Bundesgesetz über die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht

vom 22. Juni 2007 (Stand am 1. Januar 2020)


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Art. 7 Regulierungsgrundsätze

1Die FIN­MA re­gu­liert durch:

a.
Ver­ord­nun­gen, wo dies in der Fi­nanz­markt­ge­setz­ge­bung vor­ge­se­hen ist; und
b.
Rund­schrei­ben über die An­wen­dung der Fi­nanz­markt­ge­setz­ge­bung.

2Sie re­gu­liert nur, so­weit dies mit Blick auf die Auf­sichts­zie­le nö­tig ist, so­wie wenn im­mer mög­lich prin­zi­pi­en­ba­siert. Da­bei be­rück­sich­tigt sie das über­ge­ord­ne­te Bun­des­recht so­wie ins­be­son­de­re:1

a.
die Kos­ten, die den Be­auf­sich­tig­ten durch die Re­gu­lie­rung ent­ste­hen;
b.
wie sich die Re­gu­lie­rung auf den Wett­be­werb, die In­no­va­ti­ons­fä­hig­keit und die in­ter­na­tio­na­le Wett­be­werbs­fä­hig­keit des Fi­nanz­plat­zes Schweiz aus­wirkt;
c.2
die un­ter­schied­li­chen Grös­sen, Kom­ple­xi­tä­ten, Struk­tu­ren, Ge­schäftstä­tig­kei­ten und Ri­si­ken der Be­auf­sich­tig­ten; und
d.
die in­ter­na­tio­na­len Min­dest­stan­dards.

3Sie un­ter­stützt die Selbst­re­gu­lie­rung und kann die­se im Rah­men ih­rer Auf­sichts­be­fug­nis­se als Min­dest­stan­dard an­er­ken­nen und durch­set­zen.

4Sie sorgt für einen trans­pa­ren­ten Re­gu­lie­rungs­pro­zess und ei­ne an­ge­mes­se­ne Be­tei­li­gung der Be­trof­fe­nen.

5Sie er­lässt zur Um­set­zung die­ser Grund­sät­ze Leit­li­ni­en. Sie spricht sich da­bei mit dem Eid­ge­nös­si­sches Fi­nanz­de­par­te­ment (EFD)3 ab.


1 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 16 des Fi­nan­z­in­sti­tuts­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).
2 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 16 des Fi­nan­z­in­sti­tuts­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).
3 Aus­druck ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Fi­nanz­dienst­leis­tungs­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2019 4417; BBl 2015 8901). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

BGE

141 II 103 (2C_455/2014) from 27. Januar 2015
Regeste: Art. 10 Abs. 1 in Verbindung mit Art. 2 lit. d BEHG; Mindestumsatzvolumen von 5 Mia. Fr. gemäss FINMA-Rundschreiben 2008/5 vom 20. November 2008 als Voraussetzung der Bewilligungspflicht für das gewerbsmässige Effektengeschäft auf eigene Rechnung. Mit dem Kriterium des jährlichen Mindestumsatzvolumens soll die Bewilligungspflicht für den gewerbsmässigen Effektenhandel auf eigene Rechnung auf das Effektengeschäft beschränkt werden, das durch seine Grösse die Funktionsfähigkeit des Marktes gefährden kann. Dieses Kriterium ist bundesrechtskonform (E. 3). Die Festsetzung des Schwellenwertes von 5 Mia. Fr. basiert auf der Überlegung, dass das Effektengeschäft unabhängig von den tatsächlich eingegangenen Risiken ab einem bestimmten Umsatzvolumen die Funktionsfähigkeit des Marktes gefährden kann. Das bestehende, zwar schematisierende, aber eindeutige Raster lässt keinen Raum für die beantragte Einzelgeschäftsrisikoprüfung (E. 5).

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