Bundesgesetz
über die Arbeitsvermittlung und den Personalverleih
(Arbeitsvermittlungsgesetz, AVG)

vom 6. Oktober 1989 (Stand am 1. Juli 2021)


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Art. 19 Arbeitsvertrag

1 Der Ver­lei­her muss den Ver­trag mit dem Ar­beit­neh­mer in der Re­gel schrift­lich ab­sch­lies­sen. Der Bun­des­rat re­gelt die Aus­nah­men.

2 Im Ver­trag sind die fol­gen­den Punk­te zu re­geln:

a.
die Art der zu leis­ten­den Ar­beit;
b.
der Ar­beit­s­ort so­wie der Be­ginn des Ein­sat­zes;
c.
die Dau­er des Ein­sat­zes oder die Kün­di­gungs­frist;
d.
die Ar­beits­zei­ten;
e.
der Lohn, all­fäl­li­ge Spe­sen und Zu­la­gen so­wie die Ab­zü­ge für die So­zi­al­ver­si­che­rung;
f.
die Leis­tun­gen bei Über­stun­den, Krank­heit, Mut­ter­schaft, Un­fall, Mi­li­tär­dienst und Fe­ri­en;
g.
die Ter­mi­ne für die Aus­zah­lung des Loh­nes, der Zu­la­gen und üb­ri­gen Lei­s­tun­gen.

3 Wer­den die Er­for­der­nis­se hin­sicht­lich Form oder In­halt nicht er­füllt, so gel­ten die orts- und be­rufs­üb­li­chen Ar­beits­be­din­gun­gen oder die ge­setz­li­chen Vor­schrif­ten, aus­ser es sei­en für den Ar­beit­neh­mer güns­ti­ge­re Ar­beits­be­din­gun­gen münd­lich ver­ein­bart wor­den.

4 Bei un­be­fris­te­ten Ein­sät­zen kann das Ar­beits­ver­hält­nis wäh­rend der ers­ten sechs Mo­na­te von den Ver­trags­par­tei­en wie folgt ge­kün­digt wer­den:

a.
wäh­rend der ers­ten drei Mo­na­te der un­un­ter­bro­che­nen An­stel­lung mit ei­ner Frist von min­des­tens zwei Ta­gen;
b.
in der Zeit vom vier­ten bis und mit dem sechs­ten Mo­nat der un­un­ter­bro­che­nen An­stel­lung mit ei­ner Frist von min­des­tens sie­ben Ta­gen;

5 Nich­tig sind Ver­ein­ba­run­gen, die

a.
vom Ar­beit­neh­mer Ge­büh­ren, fi­nan­zi­el­le Vor­leis­tun­gen oder Lohn­rück­­be­hal­te ver­lan­gen;
b.
es dem Ar­beit­neh­mer ver­un­mög­li­chen oder er­schwe­ren, nach Ab­lauf des Ar­beits­ver­trags in den Ein­satz­be­trieb über­zu­tre­ten.

6 Ver­fügt der Ver­lei­her nicht über die er­for­der­li­che Be­wil­li­gung, so ist sein Ar­beits­ver­trag mit dem Ar­beit­neh­mer un­gül­tig. In die­sem Fall ist Ar­ti­kel 320 Ab­satz 3 des Ob­li­ga­tio­nen­rechts7 über die Fol­gen des un­gül­ti­gen Ar­beits­ver­trags an­wend­bar.

BGE

120 IA 89 () from 3. März 1994
Regeste: Art. 2 ÜbBest. BV; Vereinbarkeit der kantonalen Gesetzgebung mit dem Bundesrecht. Art. 8 des Genfer Gesetzes über die Arbeitsvermittlung und den Personalverleih ist mit dem Grundsatz der derogatorischen Kraft des Bundesrechts nicht vereinbar, weil diese Bestimmung von der in Art. 20 des Bundesgesetzes über die Arbeitsvermittlung und den Personalverleih getroffenen Regelung, welche abschliessenden Charakter hat, abweicht (E. 2, 3).

141 V 365 (8C_863/2014) from 16. März 2015
Regeste: Art. 17 Abs. 1, Art. 30 Abs. 1 lit. c und Abs. 3 AVIG; Art. 45 Abs. 3 und 4 AVIV; Art. 19 Abs. 4 AVG; Einstellungsdauer. Bei fehlenden Arbeitsbemühungen vor Ablauf eines auf drei Monate befristeten Temporäreinsatzes ist die Einstellung in der Anspruchsberechtigung analog dem für Arbeitsverhältnisse mit dreimonatiger Kündigungsfrist geltenden Einstellraster des SECO zu bemessen (E. 4.5).

145 III 63 (4A_442/2018) from 24. Januar 2019
Regeste: Art. 75 ATSG; Anwendbarkeit bei der Arbeitsvermittlung? Der Einsatzbetrieb kann sich mangels Arbeitgeberstellung nicht auf das Regressprivileg von Art. 75 ATSG berufen (E. 2).

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