We didn't find anything at lawbrary.ch/gesetz/cc/510_755/VMSch/v2023.08/de/s18/verordnungueber-die-militaerische-schifffahrt-vmsch/teil-2-klassifizierung/image/image1.png, so we tried to match legal code "VMSch" for you.

Bei grossen Gesetzen wie OR und ZGB kann dies bis zu 30 Sekunden dauern

Verordnung
über die militärische Schifffahrt
(VMSch)

Der Schweizerische Bundesrat,

gestützt auf die Artikel 27 Absatz 4 und 56 Absatz 2bis des Bundesgesetzes vom 3. Oktober 19751 über die Binnenschifffahrt (BSG) und Artikel 150 Absatz 1 des Militärgesetzes vom 3. Februar 19952,3

verordnet:

1 SR 747.201

2 SR 510.10

3 Fassung gemäss Ziff. I der V vom 4. Mai 2022, in Kraft seit 1. Juni 2022 (AS 2022 304).

1. Abschnitt: Allgemeine Bestimmungen

Art. 1 Gegenstand  

Die­se Ver­ord­nung re­gelt für die mi­li­tä­ri­sche Schiff­fahrt die Aus­nah­men von den zi­vi­len Ver­kehrs­re­geln, ins­be­son­de­re die Zu­las­sung der Mi­li­tär­schif­fe, die Aus­bil­dung und Zu­las­sung ih­rer Füh­re­rin­nen und Füh­rer so­wie die be­son­de­ren Ver­kehrs­mass­nah­men.

Art. 2 Geltungsbereich  

1 Die­se Ver­ord­nung gilt für den Ein­satz von Mi­li­tär­schif­fen, mi­li­tä­ri­schen Am­phi­bi­en­fahr­zeu­gen und an­de­ren schwimm- und tauch­fä­hi­gen mi­li­tä­ri­schen Mit­teln im Rah­men von dienst­li­chen, vor- und aus­ser­dienst­li­chen mi­li­tä­ri­schen Tä­tig­kei­ten auf schwei­ze­ri­schen Ge­wäs­sern ein­sch­liess­lich der Grenz­ge­wäs­ser.4

2 Im Üb­ri­gen gel­ten die Vor­schrif­ten über die zi­vi­le Schiff­fahrt.

4 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 304).

Art. 3 Begriffe  

In die­ser Ver­ord­nung gel­ten als:

a.5
Mi­li­tär­schif­fe: Schif­fe, die für die Ar­mee ge­kauft, ge­mie­tet, ge­least, ge­lie­hen oder re­qui­riert wer­den;
b.
Mi­li­tä­ri­sche Schiffs­füh­rer und -füh­re­rin­nen: Per­so­nen, die im Be­sitz ei­nes mi­li­tä­ri­schen Schiffs­füh­rer­aus­wei­ses sind und die­sen im Rah­men ei­ner dienst­li­chen oder aus­ser­dienst­li­chen mi­li­tä­ri­schen Tä­tig­keit ver­wen­den;
c.6
zi­vi­ler Schiffs­füh­rer­aus­weis: der kan­to­na­le oder der eid­ge­nös­si­sche Schiffs­füh­rer­aus­weis.

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2016 393).

6 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2016 393).

Art. 4 Zuständigkeit  

1 Das Stras­sen­ver­kehrs- und Schiff­fahrt­samt der Ar­mee (SVSAA) ist zu­stän­dig für:

a.
die Über­wa­chung der An­wen­dung die­ser Ver­ord­nung im De­par­te­ment für Ver­tei­di­gung Be­völ­ke­rungs­schutz und Sport (VBS);
b.
die Ty­pen­ge­neh­mi­gung, Zu­las­sung und pe­ri­odi­sche Prü­fung der Mi­li­tär­schif­fe;
c.7
die Zu­las­sung der mi­li­tä­ri­schen Schiffs­füh­rer und Schiffs­füh­re­rin­nen so­wie der mi­li­tä­ri­schen Prü­fungs­ex­per­ten und Prü­fungs­ex­per­tin­nen;
d.8
die Er­tei­lung und den Ent­zug der mi­li­tä­ri­schen Schiffs-, Schiffs­füh­rer- und Prü­fungs­ex­per­ten­aus­wei­se;
e.
die Ver­tre­tung des VBS als Schiff­fahrt­samt bei der Ver­ei­ni­gung der Schiff­fahrt­säm­ter und beim Bun­des­amt für Ver­kehr (BAV);
f.9
die Aus­stel­lung der amt­li­chen Ra­dar­pa­ten­te und Ra­dar­fahr­be­rech­ti­gun­gen.

2 Der mi­li­tä­ri­sche Lehr­ver­band Ge­nie/Ret­tung/ABC ist zu­stän­dig für:10

a.
die Aus- und Wei­ter­bil­dung der mi­li­tä­ri­schen Schiffs­füh­rer und Schiffs­füh­re­rin­nen;
b.11
die Be­reit­stel­lung des für die Aus­bil­dung und Prü­fung er­for­der­li­chen Fach­per­so­nals so­wie der Prü­fungs­ex­per­ten und Prü­fungs­ex­per­tin­nen nach den Vor­ga­ben des SVSAA;
c.
die Fach­be­ra­tung und Kon­trol­le im Rah­men der vor- und aus­ser­dienst­li­chen mi­li­tä­ri­schen Tä­tig­kei­ten.

3 Die Lo­gis­tik­ba­sis der Ar­mee (LBA) ist zu­stän­dig für:

a.
die Ein­satz­be­reit­schaft und Be­triebs­si­cher­heit der Mi­li­tär­schif­fe;
b.
die pe­ri­odi­sche Nach­prü­fung der Mi­li­tär­schif­fe nach den Vor­ga­ben des SVSAA.

