Bundesgesetz
über das Internationale Privatrecht
(IPRG)


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Art. 172

3. Kol­lo­ka­ti­ons­plan

 

1 In den Kol­lo­ka­ti­ons­plan wer­den nur auf­ge­nom­men:

a.
die pfand­ge­si­cher­ten For­de­run­gen nach Ar­ti­kel 219 SchKG150;
b.
die nicht pfand­ge­si­cher­ten, aber pri­vi­le­gier­ten For­de­run­gen von Gläu­bi­gern mit Wohn­sitz in der Schweiz; und
c.
die For­de­run­gen aus Ver­bind­lich­kei­ten, die auf Rech­nung ei­ner im Han­dels­re­gis­ter ein­ge­tra­ge­nen Zweignie­der­las­sung des Schuld­ners ein­ge­gan­gen wor­den sind.151

2 Zur Kol­lo­ka­ti­ons­kla­ge nach Ar­ti­kel 250 SchKG sind nur Gläu­bi­ger nach Ab­satz 1 so­wie die aus­län­di­sche Kon­kurs­ver­wal­tung be­rech­tigt.152

3 Ist ein Gläu­bi­ger in ei­nem aus­län­di­schen Ver­fah­ren, das mit dem Kon­kurs in Zu­sam­men­hang steht, teil­wei­se be­frie­digt wor­den, so ist die­ser Teil nach Ab­zug der ihm ent­stan­de­nen Kos­ten im schwei­ze­ri­schen Ver­fah­ren auf die Kon­kurs­di­vi­den­de an­zu­rech­nen.

150 SR 281.1

151 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. März 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3263; BBl 2017 4125).

152 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. März 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 3263; BBl 2017 4125).

BGE

147 III 365 (5A_731/2019, 5A_732/2019) from 30. März 2021
Regeste: Art. 166 Abs. 1 IPRG; Art. 250 SchKG; Anerkennung des ausländischen Konkursdekretes; Kollokationsklage der schweizerischen Hilfskonkursmasse. Grundsätze betreffend die Anerkennung des ausländischen Konkursdekretes und die Befugnisse der ausländischen Konkursverwaltung (E. 3). Zur Kollokationsklage berechtigt sind nur Gläubiger, die eine Forderung im Kollokationsverfahren gegen den Gemeinschuldner angemeldet haben. Das gilt auch für eine schweizerische Hilfskonkursmasse als Kollokationsklägerin. Ob ein Kollokationskläger formelle Gläubigerstellung hat, richtet sich nach der Kollokationsverfügung (Art. 17 SchKG), welche für das Gericht verbindlich ist (E. 4 und 5).

150 III 268 (5A_751/2023) from 29. April 2024
Regeste: Art. 22, 260, 268 SchKG; Art. 95 KOV; Art. 166 IPRG; Übereinkunft vom 11. Mai 1834 mit dem Königreich Bayern über gleichmässige Behandlung der gegenseitigen Staatsangehörigen in Konkursfällen; Konkursschluss und Abtretungsverfügung nach Art. 260 SchKG; Prozessführungsbefugnis der ausländischen Konkursverwaltung. Das Schlussdekret des Konkursgerichts schliesst die Prüfung der Nichtigkeit einer Abtretungsverfügung nach Art. 260 SchKG durch die Aufsichtsbehörden nicht aus (E. 4.1-4.3). Die Konkursübereinkunft mit dem Königreich Bayern ist durch das später erlassene IPRG nicht ausser Kraft gesetzt worden und macht in ihrem Anwendungsbereich eine Anerkennung des ausländischen Konkursdekretes nach Art. 166 IPRG nicht notwendig (E. 4.4-4.6).

 

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