Bundesgesetz
über den Schutz vor gefährlichen Stoffen
und Zubereitungen
(Chemikaliengesetz, ChemG)

vom 15. Dezember 2000 (Stand am 1. Januar 2017)


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Art. 4 Begriffe

1 In die­sem Ge­setz gel­ten als:

a.
Stof­fe: na­tür­li­che oder durch ein Pro­duk­ti­ons­ver­fah­ren her­ge­stell­te che­mi­sche Ele­men­te und de­ren Ver­bin­dun­gen. Es wer­den al­te Stof­fe und neue Stof­fe un­ter­schie­den:
1.
als al­te Stof­fe gel­ten die­je­ni­gen, die vom Bun­des­rat als sol­che be­zeich­net wer­den,
2.
als neue gel­ten al­le üb­ri­gen Stof­fe;
b.
Wirk­stof­fe: Stof­fe und Mi­kro­or­ga­nis­men ein­sch­liess­lich Vi­ren mit ei­ner für die Ver­wen­dung als Bio­zid­pro­dukt oder Pflan­zen­schutz­mit­tel be­ab­sich­tig­ten Wir­kung;
c.
Zu­be­rei­tun­gen: Ge­men­ge, Ge­mi­sche und Lö­sun­gen, die aus zwei oder meh­re­ren Stof­fen be­ste­hen;
d.
Bio­zid­pro­duk­te: Wirk­stof­fe und Zu­be­rei­tun­gen, die nicht Pflan­zen­schutz­mit­tel sind und die da­zu be­stimmt sind:
1.
Schad­or­ga­nis­men ab­zu­schre­cken, un­schäd­lich zu ma­chen, zu zer­stö­ren oder in an­de­rer Wei­se zu be­kämp­fen, oder
2.
Schä­di­gun­gen durch Schad­or­ga­nis­men zu ver­hin­dern;
e.
Pflan­zen­schutz­mit­tel: Wirk­stof­fe und Zu­be­rei­tun­gen, die da­zu be­stimmt sind:
1.
Pflan­zen und Pflan­zen­er­zeug­nis­se vor Schad­or­ga­nis­men zu schüt­zen oder de­ren Ein­wir­kung vor­zu­beu­gen,
2.
in ei­ner an­de­ren Wei­se als ein Nähr­stoff die Le­bens­vor­gän­ge von Pflan­zen zu be­ein­flus­sen,
3.
Pflan­zen­er­zeug­nis­se zu kon­ser­vie­ren,
4.
un­er­wünsch­te Pflan­zen oder Pflan­zen­tei­le zu ver­nich­ten, oder
5.
auf ein un­er­wünsch­tes Pflan­zen­wachs­tum Ein­fluss zu neh­men;
f.
Her­stel­le­rin: je­de na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­son, die Stof­fe oder Zu­be­rei­tun­gen be­ruf­lich oder ge­werb­lich her­stellt, ge­winnt oder zu be­ruf­li­chen oder ge­werb­li­chen Zwe­cken ein­führt;
g.
An­mel­de­rin: je­de na­tür­li­che oder ju­ris­ti­sche Per­son, die bei der An­mel­de­stel­le An­mel­dun­gen für neue Stof­fe, Un­ter­la­gen zu über­prüf­ten al­ten Stof­fen oder Zu­las­sungs­an­trä­ge für Wirk­stof­fe oder Zu­be­rei­tun­gen ein­reicht;
h.
An­mel­de­stel­le: die Bun­des­stel­le, wel­che ins­be­son­de­re die An­mel­dun­gen für neue Stof­fe, die Un­ter­la­gen zu über­prüf­ten al­ten Stof­fen oder die Zu­las­sungs­an­trä­ge für Wirk­stof­fe und Zu­be­rei­tun­gen so­wie wei­te­re Mel­dun­gen ent­ge­gen­nimmt, die Ver­fah­ren ko­or­di­niert und die er­for­der­li­chen Ver­fü­gun­gen er­lässt;
i.
In­ver­kehr­brin­gen: die Be­reit­stel­lung für Drit­te und die Ab­ga­be an Drit­te so­wie die Ein­fuhr zu be­ruf­li­chen oder ge­werb­li­chen Zwe­cken;
j.
Um­gang: je­de Tä­tig­keit im Zu­sam­men­hang mit Stof­fen oder Zu­be­rei­tun­gen, ins­be­son­de­re das Her­stel­len, Ein­füh­ren, Aus­füh­ren, In­ver­kehr­brin­gen, La­gern, Auf­be­wah­ren, Trans­por­tie­ren, Ver­wen­den oder Ent­sor­gen.

2 Der Bun­des­rat kann die Be­grif­fe nach Ab­satz 1 so­wie wei­te­re in die­sem Ge­setz ver­wen­de­te Be­grif­fe nä­her aus­füh­ren, von­ein­an­der ab­gren­zen und ge­stützt auf neue Er­kennt­nis­se in Wis­sen­schaft und Tech­nik so­wie in An­leh­nung an die in­ter­na­tio­na­le Ent­wick­lung An­pas­sun­gen und Aus­nah­men vor­se­hen.

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