4 Die ar­ma­suis­se ist zu­stän­dig für:

a.
die Be­schaf­fung der Mi­li­tär­schif­fe;
b.
die Be­ra­tung der mi­li­tä­ri­schen Stel­len in fach­tech­ni­schen Fra­gen.

5 Der ver­ant­wort­li­che Trup­pen­kom­man­dant oder die ver­ant­wort­li­che Trup­pen­kom­man­dan­tin stellt die Durch­set­zung die­ser Ver­ord­nung und der zi­vi­len Vor­schrif­ten im Rah­men der dienst­li­chen mi­li­tä­ri­schen Tä­tig­kei­ten si­cher.12

5bis Der ver­ant­wort­li­che Ver­band stellt die Um­set­zung die­ser Ver­ord­nung und der zi­vi­len Vor­schrif­ten im Rah­men der vor- und aus­ser­dienst­li­chen mi­li­tä­ri­schen Tä­tig­kei­ten si­cher.13

6 Die Mi­li­tär­po­li­zei sorgt für die Si­cher­heit in der mi­li­tä­ri­schen Schiff­fahrt. Sie ist ins­be­son­de­re zu­stän­dig für:

a.
die Durch­füh­rung von ver­kehrs­po­li­zei­li­chen Kon­trol­len;
b.
die Tat­be­stan­dauf­nah­me bei Schiff­s­un­fäl­len.

7 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2016 393).

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2016 393).

9 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2016 393).

10 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 304).

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2016 393).

12 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 304).

13 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2016 393).

2. Abschnitt: Militärschiffe

Art. 5 Typengenehmigung  

Bau und Aus­rüs­tung von Mi­li­tär­schif­fen kön­nen von den zi­vi­len Vor­schrif­ten ab­wei­chen, wenn die mi­li­tä­ri­sche Tä­tig­keit dies er­for­dert. In die­sen Fäl­len er­teilt das SVSAA die Ty­pen­ge­neh­mi­gung im Ein­ver­neh­men mit dem BAV.

Art. 6 Immatrikulation  

1 Das SVSAA im­ma­tri­ku­liert die Mi­li­tär­schif­fe und stat­tet sie mit ei­nem mi­li­tä­ri­schen Schiffs­aus­weis und mi­li­tä­ri­schen Kon­troll­schil­dern aus.

2 Nicht im­ma­tri­ku­liert wer­den müs­sen:

a.
Fäh­ren;
b.
selbst­fah­ren­de Brück­en­tei­le;
c.
Ram­men­ge­rä­te auf Schwimm­platt­for­men;
d.14
durch einen Mo­tor an­ge­trie­be­ne Was­ser­fahr­zeu­ge, die ei­ne oder meh­re­re Per­so­nen, die mit Tauch­ge­rä­ten aus­ge­rüs­tet sind, un­ter der Was­sero­ber­flä­che nach sich zie­hen (Tauchs­coo­ter).

14 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2016 393).

Art. 7 Ausweis  

1 Das SVSAA kann aus lo­gis­ti­schen Grün­den auf den Ein­trag der Mo­to­ren­num­mer im Schiffs­aus­weis ver­zich­ten.

1bis Über­setz­boo­te wer­den oh­ne Schiffs­aus­wei­se ein­ge­setzt. Ih­re Schiffs­aus­wei­se wer­den im zu­stän­di­gen Ar­mee­lo­gis­tik­cen­ter auf­be­wahrt.15

2 Die zu­läs­si­ge La­dung der Mi­li­tär­schif­fe wird als La­de­ge­wicht oder Per­so­nen­zahl fest­ge­legt. Ei­ne Per­son ein­sch­liess­lich Aus­rüs­tung wird ei­nem La­de­ge­wicht von 100 kg gleich­ge­setzt.

15 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2016 393).

Art. 8 Lichterführung  

1 Mi­li­tär­schif­fe füh­ren Steu­er-, Mar­kier- und Blink­lich­ter, min­des­tens je­doch ein hel­les, von al­len Sei­ten sicht­ba­res Licht. Die Lich­ter müs­sen nicht fest an­ge­bracht sein.

2 Ab­satz 1 gilt auch für Fäh­ren, selbst­fah­ren­de Brück­en­tei­le und ähn­li­che Schwim­m­ob­jek­te.

Art. 9 Verwendung  

1 Mi­li­tär­schif­fe dür­fen nicht für pri­va­te Fahr­ten ver­wen­det wer­den.

2 In Mi­li­tär­schif­fen dür­fen kei­ne Zi­vil­per­so­nen mit­ge­führt wer­den. Aus­ge­nom­men sind Zi­vil­per­so­nen, die:

a.16
bei ei­ner mi­li­tä­ri­schen Übung, ei­ner dienst­li­chen Ver­rich­tung der Trup­pe oder bei vor- oder aus­ser­dienst­li­chen mi­li­tä­ri­schen Ver­an­stal­tun­gen mit­wir­ken;
b.17
als Be­su­cher oder Be­su­che­rin­nen bei mi­li­tä­ri­schen Übun­gen, Be­suchs­ta­gen, Fah­nen- oder Stan­dar­ten­über­ga­ben, Be­för­de­rungs­fei­ern oder vor- oder aus­ser­dienst­li­chen mi­li­tä­ri­schen Ver­an­stal­tun­gen trans­por­tiert wer­den müs­sen;
c.
an or­ga­ni­sier­ten mi­li­tä­ri­schen Füh­run­gen teil­neh­men oder im Rah­men von be­wil­lig­ten Trup­pen­e­in­sät­zen nach der Ver­ord­nung vom 21. Au­gust 201318 über die Un­ter­stüt­zung zi­vi­ler oder aus­ser­dienst­li­cher Tä­tig­kei­ten mit mi­li­tä­ri­schen Mit­teln trans­por­tiert wer­den müs­sen;
d.
aus an­de­ren dienst­li­chen oder mi­li­tä­ri­schen Grün­den mit­fah­ren müs­sen;
e.
in Not­fäl­len oder zur Hil­fe­leis­tung mit­ge­führt wer­den.19

16 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 304).

