Bundesgesetz
über die Unfallversicherung
(UVG)


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Art. 56

1 Die Ver­si­che­rer kön­nen mit den Me­di­zi­nal­per­so­nen, den me­di­zi­ni­schen Hilfs­per­so­nen, den Spi­tä­lern, den Kur­an­stal­ten so­wie den Trans­port- und Ret­tungs­un­ter­neh­men ver­trag­lich die Zu­sam­men­ar­beit re­geln und die Ta­ri­fe und Mass­nah­men zur Steue­rung der Ver­si­che­rungs­leis­tun­gen oder ih­rer Kos­ten fest­le­gen.109 Sie kön­nen die Be­hand­lung der Ver­si­cher­ten aus­sch­liess­lich den am Ver­trag Be­tei­lig­ten an­ver­trau­en. Wer im am­bu­lan­ten Be­reich die Be­din­gun­gen er­füllt, kann dem Ver­trag bei­tre­ten.110 111

2 Der Bun­des­rat sorgt für die Ko­or­di­na­ti­on mit den Ta­ri­f­ord­nun­gen an­de­rer So­zi­al­ver­si­che­rungs­zwei­ge und kann die­se an­wend­bar er­klä­ren. Er ord­net die Ver­gü­tung für Ver­si­cher­te, die sich in ein Spi­tal oh­ne Ta­rif­ver­ein­ba­rung be­ge­ben.112

3 Be­steht kein Ver­trag, so er­lässt der Bun­des­rat nach An­hö­ren der Par­tei­en die er­for­der­li­chen Vor­schrif­ten.

3bis Die Leis­tungs­er­brin­ger nach den Ar­ti­kel 36–40 des Bun­des­ge­set­zes vom 18. März 1994113 über die Kran­ken­ver­si­che­rung (KVG) und de­ren Ver­bän­de, die Ver­si­che­rer und de­ren Ver­bän­de und die Or­ga­ni­sa­ti­on nach Ar­ti­kel 47a KVG sind ver­pflich­tet, dem Bun­des­rat auf Ver­lan­gen kos­ten­los die Da­ten be­kannt zu ge­ben, die für die Er­fül­lung der Auf­ga­be nach Ab­satz 3 not­wen­dig sind. Der Bun­des­rat er­lässt nä­he­re Vor­schrif­ten zur Be­ar­bei­tung der Da­ten un­ter Wah­rung des Ver­hält­nis­mäs­sig­keits­prin­zips.114

3ter Bei ei­nem Ver­sto­ss ge­gen die Pflicht zur Da­ten­be­kannt­ga­be nach Ab­satz 3bis kann das EDI ge­gen die Ver­bän­de der Leis­tungs­er­brin­ger und die­je­ni­gen der Ver­si­che­rer, ge­gen die Or­ga­ni­sa­ti­on nach Ar­ti­kel 47a KVG und ge­gen die be­trof­fe­nen Leis­tungs­er­brin­ger und Ver­si­che­rer Sank­tio­nen er­grei­fen. Die­se um­fas­sen:

a.
die Ver­war­nung;
b.
ei­ne Bus­se bis zu 20 000 Fran­ken.115

4 Für al­le Ver­si­cher­ten der Un­fall­ver­si­che­rung sind die glei­chen Ta­xen zu be­rech­nen.

109 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des BG vom 30. Sept. 2022 (Mass­nah­men zur Kos­ten­dämp­fung – Pa­ket 1b), in Kraft seit 1. Jan. 2024 (AS 2023 630; BBl 20196071).

110Fas­sung des drit­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2015 (Un­fall­ver­si­che­rung und Un­fall­ver­hü­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4375; BBl 20085395, 2014 7911).

111 Sie­he auch Art. 1 der V vom 17. Sept. 1986 über die Ta­ri­fe der Heil- und Kur­an­stal­ten in der Un­fall­ver­si­che­rung (SR 832.206.2).

112 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2015 (Un­fall­ver­si­che­rung und Un­fall­ver­hü­tung), in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2016 4375; BBl 20085395, 2014 7911).

113 SR 832.10

114 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 18. Ju­ni 2021 (Mass­nah­men zur Kos­ten­dämp­fung – Pa­ket 1a), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2021 837; 2022 808; BBl 20196071).

115 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 2 des BG vom 18. Ju­ni 2021 (Mass­nah­men zur Kos­ten­dämp­fung – Pa­ket 1a), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2021 837; 2022 808; BBl 20196071).

BGE

148 V 311 (8C_621/2021) from 18. Mai 2022
Regeste: Art. 10 Abs. 3 UVG (in der seit 1. Januar 2017 geltenden Fassung); Art. 18 Abs. 2 lit. a UVV (in der seit 1. Januar 2017 geltenden Fassung); Hilfe und Pflege zu Hause; Art. 53 und Art. 56 Abs. 1 Satz 2 UVG; Spitex-Tarifvertrag (in der seit 1. Januar 2019 geltenden Fassung); Kostenübernahmepflicht für Leistungen nach Art. 18 UVV. Der Wortlaut von Art. 56 Abs. 1 Satz 2 UVG drückt den Willen des Gesetzgebers insoweit nicht aus, als dieser es dem Unfallversicherer nicht erlauben wollte, die Kostenübernahme für die erbrachten Pflegeleistungen zu verweigern, sofern der zugelassene Leistungserbringer keine Vertragsorganisation ist. Das mit der Formulierung von Art. 56 Abs. 1 Satz 2 UVG grundsätzlich eingeräumte Auswahlermessen des Unfallversicherers kann jedenfalls dann nicht zum Tragen kommen, wenn die versicherte Person ihrerseits insofern kein Wahlrecht nach Art. 10 Abs. 2 UVG besitzt, als eine Leistungserbringung durch eine andere zugelassene Organisation, die zusätzlich dem Spitex-Tarifvertrag beigetreten ist, nicht gewährleistet werden kann (E. 3 und 6). Es ist hinsichtlich Tarifhöhe und Berechnung nach dem Spitex-Vertrag abzurechnen (E. 7).

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