Bundesgesetz
über den Natur- und Heimatschutz
(NHG)1

vom 1. Juli 1966 (Stand am 1. Januar 2022)

1Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Febr. 1996 (AS 1996 214; BBl 1991 III 1121).


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Art. 25b108

1 Die Kan­to­ne be­zeich­nen die An­la­gen, Bau­ten und Bo­den­ver­än­de­run­gen, die nach dem 1. Ju­ni 1983 in­ner­halb von Moo­ren und Moor­land­schaf­ten von be­son­de­rer Schön­heit und von na­tio­na­ler Be­deu­tung er­stellt wur­den, den Schutz­zie­len wi­der­spre­chen und nicht ge­stützt auf Nut­zungs­zo­nen, wel­che dem Raum­pla­nungs­ge­setz vom 22. Ju­ni 1979109 ent­spre­chen, rechts­kräf­tig be­wil­ligt wor­den sind.

2 In der Moor­land­schaft von Ro­thenthurm be­zeich­nen die Kan­to­ne Schwyz und Zug die An­la­gen, Bau­ten und Bo­den­ver­än­de­run­gen, wel­che nach dem 1. Ju­ni 1983 er­stellt wur­den und un­ter die Über­gangs­­be­stim­mung von Ar­ti­kel 24se­xies Ab­satz 5 der Bun­des­ver­fas­sung110 fal­len.

3 Die Wie­der­her­stel­lung des ur­sprüng­li­chen Zu­stan­des wird von der­­je­ni­gen kan­to­na­len oder eid­ge­nös­si­schen Be­hör­de ver­fügt, die für den Ent­scheid über die Be­wil­li­gung oder die Aus­füh­rung ent­spre­chen­der Vor­ha­ben zu­stän­dig wä­re. Bei der Wie­der­her­stel­lung des ur­sprüng­li­chen Zu­stan­des ist das Prin­zip der Ver­hält­nis­mäs­sig­keit zu be­ach­ten.

108Ur­sprüng­lich Art. 25a. Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 214; BBl 1991 III 1121).

109SR 700

110[AS 1988 352]. Der ge­nann­ten Be­stim­mung ent­spricht heu­te Art. 78 Abs. 5 der BV vom 18. April 1999 (SR 101).

BGE

143 II 241 (1C_79/2016) from 5. April 2017
Regeste: Abgrenzung der Moorlandschaft Nr. 268 "Grimsel" (Art. 78 Abs. 5 BV; Art. 23b NHG). Dem Bundesrat war es bei der (erstmaligen definitiven) Abgrenzung des Perimeters nicht verwehrt, die bereits damals bestehenden Ausbaupläne für den Grimselstausee zu berücksichtigen. Art. 23b Abs. 3 NHG beauftragt den Bundesrat ausdrücklich, bei der Abgrenzung von Moorlandschaften die bestehende Nutzung zu berücksichtigen; dieser Begriff ist unter Berücksichtigung der Entstehungsgeschichte weit auszulegen und umfasst auch im Zeitpunkt der Inventarisierung konkret bestehende Erweiterungsvorhaben. Die charakteristischen und zentralen Elemente einer Moorlandschaft müssen allerdings zwingend in den Perimeter einbezogen werden. Im Fall der Grimsel-Moorlandschaft hat der Bundesrat seinen Ermessens- und Beurteilungspielraum nicht überschritten (E. 4-8).

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