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Fernmeldegesetz
(FMG)

vom 30. April 1997 (Stand am 1. September 2023)

Die Bundesversammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft,

gestützt auf Artikel 92 der Bundesverfassung1,2
nach Einsicht in die Botschaft des Bundesrates vom 10. Juni 19963,

beschliesst:

1 SR 101

2 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

3 BBl 1996 III 1405

1. Kapitel: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Zweck  

1 Die­ses Ge­setz bezweckt, dass der Be­völ­ke­rung und der Wirt­schaft viel­fäl­ti­ge, preis­wer­te, qua­li­ta­tiv hoch ste­hen­de so­wie na­tio­nal und in­ter­na­tio­nal kon­kur­renz­fä­hi­ge Fern­mel­de­diens­te an­ge­bo­ten wer­den.

2 Es soll ins­be­son­de­re:

a.
ei­ne zu­ver­läs­si­ge und er­schwing­li­che Grund­ver­sor­gung mit Fern­mel­de­diens­ten für al­le Be­völ­ke­rungs­krei­se in al­len Lan­des­tei­len ge­währ­leis­ten;
b.
einen stö­rungs­frei­en, die Per­sön­lich­keits- und Im­ma­te­ri­al­gü­ter­rech­te ach­ten­den Fern­mel­de­ver­kehr si­cher­stel­len;
c.
einen wirk­sa­men Wett­be­werb beim Er­brin­gen von Fern­mel­de­diens­ten er­mög­li­chen;
d.4
die Be­nut­ze­rin­nen und Be­nut­zer von Fern­mel­de­diens­ten vor un­lau­te­rer Wer­bung und vor Miss­brauch durch Mehr­wert­diens­te schüt­zen;
e.5
Kin­der und Ju­gend­li­che vor den Ge­fah­ren, die sich aus der Nut­zung der Fern­mel­de­diens­te er­ge­ben, schüt­zen.

4 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006 (AS 2007 921; BBl 2003 7951). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

5 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 2 Gegenstand 6  

Das Ge­setz re­gelt die fern­mel­de­tech­ni­sche Über­tra­gung von In­for­ma­tio­nen, ein­sch­liess­lich der Über­tra­gung von Ra­dio- und Fern­seh­pro­gram­men, so­weit das Bun­des­ge­setz vom 24. März 20067 über Ra­dio und Fern­se­hen (RTVG) nichts an­de­res be­stimmt.

6 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 des BG vom 24. März 2006 über Ra­dio und Fern­se­hen, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 737; BBl 2003 1569).

7 SR 784.40

Art. 3 Begriffe  

In die­sem Ge­setz be­deu­ten:

a.
In­for­ma­tio­nen: für Men­schen, an­de­re Le­be­we­sen oder Ma­schi­nen be­stimm­te Zei­chen, Si­gna­le, Schrift­zei­chen, Bil­der, Lau­te und Dar­stel­lun­gen je­der an­de­ren Art;
b.
Fern­mel­de­dienst: fern­mel­de­tech­ni­sche Über­tra­gung von In­for­ma­tio­nen für Drit­te;
c.
fern­mel­de­tech­ni­sche Über­tra­gung: elek­tri­sches, ma­gne­ti­sches, op­ti­sches oder an­de­res elek­tro­ma­gne­ti­sches Sen­den oder Emp­fan­gen von In­for­ma­tio­nen über Lei­tun­gen oder Funk;
cbis.8
öf­fent­li­cher Te­le­fon­dienst:Fern­mel­de­dienst zur Sprach­über­tra­gung in Echt­zeit mit­tels ei­nes oder meh­re­rer Adres­sie­rungs­ele­men­te, die in ei­nem na­tio­na­len oder in­ter­na­tio­na­len Num­me­rie­rungs­plan da­für vor­ge­se­hen sind;
cter.9
Mehr­wert­dienst: Dienst­leis­tung, die über einen Fern­mel­de­dienst er­bracht und den Kun­din­nen und Kun­den von ih­rer An­bie­te­rin von Fern­mel­de­diens­ten zu­sätz­lich zu Fern­mel­de­diens­ten in Rech­nung ge­stellt wird;
d.
Fern­mel­de­an­la­gen: Ge­rä­te, Lei­tun­gen oder Ein­rich­tun­gen, die zur fern­mel­de­tech­ni­schen Über­tra­gung von In­for­ma­tio­nen be­stimmt sind oder be­nutzt wer­den;
dbis.und dter.10
e.11
In­ter­kon­nek­ti­on: Her­stel­lung des Zu­gangs durch die Ver­bin­dung der An­la­gen und Diens­te zwei­er An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten, da­mit ein fern­mel­de­tech­ni­sches und lo­gi­sches Zu­sam­men­wir­ken der ver­bun­de­nen Tei­le und Diens­te so­wie der Zu­gang zu Diens­ten Drit­ter er­mög­licht wird;
ebis.12
Miet­lei­tun­gen: Be­reit­stel­lung von trans­pa­ren­ten Über­tra­gungs­ka­pa­zi­tä­ten über Punkt-zu-Punkt-Ver­bin­dun­gen;
eter.13
Ka­bel­ka­na­li­sa­tio­nen:un­ter­ir­di­sche Roh­re, in wel­che die Lei­tun­gen zur fern­mel­de­tech­ni­schen Über­tra­gung von In­for­ma­tio­nen ein­ge­zo­gen sind, ein­sch­liess­lich der Zu­gangs­schäch­te;
f.14
Adres­sie­rungs­ele­ment: Ab­fol­ge von Zif­fern, Buch­sta­ben oder Zei­chen oder an­de­re In­for­ma­tio­nen zur Iden­ti­fi­ka­ti­on von Per­so­nen, Com­pu­ter­pro­zes­sen, Ma­schi­nen, Ge­rä­ten oder Fern­mel­de­an­la­gen, die an ei­nem fern­mel­de­tech­ni­schen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­vor­gang be­tei­ligt sind;
g.15
Ver­zeich­nis­da­ten: An­ga­ben, die ei­ne Kun­din oder einen Kun­den in Be­zug auf ein in­di­vi­du­ell zu­ge­wie­se­nes Adres­sie­rungs­ele­ment iden­ti­fi­zie­ren oder kenn­zeich­nen und die für die Ver­öf­fent­li­chung ei­nes Ver­zeich­nis­ses be­stimmt oder für die Er­brin­gung ei­nes Fern­mel­de­diens­tes er­for­der­lich sind;
h.16
Ra­dio- und Fern­seh­pro­gramm: ei­ne Fol­ge von Sen­dun­gen im Sin­ne von
Ar­ti­kel 2 RTVG17.

8 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

9 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006 (AS 2007 921; BBl 2003 7951). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

14 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

15 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

16 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 2 des BG vom 24. März 2006 über Ra­dio und Fern­se­hen, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 737; BBl 2003 1569).

17 SR 784.40

2. Kapitel: Fernmeldedienste

1. Abschnitt: Gemeinsame Bestimmungen

Art. 3a Evaluationsbericht 18  

1 Der Bun­des­rat er­stat­tet der Bun­des­ver­samm­lung al­le drei Jah­re Be­richt über:

a.
die Ent­wick­lung der flä­chen­de­cken­den schweiz­wei­ten In­ves­ti­tio­nen;
b.
die Ent­wick­lung der Grund­ver­sor­gung;
c.
die Qua­li­tät und die Prei­se der an­ge­bo­te­nen Fern­mel­de­diens­te;
d.
die Ent­wick­lung des Netzwett­be­werbs;
e.
die Kos­ten und die Ge­wäh­rung des Zu­gangs zu den Teil­neh­me­r­an­schlüs­sen, un­ab­hän­gig von der die­sen An­schlüs­sen zu­grun­de lie­gen­den Tech­no­lo­gie.

2 Bei Be­darf stellt der Bun­des­rat der Bun­des­ver­samm­lung An­trä­ge zur För­de­rung des wirk­sa­men Wett­be­werbs.

18 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 4 Registrierung von Anbieterinnen von Fernmeldediensten 19  

1 Das Bun­des­amt für Kom­mu­ni­ka­ti­on (BA­KOM) re­gis­triert An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten, die ei­ne der fol­gen­den für die Er­brin­gung von Fern­mel­de­diens­ten be­stimm­ten Res­sour­cen nut­zen:

a.
Funk­fre­quen­zen, de­ren Nut­zung ei­ne Kon­zes­si­on vor­aus­setzt;
b.
Adres­sie­rungs­ele­men­te, die auf na­tio­na­ler Ebe­ne ver­wal­tet wer­den.

2 Re­gis­trier­te An­bie­te­rin­nen dür­fen die Nut­zung von Res­sour­cen nach Ab­satz 1 an­de­ren An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten nur dann ge­stat­ten, wenn die­se sich vor­gän­gig re­gis­triert ha­ben.

3 Das BA­KOM führt und ver­öf­fent­licht ei­ne Lis­te der re­gis­trier­ten An­bie­te­rin­nen und der von die­sen an­ge­bo­te­nen Fern­mel­de­diens­te.

4 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten der Re­gis­trie­rung.

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 5 Nach ausländischem Recht organisierte Anbieterinnen von Fernmeldediensten 20  

Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann nach aus­län­di­schem Recht or­ga­ni­sier­ten An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten die Nut­zung von Funk­fre­quen­zen oder Adres­sie­rungs­ele­men­ten nach Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1 un­ter­sa­gen, wenn kein Ge­gen­recht ge­währt wird. Vor­be­hal­ten blei­ben ent­ge­gen­ste­hen­de in­ter­na­tio­na­le Ver­pflich­tun­gen.

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 6 Anbieterinnen von Fernmeldediensten mit Sitz oder Niederlassung in der Schweiz 21  

An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten mit Sitz oder Nie­der­las­sung in der Schweiz müs­sen:

a.
die ar­beits­recht­li­chen Vor­schrif­ten ein­hal­ten und die bran­chen­üb­li­chen Ar­beits­be­din­gun­gen ge­währ­leis­ten;
b.
ei­ne an­ge­mes­se­ne An­zahl Aus­bil­dungs­plät­ze für Ler­nen­de in der be­ruf­li­chen Grund­bil­dung an­bie­ten.

21 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 6a Sperrung des Zugangs zu Fernmeldediensten 22  

Die An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten müs­sen den Zu­gang zu Te­le­fo­nie und In­ter­net für Per­so­nen sper­ren, wel­che die Kun­den­be­zie­hung nicht über ein Abon­ne­ments­ver­hält­nis auf­ge­nom­men ha­ben, wenn die­se Per­so­nen bei der Auf­nah­me der Kun­den­be­zie­hung:

a.
die Iden­ti­tät ei­ner Per­son ver­wen­det ha­ben, die nicht exis­tiert oder die der Auf­nah­me der Kun­den­be­zie­hung nicht vor­gän­gig zu­ge­stimmt hat; oder
b.
kein Do­ku­ment vor­ge­legt ha­ben, das die vom Bun­des­rat nach Ar­ti­kel 23 Ab­satz 1 des Bun­des­ge­set­zes vom 18. März 201623 be­tref­fend die Über­wa­chung des Post- und Fern­mel­de­ver­kehrs auf­ge­stell­ten An­for­de­run­gen er­füllt.

22 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 3 des BG vom 18. März 2016 be­tref­fend die Über­wa­chung des Post- und Fern­mel­de­ver­kehrs, in Kraft seit 1. März 2018 (AS 2018 117; BBl 2013 2683).

23 SR 780.1

Art. 71024  

24 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, mit Wir­kung seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

Art. 11 Gewährung des Zugangs durch marktbeherrschende Anbieterinnen 25  

1 Markt­be­herr­schen­de An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten müs­sen an­de­ren An­bie­te­rin­nen auf trans­pa­ren­te und nicht dis­kri­mi­nie­ren­de Wei­se zu kos­te­n­ori­en­tier­ten Prei­sen in fol­gen­den For­men Zu­gang zu ih­ren Ein­rich­tun­gen und Diens­ten ge­wäh­ren:26

a.27
den voll­stän­dig ent­bün­del­ten Zu­gang zum Teil­neh­me­r­an­schluss zur Nut­zung des ge­sam­ten Fre­quenz­spek­trums der Dop­pela­der-Me­tall­lei­tung;
b. und c.28
d.
die In­ter­kon­nek­ti­on;
e.
Miet­lei­tun­gen;
f.
den Zu­gang zu den Ka­bel­ka­na­li­sa­tio­nen, so­fern die­se über ei­ne aus­rei­chen­de Ka­pa­zi­tät ver­fü­gen.

2 Sie müs­sen die Be­din­gun­gen und Prei­se für ih­re ein­zel­nen Zu­gangs­dienst­leis­tun­gen ge­son­dert aus­wei­sen.

3 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

4 An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten stel­len dem BA­KOM29 ei­ne Ko­pie ih­rer Ver­ein­ba­rung über den Zu­gang zu. So­weit kei­ne über­wie­gen­den öf­fent­li­chen oder pri­va­ten In­ter­es­sen ent­ge­gen­ste­hen, ge­währt das BA­KOM Ein­sicht in die Ver­ein­ba­run­gen.

5 Kei­ne Pflicht zum Zu­gang be­steht für die Ver­brei­tung von Ra­dio- und Fern­seh­pro­gram­men.

25 Fas­sung ge­mä­ss Art. 106 Ziff. 2 des BG vom 24. März 2006 über Ra­dio und Fern­se­hen, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 737; BBl 2003 1569).

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

28 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

29 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 11a Streitigkeiten über den Zugang 30  

1 Ei­ni­gen sich die An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten nicht in­ner­halb von drei Mo­na­ten über die Be­din­gun­gen des Zu­gangs, so ver­fügt die Eid­ge­nös­si­sche Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kom­mis­si­on (Com­Com) die­se auf Ge­such ei­ner Par­tei und auf An­trag des BA­KOM.31 Da­bei be­rück­sich­tigt sie ins­be­son­de­re die Be­din­gun­gen, die einen wirk­sa­men Wett­be­werb för­dern, so­wie die Aus­wir­kun­gen ih­res Ent­schei­des auf kon­kur­rie­ren­de Ein­rich­tun­gen. Sie kann einst­wei­li­gen Rechts­schutz ge­wäh­ren.

2 Ist die Fra­ge der Markt­be­herr­schung zu be­ur­tei­len, so kon­sul­tiert das BA­KOM die Wett­be­werbs­kom­mis­si­on. Die­se kann ih­re Stel­lung­nah­me ver­öf­fent­li­chen.

3 Die Com­Com32 ent­schei­det in­ner­halb von sie­ben Mo­na­ten nach Ge­such­sein­gang.

4 Sie re­gelt die Art und die Form der Rech­nungs­le­gungs- und Fi­nanz­in­for­ma­tio­nen, die markt­be­herr­schen­de An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten im Ver­fah­ren nach Ab­satz 1 vor­le­gen müs­sen.

30 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

32 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

Art. 11b Streitigkeiten aus Vereinbarungen und aus Verfügungen über den Zugang 33  

Strei­tig­kei­ten aus Ver­ein­ba­run­gen und aus Ver­fü­gun­gen über den Zu­gang wer­den durch die Zi­vil­ge­rich­te be­ur­teilt.

33 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

Art. 12 Bündelung von Diensten 34  

1 Markt­be­herr­schen­de An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten dür­fen ih­re Diens­te bün­deln, so­fern sie die im Bün­del ent­hal­te­nen Diens­te auch ein­zeln an­bie­ten.

2 Diens­te müs­sen nicht ein­zeln an­ge­bo­ten wer­den, wenn sie aus tech­ni­schen, wirt­schaft­li­chen, Qua­li­täts- oder Si­cher­heits­grün­den nur im Bün­del an­ge­bo­ten wer­den kön­nen.

3 Bün­delt ei­ne An­bie­te­rin von Fern­mel­de­diens­ten ei­ge­ne Diens­te mit Diens­ten ei­nes durch sie be­herrsch­ten oder sie be­herr­schen­den Dritt­un­ter­neh­mens, so sind die Ab­sät­ze 1 und 2 an­wend­bar.

34 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

Art. 12a Transparenz- und Informationspflichten 35  

1 Die An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten müs­sen ge­währ­leis­ten, dass ih­re Prei­se für die Kun­din­nen und Kun­den trans­pa­rent sind.

