Verordnung
über die Invalidenversicherung
(IVV)1

vom 17. Januar 1961 (Stand am 1. Januar 2022)

1Fassung des Tit. gemäss Ziff. II 1 der V vom 11. Okt. 1972, in Kraft seit 1. Jan. 1973 (AS 1972 2507). Gemäss derselben Bestimmung wurden die Randtit. in Sachüberschriften umgewandelt.


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Art. 108 Beitragsberechtigung 441

1 Bei­trags­be­rech­tigt sind ge­mein­nüt­zi­ge Or­ga­ni­sa­tio­nen der pri­va­ten In­va­li­den­fach- oder -selbst­hil­fe für Leis­tun­gen, die sie auf ge­samtschwei­ze­ri­scher oder sprach­re­gio­na­ler Ebe­ne im In­ter­es­se der In­va­li­den er­brin­gen. Die Or­ga­ni­sa­tio­nen müs­sen sich ganz oder in ei­nem we­sent­li­chen Um­fang der In­va­li­den­hil­fe wid­men und kön­nen einen Teil der Leis­tungs­er­brin­gung an Drit­te über­tra­gen. Bei ähn­li­chen Leis­tun­gen sind sie ver­pflich­tet, ge­gen­sei­ti­ge Ver­ein­ba­run­gen zu tref­fen, um ih­re An­ge­bo­te auf­ein­an­der ab­zu­stim­men.

1bis Ei­ne Or­ga­ni­sa­ti­on wid­met sich in ei­nem we­sent­li­chen Um­fang der In­va­li­den­hil­fe, wenn:

a.
min­des­tens die Hälf­te ih­rer Kun­din­nen und Kun­den in­va­li­de Per­so­nen und de­ren An­ge­hö­ri­ge sind;
b.
min­des­tens 1000 in­va­li­de Per­so­nen und de­ren An­ge­hö­ri­ge ih­re Leis­tun­gen nut­zen; oder
c.
ih­re Voll­kos­ten für die Leis­tun­gen nach Ar­ti­kel 74 IVG min­des­tens ei­ne Mil­li­on Fran­ken im Jahr be­tra­gen.

2 Für die Aus­rich­tung von Fi­nanz­hil­fen schliesst das BSV in An­wen­dung des Sub­ven­ti­ons­ge­set­zes vom 5. Ok­to­ber 1990442 mit den Or­ga­ni­sa­tio­nen nach Ab­satz 1 Ver­trä­ge über die an­re­chen­ba­ren Leis­tun­gen ab; die Ver­trä­ge gel­ten höchs­tens 4 Jah­re. Kommt kei­ne ver­trag­li­che Ei­ni­gung zu­stan­de, so er­lässt das BSV ei­ne be­schwer­de­fä­hi­ge Ver­fü­gung über die Bei­trags­be­rech­ti­gung.

441 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 3177).

442 SR 616.1

BGE

129 V 226 () from 28. Januar 2003
Regeste: Art. 74 und 75 IVG; Art. 108 ff. IVV; Art. 129 Abs. 1 lit. c OG: Beiträge an Dachorganisationen der privaten Invalidenhilfe und an Ausbildungsstätten für Fachpersonal der beruflichen Eingliederung. Das Bundesrecht räumt den Dachorganisationen und den Ausbildungsstätten für Fachpersonal einen Rechtsanspruch auf Beiträge ein, sodass auf eine die Bewilligung oder Verweigerung solcher Beiträge betreffende Verwaltungsgerichtsbeschwerde einzutreten ist. Die Verwaltungspraxis, wonach eine Organisation nur unter der Voraussetzung Beiträge beanspruchen kann, dass mindestens die Hälfte der geleisteten Arbeitsstunden einer Aufgabe im Sinne von Art. 74 Abs. 1 lit. a-d IVG gewidmet ist oder dass mindestens die Hälfte der "Klientschaft" aus behinderten Personen besteht, hält sich im Rahmen der Kompetenzdelegation in Art. 75 Abs. 1 IVG.

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