Swiss Criminal Procedure Code
(Criminal Procedure Code, CrimPC)

of 5 October 2007 (Status as of 1 July 2022)


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Art. 205 Duty to appear, circumstances preventing appearance and failure to appear

1 Any per­son summoned by a crim­in­al justice au­thor­ity must com­ply with the sum­mons.

2 Any per­son who is pre­ven­ted from com­ply­ing with a sum­mons must in­form the au­thor­ity is­su­ing the sum­mons im­me­di­ately; he or she must give reas­ons for his or her in­ab­il­ity to ap­pear and if pos­sible provide doc­u­ment­ary evid­ence there­of.

3 A sum­mons may be re­voked if there is good cause. The re­voc­a­tion of the sum­mons takes ef­fect when the per­son summoned has been in­formed there­of.

4 Any per­son who, without an ac­cept­able reas­on, fails to com­ply with a sum­mons from a pub­lic pro­sec­utor, au­thor­ity re­spons­ible for pro­sec­ut­ing con­tra­ven­tions or a court or who ap­pears late shall be li­able to a fixed pen­alty fine and may also be brought be­fore the au­thor­ity con­cerned by the po­lice.

5 The fore­go­ing para­graph does not ap­ply to the pro­vi­sions on pro­ceed­ings in ab­sen­tia.

BGE

140 IV 86 (1B_377/2013) from 27. März 2014
Regeste: Art. 201 Abs. 1 und 2 lit. f, Art. 205 Abs. 1 und 4 sowie Art. 355 Abs. 2 StPO, Art. 69 Abs. 1 und 2 IRSG; Vorladung des Beschuldigten im Ausland. Die schweizerische Behörde darf dem sich im Ausland aufhaltenden Beschuldigten zwar eine Vorladung zukommen lassen. Zwangsandrohungen darf sie damit aber nicht verbinden. Die Vorladung stellt daher in der Sache eine Einladung dar. Leistet ihr der Beschuldigte keine Folge, darf er keinerlei rechtliche oder tatsächliche Nachteile erleiden. Die Einsprache gegen den Strafbefehl kann bei Fernbleiben des Beschuldigten an der in der Schweiz anberaumten Einvernahme deshalb nicht als zurückgezogen gelten (E. 2).

142 IV 158 (6B_87/2016) from 11. April 2016
Regeste: Art. 85 Abs. 4 lit. a, Art. 356 Abs. 4 StPO; Einsprache gegen einen Strafbefehl, Verfahren vor dem erstinstanzlichen Gericht, Nichterscheinen an der Hauptverhandlung, Einspracherückzugsfiktion. Art. 356 Abs. 4 StPO entspricht Art. 355 Abs. 2 StPO (E. 3.5). Bleibt die Einsprache erhebende Person der Hauptverhandlung fern, kommt die gesetzliche Fiktion, wonach die Einsprache als zurückgezogen gilt, nur zur Anwendung, wenn sie effektiv Kenntnis von der Vorladung hatte und sich somit der Folgen ihrer Unterlassung bewusst war. Vorbehalten bleiben Fälle rechtsmissbräuchlichen Verhaltens (E. 3.4 und 3.5).

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