Bundesgesetz
über den Nachrichtendienst
(Nachrichtendienstgesetz, NDG)

vom 25. September 2015 (Stand am 1. Juli 2021)


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Art. 27 Grundsatz

1 Der NDB kann ei­ne ge­neh­mi­gungs­pflich­ti­ge Be­schaf­fungs­mass­nah­me an­ord­nen, wenn:

a.
ei­ne kon­kre­te Be­dro­hung im Sin­ne von Ar­ti­kel 19 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a–d ge­ge­ben ist oder die Wah­rung wei­te­rer wich­ti­ger Lan­des­in­ter­es­sen nach Ar­ti­kel 3 dies er­for­dert;
b.
die Schwe­re der Be­dro­hung die Mass­nah­me recht­fer­tigt; und
c.
die nach­rich­ten­dienst­li­chen Ab­klä­run­gen bis­her er­folg­los wa­ren, sonst aus­sichts­los wä­ren oder un­ver­hält­nis­mäs­sig er­schwert wür­den.

2 Der NDB holt vor der Durch­füh­rung der Mass­nah­me die Ge­neh­mi­gung des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts so­wie die Frei­ga­be durch die Vor­ste­he­rin oder den Vor­ste­her des VBS ein.

3 Ist es not­wen­dig, dass an­de­re Dienst­stel­len des Bun­des und der Kan­to­ne an der Durch­füh­rung der Mass­nah­me mit­wir­ken, so stellt ih­nen der NDB ei­ne schrift­li­che An­ord­nung zu, so­bald die Ge­neh­mi­gung des Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richts so­wie die Frei­ga­be der Vor­ste­he­rin oder des Vor­ste­hers des VBS vor­lie­gen. Die Be­schaf­fungs­mass­nah­me ist ge­heim zu hal­ten.

BGE

147 I 103 (1C_181/2019) from 29. April 2020
Regeste: a Art. 10 und 22 BV; Art. 11 EMRK; Art. 84 Abs. 1 PolG/BE; Unverhältnismässigkeit der Verbindung der Wegweisungs- und Fernhaltungsmassnahmen mit einer Strafdrohung nach Art. 292 StGB. Die automatische Verbindung zwischen den Wegweisungs- und Fernhaltungsmassnahmen mit der Strafdrohung nach Art. 292 StGB ist weder erforderlich noch verhältnismässig im engeren Sinne (E. 10.4).

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