2Sie in­for­mie­ren die Öf­fent­lich­keit über die Qua­li­tät der von ih­nen an­ge­bo­te­nen Fern­mel­de­diens­te.

3 Der Bun­des­rat legt fest, wel­che An­ga­ben die An­bie­te­rin­nen ver­öf­fent­li­chen müs­sen.

4 Das BA­KOM kann die Öf­fent­lich­keit über die ver­schie­de­nen Fern­mel­de­diens­te der An­bie­te­rin­nen in­for­mie­ren.

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006 (AS 2007 921; BBl 2003 7951). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 12abis Internationales Roaming 36  

1 Der Bun­des­rat kann für das in­ter­na­tio­na­le Ro­aming Re­ge­lun­gen zur Ver­mei­dung un­ver­hält­nis­mäs­sig ho­her End­kun­den­ta­ri­fe er­las­sen und Mass­nah­men zur För­de­rung des Wett­be­werbs tref­fen. Er kann ins­be­son­de­re:

a.
Vor­schrif­ten über die Ab­rech­nungs­mo­da­li­tä­ten er­las­sen;
b.
die Mo­bil­funkan­bie­te­rin­nen ver­pflich­ten, ih­ren Kun­din­nen und Kun­den im Aus­land die Nut­zung von Ro­aming-Dienst­leis­tun­gen von Drit­tan­bie­te­rin­nen zu er­mög­li­chen;
c.
ba­sie­rend auf in­ter­na­tio­na­len Ver­ein­ba­run­gen Prei­so­ber­gren­zen fest­le­gen;
d.
die Mo­bil­funkan­bie­te­rin­nen ver­pflich­ten, ge­bün­del­te An­ge­bo­te mit ein­ge­schlos­se­nen Ro­aming-Dienst­leis­tun­gen so­wie Op­tio­nen an­zu­bie­ten, wel­che die In­an­spruch­nah­me von Ro­aming-Dienst­leis­tun­gen zu fi­xen Prei­sen oder re­du­zier­ten Stan­dard­prei­sen er­mög­li­chen.

2 Das BA­KOM führt Markt­be­ob­ach­tun­gen durch und ana­ly­siert die tech­ni­schen und preis­li­chen Ent­wick­lun­gen. Es stützt sich da­bei ins­be­son­de­re auf die nach Ar­ti­kel 59 Ab­satz 1 bei den An­bie­te­rin­nen er­ho­be­nen Aus­künf­te und ar­bei­tet mit dem Preis­über­wa­cher zu­sam­men.

36 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 12b Mehrwertdienste 37  

Zur Ver­hin­de­rung von Miss­bräu­chen re­gelt der Bun­des­rat die Mehr­wert­diens­te, in­dem er ins­be­son­de­re:

a.
Prei­so­ber­gren­zen fest­legt;
b.
Vor­schrif­ten über die Er­kenn­bar­keit von Mehr­wert­diens­ten er­lässt;
c.
fest­legt, ab wel­chen Be­trä­gen ei­ne Ge­bühr nur mit dem aus­drück­li­chen Ein­ver­ständ­nis der Be­nut­ze­rin­nen und Be­nut­zer er­ho­ben wer­den darf;
d.
un­ter Be­ach­tung in­ter­na­tio­na­ler Ver­pflich­tun­gen vor­schreibt, dass An­bie­te­rin­nen von Mehr­wert­diens­ten ih­ren Sitz oder ei­ne Nie­der­las­sung in der Schweiz ha­ben müs­sen.

37 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006 (AS 2007 921; BBl 2003 7951). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 12bbis Gründe für eine Anschlusssperre 38  

Be­strei­ten Kun­din­nen oder Kun­den ei­ne Rech­nung ih­rer An­bie­te­rin von Fern­mel­de­diens­ten für an­de­re Leis­tun­gen als Fern­mel­de­diens­te, so darf die An­bie­te­rin aus die­sem Grund we­der den Zu­gang zu den Fern­mel­de­diens­ten sper­ren noch den Ver­trag vor der Bei­le­gung der Strei­tig­keit kün­di­gen.

38 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 12c Schlichtung 39  

1 Das BA­KOM rich­tet ei­ne Schlich­tungs­stel­le ein oder be­auf­tragt Drit­te da­mit. Bei Strei­tig­kei­ten zwi­schen Kun­din­nen oder Kun­den und An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de- oder Mehr­wert­diens­ten kann je­de Par­tei die Schlich­tungs­stel­le an­ru­fen.

2 Wer die Schlich­tungs­stel­le an­ruft, zahlt ei­ne Be­hand­lungs­ge­bühr. Die An­bie­te­rin von Fern­mel­de- oder Mehr­wert­diens­ten trägt die Ver­fah­rens­kos­ten ab­züg­lich der Be­hand­lungs­ge­bühr.

3 Die Par­tei­en sind durch den Schlich­tungs­ent­scheid nicht ge­bun­den.

4 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

39 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

Art. 12d Öffentliche Verzeichnisse 40  

1 Den Kun­din­nen und Kun­den von Fern­mel­de­diens­ten steht es frei, sich in die öf­fent­li­chen Ver­zeich­nis­se ein­tra­gen zu las­sen. Sie kön­nen im Rah­men der Schran­ken nach Ab­satz 2 ent­schei­den, wel­che der sie be­tref­fen­den Ver­zeich­nis­da­ten ver­öf­fent­licht wer­den dür­fen.

2 Der Bun­des­rat kann fest­le­gen, wel­che Da­ten ein Ver­zeich­ni­sein­trag min­des­tens ent­hal­ten muss. Er kann die Ein­zel­hei­ten der Ver­öf­fent­li­chung und die Nut­zung der Da­ten re­geln.

40 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006 (AS 2007 921; BBl 2003 7951). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 12e Offenes Internet 41  

1 Die An­bie­te­rin­nen von In­ter­net­zu­gän­gen über­tra­gen In­for­ma­tio­nen, oh­ne da­bei zwi­schen Sen­dern, Emp­fän­gern, In­hal­ten, Diens­ten, Diens­te­klas­sen, Pro­to­kol­len, An­wen­dun­gen, Pro­gram­men oder End­ge­rä­ten tech­nisch oder wirt­schaft­lich zu un­ter­schei­den.

2 Sie dür­fen In­for­ma­tio­nen un­ter­schied­lich über­tra­gen, wenn dies er­for­der­lich ist, um:

a.
ei­ne ge­setz­li­che Vor­schrift oder einen Ge­richts­ent­scheid zu be­fol­gen;
b.
die In­te­gri­tät oder Si­cher­heit des Net­zes, der über die­ses Netz er­brach­ten Diens­te oder der an­ge­schlos­se­nen End­ge­rä­te zu ge­währ­leis­ten;
c.
ei­ner aus­drück­li­chen Auf­for­de­rung der Kun­din oder des Kun­den nach­zu­kom­men; oder
d.
vor­über­ge­hen­de und aus­ser­ge­wöhn­li­che Netz­wer­k­über­las­tun­gen zu be­kämp­fen; da­bei sind glei­che Ar­ten von Da­ten­ver­kehr gleich zu be­han­deln.

3 Sie dür­fen ne­ben dem Zu­gang zum In­ter­net über den­sel­ben An­schluss an­de­re Diens­te an­bie­ten, die für be­stimm­te In­hal­te, An­wen­dun­gen oder Diens­te op­ti­miert sein müs­sen, um die Qua­li­täts­an­for­de­run­gen der Kun­din­nen und Kun­den zu er­fül­len. Die an­de­ren Diens­te dür­fen nicht als Er­satz für In­ter­net­zu­gangs­diens­te nutz­bar sein oder an­ge­bo­ten wer­den, und sie dür­fen nicht die Qua­li­tät der In­ter­net­zu­gangs­diens­te ver­schlech­tern.

4 Be­han­deln sie In­for­ma­tio­nen bei der Über­tra­gung tech­nisch oder wirt­schaft­lich un­ter­schied­lich, so müs­sen sie die Kun­din­nen und Kun­den so­wie die Öf­fent­lich­keit dar­über in­for­mie­ren.

41 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 13 Auskunft durch das BAKOM 42  

1 So­weit kei­ne über­wie­gen­den öf­fent­li­chen oder pri­va­ten In­ter­es­sen ent­ge­gen­ste­hen, gibt das BA­KOM Aus­kunft über Na­me und Adres­se der An­bie­te­rin von Fern­mel­de- oder Mehr­wert­diens­ten, über die von ihr er­brach­ten Diens­te und über sie be­tref­fen­de ad­mi­nis­tra­ti­ve oder straf­recht­li­che Ver­fol­gun­gen und Sank­tio­nen.

2 Es kann die­se In­for­ma­tio­nen ver­öf­fent­li­chen und im Ab­ruf­ver­fah­ren zu­gäng­lich ma­chen, wenn hier­für ein öf­fent­li­ches In­ter­es­se be­steht.

3 Über lau­fen­de ad­mi­nis­tra­ti­ve oder straf­recht­li­che Ver­fol­gun­gen kann es nur bei ei­nem über­wie­gen­den öf­fent­li­chen oder pri­va­ten In­ter­es­se Aus­kunft ge­ben oder die­se ver­öf­fent­li­chen und im Ab­ruf­ver­fah­ren zu­gäng­lich ma­chen.

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

Art. 13a Datenbearbeitung 43  

1 Die Kom­mis­si­on und das Bun­des­amt kön­nen Per­so­nen­da­ten, ein­sch­liess­lich Da­ten über ver­wal­tungs- oder straf­recht­li­che Ver­fol­gun­gen und Sank­tio­nen, be­ar­bei­ten, so­fern dies zur Er­fül­lung der ih­nen durch die Fern­mel­de­ge­setz­ge­bung auf­er­leg­ten Auf­ga­ben un­er­läss­lich ist.44 Sie kön­nen hier­zu ein In­for­ma­ti­ons­sys­tem be­nut­zen.

2 Sie tref­fen die für den Schutz und die Si­cher­heit der Da­ten bei der Be­ar­bei­tung, ins­be­son­de­re bei der Über­mitt­lung, nö­ti­gen tech­ni­schen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Mass­nah­men.

3 Der Bun­des­rat kann er­gän­zen­de Be­stim­mun­gen er­las­sen, na­ment­lich über die Or­ga­ni­sa­ti­on und den Be­trieb des In­for­ma­ti­ons­sys­tems, über die Ka­te­go­ri­en der zu be­ar­bei­ten­den Da­ten, über die Zu­griffs- und Be­ar­bei­tungs­be­rech­ti­gung, über die Auf­be­wah­rungs­dau­er so­wie über die Ar­chi­vie­rung und Ver­nich­tung der Da­ten.

43 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

44 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 68 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 491; BBl 2017 6941).

Art. 13b Amtshilfe 45  

1 Die Com­Com und das BA­KOM über­mit­teln an­de­ren schwei­ze­ri­schen Be­hör­den die­je­ni­gen Da­ten, die die­se Be­hör­den zur Er­fül­lung ih­rer ge­setz­li­chen Auf­ga­ben be­nö­ti­gen. Zu die­sen Da­ten ge­hö­ren auch die in Ver­wal­tungs- oder Ver­wal­tungs­straf­ver­fah­ren be­schaff­ten be­son­ders schüt­zens­wer­ten Per­so­nen­da­ten.46 Die Da­ten wer­den ein­zeln, auf Lis­ten oder auf elek­tro­ni­schen Da­ten­trä­gern zu­gäng­lich ge­macht.

2 Un­ter Vor­be­halt an­ders lau­ten­der in­ter­na­tio­na­ler Ver­ein­ba­run­gen dür­fen die Kom­mis­si­on und das Bun­des­amt aus­län­di­schen Auf­sichts­be­hör­den im Fern­mel­de­be­reich Da­ten, ein­sch­liess­lich in Ver­wal­tungs- oder Ver­wal­tungs­straf­ver­fah­ren be­schaff­ter be­son­ders schüt­zens­wer­ter Per­so­nen­da­ten, nur über­mit­teln, so­fern die­se Be­hör­den:47

a.
sol­che Da­ten aus­sch­liess­lich zur Aus­übung der Auf­sicht über An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten und zur Markt­be­ob­ach­tung ver­wen­den;
b.
an das Amts- oder Be­rufs­ge­heim­nis ge­bun­den sind; und
c.
die­se Da­ten nicht oh­ne vor­gän­gi­ge Zu­stim­mung der Com­Com oder des BA­KOM oder auf Grund ei­ner ge­ne­rel­len Er­mäch­ti­gung in ei­nem Staats­ver­trag an zu­stän­di­ge Be­hör­den und an Or­ga­ne wei­ter­lei­ten, die mit im öf­fent­li­chen In­ter­es­se lie­gen­den Auf­sichts­auf­ga­ben be­traut sind.

3 Die Com­Com und das BA­KOM dür­fen kei­ne Da­ten an aus­län­di­sche Straf­be­hör­den wei­ter­lei­ten, wenn die Rechts­hil­fe in Strafsa­chen aus­ge­schlos­sen ist. Die Com­Com oder das BA­KOM ent­schei­det im Ein­ver­neh­men mit dem Bun­des­amt für Jus­tiz.

4 Schwei­ze­ri­sche Be­hör­den ge­ben der Kom­mis­si­on und dem Bun­des­amt kos­ten­los die­je­ni­gen Da­ten wei­ter, die für die Durch­set­zung der Fern­mel­de­ge­setz­ge­bung von Be­deu­tung sein kön­nen, ein­sch­liess­lich be­son­ders schüt­zens­wer­ter Per­so­nen­da­ten.48 Die Da­ten wer­den ein­zeln, auf Lis­ten oder auf elek­tro­ni­schen Da­ten­trä­gern zu­gäng­lich ge­macht.

45 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

46 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 68 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 491; BBl 2017 6941).

47 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 68 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 491; BBl 2017 6941).

48 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 1 Ziff. II 68 des Da­ten­schutz­ge­set­zes vom 25. Sept. 2020, in Kraft seit 1. Sept. 2023 (AS 2022 491; BBl 2017 6941).

2. Abschnitt: Grundversorgungskonzession 49

49 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

Art. 14 Konzession 50  

1 Die Com­Com stellt si­cher, dass die Grund­ver­sor­gung für al­le Be­völ­ke­rungs­krei­se in al­len Tei­len des Lan­des ge­währ­leis­tet wird. Zu die­sem Zweck er­teilt sie pe­ri­odisch ei­ne oder meh­re­re Grund­ver­sor­gungs­kon­zes­sio­nen.

2 Die Kon­zes­si­on ist mit der Auf­la­ge ver­bun­den, im Kon­zes­si­ons­ge­biet al­le oder be­stimm­te Diens­te der Grund­ver­sor­gung (Art. 16) al­len Be­völ­ke­rungs­krei­sen an­zu­bie­ten.

3 Für die Er­tei­lung der Kon­zes­si­on wird ei­ne Aus­schrei­bung durch­ge­führt. Das Ver­fah­ren folgt den Grund­sät­zen der Ob­jek­ti­vi­tät, der Nicht­dis­kri­mi­nie­rung und der Trans­pa­renz. Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten. Das öf­fent­li­che Be­schaf­fungs­recht ist nicht an­wend­bar.51

4 Zeigt sich von vorn­her­ein, dass die Aus­schrei­bung nicht un­ter Wett­be­werbs­be­din­gun­gen ab­lau­fen kann, oder führt sie zu kei­nen ge­eig­ne­ten Be­wer­bun­gen, so kann die Com­Com ei­ne oder meh­re­re An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten zur Grund­ver­sor­gung her­an­zie­hen.

