Bundesgesetz
über das Urheberrecht und verwandte Schutzrechte
(Urheberrechtsgesetz, URG)

vom 9. Oktober 1992 (Stand am 1. Januar 2022)


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Art. 22c Zugänglichmachen gesendeter musikalischer Werke 15

1 Das Recht, in Ra­dio- und Fern­seh­sen­dun­gen ent­hal­te­ne nicht­thea­tra­li­sche Wer­ke der Mu­sik in Ver­bin­dung mit ih­rer Sen­dung zu­gäng­lich zu ma­chen, kann nur über zu­ge­las­se­ne Ver­wer­tungs­ge­sell­schaf­ten gel­tend ge­macht wer­den, wenn:

a.
die Sen­dung über­wie­gend vom Sen­de­un­ter­neh­men sel­ber oder in sei­nem Auf­trag her­ge­stellt wur­de;
b.
die Sen­dung ei­nem nicht­mu­si­ka­li­schen The­ma ge­wid­met war, das ge­gen­über der Mu­sik im Vor­der­grund stand und vor der Sen­dung in der üb­li­chen Art an­ge­kün­digt wur­de; und
c.
durch das Zu­gäng­lich­ma­chen der Ab­satz von Mu­sik auf Ton­trä­gern oder durch On­li­ne-An­ge­bo­te Drit­ter nicht be­ein­träch­tigt wird.

2 Un­ter den Vor­aus­set­zun­gen nach Ab­satz 1 kann auch das Recht auf Ver­viel­fäl­ti­gung zum Zwe­cke des Zu­gäng­lich­ma­chens nur von zu­ge­las­se­nen Ver­wer­tungs­ge­sell­schaf­ten gel­tend ge­macht wer­den.

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 5. Okt. 2007, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2421; BBl 2006 3389).

BGE

140 II 483 (2C_53/2014) from 9. Oktober 2014
Regeste: Art. 35, 46 und 59 URG; Angemessenheit des Tarifentwurfs A Radio 2013-2016; Bedeutung der Genehmigung durch die Eidgenössische Schiedskommission (ESchK). Ein von der ESchK genehmigter Tarif schafft nicht in dem Sinne zivilrechtliche Verbindlichkeit, dass eine darin enthaltene Regelung zwangsläufig rechtens ist. Die Prüfung materiellrechtlicher Fragen durch die ESchK erfolgt nur vorfrageweise (E. 5). Ist zwischen den Verwertungsgesellschaften und den Nutzerverbänden umstritten, ob bestimmte Nutzungshandlungen nach Gesetz vergütungspflichtig sind oder nicht, hat die ESchK im Verfahren der Tariffestsetzung (Art. 46 bzw. 59 URG) über diese materiellrechtliche Frage zu entscheiden. Die Tarife der Verwertungsgesellschaften unterliegen somit einer doppelten und komplementären Kontrolle durch die ESchK und die Zivilgerichte (E. 6).

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