Bundesverfassung
der Schweizerischen Eidgenossenschaft


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Art. 118b Forschung am Menschen 81

1 Der Bund er­lässt Vor­schrif­ten über die For­schung am Men­schen, so­weit der Schutz sei­ner Wür­de und sei­ner Per­sön­lich­keit es er­for­dert. Er wahrt da­bei die For­schungs­frei­heit und trägt der Be­deu­tung der For­schung für Ge­sund­heit und Ge­sell­schaft Rech­nung.

2 Für die For­schung in Bio­lo­gie und Me­di­zin mit Per­so­nen be­ach­tet er fol­gen­de Grund­sät­ze:

a.
Je­des For­schungs­vor­ha­ben setzt vor­aus, dass die teil­neh­men­den oder ge­mä­ss Ge­setz be­rech­tig­ten Per­so­nen nach hin­rei­chen­der Auf­klä­rung ih­re Ein­wil­li­gung er­teilt ha­ben. Das Ge­setz kann Aus­nah­men vor­se­hen. Ei­ne Ab­leh­nung ist in je­dem Fall ver­bind­lich.
b.
Die Ri­si­ken und Be­las­tun­gen für die teil­neh­men­den Per­so­nen dür­fen nicht in ei­nem Miss­ver­hält­nis zum Nut­zen des For­schungs­vor­ha­bens ste­hen.
c.
Mit ur­teil­s­un­fä­hi­gen Per­so­nen darf ein For­schungs­vor­ha­ben nur durch­ge­führt wer­den, wenn gleich­wer­ti­ge Er­kennt­nis­se nicht mit ur­teils­fä­hi­gen Per­so­nen ge­won­nen wer­den kön­nen. Lässt das For­schungs­vor­ha­ben kei­nen un­mit­tel­ba­ren Nut­zen für die ur­teil­s­un­fä­hi­gen Per­so­nen er­war­ten, so dür­fen die Ri­si­ken und Be­las­tun­gen nur mi­ni­mal sein.
d.
Ei­ne un­ab­hän­gi­ge Über­prü­fung des For­schungs­vor­ha­bens muss er­ge­ben ha­ben, dass der Schutz der teil­neh­men­den Per­so­nen ge­währ­leis­tet ist.

81 An­ge­nom­men in der Volks­ab­stim­mung vom 7. März 2010, in Kraft seit 7. März 2010 (BB vom 25. Sept. 2009, BRB vom 15. April 2010 – AS 2010 1569; BBl 2007 6713; 2009 6649; 2010 2625).

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