17 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 304).

18 SR 513.74

19 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2016 393).

3. Abschnitt: Führen von Militärschiffen

Art. 10 Ausbildung  

1An­ge­hö­ri­ge der Ar­mee so­wie Teil­neh­mer und Teil­neh­me­rin­nen von Pon­to­nier­kur­sen, die zum Füh­ren von Mi­li­tär­schif­fen vor­ge­se­hen sind, wer­den in mi­li­tä­ri­schen Schu­len und Kur­sen be­zie­hungs­wei­se in Kur­sen der vor­dienst­li­chen mi­li­tä­ri­schen Tä­tig­keit zum mi­li­tä­ri­schen Schiffs­füh­rer oder zur mi­li­tä­ri­schen Schiffs­füh­re­rin aus­ge­bil­det.20

2 Der Fahr­un­ter­richt wird von Fach­per­so­nal er­teilt. Er kann teil­wei­se kol­lek­tiv er­fol­gen.21

20 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 304).

21 Die Be­rich­ti­gung vom 4. Aug. 2023 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2023 444).

Art. 11 Prüfung  

1 Die mi­li­tä­ri­schen Füh­rer­prü­fun­gen wer­den von mi­li­tä­ri­schen Prü­fungs­ex­per­ten und Prü­fungs­ex­per­tin­nen ab­ge­nom­men.22

2 Für die Prü­fun­gen gilt die zi­vi­le Prü­fungs­ord­nung. Be­son­de­re tech­ni­sche Be­lan­ge der Mi­li­tär­schif­fe wer­den in die Prü­fung ein­be­zo­gen.

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2016 393).

Art. 12 Ausweis 23  

1 Wer im Mi­li­tär­dienst oder wäh­rend der aus­ser­dienst­li­chen mi­li­tä­ri­schen Tä­tig­keit Mi­li­tär­schif­fe führt, be­nö­tigt einen mi­li­tä­ri­schen Schiffs­füh­rer­aus­weis.

2 An­ge­hö­ri­ge der Ar­mee so­wie Ab­sol­ven­ten und Ab­sol­ven­tin­nen von Pon­to­nier­kur­sen er­hal­ten den mi­li­tä­ri­schen Schiffs­füh­rer­aus­weis, wenn sie die Prü­fung be­stan­den ha­ben und die kör­per­li­chen, geis­ti­gen und mi­li­tä­ri­schen Vor­aus­set­zun­gen zum si­che­ren Füh­ren ei­nes Schif­fes er­fül­len.24

3 Kei­nen mi­li­tä­ri­schen Schiffs­füh­rer­aus­weis be­nö­ti­gen das mi­li­tä­ri­sche Per­so­nal so­wie Fach­leh­rer und Fach­leh­re­rin­nen, wenn sie im Mi­li­tär­dienst, wäh­rend ih­rer be­ruf­li­chen Tä­tig­keit oder der aus­ser­dienst­li­chen mi­li­tä­ri­schen Tä­tig­keit Mi­li­tär­schif­fe mit ei­nem eid­ge­nös­si­schen Schiffs­füh­rer­aus­weis der ent­spre­chen­den Ka­te­go­rie füh­ren.25

4 Per­so­nen, de­nen der zi­vi­le Schiffs­füh­rer­aus­weis ent­zo­gen wur­de, dür­fen im Mi­li­tär­dienst oder wäh­rend der aus­ser­dienst­li­chen mi­li­tä­ri­schen Tä­tig­keit kei­ne Schif­fe füh­ren.

5 An­ge­hö­ri­ge der Po­li­zei, der Feu­er­wehr und der Sa­ni­tät be­nö­ti­gen kei­nen mi­li­tä­ri­schen Schiffs­füh­rer­aus­weis, wenn sie wäh­rend ih­rer be­ruf­li­chen Tä­tig­keit Mi­li­tär­schif­fe mit ei­nem kan­to­na­len Schiffs­füh­rer­aus­weis der ent­spre­chen­den Ka­te­go­rie füh­ren. Die Fahr­be­rech­ti­gung zum Füh­ren von Mi­li­tär­schif­fen wird ih­nen nach Ab­schluss der er­gän­zen­den Aus­bil­dung durch das Kom­man­do des Lehr­ver­ban­des Ge­nie/Ret­tung/ABC für ei­ne Dau­er von ma­xi­mal fünf Jah­ren er­teilt.26

23 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2016 393).

24 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 304).

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 304).

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 304).

Art. 13 Kategorien  

1 Der mi­li­tä­ri­sche Schiffs­füh­rer­aus­weis wird für fol­gen­de Ka­te­go­ri­en aus­ge­stellt:

a.
Ka­te­go­rie I: Schif­fe mit Aus­sen­bord­mo­to­ren;
b.
Ka­te­go­rie II: Schif­fe bis 15 m Län­ge mit ein­ge­bau­ten Mo­to­ren;
c.
Ka­te­go­rie III: Schif­fe über 15 m Län­ge mit ein­ge­bau­ten Mo­to­ren;
d.
Ka­te­go­rie IV: Ge­nie­fäh­ren;
e.
Ka­te­go­rie V: Schif­fe be­son­de­rer Bau­art;
f.27

1bis Das Füh­ren von Schif­fen un­ter Ra­dar­na­vi­ga­ti­on setzt ein amt­li­ches Ra­dar­pa­tent vor­aus. Die­ses wird als zu­sätz­li­che Aus­weis­ka­te­go­rie VI aus­ge­stellt.28

2 Das SVSAA kann die Ka­te­go­ri­en un­ter­tei­len und die Fahr­be­rech­ti­gung auf be­stimm­te Schiffs­ty­pen er­wei­tern oder ein­schrän­ken.

