Swiss Civil Code

of 10 December 1907 (Status as of 1 July 2022)


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Art. 106

II. Ac­tion for an­nul­ment

 

1 An ac­tion for an­nul­ment is brought ex of­fi­cio by the com­pet­ent can­ton­al au­thor­ity at the dom­i­cile of the spouses; in ad­di­tion, any in­ter­ested party is en­titled to bring such ac­tion. Provided this is com­pat­ible with their du­ties, the fed­er­al and can­ton­al au­thor­it­ies shall con­tact the au­thor­ity com­pet­ent for the ac­tion if they have reas­on to be­lieve that there are grounds for an­nul­ment.164

2 If the mar­riage has been oth­er­wise dis­solved, the au­thor­ity may no longer seek an an­nul­ment ex of­fi­cio; however, any in­ter­ested party may seek a de­clar­a­tion of an­nul­ment.

3 An ac­tion for an­nul­ment may be brought at any time.

164 Last sen­tence in­ser­ted by No I 3 of the FA of 15 June 2012 on Meas­ures against Forced Mar­riages, in force since 1 Ju­ly 2013 (AS 2013 1035; BBl 2011 2185).

BGE

116 II 497 () from 20. September 1990
Regeste: Verkündung des Eheversprechens; Zuständigkeit des Zivilstandsbeamten (Art. 106 ZGB, Art. 148 und Art. 149 ZStV). Die einmal begründete Zuständigkeit des Zivilstandsbeamten für die Leitung der Verkündung ist trotz der Bestimmung von Art. 149 Abs. 2 ZStV nicht von unbeschränkter Dauer. Wechselt der Bräutigam nach einem in negativer Weise abgeschlossenen Verkündverfahren seinen Wohnsitz, können die Brautleute an seinem neuen schweizerischen Wohnort ein neues Verkündverfahren einleiten. Der Wohnsitz des Bräutigams bestimmt sich auch bei einem Ausländer nach Art. 23 f. ZGB.

137 I 247 (2C_327/2010, 2C_328/2010) from 19. Mai 2011
Regeste: Art. 8 EMRK, Art. 3 Abs. 1 KRK; Art. 255 i.V.m. Art. 109 Abs. 3 sowie Art. 105 Abs. 4 i.V.m. Art. 106 Abs. 1 ZGB; "umgekehrter" Familiennachzug des ausländischen Sorge- und Obhutsberechtigten zu seinem Schweizer Kind. Bestätigung der Rechtsprechung, wonach es im Rahmen der Interessenabwägung gemäss Art. 8 Ziff. 2 EMRK ordnungs- oder sicherheitspolizeilicher Gründe von einem gewissen Gewicht bedarf, um dem sorge- und obhutsberechtigten ausländischen Elternteil den Verbleib im Land zu verweigern und sein Schweizer Kind (im Ergebnis) zu verpflichten, mit ihm auszureisen. Die entsprechende Praxis gilt nicht unbesehen bei niederlassungs- oder aufenthaltsberechtigten ausländischen Kindern aus Drittstaaten (E. 4). Würdigung des konkreten Falles bei mutmasslich missbräuchlichem Verhalten des sorge- und obhutsberechtigten Elternteils (E. 5).

143 III 624 (5A_590/2016) from 12. Oktober 2017
Regeste: Art. 260a Abs. 1 ZGB; Art. 260b Abs. 1 ZGB i.V.m. Art. 296 ZPO; Aktivlegitimation zur Anfechtung einer Kindesanerkennung; Beweisfragen im Abstammungsprozess. Voraussetzungen, unter denen die Heimat- und die Wohnsitzgemeinde des Anerkennenden oder die kantonale Aufsichtsbehörde im Zivilstandswesen auf Anfechtung einer Kindesanerkennung klagen dürfen (E. 3 und 4). Beweis, insbesondere durch DNA-Gutachten, dass der Anerkennende nicht der Vater des Kindes ist. Zulässigkeit und Voraussetzungen einer zwangsweisen Durchsetzung der gerichtlich angeordneten DNA-Begutachtung (E. 5 und 6).

 

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