5 Kon­zes­sio­nen wer­den in der Re­gel auf den glei­chen Ter­min be­fris­tet.

50 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

51 Vier­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 15 Konzessionsvoraussetzungen  

Wer ei­ne Grund­ver­sor­gungs­kon­zes­si­on er­wer­ben will, muss:

a.
über die not­wen­di­gen tech­ni­schen Fä­hig­kei­ten ver­fü­gen;
b.52
glaub­haft dar­le­gen, dass das Dienst­leis­tungs­an­ge­bot, ins­be­son­de­re in fi­nan­zi­el­ler Hin­sicht, und der Be­trieb wäh­rend der gan­zen Kon­zes­si­ons­dau­er
si­cher­ge­stellt sind, und aus­wei­sen, wel­che fi­nan­zi­el­le Ab­gel­tung nach Ar­ti­kel 19 da­für be­an­sprucht wird;
c.
da­für Ge­währ bie­ten, dass er das an­wend­ba­re Recht, na­ment­lich die­ses Ge­setz, sei­ne Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen so­wie die Kon­zes­si­on ein­hält;
d.53
da­für Ge­währ bie­ten, dass er die ar­beits­recht­li­chen Vor­schrif­ten ein­hält und die Ar­beits­be­din­gun­gen der Bran­che ge­währ­leis­tet.

52 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

53 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

Art. 16 Umfang der Grundversorgung 54  

1 Die Kon­zes­sio­nä­rin der Grund­ver­sor­gung er­bringt in ih­rem Kon­zes­si­ons­ge­biet auf dem je­weils ak­tu­el­len Stand der Tech­nik und nach­fra­ge­ori­en­tiert einen oder meh­re­re der fol­gen­den Diens­te:55

a.56
den öf­fent­li­chen Te­le­fon­dienst, näm­lich die fern­mel­de­tech­ni­sche Sprach­über­tra­gung in Echt­zeit, ein­sch­liess­lich der fern­mel­de­tech­ni­schen Über­tra­gung von Da­ten mit Da­ten­ra­ten, wie sie über die Über­tra­gungs­we­ge für Spra­che ge­lei­tet wer­den kön­nen, so­wie den An­schluss und die Zu­satz­diens­te;
b.
den Zu­gang zu Not­ruf­diens­ten;
c.
ei­ne aus­rei­chen­de Ver­sor­gung mit öf­fent­li­chen Sprech­stel­len;
d.57
den Zu­gang zu den schwei­ze­ri­schen Ver­zeich­nis­sen der Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer am öf­fent­li­chen Te­le­fon­dienst; der Bun­des­rat kann vor­se­hen, dass ei­ne Grund­ver­sor­gungs­kon­zes­sio­nä­rin ein Ver­zeich­nis al­ler Kun­din­nen und Kun­den von Diens­ten der Grund­ver­sor­gung führt (Uni­ver­sal­ver­zeich­nis);
e.58
….59

1bis Die Diens­te der Grund­ver­sor­gung müs­sen so an­ge­bo­ten wer­den, dass Men­schen mit Be­hin­de­run­gen sie in qua­li­ta­ti­ver, quan­ti­ta­ti­ver und wirt­schaft­li­cher Hin­sicht un­ter ver­gleich­ba­ren Be­din­gun­gen wie Men­schen oh­ne Be­hin­de­run­gen be­an­spru­chen kön­nen. Zu die­sem Zweck hat die Kon­zes­sio­nä­rin der Grund­ver­sor­gung ins­be­son­de­re da­für zu sor­gen, dass:

a.
die öf­fent­li­chen Sprech­stel­len den Be­dürf­nis­sen der sen­so­risch oder be­we­gungs­be­hin­der­ten Men­schen ent­spre­chen;
b.
für Hör­be­hin­der­te ein Dienst für die Ver­mitt­lung und Um­set­zung der Mit­tei­lun­gen zur Ver­fü­gung steht;
c.
für Seh­be­hin­der­te ein Aus­kunfts­dienst und ein Ver­mitt­lungs­dienst zur Ver­fü­gung steht.60

2 Der Bun­des­rat be­stimmt die Ein­zel­hei­ten. Er kann be­son­de­re Be­stim­mun­gen für An­schlüs­se aus­ser­halb des Sied­lungs­ge­bie­tes vor­se­hen. Er kann die­se Auf­ga­ben dem Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ment für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on (UVEK) über­tra­gen.61

3 Der Bun­des­rat passt den In­halt der Grund­ver­sor­gung pe­ri­odisch den ge­sell­schaft­li­chen und wirt­schaft­li­chen Be­dürf­nis­sen und dem Stand der Tech­nik an.

54 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

55 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

56 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

57 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

58 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 5 des Be­hin­der­ten­gleich­stel­lungs­ge­set­zes vom 13. Dez. 2002, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4487; BBl 2001 1715).

59 Die Lis­te ist nicht mehr ak­tu­ell. Sie­he heu­te: Abs. 3 so­wie Art. 15 der V vom 9. März 2007 über Fern­mel­de­diens­te (SR 784.101.1).

60 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 5 des Be­hin­der­ten­gleich­stel­lungs­ge­set­zes vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2004 (AS 2003 4487; BBl 2001 1715).

61 Fas­sung des drit­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 17 Qualität und Preise  

1 Die Diens­te der Grund­ver­sor­gung müs­sen lan­des­weit in ei­ner be­stimm­ten Qua­li­tät er­hält­lich sein. Der Bun­des­rat legt die Qua­li­täts­kri­te­ri­en fest.

2 Der Bun­des­rat strebt di­stan­zu­nab­hän­gi­ge Ta­ri­fe an. Er legt pe­ri­odisch für die Grund­ver­sor­gung Prei­so­ber­gren­zen fest. Die­se Ober­gren­zen gel­ten ein­heit­lich für das gan­ze Ge­biet und rich­ten sich nach der Ent­wick­lung des Mark­tes.

Art. 1862  

62 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, mit Wir­kung seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

Art. 19 Finanzielle Abgeltung 63  

1 Zeigt sich vor der Kon­zes­si­ons­er­tei­lung, dass die Kos­ten für die Er­brin­gung der Grund­ver­sor­gung in ei­nem be­stimm­ten Ge­biet trotz ef­fi­zi­en­ter Be­triebs­füh­rung nicht ge­deckt wer­den kön­nen, so hat die Kon­zes­sio­nä­rin An­spruch auf ei­ne fi­nan­zi­el­le Ab­gel­tung.

2 Die Kon­zes­sio­nä­rin, die ei­ne fi­nan­zi­el­le Ab­gel­tung er­hält, muss dem BA­KOM jähr­lich al­le für die Kos­te­ne­va­lua­ti­on und -kon­trol­le be­nö­tig­ten In­for­ma­tio­nen, ins­be­son­de­re die Rech­nungs­le­gungs- und Fi­nanz­in­for­ma­tio­nen, ge­ben.

3 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

63 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

Art. 19a Übertragung und Änderung der Konzession 64  

1 Die Kon­zes­si­on kann nur mit der Ge­neh­mi­gung der Com­Com ganz oder teil­wei­se ei­nem Drit­ten über­tra­gen wer­den.

2 Für die Än­de­rung der Kon­zes­si­on gilt Ar­ti­kel 24e.

64 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006 (AS 2007 921; BBl 2003 7951). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 19b Veröffentlichung durch das BAKOM 65  

So­weit kei­ne über­wie­gen­den öf­fent­li­chen oder pri­va­ten In­ter­es­sen ent­ge­gen­ste­hen, ver­öf­fent­licht das BA­KOM den Na­men und die Adres­se der Kon­zes­sio­nä­rin, den Kon­zes­si­ons­ge­gen­stand so­wie die Rech­te und Pflich­ten aus der Kon­zes­si­on.

65 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

3. Abschnitt: Aus der Erbringung bestimmter Dienste abgeleitete Pflichten 66

66 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

Art. 20 Notrufdienst 67  

1 Die An­bie­te­rin­nen des öf­fent­li­chen Te­le­fon­diens­tes müs­sen einen Dienst an­bie­ten, der es den Be­nut­ze­rin­nen und Be­nut­zern er­mög­licht, bei Ge­fahr für Leib, Le­ben, Ge­sund­heit oder Ei­gen­tum die zu­stän­di­ge Alarm­zen­tra­le zu er­rei­chen (Not­ruf­dienst).

2 Sie müs­sen bei Not­ru­fen die Leit­weg­len­kung und die Stand­orti­den­ti­fi­ka­ti­on si­cher­stel­len. Der Bun­des­rat kann, nach Ab­wä­gung der In­ter­es­sen der Be­völ­ke­rung und der An­bie­te­rin­nen so­wie un­ter Be­rück­sich­ti­gung der tech­ni­schen Ent­wick­lung und der in­ter­na­tio­na­len Har­mo­ni­sie­rung, Aus­nah­men fest­le­gen und die Nut­zung von Or­tungs­funk­tio­nen von End­ge­rä­ten auch oh­ne aus­drück­li­che Zu­stim­mung der Be­nut­ze­rin oder des Be­nut­zers vor­se­hen.

3 Der Bun­des­rat kann die Pflicht zur Er­brin­gung des Not­ruf­diens­tes auf wei­te­re Fern­mel­de­diens­te aus­deh­nen, die öf­fent­lich zu­gäng­lich sind und ver­brei­tet ge­nutzt wer­den.

67 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 21 Erhebung und Bereitstellung von Verzeichnisdaten 68  

1 Die An­bie­te­rin­nen des öf­fent­li­chen Te­le­fon­diens­tes er­he­ben und ak­tua­li­sie­ren die Ver­zeich­nis­da­ten ih­rer Kun­din­nen und Kun­den. Da­bei gilt Fol­gen­des:

a.
Die An­bie­te­rin­nen des öf­fent­li­chen Te­le­fon­diens­tes sind nicht ver­pflich­tet, die Rich­tig­keit der Da­ten zu über­prü­fen.
b.
Sie müs­sen si­cher­stel­len, dass die Da­ten den An­ga­ben der Kun­din­nen und Kun­den ent­spre­chen.
c.
Sie kön­nen es ab­leh­nen, An­ga­ben in die Ver­zeich­nis­da­ten auf­zu­neh­men, die of­fen­sicht­lich un­rich­tig sind oder ei­nem rechts­wid­ri­gen Zweck die­nen; sie kön­nen sol­che An­ga­ben aus den Ver­zeich­nis­da­ten ent­fer­nen.

2 Sie er­mög­li­chen den An­bie­te­rin­nen von Diens­ten, die auf den Ver­zeich­nis­da­ten ba­sie­ren, den Zu­gang zum Min­des­tin­halt der Ver­zeich­nis­da­ten ih­rer Kun­din­nen und Kun­den; sie ma­chen ih­nen die Da­ten elek­tro­nisch zu­gäng­lich.

3 Sie ge­wäh­ren den Zu­gang zu den Da­ten auf trans­pa­ren­te und nicht dis­kri­mi­nie­ren­de Wei­se zu Prei­sen, die sich an den Kos­ten für das Be­reit­stel­len der Ver­zeich­nis­da­ten ori­en­tie­ren. Sie be­rück­sich­ti­gen da­bei die in­ter­na­tio­na­len tech­ni­schen Nor­men. Im Streit­fall gel­ten die Ar­ti­kel 11a und 11b sinn­ge­mä­ss.

4 Die An­bie­te­rin­nen von Diens­ten, die auf den Ver­zeich­nis­da­ten ba­sie­ren, müs­sen die In­te­gri­tät der Da­ten wah­ren. Sie dür­fen die Da­ten nur mit der Zu­stim­mung der für die Er­he­bung zu­stän­di­gen An­bie­te­rin des öf­fent­li­chen Te­le­fon­diens­tes ver­än­dern. Sie müs­sen die Da­ten ge­mä­ss den von den An­bie­te­rin­nen des öf­fent­li­chen Te­le­fon­diens­tes über­mit­tel­ten Än­de­run­gen ak­tua­li­sie­ren oder lö­schen. Der Bun­des­rat kann Vor­schrif­ten über die Be­ar­bei­tung der Ver­zeich­nis­da­ten er­las­sen.

5 Die An­bie­te­rin­nen des öf­fent­li­chen Te­le­fon­diens­tes kön­nen zur Er­fül­lung ih­rer Ver­pflich­tun­gen Drit­te bei­zie­hen.

6 Der Bun­des­rat kann die An­wen­dung der Vor­schrif­ten die­ses Ar­ti­kels auf an­de­re Fern­mel­de­diens­te aus­deh­nen, die öf­fent­lich zu­gäng­lich sind und ver­brei­tet ge­nutzt wer­den.

68 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 21a Interoperabilität 69  

1 Die An­bie­te­rin­nen des öf­fent­li­chen Te­le­fon­diens­tes müs­sen si­cher­stel­len, dass al­le Be­nut­ze­rin­nen und Be­nut­zer mit­ein­an­der kom­mu­ni­zie­ren kön­nen (In­te­r­ope­ra­bi­li­tät).70

2 Der Bun­des­rat kann die Ver­pflich­tung nach Ab­satz 1 auf an­de­re Fern­mel­de­diens­te aus­deh­nen, die öf­fent­lich zu­gäng­lich sind und ver­brei­tet ge­nutzt wer­den.71 Er kann Schnitt­stel­len für den Zu­gang zu den Diens­ten nach in­ter­na­tio­na­len Nor­men vor­schrei­ben. Das BA­KOM er­lässt die nö­ti­gen tech­ni­schen und ad­mi­nis­tra­ti­ven Vor­schrif­ten.

3 Die zur In­te­r­ope­ra­bi­li­tät ver­pflich­te­ten An­bie­te­rin­nen müs­sen die In­ter­kon­nek­ti­on auch an­bie­ten, wenn sie nicht markt­be­herr­schend sind. Für Strei­tig­kei­ten über die Be­din­gun­gen der In­ter­kon­nek­ti­on gel­ten die Ar­ti­kel 11a Ab­sät­ze 1 und 3 so­wie 11b sinn­ge­mä­ss.72 Der Bun­des­rat kann den zur In­te­r­ope­ra­bi­li­tät ver­pflich­te­ten An­bie­te­rin­nen wei­te­re Pflich­ten auf­er­le­gen.

69 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

70 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

71 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

72 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 21b73  

73 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006 (AS 2007 921; BBl 2003 7951). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

3. Kapitel: Funk

Art. 22 Nutzung des Funkfrequenzspektrums 74  

1 Das Funk­fre­quenz­spek­trum darf un­ter Ein­hal­tung der Nut­zungs­vor­schrif­ten frei ge­nutzt wer­den.

2 Der Bun­des­rat kann vor­se­hen, dass die Nut­zung be­stimm­ter Fre­quen­zen nur zu­läs­sig ist:

a.
mit ei­ner Kon­zes­si­on des BA­KOM oder, in den Fäl­len nach Ar­ti­kel 22a, der Com­Com;
b.
nach ei­ner Mel­dung an das BA­KOM;
c.
mit ei­nem Fä­hig­keits­zeug­nis.

3 Ein­schrän­kun­gen nach Ab­satz 2 sieht er nur vor:

a.
zur Ver­mei­dung funk­tech­ni­scher Stö­run­gen;
b.
zur Ge­währ­leis­tung der tech­ni­schen Qua­li­tät von Fern­mel­de­diens­ten und an­de­ren Funkan­wen­dun­gen;
c.
zur Si­cher­stel­lung der ef­fi­zi­en­ten Nut­zung des Funk­fre­quenz­spek­trums; oder
d.
in Fäl­len, in de­nen an­de­re Er­las­se oder Staats­ver­trä­ge vor­se­hen, dass das Fre­quenz­spek­trum nur mit ei­ner Ge­neh­mi­gung der zu­stän­di­gen Be­hör­de ge­nutzt wer­den darf.

4 Für die­je­ni­gen Fre­quenz­be­rei­che, für de­ren Zu­tei­lung die Ar­mee oder der Zi­vil­schutz ge­mä­ss dem na­tio­na­len Fre­quenz­zu­wei­sungs­plan zu­stän­dig ist, sieht der Bun­des­rat kei­ne Ein­schrän­kun­gen nach Ab­satz 2 vor.

5 Er legt die Nut­zungs­vor­schrif­ten und die Vor­aus­set­zun­gen für die Er­tei­lung der Fä­hig­keits­zeug­nis­se fest.

74 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 22a Funkkonzessionen für die Erbringung von Fernmeldediensten 75  

1 Die Com­Com er­teilt die Kon­zes­sio­nen für die Nut­zung des Funk­fre­quenz­spek­trums, das zur Er­brin­gung von Fern­mel­de­diens­ten dient.

2 Ste­hen vor­aus­sicht­lich nicht ge­nü­gend Fre­quen­zen zur Ver­fü­gung, so führt sie in der Re­gel ei­ne öf­fent­li­che Aus­schrei­bung durch.

