Verordnung der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht über die kollektiven Kapitalanlagen

vom 27. August 2014 (Stand am 1. Januar 2021)


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Art. 36 Commitment-Ansatz II: Verrechnungsregeln und Absicherungsgeschäfte

1Ge­gen­läu­fi­ge Po­si­tio­nen in De­ri­va­ten des glei­chen Ba­sis­werts so­wie ge­gen­läu­fi­ge Po­si­tio­nen in De­ri­va­ten und in An­la­gen des glei­chen Ba­sis­werts dür­fen mit­ein­an­der ver­rech­net wer­den, un­ge­ach­tet des Ver­falls der De­ri­va­te (Net­ting), wenn:

a.
das De­ri­vat-Ge­schäft ein­zig zum Zwe­cke ab­ge­schlos­sen wur­de, die mit den er­wor­be­nen De­ri­va­ten oder An­la­gen im Zu­sam­men­hang ste­hen­den Ri­si­ken zu eli­mi­nie­ren;
b.
da­bei we­sent­li­che Ri­si­ken nicht ver­nach­läs­sigt wer­den; und
c.
der An­rech­nungs­be­trag der De­ri­va­te nach Ar­ti­kel 35 er­mit­telt wird.

2Be­zie­hen sich die De­ri­va­te bei Ab­si­che­rungs­ge­schäf­ten nicht auf den glei­chen Ba­sis­wert wie der ab­zu­si­chern­de Ver­mö­gens­wert, so sind für ei­ne Ver­rech­nung zu­sätz­lich fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen zu er­fül­len (Hed­ging):

a.
Das De­ri­vat-Ge­schäft be­ruht nicht auf ei­ner An­la­ge­stra­te­gie, die der Ge­winn­er­zie­lung dient.
b
Das De­ri­vat führt zu ei­ner nach­weis­ba­ren Re­duk­ti­on des Ri­si­kos des Ef­fek­ten­fonds.
c.
Die all­ge­mei­nen und be­son­de­ren Ri­si­ken des De­ri­vats wer­den aus­ge­gli­chen.
d.
Die zu ver­rech­nen­den De­ri­va­te, Ba­sis­wer­te oder Ver­mö­gens­ge­gen­stän­de be­zie­hen sich auf die glei­che Klas­se von Fi­nan­z­in­stru­men­ten.
e.
Die Ab­si­che­rungs­stra­te­gie ist auch un­ter aus­ser­ge­wöhn­li­chen Markt­be­din­gun­gen ef­fek­tiv.

3Bei ei­nem über­wie­gen­den Ein­satz von Zins­de­ri­va­ten kann der Be­trag, der an das Ge­sam­ten­ga­ge­ment aus De­ri­va­ten an­zu­rech­nen ist, mit­tels in­ter­na­tio­nal an­er­kann­ten Du­ra­ti­on-Net­ting-Re­ge­lun­gen er­mit­telt wer­den, so­fern:

a.
die Re­ge­lun­gen zu ei­ner kor­rek­ten Er­mitt­lung des Ri­si­ko­pro­fils des Ef­fek­ten­fonds füh­ren;
b.
die we­sent­li­chen Ri­si­ken be­rück­sich­tigt wer­den;
c.
die An­wen­dung die­ser Re­ge­lun­gen nicht zu ei­ner un­ge­recht­fer­tig­ten He­bel­wir­kung führt;
d.
kei­ne Zins­ar­bi­tra­ge-Stra­te­gi­en ver­folgt wer­den; und
e.
die He­bel­wir­kung des Ef­fek­ten­fonds we­der durch An­wen­dung die­ser Re­ge­lun­gen noch durch In­ves­ti­tio­nen in kurz­fris­ti­ge Po­si­tio­nen ge­stei­gert wird.

4Un­ge­ach­tet des Ab­sat­zes 2 kön­nen De­ri­va­te, die zur rei­nen Ab­si­che­rung von Fremd­wäh­rungs­ri­si­ken ein­ge­setzt wer­den und nicht zu ei­ner He­bel­wir­kung füh­ren oder zu­sätz­li­che Mark­tri­si­ken bein­hal­ten, bei der Be­rech­nung des Ge­sam­ten­ga­ge­ments aus De­ri­va­ten ver­rech­net wer­den.

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