27 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, mit Wir­kung seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2016 393).

28 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2016 393).

Art. 14 Auflagen und Beschränkungen; Ausweisentzug  

1 Das SVSAA ver­fügt all­fäl­li­ge Auf­la­gen und Be­schrän­kun­gen.

2 Es ent­zieht dem oder der An­ge­hö­ri­gen der Ar­mee den mi­li­tä­ri­schen Schiffs­füh­rer­aus­weis, wenn:

a.
ein Ent­zugs­grund nach den Ar­ti­keln 19–21 BSG vor­liegt;
b.29
ihm oder ihr die mi­li­tä­ri­sche Fahr­be­rech­ti­gung nach Ar­ti­kel 38 der Ver­ord-nung vom 11. Fe­bru­ar 200430 über den mi­li­tä­ri­schen Stras­sen­ver­kehr (VMSV) ent­zo­gen wur­de;
c.
er oder sie den An­for­de­run­gen als mi­li­tä­ri­scher Schiffs­füh­rer oder mi­li­tä­ri­sche Schiffs­füh­re­rin nicht mehr ge­nügt;
d.
er oder sie die mi­li­tä­ri­schen Vor­schrif­ten be­züg­lich Al­ko­hol- oder Be­täu­bungs­mit­tel­kon­sum miss­ach­tet;
e.
er oder sie die An­for­de­run­gen und Vor­aus­set­zun­gen zur Er­tei­lung des zi­vi­len oder des mi­li­tä­ri­schen Schiffs­füh­rer­aus­wei­ses nicht mehr er­füllt;
f.
er oder sie den me­di­zi­ni­schen An­for­de­run­gen nicht mehr ge­nügt.31

3 Der mi­li­tä­ri­sche Schiffs­füh­rer­aus­weis wird für al­le Ka­te­go­ri­en ent­zo­gen. Ge­gen den Ent­zug des mi­li­tä­ri­schen Schiffs­füh­rer­aus­wei­ses kann Dienst­be­schwer­de ge­führt wer­den.32

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 304).

30 SR 510.710

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2016 393).

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2016 393).

Art. 14a Fahrfähigkeit des Schiffsführers oder der Schiffsführerin 33  

1 Wer ein Mi­li­tär­schiff führt, ist da­für ver­ant­wort­lich, dass er oder sie fahr­fä­hig ist. Er oder sie muss der vor­ge­setz­ten Per­son die Um­stän­de mel­den, die ihm oder ihr das Füh­ren er­schwe­ren oder ver­un­mög­li­chen. Die Fahr­un­fä­hig­keit gilt in je­dem Fall als er­wie­sen, wenn er oder sie ge­gen die Vor­ga­ben in Ar­ti­kel 14bver­stösst.

2 Die Vor­ge­setz­ten über­wa­chen die Fahr­fä­hig­keit der Schiffs­füh­rer und Schiffs­füh­re­rin­nen.

3 Mi­li­tä­ri­sches Per­so­nal so­wie Fach­leh­rer und Fach­leh­re­rin­nen, die in ih­rer be­ruf­li­chen Tä­tig­keit Mi­li­tär­schif­fe füh­ren, un­ter­ste­hen be­züg­lich Fahr­fä­hig­keit den Vor­schrif­ten über die zi­vi­le Schiff­fahrt. Ar­ti­kel 14b ist nicht an­wend­bar.

33 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 304).

Art. 14b Alkohol- und Betäubungsmittelkonsum 34  

1 Wer weiss oder nach den Um­stän­den wis­sen kann, dass er oder sie im Mi­li­tär­dienst oder wäh­rend der vor- oder aus­ser­dienst­li­chen mi­li­tä­ri­schen Tä­tig­keit ein Mi­li­tär­schiff füh­ren muss, darf ab sechs Stun­den vor An­tritt der Fahrt kei­nen Al­ko­hol trin­ken.

2 Er oder sie darf kein Mi­li­tär­schiff füh­ren, wenn er oder sie ei­ne Ate­mal­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,05 mg/l oder mehr oder ei­ne Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,10 Pro­mil­le oder mehr auf­weist oder ei­ne Al­ko­hol­men­ge im Kör­per hat, die zu ei­ner sol­chen Blut­al­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on führt.

3 Die Fahr­un­fä­hig­keit gilt in je­dem Fall als er­wie­sen, wenn Be­täu­bungs­mit­tel kon­su­miert wur­den.

4 Bei Kon­sum von Me­di­ka­men­ten und an­de­ren Stof­fen, wel­che die Fahr­fä­hig­keit be­ein­träch­ti­gen kön­nen, muss der Schiffs­füh­rer oder die Schiffs­füh­re­rin dies dem Trup­pen­arzt oder der Trup­pen­ärz­tin un­ver­züg­lich mel­den und den Vor­ge­setz­ten oder die Vor­ge­setz­te über ei­ne Ein­schrän­kung der Fahr­fä­hig­keit in­for­mie­ren. In die­sem Fall darf er oder sie als Schiffs­füh­rer oder Schiffs­füh­re­rin nicht ein­ge­setzt wer­den.

34 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 304).

Art. 14c Verfahren 35  

1 Für die Fest­stel­lung der Miss­ach­tung des Al­ko­hol­ver­bo­tes gel­ten für die zu­stän­di­gen mi­li­tä­ri­schen Be­hör­den die Vor­ga­ben ge­mä­ss den Vor­schrif­ten über die zi­vi­le Schiff­fahrt.

