­eig­nis­se;
c.
er­stel­len Ge­fah­ren­kar­ten und, für den Er­eig­nis­fall, Not­fall­pla­nun­gen und füh­ren die­se pe­ri­odisch nach.31

2 Bei der Er­ar­bei­tung der Grund­la­gen be­rück­sich­ti­gen sie die von den Fach­stel­len des Bun­des durch­ge­führ­ten Ar­bei­ten und auf­ge­stell­ten tech­ni­schen Richt­li­ni­en.

3 Die Kan­to­ne be­rück­sich­ti­gen die Grund­la­gen bei al­len raum­wirk­sa­men Tä­tig­kei­ten, ins­be­son­de­re in der Richt- und Nut­zungs­pla­nung.

4 Sie stel­len die Grund­la­gen dem BA­FU auf Ver­lan­gen zur Ver­fü­gung und ma­chen sie der Öf­fent­lich­keit in ge­eig­ne­ter Form zu­gäng­lich.32

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 5 der V vom 28. Jan. 2015 über An­pas­sun­gen des Ver­ord­nungs­rechts im Um­welt­be­reich, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen für die Pro­gramm­pe­ri­ode 2016–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 427).

32 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 21 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanzaus-gleichs und der Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen (AS 2007 5823). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. 13 der V vom 21. Mai 2008 über Geo­in­for­ma­ti­on, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2809).

Art. 16 Frühwarndienste  

1 Wo es der Schutz von Men­schen oder er­heb­li­chen Sach­wer­ten er­for­dert, er­rich­ten die Kan­to­ne Früh­warn­diens­te. Sie sor­gen für den Auf­bau so­wie den Be­trieb der da­zu­ge­hö­ri­gen Mess­stel­len und In­for­ma­ti­ons­sys­te­me.

2 Bei der Er­rich­tung und beim Be­trieb der Früh­warn­diens­te be­rück­sich­ti­gen sie die von den Fach­stel­len des Bun­des durch­ge­führ­ten Ar­bei­ten und auf­ge­stell­ten tech­ni­schen Richt­li­ni­en.

3 Sie sor­gen da­für, dass die Da­ten der Mess­stel­len und In­for­ma­ti­ons­sys­te­me dem BA­FU auf Ver­lan­gen zur Ver­fü­gung ge­stellt und der Öf­fent­lich­keit in ge­eig­ne­ter Form zu­gäng­lich ge­macht wer­den.33

33 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 21 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanzaus-gleichs und der Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen (AS 2007 5823). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. 13 der V vom 21. Mai 2008 über Geo­in­for­ma­ti­on, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2809).

Art. 17 Sicherung von Gefahrengebieten  

(Art. 19 WaG)

1 Die Si­che­rung von Ge­fah­ren­ge­bie­ten um­fasst:

a.
wald­bau­li­che Mass­nah­men;
b.
bau­li­che Mass­nah­men zur Ver­hin­de­rung von La­wi­nen­schä­den und aus­nahms­wei­se die Er­stel­lung von An­la­gen zur vor­sorg­li­chen Aus­lö­sung von La­wi­nen;
c.
be­glei­ten­de Mass­nah­men im Ge­rin­ne, die mit der Wal­der­hal­tung im Zu­sam­men­hang ste­hen (forst­li­cher Bach­ver­bau);
d.
den Rutsch­hang- und Rü­fen­ver­bau, ent­spre­chen­de Ent­wäs­se­run­gen so­wie den Ero­si­ons­schutz;
e.
Stein­schlag- und Fels­sturz­ver­bau­un­gen, Auf­fang­wer­ke so­wie aus­nahms­wei­se die vor­sorg­li­che Aus­lö­sung von ab­sturz­ge­fähr­de­tem Ma­te­ri­al;
f.
die Ver­le­gung ge­fähr­de­ter Bau­ten und An­la­gen an si­che­re Or­te.

2 Die Ar­bei­ten sind wenn mög­lich mit in­ge­nieur­bio­lo­gi­schen und wald­bau­li­chen Mass­nah­men zu kom­bi­nie­ren.

3 Die Kan­to­ne sor­gen für ei­ne in­te­gra­le Pla­nung; die­se be­rück­sich­tigt ins­be­son­de­re die In­ter­es­sen der Be­wirt­schaf­tung des Wal­des, des Na­tur- und Land­schafts­schut­zes, des Was­ser­baus, der Land­wirt­schaft und der Raum­pla­nung.

4. Kapitel: Pflege und Nutzung des Waldes

1. Abschnitt: Bewirtschaftung des Waldes

Art. 18 Forstliche Planung  

(Art. 20 Abs. 2 WaG)

1 Die Kan­to­ne er­las­sen Vor­schrif­ten für die Pla­nung der Wald­be­wirt­schaf­tung. Dar­in hal­ten sie ins­be­son­de­re fest:

a.
die Plan­ar­ten und de­ren In­halt;
b.
die Pla­nungs­pflich­ti­gen;
c.
die Pla­nungs­zie­le;
d.
die Art der Be­schaf­fung und der Ver­wen­dung von Pla­nungs­grund­la­gen;
e.
das Pla­nungs- und Kon­troll­ver­fah­ren;
f.
die pe­ri­odi­sche Über­prü­fung der Plä­ne.

2 In den forst­li­chen Pla­nungs­do­ku­men­ten sind min­des­tens die Stand­ort­ver­hält­nis­se so­wie die Wald­funk­tio­nen und de­ren Ge­wich­tung fest­zu­hal­ten.

3 Die Kan­to­ne sor­gen bei Pla­nun­gen von über­be­trieb­li­cher Be­deu­tung da­für, dass die Be­völ­ke­rung:

a.
über de­ren Zie­le und Ab­lauf un­ter­rich­tet wird;
b.
da­bei in ge­eig­ne­ter Wei­se mit­wir­ken kann;
c.
die­se ein­se­hen kann.

4 Sie be­rück­sich­ti­gen die raum­wirk­sa­men Er­geb­nis­se der forst­li­chen Pla­nung in ih­rer Richt­pla­nung.34

34 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 5 der V vom 28. Jan. 2015 über An­pas­sun­gen des Ver­ord­nungs­rechts im Um­welt­be­reich, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen für die Pro­gramm­pe­ri­ode 2016–2019, in Kraft seit 1. März 2015 (AS 2015 427).

Art. 19 Waldbauliche Massnahmen  

(Art. 20 WaG)

1 Als wald­bau­li­che Mass­nah­men gel­ten al­le Pfle­ge­ein­grif­fe, die zur Er­hal­tung oder Wie­der­her­stel­lung der Sta­bi­li­tät und der Qua­li­tät des Be­stan­des bei­tra­gen.

2 Mass­nah­men der Jung­wald­pfle­ge sind:

a.35
die Jung­wuchs­pfle­ge, die Di­ckungs­pfle­ge und die Stan­gen­holz­durch­fors­tung zur Schaf­fung von stand­ort­ge­rech­ten, wi­der­stands- und an­pas­sungs­fä­hi­gen Be­sto­ckun­gen;
b.
die spe­zi­fi­schen Mass­nah­men zur Pfle­ge des Nach­wuch­ses im Plen­ter­wald, im üb­ri­gen stu­fi­gen Wald, im Mit­tel- und Nie­der­wald so­wie im stu­fi­gen Wald­rand;
c.
Schutz­mass­nah­men ge­gen Wild­schä­den;
d.
die Er­stel­lung von Be­ge­hungs­we­gen in un­zu­gäng­li­chen Ge­bie­ten.

3 Mass­nah­men der Durch­fors­tung und der Ver­jün­gung sind:

a.
die Schlagräu­mung und die Be­grün­dung ei­ner neu­en Be­sto­ckung so­wie die er­for­der­li­chen Be­gleit­mass­nah­men;
b.
die Holz­nut­zung und -brin­gung.

4 Mass­nah­men der mi­ni­ma­len Pfle­ge zur Er­hal­tung der Schutz­funk­ti­on sind Pfle­ge­ein­grif­fe, die sich auf die nach­hal­ti­ge Si­che­rung der Sta­bi­li­tät des Be­stan­des be­schrän­ken; an­fal­len­des Holz wird an Ort und Stel­le ver­baut oder bleibt lie­gen, so­fern da­von kei­ne Ge­fähr­dung aus­geht.

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

Art. 20 Kahlschlag  

(Art. 22 WaG)

1 Kahl­schlag ist die voll­stän­di­ge oder weit­ge­hen­de Räu­mung ei­nes Be­stan­des, durch die auf der Schlag­flä­che frei­land­ähn­li­che öko­lo­gi­sche Be­din­gun­gen ent­ste­hen oder er­heb­li­che nach­tei­li­ge Wir­kun­gen für den Stand­ort oder die Nach­bar­be­stän­de ver­ur­sacht wer­den.

2 Kein Kahl­schlag liegt vor, wenn nach ei­ner aus­rei­chen­den und ge­si­cher­ten Ver­jün­gung nur der al­te Be­stand ge­räumt wird.

2. Abschnitt: Forstliches Vermehrungsgut

Art. 21 Gewinnung und Verwendung  

(Art. 24 WaG)

1 Die Kan­to­ne stel­len die Ver­sor­gung mit ge­eig­ne­tem forst­li­chem Ver­meh­rungs­gut si­cher.

2 Die zu­stän­di­ge kan­to­na­le Forst­be­hör­de wählt die Wald­be­stän­de aus, aus de­nen forst­li­ches Ver­meh­rungs­gut ge­won­nen wer­den darf. Sie mel­det die Ern­te­be­stän­de dem BA­FU.

3 Sie kon­trol­liert die ge­werb­li­che Ge­win­nung von Saat­gut und Pflan­zen­tei­len und stellt Her­kunfts­zeug­nis­se aus.

4 Für forst­li­che Zwe­cke darf nur forst­li­ches Ver­meh­rungs­gut ver­wen­det wer­den, des­sen Her­kunft nach­ge­wie­sen ist.

5 Das BA­FU berät die Kan­to­ne in Fra­gen:

a.
der Ge­win­nung, der Ver­sor­gung und der Ver­wen­dung von forst­li­chem Ver­meh­rungs­gut;
b.
der Si­che­rung der ge­ne­ti­schen Viel­falt.

6 Es führt einen Ka­tas­ter der Ern­te­be­stän­de und einen Ka­tas­ter der Gen­re­ser­va­te.

Art. 22 Ein- und Ausfuhr  

(Art. 24 WaG)

1 Die Ein­fuhr von forst­li­chem Ver­meh­rungs­gut be­darf ei­ner Be­wil­li­gung des BA­FU.

2 Die Be­wil­li­gung wird er­teilt, wenn:

a.
das forst­li­che Ver­meh­rungs­gut sich zum An­bau eig­net und die Her­kunft durch ein amt­li­ches Zeug­nis be­stä­tigt ist; oder
b.
die Im­por­teu­rin oder der Im­por­teur schrift­lich er­klärt, dass das Ver­meh­rungs­gut aus­sch­liess­lich aus­ser­halb des Wal­des Ver­wen­dung fin­det.

2bis Für die Be­wil­li­gung der Ein­fuhr von gen­tech­nisch ver­än­der­tem forst­li­chem Ver­meh­rungs­gut ist die Frei­set­zungs­ver­ord­nung vom 10. Sep­tem­ber 200836 an­wend­bar; da­bei sind auch die Vor­ga­ben die­ser Ver­ord­nung zu be­rück­sich­ti­gen.37

3 Das Eid­ge­nös­si­sche De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on38 (UVEK39) er­lässt Vor­schrif­ten über das Aus­stel­len von Aus­fuhr­do­ku­men­ten für forst­li­ches Ver­meh­rungs­gut.

36 SR 814.911

37 Ein­ge­fügt durch Art. 51 Ziff. 3 der Pflan­zen­schutz­ver­ord­nung vom 28. Fe­br. 2001 (AS 2001 1191). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 5 Ziff. 16 der Frei­set­zungs­ver­ord­nung vom 10. Sept. 2008, in Kraft seit 1. Okt. 2008 (AS 2008 4377).

38 Die Be­zeich­nung der Ver­wal­tungs­ein­heit wur­de in An­wen­dung von Art. 16 Abs. 3 der Pu­bli­ka­ti­ons­ver­ord­nung vom 17. Nov. 2004 (AS 2004 4937) an­ge­passt.

39 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I 5 der V vom 28. Jan. 2015 über An­pas­sun­gen des Ver­ord­nungs­rechts im Um­welt­be­reich, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen für die Pro­gramm­pe­ri­ode 2016–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 427). Die An­pas­sung wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 23 Betriebsführung  

(Art. 24 WaG)

1 Öf­fent­li­che und pri­va­te Klen­g­an­stal­ten, Forst­baum­schu­len, Forst­gär­ten und Han­dels­be­trie­be müs­sen über Her­kunft, Auf­ar­bei­tung, Nach­zucht und Ab­ga­ben von forst­li­chem Ver­meh­rungs­gut so­wie über Vor­rä­te an sol­chem Gut Buch füh­ren.

2 Sie in­for­mie­ren die Ab­neh­me­rin­nen und Ab­neh­mer von forst­li­chem Ver­meh­rungs­gut in An­ge­bo­ten, auf Wa­ren und in Rech­nun­gen über des­sen Ka­te­go­rie und Her­kunft.

3 Das BA­FU kon­trol­liert die Be­triebs­füh­rung. Es kann da­für die Kan­to­ne bei­zie­hen.

Art. 24 Technische Bestimmungen  

1 Das UVEK er­lässt ei­ne Ver­ord­nung über die Aus­füh­rung der Be­stim­mun­gen die­ses Ab­schnit­tes.

2 Es kann vor­se­hen, dass für wis­sen­schaft­li­che Zwe­cke forst­li­ches Ver­meh­rungs­gut ein­ge­führt und ver­wen­det wer­den darf, des­sen Eig­nung und Her­kunft nicht nach­ge­wie­sen sind.

3. Abschnitt: Verwendung umweltgefährdender Stoffe

Art. 2540  

Die aus­nahms­wei­se Ver­wen­dung von um­welt­ge­fähr­den­den Stof­fen im Wald rich­tet sich nach der Che­mi­ka­li­en-Ri­si­ko­re­duk­ti­ons-Ver­ord­nung vom 18. Mai 200541.

40 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II 21 der V vom 18. Mai 2005 über die Auf­he­bung und Än­de­rung von Ver­ord­nun­gen im Zu­sam­men­hang mit dem In­kraft­tre­ten des Che­mi­ka­li­en­ge­set­zes, in Kraft seit 1. Aug. 2005 (AS 2005 2695).

41 SR 814.81

Art. 26 und 2742  

42 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 21 der V vom 18. Mai 2005 über die Auf­he­bung und Än­de­rung von Ver­ord­nun­gen im Zu­sam­men­hang mit dem In­kraft­tre­ten des Che­mi­ka­li­en­ge­set­zes, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2005 (AS 2005 2695).

4. Abschnitt: Verhütung und Behebung von Waldschäden

Art. 28 Grundsätze 43  

(Art. 26 WaG)

1 Als Wald­schä­den gel­ten Schä­den, die den Wald in sei­nen Funk­tio­nen er­heb­lich ge­fähr­den und die ver­ur­sacht wer­den durch:

a.
Na­tur­er­eig­nis­se wie Sturm, Wald­brand oder Tro­cken­heit;
b.
Schad­or­ga­nis­men wie ge­wis­se Vi­ren, Bak­te­ri­en, Wür­mer, In­sek­ten, Pil­ze oder Pflan­zen.

2 Die Über­wa­chung und Be­kämp­fung be­son­ders ge­fähr­li­cher Schad­or­ga­nis­men rich­tet sich nach den Be­stim­mun­gen der Pflan­zen­ge­sund­heits­ver­ord­nung vom 31. Ok­to­ber 201844.45

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

44 SR 916.20

45 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 8 Ziff. 7 der Pflan­zen­ge­sund­heits­ver­ord­nung vom 31. Okt. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 4209).

Art. 29 Verhütung und Behebung von Waldschäden 46  

(Art. 27 Abs. 1 WaG)

Die Kan­to­ne sor­gen zur Ver­hü­tung und Be­he­bung von Wald­schä­den ins­be­son­de­re für:

a.
tech­ni­sche und wald­bau­li­che Mass­nah­men zur Ver­hü­tung und Be­kämp­fung von Feu­er;
b.
Mass­nah­men zur Ver­min­de­rung phy­si­ka­li­scher Be­las­tun­gen des Bo­dens;
c.
Mass­nah­men zur Über­wa­chung von Schad­or­ga­nis­men und de­ren Be­kämp­fung mit dem Ziel der Til­gung, Ein­däm­mung oder Scha­dens­be­gren­zung.

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

Art. 30 Zuständigkeiten des Bundes 47  

(Art. 26 Abs. 3 und 27a Abs. 2 WaG)

1 Das BA­FU sorgt für die Grund­la­gen zur Ver­hü­tung und Be­he­bung von Wald­schä­den. Es ko­or­di­niert die kan­tons­über­grei­fen­den Mass­nah­men und legt sol­che bei Be­darf sel­ber fest.

2 Die Eid­ge­nös­si­sche For­schungs­an­stalt für Wald, Schnee und Land­schaft (WSL) hat im Rah­men ih­res Grund­auf­trags fol­gen­de Auf­ga­ben:

a.
Sie or­ga­ni­siert zu­sam­men mit den kan­to­na­len Forst­diens­ten die Er­he­bung von Da­ten, die für den Wald­schutz von Be­deu­tung sind.
b.
Sie in­for­miert über das Auf­tre­ten von Schad­or­ga­nis­men und an­de­ren Ein­flüs­sen, die den Wald ge­fähr­den kön­nen.
c.
Sie berät in Wald­schutz­fra­gen die eid­ge­nös­si­schen und kan­to­na­len Fach­stel­len.

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

5. Abschnitt: Wildschäden

(Art. 27 Abs. 2 WaG)

Art. 31  

1 Tre­ten trotz Re­gu­lie­rung der Wild­be­stän­de Wild­schä­den auf, so ist ein Kon­zept zu ih­rer Ver­hü­tung zu er­stel­len.

2 Das Kon­zept um­fasst forst­li­che Mass­nah­men, jagd­li­che Mass­nah­men, Mass­nah­men zur Ver­bes­se­rung und Be­ru­hi­gung der Le­bens­räu­me so­wie ei­ne Er­folgs­kont­rol­le.48

3 Es ist Be­stand­teil der forst­li­chen Pla­nung.

48 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

5. Kapitel: Ausbildung und Grundlagen 49

49 Fassung gemäss Anhang 2 Ziff. 13 der V vom 21. Mai 2008 über Geoinformation, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AS 2008 2809).

1. Abschnitt: Grundausbildung und Weiterbildung

Art. 32 Theoretische und praktische Aus- und Weiterbildung 50  

(Art. 29 Abs. 1 und 2 WaG)

1 Das BA­FU sorgt zu­sam­men mit den Hoch­schu­len, den Kan­to­nen und wei­te­ren be­trof­fe­nen Or­ga­ni­sa­tio­nen für die Auf­recht­er­hal­tung der im Stu­di­um er­wor­be­nen Kennt­nis­se und Fä­hig­kei­ten so­wie für die Ein­füh­rung von theo­re­ti­schen und prak­ti­schen Neue­run­gen.

2 Die Kan­to­ne bie­ten ge­nü­gend Stel­len für die prak­ti­sche Wei­ter­bil­dung an und ko­or­di­nie­ren die­se un­ter­ein­an­der. Die prak­ti­sche Wei­ter­bil­dung soll ins­be­son­de­re:

a.
auf die Wald­pla­nung, Wald­be­wirt­schaf­tung und Wal­der­hal­tung im Lich­te sämt­li­cher Wald­funk­tio­nen aus­ge­rich­tet sein;
b.
die Füh­rungs­kom­pe­ten­zen und Ver­wal­tungs­kennt­nis­se för­dern;
c.
mit ei­nem Nach­weis über die er­wor­be­nen Kom­pe­ten­zen und Kennt­nis­se be­schei­nigt wer­den.

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 3215).

Art. 33 Forstpersonal 51  

(Art. 29 Abs. 4 und 51 Abs. 2 WaG)

1 Die Kan­to­ne sor­gen:

a.
für die hö­he­re Be­rufs­bil­dung der Förs­te­rin­nen und Förs­ter und füh­ren die da­für not­wen­di­gen hö­he­ren Fach­schu­len;
b.
zu­sam­men mit den zu­stän­di­gen Or­ga­ni­sa­tio­nen der Ar­beits­welt für die be­rufs­ori­en­tier­te Wei­ter­bil­dung des Forst­per­so­nals.

2 Vor dem Er­lass be­zie­hungs­wei­se der Ge­neh­mi­gung von Vor­schrif­ten im Be­reich der forst­li­chen Aus­bil­dung nach den Ar­ti­keln 19 Ab­satz 1, 28 Ab­satz 2 und 29 Ab­satz 3 des Be­rufs­bil­dungs­ge­set­zes vom 13. De­zem­ber 200252 (BBG) wird das BA­FU an­ge­hört.

51 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 der Be­rufs­bil­dungs­ver­ord­nung vom 19. Nov. 2003, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 5047).

52 SR 412.10

Art. 34 Arbeitssicherheit 53  

(Art. 21a und 30 WaG)

1 Die Kan­to­ne sor­gen zu­sam­men mit Fa­ch­or­ga­ni­sa­tio­nen da­für, dass zur Ver­bes­se­rung der Ar­beits­si­cher­heit bei Hol­zern­te­ar­bei­ten im Wald Kur­se für forst­lich un­ge­lern­te Ar­beits­kräf­te an­ge­bo­ten wer­den.

2 Vom Bund an­er­kann­te Kur­se müs­sen Grund­kennt­nis­se über Ar­beits­si­cher­heit zum Ge­gen­stand ha­ben, ins­be­son­de­re das fach­ge­rech­te und si­che­re Fäl­len, Entas­ten, Ein­schnei­den und Rücken von Bäu­men und Baum­stäm­men; sie müs­sen ins­ge­samt min­des­tens 10 Ta­ge um­fas­sen.

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

Art. 35 Koordination und Dokumentation  

(Art. 29 Abs. 1 WaG)

1 ...54

2 Das BA­FU führt für Mass­nah­men der forst­li­chen Aus­bil­dung ei­ne zen­tra­le Ko­or­di­na­ti­ons- und Do­ku­men­ta­ti­ons­stel­le.

54 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 7.4der V vom 9. Nov. 2011 (Über­prü­fung der aus­ser­par­la­men­ta­ri­schen Kom­mis­sio­nen), mit Wir­kung seit 1. Jan. 2012 (AS 2011 5227).

2. Abschnitt: ...

Art. 36 und 3755  

55 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 3215).

3. Abschnitt: Erhebungen56

56 Eingefügt durch Anhang 2 Ziff. 13 der V vom 21. Mai 2008 über Geoinformation, in Kraft seit 1. Juli 2008 (AS 2008 2809).

Art. 37a57  

(Art. 33 und 34 WaG)

1 Das BA­FU ist zu­stän­dig für die Er­he­bun­gen der Da­ten zum Wald.

2 Es er­hebt in Zu­sam­men­ar­beit mit der WSL:

a.
im Lan­des­fors­tin­ven­tar die Grund­la­gen­da­ten zu den Stand­orten, den Funk­tio­nen und zum Zu­stand des Wal­des;
b.
die lang­fris­ti­gen Ent­wick­lungs­pro­zes­se in den Na­tur­wald­re­ser­va­ten.

