Verordnung
über die Arzneimittelwerbung
(Arzneimittel-Werbeverordnung, AWV)

vom 17. Oktober 2001 (Stand am 1. Januar 2020)


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Art. 16 Anforderungen an die Publikumswerbung

1 Al­le An­ga­ben in der Pu­bli­kums­wer­bung müs­sen im Ein­klang mit der von der Swiss­me­dic zu­letzt ge­neh­mig­ten Arz­nei­mit­te­l­in­for­ma­ti­on ste­hen; ins­be­son­de­re dür­fen nur von der Swiss­me­dic ge­neh­mig­te In­di­ka­tio­nen oder An­wen­dungs­mög­lich­kei­ten be­wor­ben wer­den. Bei Arz­nei­mit­teln oh­ne Pa­ckungs­bei­la­ge gilt der zu­letzt ge­neh­mig­te Text auf der äus­se­ren Pa­ckung.

2 Die Ei­gen­schaf­ten des Arz­nei­mit­tels müs­sen in Wort, Bild und Ton sach­lich zu­tref­fend und oh­ne Über­trei­bung dar­ge­stellt wer­den.34

3 Die Wer­bung muss als sol­che er­kenn­bar sein. Wer­bung und re­dak­tio­nel­le Bei­trä­ge sind deut­lich zu tren­nen.

4 Ein Arz­nei­mit­tel, ei­ne In­di­ka­ti­on, ei­ne Do­sie­rung, ei­ne ga­le­ni­sche Form oder ei­ne Pa­ckung darf wäh­rend acht­zehn Mo­na­ten nach der Erst­zu­las­sung in der Schweiz als «neu» an­ge­prie­sen wer­den. Aus der In­for­ma­ti­on muss deut­lich her­vor­ge­hen, wor­auf sich die­ses At­tri­but be­zieht.35

5 Arz­nei­mit­tel der Ab­ga­be­ka­te­go­ri­en C und D müs­sen in der Wer­bung ein­deu­tig als Arz­nei­mit­tel dar­ge­stellt wer­den. Die Wer­bung für die­se Arz­nei­mit­tel muss min­de­s­tens fol­gen­de An­ga­ben ent­hal­ten:

a.
den Prä­pa­ra­ten­a­men (Mar­ke) und den Na­men der Zu­las­sungs­in­ha­be­rin;
b.
min­des­tens ei­ne In­di­ka­ti­on oder An­wen­dungs­mög­lich­keit;
c.36
den aus­drück­li­chen und gut les­ba­ren Hin­weis:
1.
bei Arz­nei­mit­teln mit Pa­ckungs­bei­la­ge: «Dies ist ein zu­ge­las­se­nes Arz­nei­mit­tel. Le­sen Sie die Pa­ckungs­bei­la­ge.», oder
2.
bei Arz­nei­mit­teln oh­ne Pa­ckungs­bei­la­ge: «Dies ist ein zu­ge­las­se­nes Arz­nei­mit­tel. Le­sen Sie die An­ga­ben auf der Pa­ckung.»;
d.
die Ab­setz­fris­ten bei Tier­arz­nei­mit­teln für Tie­re, die der Le­bens­mit­tel­ge­win­nung die­nen.

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3713).

35 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 21. Sept. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3713).

36 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. März 2016, in Kraft seit 1. April 2016 (AS 2016971).

BGE

141 II 66 (2C_75/2014) from 28. Januar 2015
Regeste: Art. 3 Abs. 1 KG; Art. 31 und 32 Abs. 2 lit. a HMG; Arzneimittel-Werbeverordnung (AWV); Frage eines Ausschlusses von Wettbewerb. Voraussetzungen des Ausschlusses von Wettbewerb nach Art. 3 Abs. 1 KG (E. 2.2 und 2.3). Normtheoretische Unterscheidungen im Zusammenhang mit Art. 3 Abs. 1 KG: Normkollisionen einerseits, positive Normenkonkurrenzen andererseits. Art. 3 Abs. 1 KG ist eine Regelung zur Lösung von Normkollisionen; eine solche kann nur vorliegen, wenn die neben dem KG anwendbare Norm ebenfalls wettbewerbsrechtlicher Natur ist (E. 2.4). Art. 32 Abs. 2 lit. a HMG stellt keine Wettbewerbs-, sondern eine gesundheitspolizeiliche Norm dar; diese ist neben dem KG anwendbar (E. 3). Der Wettbewerb ist indes weniger breit (E. 4.2.3). Ein Wettbewerbsausschluss muss sich aus der i.S.v. Art. 3 Abs. 1 KG vorbehaltenen Norm ergeben. Der Schamfaktor findet sich nicht in den Normen des HMG; er ist nur eine empirische Erscheinung (E. 4.2.1).

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