3 Sie kann die Kom­pe­tenz zur Er­tei­lung von Funk­kon­zes­sio­nen, für die kei­ne Knapp­heit nach Ab­satz 2 be­steht oder droht, im Ein­zel­fall oder ge­ne­rell für gan­ze Fre­quenz­bän­der dem BA­KOM über­tra­gen.

4 Der Bun­des­rat re­gelt die Grund­sät­ze der Er­tei­lung von Funk­kon­zes­sio­nen, die ganz oder teil­wei­se für die Ver­brei­tung von Ra­dio- und Fern­seh­pro­gram­men be­stimmt sind.

75 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 23 Konzessionsvoraussetzungen  

1 Wer ei­ne Funk­kon­zes­si­on er­wer­ben will, muss:

a.76
über die not­wen­di­gen tech­ni­schen Fä­hig­kei­ten und, so­fern für die Nut­zung der ent­spre­chen­den Fre­quen­zen vor­ge­schrie­ben (Art. 22 Abs. 2 Bst. c), über ein ent­spre­chen­des Fä­hig­keits­zeug­nis ver­fü­gen;
b.77
da­für Ge­währ bie­ten, dass er das an­wend­ba­re Recht, na­ment­lich die­ses Ge­setz, das RTVG78, die ent­spre­chen­den Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen so­wie die Kon­zes­si­on ein­hält.

2 So­weit kei­ne in­ter­na­tio­na­len Ver­pflich­tun­gen ent­ge­gen­ste­hen, kann die Kon­zes­si­ons­be­hör­de nach aus­län­di­schem Recht or­ga­ni­sier­ten Un­ter­neh­men die Kon­zes­si­on ver­wei­gern, wenn kein Ge­gen­recht ge­währt wird.

3 Ei­ne Funk­kon­zes­si­on wird nur er­teilt, wenn ge­stützt auf den na­tio­na­len Fre­quenz­zu­wei­sungs­plan ge­nü­gend Fre­quen­zen zur Ver­fü­gung ste­hen.

4 Die Er­tei­lung ei­ner Funk­kon­zes­si­on darf wirk­sa­men Wett­be­werb we­der be­sei­ti­gen noch er­heb­lich be­ein­träch­ti­gen, es sei denn, Grün­de der wirt­schaft­li­chen Ef­fi­zi­enz recht­fer­tig­ten ei­ne Aus­nah­me. Ist die Fra­ge der Be­sei­ti­gung oder der er­heb­li­chen Be­ein­träch­ti­gung des wirk­sa­men Wett­be­werbs zu be­ur­tei­len, so kon­sul­tiert die Kon­zes­si­ons­be­hör­de die Wett­be­werbs­kom­mis­si­on.79

76 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

77 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 des BG vom 24. März 2006 über Ra­dio und Fern­se­hen, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 737; BBl 2003 1569).

78 SR 784.40

79 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 24 Verfahren zur Erteilung der Konzession 80  

1 Der Bun­des­rat re­gelt das Ver­fah­ren zur Er­tei­lung der Funk­kon­zes­sio­nen. Die­ses folgt den Grund­sät­zen der Ob­jek­ti­vi­tät, der Nicht­dis­kri­mi­nie­rung und der Trans­pa­renz. Die von den Ge­such­stel­le­rin­nen ge­mach­ten An­ga­ben wer­den ver­trau­lich be­han­delt.

2 Das öf­fent­li­che Be­schaf­fungs­recht ist nicht an­wend­bar.

3 Der Bun­des­rat kann für das ers­tin­stanz­li­che Ver­fah­ren be­tref­fend die öf­fent­li­che Aus­schrei­bung und für das Be­schwer­de­ver­fah­ren ins­be­son­de­re zur Be­ur­tei­lung der Ein­ga­ben und zur Wah­rung von Ge­schäfts­ge­heim­nis­sen von den fol­gen­den Be­stim­mun­gen des Bun­des­ge­set­zes vom 20. De­zem­ber 196881 über das Ver­wal­tungs­ver­fah­ren (VwVG) ab­wei­chen:

a.
Fest­stel­lung des Sach­ver­halts (Art. 12 VwVG);
b.
Mit­wir­kung der Par­tei­en (Art. 13 VwVG);
c.
Ak­ten­ein­sicht (Art. 26–28 VwVG);
d.
recht­li­ches Ge­hör (Art. 30 und 31 VwVG);
e.
Er­öff­nung und Be­grün­dung von Ver­fü­gun­gen (Art. 34 und 35 VwVG).

4 Zwi­schen­ver­fü­gun­gen im Ver­fah­ren be­tref­fend die öf­fent­li­che Aus­schrei­bung sind nicht selbst­stän­dig durch Be­schwer­de an­fecht­bar.

80 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

81 SR 172.021

Art. 24a82  

82 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006 (AS 2007 921; BBl 2003 7951). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 24b Besondere Konzessionsvorschriften 83  

Be­ste­hen für einen be­stimm­ten kon­zes­si­ons­pflich­ti­gen Sach­ver­halt kei­ne Kon­zes­si­ons­vor­schrif­ten, so legt die Kon­zes­si­ons­be­hör­de die­se im Ein­zel­fall fest.

83 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

Art. 24c Dauer der Konzession 84  

Die Kon­zes­si­on wird auf be­stimm­te Zeit er­teilt. Die Kon­zes­si­ons­be­hör­de legt die Dau­er nach Art und Be­deu­tung der Kon­zes­si­on fest.

84 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

Art. 24d Übertragung der Konzession und Zusammenarbeit zwischen Konzessionärinnen 85  

1 Kon­zes­sio­nen sind ganz oder teil­wei­se über­trag­bar.

2 Über­tra­gun­gen sind nur mit vor­gän­gi­ger Zu­stim­mung der Kon­zes­si­ons­be­hör­de zu­läs­sig. Die Zu­stim­mung darf nur ver­wei­gert wer­den, wenn:

a.
die Kon­zes­si­ons­vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 23 nicht ein­ge­hal­ten wer­den; oder
b.
die stö­rungs­freie und ef­fi­zi­en­te Fre­quenz­nut­zung nicht ge­währ­leis­tet ist.

3 Die Kon­zes­si­ons­be­hör­de kann für ein­zel­ne Fre­quenz­be­rei­che Aus­nah­men vom Zu­stim­mungs­er­for­der­nis vor­se­hen, wenn ei­ne stö­rungs­freie und ef­fi­zi­en­te Fre­quenz­nut­zung vor­aus­sicht­lich wei­ter­hin ge­währ­leis­tet ist und wenn der wirk­sa­me Wett­be­werb da­durch we­der be­sei­tigt noch er­heb­lich be­ein­träch­tigt wird. Über­tra­gun­gen, die kei­ner Zu­stim­mung be­dür­fen, müs­sen der Kon­zes­si­ons­be­hör­de vor­gän­gig ge­mel­det wer­den.

4 Wur­de die Kon­zes­si­on von der Com­Com er­teilt, so ist Ab­satz 2 sinn­ge­mä­ss auf den wirt­schaft­li­chen Über­gang der Kon­zes­si­on an­wend­bar. Ein wirt­schaft­li­cher Über­gang liegt vor, wenn ein Un­ter­neh­men nach den kar­tell­recht­li­chen Be­stim­mun­gen die Kon­trol­le über die Kon­zes­sio­nä­rin er­langt.

5 Nut­zen In­ha­be­rin­nen von Kon­zes­sio­nen, die von der Com­Com er­teilt wur­den, Be­stand­tei­le von Fun­knet­zen ge­mein­sam, so müs­sen sie dies der Com­Com vor­gän­gig mel­den. Ei­ne ge­mein­sa­me Fre­quenz­nut­zung be­darf der Zu­stim­mung nach Ab­satz 2.

85 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006 (AS 2007 921; BBl 2003 7951). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 24e Änderung und Widerruf der Konzession 86  

1 Die Kon­zes­si­ons­be­hör­de kann die Kon­zes­si­on ver­än­der­ten tat­säch­li­chen oder recht­li­chen Ver­hält­nis­sen an­pas­sen oder wi­der­ru­fen, wenn die Än­de­rung oder der Wi­der­ruf zur Wah­rung wich­ti­ger öf­fent­li­cher In­ter­es­sen not­wen­dig ist.

2 Die Kon­zes­sio­nä­rin wird an­ge­mes­sen ent­schä­digt, wenn die über­tra­ge­nen Rech­te wi­der­ru­fen oder we­sent­lich ge­schmä­lert wer­den.

86 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

Art. 24f Auskunft durch das BAKOM 87  

1 So­weit kei­ne über­wie­gen­den öf­fent­li­chen oder pri­va­ten In­ter­es­sen ent­ge­gen­ste­hen, gibt das BA­KOM Aus­kunft über Na­me und Adres­se der Kon­zes­sio­nä­rin, den Kon­zes­si­ons­ge­gen­stand, die Rech­te und Pflich­ten aus der Kon­zes­si­on, die Fre­quenz­zu­tei­lun­gen so­wie die Sen­de­stand­orte.88

2 Es kann die­se In­for­ma­tio­nen ver­öf­fent­li­chen und im Ab­ruf­ver­fah­ren zu­gäng­lich ma­chen, wenn hier­für ein öf­fent­li­ches In­ter­es­se be­steht.

87 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

88 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 25 Frequenzverwaltung  

1 Das BA­KOM ver­wal­tet das Fre­quenz­spek­trum so­wie die schwei­ze­ri­schen Nut­zungs­rech­te und Or­bi­tal­po­si­tio­nen von Sa­tel­li­ten un­ter Be­ach­tung der in­ter­na­tio­na­len Ver­ein­ba­run­gen. Es er­greift die ge­eig­ne­ten Mass­nah­men zur Ge­währ­leis­tung ei­ner ef­fi­zi­en­ten und stö­rungs­frei­en Nut­zung so­wie zur Si­che­rung ei­nes gleich­be­rech­tig­ten Zu­gangs zu die­sen Gü­tern ge­stützt auf den na­tio­na­len Fre­quenz­zu­wei­sungs­plan.

1bis Es er­lässt den na­tio­na­len Fre­quenz­zu­wei­sungs­plan. Da­bei trägt es in an­ge­mes­se­ner Wei­se den Fre­quenz­be­dürf­nis­sen Rech­nung, die sich aus den Auf­ga­ben der Ar­mee und des Zi­vil­schut­zes er­ge­ben; es ar­bei­tet mit der zu­stän­di­gen Stel­le der Ar­mee zu­sam­men.89

2 Der Bun­des­rat ge­neh­migt den na­tio­na­len Fre­quenz­zu­wei­sungs­plan.90

3 Er kann der Ar­mee bei ei­nem Trup­pen­auf­ge­bot für die Dau­er des Ein­sat­zes zu­sätz­li­che freie oder be­reits kon­zes­sio­nier­te Fre­quen­zen zu­tei­len.91

89 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

90 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 des BG vom 24. März 2006 über Ra­dio und Fern­se­hen, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 737; BBl 2003 1569).

91 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 26 Technische Kontrolle  

1 Das BA­KOM kon­trol­liert das Fre­quenz­spek­trum zu Pla­nungs­zwe­cken und im Rah­men der Auf­sicht über die Fre­quenz­nut­zung.

2 Es übt die­se Kon­trol­len al­lein oder in Zu­sam­men­ar­beit mit an­de­ren Be­hör­den aus. Der Bun­des­rat re­gelt die Zu­sam­men­ar­beit.

3 Das BA­KOM darf den In­halt des Funk­ver­kehrs ab­hö­ren und auf­zeich­nen, so­weit dies zur Ge­währ­leis­tung ei­nes stö­rungs­frei­en Fern­mel­de­ver­kehrs und Rund­funks er­for­der­lich ist und an­de­re Mass­nah­men nicht er­folg­reich wa­ren oder mit un­ver­hält­nis­mäs­si­gem Auf­wand ver­bun­den sind.

4 Die auf­ge­zeich­ne­ten In­for­ma­tio­nen dür­fen nur zur Er­mitt­lung von Stö­ren­den und Stö­rungs­ur­sa­chen ver­wen­det wer­den.

5 Be­steht der be­grün­de­te Ver­dacht, dass ei­ne nach die­sem Ge­setz straf­ba­re Hand­lung be­gan­gen wur­de, so sind die zum Be­weis ge­eig­ne­ten Auf­zeich­nun­gen der zu­stän­di­gen Be­hör­de zu über­ge­ben. Je­de an­de­re Auf­zeich­nung ist un­ver­züg­lich zu ver­nich­ten.

Art. 27 Datenbearbeitung und Amtshilfe 92  

Die Ar­ti­kel 13a und 13b über die Da­ten­be­ar­bei­tung und die Amts­hil­fe sind an­wend­bar.

92 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

4. Kapitel: Adressierungselemente

Art. 28 Verwaltung von Adressierungselementen 93  

1 Das BA­KOM ver­wal­tet die Adres­sie­rungs­ele­men­te, de­ren Ver­wal­tung auf na­tio­na­ler Ebe­ne zu er­fol­gen hat. Es sorgt da­für, dass ge­nü­gend Adres­sie­rungs­ele­men­te vor­han­den sind; da­bei be­rück­sich­tigt es die tech­ni­sche Ent­wick­lung und die in­ter­na­tio­na­le Har­mo­ni­sie­rung.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt, wel­che Adres­sie­rungs­ele­men­te vom BA­KOM ver­wal­tet wer­den müs­sen.

3 Er kann zur Bei­le­gung von Strei­tig­kei­ten zwi­schen den In­ha­be­rin­nen und In­ha­bern von Adres­sie­rungs­ele­men­ten und Drit­ten ein zwin­gen­des al­ter­na­ti­ves Ver­fah­ren vor­schrei­ben. Er re­gelt das Ver­fah­ren, sei­ne Fol­gen und sei­ne Aus­wir­kun­gen auf das zi­vil­recht­li­che Ver­fah­ren, ins­be­son­de­re den Still­stand der Ver­jäh­rung und die Be­weis­last. Vor­be­hal­ten sind Zi­vil­kla­gen der In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber von Adres­sie­rungs­ele­men­ten und Drit­ter.

4 Nie­mand hat An­spruch auf ein be­stimm­tes Adres­sie­rungs­ele­ment. Der Bun­des­rat kann Aus­nah­men vor­se­hen.

5 Die An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten stel­len die Num­mern­por­ta­bi­li­tät si­cher.

6 Der Bun­des­rat er­lässt Vor­schrif­ten über die Ver­wal­tung von Adres­sie­rungs­ele­men­ten, ins­be­son­de­re über:

a.
die Zu­tei­lung, die Nut­zung, die Sper­rung, die Über­tra­gung und den Wi­der­ruf;
b.
den Er­lass der Num­me­rie­rungs­plä­ne;
c.
die Über­tra­gung der Ver­wal­tung an Drit­te, die Be­en­di­gung der de­le­gier­ten Tä­tig­keit so­wie die Auf­sicht über die­se;
d.
die Un­ter­zu­tei­lung;
e.
die Num­mern­por­ta­bi­li­tät.

93 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 28a Übertragung der Verwaltung von Adressierungselementen an Dritte 94  

1 Das BA­KOM kann die Ver­wal­tung be­stimm­ter Adres­sie­rungs­ele­men­te in be­son­de­ren Fäl­len Drit­ten über­tra­gen.

2 Es wählt die Drit­ten auf­grund ei­nes Aus­schrei­bungs- oder ei­nes Ein­la­dungs­ver­fah­rens aus. Lie­gen wich­ti­ge Grün­de vor, so be­stimmt es die­se di­rekt.

3 Führt das Aus­schrei­bungs- oder das Ein­la­dungs­ver­fah­ren zu kei­nen ge­eig­ne­ten Be­wer­bun­gen oder kön­nen die Be­auf­trag­ten ih­re Pflich­ten nicht mehr er­fül­len, so kann das BA­KOM Drit­te ver­pflich­ten, die Auf­ga­be wahr­zu­neh­men. Die­se kön­nen für ih­re Tä­tig­keit Prei­se ver­lan­gen, die die re­le­van­ten Kos­ten de­cken und die Er­zie­lung ei­nes an­ge­mes­se­nen Ge­winns er­lau­ben.

