Übereinkommen über die gerichtliche Zuständigkeit und die Anerkennung und Vollstreckung von Entscheidungen in Zivil- und Handelssachen

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Art. 64

1. Die­ses Über­ein­kom­men lässt die An­wen­dung fol­gen­der Rechts­ak­te durch die Mit­glied­staa­ten der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft un­be­rührt: der Ver­ord­nung (EG) Nr. 44/2001 des Ra­tes über die ge­richt­li­che Zu­stän­dig­keit und die An­er­ken­nung und Voll­stre­ckung von Ent­schei­dun­gen in Zi­vil- und Han­delssa­chen ein­sch­liess­lich de­ren Än­de­run­gen, des am 27. Sep­tem­ber 1968 in Brüs­sel un­ter­zeich­ne­ten Über­ein­kom­mens über die ge­richt­li­che Zu­stän­dig­keit und die Voll­stre­ckung ge­richt­li­cher Ent­schei­dun­gen in Zi­vil- und Han­delssa­chen und des am 3. Ju­ni 1971 in Lu­xem­burg un­ter­zeich­ne­ten Pro­to­kolls über die Aus­le­gung des ge­nann­ten Über­ein­kom­mens durch den Ge­richts­hof der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaf­ten in der Fas­sung der Über­ein­kom­men, mit de­nen die neu­en Mit­glied­staa­ten der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaf­ten je­nem Über­ein­kom­men und des­sen Pro­to­koll bei­ge­tre­ten sind, so­wie des am 19. Ok­to­ber 2005 in Brüs­sel un­ter­zeich­ne­ten Ab­kom­mens zwi­schen der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft und dem Kö­nig­reich Dä­ne­mark über die ge­richt­li­che Zu­stän­dig­keit und die An­er­ken­nung und Voll­stre­ckung von Ent­schei­dun­gen in Zi­vil- und Han­delssa­chen.

2. Die­ses Über­ein­kom­men wird je­doch in je­dem Fall an­ge­wandt:

a)
in Fra­gen der ge­richt­li­chen Zu­stän­dig­keit, wenn der Be­klag­te sei­nen Wohn­sitz im Ho­heits­ge­biet ei­nes Staa­tes hat, in dem die­ses Über­ein­kom­men, aber kei­nes der in Ab­satz 1 auf­ge­führ­ten Rechts­in­stru­men­te gilt, oder wenn die Ge­rich­te ei­nes sol­chen Staa­tes nach Ar­ti­kel 22 oder 23 die­ses Über­ein­kom­mens zu­stän­dig sind;
b)
bei Rechts­hän­gig­keit oder im Zu­sam­men­hang ste­hen­den Ver­fah­ren im Sin­ne der Ar­ti­kel 27 und 28, wenn Ver­fah­ren in ei­nem Staat an­hän­gig ge­macht wer­den, in dem die­ses Über­ein­kom­men, aber kei­nes der in Ab­satz 1 auf­ge­führ­ten Rechts­in­stru­men­te gilt, und in ei­nem Staat, in dem so­wohl die­ses Über­ein­kom­men als auch ei­nes der in Ab­satz 1 auf­ge­führ­ten Rechts­in­stru­men­te gilt;
c)
in Fra­gen der An­er­ken­nung und Voll­stre­ckung, wenn ent­we­der der Ur­sprungs­staat oder der er­such­te Staat kei­nes der in Ab­satz 1 auf­ge­führ­ten Rechts­in­stru­men­te an­wen­det.

3. Aus­ser aus den in Ti­tel III vor­ge­se­he­nen Grün­den kann die An­er­ken­nung oder Voll­stre­ckung ver­sagt wer­den, wenn sich der der Ent­schei­dung zu­grun­de lie­gen­de Zu­stän­dig­keits­grund von demje­ni­gen un­ter­schei­det, der sich aus die­sem Über­ein­kom­men er­gibt, und wenn die An­er­ken­nung oder Voll­stre­ckung ge­gen ei­ne Par­tei gel­tend ge­macht wird, die ih­ren Wohn­sitz in ei­nem Staat hat, in dem die­ses Über­ein­kom­men, aber kei­nes der in Ab­satz 1 auf­ge­führ­ten Rechts­in­stru­men­te gilt, es sei denn, dass die Ent­schei­dung an­der­wei­tig nach dem Recht des er­such­ten Staa­tes an­er­kannt oder voll­streckt wer­den kann.

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