Codice di diritto processuale penale svizzero
(Codice di procedura penale, CPP)

del 5 ottobre 2007 (Stato 1° luglio 2022)


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Art. 8 Rinuncia al procedimento penale

1 Il pub­bli­co mi­ni­ste­ro e il giu­di­ce pre­scin­do­no dal pro­ce­di­men­to pe­na­le se il di­rit­to fe­de­ra­le lo pre­ve­de, se­gna­ta­men­te se so­no adem­piu­te le con­di­zio­ni di cui agli ar­ti­co­li 52–54 del Co­di­ce pe­na­le (CP)3.

2 Sal­vo che vi si op­pon­ga­no in­te­res­si pre­pon­de­ran­ti dell’ac­cu­sa­to­re pri­va­to, il pub­bli­co mi­ni­ste­ro e il giu­di­ce pre­scin­do­no inol­tre dal pro­ce­di­men­to pe­na­le se:

a.
con­si­de­ra­ti gli al­tri fat­ti con­te­sta­ti all’im­pu­ta­to, il rea­to in que­stio­ne non è di ri­le­van­za ta­le da in­ci­de­re sen­si­bil­men­te sul­la de­ter­mi­na­zio­ne del­la pe­na o del­la mi­su­ra;
b.
la pe­na che do­vreb­be es­se­re in­flit­ta, com­ple­men­ta­re a una pe­na pro­nun­cia­ta con de­ci­sio­ne pas­sa­ta in giu­di­ca­to, sa­reb­be pre­su­mi­bil­men­te ir­ri­le­van­te;
c.
la pe­na ipo­tiz­za­bi­le per il rea­to per­se­gui­to cor­ri­spon­de­reb­be a una pe­na da com­pu­ta­re in­flit­ta all’este­ro.

3 Sal­vo che vi si op­pon­ga­no in­te­res­si pre­pon­de­ran­ti dell’ac­cu­sa­to­re pri­va­to, il pub­bli­co mi­ni­ste­ro e il giu­di­ce pos­so­no pre­scin­de­re dal pro­ce­di­men­to pe­na­le se il rea­to in que­stio­ne è già per­se­gui­to da un’au­to­ri­tà este­ra o il per­se­gui­men­to è de­le­ga­to a una sif­fat­ta au­to­ri­tà.

4 Nei ca­si di cui ai ca­po­ver­si pre­ce­den­ti, il pub­bli­co mi­ni­ste­ro e il giu­di­ce de­ci­do­no il non luo­go a pro­ce­de­re o l’ab­ban­do­no del pro­ce­di­men­to.

BGE

136 II 415 (1C_438/2009) from 16. Juni 2010
Regeste: Art. 82 BGG, Art. 115 StGB, Art. 44 BetmV; Vereinbarung über die organisierte Sterbehilfe. Die Vereinbarung zwischen der Oberstaatsanwaltschaft des Kantons Zürich und einer privaten Sterbehilfeorganisation stellt kein zulässiges Anfechtungsobjekt nach Art. 82 BGG dar. Aufgrund des bestehenden Rechtsschutzbedürfnisses ist dennoch zu untersuchen, ob sich die Vereinbarung nicht als geradezu nichtig erweist (E. 1). Verstoss der Vereinbarung insbesondere gegen die abschliessende Regelung der Beihilfe zum Selbstmord durch Art. 115 StGB und gegen das Betäubungsmittelrecht (E. 2.2-2.5). Unzulässigkeit des Abschlusses eines verwaltungsrechtlichen Vertrags in diesem Bereich (E. 2.6). Nichtigkeit in Bezug auf die gesamte Vereinbarung (E. 3).

139 IV 220 (6B_708/2012) from 8. Juli 2013
Regeste: Art. 8 StPO (Verzicht auf Strafverfolgung); Art. 52-54 StGB (Strafbefreiung). Art. 8 StPO bildet keine Grundlage für die Einstellung des Verfahrens durch das Gericht nach der Anklageerhebung in den Anwendungsfällen von Art. 52-54 StGB. Das Gericht hat über die Anklage zu entscheiden und im Falle eines Schuldspruchs von einer Bestrafung abzusehen (Bestätigung der unter dem früheren Prozessrecht begründeten Rechtsprechung). Unter den Gerichten im Sinne von Art. 8 StPO sind die Gerichte zu verstehen, die über Beschwerden gegen Nichtanhandnahme- und Einstellungsverfügungen der Staatsanwaltschaft entscheiden (E. 3.4).

146 IV 238 (6B_1410/2019) from 17. Juni 2020
Regeste: Art. 17 JStPO; Gelingen oder Scheitern der Mediation. Die in Art. 17 JStPO vorgesehene Mediation stellt der Jugendstrafbehörde ein Instrument zur Verfügung, um auf Konfliktbeziehungen zwischen Tätern und Opfern reagieren zu können (E. 3.2.1). Ihr Anwendungsbereich beschränkt sich nicht auf die leichtesten Straftaten und umfasst auch Offizialdelikte, vorausgesetzt das öffentliche Interesse an einer Strafverfolgung und an einem Urteil überwiegt nicht dasjenige der Parteien an einer gütlichen Einigung (E. 3.2.2). Die vereinbarte Wiedergutmachung muss für den jugendlichen Täter einen erzieherischen Effekt haben und die Prognose für sein künftiges Verhalten begünstigen (E. 3.2.3). Findet ein Mediationsverfahren zwischen einem Opfer und mehreren Beschuldigten statt, befindet die Jugendstrafbehörde betreffend jeden Beschuldigten einzeln über Gelingen oder Scheitern (Art. 17 Abs. 2 JStPO) der Mediation. Offengelassen wird die Frage, ob bei einem Antragsdelikt der Grundsatz der Unteilbarkeit (Art. 33 Abs. 3 StGB) eine andere Lösung verlangt (E. 3.2.4).

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