2 Wird die Ate­mal­ko­hol­pro­be mit ei­nem Test­ge­rät nach Ar­ti­kel 40c der Bin­nen­schiff­fahrts­ver­ord­nung vom 8. No­vem­ber 197836 durch­ge­führt, so gilt die Miss­ach­tung des Al­ko­hol­ver­bo­tes als fest­ge­stellt, wenn der tiefe­re Wert der bei­den Ate­mal­ko­hol­mes­sun­gen ei­ner Ate­mal­ko­hol­kon­zen­tra­ti­on von 0,05 oder mehr, aber we­ni­ger als 0,40 mg/l ent­spricht und der Schiffs­füh­rer oder die Schiffs­füh­re­rin die­sen Wert un­ter­schrift­lich an­er­kennt.

35 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 304).

36SR747.201.1

Art. 15 Kantonale Ausweise  

1 Auf Ge­such hin stellt der Wohn­sitz­kan­ton dem In­ha­ber oder der In­ha­be­rin ei­nes mi­li­tä­ri­schen Schiffs­füh­rer­aus­wei­ses den ent­spre­chen­den kan­to­na­len Aus­weis aus, so­fern al­le Vor­aus­set­zun­gen er­füllt sind.

2 Für die vor- und aus­ser­dienst­li­che mi­li­tä­ri­sche Tä­tig­keit kann der In­ha­ber oder die In­ha­be­rin ei­nes kan­to­na­len Schiffs­füh­rer­aus­wei­ses der Ka­te­go­rie A das Ge­such um Er­tei­lung ei­nes ent­spre­chen­den mi­li­tä­ri­schen Schiffs­füh­rer­aus­wei­ses an das Kom­man­do des Lehr­ver­ban­des Ge­nie/Ret­tung/ABC stel­len. Die­ses kann ei­ne er­gän­zen­de Aus­bil­dung an­ord­nen.37

37 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 304).

Art. 16 Prüfungsexperten und Prüfungsexpertinnen 38  

1 Vor­aus­set­zung für die Er­tei­lung des mi­li­tä­ri­schen Prü­fungs­ex­per­ten­aus­wei­ses ist der Be­sitz ei­nes eid­ge­nös­si­schen Schiffs­füh­rer­aus­wei­ses.

2 Das SVSAA er­lässt im Ein­ver­neh­men mit dem BAV Wei­sun­gen für die Aus- und Wei­ter­bil­dung so­wie die Prü­fung der mi­li­tä­ri­schen Prü­fungs­ex­per­ten und Prü­fungs­ex­per­tin­nen.

38 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2016 393).

4. Abschnitt: Verkehrsmassnahmen

Art. 17 Ausnahmen von zivilen Vorschriften  

1 Für mi­li­tä­ri­sche Zwe­cke kann das SVSAA im Ein­ver­neh­men mit der zu­stän­di­gen Be­hör­de und dem BAV Aus­nah­men von zi­vi­len Ver­bo­ten und Be­schrän­kun­gen ver­fü­gen.

2 Dau­ern­de Aus­nah­men von zi­vi­len Fahr­ver­bo­ten und Ver­kehrs­ein­schrän­kun­gen wer­den mit dem Zu­satz­si­gnal «Mi­li­tä­ri­sche Schiff­fahrt ge­stat­tet» ge­mä­ss An­hang 1 si­gna­li­siert.

3 Wenn es die mi­li­tä­ri­schen Be­dürf­nis­se er­for­dern, kann der ver­ant­wort­li­che Trup­pen­kom­man­dant oder die ver­ant­wort­li­che Trup­pen­kom­man­dan­tin bei Übun­gen vor­über­ge­hen­de Aus­nah­men von zi­vi­len Vor­schrif­ten über die Lichter­füh­rung, die Höchst­ge­schwin­dig­keit und das Be­fah­ren der Ufer­zo­nen an­ord­nen. Er oder sie holt vor­gän­gig das Ein­ver­ständ­nis der zu­stän­di­gen Be­hör­den ein.39

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 304).

Art. 17a Beförderung gefährlicher Güter 40  

1 Die Be­för­de­rung ge­fähr­li­cher Gü­ter rich­tet sich nach An­hang 2.

2 Das VBS kann An­hang 2 mit Zu­stim­mung des Eid­ge­nös­si­schen De­par­te­ments für Um­welt, Ver­kehr, Ener­gie und Kom­mu­ni­ka­ti­on än­dern.

40 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 4. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 304).

Art. 18 Sicherheitsmassnahmen 41  

Könn­ten bei mi­li­tä­ri­schen Übun­gen auf dem Was­ser oder in der Ufer­zo­ne Un­be­tei­lig­te ge­fähr­det wer­den, so in­for­miert der ver­ant­wort­li­che Trup­pen­kom­man­dant oder die ver­ant­wort­li­che Trup­pen­kom­man­dan­tin die zu­stän­di­ge Be­hör­de. Er oder sie er­lässt die not­wen­di­gen Auf­la­gen und Si­cher­heits­mass­nah­men, ins­be­son­de­re sperrt er oder sie den Ge­fah­ren­be­reich und warnt die Un­be­tei­lig­ten.

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 304).

Art. 19 Signalisation  

1 Die Si­gna­le sind nachts zu be­leuch­ten, wenn zi­vi­le Schiff­fahrt nicht aus­ge­schlos­sen wer­den kann.

2 Schiess­übun­gen ab Schiff wer­den tags mit rot-weis­sen Flag­gen oder Bal­lo­nen und nachts mit drei ro­ten Lam­pen in Drei­ecks­form an­ge­zeigt.

Art. 20 Anordnung durch zivile Behörden  

Sind Ver­kehrs­mass­nah­men er­for­der­lich, für die ei­ne zi­vi­le Be­hör­de zu­stän­dig ist, so ist das Ge­such um An­ord­nung der Mass­nah­men auf dem Dienst­weg über das SVSAA an die­se Be­hör­de zu rich­ten.

