Bundesgesetz
über Radio und Fernsehen
(RTVG)

vom 24. März 2006 (Stand am 1. Januar 2022)


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Art. 110 Leitungskonzessionen

1 Be­ste­hen­de Kon­zes­sio­nen für die Wei­ter­ver­brei­tung von Ra­dio- und Fern­seh­pro­gram­men über Lei­tun­gen nach Ar­ti­kel 39 RTVG 1991125 (Lei­tungs­kon­zes­sio­nen) be­hal­ten ih­re Gül­tig­keit bis de­ren In­ha­ber ei­ne Fern­mel­de­diens­te­kon­zes­si­on nach den Ar­ti­keln 4 ff. FMG126 er­hält, längs­tens je­doch bis zwei Jah­re nach In­kraft­tre­ten die­ses Ge­set­zes.

2 Lei­tungs­kon­zes­sio­näre un­ter­lie­gen wei­ter­hin:

a.
Ar­ti­kel 42 Ab­sät­ze 2–4 RTVG 1991;
b.
Ar­ti­kel 47 Ab­satz 1 RTVG 1991 be­tref­fend die Ver­brei­tung der Pro­gram­me an­de­rer Pro­gramm­ver­an­stal­ter, de­ren Kon­zes­si­on nach Ar­ti­kel 107 die­ses Ge­set­zes ver­län­gert wur­de.

3 Die Ver­pflich­tun­gen ei­nes Lei­tungs­kon­zes­sio­närs nach Ab­satz 2 en­den, so­bald die Ver­brei­tung der dort er­fass­ten Pro­gram­me über Lei­tun­gen (nach den Art. 59 und 60) in des­sen Be­die­nungs­ge­biet rechts­kräf­tig ge­klärt ist, spä­tes­tens aber nach fünf Jah­ren.

125 [AS 1992601, 19933354, 19972187An­hang Ziff. 4, 20001891Ziff. VIII 2, 20012790An­hang Ziff. 2,20021904Art. 36 Ziff. 2, 2004 297Ziff. I 3 1633 Ziff. I 9 4929 Art. 21 Ziff. 3, 2006 1039Art. 2]

126 SR 784.10

BGE

135 II 296 (2C_899/2008) from 18. Juni 2009
Regeste: Art. 16, 17, 26 und 93 Abs. 2 BV; Art. 59, 60, 107 Abs. 6 sowie Art. 110 Abs. 2 und 3 RTVG; rundfunkrechtliche Aufschaltpflicht für ein altrechtlich konzessioniertes privates Fernsehprogramm, welches neurechtlich keiner Konzession mehr bedarf und über keinen Leistungsauftrag verfügt ("Must carry"-Rules). Eine unter altem Recht konzessionierte Fernsehveranstalterin profitiert übergangsrechtlich von einem Zugangsrecht zu einem Netzwerk für die analoge Ausstrahlung ihres Programms nur, falls sie bereits altrechtlich in den Genuss einer Aufschaltverfügung gekommen ist (E. 2 und 3). Für den Erlass einer Aufschaltverfügung nach neuem Recht muss das Programm in besonderem Mass zur Erfüllung des verfassungsrechtlichen Auftrags beitragen (E. 4.1-4.3). Ein Programm, welches trotz spezifisch schweizerischen Sportbeiträgen weiterhin in erheblichem Mass aus Produktionen besteht (Call-In, Erotik, Wahrsagerei), die keinen Mehrwert zum bestehenden Programmangebot bieten, genügt dieser Anforderung nicht (E. 4.4).

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