Schweizerische Jugendstrafprozessordnung
(Jugendstrafprozessordnung, JStPO)


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Art. 37 Urteilseröffnung und -begründung

1 Das Ur­teil ist nach Mög­lich­keit münd­lich zu er­öff­nen und zu be­grün­den.

2 Das Ge­richt hän­digt den Par­tei­en und den an­de­ren Ver­fah­rens­be­tei­lig­ten am En­de der Haupt­ver­hand­lung das Ur­teils­dis­po­si­tiv aus oder stellt es ih­nen in­nert fünf Ta­gen zu.

3 Das Ur­teil wird schrift­lich be­grün­det und zu­ge­stellt:

a.
der oder dem ur­teils­fä­hi­gen be­schul­dig­ten Ju­gend­li­chen und der ge­setz­li­chen Ver­tre­tung;
b.
der Ju­gend­an­wäl­tin oder dem Ju­gend­an­walt be­zie­hungs­wei­se der Ju­gend­staats­an­walt­schaft;
c.
der Pri­vat­klä­ger­schaft und den an­de­ren Ver­fah­rens­be­tei­lig­ten, so­weit ih­re An­trä­ge be­han­delt wer­den.

4 Das Ge­richt kann auf ei­ne schrift­li­che Be­grün­dung ver­zich­ten, wenn:

a.
es das Ur­teil münd­lich be­grün­det; und
b.
kei­nen Frei­heits­ent­zug und kei­ne Schutz­mass­nah­me ver­hängt hat.

5 Das Ge­richt stellt den Par­tei­en nach­träg­lich ein be­grün­de­tes Ur­teil zu, wenn:

a.
ei­ne Par­tei dies in­nert zehn Ta­gen nach Zu­stel­lung des Dis­po­si­tivs ver­langt;
b.
ei­ne Par­tei ein Rechts­mit­tel er­greift.

6 Er­greift nur die Pri­vat­klä­ger­schaft ein Rechts­mit­tel, so be­grün­det das Ge­richt das Ur­teil nur in­so­weit, als die­ses sich auf das straf­ba­re Ver­hal­ten zum Nach­teil der Pri­vat­klä­ger­schaft oder auf de­ren Zi­vil­an­sprü­che be­zieht.

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