Art. 21 Beschwerdeführung durch das VBS  

So­weit ge­gen kan­to­na­le Ver­fü­gun­gen über Ver­kehrs­mass­nah­men, wel­che mi­li­tä­ri­sche In­ter­es­sen tan­gie­ren, die Be­schwer­de zu­läs­sig ist, ist das VBS für die Be­schwer­de­füh­rung zu­stän­dig.

5. Abschnitt: Vor- und ausserdienstliche militärische Tätigkeit

Art. 22  

1 Die Ar­mee kann an­er­kann­te Pon­to­ni­er-, Was­ser­fahr- und nau­ti­sche Ver­ei­ne mit mi­li­tä­ri­schem Ma­te­ri­al un­ter­stüt­zen, so­weit die­ses der vor- und aus­ser­dienst­li­chen mi­li­tä­ri­schen Tä­tig­keit dient.

2 Die Ab­ga­be des Ma­te­ri­als er­folgt ge­mä­ss der Ver­ord­nung vom 21. Au­gust 201342 über die Un­ter­stüt­zung zi­vi­ler oder aus­ser­dienst­li­cher Tä­tig­kei­ten mit mi­li­tä­ri­schen Mit­teln (VUM). Mi­li­tär­schif­fe blei­ben mi­li­tä­risch im­ma­tri­ku­liert.43

3 Die Be­nut­zer und Be­nut­ze­rin­nen haf­ten ge­mä­ss Ar­ti­kel 12 VUM für Schä­den und müs­sen für die aus­ser­dienst­li­che Ver­wen­dung des Ma­te­ri­als ei­ne Haft­pflicht­ver­si­che­rung ab­sch­lies­sen.44

445

5 Für Wett­kämp­fe und Vor­füh­run­gen, die den Cha­rak­ter ei­ner nau­ti­schen Ver­an­stal­tung ha­ben, ist ei­ne Be­wil­li­gung der zu­stän­di­gen zi­vi­len Be­hör­de ein­zu­ho­len.

42 SR 513.74

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 304).

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 304).

45 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 4. Mai 2022, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 304).

6. Abschnitt: Miete und Requisition ziviler Schiffe

Art. 23 Miete ziviler Schiffe durch die Armee  

1 Die LBA mie­tet die zi­vi­len Schif­fe.

2 Die ge­mie­te­ten zi­vi­len Schif­fe blei­ben kan­to­nal im­ma­tri­ku­liert und wer­den zu­sätz­lich mi­li­tä­risch ge­kenn­zeich­net.

3 Be­züg­lich Haf­tung, Ge­brauch und Ent­schä­di­gung gel­ten die Be­stim­mun­gen des Miet­ver­trags.

Art. 24 Requisition ziviler Schiffe durch die Armee  

1 Die re­qui­rier­ten zi­vi­len Schif­fe blei­ben kan­to­nal im­ma­tri­ku­liert und wer­den zu­sätz­lich mi­li­tä­risch ge­kenn­zeich­net.

2 Über­nah­me, Ein­satz, Rück­ga­be und Ent­schä­di­gung rich­ten sich nach der Re­qui­si­ti­ons­ver­fü­gung.

3 Die LBA er­teilt die Be­wil­li­gung zur Re­qui­si­ti­on.46

46 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 304).

7. Abschnitt: Unfälle und Schadenfälle

Art. 2547  

1 Der ver­ant­wort­li­che Trup­pen­kom­man­dant oder die ver­ant­wort­li­che Trup­pen­kom­man­dan­tin sorgt für die Mel­dung von Schiff­s­un­fäl­len und Scha­den­fäl­len.

2 Das Scha­den­zen­trum VBS ist zu­stän­dig für die Scha­den­re­gu­lie­rung und den ers­tin­stanz­li­chen Ent­scheid über Rück­griff und Scha­dens­be­tei­li­gun­gen. Im Üb­ri­gen gel­ten die Ar­ti­kel 80, 81, 83, 85 und 87 VMSV48 sinn­ge­mä­ss.

47 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 4. Mai 2022, in Kraft seit 1. Ju­ni 2022 (AS 2022 304).

48 SR 510.710

8. Abschnitt: Straf- und Schlussbestimmungen

Art. 26 Strafbestimmung  

Es gel­ten die Straf­be­stim­mun­gen des BSG oder des Mi­li­tär­straf­rechts. In leich­ten Fäl­len er­folgt ei­ne Be­stra­fung ge­mä­ss der Dis­zi­pli­nar­ord­nung des Mi­li­tär­straf­rechts.

Art. 27 Aufhebung bisherigen Rechts  

Die Ver­ord­nung vom 29. No­vem­ber 199549 über den mi­li­tä­ri­schen Schiffs­ver­kehr wird auf­ge­ho­ben.

Art. 28 Übergangsbestimmungen  

1 Mi­li­tär­schlauch­boo­te, die vor dem 1. Ja­nu­ar 2001 be­schafft wur­den, müs­sen nicht im­ma­tri­ku­liert sein.

2 Mi­li­tär­schif­fe mit Aus­sen­bord­mo­tor, Fäh­ren, selbst­fah­ren­de Brück­en­tei­le und ähn­li­che Schwim­m­ob­jek­te, die vor dem 1. Ja­nu­ar 2004 be­schafft wur­den, müs­sen nicht mit den Sicht­zei­chen nach der Bin­nen­schiff­fahrts­ver­ord­nung vom 8. No­vem­ber 197850 aus­ge­rüs­tet sein. Die Si­cher­heit und Sicht­bar­keit wird mit den mi­li­tä­ri­schen Er­satz­lich­tern si­cher­ge­stellt.

Art. 28a Übergangsbestimmungen zur Änderung vom
13. Januar 2016
51  

1 Den Schiffs­füh­re­rin­nen und Schiffs­füh­rern, die seit dem 1. Ja­nu­ar 1995 ei­ne Ra­dar­aus­bil­dung er­folg­reich ab­ge­schlos­sen ha­ben, stellt das SVSAA auf Ge­such hin ein amt­li­ches Ra­dar­pa­tent aus.