4 Be­tref­fend das Aus­wahl­ver­fah­ren gilt Ar­ti­kel 24 sinn­ge­mä­ss.

94 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 28b Internet-Domains 95  

Die­ses Ge­setz gilt für die fol­gen­den In­ter­net-Do­mains:

a.
die län­der­spe­zi­fi­sche Do­main «.ch» und, so­fern die Ver­wal­tung der Do­main in den Zu­stän­dig­keits­be­reich des Bun­des fällt, al­le an­de­ren In­ter­net-Do­mains, die al­pha­nu­me­risch die Schweiz be­zeich­nen, ein­sch­liess­lich der Um­set­zung in an­de­ren Al­pha­be­ten oder gra­fi­schen Sys­te­men;
b.
die ge­ne­ri­schen Do­mains, für de­ren Ver­wal­tung schwei­ze­ri­sche öf­fent­lich-recht­li­che Kör­per­schaf­ten zu­stän­dig sind;
c.
die ge­ne­ri­schen Do­mains, für de­ren Ver­wal­tung Per­so­nen mit Wohn­sitz oder Sitz in der Schweiz zu­stän­dig sind;
d.
die ge­ne­ri­schen Do­mains, die an­ge­sichts ih­rer Be­zeich­nung von be­son­de­rer po­li­ti­scher, kul­tu­rel­ler, geo­gra­fi­scher oder re­li­gi­öser Be­deu­tung für die Schweiz sind.

95 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 28c Verwaltung der Internet-Domains: Zuständigkeit 96  

1 Das BA­KOM ver­wal­tet In­ter­net-Do­mains, für de­ren Ver­wal­tung der Bund zu­stän­dig ist.

2 Es kann ge­werb­li­che Dienst­leis­tun­gen ge­gen­über Drit­ten er­brin­gen, so­weit dies für die Ver­wal­tung von Do­main-Na­men nö­tig ist und die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 41a Ab­sät­ze 2 und 3 des Fi­nanz­haus­halts­ge­set­zes vom 7. Ok­to­ber 200597 er­füllt sind.

96 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

97 SR 611.0

Art. 28d Verwaltung der Internet-Domains: Grundsätze 98  

Die Ver­wal­tung der In­ter­net-Do­mains und der die­sen un­ter­ge­ord­ne­ten Do­main-Na­men rich­tet sich nach den fol­gen­den Grund­sät­zen:

a.
Die Si­cher­heit und die Ver­füg­bar­keit der In­fra­struk­tur und der für das Funk­tio­nie­ren des Do­main-Na­men-Sys­tems er­for­der­li­chen Dienst­leis­tun­gen sind ge­währ­leis­tet.
b.
Die Ver­wal­tung er­folgt auf trans­pa­ren­te und nicht dis­kri­mi­nie­ren­de Wei­se, wenn sie in den Zu­stän­dig­keits­be­reich öf­fent­lich-recht­li­cher Kör­per­schaf­ten fällt.
c.
Die Hal­te­rin­nen und Hal­ter so­wie die Ge­such­stel­le­rin­nen und Ge­such­stel­ler von Do­main-Na­men wer­den vor der miss­bräuch­li­chen Nut­zung ih­rer Per­so­nen­da­ten ge­schützt.

98 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 28e Verwaltung der Internet-Domains: Modalitäten 99  

Der Bun­des­rat re­gelt die Mo­da­li­tä­ten der Ver­wal­tung der In­ter­net-Do­mains und der die­sen un­ter­ge­ord­ne­ten Do­main-Na­men; da­bei be­rück­sich­tigt er die Re­geln, die auf in­ter­na­tio­na­ler Ebe­ne an­ge­wen­det wer­den. Er kann ins­be­son­de­re:

a.
die Be­din­gun­gen für die Zu­tei­lung, die Nut­zung, die Sper­rung, die Über­tra­gung und den Wi­der­ruf von Do­main-Na­men fest­le­gen, die den in die Kom­pe­tenz des Bun­des fal­len­den Do­mains un­ter­ge­ord­net sind;
b.
die Be­ar­bei­tung von Per­so­nen­da­ten in Zu­sam­men­hang mit Do­mains re­geln, die in den Gel­tungs­be­reich die­ses Ge­set­zes fal­len, ein­sch­liess­lich des zur Ver­fü­gungs­stel­lens ei­ner öf­fent­lich zu­gäng­li­chen Da­ten­bank, die je­der Per­son den Zu­gang zu An­ga­ben über die Hal­te­rin­nen und Hal­ter von Do­main-Na­men ge­währ­leis­tet;
c.
Mass­nah­men vor­se­hen, die ei­ne wi­der­recht­li­che Nut­zung von Do­main-Na­men oder ei­ne Nut­zung von Do­main-Na­men ver­hin­dern, die ge­gen die öf­fent­li­che Ord­nung ver­stösst, und die Zu­sam­men­ar­beit mit den spe­zia­li­sier­ten pri­va­ten oder öf­fent­li­chen Stel­len in die­sem Be­reich re­geln;
d.
die in­sti­tu­tio­nel­le, funk­tio­nel­le und ope­ra­tio­nel­le Or­ga­ni­sa­ti­on der Do­mains, die in den Zu­stän­dig­keits­be­reich des Bun­des fal­len, fest­le­gen;
e.
die Ver­wal­tung von Do­mains re­geln, für die an­de­re öf­fent­lich-recht­li­che Kör­per­schaf­ten als der Bund oder in der Schweiz an­säs­si­ge Pri­vat­per­so­nen zu­stän­dig sind;
f.
Be­stim­mun­gen be­tref­fend ge­ne­ri­sche Do­mains von be­son­de­rer po­li­ti­scher, kul­tu­rel­ler, geo­gra­fi­scher oder re­li­gi­öser Be­deu­tung er­las­sen, so­fern dies für die Wah­rung der In­ter­es­sen der Schweiz not­wen­dig ist.

99 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 29 Auskunftspflicht  

Die In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber von Adres­sie­rungs­ele­men­ten sind ver­pflich­tet, der zu­stän­di­gen Be­hör­de die zur Ver­wal­tung der zu­ge­teil­ten Adres­sie­rungs­ele­men­te not­wen­di­gen Aus­künf­te zu er­tei­len.

Art. 30 Entschädigungsausschluss 100  

Än­de­run­gen der Num­me­rie­rungs­plä­ne oder der Vor­schrif­ten über die Ver­wal­tung der Adres­sie­rungs­ele­men­te durch die Be­hör­den be­grün­den kei­nen An­spruch auf Ent­schä­di­gung.

100 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 30a Datenbearbeitung und Amtshilfe 101  

Die Ar­ti­kel 13a und 13b über die Da­ten­be­ar­bei­tung und die Amts­hil­fe sind an­wend­bar.

101 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

5. Kapitel: Fernmeldeanlagen

Art. 31 Importieren, Anbieten, Bereitstellen auf dem Markt und Inbetriebnahme 102103  

1 Der Bun­des­rat kann tech­ni­sche Vor­schrif­ten über das Im­por­tie­ren, das An­bie­ten, das Be­reit­stel­len auf dem Markt und die In­be­trieb­nah­me von Fern­mel­de­an­la­gen fest­le­gen, ins­be­son­de­re hin­sicht­lich grund­le­gen­der fern­mel­de­tech­ni­scher An­for­de­run­gen so­wie der Kon­for­mi­täts­be­wer­tung, der Kon­for­mi­täts­be­schei­ni­gung, der Kon­for­mi­täts­er­klä­rung, der Kenn­zeich­nung, der An­mel­dung und der Nach­weis­pflicht (Art. 3 des Bun­des­ge­set­zes vom 6. Ok­to­ber 1995104 über die tech­ni­schen Han­dels­hemm­nis­se).105

2 Hat der Bun­des­rat die grund­le­gen­den fern­mel­de­tech­ni­schen An­for­de­run­gen nach Ab­satz 1 fest­ge­legt, so kon­kre­ti­siert das BA­KOM die­se An­for­de­run­gen in der Re­gel, in­dem es:106

a.
tech­ni­sche Nor­men be­zeich­net, bei de­ren Ein­hal­tung ver­mu­tet wird, dass auch die grund­le­gen­den An­for­de­run­gen er­füllt sind; oder
b.107
tech­ni­sche Nor­men, Rechts­ak­te der Eu­ro­päi­schen Uni­on oder an­de­re Fest­le­gun­gen für ver­bind­lich er­klärt.

3 Bei der Um­set­zung von Ab­satz 2 be­rück­sich­tigt das BA­KOM die in­ter­na­tio­na­len Nor­men; Ab­wei­chun­gen be­dür­fen der Zu­stim­mung des Staats­se­kre­ta­ri­ats für Wirt­schaft.

3bis Das BA­KOM kann tech­ni­sche Nor­men er­ar­bei­ten und ver­öf­fent­li­chen.108

4 Hat der Bun­des­rat kei­ne grund­le­gen­den fern­mel­de­tech­ni­schen An­for­de­run­gen nach Ab­satz 1 fest­ge­legt oder hat das BA­KOM die­se nicht nach Ab­satz 2 kon­kre­ti­siert, so muss die Per­son, die ei­ne Fern­mel­de­an­la­ge an­bie­tet, auf dem Markt be­reit­stellt109 oder in Be­trieb nimmt, da­für sor­gen, dass die­se den an­er­kann­ten Re­geln der Fern­mel­de­tech­nik ent­spricht. Als sol­che Re­geln gel­ten in ers­ter Li­nie die in­ter­na­tio­nal har­mo­ni­sier­ten tech­ni­schen Nor­men. Wo sol­che feh­len, sind die tech­ni­schen Spe­zi­fi­ka­tio­nen des BA­KOM und, so­weit auch kei­ne sol­chen be­ste­hen, die na­tio­na­len Nor­men zu be­ach­ten.

5 Wenn Grün­de der fern­mel­de­tech­ni­schen Si­cher­heit es er­for­dern, kann das BA­KOM vor­schrei­ben, dass Fern­mel­de­an­la­gen nur an be­son­ders be­fä­hig­te Per­so­nen ab­ge­ge­ben wer­den dür­fen. Es kann die Ein­zel­hei­ten die­ser Ab­ga­be fest­le­gen.

102 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

103 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

104 SR 946.51

105 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

106 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

107 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

108 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

109 Aus­druck ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133). Die Än­de­rung wur­de im gan­zen Text be­rück­sich­tigt.

Art. 32 Erstellen und Betreiben  

Ei­ne Fern­mel­de­an­la­ge darf nur er­stellt und be­trie­ben wer­den, wenn sie zum Zeit­punkt ih­res erst­ma­li­gen Be­reit­stel­lens auf dem Markt, Er­stel­lens oder In­be­trieb­neh­mens den da­für gel­ten­den Vor­schrif­ten ent­sprach und in die­sem Zu­stand er­hal­ten wur­de. Der Bun­des­rat kann Aus­nah­men fest­le­gen.110

110 Zwei­ter Satz ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

Art. 32a Fernmeldeanlagen zur Wahrung der öffentlichen Sicherheit 111  

Der Bun­des­rat re­gelt das Im­por­tie­ren, das An­bie­ten, das Be­reit­stel­len auf dem Markt, die In­be­trieb­nah­me, das Er­stel­len und das Be­trei­ben von Fern­mel­de­an­la­gen, die von Be­hör­den im In­ter­es­se der öf­fent­li­chen Si­cher­heit ein­ge­setzt wer­den müs­sen.

111 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006 (AS 2007 921; BBl 2003 7951). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 32b Verbot störender Anlagen und Vorrichtungen 112  

1 Es ist ver­bo­ten, Fern­mel­de­an­la­gen und an­de­re Vor­rich­tun­gen, die da­zu be­stimmt sind, den Fern­mel­de­ver­kehr oder den Rund­funk zu stö­ren oder zu ver­hin­dern, her­zu­stel­len, zu im­por­tie­ren, an­zu­bie­ten, auf dem Markt be­reit­zu­stel­len, zu be­sit­zen, in Be­trieb zu neh­men, zu er­stel­len oder zu be­trei­ben.

2 Ar­ti­kel 32a bleibt vor­be­hal­ten.

112 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

Art. 33 Kontrolle  

1 Um zu kon­trol­lie­ren, ob die Vor­schrif­ten über das Im­por­tie­ren, das An­bie­ten, das Be­reit­stel­len auf dem Markt, die In­be­trieb­nah­me, das Er­stel­len oder das Be­trei­ben von Fern­mel­de­an­la­gen ein­ge­hal­ten wer­den, kann das BA­KOM zu den üb­li­chen Ar­beits­zei­ten die Räu­me be­tre­ten, in wel­chen sich die An­la­gen be­fin­den.113

2 Der Bun­des­rat re­gelt das Zu­tritts­recht zu Fern­mel­de­an­la­gen, die mi­li­tä­ri­schen Ge­heim­hal­tungs­vor­schrif­ten un­ter­ste­hen.

3 Ent­spricht ei­ne Fern­mel­de­an­la­ge den Vor­schrif­ten nicht, so trifft das BA­KOM die nö­ti­gen Mass­nah­men. Es kann ins­be­son­de­re das Er­stel­len und das Be­trei­ben so­wie das Im­por­tie­ren, das An­bie­ten und das Be­reit­stel­len auf dem Markt ein­schrän­ken oder ver­bie­ten, die Her­stel­lung des vor­schrifts­ge­mäs­sen Zu­stan­des oder den Rück­ruf an­ord­nen oder die An­la­ge ent­schä­di­gungs­los be­schlag­nah­men.114

4 Das BA­KOM kann die In­for­ma­tio­nen über Mass­nah­men nach Ab­satz 3 ver­öf­fent­li­chen und sie im Ab­ruf­ver­fah­ren zu­gäng­lich ma­chen, wenn hier­für ein öf­fent­li­ches In­ter­es­se be­steht.115

5 Über lau­fen­de ad­mi­nis­tra­ti­ve oder straf­recht­li­che Ver­fol­gun­gen darf es nur bei ei­nem über­wie­gen­den öf­fent­li­chen oder pri­va­ten In­ter­es­se Aus­kunft ge­ben oder die­se ver­öf­fent­li­chen oder im Ab­ruf­ver­fah­ren zu­gäng­lich ma­chen.116

6 Es kann sich an in­ter­na­tio­na­len Da­ten­ban­ken zum In­for­ma­ti­ons­aus­tausch zwi­schen Markt­über­wa­chungs­be­hör­den be­tei­li­gen. Es darf dar­in nur Da­ten er­fas­sen, de­ren Über­mitt­lung an aus­län­di­sche Be­hör­den nach Ar­ti­kel 13b zu­läs­sig wä­re.117

113 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

114 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

115 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

116 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

117 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 34 Störung  

1 Stört ei­ne Fern­mel­de­an­la­ge den Fern­mel­de­ver­kehr oder den Rund­funk, so kann das BA­KOM die Be­trei­be­rin ver­pflich­ten, die An­la­ge auf ei­ge­ne Kos­ten zu än­dern oder den Be­trieb ein­zu­stel­len, auch wenn sie den Vor­schrif­ten über das Im­por­tie­ren, das An­bie­ten, das Be­reit­stel­len auf dem Markt, die In­be­trieb­nah­me, das Er­stel­len und das Be­trei­ben ent­spricht.118

1bis Das Bun­des­amt kann das An­bie­ten und das Be­reit­stel­len auf dem Markt von Funk­an­la­gen ein­schrän­ken oder ver­bie­ten, wenn die­se Stö­run­gen von An­wen­dun­gen des Fre­quenz­spek­trums, die einen er­höh­ten Schutz er­for­dern, ver­ur­sa­chen oder ver­ur­sa­chen kön­nen. Dies gilt auch dann, wenn die Funk­an­la­gen den Vor­schrif­ten über das An­bie­ten und das Be­reit­stel­len auf dem Markt ent­spre­chen.119

1ter Der Bun­des­rat re­gelt, un­ter wel­chen Vor­aus­set­zun­gen die fol­gen­den Be­hör­den zu den nach­ste­hen­den Zwe­cken ei­ne stö­ren­de Fern­mel­de­an­la­ge er­stel­len, in Be­trieb neh­men oder be­trei­ben kön­nen:

a.
Po­li­zei-, Straf­ver­fol­gungs- und Straf­voll­zugs­be­hör­den: zur Ge­währ­leis­tung der öf­fent­li­chen Si­cher­heit und der Straf­rechts­pfle­ge;
b.
Nach­rich­ten­dienst des Bun­des: zur Ge­währ­leis­tung des Schut­zes und der Si­cher­heit sei­ner Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter, In­for­ma­tio­nen und Ein­rich­tun­gen;
c.
Ar­mee: zur Ge­währ­leis­tung der Lan­des­ver­tei­di­gung;
d.
die zu­stän­di­gen Be­hör­den: zur Durch­füh­rung von No­t­su­chen und Fahn­dun­gen nach ver­ur­teil­ten Per­so­nen.120

1qua­ter Be­ein­träch­ti­gen recht­mäs­si­ge Stö­run­gen an­de­re öf­fent­li­che In­ter­es­sen oder In­ter­es­sen Drit­ter über­mäs­sig, so wird Ab­satz 1 an­ge­wen­det.121

2 Um den Ur­sprung von Stö­run­gen des Fern­mel­de­ver­kehrs und des Rund­funks zu be­stim­men, ist dem BA­KOM Zu­tritt zu al­len Fern­mel­de­an­la­gen zu ge­wäh­ren.122

118 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

119 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006 (AS 2007 921; BBl 2003 7951). Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 12. Ju­ni 2009, in Kraft seit 1. Ju­li 2010 (AS 2010 2617; BBl 2008 7275).

