Bundesgesetz über die Produktehaftpflicht

vom 18. Juni 1993 (Stand am 1. Juli 2010)


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Art. 5 Ausnahmen von der Haftung

1Die Her­stel­le­rin haf­tet nicht, wenn sie be­weist, dass:

a.
sie das Pro­dukt nicht in Ver­kehr ge­bracht hat;
b.
nach den Um­stän­den da­von aus­zu­ge­hen ist, dass der Feh­ler, der den Scha­den ver­ur­sacht hat, noch nicht vor­lag, als sie das Pro­dukt in Ver­kehr brach­te;
c.
sie das Pro­dukt we­der für den Ver­kauf oder ei­ne an­de­re Form des Ver­triebs mit wirt­schaft­li­chem Zweck her­ge­stellt noch im Rah­men ih­rer be­ruf­li­chen Tä­tig­keit her­ge­stellt oder ver­trie­ben hat;
d.
der Feh­ler dar­auf zu­rück­zu­füh­ren ist, dass das Pro­dukt ver­bind­li­chen, ho­heit­lich er­las­se­nen Vor­schrif­ten ent­spricht;
e.
der Feh­ler nach dem Stand der Wis­sen­schaft und Tech­nik im Zeit­punkt, in dem das Pro­dukt in Ver­kehr ge­bracht wur­de, nicht er­kannt wer­den konn­te.

1bisDie Aus­nah­me von der Haf­tung nach Ab­satz 1 Buch­sta­be e gilt nicht für tie­ri­sche Or­ga­ne, Ge­we­be oder Zel­len oder dar­aus her­ge­stell­te Trans­plan­tat­pro­duk­te, die zur Trans­plan­ta­ti­on auf den Men­schen be­stimmt sind.1

2Die Her­stel­le­rin ei­nes Grund­stoffs oder ei­nes Teil­pro­dukts haf­tet fer­ner nicht, wenn sie be­weist, dass der Feh­ler durch die Kon­struk­ti­on des Pro­dukts, in das der Grund­stoff oder das Teil­pro­dukt ein­ge­ar­bei­tet wur­de, oder durch die An­lei­tun­gen der Her­stel­le­rin die­ses Pro­dukts ver­ur­sacht wor­den ist.


1 Ein­ge­fügt durch Art. 73 Ziff. 1 des Trans­plan­ta­ti­ons­ge­set­zes vom 8. Okt. 2004, in Kraft seit 1. Ju­li 2007 (AS 2007 1935; BBl 2002 29).

BGE

133 III 81 () from 19. Dezember 2006
Regeste: Produktehaftpflicht; Mangel (Art. 4 PrHG); Beweis. Begriff des Mangels. Beweislastverteilung (E. 3). Der Geschädigte hat nicht die Ursache des Mangels zu beweisen, sondern es genügt, wenn er aufzeigt, dass das Produkt die berechtigten Sicherheitserwartungen des durchschnittlichen Konsumenten nicht erfüllte. Kommt es im Zusammenhang mit dem Gebrauch eines Produktes zu einem Unfall, beurteilt sich der Beweis des Geschehensablaufs, der zum Unfall geführt hat, im Prinzip nach dem Gesichtspunkt der überwiegenden Wahrscheinlichkeit (E. 4).

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