Verordnung
zum Bundesgesetz über die von der Schweiz als Gaststaat gewährten Vorrechte, Immunitäten und Erleichterungen sowie finanziellen Beiträge
(Gaststaatverordnung, V-GSG)

vom 7. Dezember 2007 (Stand am 1. Januar 2019)


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Art. 21 Zugang zum Arbeitsmarkt für Personen, die in offizieller Eigenschaft tätig sind

1 Per­so­nen, die in of­fi­zi­el­ler Ei­gen­schaft bei ei­nem in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten tä­tig sind, müs­sen grund­sätz­lich ih­re dienst­li­chen Auf­ga­ben voll­zeit­lich wahr­neh­men. Die be­son­de­ren Vor­schrif­ten für Ho­no­rar-Kon­su­l­ar­be­am­te auf­grund des Wie­ner Über­ein­kom­mens vom 24. April 196320 über kon­su­la­ri­sche Be­zie­hun­gen so­wie für Per­so­nen, de­ren Auf­ga­ben auf ein spe­zi­fi­sches Man­dat be­schränkt sind, dar­un­ter An­wäl­tin­nen und An­wäl­te, die an Ver­fah­ren vor in­ter­na­tio­na­len Ge­richts­hö­fen oder Schieds­ge­rich­ten teil­neh­men, blei­ben vor­be­hal­ten.

2 Per­so­nen, die in of­fi­zi­el­ler Ei­gen­schaft tä­tig sind, kön­nen in Aus­nah­me­fäl­len von den zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­den die Be­wil­li­gung er­hal­ten, ei­ne Ne­ben­er­werbs­tä­tig­keit von bis zu zehn Wo­chen­stun­den aus­zuü­ben, so­fern sie in der Schweiz woh­nen und die Tä­tig­keit mit der Wahr­neh­mung ih­rer dienst­li­chen Auf­ga­ben nicht un­ver­ein­bar ist. Die zu­stän­di­gen kan­to­na­len Be­hör­den ent­schei­den im Ein­ver­neh­men mit dem EDA.

3 Als zu­läs­si­ge Ne­ben­er­werbs­tä­tig­keit kann ins­be­son­de­re die Lehr­tä­tig­keit in ei­nem Spe­zi­al­ge­biet gel­ten. Hin­ge­gen gel­ten na­ment­lich al­le Tä­tig­kei­ten kom­mer­zi­el­ler Art als un­ver­ein­bar mit den dienst­li­chen Auf­ga­ben.

4 Die in of­fi­zi­el­ler Ei­gen­schaft tä­ti­ge Per­son, die ei­ne Ne­ben­er­werbs­tä­tig­keit aus­übt, ge­niesst für die­se Tä­tig­keit kei­ner­lei Vor­rech­te oder Im­mu­ni­tä­ten. Ins­be­son­de­re ge­niesst sie im Fal­le ei­ner Kla­ge in Be­zug auf die Ne­ben­er­werbs­tä­tig­keit nicht die Im­mu­ni­tät von der Straf-, Zi­vil- und Ver­wal­tungs­ge­richts­bar­keit so­wie von der Ur­teils­voll­stre­ckung.21

5 Sie ist hin­sicht­lich ih­rer Ne­ben­er­werbs­tä­tig­keit dem Schwei­zer Recht un­ter­stellt; ins­be­son­de­re un­ter­liegt sie, so­fern nicht ein So­zi­al­ver­si­che­rungs­ab­kom­men et­was an­de­res be­stimmt, hin­sicht­lich ih­rer Ne­ben­er­werbs­tä­tig­keit der Schwei­zer Ge­setz­ge­bung:

a.
zur Al­ters-, Hin­ter­las­se­nen- und In­va­li­den­ver­si­che­rung;
b.
zur Un­fall­ver­si­che­rung;
c.
zum Er­w­erb­ser­satz;
d.
zu den Fa­mi­li­en­zu­la­gen;
e.
zur Ar­beits­lo­sen­ver­si­che­rung; so­wie
f.
zur Mut­ter­schafts­ver­si­che­rung.22

6 Das Ein­kom­men aus der Ne­ben­er­werbs­tä­tig­keit ist in der Schweiz zu ver­steu­ern, so­fern nicht ein bi­la­te­ra­les Dop­pel­be­steue­rungs­ab­kom­men et­was an­de­res vor­sieht.23

20 SR 0.191.02

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 11. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5063).

22 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5063).

23 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 11. Nov. 2015, in Kraft seit 1. Jan. 2016 (AS 2015 5063).

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