120 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006 (AS 2007 921; BBl 2003 7951). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

121 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 13 des Nach­rich­ten­dienst­ge­set­zes vom 25. Sept. 2015, in Kraft seit 1. Sept. 2017 (AS 2017 4095; BBl 2014 2105).

122 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 34a Datenbearbeitung und Amtshilfe 123  

Die Ar­ti­kel 13a und 13b über die Da­ten­be­ar­bei­tung und die Amts­hil­fe sind auf die Ar­ti­kel 31–34 an­wend­bar.

123 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

Art. 35 Inanspruchnahme von Grund und Boden  

1 Die Ei­gen­tü­me­rin­nen und Ei­gen­tü­mer von Bo­den im Ge­mein­ge­brauch (wie Stras­sen, Fuss­we­ge, öf­fent­li­che Plät­ze, Flüs­se, Seen so­wie Ufer) sind ver­pflich­tet, den An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten die Be­nut­zung die­ses Bo­dens für Bau und Be­trieb von Lei­tun­gen und öf­fent­li­chen Sprech­stel­len zu be­wil­li­gen, so­fern die­se Ein­rich­tun­gen den Ge­mein­ge­brauch nicht be­ein­träch­ti­gen.124

2 An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten neh­men Rück­sicht auf den Zweck und die Nut­zung des in An­spruch ge­nom­me­nen Grund­stücks und tra­gen die Kos­ten für die Wie­der­her­stel­lung des ur­sprüng­li­chen Zu­stan­des.125 Sie sind ver­pflich­tet, ih­re Lei­tun­gen zu ver­le­gen, wenn von der Grund­ei­gen­tü­me­rin oder vom Grund­ei­gen­tü­mer ei­ne Be­nüt­zung des Grund­stücks be­ab­sich­tigt ist, die sich mit der Lei­tungs­füh­rung nicht ver­trägt.

3 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten, na­ment­lich die Ko­or­di­na­ti­ons­pflicht der An­bie­te­rin­nen so­wie die Vor­aus­set­zun­gen für die Ver­le­gung von Lei­tun­gen und öf­fent­li­chen Sprech­stel­len.126

4 Die Be­wil­li­gung ist in ei­nem ein­fa­chen und ra­schen Ver­fah­ren zu er­tei­len. Aus­ser kos­ten­de­cken­den Ge­büh­ren darf ei­ne Ent­schä­di­gung für die In­an­spruch­nah­me von Grund und Bo­den, so­weit sie den Ge­mein­ge­brauch nicht be­ein­träch­tigt, nicht ver­langt wer­den.

124 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

125 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

126 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

Art. 35a Weitere Anschlüsse 127  

1 Lie­gen­schafts­ei­gen­tü­me­rin­nen und -ei­gen­tü­mer müs­sen, so­weit zu­mut­bar, nebst dem An­schluss ih­rer Wahl wei­te­re An­schlüs­se bis in die Woh­nun­gen oder die Ge­schäfts­räu­me dul­den, wenn ei­ne An­bie­te­rin von Fern­mel­de­diens­ten dies ver­langt und die Kos­ten da­für über­nimmt.128

2 Der An­schluss von Lie­gen­schaf­ten nach Mass­ga­be kan­to­na­ler Er­schlies­sungs­be­stim­mun­gen bleibt vor­be­hal­ten.

3 Nut­zungs­ent­gel­te dür­fen nicht er­ho­ben wer­den, wenn:

a.
ei­ne Mie­te­rin oder ein Mie­ter oder ei­ne Päch­te­rin oder ein Päch­ter einen Neu­an­schluss von An­fang an nicht be­nut­zen will;
b.
der An­schluss ge­kün­digt wor­den ist; die Fern­mel­de­dien­stan­bie­te­rin oder ge­ge­be­nen­falls die Ver­mie­te­rin oder der Ver­mie­ter sieht ei­ne an­ge­mes­se­ne Kün­di­gungs­frist vor.129

4 Die An­bie­te­rin von Fern­mel­de­diens­ten oder die Ver­mie­te­rin oder der Ver­mie­ter kann un­be­nutz­te An­schlüs­se ver­sie­geln und die Ver­sie­ge­lung kon­trol­lie­ren. Für die Ver­sie­ge­lung und die Ent­sie­ge­lung dür­fen kei­ne Kos­ten in Rech­nung ge­stellt wer­den.130

127 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 2 des BG vom 24. März 2006 über Ra­dio und Fern­se­hen, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 737; BBl 2003 1569).

128 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

129 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

130 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 35b Zugang zum Gebäudeeinführungspunkt und Mitbenutzung gebäudeinterner Anlagen 131  

1 Je­de An­bie­te­rin von Fern­mel­de­diens­ten hat das Recht auf Zu­gang zum Ge­bäu­de­ein­füh­rungs­punkt und auf Mit­be­nut­zung der für die fern­mel­de­tech­ni­sche Über­tra­gung be­stimm­ten ge­bäu­dein­ter­nen An­la­gen, so­weit dies tech­nisch ver­tret­bar ist und kei­ne an­de­ren wich­ti­gen Grün­de für ei­ne Ver­wei­ge­rung vor­lie­gen.

2 Lie­gen­schafts­ei­gen­tü­me­rin­nen und -ei­gen­tü­mer so­wie An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten ha­ben die Mit­be­nut­zung der ge­bäu­dein­ter­nen An­la­gen auf trans­pa­ren­te und nicht dis­kri­mi­nie­ren­de Wei­se zu ge­wäh­ren.

3 Die Lie­gen­schafts­ei­gen­tü­me­rin­nen und -ei­gen­tü­mer stel­len den An­bie­te­rin­nen auf An­fra­ge die er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen zu den ge­bäu­dein­ter­nen An­la­gen zur Ver­fü­gung.

4 An­bie­te­rin­nen, die ei­ne An­la­ge fi­nan­ziert ha­ben, sind an­ge­mes­sen zu ent­schä­di­gen.

5 Die Com­Com ent­schei­det über Strei­tig­kei­ten zwi­schen An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten be­tref­fend den Zu­gang zum Ge­bäu­de­ein­füh­rungs­punkt oder die Be­din­gun­gen der Mit­be­nut­zung auf Ge­such hin. Ar­ti­kel 11bgilt sinn­ge­mä­ss.

131 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 36 Enteignungs- und Mitbenutzungsrecht  

1 Liegt die Er­stel­lung ei­ner Fern­mel­de­an­la­ge im öf­fent­li­chen In­ter­es­se, so er­teilt das UVEK132 das Ent­eig­nungs­recht. Das Ver­fah­ren rich­tet sich nach dem Ent­eig­nungs­ge­setz vom 20. Ju­ni 1930133.

2 Das BA­KOM kann auf An­trag aus Grün­den des öf­fent­li­chen In­ter­es­ses, na­ment­lich um den An­lie­gen der Raum­pla­nung, des Land­schafts-, Hei­mat-, Um­welt, Na­tur- und Tier­schut­zes oder tech­ni­schen Schwie­rig­kei­ten Rech­nung zu tra­gen, An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten ver­pflich­ten, Drit­ten ge­gen an­ge­mes­se­nes Ent­gelt die Mit­be­nut­zung ih­rer Fern­mel­de­an­la­gen und an­de­ren An­la­gen, wie Ka­bel­kanä­le und Sen­de­stand­orte, zu ge­stat­ten, wenn die An­la­gen über aus­rei­chen­de Ka­pa­zi­tät ver­fü­gen.134

3 Un­ter den­sel­ben Vor­aus­set­zun­gen kann das BA­KOM An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten ver­pflich­ten, Fern­mel­de­an­la­gen und an­de­re An­la­gen, wie Ka­bel­kanä­le und Sen­de­stand­orte, ge­mein­sam zu in­stal­lie­ren und zu nut­zen.135

132 Aus­druck ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559). Die­se Änd. wur­de im gan­zen Er­lass be­rück­sich­tigt.

133 SR 711

134 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

135 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

Art. 36a Schutz bestehender Leitungen 136  

Im Ei­gen­tum der An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten ste­hen­de Lei­tun­gen, die zum Zeit­punkt des In­kraft­tre­tens der Än­de­rung vom 22. März 2019 be­ste­hen und sich in Ka­na­li­sa­tio­nen be­fin­den, die zum Zwe­cke der raum­pla­ne­ri­schen Er­schlies­sung er­stellt wur­den, dür­fen nur aus wich­ti­gen Grün­den aus den Ka­na­li­sa­tio­nen ver­wie­sen wer­den. Den An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten sind, wenn mög­lich, für ih­re Lei­tun­gen al­ter­na­ti­ve Ka­na­li­sa­tio­nen an­zu­bie­ten.

136 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 37 Eigentum an Leitungen 137  

1 Lei­tun­gen zur fern­mel­de­tech­ni­schen Über­tra­gung von In­for­ma­tio­nen und Ka­bel­kanä­le ste­hen im Ei­gen­tum der An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten, die sie er­stellt oder von Drit­ten er­wor­ben ha­ben.

2 Grund­ei­gen­tü­me­rin­nen und Grund­ei­gen­tü­mer, die auf dem ei­ge­nen Grund­stück die Lei­tung oder den Ka­bel­ka­nal ei­ner An­bie­te­rin von Fern­mel­de­diens­ten be­schä­di­gen, haf­ten bei Vor­satz oder gro­ber Fahr­läs­sig­keit für den Scha­den.

137 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

Art. 37a Amateurfunk 138  

1 Die Be­hör­den kön­nen für ein­fa­che Draht- und Stab­an­ten­nen so­wie für An­ten­nen auf leich­ten Mas­ten mit ähn­li­chem Er­schei­nungs­bild wie Fah­nen­mas­ten ein ver­ein­fach­tes Be­wil­li­gungs­ver­fah­ren vor­se­hen.

2 Der Un­ter­halt oder der Er­satz ei­ner An­ten­ne durch ei­ne ähn­lich gros­se An­ten­ne ist nicht be­wil­li­gungs­pflich­tig.

138 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

6. Kapitel: Abgaben

Art. 38 Abgabe zur Finanzierung der Grundversorgung 139  

1 Das BA­KOM er­hebt bei den An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten ei­ne Ab­ga­be, de­ren Er­trag aus­sch­liess­lich zur Fi­nan­zie­rung der un­ge­deck­ten Kos­ten der Grund­ver­sor­gung nach Ar­ti­kel 16 und der Kos­ten für die Ver­wal­tung des Fi­nan­zie­rungs­me­cha­nis­mus ver­wen­det wird.

2 Die Ab­ga­be muss ins­ge­samt die in Ab­satz 1 auf­ge­führ­ten Kos­ten de­cken und wird pro­por­tio­nal zu den Um­sät­zen aus den an­ge­bo­te­nen Fern­mel­de­diens­ten fest­ge­legt.

3 Der Bun­des­rat kann An­bie­te­rin­nen, de­ren Um­satz aus den an­ge­bo­te­nen Fern­mel­de­diens­ten un­ter ei­nem fest­ge­leg­ten Be­trag liegt, von der Ab­ga­be be­frei­en.

4 Er re­gelt die Ein­zel­hei­ten der Be­reit­stel­lung der In­for­ma­tio­nen, die für die Auf­tei­lung und Kon­trol­le der in Ab­satz 1 auf­ge­führ­ten Kos­ten be­nö­tigt wer­den.

139 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

Art. 39 Konzessionsgebühren für Funkkonzessionen 140  

1 Die Kon­zes­si­ons­be­hör­de er­hebt für Funk­kon­zes­sio­nen ei­ne Kon­zes­si­ons­ge­bühr. Kei­ne Kon­zes­si­ons­ge­bühr wird er­ho­ben auf Funk­kon­zes­sio­nen zur Ver­brei­tung von kon­zes­sio­nier­ten Ra­dio- und Fern­seh­pro­gram­men nach dem RTVG141.142

2 Die Hö­he der Funk­kon­zes­si­ons­ge­bühr be­misst sich nach:

a.
dem zu­ge­teil­ten Fre­quenz­be­reich, der Fre­quenz­klas­se und dem Wert der Fre­quen­zen;
b.
der zu­ge­teil­ten Band­brei­te;
c.
der räum­li­chen Aus­deh­nung; und
d.
der zeit­li­chen Nut­zung.

3 Kann ei­ne Fre­quenz ne­ben der Ver­brei­tung kon­zes­sio­nier­ter Ra­dio- und Fern­seh­pro­gram­me auch für die Über­tra­gung an­de­rer Ra­dio- und Fern­seh­pro­gram­me und In­for­ma­tio­nen ge­nutzt wer­den, so wird da­für an­teils­mäs­sig ei­ne Kon­zes­si­ons­ge­bühr er­ho­ben.143

3bis Um die Ein­füh­rung neu­er Ver­brei­tungs­tech­no­lo­gi­en nach Ar­ti­kel 58 RTVG zu be­güns­ti­gen, oder zur Wah­rung der An­ge­bots­viel­falt in draht­los-ter­rest­risch un­ter­ver­sorg­ten Ge­bie­ten, kann der Bun­des­rat die Kon­zes­si­ons­ge­bühr für die Ver­brei­tung von Ra­dio- und Fern­seh­pro­gram­men re­du­zie­ren.144

4 Wer­den die Funk­kon­zes­sio­nen im Ver­stei­ge­rungs­ver­fah­ren ver­ge­ben, so ent­spricht die Kon­zes­si­ons­ge­bühr dem an­ge­bo­te­nen Be­trag ab­züg­lich der Ver­wal­tungs­ge­bühr für die Aus­schrei­bung und die Er­tei­lung der Funk­kon­zes­si­on. Die Kon­zes­si­ons­be­hör­de kann ein Min­de­st­an­ge­bot fest­le­gen.

5 So­fern kei­ne Fern­mel­de­diens­te er­bracht wer­den, kann der Bun­des­rat nach Mass­ga­be ei­ner ra­tio­nel­len Fre­quenz­nut­zung von der Funk­kon­zes­si­ons­ge­bühr be­frei­en:

a.
Be­hör­den so­wie öf­fent­lichrecht­li­che Kör­per­schaf­ten und An­stal­ten des Bun­des, der Kan­to­ne und der Ge­mein­den, so­fern sie das Fre­quenz­spek­trum nur für Auf­ga­ben nut­zen, die aus­sch­liess­lich ih­nen zur Er­fül­lung über­tra­gen wur­den;
b.
Un­ter­neh­men des öf­fent­li­chen Ver­kehrs;
c.145
die in­sti­tu­tio­nel­len Be­güns­tig­ten von Vor­rech­ten, Im­mu­ni­tä­ten und Er­leich­te­run­gen nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 Buch­sta­ben a, b und d–l des Gast­staat­ge­set­zes vom 22. Ju­ni 2007146;
d.147
ju­ris­ti­sche Per­so­nen des Pri­vat­rechts, so­weit sie öf­fent­li­che Auf­ga­ben von Bund, Kan­to­nen oder Ge­mein­den wahr­neh­men.

