Militärstrafgesetz

vom 13. Juni 1927 (Stand am 1. Juli 2020)


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Art. 10

5. Räum­li­cher Gel­tungs­be­reich

 

1Im Rah­men des per­sön­li­chen Gel­tungs­be­rei­ches fin­det die­ses Ge­setz so­wohl auf die in der Schweiz wie auch auf die im Aus­land be­gan­ge­ne Tat An­wen­dung.

1bisPer­so­nen nach Ar­ti­kel 5 Zif­fern 1 Buch­sta­be d und 5, die im Aus­land ei­ne Tat nach dem sechs­ten Ab­schnitt oder dem sechs­ten Ab­schnittbis des zwei­ten Teils oder nach Ar­ti­kel 114a be­gan­gen ha­ben, wer­den nach die­sem Ge­setz be­ur­teilt, wenn sie sich in der Schweiz be­fin­den und nicht an einen an­de­ren Staat aus­ge­lie­fert oder an ein in­ter­na­tio­na­les Straf­ge­richt, des­sen Zu­stän­dig­keit die Schweiz an­er­kennt, über­stellt wer­den.1

1terWur­de die Aus­land­stat nicht ge­gen einen Schwei­zer be­gan­gen und ist der Tä­ter nicht Schwei­zer, so kann, un­ter Vor­be­halt von Mass­nah­men zur Si­che­rung von Be­wei­sen, die Straf­ver­fol­gung ein­ge­stellt oder von ei­ner sol­chen ab­ge­se­hen wer­den, wenn:

a.
ei­ne aus­län­di­sche Be­hör­de oder ein in­ter­na­tio­na­les Straf­ge­richt, des­sen Zu­stän­dig­keit die Schweiz an­er­kennt, die Straf­tat ver­folgt und der Tä­ter aus­ge­lie­fert oder über­stellt wird;
b.
der Tä­ter sich nicht mehr in der Schweiz be­fin­det und sei­ne Rück­kehr nicht zu er­war­ten ist; oder
c.
die er­for­der­li­chen Be­weis­mit­tel nicht er­ho­ben wer­den kön­nen.2

1qua­terPer­so­nen, wel­che im Aus­land ge­gen einen An­ge­hö­ri­gen der Schwei­zer Ar­mee ei­ne Tat nach dem sechs­ten Ab­schnitt oder dem sechs­ten Ab­schnittbis des zwei­ten Teils oder nach Ar­ti­kel 114a be­gan­gen ha­ben, wer­den nach die­sem Ge­setz be­ur­teilt, wenn sie sich in der Schweiz be­fin­den oder we­gen die­ser Tat an die Schweiz aus­ge­lie­fert wer­den und wenn sie nicht an einen an­de­ren Staat aus­ge­lie­fert oder an ein in­ter­na­tio­na­les Straf­ge­richt, des­sen Zu­stän­dig­keit die Schweiz an­er­kennt, über­stellt wer­den.3

2Ist der Tä­ter we­gen der Tat im Aus­land ver­ur­teilt wor­den und wur­de die Stra­fe im Aus­land ganz oder teil­wei­se voll­zo­gen, so rech­net ihm das Ge­richt die voll­zo­ge­ne Stra­fe auf die aus­zu­spre­chen­de Stra­fe an.

3Ist ein Tä­ter auf Er­su­chen der schwei­ze­ri­schen Be­hör­de im Aus­land ver­folgt wor­den, so wird er, un­ter Vor­be­halt ei­nes kras­sen Ver­stos­ses ge­gen die Grund­sät­ze der Bun­des­ver­fas­sung und der Kon­ven­ti­on vom 4. No­vem­ber 19504 zum Schut­ze der Men­schen­rech­te und Grund­frei­hei­ten (EMRK), in der Schweiz we­gen der Tat nicht mehr ver­folgt, wenn:

a.
das aus­län­di­sche Ge­richt ihn end­gül­tig frei­ge­spro­chen hat;
b.
die Sank­ti­on, zu der er im Aus­land ver­ur­teilt wur­de, voll­zo­gen, er­las­sen oder ver­jährt ist.

4Das Ge­richt ent­schei­det, ob ei­ne im Aus­land nicht oder nur teil­wei­se voll­zo­ge­ne Mass­nah­me in der Schweiz durch­zu­füh­ren oder fort­zu­set­zen ist.


1 Ein­ge­fügt durch Ziff. II des BG vom 19. Dez. 2003 (AS20042691; BBl2003767). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 18. Ju­ni 2010 über die Än­de­rung von Bun­des­ge-set­zen zur Um­set­zung des Rö­mer Sta­tuts des In­ter­na­tio­na­len Straf­ge­richts­hofs, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS20104963; BBl20083863).
2 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 18. Ju­ni 2010 über die Än­de­rung von Bun­des­ge-set­zen zur Um­set­zung des Rö­mer Sta­tuts des In­ter­na­tio­na­len Straf­ge­richts­hofs, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS20104963; BBl20083863).
3 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 18. Ju­ni 2010 über die Än­de­rung von Bun­des­ge-set­zen zur Um­set­zung des Rö­mer Sta­tuts des In­ter­na­tio­na­len Straf­ge­richts­hofs, in Kraft seit 1. Jan. 2011 (AS20104963; BBl20083863).
4 SR0.101

 

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