Strahlenschutzverordnung
(StSV)

vom 26. April 2017 (Stand am 1. Januar 2021)


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Art. 123 Auslegung von Betrieben

1 Die Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin oder der Be­wil­li­gungs­in­ha­ber muss ge­eig­ne­te Mass­nah­men zur Ver­mei­dung von Stör­fäl­len tref­fen.

2 Der Be­trieb muss so aus­ge­legt sein, dass die fol­gen­den An­for­de­run­gen er­füllt sind:

a.
Bei Stör­fäl­len, die mit ei­ner Häu­fig­keit von mehr als 10–1 pro Jahr zu er­war­ten sind, müs­sen die in der Be­wil­li­gung fest­ge­leg­ten quel­len­be­zo­ge­nen Do­sis­richt­wer­te ein­ge­hal­ten wer­den kön­nen.
b.
Bei Stör­fäl­len, die mit ei­ner Häu­fig­keit zwi­schen 10–1 und 10–2 pro Jahr zu er­war­ten sind, darf der ein­zel­ne Stör­fall kei­ne zu­sätz­li­che Do­sis zur Fol­ge ha­ben, wel­che die ent­spre­chen­den quel­len­be­zo­ge­nen Do­sis­richt­wer­te über­schrei­tet.
c.
Bei Stör­fäl­len, die mit ei­ner Häu­fig­keit zwi­schen 10–2 und 10–4 pro Jahr zu er­war­ten sind, darf die aus ei­nem ein­zel­nen Stör­fall re­sul­tie­ren­de Do­sis für Per­so­nen aus der Be­völ­ke­rung höchs­tens 1 mSv be­tra­gen.
d.
Bei Stör­fäl­len, die mit ei­ner Häu­fig­keit zwi­schen 10–4 und 10–6 pro Jahr zu er­war­ten sind, darf die aus ei­nem ein­zel­nen Stör­fall re­sul­tie­ren­de Do­sis für Per­so­nen aus der Be­völ­ke­rung höchs­tens 100 mSv be­tra­gen; die Be­wil­li­gungs­be­hör­de kann im Ein­zel­fall ei­ne tiefe­re Do­sis fest­le­gen.

3 Der Be­trieb muss so aus­ge­legt sein, dass nur we­ni­ge Stör­fäl­le nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben c oder d auf­tre­ten kön­nen.

4 Die Auf­sichts­be­hör­de ver­langt vom Be­trieb für Stör­fäl­le nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben c und d so­wie für Stör­fäl­le, de­ren Ein­tre­tens­häu­fig­keit klei­ner ist als 10–6 pro Jahr, de­ren Aus­wir­kun­gen aber gross sein kön­nen, die er­for­der­li­chen vor­sorg­li­chen Mass­nah­men.

5 Sie legt im Ein­zel­fall die Me­tho­dik und die Rand­be­din­gun­gen für die Stör­fall­ana­ly­se so­wie für die Ein­ord­nung der Stör­fäl­le in die Häu­fig­keits­ka­te­go­ri­en nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben b–d fest. Die ef­fek­ti­ve Do­sis oder die Or­gan-Äqui­va­lent­do­sen durch stör­fall­be­ding­te Be­strah­lung von Per­so­nen sind mit den Be­ur­tei­lungs­grös­sen und den Do­sis­fak­to­ren der An­hän­ge 3, 5 und 6 nach dem Stand von Wis­sen­schaft und Tech­nik zu er­mit­teln.

6 Die Auf­sichts­be­hör­de kann bei Be­trie­ben, bei de­nen Stör­fäl­le nach Ab­satz 2 Buch­sta­be d ein­tre­ten kön­nen, ver­lan­gen, dass:

a.
An­la­ge­pa­ra­me­ter er­fasst wer­den, die zur Ver­fol­gung des Un­falla­b­laufs, zur Er­stel­lung von Dia­gno­sen und Pro­gno­sen so­wie zur Ab­lei­tung von Schutz­mass­nah­men für die Be­völ­ke­rung not­wen­dig sind;
b.
die An­la­ge­pa­ra­me­ter über ein stör­fall­si­che­res Über­mitt­lungs­netz per­ma­nent an die Auf­sichts­be­hör­den über­tra­gen wer­den.

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