Schweizerische Strafprozessordnung
(Strafprozessordnung, StPO)

vom 5. Oktober 2007 (Stand am 1. Juli 2022)


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Art. 261 Aufbewahrung und Verwendung erkennungsdienstlicher Unterlagen

1 Er­ken­nungs­dienst­li­che Un­ter­la­gen über die be­schul­dig­te Per­son dür­fen aus­ser­halb des Ak­ten­dos­siers wäh­rend fol­gen­der Dau­er auf­be­wahrt und, so­fern ein hin­rei­chen­der Tat­ver­dacht auf ein neu­es De­likt be­steht, auch ver­wen­det wer­den:

a.
im Fal­le ei­ner Ver­ur­tei­lung oder ei­nes Frei­spruchs we­gen Schul­d­un­fä­hig­keit: bis zum Ab­lauf der Fris­ten für die Ent­fer­nung der Ein­trä­ge im Straf­re­gis­ter;
b.
im Fal­le ei­nes Frei­spruchs aus an­dern Grün­den, der Ein­stel­lung oder der Nicht­an­hand­nah­me ei­nes Ver­fah­rens: bis zur Rechts­kraft des Ent­scheids.

2 Ist in ei­nem Fall von Ab­satz 1 Buch­sta­be b auf­grund be­stimm­ter Tat­sa­chen zu er­war­ten, dass die er­ken­nungs­dienst­li­chen Un­ter­la­gen über die be­schul­dig­te Per­son der Auf­klä­rung künf­ti­ger Straf­ta­ten die­nen könn­ten, so dür­fen sie mit Zu­stim­mung der Ver­fah­rens­lei­tung wäh­rend höchs­tens 10 Jah­ren seit Rechts­kraft des Ent­schei­des auf­be­wahrt und ver­wen­det wer­den.

3 Er­ken­nungs­dienst­li­che Un­ter­la­gen über nicht be­schul­dig­te Per­so­nen sind zu ver­nich­ten, so­bald das Ver­fah­ren ge­gen die be­schul­dig­te Per­son ab­ge­schlos­sen oder ein­ge­stellt wur­de oder ent­schie­den wur­de, es nicht an die Hand zu neh­men.

4 Ist das In­ter­es­se an der Auf­be­wah­rung und Ver­wen­dung vor Ab­lauf der Fris­ten nach den Ab­sät­zen 1–3 of­fen­sicht­lich da­hin­ge­fal­len, so sind die er­ken­nungs­dienst­li­chen Un­ter­la­gen zu ver­nich­ten.

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