Europäisches Übereinkommen
über die Arbeit des im internationalen
Strassenverkehr beschäftigten Fahrpersonals
(AETR)

AS 20031765; BBl 1999 6088

Übersetzung

Abgeschlossen in Genf am 1. Juli 1970

Von der Bundesversammlung genehmigt am 8. Oktober 1999 1

Ratifikationsurkunde von der Schweiz hinterlegt am 7. April 2000

In Kraft getreten für die Schweiz am 4. Oktober 2000

(Stand am 23. April 2022)


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Art. 11 Überwachung durch das Unternehmen

1. Das Un­ter­neh­men muss sei­nen Fahr­be­trieb so ein­rich­ten und den Mit­glie­dern des Fahr­per­so­nals An­wei­sun­gen sol­cher Art er­tei­len, dass die Mit­glie­der des Fahr­per­so­nals die Be­stim­mun­gen die­ses Über­ein­kom­mens ein­hal­ten kön­nen.26

2. Das Un­ter­neh­men hat die Dau­er der Lenk­zei­ten und der wei­te­ren Ar­bei­ten so­wie die Ru­he­zei­ten re­gel­mäs­sig zu über­wa­chen und sich hier­bei al­ler ihm zur Ver­fü­gung ste­hen­den Un­ter­la­gen zu be­die­nen, wie zum Bei­spiel der per­sön­li­chen Kon­troll­bü­cher. Stellt das Un­ter­neh­men Ver­stös­se ge­gen die­ses Über­ein­kom­men fest, so müs­sen die­se un­ver­züg­lich ab­ge­stellt und Mass­nah­men ge­trof­fen wer­den, die ei­ne Wie­der­ho­lung aus­sch­lies­sen, zum Bei­spiel durch Ab­än­de­rung der Zeit­plä­ne und der Fahr­stre­cken.

3. Füh­rer im Lohn­ver­hält­nis dür­fen nicht nach Mass­ga­be der zu­rück­ge­leg­ten Stre­cke und/oder der Men­ge der be­för­der­ten Gü­ter ent­lohnt wer­den, auch nicht in Form von Prä­mi­en oder Zu­schlä­gen für die­se Fahr­stre­cke oder Gü­ter­men­gen, es sei denn, dass die­se Ent­gel­te nicht ge­eig­net sind, die Si­cher­heit im Stras­sen­ver­kehr zu be­ein­träch­ti­gen oder zu Ver­stös­sen ge­gen die­ses Über­ein­kom­men zu ver­lei­ten.27

4. Das Ver­kehrs­un­ter­neh­men haf­tet für Ver­stös­se von Fah­rern des Un­ter­neh­mens, selbst wenn der Ver­sto­ss im Ho­heits­ge­biet ei­ner an­de­ren Ver­trags­par­tei oder ei­nes Nicht­ver­trags­staats be­gan­gen wur­de.

Un­be­scha­det des Rechts der Ver­trags­par­tei­en, Ver­kehrs­un­ter­neh­men un­ein­ge­schränkt haft­bar zu ma­chen, kön­nen die Ver­trags­par­tei­en die­se Haf­tung von ei­nem Ver­sto­ss des Un­ter­neh­mens ge­gen die Ab­sät­ze 1 und 2 ab­hän­gig ma­chen. Die Ver­trags­par­tei­en kön­nen al­le Be­wei­se prü­fen, die be­le­gen, dass das Ver­kehrs­un­ter­neh­men bil­li­ger­wei­se nicht für den be­gan­ge­nen Ver­sto­ss haft­bar ge­macht wer­den kann.28

5. Un­ter­neh­men, Spe­di­teu­re, Ver­la­der, Rei­se­ver­an­stal­ter, Spe­di­ti­ons­un­ter­neh­men, Sub­un­ter­neh­mer und Fah­rer­ver­mitt­lungs­agen­tu­ren stel­len si­cher, dass die ver­trag­lich ver­ein­bar­ten Be­för­de­rungs­zeit­plä­ne nicht ge­gen die­ses Über­ein­kom­men ver­stos­sen.29

26 Fas­sung ge­mä­ss Änd. vom 20. Sept. 2010, in Kraft für die Schweiz seit 20. Sept. 2010 (AS 2010 5727).

27 Fas­sung des letz­ten Sat­zes ge­mä­ss Änd. vom 20. Sept. 2010, in Kraft für die Schweiz seit 20. Sept. 2010 (AS 2010 5727).

28 Ein­ge­fügt durch Änd. vom 20. Sept. 2010, in Kraft für die Schweiz seit 20. Sept. 2010 (AS 2010 5727).

29 Ein­ge­fügt durch Änd. vom 20. Sept. 2010, in Kraft für die Schweiz seit 20. Sept. 2010 (AS 2010 5727).

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