Verordnung
über die Finanzmarktinfrastrukturen und das Marktverhalten im Effekten- und Derivatehandel
(Finanzmarktinfrastrukturverordnung, FinfraV)

vom 25. November 2015 (Stand am 1. August 2021)


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Art. 31 Algorithmischer Handel und Hochfrequenzhandel

(Art. 30 Fin­fraG)

1 Der Han­dels­platz muss in der La­ge sein, Fol­gen­des zu er­ken­nen:

a.
die durch al­go­rith­mi­schen Han­del er­zeug­ten Auf­trä­ge;
b.
die ver­schie­de­nen für die Auf­trags­er­stel­lung ver­wen­de­ten Al­go­rith­men;
c.
die Händ­ler der Teil­neh­mer, die die­se Auf­trä­ge im Han­dels­sys­tem aus­ge­löst ha­ben.

2 Er ver­langt von Teil­neh­mern, die al­go­rith­mi­schen Han­del be­trei­ben, dies zu mel­den und die auf die­se Wei­se er­zeug­ten Auf­trä­ge zu kenn­zeich­nen, Auf­zeich­nun­gen von al­len ge­sen­de­ten Auf­trä­gen ein­sch­liess­lich Auf­trags­stor­nie­run­gen auf­zu­be­wah­ren und ins­be­son­de­re über wirk­sa­me Vor­keh­run­gen und Ri­si­ko­kon­trol­len zu ver­fü­gen, um si­cher­zu­stel­len, dass ih­re Sys­te­me:

a.
be­last­bar sind und mit aus­rei­chen­den Ka­pa­zi­tä­ten für Spit­zen­vo­lu­mi­na an Auf­trä­gen und Mit­tei­lun­gen aus­ge­stat­tet sind;
b.
an­ge­mes­se­nen Han­dels­schwel­len und Han­del­so­ber­gren­zen un­ter­lie­gen;
c.
kei­ne Stö­run­gen auf dem Han­dels­platz ver­ur­sa­chen oder da­zu bei­tra­gen;
d.
Ver­stös­se ge­gen die Ar­ti­kel 142 und 143 Fin­fraG wirk­sam ver­hin­dern;
e.
an­ge­mes­se­nen Tests von Al­go­rith­men und Kon­troll­me­cha­nis­men un­ter­lie­gen, ein­sch­liess­lich Vor­keh­run­gen zur:
1.
Be­gren­zung des Ver­hält­nis­ses nicht aus­ge­führ­ter Han­dels­auf­trä­ge zu Ge­schäf­ten, die von ei­nem Teil­neh­mer in das Sys­tem ein­ge­ge­ben wer­den kön­nen,
2.
Ver­lang­sa­mung des Auf­trags­auf­kom­mens, wenn das Ri­si­ko be­steht, dass die Sys­tem­ka­pa­zi­tät er­reicht wird, und
3.
Be­gren­zung und Durch­set­zung der kleinst­mög­li­chen Min­dest­preis­än­de­rungs­grös­se, die auf dem Han­dels­platz zu­läs­sig ist.

3 Um der zu­sätz­li­chen Be­las­tung der Sys­tem­ka­pa­zi­tät Rech­nung zu tra­gen, kann der Han­dels­platz hö­he­re Ge­büh­ren vor­se­hen für:

a.
die Er­tei­lung von Auf­trä­gen, die spä­ter stor­niert wer­den;
b.
Teil­neh­mer, bei de­nen der An­teil stor­nier­ter Auf­trä­ge hoch ist;
c.
Teil­neh­mer mit:
1.
ei­ner In­fra­struk­tur zur Mi­ni­mie­rung von Ver­zö­ge­run­gen bei der Auf­trags­über­tra­gung,
2.
ei­nem Sys­tem, das über die Ein­lei­tung, das Er­zeu­gen, das Wei­ter­lei­ten oder die Aus­füh­rung ei­nes Auf­trags ent­schei­det, und
3.
ei­ner ho­hen un­ter­tä­gi­gen An­zahl von Prei­s­an­ge­bo­ten, Auf­trä­gen oder Stor­nie­run­gen.

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