2 Bei Schif­fen der Ar­mee, die im Radar­be­trieb ver­keh­ren, kann der Ra­da­rist oder die Ra­da­ris­tin die­se Schif­fe bis zum 31. De­zem­ber 2018 oh­ne amt­li­ches Ra­dar­pa­tent oder amt­li­che Radar­be­rech­ti­gung füh­ren.

51 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 13. Jan. 2016, in Kraft seit 15. Fe­br. 2016 (AS 2016 393).

Art. 29 Inkrafttreten  

Die­se Ver­ord­nung tritt am 1. April 2006 in Kraft.

Anhang 1 52

52 Ursprünglich: Anhang.

(Art. 17)

1 Das Zusatzsignal «Militärische Schifffahrt gestattet» richtet sich ausschliesslich an die militärischen Schiffsführer und Schiffsführerinnen. Es geht den zivilen Signalen vor.

2 Das Signal hat einen gelben Grund, Rand und Symbol sind schwarz.

Anhang 2 53

53 Eingefügt durch Ziff. II der V vom 4. Mai 2022, in Kraft seit 1. Juni 2022 (AS 2022 304).

(Art. 17a)

Vorschriften über die Beförderung gefährlicher Güter

Teil 1 Allgemeine Vorschriften

110 Geltungsbereich und Anwendbarkeit

111
Die Beförderung gefährlicher Güter auf schweizerischen Gewässern einschliesslich der Grenzgewässer ist generell verboten. Ausnahmen sind in diesem Anhang festgehalten.
112
Der Schiffsführer oder die Schiffsführerin ist für die Einhaltung dieser Bestimmungen verantwortlich.
113
Die Klassifizierung und die Beförderung gefährlicher Güter richten sich grundsätzlich nach der Verordnung vom 31. Oktober 201254 über die Beförderung gefährlicher Güter mit Eisenbahnen und Seilbahnen (RSD).
114
Das SVSAA kann mit Zustimmung des BAV zusätzliche Ausnahmen bewilligen, namentlich von den Vorschriften über die Art der Beförderung des Gutes, die zu verwendenden Schiffe sowie die Kennzeichnung der Versandstücke, Container, Schiffe und Aggregate.

120 Freistellungen in Zusammenhang mit der Art der Beförderungsdurchführung

121
Der Anhang gilt nicht für:
a.
die Beförderung von Maschinen oder Geräten, die in ihrem inneren Aufbau oder in ihren Funktionselementen gefährliche Güter enthalten, vorausgesetzt, es werden Massnahmen getroffen, die unter normalen Beförderungsbedingungen ein Freiwerden des Inhalts verhindern;
b.
die Notfallbeförderung zur Rettung menschlichen Lebens oder zum Schutz der Umwelt, vorausgesetzt, es werden alle Massnahmen zur sicheren Durchführung dieser Beförderung getroffen;
c.
die Beförderung von Gütern der Klasse 1, die als Bestandteil des Waffensystems gelten und zum Einsatz von Bordwaffen dienen;
d.
die Beförderung von gefährlichen Gütern, mit denen an Bord befindliche Personen ausgerüstet sind.

130 Freistellungen in Zusammenhang mit der Beförderung von Gasen

131
Der Anhang gilt nicht für die Beförderung von:
a.
Gasen in Taucherflaschen, vorausgesetzt, es werden alle Massnahmen zur sicheren Durchführung dieser Beförderung getroffen;
b.
Gasen in Ausrüstungsteilen des Schiffes oder seines Aufbaus;
c.
Gasen in Brennstoffbehältern von beförderten Fahrzeugen.

140 Freistellungen in Zusammenhang mit der Beförderung von flüssigen Brennstoffen

141
Der Anhang gilt nicht für die Beförderung von:
a.
Brennstoff, der zum Antrieb des Schiffes oder zum Betrieb seiner Einrichtungen dient, namentlich in tragbaren Reservebrennstoffbehältern (Kanister), die in dafür vorgesehenen Einrichtungen befestigt sind oder gesichert mitgeführt werden;
b.
Brennstoff in Behältern von als Ladung beförderten Fahrzeugen, Baugeräten oder anderen Beförderungsmitteln, wenn er für den Antrieb oder zum Betrieb einer ihrer Einrichtungen dient, sowie entsprechendem Reservebrennstoff in tragbaren Behältern wie Kanistern, die in dafür vorgesehenen Einrichtungen befestigt sind.

150 Freistellung im Zusammenhang mit der Beförderung von Einrichtungen zur Speicherung und Erzeugung elektrischer Energie

151
Der Anhang gilt nicht für Einrichtungen zur Speicherung und Erzeugung elektrischer Energie (z. B. Lithiumbatterien, elektrische Kondensatoren, asymmetrische Kondensatoren, Metallhydrid-Speichersysteme, Brennstoffzellen):
a.
die in Schiffen eingebaut sind, mit denen eine Beförderung durchgeführt wird, und die für deren Antrieb oder den Betrieb einer ihrer Einrichtungen dienen;
b.
die in einem Gerät für dessen Betrieb enthalten sind, das während der Beförderung verwendet wird oder für die Verwendung während der Beförderung bestimmt ist (z. B. tragbarer Rechner);
c.
die als Batterien von als Ladung beförderten Fahrzeugen, Baugeräten oder anderen Beförderungsmitteln für deren Antrieb oder den Betrieb einer ihrer Einrichtungen dienen.

Teil 2 Klassifizierung

210
Die Klassifizierung gefährlicher Güter (z. B. Zuordnung der UN-Nr., der Klassifizierungscodes und der allfälligen Verpackungsgruppen) richtet sich nach dem RID55.