140 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 2 des BG vom 24. März 2006 über Ra­dio und Fern­se­hen, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 737; BBl 2003 1569).

141 SR 784.40

142 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Dez. 2017 (AS 2016 2131, 2017 5929; BBl 2013 4975).

143 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Dez. 2017 (AS 2016 2131, 2017 5929; BBl 2013 4975).

144 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 des BG vom vom 26. Sept. 2014, in Kraft seit 1. Dez. 2017 (AS 2016 2131, 2017 5929; BBl 2013 4975).

145 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

146 SR 192.12

147 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 39a Finanzierung von begleitenden Massnahmen 148  

Der Bun­des­rat kann einen Teil des Er­lö­ses aus den Kon­zes­si­ons­ge­büh­ren nach Ar­ti­kel 39 für be­glei­ten­de Mass­nah­men wie For­schung und Er­he­bun­gen im Zu­sam­men­hang mit funk­ba­sier­ten Tech­no­lo­gi­en ver­wen­den.

148 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 40 Verwaltungsgebühren 149  

1 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de er­hebt kos­ten­de­cken­de Ver­wal­tungs­ge­büh­ren für ih­re Ver­fü­gun­gen und Leis­tun­gen, ins­be­son­de­re für:

a.150
die Auf­sicht über die An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten;
b.151
Ent­schei­dun­gen über den Zu­gang, die Be­reit­stel­lung von Ver­zeich­nis­da­ten, die In­te­r­ope­ra­bi­li­tät und die Mit­be­nut­zung von An­la­gen;
c.
die Schlich­tung von Strei­tig­kei­ten zwi­schen Kun­din­nen oder Kun­den und An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de- oder Mehr­wert­diens­ten;
d.152
die Er­tei­lung, Än­de­rung und Auf­he­bung von Grund­ver­sor­gungs- und Funk­kon­zes­sio­nen, die Auf­sicht dar­über so­wie die Re­gis­trie­rung zur Fre­quenz­nut­zung;
e.
die Ver­wal­tung und tech­ni­sche Kon­trol­le des Fre­quenz­spek­trums und der Or­bi­tal­po­si­tio­nen von Sa­tel­li­ten;
f.
die Ver­wal­tung, die Zu­tei­lung und den Wi­der­ruf von Adres­sie­rungs­ele­men­ten;
g.
die An­mel­dung und Kon­trol­le von Fern­mel­de­an­la­gen.

1bis Kei­ne Ver­wal­tungs­ge­büh­ren im Sin­ne von Ab­satz 1 Buch­sta­ben d und e wer­den er­ho­ben für Funk­kon­zes­sio­nen, die der Ar­mee, dem Zi­vil­schutz, dem Grenzwacht­corps, der Po­li­zei, der Feu­er­wehr, den aus­sch­liess­lich im öf­fent­li­chen In­ter­es­se tä­ti­gen Schutz- und Ret­tungs­diens­ten so­wie den zi­vi­len Füh­rungs­stä­ben er­teilt wer­den.153

2 Be­trifft ei­ne Tä­tig­keit im Sin­ne von Ab­satz 1 Fern­mel­de­diens­te oder Funk­kon­zes­sio­nen, die ganz oder teil­wei­se der Ver­brei­tung von Ra­dio- und Fern­seh­pro­gram­men die­nen, so kann die Be­hör­de der be­schränk­ten wirt­schaft­li­chen Leis­tungs­fä­hig­keit des zu­gangs­be­rech­tig­ten Pro­gramm­ver­an­stal­ters Rech­nung tra­gen, der durch die Ge­bühr mit­tel­bar oder un­mit­tel­bar be­las­tet wird.

3 Wur­den in Ab­satz 1 auf­ge­führ­te Tä­tig­kei­ten Drit­ten über­tra­gen, so kön­nen die­se ver­pflich­tet wer­den, die Prei­se ih­rer Diens­te dem BA­KOM zur Ge­neh­mi­gung zu un­ter­brei­ten, ins­be­son­de­re wenn für die­se Diens­te kein Wett­be­werb be­steht.

4 Das UVEK kann Prei­so­ber­gren­zen fest­le­gen, na­ment­lich wenn das Preis­ni­veau auf ei­nem be­stimm­ten Markt auf Miss­bräu­che schlies­sen lässt.

149 Fas­sung ge­mä­ss Art. 106 Ziff. 2 des BG vom 24. März 2006 über Ra­dio und Fern­se­hen, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 737; BBl 2003 1569).

150 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

151 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

152 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

153 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 41 Festlegung und Erhebung der Abgaben 154  

Der Bun­des­rat re­gelt die Ab­ga­be­ner­he­bung; er legt die Ein­zel­hei­ten der Fi­nan­zie­rung der Grund­ver­sor­gung, die Funk­kon­zes­si­ons­ge­büh­ren und die Ver­wal­tungs­ge­büh­ren fest.

154 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 42 Sicherheitsleistung  

Die für die Er­he­bung von Ab­ga­ben zu­stän­di­ge Be­hör­de kann von Ab­ga­be­pflich­ti­gen ei­ne an­ge­mes­se­ne Si­cher­heit ver­lan­gen.

7. Kapitel: Fernmeldegeheimnis, Datenschutz sowie Kinder- und Jugendschutz 155

155 Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 43 Pflicht zur Geheimhaltung  

Wer mit fern­mel­de­dienst­li­chen Auf­ga­ben be­traut ist oder be­traut war, darf Drit­ten kei­ne An­ga­ben über den Fern­mel­de­ver­kehr von Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mern ma­chen und nie­man­dem Ge­le­gen­heit ge­ben, sol­che An­ga­ben wei­ter­zu­ge­ben.

Art. 44156  

156 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 31 des BG vom 20. März 2008 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3437; BBl 2007 6121).

Art. 45 Auskunft  

1 Die Kun­din oder der Kun­de kann von der An­bie­te­rin von Fern­mel­de­diens­ten Aus­kunft über die für die Rech­nungs­stel­lung ver­wen­de­ten Da­ten ver­lan­gen, ins­be­son­de­re über die Adres­sie­rungs­ele­men­te, den Zeit­punkt der Ver­bin­dung und das ge­schul­de­te Ent­gelt.

2 Wer die­se Da­ten zur Er­mitt­lung miss­bräuch­lich her­ge­stell­ter Ver­bin­dun­gen oder un­lau­te­rer Mas­sen­wer­bung be­nö­tigt, kann von der An­bie­te­rin von Fern­mel­de­diens­ten Aus­kunft über Na­men und Adres­sen der an­ru­fen­den An­schlüs­se ver­lan­gen.157

157 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

Art. 45a Unlautere Werbung 158159  

1 Die An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten be­kämp­fen un­lau­te­re Wer­bung nach Ar­ti­kel 3 Ab­satz 1 Buch­sta­ben o, u und v des Bun­des­ge­set­zes vom 19. De­zem­ber 1986160 ge­gen den un­lau­te­ren Wett­be­werb.161

2 Der Bun­des­rat kann die zur Be­kämp­fung ge­eig­ne­ten und er­for­der­li­chen Mass­nah­men be­stim­men.

158 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

159 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

160 SR 241

161 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 45b Standortdaten 162  

Die An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten dür­fen Stand­ort­da­ten von Kun­din­nen und Kun­den nur für die Fern­mel­de­diens­te und ih­re Ab­rech­nung be­ar­bei­ten; für an­de­re Diens­te dür­fen sie sie nur be­ar­bei­ten, wenn sie vor­her die Ein­wil­li­gung der Kun­din­nen und Kun­den ein­ge­holt ha­ben, oder in an­ony­mi­sier­ter Form.

162 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

Art. 45c Daten auf fremden Geräten 163  

Das Be­ar­bei­ten von Da­ten auf frem­den Ge­rä­ten durch fern­mel­de­tech­ni­sche Über­tra­gung ist nur er­laubt:

a.
für die Fern­mel­de­diens­te und ih­re Ab­rech­nung; oder
b.
wenn die Be­nut­ze­rin­nen und Be­nut­zer über die Be­ar­bei­tung und ih­ren Zweck in­for­miert und dar­auf hin­ge­wie­sen wer­den, dass sie die Be­ar­bei­tung ab­leh­nen kön­nen.

163 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

Art. 46 Persönlichkeitsschutz  

Der Bun­des­rat re­gelt ins­be­son­de­re die Iden­ti­fi­ka­ti­on des an­ru­fen­den An­schlus­ses, die An­ru­fum­lei­tung, die Ver­wen­dung von Da­ten über den Fern­mel­de­ver­kehr so­wie die Si­cher­heit der Fern­mel­de­diens­te ge­gen un­be­fug­te Ab­hö­rung und Ein­grif­fe. Er trägt da­bei dem Per­sön­lich­keits­schutz der Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer am Fern­mel­de­ver­kehr so­wie den über­wie­gen­den öf­fent­li­chen In­ter­es­sen Rech­nung.

Art. 46a Kinder- und Jugendschutz 164  

1 Der Bun­des­rat kann Vor­schrif­ten zum Schutz von Kin­dern und Ju­gend­li­chen vor den Ge­fah­ren, die sich aus der Nut­zung der Fern­mel­de­diens­te er­ge­ben, er­las­sen. Ins­be­son­de­re kann er die An­bie­te­rin­nen von In­ter­net­zu­gän­gen ver­pflich­ten, ih­re Kun­din­nen und Kun­den über die Mög­lich­kei­ten im Be­reich des Kin­der- und Ju­gend­schut­zes zu be­ra­ten.

2 Da­mit In­for­ma­tio­nen mit por­no­gra­fi­schem In­halt nach Ar­ti­kel 197 Ab­sät­ze 4 und 5 des Straf­ge­setz­buchs165 rasch und welt­weit ge­löscht wer­den, ko­or­di­nie­ren das BA­KOM, das Bun­des­amt für Po­li­zei und die zu­stän­di­gen Stel­len in den Kan­to­nen ge­eig­ne­te Mass­nah­men. Da­zu kön­nen von Drit­ten be­trie­be­ne Mel­de­stel­len so­wie Be­hör­den im Aus­land bei­ge­zo­gen und un­ter­stützt wer­den. Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

3 Die An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten un­ter­drücken die In­for­ma­tio­nen mit por­no­gra­fi­schem In­halt nach Ar­ti­kel 197 Ab­sät­ze 4 und 5 des Straf­ge­setz­buchs, auf die das Bun­des­amt für Po­li­zei sie hin­weist. Die An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten mel­den dem Bun­des­amt für Po­li­zei Ver­dachts­fäl­le über In­for­ma­tio­nen mit por­no­gra­fi­schem In­halt nach Ar­ti­kel 197 Ab­sät­ze 4 und 5 des Straf­ge­setz­buchs, auf die sie im Rah­men ih­rer Tä­tig­keit zu­fäl­lig ge­stos­sen sind oder auf die sie von Drit­ten schrift­lich hin­ge­wie­sen wur­den.

164 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

165 SR 311.0

8. Kapitel: Wichtige Landesinteressen

Art. 47 Sicherheitskommunikation 166  

1 Der Bun­des­rat be­stimmt, wel­che Fern­mel­de­diens­te die An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten zu er­brin­gen ha­ben, da­mit Ar­mee, Zi­vil­schutz, Grenzwacht­korps, Po­li­zei, Feu­er­wehr, Schutz- und Ret­tungs­diens­te so­wie zi­vi­le Füh­rungs­stä­be in al­len La­gen ih­re Auf­ga­ben er­fül­len kön­nen.

2 Er kann die An­bie­te­rin­nen im Hin­blick auf und in be­son­de­ren und aus­ser­or­dent­li­chen La­gen ver­pflich­ten, Räum­lich­kei­ten und An­la­gen zur Ver­fü­gung zu stel­len und Übun­gen zu dul­den.

3 Er re­gelt die Ab­gel­tung die­ser Leis­tun­gen und trägt da­bei dem Ei­gen­in­ter­es­se der An­bie­te­rin­nen an­ge­mes­sen Rech­nung.

4 Er kann das not­wen­di­ge Per­so­nal zum Dienst ver­pflich­ten, wenn ei­ne aus­ser­or­dent­li­che La­ge dies er­for­dert.

5 Vor­be­hal­ten blei­ben die Be­stim­mun­gen des Mi­li­tär­ge­set­zes vom 3. Fe­bru­ar 1995167 über die Re­qui­si­ti­on und über die Ver­fü­gungs­ge­walt des Ge­ne­rals.

166 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

167 SR 510.10

Art. 48 Einschränkung des Fernmeldeverkehrs  

1 Der Bun­des­rat kann die Über­wa­chung, die Ein­schrän­kung oder die Un­ter­bre­chung des Fern­mel­de­ver­kehrs an­ord­nen, wenn ei­ne aus­ser­or­dent­li­che La­ge oder an­de­re wich­ti­ge Lan­des­in­ter­es­sen es er­for­dern. Er re­gelt die Ent­schä­di­gung für die Um­set­zung die­ser Mass­nah­men; da­bei be­rück­sich­tigt er das Ei­gen­in­ter­es­se der Be­auf­trag­ten an­ge­mes­sen.168

2 Die Mass­nah­men nach Ab­satz 1 be­grün­den we­der einen An­spruch auf Scha­den­er­satz noch auf Rück­er­stat­tung von Ab­ga­ben.

168 Fas­sung des zwei­ten Sat­zes ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 48a Sicherheit 169  

1 Die An­bie­te­rin­nen von Fern­mel­de­diens­ten be­kämp­fen die un­be­fug­te Ma­ni­pu­la­ti­on von Fern­mel­de­an­la­gen durch fern­mel­de­tech­ni­sche Über­tra­gun­gen. Sie sind be­rech­tigt, zum Schutz der An­la­gen Ver­bin­dun­gen um­zu­lei­ten oder zu ver­hin­dern so­wie In­for­ma­tio­nen zu un­ter­drücken.

2 Zum Schutz vor Ge­fah­ren, zur Ver­mei­dung von Schä­den und zur Mi­ni­mie­rung von Ri­si­ken kann der Bun­des­rat Be­stim­mun­gen über die Si­cher­heit von In­for­ma­tio­nen und von Fern­meld­ein­fra­struk­tu­ren und -diens­ten er­las­sen, ins­be­son­de­re be­züg­lich:

a.
Ver­füg­bar­keit;
b.
Be­trieb;
c.
Si­cher­stel­lung von red­un­dan­ten In­fra­struk­tu­ren;
d.
Mel­dung von Stö­run­gen;
e.
Nach­voll­zieh­bar­keit von Vor­gän­gen;
f.
Um­lei­tung oder Ver­hin­de­rung von Ver­bin­dun­gen so­wie Un­ter­drückung von In­for­ma­tio­nen nach Ab­satz 1.

169 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006 (AS 2007 921; BBl 2003 7951). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

9. Kapitel: Strafbestimmungen

Art. 49 Fälschen oder Unterdrücken von Informationen  

1 Mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe wird be­straft, wer fern­mel­de­dienst­li­che Auf­ga­ben er­füllt und da­bei:170

a.
In­for­ma­tio­nen fälscht oder un­ter­drückt;
b.
je­man­dem Ge­le­gen­heit gibt, In­for­ma­tio­nen zu fäl­schen oder zu un­ter­drücken.

2 Wer ei­ne mit fern­mel­de­dienst­li­chen Auf­ga­ben be­trau­te Per­son durch Täu­schung ver­an­lasst, In­for­ma­tio­nen zu fäl­schen oder zu un­ter­drücken, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe be­straft.171

170 Fas­sung ge­mä­ss Art. 333 des Straf­ge­setz­bu­ches in der Fas­sung des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3459; BBl 1999 1979).

171 Fas­sung ge­mä­ss Art. 333 des Straf­ge­setz­bu­ches in der Fas­sung des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3459; BBl 1999 1979).

