Verordnung über das bäuerliche Bodenrecht

vom 4. Oktober 1993 (Stand am 1. April 2018)


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Art. 2a

1Für die Be­rech­nung des Um­fangs an Stan­dard­ar­beits­kräf­ten (SAK) je Be­trieb gel­ten die Fak­to­ren nach Ar­ti­kel 3 der Land­wirt­schaft­li­chen Be­griffs­ver­ord­nung vom 7. De­zem­ber 19982. Bis zum 1. Ju­li 2016 sind für die Be­rech­nung des Um­fangs an SAK je Be­trieb die Fak­to­ren nach Ar­ti­kel 3 der Land­wirt­schaft­li­chen Be­griffs­ver­ord­nung an­wend­bar, die bis En­de 2015 gal­ten.

2Er­gän­zend zu Ab­satz 1 gel­ten fol­gen­de Fak­to­ren:

a.
Milch­kü­he auf Söm­me­rungs­be­trieb

0,016 SAK/Nor­mal­sto­ss

b.
an­de­re Nutz­tie­re auf Söm­me­rungs­be­trieb

0,011 SAK/Nor­mal­sto­ss

c.
Kar­tof­feln

0,039 SAK/ha

d.
Bee­ren, Heil- und Ge­würz­pflan­zen

0,323 SAK/ha

e.
Reb­bau mit ei­ge­ner Kel­te­rei

0,323 SAK/ha

f.
Ge­wächs­haus mit fes­ten Fun­da­men­ten

0,969 SAK/ha

g.
Hoch­tun­nel oder Treib­beet

0,485 SAK/ha

h.
Pilz­pro­duk­ti­on in Hoch­tun­nel oder Ge­bäu­den

0,065 SAK/Are

i.
Cham­pi­gnon­pro­duk­ti­on in Ge­bäu­den

0,269 SAK/Are

j.
Brüs­se­ler­pro­duk­ti­on in Ge­bäu­den

0,269 SAK/Are

k.
Spros­sen­pro­duk­ti­on in Ge­bäu­den

1,077 SAK/Are

l.
pro­du­zie­ren­der Gar­ten­bau: Ge­wächs­haus mit fes­ten Fun­da­men­ten oder Hoch­tun­nel für Pflan­zen in Be­häl­tern

2,585 SAK/ha

m.
Christ­baum­kul­tu­ren

0,048 SAK/ha

n.
be­triebs­ei­ge­ner Wald

0,013 SAK/ha

3Bei Kul­tu­ren nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben f, g und l ist die ge­sam­te Ge­bäu­de­flä­che an­re­chen­bar.

4Bei Kul­tu­ren nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben h-k wird als Be­zugs­flä­che die Beet­flä­che (Sub­strat­flä­che, An­zucht­flä­che) be­zie­hungs­wei­se bei drei­di­men­sio­na­len Sub­strat­blö­cken, -zy­lin­dern oder -be­häl­tern de­ren Stand­flä­che in­klu­si­ve Zwi­schen­räu­me (oh­ne Ver­kehrs­flä­chen) ver­wen­det. In mehr­stö­cki­gen An­la­gen (Re­ga­le) wer­den ent­spre­chend die Eta­gen­flä­chen sum­miert.

5Auf Söm­me­rungs­be­trie­ben kön­nen ei­ge­ne und frem­de Tie­re nach Ab­satz 2 Buch­sta­ben a und b nur dann an­ge­rech­net wer­den, wenn der zum Be­trieb ge­hö­ren­de Söm­me­rungs­be­trieb auf ei­ge­ne Rech­nung und Ge­fahr be­wirt­schaf­tet wird.

6Für die Auf­be­rei­tung, die La­ge­rung und den Ver­kauf selbst­pro­du­zier­ter land­wirt­schaft­li­cher Er­zeug­nis­se auf dem Pro­duk­ti­ons­be­trieb in be­wil­lig­ten An­la­gen wird ein Zu­schlag von 0,05 SAK pro 10 000 Fran­ken Roh­leis­tung ge­währt. Die Roh­leis­tung muss in der Fi­nanz­buch­hal­tung aus­ge­wie­sen sein.

7Für land­wirt­schafts­na­he Tä­tig­kei­ten nach Ar­ti­kel 12b der Land­wirt­schaft­li­chen Be­griffs­ver­ord­nung in be­wil­lig­ten An­la­gen wird ein Zu­schlag von 0,05 SAK pro 10 000 Fran­ken Roh­leis­tung ge­währt. Die Roh­leis­tung muss in der Fi­nanz­buch­hal­tung aus­ge­wie­sen sein. Der Zu­schlag wird bis ma­xi­mal 0,4 SAK an­ge­rech­net.

8Zu­schlä­ge nach Ab­satz 7 wer­den nur ge­währt, wenn der Be­trieb aus Tä­tig­kei­ten nach den Ab­sät­zen 1-6 ei­ne Be­triebs­grös­se von min­des­tens 0,8 SAK er­reicht.

9Für Kul­tu­ren des pro­du­zie­ren­den Gar­ten­baus sind die SAK-Fak­to­ren nach den Ab­sät­zen 1-4 sinn­ge­mä­ss an­wend­bar.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 28. Okt. 2015, Abs. 1 in Kraft seit 1. Jan. 2016, Abs. 2-9 in Kraft seit 1. Ju­li 2016 (AS 2015 4487).
2 SR 910.91

BGE

137 II 182 (2C_450/2009) from 10. Februar 2011
Regeste: Landwirtschaftliches Gewerbe: Berücksichtigung verschiedener Faktoren zur Berechnung der Standardarbeitskraft; Art. 2, 7, 84 BGBB; Art. 2a VBB; Art. 3, 14, 27 LBV; Art. 70 LwG; Art. 14 Abs. 1-6 GSchG; Art. 26 GSchV; Art. 2 und 10 WaG. Bei der Beurteilung des Arbeitsaufwandes und auch der Frage, ob ein landwirtschaftliches Gewerbe vorliegt, ist auf durchschnittliche Bewirtschaftungsformen abzustellen (E. 3.1.3); die DZV (SR 910.13) bildet nicht den zu berücksichtigenden Massstab, da deren Vorgaben freiwillig sind (E. 3.2.3). Für die Standardarbeitskraft relevant sind die Nutzfläche und die Nutztiere. Anforderungen an die Nutzflächen stellt Art. 14 GSchG: massgebend ist eine ausgeglichene Düngerbilanz. Zu berücksichtigen ist dabei, dass in höheren Lagen ein tieferer Grenzwert für Düngergrossvieheinheiten/ha Nutzfläche gilt (E. 3.2.4.2). Nur effektiv zugepachtete Grundstücke können berücksichtigt werden (E. 3.3). Futterzukäufe sind entsprechend dem Produktemodell nicht ausgeschlossen. Korrektiv bildet die ausgeglichene Düngerbilanz (E. 3.5). Ist die Grösse der landwirtschaftlichen Nutzflächen aufgrund von Waldgrundstücken unklar, ist von Amtes wegen eine Waldfeststellung durchzuführen und das Verfahren des bäuerlichen Bodenrechts mit dem Waldfeststellungsverfahren materiell und formell zu koordinieren (E. 3.7).

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