55 Der Text des RID (Anhang C zum Übereinkommen vom 9. Mai 1980 über den internationalen Eisenbahnverkehr; COTIF;SR0.742.403.12) wirdin der AS nicht veröffentlicht. Der Text kann auf der Internetseite der Zwischenstaatlichen Organisation für den internationalen Eisenbahnverkehr (OTIF)unter www.otif.org > Gefährliche Güter abgerufen werden.

Teil 3 Verzeichnis der gefährlichen Güter und Sondervorschriften

(bleibt offen)

Teil 4 Vorschriften für die Verwendung von Verpackungen und Tanks

410
Gefährliche Güter dürfen nur in den bauartgeprüften Original- oder Ordonnanzverpackungen, wie Kanistern, Fässern, Kisten, Flaschen oder Druckgefässen, befördert werden, in denen sie übergeben wurden oder die dafür zur Verfügung gestellt worden sind. Müll- oder Hülsensäcke gelten nicht als bauartgeprüfte Verpackungen; sie dürfen namentlich nicht für den Rückschub von unverbrauchter Munition verwendet werden. Undichte oder beschädigte Verpackungen dürfen nicht verwendet werden.
420
Werden gefährliche Güter in Tanks befördert, so müssen diese doppelwandig sein und den Gefahrgutvorschriften entsprechen.

Teil 5 Vorschriften für den Versand

510
Wer gefährliche Güter versendet, muss sich vergewissern, dass der Transport zu den in dieser Verordnung verlangten Bedingungen ausgeführt wird.

520 Kennzeichnung und Bezettelung

521
Munition in Originalverpackungen darf ohne Kennzeichnung und Bezettelung nach den Abschnitten 5.2.1 und 5.2.2 RSD/RID befördert werden.
522
Abweichend von der RSD und vom RID können Güter der Klasse 1 in der Armee mit folgenden Gefahrzetteln gekennzeichnet werden:
1.1B
für die Verträglichkeitsgruppe B der Unterklassen 1.1, 1.2 und 1.4;
1.1E
für die Verträglichkeitsgruppen C, D, E und G der Unterklasse 1.1;
1.2E
für die Verträglichkeitsgruppen C, D, E und G der Unterklassen 1.2 und 1.4, die Verträglichkeitsgruppen C und G der Unterklasse 1.3 sowie die Verträglichkeitsgruppe S der Unterklasse 1.4.
523
Gefährliche Güter der Klasse 1 können auch in der Armee mit Gefahrzetteln nach Kapitel 5.2 RSD/RID versehen werden.

Teil 6 Bau- und Prüfvorschriften für Verpackungen und Tanks

610
Die Bau- und Prüfvorschriften der RSD und des RID für Verpackungen, Grosspackmittel (IBC), Grossverpackungen und Tanks gelten sinngemäss. Die Armasuisse ist ermächtigt, Verpackungen zu prüfen. Sie kann mit Zustimmung einer nach Artikel 15 der Gefahrgutumschliessungsverordnung vom 31. Oktober 201256 bezeichneten Konformitätsbewertungsstelle Ausnahmen von der RSD und vom RID bewilligen.

Teil 7 Vorschriften für die Beförderung, die Be- und Entladung und die Handhabung

710
Einzelne Teile einer Ladung gefährlicher Güter sind so anzuordnen und mit geeigneten Mitteln zu sichern, dass sie sich während der Fahrt nicht verschieben können.

Teil 8 Vorschriften für die Schiffsbesatzung, die Ausrüstung, den Betrieb der Schiffe und die Dokumentation

810 Allgemeine Vorschriften für die Schiffe und das Bordgerät

(bleibt offen)

820 Vorschriften für die Ausbildung der Schiffsführer und Schiffsführerinnen

(bleibt offen)

830 Verschiedene Vorschriften, die von der Schiffsbesatzung zu beachten sind

831
Beim Transport und bei Ladearbeiten ist das Rauchen verboten oder nur an ausgewiesener Stelle erlaubt.
832
Entstehen durch einen Unfall Gefahren für Mitmenschen oder die Umwelt, so ist die gefährdete Zone abzusichern und die zivilen Rettungsdienste sind zu alarmieren.
833
Die Besatzung ist zur Hilfeleistung verpflichtet.
834
Im Rahmen der vor- und ausserdienstlichen militärischen Tätigkeiten dürfen keine Gefahrgüter mit Schiffen befördert werden. Gestattet ist lediglich das Mitführen von Gegenständen der persönlichen Ausrüstung sowie Brennstoff zum Betrieb des Schiffes.

840 Vorschriften für die Überwachung der Schiffe

841
Für Güter der Klasse 1, welche aufgrund von Missbrauchs- und Diebstahlgefahr verschärften Sicherungsvorschriften unterliegen, gelten die in den entsprechenden Weisungen des Chefs oder der Chefin der Armee festgelegten erhöhten Sicherungsvorschriften und -anordnungen.

850 Zusätzliche Vorschriften für besondere Klassen oder Güter

(bleibt offen)

860 Beschränkungen für Strassenfahrzeuge mit gefährlichen Gütern auf militärischen Übergängen (Brücken und Fähren)

861
Strassenfahrzeuge, die mit gefährlichen Gütern beladen sind und die der Verordnung vom 11. Februar 200457 über den militärischen Strassenverkehr entsprechen, dürfen auf Brücken der Armee verkehren oder auf Fähren und Schiffen der Armee befördert werden.

870 Versorgung von Maschinen und Geräten bei Tätigkeiten am und über dem Wasser

871
Um Maschinen und Geräte bei Tätigkeiten am und über dem Wasser mit Brennstoff zu versorgen, sind für den Transport mit Booten nur gefahrgutgeprüfte Verpackungen, Grossverpackungen und Tanks zu verwenden. Dabei sind alle Massnahmen zu ergreifen, damit kein Brennstoff ausläuft.

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden