Verordnung
über Massnahmen bei Erwerbsausfall im Zusammenhang mit dem Coronavirus (Covid-19)
(Covid-19-Verordnung Erwerbsausfall)1

vom 20. März 2020 (Stand am 30. August 2021)

1 Ausdruck gemäss Ziff. I 7 der V vom 7. Okt. 2020 über die Abstützung der Covid-19-Verordnungen auf das Covid-19-Gesetz, in Kraft seit 8. Okt. 2020 (AS 2020 3971). Diese Änd. wurde im ganzen Erlass berücksichtigt.


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Art. 2 Anspruchsberechtigte

1 An­spruchs­be­rech­tigt sind, so­fern sie die Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1bis er­fül­len:

a.
El­tern mit Kin­dern bis zum vollen­de­ten 12. Al­ters­jahr;
b.
El­tern mit Min­der­jäh­ri­gen, die An­spruch auf einen In­ten­siv­pfle­ge­zu­schlag nach Ar­ti­kel 42ter Ab­satz 3 des Bun­des­ge­set­zes vom 19. Ju­ni 19595 über die In­va­li­den­ver­si­che­rung (IVG) ha­ben;
c.
El­tern mit Kin­dern bis zum vollen­de­ten 20. Al­ters­jahr, wenn die­se ei­ne Son­der­schu­le be­su­chen;
d.
wei­te­re Per­so­nen.6

1bis Die Per­so­nen nach Ab­satz 1 sind an­spruchs­be­rech­tigt, so­fern sie die fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len:

a.7
Sie müs­sen auf­grund von be­hörd­li­chen Mass­nah­men ge­mä­ss Ar­ti­kel 6 Ab­satz 2 Buch­sta­be a oder b, 35 oder 40 des Epi­de­mien­ge­set­zes vom 28. Sep­tem­ber 20128 (EpG) im Zu­sam­men­hang mit dem Co­ro­na­vi­rus die Er­werbs­tä­tig­keit un­ter­bre­chen und er­lei­den einen Er­werbs­aus­fall:
1.
in­fol­ge Aus­falls der Fremd­be­treu­ung ih­res Kin­des:
auf­grund ei­ner an­ge­ord­ne­ten vor­über­ge­hen­den Schlies­sung der Ein­rich­tung, na­ment­lich des Kin­der­gar­tens, der Kin­der­ta­ges­stät­te, der Schu­le oder der An­stalt oder Werk­stät­te nach Ar­ti­kel 27 Ab­satz 1 IVG, oder
auf­grund ei­ner an­ge­ord­ne­ten Qua­ran­tä­ne der für die Fremd­be­treu­ung vor­ge­se­he­nen Per­son; oder
2.
in­fol­ge ei­ner für sie oder das Kind an­ge­ord­ne­ten Qua­ran­tä­ne.
b.
Im Zeit­punkt der Un­ter­bre­chung der Er­werbs­tä­tig­keit sind sie:
1.
Ar­beit­neh­me­rin­nen oder Ar­beit­neh­mer im Sin­ne von Ar­ti­kel 10 ATSG9; oder
2.
Selbst­stän­di­g­er­wer­ben­de im Sin­ne von Ar­ti­kel 12 ATSG.
c.
Sie sind im Sin­ne des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 194610 über die Al­ters- und Hin­ter­las­se­nen­ver­si­che­rung ob­li­ga­to­risch ver­si­chert.11

2 El­tern, die ih­re Er­werbs­tä­tig­keit un­ter­bre­chen müs­sen, um ihr Kind wäh­rend der Schul­fe­ri­en zu be­treu­en, sind nur an­spruchs­be­rech­tigt, wenn die für die Be­treu­ung vor­ge­se­he­ne Ein­rich­tung ge­schlos­sen wur­de oder die da­für vor­ge­se­he­ne Per­son un­ter Qua­ran­tä­ne ge­stellt wur­de.12

2bis Der Er­werbs­aus­fall auf­grund ei­ner Ein­rei­se­qua­ran­tä­ne im Sin­ne von Ar­ti­kel 7 der Co­vid-19-Ver­ord­nung Mass­nah­men im Be­reich des in­ter­na­tio­na­len Per­so­nen­ver­kehrs vom 27. Ja­nu­ar 202113 be­grün­det kei­nen An­spruch auf Ent­schä­di­gung.14

3 Selbst­stän­di­g­er­wer­ben­de im Sin­ne von Ar­ti­kel 12 ATSG und Per­so­nen nach Ar­ti­kel 31 Ab­satz 3 Buch­sta­ben b und c des Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rungs­ge­set­zes vom 25. Ju­ni 198215 (AVIG) sind un­ter der Vor­aus­set­zung von Ab­satz 1bis Buch­sta­be c an­spruchs­be­rech­tigt, wenn sie:

a.
ih­re Er­werbs­tä­tig­keit auf­grund von be­hörd­lich an­ge­ord­ne­ten Mass­nah­men zur Be­kämp­fung der Co­vid-19-Epi­de­mie un­ter­bre­chen müs­sen; und
b.
einen Er­werbs- oder Lohn­aus­fall er­lei­den.16

3bis Selbst­stän­di­g­er­wer­ben­de im Sin­ne von Ar­ti­kel 12 ATSG und Per­so­nen nach Ar­ti­kel 31 Ab­satz 3 Buch­sta­ben b und c AVIG, die nicht un­ter Ab­satz 3 fal­len, sind un­ter der Vor­aus­set­zung von Ab­satz 1bis Buch­sta­be c an­spruchs­be­rech­tigt, wenn:

a.
ih­re Er­werbs­tä­tig­keit auf­grund von be­hörd­lich an­ge­ord­ne­ten Mass­nah­men zur Be­kämp­fung der Co­vid-19-Epi­de­mie mass­ge­blich ein­schränkt ist;
b.
sie einen Er­werbs- oder Lohn­aus­fall er­lei­den; und
c.
sie im Jahr 2019 für die­se Tä­tig­keit ein AHV-pflich­ti­ges Er­w­erb­sein­kom­men von min­des­tens 10 000 Fran­ken er­zielt ha­ben; die­se Vor­aus­set­zung gilt sinn­ge­mä­ss, wenn die Tä­tig­keit nach dem Jahr 2019 auf­ge­nom­men wur­de; wur­de die Tä­tig­keit nicht wäh­rend ei­nes vol­len Jah­res aus­ge­übt, so gilt die­se Vor­aus­set­zung pro­por­tio­nal zu de­ren Dau­er.17

3ter Die Er­werbs­tä­tig­keit gilt als mass­ge­blich ein­ge­schränkt, wenn pro Mo­nat ei­ne Um­satzein­bus­se von min­des­tens 30 Pro­zent im Ver­gleich zum durch­schnitt­li­chen mo­nat­li­chen Um­satz der Jah­re 2015–2019 vor­liegt. Wur­de die Tä­tig­keit nach 2015 und vor 2020 auf­ge­nom­men, so ist der Durch­schnitt der ent­spre­chen­den Er­werbs­dau­er mass­ge­bend. Per­so­nen, die ih­re Er­werbs­tä­tig­keit nach dem Jahr 2019 auf­ge­nom­men ha­ben, müs­sen nach­wei­sen, dass pro Mo­nat ei­ne Um­satzein­bus­se von min­des­tens 30 Pro­zent im Ver­gleich zum durch­schnitt­li­chen Um­satz von min­des­tens drei Mo­na­ten vor­liegt; mass­ge­bend ist der Durch­schnitt der drei Mo­na­te mit den höchs­ten Um­sät­zen.18

3qua­ter Be­son­ders ge­fähr­de­te Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer im Sin­ne von Ar­ti­kel 27a der Co­vid-19-Ver­ord­nung 3 vom 19. Ju­ni 202019 sind an­spruchs­be­rech­tigt, wenn es nicht mög­lich ist, sie nach Ar­ti­kel 27a Ab­sät­ze 1–4 der Co­vid-19-Ver­ord­nung 3 zu be­schäf­ti­gen, oder wenn die­se die zu­ge­wie­se­ne Ar­beit im Sin­ne von Ar­ti­kel 27a Ab­satz 6 der Co­vid-19-Ver­ord­nung 3 ab­leh­nen. Die be­son­de­re Ge­fähr­dung muss mit­tels ärzt­li­chem At­test nach­ge­wie­sen wer­den.20

3quin­quies Selbst­stän­di­g­er­wer­ben­de im Sin­ne von Ar­ti­kel 12 ATSG, die be­son­ders ge­fähr­det sind, sind an­spruchs­be­rech­tigt, wenn sie ih­re Ar­beit nicht von zu­hau­se aus ver­rich­ten kön­nen. Zur De­fi­ni­ti­on von be­son­ders ge­fähr­de­ten Per­so­nen gilt Ar­ti­kel 27a Ab­sät­ze 10 und 11 der Co­vid-19-Ver­ord­nung 3 ana­log. Die be­son­de­re Ge­fähr­dung muss mit­tels ärzt­li­chem At­test nach­ge­wie­sen wer­den.21

4 Die Ent­schä­di­gung ist sub­si­di­är zu sämt­li­chen Leis­tun­gen von So­zi­al­ver­si­che­run­gen und Ver­si­che­run­gen nach dem Ver­si­che­rungs­ver­trags­ge­setz vom 2. April 190822. Dies gilt nicht für Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 12 des Co­vid-19-Ge­set­zes vom 25. Sep­tem­ber 2020.23

5 ...24

6 Es kön­nen bei­de El­tern­tei­le auf­grund des Aus­falls der Fremd­be­treu­ung an­spruchs­be­rech­tigt sein. Pro Er­werbs­tag kann je­doch nur ein Tag­geld be­an­sprucht wer­den.

7 Pfle­ge­el­tern ha­ben An­spruch auf die Ent­schä­di­gung, wenn sie das Pfle­ge­kind un­ent­gelt­lich zu dau­ern­der Pfle­ge und Er­zie­hung auf­ge­nom­men ha­ben.
8 Hat die an­spruchs­be­rech­tig­te Per­son auf­grund ver­schie­de­ner Mass­nah­men des EpG An­spruch auf die Ent­schä­di­gung, so wird nur ein Tag­geld aus­ge­rich­tet.

5 SR 831.20

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 16. April 2020, in Kraft seit 17. März 2020 (AS 2020 1257).

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 2020, in Kraft seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 3705).

8 SR 818.101

9 SR 830.1

10 SR 831.10

11 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. April 2020, in Kraft seit 17. März 2020 (AS 2020 1257).

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Sept. 2020, in Kraft seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 3705).

13 SR 818.101.27

14 Ein­ge­fügt durch Art. 6 Ziff. 2 der Co­vid-19-Ver­ord­nung Mass­nah­men im Be­reich des in­ter­na­tio­na­len Per­so­nen­ver­kehrs vom 2. Ju­li 2020 (AS 2020 2737). Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. 3 der Co­vid-19-Ver­ord­nung Mass­nah­men im Be­reich des in­ter­na­tio­na­len Per­so­nen­ver­kehrs vom 27. Jan. 2021, in Kraft seit 8. Fe­br. 2021 (AS 2021 61).

15 SR 837.0

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2020, in Kraft seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 4571).

17 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 16. April 2020 (AS 2020 1257). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2020, in Kraft seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 4571).

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 1. Ju­li 2020 (AS 2020 2729). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 31. März 2021, in Kraft seit 1. April 2021 (AS 2021 183).

19 SR 818.101.24

20 Ein­ge­fügt durch An­hang der V vom 13. Jan. 2021 (Be­son­ders ge­fähr­de­te Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer), in Kraft vom 18. Jan. 2021 bis zum 30. Sept. 2021 (AS 2021 5, 109, 167, 218, 296, 378, 507).

21 Ein­ge­fügt durch An­hang der V vom 13. Jan. 2021 (Be­son­ders ge­fähr­de­te Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer), in Kraft vom 18. Jan. 2021 bis zum 30. Sept. 2021 (AS 2021 5, 109, 167, 218, 296, 378, 507).

22 SR 221.229.1

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Nov. 2020, in Kraft seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 4571).

24 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 11. Sept. 2020, mit Wir­kung seit 17. Sept. 2020 (AS 2020 3705).

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