Art. 50 Unbefugtes Verwerten von Informationen  

Wer mit ei­ner Fern­mel­de­an­la­ge nicht­öf­fent­li­che In­for­ma­tio­nen emp­fängt, die nicht für sie oder ihn be­stimmt sind und sie un­be­fugt ver­wen­det oder Drit­ten be­kannt gibt, wird mit Frei­heits­s­tra­fe bis zu ei­nem Jahr oder mit Geld­stra­fe be­straft.172

172 Fas­sung ge­mä­ss Art. 333 des Straf­ge­setz­bu­ches in der Fas­sung des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3459; BBl 1999 1979).

Art. 51173  

173 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 4 des BG vom 16. Ju­ni 2017, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

Art. 52 Übertretungen  

1 Mit Bus­se bis zu 100 000 Fran­ken wird be­straft, wer:174

a.175
b.176
das Fre­quenz­spek­trum be­nutzt:
1.
oh­ne die er­for­der­li­che Kon­zes­si­on,
2.
oh­ne die er­for­der­li­che vor­gän­gi­ge Mel­dung,
3.
oh­ne In­ha­be­rin oder In­ha­ber des er­for­der­li­chen Fä­hig­keits­zeug­nis­ses zu sein, oder
4.
im Wi­der­spruch zu den Nut­zungs­vor­schrif­ten oder zur Kon­zes­si­on;
c.177
Adres­sie­rungs­ele­men­te, die auf na­tio­na­ler Ebe­ne ver­wal­tet wer­den, in Be­trieb nimmt, oh­ne da­zu be­rech­tigt zu sein;
d.178
Fern­mel­de­an­la­gen, die den Vor­schrif­ten nicht ent­spre­chen, im­por­tiert, an­bie­tet, auf dem Markt be­reit­stellt oder in Be­trieb nimmt;
e.
Fern­mel­de­an­la­gen, die den Vor­schrif­ten nicht ent­spre­chen, er­stellt oder be­treibt;
f.
Fern­mel­de­an­la­gen an un­be­fug­te Per­so­nen ab­gibt;
g.179
Fern­mel­de­an­la­gen oder an­de­re Vor­rich­tun­gen, die da­zu be­stimmt sind, den Fern­mel­de­ver­kehr oder den Rund­funk zu stö­ren oder zu ver­hin­dern, her­stellt, im­por­tiert, an­bie­tet, auf dem Markt be­reit­stellt, be­sitzt, in Be­trieb nimmt, er­stellt oder be­treibt.

2 Wird die Tat fahr­läs­sig be­gan­gen, so ist die Stra­fe Bus­se bis zu 50 000 Fran­ken.

174 Fas­sung ge­mä­ss Art. 333 des Straf­ge­setz­bu­ches in der Fas­sung des BG vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 3459; BBl 1999 1979).

175 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

176 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

177 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

178 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

179 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 4 des BG vom 16. Ju­ni 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 5607; BBl 2016 7133).

Art. 53 Ordnungswidrigkeit  

Wer vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig ge­gen ei­ne an­de­re Be­stim­mung des Fern­mel­de­rechts, ei­nes Staats­ver­tra­ges oder ei­ner in­ter­na­tio­na­len Ver­ein­ba­rung über das Fern­mel­de­we­sen oder ge­gen ei­ne auf­grund ei­ner sol­chen Be­stim­mung ge­trof­fe­ne und mit ei­nem Hin­weis auf die Straf­dro­hung die­ses Ar­ti­kels ver­se­he­ne Ver­fü­gung ver­stösst, wird mit Bus­se bis zu 5000 Fran­ken be­straft.

Art. 54 Andere Strafbestimmungen  

Die Ar­ti­kel 14–18 des Ver­wal­tungs­straf­rechts­ge­set­zes vom 22. März 1974180 sind an­wend­bar.

Art. 55 Zuständigkeit  

1 Die Wi­der­hand­lun­gen nach den Ar­ti­keln 52–54 wer­den vom UVEK nach den Vor­schrif­ten des Ver­wal­tungs­straf­rechts­ge­set­zes vom 22. März 1974181 ver­folgt und be­ur­teilt.

2 Das UVEK kann die Ver­fol­gung und Be­ur­tei­lung von Wi­der­hand­lun­gen so­wie den Voll­zug der Ent­schei­de dem BA­KOM über­tra­gen.

10. Kapitel: ComCom

Art. 56 ComCom  

1 Der Bun­des­rat wählt ei­ne aus fünf bis sie­ben Mit­glie­dern be­ste­hen­de Eid­ge­nös­si­sche Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kom­mis­si­on (Com­Com); er be­zeich­net die Prä­si­den­tin oder den Prä­si­den­ten und die Vi­ze­prä­si­den­tin oder den Vi­ze­prä­si­den­ten. Die Mit­glie­der müs­sen un­ab­hän­gi­ge Sach­ver­stän­di­ge sein.

2 Die Com­Com un­ter­liegt in ih­ren Ent­schei­den kei­nen Wei­sun­gen von Bun­des­rat und UVEK. Sie ist von den Ver­wal­tungs­be­hör­den un­ab­hän­gig. Sie ver­fügt über ein ei­ge­nes Se­kre­ta­ri­at.

3 Die Com­Com er­lässt ein Re­gle­ment über ih­re Or­ga­ni­sa­ti­on und Ge­schäfts­füh­rung, das der Ge­neh­mi­gung des Bun­des­ra­tes be­darf.

4 Die Kos­ten der Com­Com wer­den durch Ver­wal­tungs­ge­büh­ren ge­deckt. Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

Art. 57 Aufgaben der ComCom  

1 Die Com­Com trifft die Ent­schei­de und er­lässt die Ver­fü­gun­gen, die nach die­sem Ge­setz und den Aus­füh­rungs­be­stim­mun­gen in ih­rer Kom­pe­tenz lie­gen. Sie ori­en­tiert die Öf­fent­lich­keit über ih­re Tä­tig­keit und er­stat­tet dem Bun­des­rat jähr­lich einen Tä­tig­keits­be­richt.

2 Die Com­Com kann das BA­KOM beim Voll­zug des Fern­mel­de­rech­tes bei­zie­hen und ihm Wei­sun­gen er­tei­len.

11. Kapitel: Aufsicht und Rechtsschutz

Art. 58 Aufsicht 182  

1 Das BA­KOM wacht dar­über, dass das in­ter­na­tio­na­le Fern­mel­de­recht, die­ses Ge­setz, die Aus­füh­rungs­vor­schrif­ten und die Kon­zes­sio­nen ein­ge­hal­ten wer­den. Es kann ein­zel­ne Auf­sichts­auf­ga­ben pri­vat­recht­li­chen Or­ga­ni­sa­tio­nen über­tra­gen und mit ih­nen zu­sam­men­ar­bei­ten.

2 Stellt das BA­KOM ei­ne Rechts­ver­let­zung fest, so kann es:183

a.
von der für die Ver­let­zung ver­ant­wort­li­chen ju­ris­ti­schen oder na­tür­li­chen Per­son ver­lan­gen, den Man­gel zu be­he­ben oder Mass­nah­men zu tref­fen, da­mit die Ver­let­zung sich nicht wie­der­holt; die für die Ver­let­zung ver­ant­wort­li­che Per­son muss dem BA­KOM mit­tei­len, was sie un­ter­nom­men hat;
b.
von der für die Ver­let­zung ver­ant­wort­li­chen ju­ris­ti­schen oder na­tür­li­chen Per­son ver­lan­gen, die Ein­nah­men, die sie bei der Rechts­ver­let­zung er­zielt hat, an den Bund ab­zu­lie­fern;
c.
die Kon­zes­si­on durch Auf­la­gen er­gän­zen;
d.
die Kon­zes­si­on ein­schrän­ken, sus­pen­die­ren, wi­der­ru­fen oder ent­zie­hen oder die Tä­tig­keit der für die Ver­let­zung ver­ant­wort­li­chen ju­ris­ti­schen oder na­tür­li­chen Per­son ein­schrän­ken, sus­pen­die­ren oder ganz ver­bie­ten;
e.184
der In­ha­be­rin oder dem In­ha­ber das Fä­hig­keits­zeug­nis ent­zie­hen oder ihr
oder ihm Auf­la­gen ma­chen.

3 Das BA­KOM ent­zieht die Kon­zes­si­on, wenn we­sent­li­che Vor­aus­set­zun­gen zu ih­rer Er­tei­lung nicht mehr er­füllt sind.

4 Wenn die Kon­zes­si­on von der Com­Com er­teilt wur­de, trifft die­se auf An­trag des BA­KOM die ent­spre­chen­den Mass­nah­men.

5 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann vor­sorg­li­che Mass­nah­men er­las­sen.

182 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

183 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

184 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 59 Auskunftspflicht  

1 Die die­sem Ge­setz un­ter­stell­ten Per­so­nen sind ver­pflich­tet, der zu­stän­di­gen Be­hör­de die Aus­künf­te zu er­tei­len, die für den Voll­zug und die Eva­lua­ti­on not­wen­dig sind.185

2 Sie ha­ben dem BA­KOM re­gel­mäs­sig die zur Er­stel­lung ei­ner amt­li­chen Fern­mel­de­sta­tis­tik er­for­der­li­chen An­ga­ben ein­zu­rei­chen.186

2bis Zu sta­tis­ti­schen Zwe­cken ge­sam­mel­te oder ein­ge­reich­te Da­ten dür­fen nur zu an­de­ren Zwe­cken ge­nutzt wer­den, wenn:

a.
ein Bun­des­ge­setz dies aus­drück­lich er­laubt;
b.
die be­trof­fe­ne Per­son schrift­lich zu­stimmt;
c.
dies der Eva­lua­ti­on des Fern­mel­de­rechts dient; oder
d.
dies als Grund­la­ge für not­wen­di­ge re­gu­lie­ren­de Ent­schei­de dient.187

2ter Das BA­KOM kann die Markt­an­tei­le ver­öf­fent­li­chen.188

3 Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

185 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

186 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

187 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

188 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

Art. 60 Verwaltungssanktionen 189  

1 Ver­stösst ein Un­ter­neh­men ge­gen an­wend­ba­res Recht, die Kon­zes­si­on oder ei­ne rechts­kräf­ti­ge Ver­fü­gung, so kann es mit ei­nem Be­trag von bis zu 10 Pro­zent des in den letz­ten drei Ge­schäfts­jah­ren durch­schnitt­lich in der Schweiz er­ziel­ten Um­sat­zes be­las­tet wer­den.

2 Ver­stös­se wer­den vom BA­KOM un­ter­sucht. Es be­ur­teilt die Fäl­le, die nicht im Zu­stän­dig­keits­be­reich der Com­Com nach Ar­ti­kel 58 Ab­satz 4 lie­gen.

3 Bei der Be­mes­sung der Sank­ti­on be­rück­sich­tigt die zu­stän­di­ge Be­hör­de ins­be­son­de­re die Schwe­re des Ver­stos­ses und die fi­nan­zi­el­len Ver­hält­nis­se des Un­ter­neh­mens.

189 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

Art. 61190  

190 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 86 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

12. Kapitel: Schlussbestimmungen

1. Abschnitt: Vollzug und Aufhebung bisherigen Rechts

Art. 62 Vollzug  

1 Der Bun­des­rat voll­zieht die­ses Ge­setz. Vor­be­hal­ten bleibt die Zu­stän­dig­keit der Com­Com.

2 Der Bun­des­rat kann den Er­lass der not­wen­di­gen ad­mi­nis­tra­ti­ven und tech­ni­schen Vor­schrif­ten dem BA­KOM über­tra­gen.

Art. 63191  

191 Auf­ge­ho­ben durch An­hang Ziff. 86 des Ver­wal­tungs­ge­richts­ge­set­zes vom 17. Ju­ni 2005, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2007 (AS 2006 2197; BBl 2001 4202).

Art. 64 Internationale Zusammenarbeit und Vereinbarungen 192  

1 Der Bun­des­rat kann in­ter­na­tio­na­le Ver­ein­ba­run­gen, die in den An­wen­dungs­be­reich die­ses Ge­set­zes fal­len, ab­sch­lies­sen.

2 Für in­ter­na­tio­na­le Ver­ein­ba­run­gen tech­ni­schen oder ad­mi­nis­tra­ti­ven In­halts kann er die­se Be­fug­nis dem BA­KOM über­tra­gen.

3 Die Com­Com nimmt die in ih­rem Zu­stän­dig­keits­be­reich lie­gen­den Auf­ga­ben im in­ter­na­tio­na­len Be­reich wahr und ver­tritt die Schweiz in den ent­spre­chen­den in­ter­na­tio­na­len Or­ga­ni­sa­tio­nen.193

4 Das BA­KOM ver­tritt die In­ter­es­sen der Schweiz in in­ter­na­tio­na­len Fo­ren und Or­ga­ni­sa­tio­nen, na­ment­lich auch im Be­reich der In­ter­net-Gou­ver­nanz.194

5 Zur Stär­kung der Schwei­zer In­ter­es­sen­ver­tre­tung kann das BA­KOM in sei­nem Auf­ga­ben­be­reich Or­ga­ni­sa­tio­nen auf Ge­such hin Fi­nanz­hil­fen ge­wäh­ren, die nicht im Rah­men von in­ter­na­tio­na­len Ver­ein­ba­run­gen nach den Ab­sät­zen 1 und 2 ge­währt wer­den.195

6 Die Be­mes­sung der Fi­nanz­hil­fe rich­tet sich nach der Be­deu­tung der Or­ga­ni­sa­ti­on, des Pro­jekts oder der Mass­nah­me für die In­ter­es­sen­ver­tre­tung der Schweiz so­wie nach den üb­ri­gen Fi­nan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten der Emp­fän­ge­rin oder des Emp­fän­gers. Die Fi­nanz­hil­fe be­trägt höchs­tens 66 Pro­zent der Ge­samt­kos­ten der ge­för­der­ten Leis­tung.196

192 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

193 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

194 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

195 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

196 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. März 2019, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 6159; BBl 2017 6559).

Art. 65 Aufhebung bisherigen Rechts  

Das Fern­mel­de­ge­setz vom 21. Ju­ni 1991197 wird auf­ge­ho­ben.

197 [AS 1992 581, 1993 901An­hang Ziff. 18]

2. Abschnitt: Übergangsbestimmungen

Art. 6668198  

198 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 31 des BG vom 20. März 2008 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3437; BBl 2007 6121).

Art. 68a Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
24. März 2006
199  

1 Die beim In­kraft­tre­ten der Än­de­rung vom 24. März 2006 im Rah­men ei­ner Fern­mel­de­dienst­kon­zes­si­on an­ge­bo­te­nen Diens­te gel­ten als ge­mel­det im Sin­ne von Ar­ti­kel 4 Ab­satz 1. Die Funk­kon­zes­sio­nen, die zu den auf­ge­ho­be­nen Fern­mel­de­diens­te­kon­zes­sio­nen ge­hö­ren, blei­ben gül­tig und über­neh­men die mit die­sen ver­bun­de­nen Auf­la­gen und Be­din­gun­gen.

2 Für die Grund­ver­sor­gungs­kon­zes­si­on nach al­tem Recht gel­ten bis zum Ab­lauf ih­rer Dau­er die bis­he­ri­gen Be­stim­mun­gen.

199 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 24. März 2006, in Kraft seit 1. April 2007 (AS 2007 921; BBl 2003 7951).

Art. 69200  

200 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 31 des BG vom 20. März 2008 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3437; BBl 2007 6121).

3. Abschnitt: Referendum und Inkrafttreten

Art. 70  

1 Die­ses Ge­setz un­ter­steht dem fa­kul­ta­ti­ven Re­fe­ren­dum.

2 Der Bun­des­rat be­stimmt das In­kraft­tre­ten.

3201

Da­tum des In­kraft­tre­tens:202
Art. 56, 57, 64, 67, 68 am 20. Ok­to­ber 1997
al­le üb­ri­gen Be­stim­mun­gen am 1. Ja­nu­ar 1998

201 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. II 31 des BG vom 20. März 2008 zur for­mel­len Be­rei­ni­gung des Bun­des­rechts, mit Wir­kung seit 1. Aug. 2008 (AS 2008 3437; BBl 2007 6121).

202 BRB vom 6. Okt. 1997

Anhang

Änderung bisherigen Rechts

203

203 Die Änderungen können unter AS 1997 2187konsultiert werden.

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