Bundesgesetz
über das Urheberrecht und verwandte Schutzrechte
(Urheberrechtsgesetz, URG)

vom 9. Oktober 1992 (Stand am 1. Januar 2022)


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Art. 29 Im Allgemeinen

1 Ein Werk ist ur­he­ber­recht­lich ge­schützt, so­bald es ge­schaf­fen ist, un­ab­hän­gig da­von, ob es auf ei­nem Trä­ger fest­ge­hal­ten ist oder nicht.

2 Der Schutz er­lischt:

a.
50 Jah­re nach dem Tod des Ur­he­bers oder der Ur­he­be­rin für Com­pu­ter­pro­gram­me;
abis.23
50 Jah­re nach der Her­stel­lung für fo­to­gra­fi­sche Wie­der­ga­ben und mit ei­nem der Fo­to­gra­fie ähn­li­chen Ver­fah­ren her­ge­stell­te Wie­der­ga­ben drei­di­men­sio­na­ler Ob­jek­te, wenn die Wie­der­ga­ben kei­nen in­di­vi­du­el­len Cha­rak­ter ha­ben;
b.
70 Jah­re nach dem Tod des Ur­he­bers oder der Ur­he­be­rin für al­le an­de­ren Wer­ke.

3 Muss an­ge­nom­men wer­den, der Ur­he­ber oder die Ur­he­be­rin sei seit mehr als 50 be­zie­hungs­wei­se 70 Jah­ren24 tot, so be­steht kein Schutz mehr.

4 Auf fo­to­gra­fi­sche Wie­der­ga­ben und mit ei­nem der Fo­to­gra­fie ähn­li­chen Ver­fah­ren her­ge­stell­te Wie­der­ga­ben drei­di­men­sio­na­ler Ob­jek­te sind die Ar­ti­kel 30 und 31 nicht an­wend­bar, wenn die Wie­der­ga­ben kei­nen in­di­vi­du­el­len Cha­rak­ter ha­ben.25

23 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 27. Sept. 2019, in Kraft seit 1. April 2020 (AS 2020 1003; BBl 2018 591).

24 Be­rich­tigt von der Re­dak­ti­ons­kom­mis­si­on der BVers (Art. 58 Abs. 1 ParlG; SR 171.10).

25 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 27. Sept. 2019, in Kraft seit 1. April 2020 (AS 2020 1003; BBl 2018 591).

BGE

124 III 266 () from 13. Januar 1998
Regeste: Art. 80 Abs. 1 URG; Geltung des neuen Rechts für Werke, die vor dessen Inkrafttreten geschaffen worden sind. Die in Art. 80 URG angeordnete Rückwirkung des neuen Rechts bezieht sich nicht auf Werke, die nach früherem Recht urheberrechtlich geschützt waren, deren Schutzdauer aber vor dem Inkrafttreten des neuen Rechts abgelaufen war.

126 III 129 () from 7. Dezember 1999
Regeste: Erschöpfungsgrundsatz im Patentrecht. Parallelimporte patentrechtlich geschützter Produkte. Die Frage der Zulässigkeit von Parallelimporten im Patentrecht ist weder im nationalen noch im für die Schweiz geltenden internationalen Recht geregelt, weshalb von einer echten Lücke auszugehen ist (E. 1-3). Die traditionelle schweizerische Rechtsauffassung, die Rechtsvergleichung sowie eine Abwägung der betroffenen Interessen sprechen für den Grundsatz der nationalen Erschöpfung im Patentrecht, zumal die Unterschiede zwischen Marken- und Urheberrecht einerseits und Patentrecht anderseits eine einheitliche Behandlung der Erschöpfungsfrage nicht als zwingend erscheinen lassen (E. 4-8). Auf patentrechtliche Einfuhrmonopole kann das Kartellrecht Anwendung finden (E. 9).

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