Swiss Criminal Procedure Code
(Criminal Procedure Code, CrimPC)

of 5 October 2007 (Status as of 1 July 2022)


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Art. 78 Records of hearings

1 The state­ments of the parties, wit­nesses, per­sons provid­ing in­form­a­tion and ex­pert wit­nesses shall be re­cor­ded as they are made.

2 The re­cord is made in the lan­guage of the pro­ceed­ings, but im­port­ant state­ments must if pos­sible be re­cor­ded in the lan­guage in which the per­son ex­amined makes them.

3 De­cis­ive ques­tions and an­swers shall be re­cor­ded ver­batim.

4 The dir­ect­or of pro­ceed­ings may per­mit the per­son ex­amined to dic­tate his or her own state­ments.

5 On con­clu­sion of the ex­am­in­a­tion hear­ing, the re­cord shall be read out to the per­son ex­amined or giv­en to him or her to read. Once aware of its con­tent, the per­son ex­amined must sign the re­cord and ini­tial each page. If he or she re­fuses to read or sign the re­cord, the re­fus­al and reas­ons giv­en for do­ing so shall be noted in the re­cord.

5bis If the ex­am­in­a­tion in the main hear­ing is re­cor­ded us­ing tech­nic­al aids, the court may dis­pense with read­ing the tran­script back to the per­son ex­amined and or giv­ing that per­son the tran­script to read and sign. The re­cord­ings are placed in the case files.22

6 In the case of hear­ings by means of video con­fer­ence, the per­son ex­amined shall make an or­al de­clar­a­tion that he or she un­der­stands the con­tent of the re­cord in­stead of sign­ing and ini­tial­ling the same. The de­clar­a­tion shall be noted in the re­cord.

7 If re­cords writ­ten by hand are not eas­ily legible or if the state­ments have been re­cor­ded in short­hand, a legible copy shall be pre­pared im­me­di­ately. Notes shall be pre­served un­til the con­clu­sion of the pro­ceed­ings.23

22 In­ser­ted by No I 2 of the FA of 28 Sept. 2012 (Tran­scrip­tion Reg­u­la­tions), in force since 1 May 2013 (AS 2013 851; BBl 2012 57075719).

23 Amended by No I 2 of the FA of 28 Sept. 2012 (Tran­scrip­tion Reg­u­la­tions), in force since 1 May 2013 (AS 2013 851; BBl 2012 57075719).

BGE

138 IV 78 (1B_603/2011) from 3. Februar 2012
Regeste: Art. 81 Abs. 1 BGG; Art. 3 Abs. 2 lit. c, Art. 101 f., 104 Abs. 1 lit. b, Art. 107 Abs. 1 lit. a, Art. 118 ff., 214 Abs. 4 und Art. 220 ff. StPO; Beschwerdeberechtigung der Privatklägerin, Akteneinsichtsrecht im Haftprüfungsverfahren. Die Privatklägerin ist befugt zu rügen, es sei ihr die Einsicht in die Akten des Haftprüfungsverfahrens verweigert worden (E. 1). Als Partei des Strafverfahrens hat die Geschädigte und Privatklägerin das Recht auf Einsicht in die Akten des Teil des Strafverfahrens bildenden Haftprüfungsverfahrens. Das Opfer wird grundsätzlich über die Aufhebung von Ersatzmassnahmen zur Untersuchungshaft informiert (E. 3).

141 IV 20 (6B_912/2013) from 4. November 2014
Regeste: a Art. 309 Abs. 3 StPO; Eröffnung der Strafuntersuchung. Der Eröffnungsverfügung kommt lediglich deklaratorische Wirkung zu. Die Strafuntersuchung gilt als eröffnet, sobald sich die Staatsanwaltschaft mit dem Straffall zu befassen beginnt (E. 1.1.4).

143 IV 408 (6B_32/2017) from 29. September 2017
Regeste: a Art. 341 Abs. 3, 409 Abs. 1 StPO; Befragung der beschuldigten Person; Aufhebung und Rückweisung des erstinstanzlichen Urteils durch das Berufungsgericht. Die Aufhebung des angefochtenen Urteils und die Rückweisung der Sache an die erste Instanz durch das Berufungsgericht kommt nur bei schwerwiegenden, nicht heilbaren Mängeln des erstinstanzlichen Verfahrens in Betracht, in denen die Rückweisung zur Wahrung der Parteirechte unumgänglich ist. Eine ergänzungsbedürftige Befragung der beschuldigten Person in der erstinstanzlichen Hauptverhandlung stellt keinen schwerwiegenden Mangel im Sinne von Art. 409 Abs. 1 StPO dar (E. 6).

144 I 253 (1B_520/2017) from 4. Juli 2018
Regeste: Art. 29 Abs. 1 und 2, Art. 32 Abs. 2 BV; Art. 6 Ziff. 1 und 3 EMRK; Art. 147 Abs. 1, Art. 157 f., Art. 185 StPO. Zulassung der Verteidigung zur psychiatrischen Exploration der beschuldigten Person. Das Verhör des Beschuldigten und die Beweisaussagen der Parteien erfüllen andere gesetzliche Funktionen als eine forensisch-psychiatrische Begutachtung. Die sachverständige Person nimmt ausschliesslich fachspezifische Erhebungen vor, die mit dem Expertiseauftrag in engem Zusammenhang stehen. Eine eigene Befragung der beschuldigten Person durch die sachverständige Person ist spezifisch gutachtensorientiert. Folglich dürfen die Strafbehörden Äusserungen der beschuldigten Person bei einem psychiatrischen Explorationsgespräch dieser auch nicht wie Beweisaussagen zum inkriminierten Sachverhalt vorhalten. Nach einer gesetzeskonformen kontradiktorischen Ernennung und Instruktion der forensischen sachverständigen Person (unter Teilnahme der Parteien) hat die Verteidigung auf materielle Begutachtungsvorgänge durch die medizinisch-psychiatrische Fachperson (bis zum Vorliegen der Expertise) keinen direkten Einfluss mehr zu nehmen. Die Verteidigung hat weder den fachlich-methodischen Ablauf der Expertise unmittelbar zu "kontrollieren", noch die Exploration mit eigenen Fragen direkt zu ergänzen bzw. zu beeinflussen. Nach Vorliegen des Gutachtens steht es den Parteien (im Rahmen ihres gesetzlich vorgesehenen Stellungnahmerechts) frei, nötigenfalls Kritik am methodischen Vorgehen oder an den fachlichen Schlussfolgerungen des Gutachters zu äussern und entsprechende Beweis- und Ergänzungsanträge zu stellen. Ein Recht auf Zulassung der Verteidigung zur forensisch-psychiatrischen Exploration ergibt sich weder aus Art. 147 Abs. 1 StPO noch aus anderen gesetzlichen Bestimmungen. Ein solcher Anspruch lässt sich hier auch nicht aus den Grundrechten der Bundesverfassung oder der EMRK herleiten (E. 3).

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