3 Die WSL er­hebt im Rah­men ih­res Grund­auf­trags in lang­fris­ti­gen For­schungs­pro­gram­men die Be­las­tung des Wald­öko­sys­tems.

4 Das BA­FU in­for­miert die Be­hör­den und die Öf­fent­lich­keit über die Er­he­bun­gen.

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

4. Abschnitt: Holzförderung58

58 Eingefügt durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

Art. 37b Absatz und Verwertung von nachhaltig produziertem Holz  

(Art. 34aWaG)

1 Ab­satz und Ver­wer­tung von nach­hal­tig pro­du­zier­tem Holz wer­den aus­sch­liess­lich im vor­wett­be­werb­li­chen und über­be­trieb­li­chen Be­reich ge­för­dert.

2 Un­ter­stützt wer­den kön­nen ins­be­son­de­re in­no­va­ti­ve For­schungs- und Ent­wick­lungs­pro­jek­te, die im Sin­ne ei­ner nach­hal­ti­gen Wald­be­wirt­schaf­tung die Da­ten­grund­la­gen, die Ab­satz- und Ver­wer­tungs­mög­lich­kei­ten oder die Res­sour­cenef­fi­zienz ver­bes­sern, so­wie die Öf­fent­lich­keits­ar­beit.

3 Er­geb­nis­se und Er­kennt­nis­se, die im Zu­sam­men­hang mit un­ter­stütz­ten Tä­tig­kei­ten ste­hen, sind dem BA­FU auf Ver­lan­gen zur Ver­fü­gung zu stel­len.

Art. 37c Verwendung von Holz bei Bauten und Anlagen des Bundes  

(Art. 34bWaG)

1 Bei der Kon­zep­ti­on, der Pla­nung, der Er­rich­tung so­wie dem Be­trieb von Bau­ten und An­la­gen des Bun­des ist dem För­de­rungs­ziel, Holz oder Holzer­zeug­nis­se zu ver­wen­den, Rech­nung zu tra­gen.

2 Für die Be­ur­tei­lung der Nach­hal­tig­keit von Holz und Holzer­zeug­nis­sen sind be­ste­hen­de Richt­li­ni­en und Emp­feh­lun­gen wie et­wa die­je­ni­gen der Ko­or­di­na­ti­ons­kon­fe­renz der Bau- und Lie­gen­schafts­or­ga­ne der öf­fent­li­chen Bau­her­ren zu be­rück­sich­ti­gen.

6. Kapitel: Finanzhilfen (ohne Investitionskredite) und Abgeltungen59

59 Fassung gemäss Ziff. I 21 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen 60

60 Fassung gemäss Ziff. I 5 V vom 28. Jan. 2015 über Anpassungen des Verordnungsrechts im Umweltbereich, insbesondere hinsichtlich der Programmvereinbarungen für die Programmperiode 2016–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 427).

(Art. 35 WaG)

Art. 38 Allgemeine Voraussetzung der Bundeshilfe  

(Art. 35 Abs. 2 WaG)

Fi­nanz­hil­fen und Ab­gel­tun­gen des Bun­des wer­den nur ge­währt, wenn:

a.
die Mass­nah­men der forst­li­chen Pla­nung ent­spre­chen;
b.
die Mass­nah­men not­wen­dig und zweck­mäs­sig sind;
c.
die Mass­nah­men den tech­ni­schen, wirt­schaft­li­chen und öko­lo­gi­schen An­for­de­run­gen ge­nü­gen;
d.
die üb­ri­gen Vor­aus­set­zun­gen des Bun­des­rechts er­füllt sind;
e.
die Ko­or­di­na­ti­on mit den öf­fent­li­chen In­ter­es­sen aus an­de­ren Sach­be­rei­chen si­cher­ge­stellt ist;
f.
der wei­te­re Un­ter­halt ge­si­chert ist.
Art. 38a Anrechenbare Kosten 61  

1 Für Ab­gel­tun­gen nach den Ar­ti­keln 39 Ab­sät­ze 1 und 2 und 40 Ab­satz 1 Buch­sta­be c sind nur Kos­ten an­re­chen­bar, die tat­säch­lich ent­stan­den sind und un­mit­tel­bar für die zweck­mäs­si­ge Er­fül­lung der bei­trags­be­rech­tig­ten Auf­ga­be er­for­der­lich sind. Da­zu ge­hö­ren die Kos­ten für die Pro­jek­tie­rung, den Lan­d­er­werb und die Aus­füh­rung so­wie die Ver­mar­kungs­kos­ten.

2 Nicht an­re­chen­bar sind ins­be­son­de­re Ge­büh­ren und Steu­ern so­wie Kos­ten, die auf Drit­te, die mass­ge­bli­che Nutz­nies­ser oder Scha­den­ver­ur­sa­cher sind, über­wälzt wer­den kön­nen.

61 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 5 V vom 28. Jan. 2015 über An­pas­sun­gen des Ver­ord­nungs­rechts im Um­welt­be­reich, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen für die Pro­gramm­pe­ri­ode 2016–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 427).

2. Abschnitt: Massnahmen

Art. 39 Schutz vor Naturereignissen 62  

(Art. 36 WaG)

1 Ab­gel­tun­gen an die Mass­nah­men und die Er­stel­lung von Ge­fah­ren­grund­la­gen wer­den in der Re­gel glo­bal ge­währt. Die Hö­he der glo­ba­len Ab­gel­tun­gen wird zwi­schen dem BA­FU und dem be­trof­fe­nen Kan­ton aus­ge­han­delt und rich­tet sich nach:

a.
dem Ge­fah­ren- und Scha­den­po­ten­zi­al;
b.
dem Um­fang und der Qua­li­tät der Mass­nah­men so­wie von de­ren Pla­nung.

2 Ab­gel­tun­gen kön­nen ein­zeln ge­währt wer­den, wenn die Mass­nah­men:

a.
einen kan­tons­über­grei­fen­den Be­zug auf­wei­sen;
b.
Schutz­ge­bie­te oder Ob­jek­te na­tio­na­ler In­ven­ta­re be­rüh­ren;
c.
we­gen der mög­li­chen Al­ter­na­ti­ven oder aus an­de­ren Grün­den in be­son­de­rem Mass ei­ne kom­ple­xe oder spe­zi­el­le fach­li­che Be­ur­tei­lung er­for­dern; oder
d.
un­vor­her­seh­bar wa­ren.

3 Der Bei­trag an die Kos­ten der Mass­nah­men nach Ab­satz 2 be­trägt zwi­schen 35 und 45 Pro­zent und rich­tet sich nach:

a.
dem Ge­fah­ren- und Scha­den­po­ten­zi­al;
b.
dem Grad der Um­set­zung ei­ner um­fas­sen­den Ri­si­ko­be­trach­tung;
c.
dem Um­fang und der Qua­li­tät der Mass­nah­men so­wie von de­ren Pla­nung.

4 Wird ein Kan­ton durch aus­ser­or­dent­li­che Schutz­mass­nah­men, na­ment­lich nach Un­wet­ter­schä­den, er­heb­lich be­las­tet, so kann der Bei­trag nach Ab­satz 3 aus­nahms­wei­se auf höchs­tens 65 Pro­zent der Kos­ten der Mass­nah­men er­höht wer­den.

5 Kei­ne Ab­gel­tun­gen wer­den ge­währt an:

a.63
Mass­nah­men zum Schutz von Bau­ten und An­la­gen, die zum Zeit­punkt der Er­rich­tung:
1.
in be­reits aus­ge­schie­de­nen Ge­fah­ren­zo­nen oder be­kann­ten Ge­fah­ren­ge­bie­ten er­stellt wur­den, und
2.
nicht zwin­gend an die­sen Stand­ort ge­bun­den wa­ren;
b.
Mass­nah­men zum Schutz tou­ris­ti­scher Bau­ten und An­la­gen wie Seil­bah­nen, Ski­lif­te, Ski­pis­ten oder Wan­der­we­ge, die sich aus­ser­halb des Sied­lungs­ge­bie­tes be­fin­den.

62 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 3 der V vom 2. Fe­br. 2011 (Wei­ter­ent­wick­lung der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen im Um­welt­be­reich), in Kraft seit 1. März 2011 (AS 2011 649).

63 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 5 V vom 28. Jan. 2015 über An­pas­sun­gen des Ver­ord­nungs­rechts im Um­welt­be­reich, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen für die Pro­gramm­pe­ri­ode 2016–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 427).

Art. 40 Schutzwald  

(Art. 37 WaG)

1 Die Hö­he der glo­ba­len Ab­gel­tun­gen an Mass­nah­men, die für die Er­fül­lung der Funk­ti­on des Schutz­wal­des not­wen­dig sind, rich­tet sich nach:

a.
dem Ge­fah­ren- und Scha­den­po­ten­zi­al;
b.
der An­zahl Hekt­aren des zu pfle­gen­den Schutz­wal­des;
c.
dem Um­fang und der Pla­nung der für die Schutz­wald­pfle­ge er­for­der­li­chen In­fra­struk­tur;
d.
der Qua­li­tät der Leis­tungs­er­brin­gung.

2 Sie wird zwi­schen dem BA­FU und dem be­trof­fe­nen Kan­ton aus­ge­han­delt.

3 Der durch Ver­fü­gung ge­währ­te Bei­trag an die Kos­ten von Pro­jek­ten, die durch aus­ser­or­dent­li­che Na­tur­er­eig­nis­se aus­ge­löst wer­den, be­trägt höchs­tens 40 Pro­zent der Kos­ten und rich­tet sich nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, c und d.64

64 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

Art. 40a Massnahmen gegen Waldschäden ausserhalb des Schutzwaldes 65  

(Art. 37aWaG)

1 Die Hö­he der glo­ba­len Ab­gel­tun­gen an Mass­nah­men zur Ver­hü­tung und Be­he­bung von Wald­schä­den aus­ser­halb des Schutz­wal­des, rich­tet sich nach:

a.
der Ge­fähr­dung der Wald­funk­tio­nen;
b.
der An­zahl Hekt­aren, auf de­nen Mass­nah­men er­grif­fen wer­den;
c.
der Qua­li­tät der Leis­tungs­er­brin­gung.

2 Sie wird zwi­schen dem BA­FU und dem be­trof­fe­nen Kan­ton aus­ge­han­delt.

3 Ab­gel­tun­gen kön­nen ein­zeln ge­währt wer­den, wenn die Mass­nah­men un­vor­her­seh­bar wa­ren und be­son­ders auf­wen­dig sind. Der Bei­trag be­trägt höchs­tens 40 Pro­zent der Kos­ten und rich­tet sich nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und c.

65 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss des Tex­tes.

Art. 40b Abfindung für Kosten 66  

(Art. 37bWaG)

1 Ei­ne Ab­fin­dung kann in Här­te­fäl­len aus­ge­rich­tet wer­den, wenn Ein­zel­ne be­son­ders schwer be­trof­fen sind und ih­nen da­her nicht zu­ge­mu­tet wer­den kann, den Scha­den selbst zu tra­gen.

2 Ge­su­che um Ent­schä­di­gung sind nach Fest­stel­lung des Scha­dens, spä­tes­tens aber ein Jahr nach der Durch­füh­rung der Mass­nah­men bei der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Stel­le ein­zu­rei­chen und zu be­grün­den.

3 Kei­ne Ab­fin­dung wird für Er­trags­aus­fäl­le oder im­ma­te­ri­el­le Schä­den ge­währt.

4 Der Bund ver­gü­tet den Kan­to­nen im Rah­men der glo­ba­len Ab­gel­tun­gen nach Ar­ti­kel 40a zwi­schen 35 und 50 Pro­zent der durch die Ab­fin­dun­gen ver­ur­sach­ten Aus­la­gen.

66 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

Art. 41 Biologische Vielfalt des Waldes  

(Art. 38 Abs. 1 WaG)67

1 Die Hö­he der glo­ba­len Fi­nanz­hil­fen an Mass­nah­men, die zur Er­hal­tung und Ver­bes­se­rung der bio­lo­gi­schen Viel­falt des Wal­des bei­tra­gen, rich­tet sich nach:

a.
der An­zahl Hekt­aren der aus­zu­schei­den­den und zu pfle­gen­den Wald­re­ser­va­te;
b.68
...
c.
der An­zahl Hekt­aren der zu pfle­gen­den Le­bens­räu­me, ins­be­son­de­re der Wald­rän­der, die der Ver­net­zung die­nen;
d.
dem Um­fang und der Qua­li­tät der Mass­nah­men zur För­de­rung von Tier- und Pflan­zen­ar­ten, die für die bio­lo­gi­sche Viel­falt prio­ri­tär zu er­hal­ten sind;
e.69
der An­zahl Hekt­aren der aus­ser­halb von Wald­re­ser­va­ten aus­zu­schei­den­den Flä­che mit ho­hen An­tei­len an Alt- und Tot­holz oder mit ge­nü­gend Bäu­men, die für die bio­lo­gi­sche Viel­falt des Wal­des be­son­ders wert­vol­le Ei­gen­schaf­ten auf­wei­sen (Bio­top­bäu­me);
f.
der An­zahl Hekt­aren der zu pfle­gen­den Kul­tur­for­men der Wald­be­wirt­schaf­tung wie Wyt­wei­den, Mit­tel- und Nie­der­wäl­der so­wie Sel­ven;
g.
der Qua­li­tät der Leis­tungs­er­brin­gung.

2 Sie wird zwi­schen dem BA­FU und dem be­trof­fe­nen Kan­ton aus­ge­han­delt.

3 Die Fi­nanz­hil­fen dür­fen nur ge­währt wer­den, wenn der Schutz der öko­lo­gi­schen Flä­chen nach Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und c–f ver­trag­lich oder auf an­de­re ge­eig­ne­te Wei­se ge­si­chert ist.

4 ...70

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

68 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

69 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

70 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

Art. 4271  

71 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

Art. 43 Waldbewirtschaftung 72  

(Art. 38aWaG)

1 Die Hö­he der glo­ba­len Fi­nanz­hil­fen an Mass­nah­men, wel­che die Wirt­schaft­lich­keit der Wald­be­wirt­schaf­tung ver­bes­sern, rich­tet sich:

a.73
für Pla­nungs­grund­la­gen der Kan­to­ne: nach der Grös­se der kan­to­na­len Wald­flä­che so­wie der Wald­flä­che, die in die Pla­nung oder in ei­ne Wir­kungs­ana­ly­se ein­be­zo­gen wird;
b.74
für die Ver­bes­se­rung der Be­wirt­schaf­tungs­be­din­gun­gen der Be­trie­be der Wald­wirt­schaft: nach dem Um­fang und der Qua­li­tät der vom Kan­ton ge­plan­ten und um­ge­setz­ten Op­ti­mie­rungs­mass­nah­men;
c.
für die La­ge­rung von Holz bei aus­ser­ge­wöhn­li­chem Holz­an­fall: nach der Holz­men­ge, die der Markt vor­über­ge­hend nicht auf­neh­men kann;
d.
nach der Qua­li­tät der Leis­tungs­er­brin­gung;
e.75
für die För­de­rung der Aus­bil­dung von Wald­ar­bei­te­rin­nen und Wald­ar­bei­tern: nach der An­zahl be­such­ter Kurs­ta­ge bei ei­nem vom Bund an­er­kann­ten Kur­s­an­bie­ter;
f.76
für die prak­ti­sche Aus­bil­dung von Wald­fach­leu­ten der Hoch­schul­stu­fe: nach der An­zahl ab­sol­vier­ter Aus­bil­dungs­ta­ge;
g.77
für die Jung­wald­pfle­ge: nach der An­zahl Hekt­aren des zu pfle­gen­den Jung­wal­des;
h.78
für die ge­ziel­te An­pas­sung von Wald­be­stän­den an sich ver­än­dern­de Kli­ma­be­din­gun­gen: nach der An­zahl Hekt­aren, auf de­nen Mass­nah­men er­grif­fen wer­den;
i.79
für die Ge­win­nung von forst­li­chem Ver­meh­rungs­gut: nach der In­fra­struk­tur und Aus­rüs­tung von Klen­g­an­stal­ten so­wie der An­zahl der für die ge­ne­ti­sche Viel­falt wich­ti­gen Baumar­ten in den Sa­me­nern­te­plan­ta­gen;
j.80
für die An­pas­sung oder die Wie­der­in­stand­stel­lung von Er­schlies­sungs­an­la­gen: nach der An­zahl Hekt­aren des er­schlos­se­nen Wal­des.

2 Sie wird zwi­schen dem BA­FU und dem be­trof­fe­nen Kan­ton aus­ge­han­delt.

3 Glo­ba­le Fi­nanz­hil­fen für die Ver­bes­se­rung der Be­wirt­schaf­tungs­be­din­gun­gen der Be­trie­be der Wald­wirt­schaft wer­den nur ge­währt, wenn:

a.
ei­ne Ko­ope­ra­ti­on oder ei­ne Zu­sam­men­le­gung von Be­trie­ben vor­liegt, die auf Dau­er aus­ge­rich­tet ist;
b.
ei­ne wirt­schaft­lich be­deu­ten­de Holz­men­ge ge­mein­sam ge­nutzt bzw. ver­mit­telt wird; und
c.
ei­ne kauf­män­ni­sche Buch­füh­rung er­folgt.

4 Glo­ba­le Fi­nanz­hil­fen für die Jung­wald­pfle­ge so­wie die ge­ziel­te An­pas­sung von Wald­be­stän­den an sich ver­än­dern­de Kli­ma­be­din­gun­gen wer­den nur ge­währt, wenn die Mass­nah­men dem na­tur­na­hen Wald­bau Rech­nung tra­gen.81

5 Glo­ba­le Fi­nanz­hil­fen für die Ge­win­nung von forst­li­chem Ver­meh­rungs­gut wer­den nur ge­währt, wenn ein vom Kan­ton ge­neh­mig­tes Bau­pro­jekt oder Be­triebs­kon­zept mit Kos­ten­vor­an­schlag und Fi­nan­zie­rungs­aus­weis vor­liegt.82

72 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

73 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

74 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 5 V vom 28. Jan. 2015 über An­pas­sun­gen des Ver­ord­nungs­rechts im Um­welt­be­reich, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich der Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen für die Pro­gramm­pe­ri­ode 2016–2019, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 427).

75 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

76 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

77 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

78 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

79 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

80 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215). Sie­he auch die UeB die­ser Änd. am Schluss des Tex­tes.

81 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

82 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

Art. 44 Förderung der Ausbildung  

(Art. 39 WaG)

1 ...83

2 Als Aus­gleich für die be­rufs­s­pe­zi­fi­schen Kos­ten der orts­ge­bun­de­nen prak­ti­schen Aus­bil­dung des Forst­per­so­nals ge­währt der Bund Fi­nanz­hil­fen im Ein­zel­fall in Form ei­ner Pau­scha­le von 10 Pro­zent der Aus­bil­dungs­kos­ten der Förs­ter­schu­len und der Kur­se.

3 An die Schaf­fung von Lehr­mit­teln für das Forst­per­so­nal ge­währt der Bund Fi­nanz­hil­fen im Ein­zel­fall bis zu 50 Pro­zent der an­er­kann­ten Kos­ten.

4 ...84

83 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

84 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 17. Aug. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 3215).

Art. 45 Forschung und Entwicklung  

(Art. 31 WaG)

1 Der Bund kann an For­schungs- und Ent­wick­lungs­pro­jek­te, die er nicht selbst in Auf­trag gibt, Fi­nanz­hil­fen im Ein­zel­fall im Um­fang von höchs­tens 50 Pro­zent der Pro­jekt­kos­ten ge­wäh­ren.

2 Er kann an Ein­rich­tun­gen zur För­de­rung und Ko­or­di­na­ti­on der For­schung und Ent­wick­lung Fi­nanz­hil­fen im Ein­zel­fall bis zum Um­fang der von Drit­ten auf­ge­brach­ten Mit­tel ge­wäh­ren, so­fern ihm ein an­ge­mes­se­nes Mit­spra­che­recht in die­sen Ein­rich­tun­gen ein­ge­räumt wird.

3. Abschnitt: Verfahren bei der Gewährung globaler Abgeltungen oder Finanzhilfen

Art. 46 Gesuch  

1 Der Kan­ton reicht das Ge­such um glo­ba­le Ab­gel­tun­gen oder Fi­nanz­hil­fen beim BA­FU ein.

2 Das Ge­such ent­hält An­ga­ben über:

a.
die zu er­rei­chen­den Pro­gramm­zie­le;
b.
die zur Ziel­er­rei­chung vor­aus­sicht­lich not­wen­di­gen Mass­nah­men und de­ren Durch­füh­rung;
c.
die Wirk­sam­keit der Mass­nah­men.

3 Bei Mass­nah­men mit kan­tons­über­grei­fen­der Wir­kung stel­len die Kan­to­ne die Ko­or­di­na­ti­on der Ge­su­che mit den be­trof­fe­nen Kan­to­nen si­cher.

Art. 47 Programmvereinbarung  

1 Das BA­FU schliesst die Pro­gramm­ver­ein­ba­rung mit der zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­de ab.

2 Ge­gen­stand der Pro­gramm­ver­ein­ba­rung sind ins­be­son­de­re:

a.
die ge­mein­sam zu er­rei­chen­den stra­te­gi­schen Pro­gramm­zie­le;
b.
die Leis­tung des Kan­tons;
c.
die Bei­trags­leis­tung des Bun­des;
d.
das Con­trol­ling.

3 Die Dau­er der Pro­gramm­ver­ein­ba­rung be­trägt höchs­tens vier Jah­re.

4 Das BA­FU er­lässt Richt­li­ni­en über das Vor­ge­hen bei Pro­gramm­ver­ein­ba­run­gen so­wie über die An­ga­ben und Un­ter­la­gen zu den Ge­gen­stän­den der Pro­gramm­ver­ein­ba­rung.

Art. 48 Auszahlung  

Glo­ba­le Ab­gel­tun­gen oder Fi­nanz­hil­fen wer­den in Tran­chen aus­be­zahlt.

Art. 49 Berichterstattung und Kontrolle  

1 Der Kan­ton er­stat­tet dem BA­FU jähr­lich Be­richt über die Ver­wen­dung der glo­ba­len Bei­trä­ge.

2 Das BA­FU kon­trol­liert stich­pro­ben­wei­se:

a.
die Aus­füh­rung ein­zel­ner Mass­nah­men ge­mä­ss den Pro­gramm­zie­len;
b.
die Ver­wen­dung der aus­ge­rich­te­ten Bei­trä­ge.
Art. 50 Mangelhafte Erfüllung und Zweckentfremdung  

1 Das BA­FU hält die Tran­chen­zah­lun­gen wäh­rend der Pro­gramm­dau­er ganz oder teil­wei­se zu­rück, wenn der Kan­ton:

a.
sei­ner Be­richt­er­stat­tungs­pflicht (Art. 49 Abs. 1) nicht nach­kommt;
b.
ei­ne er­heb­li­che Stö­rung sei­ner Leis­tung schuld­haft ver­ur­sacht.

2 Stellt sich nach der Pro­gramm­dau­er her­aus, dass die Leis­tung man­gel­haft ist, so ver­langt das BA­FU vom Kan­ton Nach­bes­se­rung; es setzt ihm da­für ei­ne an­ge­mes­se­ne Frist.

3 Wer­den An­la­gen oder Ein­rich­tun­gen, an die Fi­nanz­hil­fen oder Ab­gel­tun­gen ge­leis­tet wur­den, ih­rem Zweck ent­frem­det, so kann das BA­FU vom Kan­ton ver­lan­gen, dass er in­ner­halb ei­ner an­ge­mes­se­nen Frist die Un­ter­las­sung oder Rück­gän­gig­ma­chung der Zweck­ent­frem­dung er­wirkt.

4 Wer­den die Män­gel nicht be­ho­ben oder wird die Zweck­ent­frem­dung nicht un­ter­las­sen oder nicht rück­gän­gig ge­macht, so rich­tet sich die Rück­for­de­rung nach den Ar­ti­keln 28 und 29 des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Ok­to­ber 199085 (SuG).

4. Abschnitt: Verfahren bei der Gewährung von Abgeltungen oder Finanzhilfen im Einzelfall

Art. 51 Gesuche  

1 Ge­su­che um Ab­gel­tun­gen oder Fi­nanz­hil­fen im Ein­zel­fall oh­ne Kan­tons­be­tei­li­gung sind dem BA­FU, al­le an­dern Ge­su­che dem Kan­ton ein­zu­rei­chen.

2 Der Kan­ton prüft die bei ihm ein­ge­reich­ten Ge­su­che und lei­tet sie mit ei­nem be­grün­de­ten An­trag, den be­reits vor­lie­gen­den kan­to­na­len Be­wil­li­gun­gen und dem kan­to­na­len Bei­trags­be­schluss an das BA­FU wei­ter.

3 Das BA­FU er­lässt Richt­li­ni­en über die An­ga­ben und Un­ter­la­gen zum Ge­such.

Art. 52 Gewährung und Auszahlung der Beiträge  

1 Das BA­FU legt die Hö­he der Ab­gel­tung oder der Fi­nanz­hil­fe mit­tels Ver­fü­gung fest oder schliesst da­zu mit dem Bei­trags­emp­fän­ger einen Ver­trag ab.

2 Es rich­tet die Bei­trä­ge nach Fort­schritt der Mass­nah­men aus.

Art. 53 Mangelhafte Erfüllung und Zweckentfremdung  

1 Er­füllt der Emp­fän­ger von zu­ge­si­cher­ten Ab­gel­tun­gen oder Fi­nanz­hil­fen die Mass­nah­men trotz Mah­nung nicht oder man­gel­haft, so wer­den die Ab­gel­tun­gen oder Fi­nanz­hil­fen nicht aus­be­zahlt oder ge­kürzt.

2 Sind Ab­gel­tun­gen oder Fi­nanz­hil­fen aus­be­zahlt wor­den und er­füllt der Emp­fän­ger trotz Mah­nung die Mass­nah­men nicht oder man­gel­haft, so rich­tet sich die Rück­for­de­rung nach Ar­ti­kel 28 SuG86.

3 Wer­den An­la­gen oder Ein­rich­tun­gen, an die Ab­gel­tun­gen oder Fi­nanz­hil­fen ge­leis­tet wur­den, ih­rem Zweck ent­frem­det, so kann das BA­FU vom Kan­ton ver­lan­gen, dass er in­ner­halb ei­ner an­ge­mes­se­nen Frist die Un­ter­las­sung oder Rück­gän­gig­ma­chung der Zweck­ent­frem­dung er­wirkt.

4 Wird die Zweck­ent­frem­dung nicht un­ter­las­sen oder nicht rück­gän­gig ge­macht, so rich­tet sich die Rück­for­de­rung nach Ar­ti­kel 29 SuG.

Art. 54 Berichterstattung und Kontrolle  

Für die Be­richt­er­stat­tung und die Kon­trol­le gilt Ar­ti­kel 49 sinn­ge­mä­ss.

Art. 55–59  

Auf­ge­ho­ben

7. Kapitel: Investitionskredite

Art. 60 Voraussetzungen  

1 In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te wer­den ge­währt, wenn:

a.
die In­ves­ti­ti­on für den Schutz vor Na­tur­er­eig­nis­sen oder für die Pfle­ge und Nut­zung des Wal­des not­wen­dig und ge­eig­net ist; und
b.
es die fi­nan­zi­el­le La­ge der Ge­such­stel­le­rin oder des Ge­such­stel­lers er­for­dert.

2 Die ent­ste­hen­de Ge­samt­be­las­tung muss für die Ge­such­stel­le­rin oder den Ge­such­s­tel­ler trag­bar sein.

3 Die Ge­such­stel­le­rin oder der Ge­such­stel­ler hat die ei­ge­nen fi­nan­zi­el­len Mög­lich­kei­ten aus­zu­schöp­fen und von Drit­ten er­hält­li­che Bei­trä­ge gel­tend zu ma­chen.

4 In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te dür­fen nicht mit Kre­di­ten nach dem Bun­des­ge­setz vom 23. März 196287 über In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te und Be­triebs­hil­fen in der Land­wirt­schaft oder nach dem Bun­des­ge­setz vom 28. Ju­ni 197488 über In­ves­ti­ti­ons­hil­fe für Berg­­­ge­bie­te ku­mu­liert wer­den.

5 Für ih­re ei­ge­nen In­ves­ti­tio­nen er­hal­ten die Kan­to­ne kei­ne Kre­di­te.

6 ...89

87[AS 1962 1273; 1972 2699; 1977 2249Ziff. I, 961, 1991 362Ziff. II 52, 857An­hang Ziff. 27; 1992 288An­hang Ziff. 47, 2104. AS 1998 3033An­hang Bst. f]

88[AS 1975 392, 1980 1798, 1985 387, 1991 857An­hang Ziff. 24, 1992 288An­hang Ziff. 43. AS 1997 2995Art. 25]. Sie­he heu­te: das BG vom 6. Okt. 2006 über Re­gio­nal­po­li­tik (SR 901.0).

89 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 21 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und der Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 61 Bundeskredite  

1 Das BA­FU ge­währt dem Kan­ton für die Aus­rich­tung von In­ves­ti­ti­ons­kre­di­ten glo­ba­le Dar­le­hen. Die­se sind un­ver­zins­lich und auf 20 Jah­re be­fris­tet.

2 Der Kan­ton mel­det dem BA­FU jähr­lich sei­nen vor­aus­sicht­li­chen Dar­le­hens­be­darf für das kom­men­de Jahr.

3 Die Auf­tei­lung der ver­füg­ba­ren Mit­tel rich­tet sich nach dem Be­darf.90

90 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 21 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und der Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 62 Gesuche  

(Art. 40 Abs. 3 WaG)

1 Ge­su­che um In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te sind dem Kan­ton ein­zu­rei­chen.

2 Dem Ge­such sind bei­zu­le­gen:

a.
die all­ge­mei­ne Be­triebs­pla­nung;
b.
die Be­triebs­rech­nung;
c.
die Dar­stel­lung der fi­nan­zi­el­len La­ge der Ge­such­stel­le­rin oder des Ge­such­stel­lers.

3 Un­ter­neh­men, die Wäl­der ge­werbs­mäs­sig als Auf­trag­neh­mer pfle­gen oder nut­zen, ha­ben ih­rem Ge­such die Bi­lanz und die Er­folgs­rech­nung der letz­ten zwei Jah­re bei­zu­le­gen.

Art. 63 Höhe und Verzinsung  

(Art. 40 Abs. 1 WaG)

1 In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te wer­den ge­währt:

a.
als Bau­kre­di­te bis zu 80 Pro­zent der Bau­kos­ten;
b.91
zur Fi­nan­zie­rung der Rest­kos­ten von Mass­nah­men ge­mä­ss den Ar­ti­keln 39, 40 und 43;
c.
zur An­schaf­fung forst­li­cher Fahr­zeu­ge, Ma­schi­nen und Ge­rä­te bis zu 80 Pro­zent der Kos­ten;
d.
zur Er­stel­lung forst­be­trieb­li­cher An­la­gen bis zu 80 Pro­zent der Kos­ten.

2 In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te sind in der Re­gel un­ver­zins­lich. Lässt es die Ge­samt­be­las­tung der Ge­such­stel­le­rin oder des Ge­such­stel­lers je­doch zu, wird ein an­ge­mes­se­ner Zins ver­langt.

3 Un­ter 10 000 Fran­ken wer­den kei­ne Dar­le­hen ge­währt.

91 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 21 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und der Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, in Kraft seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

Art. 64 Dauer, Rückzahlung, Rückforderung  

(Art. 40 WaG)

1 In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te wer­den für ei­ne Dau­er von bis zu 20 Jah­ren ge­währt.

2 Die Rück­zah­lungs­ra­ten sind nach der Art der Mass­nah­me und nach den wirt­schaft­li­chen Mög­lich­kei­ten der Kre­dit­neh­me­rin oder des Kre­dit­neh­mers fest­zu­le­gen.

3 Die Rück­zah­lung be­ginnt:

a.
für In­ves­ti­tio­nen nach Ar­ti­kel 63 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a und b ein Jahr nach Be­en­di­gung des Pro­jekts, spä­tes­tens je­doch fünf Jah­re nach Aus­zah­lung der er­sten Kre­ditra­te;
b.
für die üb­ri­gen In­ves­ti­tio­nen in dem auf die Aus­zah­lung fol­gen­den Ka­len­der­jahr.

4 Die Kre­dit­neh­me­rin oder der Kre­dit­neh­mer kann den Kre­dit oh­ne Kün­di­gung je­der­zeit ganz oder teil­wei­se zu­rück­zah­len.

5 ...92

6 Zur Rück­zah­lung fäl­li­ge Kre­di­te oder Rück­zah­lungs­ra­ten, die aus­ste­hen, sind zu 5 Pro­zent zu ver­zin­sen.

92 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I 21 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neu­ge­stal­tung des Fi­nanz­aus­gleichs und der Auf­ga­ben­tei­lung zwi­schen Bund und Kan­to­nen, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

8. Kapitel: Schlussbestimmungen

1. Abschnitt: Vollzug

Art. 65 Vollzug durch den Bund  

(Art. 49 WaG)

1 Das UVEK wird zur selb­stän­di­gen Er­le­di­gung der Ge­schäf­te aus dem Voll­zug des WaG er­mäch­tigt.

2 Wen­den Bun­des­be­hör­den an­de­re Bun­des­ge­set­ze oder völ­ker­recht­li­che Ver­ein­ba­run­gen oder Be­schlüs­se an, die Ge­gen­stän­de die­ser Ver­ord­nung be­tref­fen, so voll­zie­hen sie da­bei auch die­se Ver­ord­nung. Für die Mit­wir­kung des BA­FU und der Kan­to­ne gilt Ar­ti­kel 49 Ab­satz 2 WaG; ge­setz­li­che Ge­heim­hal­tungs­pflich­ten blei­ben vor­be­hal­ten.93

93 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 17 der V vom 2. Fe­br. 2000 zum BG über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

Art. 66 Vollzug durch die Kantone  

(Art. 50 WaG)

1 Die Kan­to­ne er­las­sen die Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen zum WaG und zu die­ser Ver­ord­nung in­nert fünf Jah­ren nach In­kraft­tre­ten des Ge­set­zes.

2 Sie tei­len dem BA­FU Ver­fü­gun­gen und Ent­schei­de über Ro­dun­gen mit.94

94 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 17 der V vom 2. Fe­br. 2000 zum BG über die Ko­or­di­na­ti­on und Ver­ein­fa­chung von Ent­scheid­ver­fah­ren, in Kraft seit 1. März 2000 (AS 2000 703).

Art. 66a Geoinformation 95  

Das BA­FU gibt die mi­ni­ma­len Geo­da­ten­mo­del­le und Dar­stel­lungs­mo­del­le für Geo­ba­sis­da­ten nach die­ser Ver­ord­nung vor, für die es im An­hang 1 der Geo­in­for­ma­ti­ons­ver­ord­nung vom 21. Mai 200896 als Fach­stel­le des Bun­des be­zeich­net ist.

95 Ein­ge­fügt durch An­hang 2 Ziff. 13 der V vom 21. Mai 2008 über Geo­in­for­ma­ti­on, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2809).

96 SR 510.620

2. Abschnitt: Aufhebung und Änderung bisherigen Rechts

Art. 67 Aufhebung bisherigen Rechts  

Es wer­den auf­ge­ho­ben:

a.
die Ver­ord­nung vom 1. Ok­to­ber 196597 be­tref­fend die eid­ge­nös­si­sche Ober­auf­sicht über die Forst­po­li­zei;
b.
die Ver­ord­nung vom 23. Mai 197398 über die Wähl­bar­keit hö­he­rer Forst­be­am­ter;
c.
die Ver­ord­nung vom 28. No­vem­ber 198899 über aus­ser­or­dent­li­che Mass­nah­men zur Wal­der­hal­tung;
d.
die Ar­ti­kel 2–5 der Ver­ord­nung vom 16. Ok­to­ber 1956100 über den forst­li­chen Pflan­zen­schutz;
e.
den Bun­des­rats­be­schluss vom 16. Ok­to­ber 1956101 be­tref­fend Her­kunft und Ver­wen­dung von forst­li­chem Saat­gut und Forst­pflan­zen;
f.
die Ver­ord­nung vom 22. Ju­ni 1970102 über In­ves­ti­ti­ons­kre­di­te für die Forst­wirt­schaft im Berg­ge­biet.

97[AS 1965 861, 1971 1192, 1977 2273Ziff. I 18.1, 1985670Ziff. I 3 685 Ziff. I 6 2022]

98[AS 1973 964, 1987 608Art. 16 Abs. 1 Bst. e]

99[AS 1988 2057, 1990 874]

100[AS 1956 1220, 1959 1626, 1977 2325Ziff. I 19, 1986 1254Art. 70 Ziff. 3, 1987 2529, 1989 1124Art. 2 Ziff. 2, 1992 1749Ziff. II 4. AS 1993 104Art. 42 Bst. a]

101[AS 1956 1227, 1959 1628, 1975 402Ziff. I 15, 1987 2531]

102[AS 1970 765, 1978 1819]

Art. 68 Änderung bisherigen Rechts  

...103

103 Die Änd. kön­nen un­ter AS 1992 2538kon­sul­tiert wer­den.

3. Abschnitt: Inkrafttreten

Art. 69  

1 Die­se Ver­ord­nung tritt mit Aus­nah­me der Ar­ti­kel 60–64 und 67 Buch­sta­be f am 1. Ja­nu­ar 1993 in Kraft.

2 Die Ar­ti­kel 60–64 und 67 Buch­sta­be f tre­ten am 1. Ja­nu­ar 1994 in Kraft.

Übergangsbestimmung der Änderung vom 2. Februar 2000 104

Rodungsgesuche für Werke in kantonaler Zuständigkeit, die am 1. Januar 2000 hän­gig sind, werden nach altem Recht beurteilt.

Übergangsbestimmung zur Änderung vom 17. August 2016 105

1 Anstelle des Kriteriums nach Artikel 40a Absatz 1 kann sich die Höhe der Abgeltungen an Massnahmen gegen Waldschäden ausserhalb des Schutzwaldes, die vor dem 31. Dezember 2019 durchgeführt werden, nach dem Umfang und der Qualität der Massnahmen richten.

2 Anstelle der Kriterien nach Artikel 43 Absatz 1 Buchstabe j kann sich die Höhe der Finanzhilfen für Erschliessungsanlagen, die vor dem 31. Dezember 2024 angepasst oder wiederinstandgestellt werden, nach dem Umfang und der Qualität der Massnahmen richten.106

106 Fassung gemäss Ziff. I 2 der V vom 17. April 2019 über Anpassungen des Verordnungsrechts an die Weiterentwicklung der Programmvereinbarungen im Umweltbereich für die Programmperiode 2020–2024, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 1487).

Anhang 107

107 Aufgehoben durch Ziff. I 21 der V vom 7. Nov. 2007 über die Neugestaltung des Finanzausgleichs und der Aufgabenteilung zwischen Bund und Kantonen, mit Wirkung seit 1. Jan. 2008 (AS 2007 5823).

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